2.2.2 Co-Branding Kreditkarten als Instrument der Mit ...

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2/2.2 Aktuelles und Trends Seite 4 Georg Schürmann emotionalen Bindung an die NPO stärken 0,25 Prozent des Umsatzes. Der Karteninhaber bzw. die Karteninhaberin hat keine Mehrkosten. Die Beträge werden direkt von der Bank an den WWF Schweiz gezahlt. 3 Diese drei Beispiele sollen nur einen Einblick in die Einsatzmöglichkeiten von Co-Branding Kreditkarten geben. Sie machen auch deutlich, dass verschiedenste Banken eine Co-Branding Kreditkarte herausgeben und jedes Unternehmen, jede NPO oder jeder Verein für seinen oder ihren speziellen Bedarf mit dem richtigen Bankpartner zusammenarbeiten sollte. 2.2.2.3 Co-Branding Kreditkarten zur Mitgliederbindung und -gewinnung Für Organisationen und Vereine kann eine Co-Branding Kreditkarte zur Stärkung der Mitgliederbindung dienen. So kann die Kreditkarte unter anderem auch einen Mitgliedsausweis ersetzen. Dies ist allerdings in der Regel nur möglich, wenn auf dem Mitgliedsausweis kein Foto des Mitglieds verwendet wird. Das Mitglied setzt den Ausweis bzw. dann die kombinierte Kreditkarte nicht nur im unmittelbaren Zusammenhang mit der Organisation ein, sondern nutzt diese täglich für den bargeldlosen Einkauf. Das Mitglied zeigt damit seine Verbundenheit zu der Organisation und stärkt die emotionale Bindung zu ihr. Darüber hinaus wird der Mitgliedsausweis zum Werbeträger der Organisation, da dieser beim Kaufvorgang vom Mitglied gezeigt wird. Bei überzeugten Mitgliedern kann dieses Produkt so schnell auch zum Gesprächsgegenstand im Verwandten- und Bekanntenkreis werden. Des Weiteren spart die Organisation die Herstellungskosten für die Mitgliedsausweise, da die Produktionskosten für die Kreditkarte von der Partnerbank übernommen werden. Beim Einsatz der Kreditkarte spendet das Mitglied zudem direkt an die Organisation. Dies stärkt die Bindung an die Organisation weiter (diese Funktionsweise wird im folgenden Kapitel erläutert). 2.2.2.4 Co-Branding-Kreditkarten zum Fundraising Co-Branding Kreditkarten mit einer Spendenfunktion werden auch „Charity Card“ oder „Affinity Card“ genannt. Diese sind in Deutschland noch nicht sehr 3 http://www.wwf.ch/de/tun/unterstutzen/kreditkarten/
VD20 Aktuelles und Trends 2/2.2 Georg Schürmann Seite 5 verbreitet. Die Erfahrungen aus dem anglo-amerikanischen Raum mit Kreditkarten zum Fundraising sind sehr positiv. Allein in Großbritannien wurde dieser Typ von Co-Branding Kreditkarten seit 1988 von mindestens 83 Nonprofit-Organisationen herausgegeben. 4 Für jeden durch die NPO geworbenen neuen Kreditkartennutzer erhält sie vom Bankpartner zunächst eine Prämie bzw. einen Teil der Jahresgebühr. Diese Prämie liegt in der Regel im Bereich von zwei Euro bis fünf Euro pro Jahr und Karte. Darüber hinaus erhält die Nonprofit-Organisation eine prozentuale Beteiligung an vom Karteninhaber tatsächlich getätigten Kartenumsätzen. Diese liegt bei etwa 0,25 Prozent des Kreditkartenumsatzes und wird aus der „Interchange Fee“ refinanziert. Die „Interchange Fee“ erhält der Bankpartner vom Kreditkartenunternehmen (z.B. Mastercard oder Visa) und reicht davon einen Teil an die NPO weiter. Der zu erwartende Jahresumsatz mit einer Kreditkarte in Deutschland liegt zwischen 2000 Euro und 3.500 Euro. Somit sind Spendeneinnahmen von fünf Euro bis zehn Euro aus den Umsatzprovisionen pro Kreditkarte und Jahr zu erwarten. Insgesamt kann eine Nonprofit-Organisation pro ausgegebener Kreditkarte mit Spenden pro Jahr zwischen sieben und 15 Euro rechnen. Die Einführung einer Co-Branding Kreditkarte dürfte somit deutlich leichter sein als die Anhebung der Mitgliedsbeiträge oder der Förderbeiträge im Jahr um zehn Euro. Auch die Förderer bzw. Mitglieder einer NPO haben ein Interesse an einer solchen Co-Branding Kreditkarte. Sie erhalten zu einer vergleichbaren Jahresgebühr wie z.B. bei ihrer Volksbank oder Sparkasse eine Kreditkarte, jedoch mit einer Zusatzleistung, also mehr Leistung zum gleichen Preis. Sie können ohne zusätzlichen Aufwand der Nonprofit-Organisation, der sie nahe stehen, eine kleine Spende zukommen lassen. Dies stärkt die emotionale Bindung, nicht zuletzt weil die Co-Branding Kreditkarte ständig im Geldbeutel präsent ist. Zudem können mit einer Co-Branding Kreditkarte auch neue Förderer für eine NPO gewonnen werden, da diese ohne einen persönlichen Mehraufwand spenden können. Eine Alternative zu einer eigenen Co-Branding Kreditkarte kann die Beteiligung an einem Mehrwertsystem sein, welches ebenfalls auf Spenden ausgerichtet ist. Beispiel: Mehrwertsystem als Alternative zur eigenen Co-Branding Kreditkarte Ein solches Mehrwertsystem ist Grünkauf (www.gruenkauf.de). Die entsprechende Co-Branding Kreditkarte wird gemeinsam mit der Triodos Bank, Europas führende Nachhaltigkeitsbank, herausgegeben. Der Karteninhaber bzw. die Karteninhaberin der „GrünCardPlus MasterCard“ entscheidet, welchem Projekt er / sie seine bzw. ihre gesammelten Punkte spendet. Geschäfts- 4 http://www.fundraising-forum.de/fundraising_ueber_kreditkarte.html Arbeitshandbuch Finanzen für den sozialen Bereich statt Anhebung der Mitgliedsbeiträge Mehrwertsystem als Alternative
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