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Prinzip des vollversorgenden pharmazeutischen ... - phagro

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PTI-KonferenzDer Pharmagroßhandel- auch zukünftig fester Bestandteil derHandelskette oder reiner Logistikunternehmer?7. November 2007Ulrich von der Linde12Themenübersicht- Das derzeitige System <strong>des</strong> <strong>pharmazeutischen</strong> Großhandels- Auswirkungen von GMG (2004), AVWG (2006) und GKV-WSG(2007) auf die Position der Großhändler- Aktuelle Gefährdungen für das Geschäftsmodell <strong>des</strong><strong>pharmazeutischen</strong> Großhandels- Fee-for-Service-Modelle – Verlust der Selbständigkeit <strong>des</strong>Großhändlers?- Direktvertrieb durch die Hersteller – Folgen für den Großhandel undfür das Distributionssystem- Der pharmazeutische Großhandel als Impulsgeber- Vollversorgung – ein noch ungeschriebenes Gesetz- Vorschläge <strong>des</strong> PHAGRO zum Erhalt der Versorgungs-SicherheitWer wir sind - PHAGRO e. V. -Mitglieder: 16 vollversorgende,herstellerneutrale Pharma-GroßhändlerGesamtumsatz der Mitgliedsfirmen 2006:21 Milliarden EuroMitarbeiter in den Mitgliedsunternehmen:12.000 in 108 Niederlassungen34Spannenverfall im GroßhandelAnteil an den Arzneimittelausgaben der GKV 1. Halbjahr 2007(ohne Zuzahlung)14,00%13,00%Mehrwertsteuer;16,00%= 1,984 Mrd. €Apotheken; 15,80%= 1,959 Mrd. €Pharma-Großhandel;4,00%= 0,496 Mrd. €Quelle: ABDA und PHAGRO-BerechnungenGrafik: PHAGROIndustrie;64,20%= 7,96 Mrd. €12,00%11,00%10,00%9,00%8,00%7,00%6,00%19901991199219931994199519961997199819992000200120022003200420052006561


Das Lager für Hersteller und ApothekenUnsere Partner in der Distribution von Arzneimitteln- 1.500 Hersteller und Lieferanten- 21.500 öffentliche ApothekenDas Lager <strong>des</strong> Pharmazeutischen Großhandels- 80.000 - 120.000 LagerpositionenSortiments-Bestandteile: Rezeptflichtige Arzneimittel OTC-Arzneimittel einschl. Phytotherapeutika Arzneimittel besonderer Therapierichtungen(Homöopathie, Biochemie, ...) Verbandstoffe, Krankenpflege-Produkte und Hilfsmittel Nahrungsergänzungsmittel, Diätetische Nahrungsmittel Heilkräuter und Pharmagrundstoffe Sonstige apothekenübliche WarengruppenZeitnahe Kommissionierung und Belieferungin kleinen MengenSchnelligkeit- 45 Minuten durchschnittlich von der Übermittlung <strong>des</strong> Auftrags biszur Bereitstellung- zur Auslieferung (im Eilfall 15 Minuten)Lieferfrequenz- Jede Apotheke wird im Schnitt 3x täglich beliefert- Jeweils von durchschnittlich 2 GroßhandlungenMenge- 2,2 Mio. Lieferzeilen/Tag- 4,2 Mio. Packungen/TagFehlerfreiheit- Fehlerquote im Promille-Bereich78Unterstützung der Apotheke in ihren AbläufenAbgestimmte SystemeLogistische Systemleistung für die Apotheke- Auftragsannahme:Erfassung und Prüfung der von der Apotheke übermittelten Aufträge,Lieferzusage bzw. Defektinformation und Kundeninformation- Lagerung der Ware: Lagersysteme- Belieferung: Kommissionierung, FlächendeckendeMikrofeinverteilung/RetourenApotheken und Großhandel:Ausgefeilte Branchenstandards bilden Integration ohne proprietäreSysteme ab- Definiertes Sortiment über Apothekenbetriebsordnung- Zentrales, allgemein gültiges und allgemein verfügbaresRegister mit eindeutiger Produktnummer und umfassendenProduktinformationen (IFA)- Hilfe bei Abrechung und Eingangslogistik910Standardisierte Schnittstellen im Bestellwesen(derzeit: serielles Protokoll)Standardisierte Schnittstellen zu den unterschiedlichenWarenwirtschaftssystemen ....PreisübermittlungenKonditionseingabenVerfügbarkeitshinweiseLagerungshinweiseHinweis auf Packungen und PreisänderungenBesonderheiten bei der AbgabeBesonderheiten bei der AbrechnungGroßhandelInteresse anwirtschaftlicherBestellweiseHonorierungdurchguteKonditionen Anfragen zu Produkten, Verfügbarkeiten, Beschaffungsquellen,Preisen, Fachauskünften(Telefon, Fax, E-Mail, z.T. seriell) Bestellung(95 % automatisch seriell, 5 % Telefon)Rückmeldung Verfügbarkeit, Lieferzeitpunkt, ggf. Hinweis aufErsatzprodukt, ggf. automatische Ersatzlieferung(95 % automatisch seriell, 5 % Telefon)Warenlieferung (99,9 % Übereinstimmung mit Rückmeldung,auf Wunsch vorkonfektioniert) Retourenbei Fehlbestellungen, Lieferfehlern undveränderten Produktgängigkeiten etc.Gutschrift /Rücksendungenabgewiesener Retouren ZahlungMonats-Sammelrechnung weit überwiegendper Bankabbuchung oder Lastschrifteinzug mitfestgelegtem ZahlungszielApothekeInteresseanoptimalerProzessunterstützungund gutenBezugskonditionen11122


Sonderfälle bei der WarenbeschaffungSpezialbeschaffung(ausländische Arzneimittel, Sonderanfertigungen, ...)ggf. einschließlich ZahlungsabwicklungRückruf-Aktionen(allgemein oder chargenbezogen)Krisen-Management(z. B. Warenbevorratung im Auftragder Länder für den Pandemiefall)Übernahme von Funktionen aus dem Direktgeschäftfür die <strong>pharmazeutischen</strong> Hersteller- Bevorratung mit speziell georderten Saisonprodukten(Impfstoffe)- Zentralregulierung von Direktgeschäft:Übernahme von Inkasso-Aufwand und Forderungsrisiko(sinnvoll bei individualisierten Produkten)- Übernahme von Bevorratungsgeschäft zu Sonderkonditionen <strong>des</strong>Herstellers an die Apotheke: „Überweisungs-Aufträge“- Abwicklung von Retouren an den Hersteller1314Die Stärken <strong>des</strong> GroßhandelsVorteile für die Apothekebei konsequenter Nutzung der „Just-in-time“-Belieferungdurch den <strong>vollversorgenden</strong> Pharmagroßhandel:Minimierung von Kapitalbindung, Platzbedarf und VerderbFlexible Anpassung an veränderte Gängigkeiten von ProduktenGeringstmöglicher Aufwand für den BeschaffungsprozessOptimierung <strong>des</strong> Rohertrags durchRationalisierungs-Konditionen <strong>des</strong> Großhandels1516Vorteile für die Industriebei konsequenter Nutzung der Leistungen <strong>des</strong><strong>vollversorgenden</strong> Pharmagroßhandels:Sichere, zuverlässige und kostengünstige Versorgung <strong>des</strong> Marktesdurch funktionierenden Service-Wettbewerb unter den GroßhändlernPuffer-Funktion bei Nachfrage-SchwankungenKonzentration auf die KernkompetenzenForschung / Entwicklung, Produktion undMarketingVorteile fürPolitik, Krankenkassen und Verbraucherdurch konsequente Nutzung der Leistungen <strong>des</strong><strong>vollversorgenden</strong> PharmagroßhandelsDer deutsche Ansatz zur Kostendämpfung im ArzneimittelbereichAnreizsysteme außerhalb der Handelskette:- Wettbewerb der Hersteller um die Gunst von Krankenkassen und Ärzten- Rabattverbot in der Handelskette- direkte Verhandlungen zwischen Arzneimittelherstellernund KostenträgernAktuelle Entwicklung:Der gewählte Weg führt zum Ziel -Einsparmaßnahmen werden erreichtAktuelle Erkenntnis:Gleichmäßige Verfügbarkeit der Arzneimittel im Markt istzwingende Voraussetzung17183


Meinungsbild / StudienergebnisseAlle Befragten sind der Ansicht, dass kein anderer Anbieter in der Lageist, die Arzneimitteldistribution schneller als der pharmazeutischeGroßhandel abzuwickelnBeschaffung: Bestellung beim Hersteller, Transport „Der pharmazeutischeund EinlagerungGroßhandel ist einneutraler, zuverlässigerLeistungen <strong>des</strong> PharmagroßhandelsMarktpartner“(Schulnotenskala)1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 (1,7)„99% <strong>des</strong>sen, was derZusammenarbeit mit dem PharmagroßhandelpharmazeutischeGroßhandel macht, kann(Schulnotenskala)keiner besser machen“1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 (2,0)Der Pharmagroßhandel besitzt in allen Prozess-Schritten eine USP oder das Potential dazuProzessBeschaffungsmanagementLagerhaltungLogistikAlleinstellungsmerkmalHerstellerneutralitätVollversorgungOptimierte LagerhaltungServicequalitätEffizienzSchnelligkeitDer vollversorgende Pharmagroßhandel: Fit für einen veränderten Markt –Rahmendaten der Befragung durch Deloitte Durchführungszeitraum Januar - April 2007 Befragte: Arzneimittelhersteller und Verbände, Pharmazeutischer Großhandel und Verband, Offizin- undKrankenhausapotheken und Verbände, Patientenvertretungen, Krankenkassen, Gesetzgeber (Lan<strong>des</strong>- undBun<strong>des</strong>ebene), Unabhängige wissenschaftliche Institute Gesprächspartner auf Leitungsebenen, in der Geschäftsführung oder Mitarbeiter im Zuständigkeitsbereich GroßhandelRetourenmanagementRückrufaktionenKrisenmanagementKundenserviceArzneimittelsicherheitVersorgungssicherheit1920AVWG und GKV-WSG –Auswirkungen auf den GroßhandelAVWG und GKV-WSG –Auswirkungen auf den GroßhandelRabattverbot im § 7 HWG – Wegfall von Ertragsquellen und ungleicheSpieße für den Großhandel im Wettbewerb mit direkt lieferndenHerstellern:Hersteller dürfen bei der Rabattgewährung an die Apotheken eigeneLogistik-Kosten (Direktbelieferung) unberücksichtigt lassenEinschränkung der Datenlieferung an die Industrie – Einkommensverlust fürden Großhandel und Förderung der Direktbelieferung zum Transparenzerhaltfür den HerstellerPreissenkungen durch Zuzahlungsbefreiung schaffen ein neuesNiedrigstpreis-Segment mit völlig inadäquaten Großhandelaufschlägenbis zu 0,00 €Verträge zwischen Krankenkassen und Herstellern führen zudramatischen Sortimentsverschiebungen und Belieferungs-EngpässenVerschiebung im gesamtenArzneimittel-Preisgefüge machenDeutschland verstärkt zum Exportland –Bedürfnis der Hersteller nach Kontrolleder Warenströme steigtWirtschaftliche Auswirkungen der Reformen erhöhen den Druck aufIndustrie und Apotheken – der Großhandel gerät zunehmend in dieSandwich-Position2122Aktuelle Gefährdungen für das Geschäftsmodell<strong>des</strong> <strong>pharmazeutischen</strong> GroßhandelsArzneimittel-Preisverordnung nicht mehr angemessenGegenläufige Preisentwicklungen entziehen der Mischkalkulation die BasisBisher:- Mischkalkulation innerhalb der Mechanismen der Arzneimittel-PreisverordnungAktuelle Gefährdungen für das Geschäftsmodell <strong>des</strong><strong>pharmazeutischen</strong> GroßhandelsArzneimittel-Preisverordnung nicht mehr angemessenEin extremes Beispiel:Glimepirid Heumann 1 mg 30 Stk.Entwicklung der letzten Jahre:- Immer deutlicher Scherenbewegung der Preise im Arzneimittel-GesamtsortimentMischkalkulation wird zunehmend unhaltbarHöchstspanne im neuen Niedrigstpreis-Segment deckt dieAufwendungen <strong>des</strong> Großhandels nicht mehr annähernd23244


APU: 0,03 €Großhandelsaufschlagnach AMPreisV: 15 % = 0,0045 €kaufmännisch korrektabgerundet 0,00 €AEP: 0,03 € = APUAuch denkbare Mengeneffekte greifen ins Leere:1.) Seit der Herausnahme der OTC-Produkte aus der AMPreisVweitgehender Wegfall der „Zeilenkomponente“2.) 10 x 0,00 € = 0,00 €Aktuelle Gefährdungen für das Geschäftsmodell <strong>des</strong><strong>pharmazeutischen</strong> GroßhandelsForschende Hersteller wollen Generika-Distribution nichtquersubventionierenWenn Gesetzgeber nicht handelt => eigene Maßnahme der Hersteller:Herausnahme teurer Arzneimittel mit attraktiven Effektivmargen aus demGroßhandels-SortimentFremde Logistiker sind gerne bereit diesen Teil <strong>des</strong> Spektrums zuübernehmen– aber ohne den Rest <strong>des</strong> Spektrums:* keine niedrigpreisigen Generika* Keine aufwendigen Betäubungsmittel zur akuten Schmerztherapie* Kühlkettenpflichtige Arzneimittel nur im Hochpreis-Segment2526Aktuelle Gefährdungen für das Geschäftsmodell <strong>des</strong><strong>pharmazeutischen</strong> GroßhandelsDeutschland wird Exportland –Pharmahersteller suchen die Kontrolle <strong>des</strong> VertriebswegsZunehmen<strong>des</strong> Bedürfnis der Hersteller nach Kontrolle der WarenströmeModell „Direct-to-Pharmacy“ („DTP“) Auslieferung an die Apotheken nur noch im DirektgeschäftHintergrund: - befürchtete Öffnung <strong>des</strong> US-Marktes für Parallelimporteaus Europa- beachtliches Preisgefälle zwischen den USA und Europa- USA: größter und teuerster Arzneimittelmarkt der WeltVertriebskanäle sollen möglichst bis zum Endverbraucher zu kontrolliertwerdenAktuelle Gefährdungen für das Geschäftsmodell <strong>des</strong><strong>pharmazeutischen</strong> GroßhandelsFallbeispiel:Dramatische Marktveränderungen in GroßbritannienPfizer, Astra-Zeneca, Novartis und andere führen DTP-Modell einNationale Großhändler stellen ihre Logistik ohne Großhandelsfunktion zurVerfügungandere <strong>pharmazeutischen</strong> Großhändler, die– etwa aufgrund ihrer Größe oderRegionalität - nicht gleichzeitig auch alsLogistiker für die direkt liefernden Herstellertätig sind, verzeichnen dramatische UmsatzundErtragsrückgänge und werden dasklassische Großhandelsmodell kurzfristigaufgeben müssen.2728Fee-for- Service-Modelle – Verlust der Selbständigkeit<strong>des</strong> Großhändlers?„Fee for Service“ – das amerikanische Modell:Großhändler bleibt Eigentümer der Ware und behält seine HandelsfunktionAls Gegenleistung für den Verzicht <strong>des</strong> Großhändlers auf spekulativeBevorratung erhält der Großhändler zusätzlich zu seiner selbst mit denAbnehmern ausgehandelten Großhandelsmarge vom Lieferanten eine „Feefor-Service“für die Aufrechterhaltung eines definierten Service-Niveaus:• Lieferfähigkeit• Fehlerfreiheit• Belieferungsrhythmus• regelmäßige Datenlieferung an Hersteller zu Distribution und Bestand• Übernahme weiterer Dienstleistungsfunktionen„Fee for Service“ – im amerikanischen Modell ein wichtigerEinkommens-Bestandteil der klassischen GroßhändlerFee-for- Service-Modelle – Verlust derSelbständigkeit <strong>des</strong> Großhändlers?„Fee for Service“ im Exklusiv-Modell (UK):Ein einzelner Großhändler stellt dem Hersteller seine Distributions-Strukturen gegen „Fee-for-Service“ als Auftrags-Logistiker zur Verfügungund erhält dafür die Exklusivität für die Belieferung von <strong>des</strong>senArzneimitteln=> Marktanteilszuwächse kompensieren erhöhten Aufwand=> Andere Großhändler stellen in der Folge ebenfalls ihr Modell umund bieten anderen bedeutenden Herstellern denselben Service an=> Der Wettbewerb um die Abnehmer weicht einem Wettbewerb umdie (wenigen) großen Hersteller, die ihre Marktposition regelmäßigneu ausspielen können und dabei auch auf großhandelsferneAnbieter ausweichen können=> Der Markt kippt29305


Fee-for- Service-Modelle – Verlust derSelbständigkeit <strong>des</strong> Großhändlers?Ein viel beachteter „Fee for Service“-Ansatz eines großenHerstellers für den deutschen Markt:Der Großhandel soll die Ware zwar wie im klassischen Geschäftsmodellüber seine bestehenden Logistik-Strukturen distributieren, aber:• weisungsgebunden im Auftrag <strong>des</strong> Herstellers• mit erheblich erweiterten Informations- und Abwicklungs-Verpflichtungen• ohne Eigentum an der Ware• ohne eigene Konditionsaushandlung mit der Apotheke(Konsequenz aus AMPreisV und AVWG)• Umsatz = mit dem Hersteller ausgehandelte Handlings-FeeFee-for- Service-Modelle – Verlust derSelbständigkeit <strong>des</strong> Großhändlers?Bisher für Deutschland diskutierte „Fee-for-Service“-Modelle sind fürden deutschen Pharmagroßhandel in dieser Form nicht akzeptabel,da er ohne Vorteile für das System seine wichtige Handelsfunktionverlieren würdeDer Großhandel erkennt und akzeptiert aber durchaus die dahinterstehende Absicht als legitimes Ziel:Vorrang für die Versorgung der Patienten in Deutschland(wie in der Public-Service-Obligation der EU gefordert!)PHAGRO Vorschlag (solange politische Lösung noch aussteht):bei Arzneimitteln mit besonders gefährdeter Verfügbarkeit selektives„Kombimodell“- gewährt dem Hersteller erweiterte Kontrolle über die Warenströme- schaltet dabei die Handelsfunktion <strong>des</strong> Großhandels nicht aus3132Vorteile der HandelsfunktionVorteile der HandelsfunktionEigenständige Optimierung aller Teilfunktionen unter ständigerBerücksichtigung einer Qualitäts- und Kosten-Optimierung <strong>des</strong>Gesamtsystems• Distributions-, Logistik- und Markterschließungsfunktion• Sortiments- und Preisbildungsfunktion• Quantitätsfunktion (Mikrokommissionierung)• Qualitätsfunktion (GDP)• Finanzierungsfunktion (z.B. Inkassorisiko)LeistungsmerkmalHerstellerneutralitätVollversorgungSchnelligkeitAM-SicherheitBestimmungVertriebsweg ph. U.JaJaJaJa./.+/-„Fee-forservice“./../.JaJa(Ja)DirektvertriebPrimärlogistiker./../.HandelsfunktionJaJa• BeratungsfunktionServicequalitätJaJaNein• InformationsfunktionEffizienz, KostenJa+/-Nein3334Direktgeschäft durch die Hersteller – Folgen fürden Großhandel und das Distributions-System:Direktgeschäft mit teuren Arzneimitteln zerstört das heutigeVollsortiment• Zerstörung der heutigen Mischkalkulation• Aufgabe der Selbstverpflichtung zum Vollsortiment aus wirtschaftlicherNotwendigkeit• Auslistung preiswerter Produkte (Großhandelsspannen < 1 €), die dieKosten <strong>des</strong> Großhandels nicht deckenDirektgeschäft durch die Hersteller – Folgen fürden Großhandel und das Distributions-System:• Die den Rabattverträgen zugrunde liegenden Preise könnten keinesfallsmehr gehalten werden.• mittelständische Hersteller nicht mehr wettbewerbsfähig• Abwicklungsaufwand für Apotheken steigt dramatisch, daVielzahl unterschiedlicher Rabattverträge der verschiedenenKostenträger eine Bevorratung nicht erlaubt• Hersteller preisgünstiger Arzneimittel können eigene Logistikkostennicht finanzieren35366


Direktgeschäft durch die Hersteller – Folgen für denGroßhandel und das Distributions-System:Direktgeschäft durch die Hersteller – Folgen für denGroßhandel und das Distributions-System:Indirekte BelieferungHerstellerDirekte BelieferungHerstellerGroßhändlerApothekenApotheken3738Der pharmazeutische Großhandel als ImpulsgeberMaschinenlesbare PackungskennzeichnungenZiel:Maschinelle Erfassung von:* Chargenbezeichnung,* PZN und* Verfalldatumauf allen Stufen der DistributionEuropaweite AbstimmungVollversorgung – ein noch ungeschriebenes GesetzPublic Service ObligationCave: Funktionalität muss gewährleistet sein:* RFID: saubere Datenerfassung auf Sicht noch nicht möglich* Abfrage einer seriellen Packungs-Nummer über einenZentral-Server macht effizientes Waren-Handling auf allenStufen unmöglichBei sinnvoller Umsetzung:Erhöhung von Transparenz, Effizienz und Arzneimittelsicherheit3940Vollversorgung – ein noch ungeschriebenes GesetzPublic Service ObligationVorschläge <strong>des</strong> PHAGROzum Erhalt der Versorgungs-SicherheitWirksame Maßnahmen zur Stabilisierung <strong>des</strong> Systemswerden dringend benötigtDer Bun<strong>des</strong>verband PHAGRO schlägt wirksame Maßnahmen vorzur Sicherung einer umfassenden Arzneimittelversorgungzur Unterstützung der Bemühungen der Bun<strong>des</strong>regierung umKostendämpfung im Gesundheitswesen1. Anpassung der Arzneimittelpreisverordnung2. Einbindung <strong>des</strong> <strong>vollversorgenden</strong> <strong>pharmazeutischen</strong> Großhandelsin den gesetzlichen Versorgungsauftrag41427


Vorschläge <strong>des</strong> PHAGRO zum Erhalt der Versorgungs-Sicherheit1. Anpassung der ArzneimittelpreisverordnungDie Großhandelsmarge aus der Arzneimittelpreisverordnung ist einewesentliche Grundlage der herstellerneutralen Vollversorgung <strong>des</strong>deutschen Arzneimittelmarktes durch die im PHAGROzusammengeschlossen Großhandelsunternehmen.Vorschläge <strong>des</strong> PHAGRO zum Erhalt der Versorgungs-SicherheitAufwandsadäquate Neufestsetzung der Großhandels Spannen:Alternative Großhandelsmargen auf Basis Absatz 2007Gemäß § 78 Abs. 2 Satz 1 AMG müssen„die Preise und Preisspannen den berechtigten Interessen derArzneimittelverbraucher, […], der Apotheken und <strong>des</strong> GroßhandelsRechnung tragen.“Dies ist beim herstellerneutralen <strong>vollversorgenden</strong> Großhandelinzwischen aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr der Fall.AMPreisV ab 2004mögliche AlternativeAMPreisVo bis 20034344Vorschläge <strong>des</strong> PHAGRO zum Erhalt der Versorgungs-SicherheitEffekte:Die Distribution niedrigpreisiger Generika im <strong>pharmazeutischen</strong> Großhandelbleibt erhaltenDas Direktgeschäft mit teuren patentgeschützten Arzneimitteln verliert anAttraktivität⇒ System <strong>des</strong> <strong>vollversorgenden</strong> Pharmagroßhandels bleibt funktionsfähigVorschläge <strong>des</strong> PHAGRO zum Erhalt der Versorgungs-Sicherheit2. Einbindung <strong>des</strong> <strong>vollversorgenden</strong> <strong>pharmazeutischen</strong>Großhandels in den gesetzlichen Versorgungsauftrag- gesetzlicher Versorgungsauftrag der Apotheken in Deutschland nur mitHilfe <strong>des</strong> <strong>vollversorgenden</strong> <strong>pharmazeutischen</strong> Großhandels erfüllbar- von der EU geforderte „public service obligation“ <strong>des</strong> Großhandels(Art. 81 UA 2 Richtlinie 2001/83/EG) muss daher nicht nur aus formalenGründen, sondern wirksam in deutsches Recht übernommen werdenErwünschte „Nebenwirkung“:Struktur-Komponente der Arzneimittelkosten-Entwicklung leicht gebremst4546Vorschläge <strong>des</strong> PHAGRO zum Erhalt der Versorgungs-SicherheitNovellierte Großhandels-Betriebsverordnung hat den Begriff <strong>des</strong>„<strong>pharmazeutischen</strong> Großhandels“ massiv ausgeweitetAuch reine Spezial- oder Arbitragehändler sowie Auslieferungsstandorteeinzelner Hersteller wurden als pharmazeutischer Großhandel definiert⇒Allgemeine Einbeziehung „<strong>des</strong> <strong>pharmazeutischen</strong> Großhandels“in einen solchen Versorgungsauftrag ist nicht sinnvoll möglichAnsatz: Sonderstatus für vollversorgende Großhändler(z. B. im Rahmen der Großhandelsbetriebsordnung)mit angemessenen Rechte- und Pflichtenkatalogim Sinne einer patientenorientierten, kostengünstigen undqualitativ einwandfreien Versorgung der Bevölkerungmit allen Arzneimitteln <strong>des</strong> MarktspektrumsJeder pharmazeutische Großhandel entscheidet frei darüber,ob er diese Rolle als Vollversorger zu übernehmen bereit istWir setzen auf KooperationPHAGRO bietet seine aktive Mitarbeit an:- Formulierung einer sachgerechten und finanzierbaren Neufassung derArzneimittelpreisverordnung für den <strong>pharmazeutischen</strong> Großhandel- Mitarbeit bei der Formulierung eines angemessenen Rechte- undPflichtenkatalogs für die Übernahme eines gesetzlichenVersorgungsauftrags- Aktive Mitwirkung bei Konzeption und Einführung eines Systems fürmaschinenlesbare Packungskodierung und Chargenverfolgung zurErhöhung der Arzneimittel-SicherheitErhalt und Weiterentwicklung <strong>des</strong> Geschäftsmodells <strong>des</strong> <strong>pharmazeutischen</strong>Großhandels sind für die Mitglieder der Handelsketteebenso wichtig wie für die Politik, die in ihrem deutschen Modell zurKostendämpfung im Gesundheitswesen auf die sichere Verfügbarkeitder Arzneimittel aller Hersteller angewiesen ist.47488

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