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Leben & Reisen - Lebenshilfe Steiermark

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<strong>Leben</strong>shilfe <strong>Steiermark</strong> | Thema<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>Reisen</strong><br />

<strong>Reisen</strong>, Urlaub, Ferien<br />

... wir alle freuen uns auf diese Highlights im Jahresrhythmus und lieben die damit verbundenen<br />

neuen Eindrücke. Von Ursula Vennemann<br />

Unsere Welt ist recht klein geworden;<br />

die Verkehrsverbindungen<br />

von heute erlauben<br />

den fast schon selbstverständlichen Besuch<br />

anderer Kontinente<br />

und Kulturen.<br />

Die ständig wachsendenWellnessundAbenteuerangebote<br />

in wunderschön<br />

gestalteten,<br />

übervollen Reisekatalogen stellen uns vor<br />

die Qual der Wahl und verführen zum<br />

Schwelgen.<br />

Diese Träume sind für Menschen mit Behinderung<br />

viele Jahre oft nur Träume<br />

geblieben. Mit den Unterstützungsleistungen<br />

von heute können diese nun endlich<br />

Wirklichkeit werden und die<br />

wachsende Begeisterung<br />

zeigt, wie gerne sich alle in<br />

unserer Welt umschauen.<br />

In den letzten Jahren hat<br />

auch die Tourismusindustrie<br />

diese „neuen Kunden“ entdeckt<br />

und stellt vermehrt<br />

barrierefreie Angebote zur<br />

Verfügung, die ein uneingeschränktesUrlaubsvergnügen<br />

ermöglichen. Spezielle<br />

Reiseanbieter bieten interessante<br />

Programme für Menschen<br />

mit unterschiedlichen<br />

Beeinträchtigungen und viele<br />

Tourismusregionen von<br />

heute sehen Leistungen für<br />

Menschen mit Behinderung<br />

als Qualitätsmerkmal für ihr<br />

Gesamtangebot.<br />

Die <strong>Leben</strong>shilfe versucht<br />

schon sehr lange, diesem<br />

Seite 6<br />

<strong>Reisen</strong> „wie andere auch“<br />

... für viele war das<br />

nur ein Traum.<br />

© by Rubisch<br />

Wunsch der Menschen nach neuen Eindrücken<br />

und Erlebnissen zu entsprechen.<br />

In lieb gewordener Tradition wurden im<br />

Rahmen von Beschäftigungs- und Wohnangebotengemeinsame<br />

Urlaubsreisen<br />

geplant und absolviert.<br />

Dies war für<br />

unseren Personenkreis<br />

oft der erste<br />

Ausflug „in die große<br />

weite Welt“, wenn ihre Eltern dies nicht<br />

ermöglichen konnten.<br />

Die gemeinsamen <strong>Reisen</strong> werden<br />

auch heute noch gepflegt, weil sie für alle<br />

Beteiligten neue Horizonte öffnen. Im gemeinsamen<br />

Erleben von neuen Eindrücken<br />

lernen sich alle anders kennen,<br />

Die schönsten Tage im Jahr sind Erholung<br />

und Erlebnis zugleich. Auch Menschen mit<br />

Behinderung wollen reisen: ans Meer ...<br />

als dies im Alltag möglich ist. Die gemeinsame<br />

Planung und die Erfüllung individueller<br />

Wünsche bilden heute die<br />

selbstverständliche Grundlage für einen<br />

gelungenen Urlaub.<br />

Die Planung individueller Urlaubswünsche<br />

wird mit den neuen Assistenzleistungen<br />

wie der Freizeitassistenz nun auch<br />

wirklich möglich; diese neue <strong>Leben</strong>squalität<br />

wird in zunehmendem Maß geschätzt<br />

und von der <strong>Leben</strong>shilfe<br />

angeboten. Es werden auch bewusst Kooperationen<br />

mit Hotelbetreibern bzw.<br />

Urlaubsanbietern gesucht, um gute Auswahlmöglichkeiten<br />

zu finden.<br />

Als <strong>Leben</strong>shilfe wollen wir in der – hoffentlich<br />

– entspannten Urlaubsstimmung<br />

bewusst dieses voneinander Lernen för-<br />

© by Dirnberger<br />

... oder in die Berge. Die Touristikbranche<br />

bietet bereits viele Destinationen<br />

an. Wichtig ist die Barrierefreiheit.<br />

dern und Menschen mit Behinderung als<br />

Menschen wie du und ich erlebbar machen,<br />

die ihre Freude an schönen Erlebnissen<br />

so wunderbar<br />

impulsiv ausdrücken<br />

können. So kann die<br />

tatsächliche Teilhabe<br />

am <strong>Leben</strong> in unserer<br />

Gesellschaft erreicht<br />

werden und gut gelingen.<br />

Vor einigen Jahren wurde einer vor Gericht<br />

klagenden Urlauberin noch Recht<br />

gegeben, die sich durch den Anblick von<br />

Menschen mit Behinderung in ihrem Ur-<br />

Es muss nicht immer gleich die<br />

Ferne sein, in die es Urlauber<br />

zieht. Auch die <strong>Steiermark</strong> hat viel<br />

zu bieten: In der Winterzeit laden uns<br />

Thermen, Schigebiete und urige Hütten<br />

zu Erholung und Bewegung ein. Im Sommer<br />

lässt es sich bequem am See in der<br />

Hängematte schaukeln. Gerade für<br />

Menschen mit Behinderung ist Urlaub<br />

ein wichtiges Thema, denn es<br />

steht mehr dahinter als nur süßes<br />

Nichtstun: Selbstbestimmung und<br />

Selbstverantwortung, gesellschaftliche<br />

Teilhabe, das Lernen lebenspraktischer<br />

Fähigkeiten und das<br />

Miteinander. In den vergangenen<br />

Jahren hat sich viel verändert: Mittlerweile<br />

sprechen wir ganz selbstverständlich<br />

von barrierefreiem<br />

Urlaub; gehen davon aus, dass ein<br />

Aufenthalt im Hotel, Restaurant<br />

oder Schwimmbad trotz Gehhilfen<br />

und Rollstuhl möglich ist. Dennoch<br />

So kann die Teilhabe am<br />

<strong>Leben</strong> in unserer<br />

Gesellschaft gelingen.<br />

laubsvergnügen eingeschränkt fühlte!<br />

Wir sehen also, dass es ständiger Begegnungsmöglichkeiten<br />

bedarf, um <strong>Leben</strong><br />

mit Behinderung als<br />

selbstverständlichen<br />

Teil unserer Gesellschaft<br />

sehen zu können.<br />

Machen Sie sich die<br />

Freude und genießen<br />

Sie in dieser Zeitung<br />

die geschilderten Urlaubserlebnisse – wir<br />

wünschen Ihnen ebenso freudige Erinnerungen<br />

an die eigenen „schönsten Tage<br />

im Jahr“.<br />

Schöne Ferien!<br />

© by Rubisch<br />

gibt es viele – bauliche und menschliche –<br />

Barrieren, die noch beseitigt werden<br />

müssen ...<br />

„Menschen mit Behinderung sind Teil unserer<br />

Gesellschaft und dürfen von keinem<br />

Bereich des öffentlichen <strong>Leben</strong>s ausgeschlossen<br />

werden“, heißt es so schön.<br />

Feliz Navidad: Weihnachten auf<br />

Lanzarote.<br />

Ursula Vennemann ist<br />

Ehrenpräsidentin des<br />

Landesverbandes der<br />

<strong>Leben</strong>shilfe <strong>Steiermark</strong>.<br />

Was dahintersteckt ist der Gedanke der<br />

Inklusion – kurz gesagt: Wir alle gehören<br />

zusammen. Gerade in der Weihnachtszeit<br />

rücken wir einander wieder ein Stück<br />

näher. – Warum soll das nicht im Urlaub<br />

so bleiben? ❧<br />

Menschen mit und<br />

ohne Behinderung<br />

lernen einander<br />

kennen:<br />

beim Frühstück in<br />

einem Hotel, beim<br />

Planschen im Pool,<br />

beim Warten auf den<br />

Lift oder bei der<br />

„Gaudi“ auf der Alm.<br />

Seite 7

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