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gesehn hab. Da hat damals noch von Sascha A. die Band gespielt,<br />

die Zwitschermaschine [...] und das hat mich ja [...] och animiert,<br />

selber [...] Musik zu machen, also dieses Erlebnis. [...]Da<br />

[...] war och´n ganz gemischtes Publikum. Das warn natürlich ganz<br />

viele Punks, aber och natürlich ganz viel so aus anderen Szenen.<br />

Unter diesen Eindrücken hob Moritz Götze nach Auflösung der Giebichensteiner<br />

Rockknaben zusammen mit Mike Eckstein und Betty Riebesel die Band Größenwahn<br />

aus der Taufe, die Ende 1981 das erste Mal im etwas größeren Rahmen in<br />

der Pauluskirche auftrat. Später kamen Nele Götze und Philipp von Strauch<br />

dazu. Viele Bands begannen auf selbstgebauten Instrumenten, mit zum Verstärker<br />

umgelöteten Radios zu proben, bevor sie diese nach und nach gegen<br />

handelsübliche Technik austauschten. Die DDR-Punkrockformationen dieser<br />

<strong>Zeit</strong>, welche ohne staatliche Einstufung* hinter sich langsam öffnenden Kirchentüren<br />

als auch bei Privatparties auftraten, waren unter anderem Namenlos,<br />

Planlos, Müllstation, Tapetenwechsel, Unerwünscht, Restbestand und Rosa Extra. 34<br />

Harty: Also s wurde och im Radio jespielt. [...] Wann war das?<br />

Grüße über Stimme der DDR in der Notenbude und in der Beatkiste.<br />

Das war 1981, da ham die och schon Punkrock jespielt off Stimme<br />

der DDR janz offiziell. Da liefen Dead Kennedys mit ‚kill the<br />

poor’.<br />

Trotz diesem wahrscheinlich eher als Ausrutscher zu bezeichnenden Umstand,<br />

nahmen 1981 die Staatsorgane Punk zunehmend als Problem wahr. In verschiedenen<br />

Publikationen war Punk als Zeichen der Krise des Kapitalismus herausgearbeitet<br />

worden, gegen den Teile der Jugend rebellierten. Da für die staatliche<br />

Propaganda im „Arbeiter und Bauernstaat“ nichts im Argen war, durfte es somit<br />

eine derartige Entwicklung auf dem Territorium der DDR nicht geben.<br />

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