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Mann des Monats Werner Kieser - Bernhard Raos

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Nachzulesen sind solche Erkenntnisse in den Büchern von <strong>Werner</strong> <strong>Kieser</strong>, so etwaim bereits in achter Auflage verkauften «Die Seele der Muskeln». Im Herbst erscheintzur Buchmesse in Frankfurt ein Taschenbuch als Ideenkonzentrat und Anfang 2006ein Sachbuch zum Training von <strong>Kieser</strong>, an dem Orthopäden und Präventivmedizinerwie Felix Gutzwiller mitgeschrieben haben. Co-Autorin ist auch Gabriela <strong>Kieser</strong>,Ärztin, Mitglied <strong>des</strong> Verwaltungsrates und Direktorin der Abteilung Forschung,Entwicklung und Kommunikation bei <strong>Kieser</strong> Training. Die 46-Jährige ist <strong>Kieser</strong>s dritteEhefrau und mit ihrer medizinischen Autorität sowohl Türöffnerin als auch wichtigerPart für die Positionierung <strong>des</strong> Brands. Rund ein Drittel der Betriebe werden heutevon Ärzten als Franchisenehmer geführt, und in Köln arbeitet eine eigeneForschungsabteilung für das Produkt <strong>Kieser</strong> Training.<strong>Kieser</strong> hat zum dritten Mal eine Akademikerin geheiratet. Eine Kompensation <strong>des</strong>Handwerkers ohne wissenschaftliche Weihen? Eine Frage, die beide sichtlichamüsiert. Sie antwortet: «Er ist in unserer Beziehung der Intellektuelle, der denDingen immer auf den Grund gehen will. Ich bin da pragmatischer.»«Halten Sie während der Anstrengung nie den Atem an. Atmen Sie IhremSauerstoffbedarf entsprechend, und vermeiden Sie Pressatmung.»Das Unternehmen gehört beiden gemeinsam. Wieder. Als <strong>Kieser</strong>s Anfang derneunziger Jahre ins Ausland expandierten, brauchten sie Kapital. Sie verkauften dieSchweizer Betriebe an die Jost Thoma Holding, die seither als Master-Franchisenehmerin fungiert. Der Erlös reichte nicht. Ein Investor wurde gesucht,doch <strong>Werner</strong> <strong>Kieser</strong> hatte klare Vorstellungen: «Ich wollte die Stimmenmehrheitbehalten. Finanzleute sind keine Unternehmer. Wenn sie ins Produkt eingreifen, wir<strong>des</strong> gefährlich.» Handelseinig wurde man dann mit der BernischenLehrerversicherungskasse (BLVK), die 15 Millionen zur Verfügung stellte. Damitbesass die Pensionskasse zwar 80 Prozent <strong>des</strong> Kapitals, aber nur 30 Prozent derStimmen. Eine an sich komfortable Situation. Der eigenmächtige BLVK-Kassenchefbewies dann allerdings wenig Fortune, denn mit Ausnahme von <strong>Kieser</strong> Trainingfloppten alle Firmenengagements. Als auch noch der Börsencrash hinzukam, öffnetesich bei der Pensionskasse ein Milliardenloch, und seither ist Stopfen angesagt.<strong>Kieser</strong>s kauften kürzlich ihr Aktienpaket zurück, mit privatem Geld. Über den Preiswohl deutlich weniger als 15 Millionen Franken wurde Stillschweigen vereinbart.Damit sind <strong>Kieser</strong>s wieder Alleinherrscher im Haus. Für die geplante Expansionsucht man nun einen strategischen Investor, keinesfalls jedoch Private-Equity-Gelder. <strong>Werner</strong> <strong>Kieser</strong>: «Mit Zinserwartungen von 25 Prozent machen diese Vehikelunsere Wirtschaft kaputt. Das sind längerfristig absurde Erwartungen. SolcheSysteme sind parasitär.»Liest man die Ankündigungen der letzten Jahre, müsste die Kette längst global tätigsein. Von China, Russland und den USA war schon die Rede, auch von einemBörsengang. <strong>Kieser</strong> pariert den Vorwurf, Ankündigungsweltmeister zu sein: «Wir sindein Franchisingsystem und kein Grosskonzern, der über Standorte weltweitentscheidet. Wir brauchen in den lokalen Märkten solvente Investoren. Wird das nichtsorgfältig vorbereitet, verlieren wir ein ganzes Land.»«Gönnen Sie sich nach dem Training min<strong>des</strong>tens 48 Stunden Erholung.»

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