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Unternehmer – Finanzielle Freiheit im Alter - Wirtschaftsförderung ...

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4<br />

THEMA<br />

Schlüssel unter der Fußmatte<br />

Sicherheit in der EDV und IT-Technik betrifft alle Unternehmen<br />

Welcher <strong>Unternehmer</strong> versäumt es, seine Geschäftsräume nach Dienstschluss abzuschließen? Oder legt den Schlüssel unter die<br />

Fußmatte? Wer lässt gehe<strong>im</strong>e Betriebsunterlagen unbeaufsichtigt <strong>im</strong> ICE herumliegen? Wer fährt einen teuren Dienstwagen zu<br />

Schrott, weil er keine Zeit für Handbücher, Wartung und TÜV erübrigen will?<br />

Es gibt heute kein Unternehmen mehr,<br />

das nicht von einer funktionierenden<br />

IT-Technik abhängt. Vom computergestützten<br />

Rechnungswesen und der<br />

Telekommunikation über Kundenverwaltung<br />

und Materialwirtschaft bis hin<br />

zur Organisation der gesamten Produktionsabläufe<br />

<strong>–</strong> hakt die EDV, stockt der<br />

Betrieb.<br />

Doch was in der greifbaren Welt von<br />

Türen, Schlüsseln und Aktenordnern<br />

absurd erscheint, ist in der virtuellen<br />

Welt gang und gäbe. „Selbst größere<br />

Unternehmen schützen ihre Netzwerke<br />

zum Teil mit veralteten Firewalls, die<br />

dem Sicherheitsstandard einer Kellertür<br />

entsprechen“, wissen Mathias Tauche<br />

und Mirko Herth, Sicherheitsberater der<br />

Firma iNBOX ITK. Passwörter sind häufig<br />

so originell wie das Schlüsselversteck<br />

unter der Fußmatte. Mitarbeiter tragen<br />

auf Notebooks Betriebsinterna durch die<br />

Lande und surfen ungeschützt in Zügen<br />

und Hotels. Und Aktualisierungen der<br />

Software und des Virenschutzes werden<br />

genauso verschoben wie ein Datenrücksicherungstest.<br />

Ist ja schließlich jahrelang<br />

nichts passiert. Weshalb auch jahrelang<br />

niemand bemerkt hat, dass das Bandlaufwerk<br />

zur Datensicherung nicht richtig<br />

funktioniert. „Ein Rücksicherungstest<br />

<strong>im</strong> Notfall ist dann auch zu spät“, betont<br />

auch Mathias Tauche. „Die Kosten, die<br />

da anfallen können, stehen in keinem<br />

Verhältnis zu denen für Sicherheitsmaßnahmen<br />

<strong>im</strong> Vorfeld.“<br />

Das Bundesamt für Sicherheit in der<br />

IT-Technik (BSI) zeigt einen weiteren<br />

sensiblen Punkt für IT-Sicherheit in<br />

Unternehmen auf. In manchen Unternehmen<br />

ist ein Administrator allein<br />

für die Konfiguration und Wartung<br />

der IT-Systeme verantwortlich. Fällt<br />

der aus <strong>–</strong> zum Beispiel durch einen<br />

Unfall <strong>–</strong> reagieren andere Mitarbeiter<br />

bei Fehlermeldungen oder Problemen<br />

eventuell falsch und können Rechner<br />

zum Erliegen bringen. Auch ein hinzugerufener<br />

Experte kann das System nur<br />

mit Mühe wieder zum Laufen bringen,<br />

wenn Dokumentationen fehlen und<br />

Passwörter nicht sicher hinterlegt wurden.<br />

Die Lösung sind klare Notfallpläne,<br />

Vertretungsregelungen und eine Dokumentation<br />

aller System-Einstellungen<br />

und -Parameter. Auch Mirko Herth hält<br />

Notfallpläne neben Rücksicherungstest<br />

für die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen.<br />

Außerdem rät er, IT-Beauftragte in<br />

Unternehmen mit der rasant fortschreitenden<br />

Technik nicht allein zu lassen und<br />

zumindest von Zeit zu Zeit eine externe<br />

Sicherheitsprüfung der Systeme hinzuzuziehen.<br />

Auch Hacker-Angriffe stellen ein wachsendes<br />

Risiko dar. Dabei geht es den<br />

Angreifern oft gar nicht darum, ein<br />

best<strong>im</strong>mtes Unternehmen zu treffen,<br />

sondern <strong>–</strong> wie be<strong>im</strong> Vandalismus <strong>–</strong> um<br />

einen möglichst großen Schaden. In<br />

diesem Bereich sind besonders die Unternehmen<br />

gefragt, die sensible Daten<br />

auf ihren Rechnern verwalten: Rechtsanwälte,<br />

Steuerberater, Ärzte, Psychologen.<br />

Am besten ist es, solche Daten<br />

strikt von internetfähigen Rechnern<br />

fernzuhalten.<br />

Häufig sind es jedoch die eigenen Mitarbeiter,<br />

die <strong>–</strong> meist versehentlich <strong>–</strong> die<br />

Sicherheit des Netzes gefährden. Vertrauliche<br />

Dokumente oder E-Mails<br />

werden nicht verschlüsselt, Bildschirmschoner<br />

mit Kennwörtern als lästig<br />

empfunden. Regelmäßige Schulungen<br />

und Sensibilisierungen, klare Anweisungen<br />

und nicht zuletzt komfortable<br />

Mechanismen zum Schutz der Daten<br />

nehmen daher eine Schlüsselstellung ein.<br />

Ein wichtiges Thema ist der Schutz von<br />

Kundendaten vor dem Zugriff Dritter.<br />

Für Schäden bei den Kunden kann der<br />

<strong>Unternehmer</strong> haftbar gemacht werden.<br />

Rechtsanwalt Dr. Ralf Jersch, Spezialist<br />

für Wettbewerbsrecht und Vertragsgestaltung,<br />

verweist zudem auf Gefahren<br />

bei der Gestaltung des eigenen Internetauftritts.<br />

„Es gibt Anwaltskanzleien, die<br />

gezielt nach Rechtsverletzungen suchen,<br />

um dann <strong>im</strong> Auftrag von Wettbewerbern<br />

Abmahnungen auszusprechen und<br />

hohe Gebühren zu verursachen“, sagt<br />

Dr. Jersch. „Unter Umständen können<br />

schon Fehler <strong>im</strong> Impressum zu Abmahnungen<br />

führen.“ Rechtsverstöße bei<br />

der Gestaltung des eigenen Internetshops<br />

können dazu führen, dass der<br />

Betrieb eingestellt werden muss und<br />

damit erhebliche Umsatzeinbußen verursachen.<br />

Ein Problem dabei ist der<br />

„fliegende Gerichtsstand“: Da der Tatort<br />

bei Handlungen <strong>im</strong> Internet überall ist,<br />

kann der Anspruchsteller sich das Gericht<br />

aussuchen, von dem er ann<strong>im</strong>mt, dass es<br />

einen ihm günstigen Rechtsstandpunkt<br />

vertritt.<br />

Wirtschaft inform Dezember 2009

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