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Der nicht rabattierfähige Fixzuschlag in Höhe von 0,93 € soll die preisunabhängigen Kosten abdecken z. B. für Personal (gut 50%), Transport, Verwaltung und sonstige Sach- und Kapitalkosten (Abschreibungen, Zinsen, Leasing, Mieten). Dabei muss allerdings sichergestellt werden, dass auch direkt liefernde pharmazeutische Unternehmen diesen nicht unterschreiten dürfen, damit der Großhandel im Wettbewerb mit diesen um seine Apothekenkunden nicht ungerechtfertigt und zu Lasten des Prinzips der Vollversorgung benachteiligt wird. Damit würde die AMPreisV auch zukünftig gewährleisten, dass • die kostengünstige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung frei von spekulativen Kostensteigerungen in der Handelskette bleibt, • die Gleichpreisigkeit der Arzneimittel für jede soziale Schicht gewahrt wird und • aus Sicht des vollversorgenden pharmazeutischen Großhandels eine funktionsgerechte Mischkalkulation gefunden wird, die zur Wahrung des herstellerneutralen Vollsortiments unabdingbar ist. Darüber hinaus hat der Großhandel durch das GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) im Jahr 2004 eine Halbierung seiner Spanne hingenommen und damit einen weiteren eigenen und sehr wesentlichen Beitrag zu den erwünschten Sparmaßnahmen erbracht. Seit Einführung des GMG gilt die AMPreisV nur noch für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Nach Auffassung des Bundesverbandes PHAGRO muss der Anwendungsbereich der AMPreisV jedoch wieder auf alle apothekenpflichtigen Arzneimittel (OTC) ausgedehnt werden. Diese Arzneimittel sind für die Behandlung von Krankheiten nicht weniger wichtig und daher gelten die o.a. Begründungen für die staatliche Preisbindung. Dies wird auch vom Gesetzgeber grundsätzlich so gesehen, ansonsten hätte es die Ausnahmeregelung im SGB V für die Verordnung für Kinder unter 12 Jahren nicht gegeben. Von der Vollversorgung zur „public service obligation“ Der Bundesverband PHAGRO begrüßt die Initiative der Bundesregierung, die Funktion des vollversorgenden pharmazeutischen Großhandels im Rahmen der 15. AMG Novelle in § 52b AMG neu auf der Grundlage des Gemeinschaftskodex für Humanarzneimittel (Richtlinie 2001/83/EU) <strong>als</strong> „public service obligation“ festzuschreiben (Art. 1 Nr. 18) und im Rahmen der Überprüfung des europäischen Arzneimittelrechts (Review) auf die angemessene und kontinuierliche Bereitstellung des Arzneimittels auszudehnen (Art. 81 UA 2 in der Fassung der Richtlinie 2001/83/EG vom 31. März 2004). Dabei ist entscheidend, dass auch die kontinuierliche Belieferung aller vollversorgenden pharmazeutischen Großhandlungen sichergestellt wird, da nur so die vom europäischen Gesetzgeber geforderte „geteilte Verantwortung“ zwischen pharmazeutischen Unternehmern und Großhändlern zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen Versorgung der Bevölkerung erreicht werden kann. Dies sollte für alle apothekenpflichtigen Arzneimittel gelten, denn nur der vollversorgende pharmazeutische Großhandel ist bereit und in der Lage, im Rahmen seiner bislang rein freiwilligen Verantwortung für eine umfassende Arzneimittelversorgung der Bevölkerung auch Gewinn schmälernde Leistungen wie z.B. volles Sortiment, Führen von Langsamdrehern, ständige Verfügbarkeit, kontinuierliche und pünktliche Belieferung (einschließlich Notdienst und der Aufrechterhaltung der Arzneimitteldistribution in Krisenzeiten) und eine konstruktive Beteiligung an Maßnahmen der Gesundheitspolitik zu erbringen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, an einer fortschrittlichen europäischen Marktordnung mit zu arbeiten, in der nicht nur Wettbewerb sondern auch die ausreichende Arzneiversorgung eine angemessene Berücksichtigung findet. Im Interessenskonflikt zwischen liberalem Warenverkehr und der Versorgungssicherheit der nationalen Märkte im Arzneimittelbereich tritt der Bundesverband PHAGRO daher dafür ein, auf politischem Weg eine Neugewichtung dieser beiden Prinzipien zu Gunsten einer umfassenden Arzneimittelversorgung zu erreichen. Vermeidung der Einschleusung von Arzneimittelfälschungen Die Erfahrung zeigt, dass alle Arzneimittelfälschungen über zum Arzneimittel-Großhandel zugelassene Zwischenhändler in den Markt eingeschleust werden. Aufwändige Maßnahmen zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit, wie z.B. die Pflicht zur Dokumentation von Chargen nur bis zur Großhandelsebene, lösen dies Problem nicht 3 . Ein Höchstmaß an Sicherheit hinsichtlich der Warenströme kann nur durch die Einhaltung des Vertriebswegs vom pharmazeutischen Unternehmer über den vollversorgenden pharmazeutischen Großhandel an die öffentliche Apotheke bis hin zum Patienten erreicht werden. Transparenz der Warenströme und Chargendokumentation Die vom Gesetzgeber wie von allen Beteiligten am Gesundheitsmarkt im Interesse der Sicherheit der Patienten geforderte bessere Verfolgbarkeit der Warenströme - bei gleichzeitiger Respektierung des freien und sicheren Handels von Arzneimitteln innerhalb der nationalen und des noch zu vereinheitlichenden europäischen Marktes - kann nur mit einer einheitlichen Technologie und Gesetzgebung erreicht werden. 3 Siehe auch unter „Transparenz der Warenströme und Chargendokumentation“ 4 von 5
Die lückenlose Verfolgung von Arzneimitteln über alle Handelsstufen bis hin zum Patienten erfordert die maschinelle Lesbarkeit folgender Daten: • Identifikation des Arzneimittels (Deutschland: PZN), • Chargennummer und • Verfalldatum. Der Bundesverband PHAGRO arbeitet derzeit international im GIRP an der Beschreibung eines angemessenen Verfahrensweges mit und fordert die Bundesregierung dazu auf, ihn dabei zu unterstützen, dass diese Daten unter Berücksichtigung der Vorschläge von EFPIA und GIRP in maschinenlesbarer Form auf den Arzneimittelpackungen mit einheitlicher Technologie im gesamten Wirtschaftsraum der EU aufgebracht werden. Dies wäre eine sinnvolle Fortschreibung der 12. AMG-Novelle, deren Ansatz der Chargendokumentation unzureichend ist. Die Novellierung zwingt den Großhandel zwar zur Chargendokumentation, schafft aber nicht die technischen Voraussetzungen der erforderlichen Packungskennzeichnung. Deshalb sind ergänzende gesetzgeberische Schritte zur Einführung maschinenlesbarer, packungsbezogener Angaben zu Charge und Verfall notwendig. PHAGRO | Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels e. V. Berlin, April 2009 5 von 5
Seite 1 und 2: VOLLVERSORGENDER PHARMAZEUTISCHER G
Seite 3: Ertragsminderungen benachteiligen d

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