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Akupunktur Magazin Oktober 2011

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IliosakralgelenkOb Maria R. tatsächlich an einemISG-Syndrom leidet, überprüftder Orthopäde mit zwei einfachenTests: Beim sogenanntenPatrick-Test liegt seine Patientinauf dem Rücken und soll dasangewinkelte rechte Bein nachaußen fallen lassen. Maria R. bereitetdies ziemliche Schwierigkeiten.Ein weiterer Hinweis aufeine Störung des ISG! Auch derzweite Test, diesmal in Bauchlage,bestätigt den Verdacht: DerArzt hält mit einer Hand MariaR.’s Kreuzbein und zieht mit deranderen das gestreckte rechteBein nach oben, auch das eineschmerzhafte Prozedur für die54-Jährige. Für den Medizineraber ist die Diagnose nun klar:Maria R. hat eine rechtsseitigeISG-Blockade.Schmerzmittel allein sind bei ISG-Störungen nicht nachhaltig wirksamund Maßnahmen wie Krankengymnastik,Massagen oderWärmebehandlungen stoßen alleinangewandt schnell an Grenzen.„Das Iliosa kralgelenk ist einklassischer Kandidat für die Kombinationwestlicher, östlicher undalternativmedizinischer Verfahren“,sagt der Orthopäde, der hiergrundsätzlich „mehrgleisig“ behandelt.Erfolg durch die richtigeTherapie-KombinationPhysiotherapie setzt er nebenchiropraktischen Methoden ein– letztere besonders bei Gelenkfehlstellungen.<strong>Akupunktur</strong> gibter neben Medikamenten undManuelle Therapie: Handgriffe für mehr BeweglichkeitDie Manuelle Therapiewird besonders bei Gelenkblockadenangewandt,etwa des Iliosakralgelenks.Ihre zahlreichen Variantenwie Chirotherapie, Osteopathieoder Craniosakraltherapieähneln einandermethodisch. Bei letztererbeschränken sich die Handgriffeallerdings auf denBereich des Schädels unddes Kreuzbeins.Alle Formen haben ein Ziel:Die normale Beweglichkeitfunktionell gestörter Gelenkewiederherzustellen.Dies geschieht mittels manueller,also durch die Händedes Therapeuten ausgeübterGriffe. Grundsätzlichbasiert die manuelle Therapieauf zwei Ansätzen:• MobilisationDurch vorsichtiges Dehnenwird die Beweglichkeitdes betroffenenBereichs verbessert.Gelenkblockaden lassen sich häufig durch eine ManuelleTherapie beheben.• ManipulationEin kurzer Impuls – eineKrafteinwirkung – wirdauf das Gelenk gegeben.Dabei kann ein lautesKnacken zu hören sein.Vorher wird meist einleichter Probe impuls gegeben,ist dieser schmerzfrei,darf manipuliertwerden. Manipulationendürfen nur von Ärztendurchgeführt werden.Vor allem bei einemakuten Iliosakralgelenk-Syndrom ist eine Manipulationoft erfolgreich.Viele Patienten schwörenauf die Manuelle Therapie,dennoch ist sie umstritten.Kritiker wenden ein, dassdie Wirksamkeit der Manualtherapiewissenschaftlichnicht nachgewiesenist und dass ihr Anspruch,Fehlfunktionen von Gelenkenmanuell korrigieren zukönnen, den Erkenntnissender modernen Anatomieund Physiologie widerspricht.Infiltrationen, das sind schmerzstillendeInjektionen direkt insGelenk. Vor allem die chinesischeHeilmethode spielt eine zentraleRolle: Sie ergänzt andere Therapienideal und verbessert derenEffektivität, da sie Schmerzenlindert und entspannt, die Durchblutungsteigert und die Muskulaturlockert.Aus Sicht der ChinesischenMedizin löst die <strong>Akupunktur</strong> Blockadenim Fluss der LebenskraftQi und harmonisiert die EnergienYin und Yang: Fließen diesegleichmäßig, verschwindenkörperliche Beschwerden. DieGERAC-Studie (German AcupunctureTrials) von 2006, die weltweitgrößte Untersuchung zur Wirksamkeitder <strong>Akupunktur</strong>, bestätigtdies: Zur Schmerzhemmungbei Rückenbeschwerden ist dieNadeltherapie konventionellenMethoden überlegen. Die bestenErgebnisse aber, so besagt auchGERAC, werden durch eine Kombinationvon <strong>Akupunktur</strong> undanderen Verfahren erzielt.Die Ursachen müssen behobenwerdenEine Kombinationstherapiebrachte auch für Maria R. denDurchbruch: Nach einer manuellenBehandlung besserten sichihre Schmerzen bereits deutlich.Nun geht sie regelmäßig zur Physiotherapie,um eine über Jahreeingewöhnte falsche Körperhaltungzu korrigieren – die nämlichist Auslöser ihrer ISG-Blockade.„Entscheidend für den Therapieerfolg“,so der Arzt, „ist es ja vorallem, die Ursache zu erkennenund diese zu verändern!“ Einmalpro Woche akupunktiert er MariaR., zudem infiltriert er das Gelenkdavor mit einem Schmerzmittel.Schon nach wenigen Sitzungenist Maria R. fast beschwerdefrei.„Ich bin wie neugeboren!“, freutsie sich. „Keine Tabletten, keinKortison und ich kann sitzen undlaufen wie früher!“•<strong>Akupunktur</strong>magazin 4. Quartal <strong>2011</strong> 5

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