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Strahlenschutzforschung - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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Radoninfiltrationsrate IBH z. B. in hoch, normal oder sehr hoch eingeordnet werden. Allein die IBH legt<br />

letztlich fest, wie viel Radon in den Keller bzw. das Haus migriert. Wie sich jedoch der Radonfluss im<br />

Haus umverteilt, hängt weitestgehend von der Nutzung bzw. der Hauskonstruktion ab. Dabei spielen z. B.<br />

Temperatur- und Druckunterschiede eine zusätzlich zu betrachtende Rolle.<br />

7. Die Ableitung von Prognosen aus den Quelltermen QK des Hauses ist ohne Kenntnis weiterer Systemgrößen<br />

nicht möglich. Dies wurde <strong>für</strong> die Fallbeispiele schlüssig dargestellt. Die Untersuchungen von 10<br />

Häusern im Rahmen des Projekts haben gezeigt, dass QK überall sehr unterschiedlich und mit Sicherheit<br />

auch noch eine Funktion der Zeit ist bzw. von der nutzungsbedingten dynamischen Wechselwirkung zwischen<br />

Haus und Radonkonzentration im Baugrund abhängt. Wie viel Radon letztlich im Haus wo<br />

„ankommt“, legen die Bewohner im großen Maße durch ihr Nutzungsverhalten fest. Eine hohe Quellstärke<br />

QK weist zwar auf ein hohes Radonrisiko hin, darf aber nicht zwangsläufig als Maß <strong>für</strong> ein hohes<br />

Radonrisiko der Bewohner interpretiert werden.<br />

Es kristallisieren sich folgende Prämissen <strong>für</strong> eine zukünftige Vorgehensweise heraus:<br />

1. Die gleichzeitige Messung von QK mit CBoden definieren über den Infiltrationsfaktor IBH das Radonrisiko<br />

auf einer qualitativ neuen Stufe.<br />

2. Aus dem Vergleich der Ergebnisse der Langzeitmessungen mit Ergebnissen der Quellstärkemessungen<br />

können Informationen über den mittleren Luftwechsel und Transferraten gewonnen werden.<br />

3. Zeitauflösende Radonmessungen, gekoppelt mit Luftwechselmessungen sind notwendig, um die Radondynamik<br />

im Haus und die vorgefundenen hohen Radonkonzentrationen zu verstehen.<br />

4. Um die bisher in Deutschland gemessenen Radonkonzentrationen in Häusern auf neuer Grundlage<br />

bewerten zu können, ist es erforderlich, sich auch einen adäquaten Überblick über den zu veranschlagenden<br />

Luftwechsel in den Häusern zu verschaffen. Ziel dieser Untersuchungen sollte es sein, herauszufinden,<br />

inwieweit erhöhte Radonkonzentrationen (Langzeitmittelwerte) auf zu geringe Luftwechselzahlen<br />

zurückzuführen sind. Entsprechende Untersuchungen sind im Zusammenhang mit Schimmelpilzbildungen<br />

in Wohnungen bereits durchgeführt worden.<br />

5. Integrierende Langzeitmessungen sind ohne Berücksichtigung des Nutzungsverhaltens der Hausbewohner<br />

nicht als konservativ zu klassifizieren.<br />

6. Die Ausweitung der kostengünstigen 2-Phasenmessungen würde hinsichtlich der Bewertung des Radonrisikos<br />

bzw. der individuellen Exposition der Hausbewohner einen großen Fortschritt ermöglichen.<br />

6. UMSETZUNG DER ERGEBNISSE<br />

Auf der Basis der Ergebnisse des Vorhabens können Messanleitungen <strong>für</strong> die Ermittlung des Jahresmittelwertes<br />

der Radonkonzentration <strong>für</strong> solche Fälle erarbeitet und begründet werden, in denen nicht genug Zeit<br />

<strong>für</strong> eine Messung mit einer Dauer von einem Jahr zur Verfügung steht und der damit verbundene erhöhte Untersuchungsaufwand<br />

gerechtfertigt ist. Eine solche Methode kann bei der schnellen Bewertung des Erfolges<br />

von Radonschutzmaßnahmen bei neu errichteten und bestehenden Gebäuden, bei Immobilienverkäufen sowie<br />

<strong>für</strong> die Entscheidung von Rechtsstreitigkeiten bei vermieteten Immobilien von Bedeutung sein.<br />

Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr 2009 - TB 01 13<br />

TB 01<br />

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