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auch, jedoch wird darunter Verschiedenes<br />

verstanden.<br />

In Österreich verstand man unter Zivilschutz<br />

laut Landesverteidigungsplan<br />

einen Teil der Zivilen Landesverteidigung,<br />

der den Schutz der Zivilbevölkerung<br />

in den Anlassfällen Krisen-, Neutralitäts-<br />

und Verteidigungsfall zum Ziel<br />

hatte. Zivilschutz war demnach ein Maßnahmenkonzept,<br />

bestehend aus Einsatzvorsorgen,<br />

Warnung und Alarmierung,<br />

Strahlenschutz, Schutzraumbau, veterinärmedizinische<br />

Vorsorgen und anderen.<br />

Zivilschutz stellte eine Querschnittsmaterie<br />

dar und umfasste Aufgaben des<br />

Bundes, der Länder und Gemeinden.<br />

Im Gegensatz zu anderen Ländern wurden<br />

aber für den Zivilschutz nie eigene<br />

Einsatzmittel oder eine Organisation<br />

aufgebaut. Obwohl eine verfassungsrechtliche<br />

Klärung bzw. Kompetenzabgrenzung<br />

niemals herbeigeführt wurde,<br />

ging die Bundesregierung davon aus, dass<br />

die Einsatzvorsorgen der Länder für den<br />

Katastrophenschutz auch für den Zivilschutz<br />

herangezogen werden können. Als<br />

Beispiel sei hier etwa die Vereinbarung<br />

nach Art. 15a B-VG über das gemeinsame<br />

Warn- und Alarmsystem des Bundes<br />

und der Länder erwähnt.<br />

Gegenwärtig wird Zivilschutz somit<br />

praktisch als Synonym für den Katastrophenschutz<br />

verstanden, wenngleich systematisch<br />

betrachtet der Zivilschutz noch<br />

immer, und zwar über den Katastrophenschutz<br />

hinaus, auch den Schutz der Bevölkerung<br />

im Falle bewaffneter Konflikte<br />

mit umfasst. Aufgrund des sicherheitspolitischen<br />

Umfeldes kommt diesem Aspekt<br />

des Zivilschutzes derzeit jedoch keine<br />

praktische Bedeutung mehr zu. Der<br />

Begriff kann synonym auch für Katastrophenvorsorge<br />

bzw. Katastrophenhilfe<br />

verwendet werden.<br />

dIe entStehUnG deS Skkm<br />

1986 zeigte die Reaktorkatastrophe von<br />

Tschernobyl, dass auch andere als militärische<br />

Gefahren aus fremden Ländern in<br />

unser Staatsgebiet getragen werden können.<br />

Auch wenn die Strahlenbelastung in<br />

Österreich schon unmittelbar gemessen<br />

und bewertet werden konnte und die Belastung<br />

der österreichischen Bevölkerung<br />

gering blieb, konnte aus diesen Erfahrungen<br />

viel gelernt werden. Vor allem in<br />

den Bereichen der Kommunikation und<br />

Information ist es seither zu erheblichen<br />

Verbesserungen gekommen. Am 3. November<br />

1986 wurde aufgrund der Erfahrungen<br />

erstmals beim Bundeskanzleramt<br />

die Errichtung eines staatlichen Krisenmanagements<br />

beschlossen. Als Reaktion<br />

auf die Lawinenkatastrophe von Galtür,<br />

das Grubenunglück von Lassing und den<br />

Tauerntunnelbrand wurde im Jahr 2000<br />

im Bundesministerium für Inneres ein<br />

staatliches Katastrophenschutzmanagement<br />

eingerichtet. Im Jahr 2002 wurden<br />

schließlich diese beiden Zuständigkeiten<br />

im BM.I fusioniert und die Strukturen als<br />

SKKM vereinheitlicht.<br />

exkUrS: ZIVILSchUtZ In<br />

den GenFer abkommen<br />

1859 wird der Genfer Kaufmann Henri<br />

Dunant eher zufällig Augenzeuge der<br />

Schlacht von Solferino, bei der Truppen<br />

Frankreichs und Sardinien-Piemonts<br />

den Armeen Österreich-Ungarns gegenüberstehen.<br />

In seinem drei Jahre später<br />

erschienenen Buch „Eine Erinnerung<br />

an Solferino“ begnügt sich Dunant aber<br />

nicht damit, das erschütternde Schicksal<br />

der Verwundeten nachzuzeichnen. Er<br />

fordert die Bildung privater, im Kriegsfall<br />

von den Konfliktparteien anerkannter<br />

und geschützter, Hilfsgesellschaften<br />

maGaZIn<br />

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