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Neue Wohnung! - Zentrale Universitätsverwaltung - Martin-Luther ...

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und den Leuten in den Foren aber gar nicht aufgefallen.<br />

Methodisch hätten wir natürlich andere Vergleiche<br />

anstellen können. Jung-alt zum Beispiel. Wir<br />

haben uns eben für Mann-Frau entschieden. Uns<br />

ging es darum, dass es eine Variabilität gibt. Ob man<br />

die dann tatsächlich nutzen kann im Hinblick auf<br />

unterschiedliche Klimabilanzen, da sind wir selbst<br />

in der Studie sehr vorsichtig. Viele Leute haben das<br />

ein Stück weiter gedacht. Nicht wir.<br />

Wie sieht es mit den Reaktionen der Kollegen aus?<br />

Der renommierte Medienwissenschaftler Norbert<br />

Bolz von der TU Berlin behauptet, es gelte als unfein,<br />

sich auf das Niveau von Laien zu begeben.<br />

Wer es dennoch tue, werde geschnitten. Er rät<br />

jungen Wissenschaftlern, die Massenmedien zu<br />

meiden. Ist jetzt Toni Meiers Karriere gefährdet?<br />

Christen: Ich glaube nicht. Er hat eine Reihe von<br />

seriösen Anfragen erhalten. Ich denke, die Gefahr<br />

könnte entstehen, wenn man als Doktorand alle<br />

halbe Jahre mit Themen im Gespräch ist, die in den<br />

Medien in dieser Form breitgetreten werden. Aber<br />

wenn man mit einer Kernthese einer interessanten<br />

Studie in die Öffentlichkeit tritt, muss man zwar mit<br />

kritischen Stimmen rechnen, kann aber vor allem<br />

sich und sein Thema auch mal über den engen Kollegenkreis<br />

hinaus bekannt machen.<br />

Holtmann: Ich wäre gespannt, auf welche empirische<br />

Basis sich Herr Bolz stützt. Natürlich ist eine<br />

gewisse Vereinfachung notwendig, aber die kann<br />

man unter Wahrung der wissenschaftlichen Sorgfalt<br />

vornehmen.<br />

Welche Tipps können Sie jungen Wissenschaftlern<br />

geben, die mit ihren Themen den Weg in die Medien<br />

gehen möchten oder von Journalisten kontaktiert<br />

werden?<br />

Holtmann: Es ist üblich, dass man sich ein Interview<br />

vor der Veröffentlichung nochmal vorlegen lässt.<br />

Und ein grundsätzliches Interesse, Dinge zu vermitteln,<br />

sollte gepaart sein mit Gründlichkeit, Differenzierung,<br />

methodischer Sauberkeit. Da darf man sich<br />

nicht beeindrucken lassen von eventuell geäußerten<br />

Wünschen, etwas flapsiger zu formulieren.<br />

Christen: Der Aufwand ist natürlich beträchtlich. Da<br />

kann schnell mal ein ganzer Nachmittag weg sein für<br />

die berühmten 1:30 Minuten am Abend. Das muss<br />

man wissen. Aber ansonsten sei den jungen Leuten<br />

gesagt: keine Scheu!<br />

Interview: Carsten Heckmann<br />

scientia halensis 3/2012 varia<br />

Everhard Holtmann (l.) und<br />

Olaf Christen plädieren für<br />

einen gelassenen Umgang mit<br />

Journalisten und wollen ihre<br />

Themen weiterhin einer breiten<br />

Öffentlichkeit vermitteln.<br />

(Foto: Maike Glöckner)<br />

Mehr über Facebook, FAZ<br />

und „knackig formulierte<br />

Wissenschaft“ in der Langfassung<br />

des Interviews:<br />

WEBCODE MAG� 14406<br />

QR� CODE<br />

9

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