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4 - von Nicole Liesenhoff-Schubert

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Seminar: Vorurteil und KleiderspracheDozent: Prof. Dr. G. MentgesReferentin: <strong>Nicole</strong> Marcella <strong>Liesenhoff</strong>Datum: 20. Juni 1997Referat zum ThemaDer falsche KörperDer mißgebildete MenschGesellschaftliche Verhaltensweisen und moralische Bewertungen <strong>von</strong>der Antike bis zur frühen Neuzeit


Inhaltsverzeichnis1 Ausgangssituation ........................................................................................................... 12 Historischer Abriß ........................................................................................................... 32.1 Mißgebildete Kinder in der Antike ................................................................................... 32.2 Archäologische Hinweise zur Sozialgeschichte ................................................................ 32.3 Ausgrenzung des Fremden............................................................................................... 52.4 Vom Monster zur Mißbildung ......................................................................................... 6A Literaturhinweis............................................................................................................... 9


- 5 -• Neue Art der Nachdenklichkeit und Einsicht über den Verfall desmenschlichen Körpers.1. Jahrhundert n. Chr.• Abweichende körperliche Gestalt wird unabhängig <strong>von</strong> der sozialenStellung und geistigen Leistungsfähigkeit gesehen und dargestellt.• Das Menschsein wird nicht mehr mit körperlicher Unversehrtheitgleichgesetzt.• Die Schönheit des Körpers gilt nicht mehr als Maßstab für dieBeurteilung der Seele.2.3 Ausgrenzung des FremdenFabelwesen• Ursprung der vielgestaltigen Menschenwesen liegt im Übergang <strong>von</strong>der zoomorphen 6 zur anthropomorphen 7 Göttervorstellung.• Götter stehen für das Naturhafte und zugleich für das Streben desMenschen, die Natur zu beherrschen.Spätantike• Körperliche Andersartigkeit wird zunehmend moralisch bewertet.• Fabelwesen als Verkörperung des Bösen.6zoomorph [tso:o”m£rf] (biol.) tiergestaltig7anthropomorph <strong>von</strong> menschlicher Gestalt, menschenähnlich


- 6 -Augustinische Lehre 8• Gott als Inbegriff des Wahren, Guten und Schönen.Aus ihm kann nur eine schöne, harmonische Welt hervorgehen.Die abweichende körperliche Gestalt wird als Ergebnis einesWiderspruchs gegen die gottgewollte Ordnung gesehen. Unvereinbarmit Gotteswillen ist das Böse in der Welt.• Die Mißgestalt wird somit in Beziehung mit dem Bösen gesetzt.2.4 Vom Monster zur MißbildungMittelalter• Weltanschauung der Menschen im Mittelalter 9 ist durch dieaugustinische Lehre geprägt.8Augustinus, Aurelius (354-430), abendländischer Kirchenvater und einer der bedeutendsten Kirchenlehrer.Augustinus wurde am 13. November 354 in Tagaste, Numidien (heute Souk-Ahras, Algerien) geboren. SeinVater Patricius war ein Anhänger des spätrömischen Götterglaubens. Seine Mutter, die heiliggesprocheneMonika, erzog ihn im christlichen Glauben und beeinflußte maßgeblich seinen Lebensweg. Augustinusstudierte klassische Literatur und Rhetorik in Karthago, war in Rom und Mailand als Lehrer der Rhetorik tätigund wurde später Bischof <strong>von</strong> Hippo Regius.Geistiges RingenDie (verlorengegangene) philosophische Abhandlung Hortensius <strong>von</strong> Cicero regte Augustinus dazu an, sichmit der Philosophie zu beschäftigen. Er fand zunächst keinen Zugang zum Christentum und wandte sich erstdem Manichäismus und später der Skepsis zu.In Mailand begegnete Augustinus 384 Ambrosius, der ihn 387 taufte.Bischof und TheologeNachdem Augustinus nach Nordafrika zurückgekehrt war, wurde er 391 zum Priester geweiht. Ab 395 war erBischof <strong>von</strong> Hippo Regius (heute Annaba, Algerien). In der geistigen Auseinandersetzung mit denphilosophischen und religiösen Strömungen seiner Zeit entwickelte Augustinus seine Lehren <strong>von</strong> derErbsünde, der göttlichen Gnade, der göttlichen Souveränität und der Prädestination, die sowohl diekatholische Theologie wie auch die Reformation beeinflußte.WerkeSein bekanntestes Werk sind die autobiographischen Confessiones (Bekenntnisse, um 400), in denen er seinfrühes Leben und seine Bekehrung beschreibt. In seiner großen christlichen Apologie De civitate Dei(Gottesstaat, 413-426) legt Augustinus seine theologisch begründete Geschichtsphilosophie dar. WeitereWerke sind: Retractiones (428), Epistolae (386-429), De libero arbitrio (389-395), De doctrina christiana(397-428), De baptismo, contra donatistas (400-401), De trinitate (400-416) und De natura et gratia (415).9Mittelalter das; -s; nur Sg; 1 (in der europäischen Geschichte) der Zeitraum zwischen Antike und Renaissance, denman mst vom 4. / 5. bis zum 15. Jahrhundert rechnet; Abk MA 2 mst wie imfinster(st)en M. wie im M. (1), in dem viele Dinge den Menschen noch nicht bewußt od. bekannt waren u. oftGrausames geschehen ist || hierzu mittelalterlich Adj


- 9 -ALiteraturhinweisNeumann, Josef N.. Der mißgebildete Mensch. GesellschaftlicheVerhaltensweisen und moralische Bewertungen <strong>von</strong> der Antike bis zur frühenNeuzeit.In der "Falsche Körper: Beiträge zu einer Geschichte der Monstrosiäten".Hrsg.: Hagner, Michael. Göttingen: Wallstein-Verlag, 1995.

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