Neue Wohnung! - Zentrale Universitätsverwaltung - Martin-Luther ...
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22 studieren, lehren, leben scientia halensis 3/2012<br />
hält, bekommt vermehrt Anfragen von seinen Studierenden<br />
nach Tutorien oder Nachhilfe-Unterricht.<br />
„Ich wandte mich an den Fachschaftsrat Chemie<br />
mit der Frage, ob es möglich wäre, ein Tutorium für<br />
die vielen an meiner Vorlesung teilnehmenden Studenten<br />
zu organisieren. Leider fanden sich in dem<br />
Semester aber nur zwei Tutoren“, so Ebbinghaus.<br />
Daher habe man mit Vertretern aus Medizin und<br />
Physik beschlossen, künftig frühzeitig hinreichend<br />
viele Tutorien in den für Medizinstudierende relevanten<br />
Nebenfächern zu organisieren, da trotz der<br />
zusätzlich zu den Vorlesungen stattfindenden Seminare<br />
der Bedarf groß ist. „Die Studenten sollen bei<br />
Inanspruchnahme vier Euro pro Sitzung an den Tutor<br />
zahlen. Am Ende des Semesters können sie sich<br />
zwei Euro pro besuchter Sitzung vom Fachschaftsrat<br />
zurückerstatten lassen“, erklärt der Professor für<br />
Anorganische Chemie. „Das ist die einfachste Weise,<br />
den Mehrbedarf zu decken für eine nahezu symbolische<br />
Aufwandsentschädigung von zwei Euro.“<br />
So divers Tutorien an der Universität in Erscheinung<br />
treten, gemein ist allen, dass sie von Studierenden<br />
vergleichsweise höherer Semester durchgeführt<br />
werden. Das Format erfreut sich großer Beliebtheit<br />
wegen tendenziell kleinerer Gruppenstärken,<br />
vor allem aber aufgrund der<br />
Begegnung auf gleicher Augenhöhe.<br />
Für Studierende, die zu Tutoren avancieren,<br />
scheint es ein nicht allzu kompliziertes „learning<br />
by doing“ durch die eigene zeitliche<br />
und perspektivische Nähe. Geschenkt sei<br />
es dennoch nicht: „Man sollte ein Tutorium<br />
mindestens zwei oder drei Semester lang<br />
durchführen um herauszufinden, bei was<br />
die Studierenden wirklich Hilfe brauchen“,<br />
empfiehlt Jörg Langguth. Belohnt wird man<br />
für die Lehrtätigkeit nicht nur mit einer Referenz<br />
im Lebenslauf. Für Robert Berger ist die<br />
Wiederholung des Stoffes zugleich eine gute<br />
Vorbereitung auf das Staatsexamen. Aber<br />
mehr noch: „Ich hätte mir früher keineswegs<br />
vorstellen können, nach dem Abschluss an<br />
der Universität oder an anderer Stelle zu<br />
lehren. Durch die Tätigkeit als Tutor habe ich<br />
jedoch festgestellt, dass das sehr viel Freude<br />
bereiten kann.“ Melanie Zimmermann<br />
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