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In Europa waren die alten Griechen führend aufdem Gebiet der Medizin. Die römischen Ärzteübernahmen einige medizin. Grundkenntnisseder Griechen und bauten insbesondere dieBäderheilkunde systematisch aus. Angegliedertan die Baderäume gab es eine Vielzahl vonNebenräume für <strong>Massage</strong>n und Salbungen.Erfolgsrezept des Mediziners Asklepiades imzweiten vorchristlichen Jahrhundert in Rom:Diät-<strong>Massage</strong>-Hydrotherapie.Zur Zeit der Völkerwanderung (375- 911 n.Chr.)verschwindet die römische Badekultur und dieAnwendung der <strong>Massage</strong> fast vollständig.Im 14.Jahrhundert erlebt sie eine erneute kurzeBlüte, aber nur um in einer sittlichen Entgleisungin den Badestuben Anfang des 15. Jahrhundertsauszuarten. Die sich hier schnell verbreitendeSyphilis ließ die Wohltat der "historischen"Badestube in Vergessenheit geraten.Die Kunst der <strong>Massage</strong> und der manuellenBehandlung verschwindet aus dem Wissensschatz der westlichen Medizin.Erst die ägyptischen Feldzüge von Napoleon Bonapartes Armeen (1798)brachten aus den türkischen Bädern eine ihnen völlig unbekannteBehandlungsform mit, die sie "Massement" nannten.Die Anwendungen die heute als klassische oder schwedische <strong>Massage</strong>bekannt sind werden auf den Begründer des Zentralinstitutes fürHeilgymnastik und <strong>Massage</strong> in Stockholm P.H. Ling (1776 - 1839)zurückgeführt.Eine regelrechte <strong>Massage</strong>euphorie wurde jedoch erst in der zweiten Hälftedes 19. Jahrhunderts durch den Arzt Metzger in Amsterdam ausgelöst.Seinen medizinischen Vorträgen und Abhandlungen ist es wohl auch zuverdanken das die <strong>Massage</strong> wieder zu medizinischer Bedeutung kam.1937 wurde von Prof. Kohlrausch die Beeinflußung innererOrgane durch gezielte <strong>Massage</strong>behandlungen beschrieben.Auslöser für seine Forschung über Muskelreflexzonenwaren die Erfolge der Eigenversuche von derPhysiotherapeutin Elisabeth Dicke (1884 - 1952). Sieentwickelten daraufhin die Bindegewebsmassage die einereflektorische Heilwirkung auf erkrankte Organe hat.Etwa zur selben Zeit wurde die Periostbehandlung vonP.Vogler erarbeitet.Von 1932 - 1936 spezialisierte der Däne Emil Voddereinen Teilbereich der <strong>Massage</strong> zur "manuellenLymphdrainage". Allerdings vergingen noch 40 Jahre bisdas erste Lehrbuch über dieses Verfahren erschien.Prof. Földi gründete 1982 ein Lehrinstitut zur manuellenLymphdrainage (bis 2002 17.000 Absolventen)2002 Eröffnung der ersten Lymphklinik Österreichs (Wolfsberg)•Was ist <strong>Massage</strong>?•Geschichte der <strong>Massage</strong>•Reizleitung, Dermatome, Triggerpunkte in ihrerBedeutung für die Wirkungsweise einer <strong>Massage</strong>•Arten der medizinischen <strong>Massage</strong>•Grundsätzliche Regeln zur Anwendung•Behandlungsrichtlinien•Nebenwirkungen•Kontraindikationen•Praktische Anwendungen unterschiedlicher<strong>Massage</strong>techniken mit Diskussion•Literaturverzeichnis<strong>Massage</strong>wirkungenZentrale Fragen dieses Kapitels:Was bewirkt eine <strong>Massage</strong>?Wie wirkt eine <strong>Massage</strong>?Steigert die örtliche DurchblutungEntstaut den Venen- und LymphbereichReguliert den Muskeltonus,Entmüdung der Muskulatur bei Hypertonus, Hartspannund HypotonusLöst Narben und GewebsverklebungenVerbessert Trophik und Turgor von Haut undBindegewebeSchmerzauflösungWirkt über Reflexbögen auf innere OrganeEutonisiert und stabilisiert das VegetativumPsychische Entspannung.


Wie wirkt eine <strong>Massage</strong>?Die <strong>Massage</strong> entfaltet über die mechanische Beeinflussungder Haut und hautnaher Weichteile (v.a. Muskulatur,Bindegewebe, Periost) humorale Wirkungen (FreisetzungHistamin- und Acetylcholin-artiger vasoaktiver Stoffe;Gewebsflüssigkeitsverschiebung mit Auswirkung auf dasörtliche Ionenmilieu) und neuroreflektorischeFernwirkungen u.a. auf das Gefäßsystem, innere Organe,Stoffwechsel (z.B. durch Axonreflexe; Reflexe mit Ursprungin Muskelspindeln bzw. Dehnungsrezeptoren);Gesamteffekt u.a: Entmüdung, psychoemotionaleEntspannung, Geweberegeneration, Verbesserung derDurchblutung, v.a. der Muskulatur, Lockerung verspannterMuskeln einschließlich Gelotripsie und Schmerzlinderung.AxonreflexImpulse der Schmerzrezeptoren der Haut werden neben dernormalen zentralen Leitung zum Spinalganglion und Rückenmarkantidrom durch eine Kollaterale zu den Blutgefäßen geleitet.Dilatation von präkapillären Hautgefäßen beiSchmerzreizen derselben Hautpartie,ausgelöst von einem Axon eines afferentensensiblen Neurons über dessen Kollateralenohne synaptische Impulsübertragung. Stelltdamit keinen Reflex im engeren Sinne dar.Beispiel: Dermographismus.DermographismusDermographia, Dermographie, Hautschrift;engl.: dermographism, dermatographism,dermographyNach Bestreichen der Haut mit einem spitzenGegenstand wird als Zeichen gesteigertervegetativer (vasomotorischer) Erregbarkeit die„Hautschrift" sichtbar, zunächst als weiße Striche,die dann mit einem roten Saum nachröten.Längeres Bestehenbleiben oder Anschwellen derStreifen bei besonders ausgeprägter vegetativerErregbarkeit.Rotdermographismus infolgeVasodilatation nach Bestreichen der Hautmit Kanüle, Spatel oder Stift ist ein normalerBefund. Bei starker Ausprägung oderPersistenz kann er jedoch als Hinweis aufvasovegetative Labilität (pathologischeVasomotorenfunktion) gewertet werden.DermographismusDurchführung: An der Rückenhaut mit Holzspatel odergeschlossenem Kugelschreiber fest entlangstreichen.BeurteilungDermographismus ruber: Hellroter Streifen durchVasomotorenlähmung (Normalreaktion)Dermographismus albus: Weißer Streifen durchVasokonstriktion als Hinweis auf eine atopischeHautdiathese, insb. bei atopischer DermatitisUrtikarieller Dermographismus (bei chron. Urtikaria oderkonstitutionell): Rötung und Quaddelbildung ohneJuckreiz auf Kratzstelle beschränkt innerhalb von 5-10Min.Urticaria factitia: Über die Kratzstelle hinausgehendeRötung und Quaddelbildung mit Juckreiz innerhalb vonSek. bis Min.Verzögerter urtikarieller Dermographismus (beiDruckurtikaria, chron. Urtikaria): Tiefe, lineare,persistierende Schwellung mit diskretem oder ohneErythem, Entwicklung innerhalb von 1-4 hCholinergischer urtikarieller Dermographismus (beicholinergischer Urtikaria): Lokalisierte Rötung und vielestecknadelkopfgroße Quaddeln nach 5-10 MinIm Verlauf der frühen embryonalen Entwicklung entstehtdas Rückenmark nahezu gleichzeitig mit der Wirbelsäule.Entsprechend erstreckt sich die segmentale Gliederung desKörpers gleichermaßen auf beide Organe. Im Unterschiedzur Wirbelsäule hat das Rückenmark aber nicht 7, sondern8 Halssegmente (Zervikalsegmente C 1C 8). Die 12Brustsegmente (Thorakalsegmente Th 1Th 12), 5Lendensegmente (Lumbalsegmente L 1L 5), 5Kreuzbeinsegmente (Sakralsegmente S 1S 5) und 12Steißsegmente (Kokzygealsegmente Co 12) entsprechenpräzise den jeweiligen Wirbeln.Jedes Segment gibt links und rechts je einen Spinalnervab, der wiederum aus je einer Vorderwurzel (Radix anterior)und einer Hinterwurzel (Radix posterior) entspringt. BeideWurzeln halten eine strenge Arbeitsteilung ein: DieVorderwurzel leitet ausschließlich motorischeNervenfasern vom Rückenmark weg (efferent), dieHinterwurzel ausschließlich sensible Fasern zumRückenmark hin (afferent).Der eigentliche Spinalnerv ist dann aberschon wieder gemischt sensibel undmotorisch. In die Hinterwurzel jedes Segmentsist ein Spinalganglion (Ganglion spinale)eingeschaltet, das die Nervenzellkörper fürsensible Fasern enthält. Nahe ihres Ursprungsan der vorderen bzw. hinteren Seitenflächedes Rückenmarks bestehen die Wurzeln ausmehreren Tausend feinster Wurzelfädchen(Fila radicularia), die sich fächerförmig überdie gesamte Höhe eines Segments ausbreiten.Der Spinalnerv eines Halssegments verlässtdie Wirbelsäule über das Foramenintervertebrale am Oberrand desentsprechenden Halswirbels. Nur der Nerv vonC 8gelangt zwischen Hals und Brustwirbel, alsoam Unterrand des 7. Halswirbelbogens, in diebenachbarte Nackenregion. Die Spinalnervender Brust, Lenden, Kreuzbein undSteißsegmente verlassen den Wirbelkanaldann jeweils ebenfalls am Unterrand desentsprechenden Wirbels.


Headsche Zonen[nach dem engl. Neurologen Sir Henry Head, 1861–1940],Headsche Zonen sind Bereiche der Haut, deren Nervenversorgung jeweils einemRückenmarksegment zugeordnet ist. Die einzelnen Headschen Zonen und bestimmteBereiche der inneren Organe, die über dieselben Rückenmarkssegmente versorgt werden,stehen in Zusammenhang. So können Schmerzempfindungen (Schmerz), die von innerenOrganen ausgehen, aufgrund der Verschaltung im Rückenmark auf die entsprechendenHautareale projiziert werden (übertragener Schmerz). In der Medizin werden dieseZusammenhänge für die Therapie und Diagnostik ausgenutzt, z.B. Bindegewebsmassage,Akupunktur. Bei Angina-pectoris-Anfällen (Angina pectoris) strahlen die Schmerzen in denlinken Arm aus, bei Gallenkoliken in die rechte Schulter. Ursache ist die ursprüngliche strengsegmentale Anordnung der Enterotome und Dermatome (Eingeweide- bzw. Hautbereiche),die durch dasselbe Rückenmarkssegment versorgt werden. Im Verlauf derIndividualentwicklung verschieben sich diese Bereiche durch verschieden starkes Wachstum.•Was ist <strong>Massage</strong>?•Geschichte der <strong>Massage</strong>•Reizleitung, Dermatome, Triggerpunkte in ihrerBedeutung für die Wirkungsweise einer <strong>Massage</strong>•Arten der medizinischen <strong>Massage</strong>•Grundsätzliche Regeln zur Anwendung•Behandlungsrichtlinien•Nebenwirkungen•Kontraindikationen•Praktische Anwendungen unterschiedlicher<strong>Massage</strong>techniken mit Diskussion•LiteraturverzeichnisMASSAGE<strong>Massage</strong> ist die mechanische, systematische, schichtweise Durcharbeitung deräußeren Gewebsschichten des Körpers zu Heilzwecken als wichtiges Verfahren derphysikalischen Therapie.Anwendung: als Teil- oder als Ganzkörpermassage, evtl. nach Auftragen flüssigeroder salbenförmiger „<strong>Massage</strong>mittel" (z.B. Vaseline, Paraffinöl).Die klassische <strong>Massage</strong> unterscheidet 5 Grifftechniken: Streichung (Streichmassage),Knetung, Reibung, Vibration, Klopfung und Klatschung.Weitere wichtige <strong>Massage</strong>formen sind die manuelle Lymphdrainage,Reflexzonenmassage, Unterwasserdruckstrahlmassage, Bürstenmassage.Weiters die Fingerdruck-<strong>Massage</strong> (chinesische Akupressur und deren japanischeAbwandlung Shiatsu). <strong>Massage</strong>n anderer Kulturkreise wie Nuard, Tantra etc.Einteilung der medizinischen <strong>Massage</strong>technikenKlassische <strong>Massage</strong> und die darauf aufbauende Heilmassage (Hamann)ReflexzonenmassageLymphdrainageUnterwasserdruckstrahlmassage<strong>Massage</strong>formenBefundorientierte <strong>Massage</strong>n- klassische <strong>Massage</strong>- Deep friction- manuelle LymphdrainageReflexmassagen- Bindegewebsmassage- Segmentmassage- Periostmassage- KolonbehandlungSonderformen- Unterwasserdruckstrahlmassage- BürstenmassageIndikationenMuskel- und Bindegewebsbefunde bei Schmerzsyndromen amBewegungsapparat und chronisch-rheumatische Erkrankungensowie nach Verletzungenschmerzhafte Muskelbefunde bei Tendinosen; FibromyalgieLymphödem; posttraumatisches Ödem; Sudeck-Syndrom;Rheumatoidarthritischronische, mit dystrophen Gewebsveränderungeneinhergehende, anderweitig nicht beeinflußbareSchmerzsyndrome im Wirbelsäulenbereich; Erkrankungeninnerer Organe, z.B. chronische Gastritis;Postcholezystektomiesyndrom; arterielleDurchblutungsstörungen; vegetative Umstimmung, z.B. beiAsthma bronchialeAngina pectoris; Migräne; Hypertonie mit Beschwerden imKopfbereich; Gallenwegserkrankungenakute, anfallsweise Schmerzzustände, z.B. bei koronarerHerzkrankheit oder Gallenwegserkrankungen; Gewebsbefundebei Arthrose, Arthritis, Ulcus crurischronische Obstipation; Postcholezystektomiesyndromausgedehnte schmerzhafte Muskelverspannungen,insbesondere in Verbindung mit Bewegungseinschränkung(Lumboischialgie); Bechterew-Krankheit; Kontrakturenin der Rekonvaleszenz präventiv als Selbstbehandlung beiHypotonie und HypertonieKlassische <strong>Massage</strong>Seit dem Altertum gebräuchliche Therapieform, die mit folgenden „klassischen“Grifftechniken arbeitetStreichungen: Großflächige Streichbewegungen über Muskulatur, in der Regel vonzentral nach peripher oder kreisförmig bei geringem Druck, dadurch Entstauung desVenen- und LymphsystemsKnetungen: S-förmige Knetbewegungen einer Muskelgruppe von distal nach proximal,wirkt gegen Ermüdung, normalisiert Muskeltonus ("Sportmassage")Rollungen: Sonderform der Knetungen, rollende Bewegungen in Muskellängsrichtungzur DehnungWalkungen: Größerflächige KnetbewegungenReibungen: Je nach Druck flache oder tiefdringende schnelle Reibebewegungen, führtzu Erwärmung des Gewebes (Mehrdurchblutung) und zur Lösung vonGewebsverklebungenZirkelungen: Kleine, meist feste spiralige Bewegungen über umschriebenenVerspannungenKlopfungen: Kurze Schlagbewegungen mit Handkante, Hohlhand oder Fingern, führtallgemein zu Durchblutungssteigerung sowie zu Expektoration bei Anwendung amThoraxKlatschungen: Kurze schlagende Bewegungen mit der flachen HandVibrationen: Niedrigfrequente Zitterbewegungen, meist bei flacher Hand, bewirktmuskuläre Entspannung, im Bauchraum auch zur Milderung spastischer Magen-/DarmbeschwerdenSchüttelungen: Lockere Schüttelbewegungen von Extremitäten, Rumpf oder einzelnenMuskelgruppen, dienen der Entspannung und Krampflösung.ReflexzonenmassageMittelpunkt der Behandlung sind die mit inneren Organen überden viszerokutanen Reflex (kutane Reize führen über vegetativeVerschaltungen zu Reaktionen innerer Organe und umgekehrt)verbundenen sogenannten Reflexzonen in der Körperperipherie:•Hyperalgetische Zonen der Haut (Head Zonen, Dermatomenach Hansen und Schliack)•Verquellungszonen der Unterhaut (Bindegewebszonen)•Verspannung der Muskulatur -Myotomund muskuläreHyperalgesie Mackenzie-Zone und muskuläre Maximalpunkte•Veränderungen am Periost-Sklerotom<strong>Massage</strong>techniken:Durch bestimmte <strong>Massage</strong>techniken kann man über diese Zonenauf das zugeschaltete innere Organ Einfluß nehmen. Dies führtz. B. zu verbesserter Durchblutung, Spasmolyse undSchmerzverringerung.Es wurden mehrere <strong>Massage</strong>formen entwickelt, welche dieReflexzonen in unterschiedlichen Schichttiefen angehen:SegmentmassageBindegewebsmassagePeriostbehandlungFußreflexzonenmassage


VerquellungszonenPeriostbehandlung (Vogler und Krauß)Rhythmische, massageähnliche Druckbehandlung, die mit denFingerkuppen über dem Periost ansetzt. Ziel ist die Behandlung vonschmerzhaften Verdickungen, Schwellungen und Dellen im Periost, dieim Segment bei Erkrankungen innerer Organe (z. B. Herz, Magen,Leber, Gallenblase) auftreten. Die segmentale Innervation desPeriostes wurde anhand von Klopfschmerzuntersuchungen desPeriostes bei Radikulärsyndromen bewiesen (Rohde).WirkungenLokale Wirkung: Durch Durchblutungssteigerung wird dieKnochenregeneration angeregt, verbesserteErnährungsverhältnisse des behandelten Periost- undKnochengewebes.Übertragene Wirkung: Auf dem Reflexweg auf innere Organe.IndikationenVasokonstriktorische und vertebragene Schmerzen undSymptome, z. B. Schwindel , Migräne im IntervallStenokardienParoxysmale TachykardienGallenspasmen-Koliken, Nieren-KolikenSchmerzen bei Ulcus ventriculi und -duodeniArthrotische und spondyloosteochondrotische BeschwerdenKreuzschmerzen nach gynäkologischen Leiden.Kontraindikationen:Akute Ostitis, Osteomalazie, Osteoporose.FußreflexzonenmassageDie Reflexzonentherapie am Fuß (RZF) zählt zu den Umstimmungs- undOrdnungstherapie und arbeitet mit der im Menschen vorhandenenRegenerationskraft. Sie bedient sich einer speziellen Grifftechnik, die dieReflexzonen des Fußgewebes hyperämisiert und ordnet.RZF kann eingesetzt werden als:MonotherapieKombinationsbehandlung mit anderen naturheilkundlichen VerfahrenHilfs- bzw. Differential-Diagnostikum.Die Formenanalogie zwischen Fuß und sitzendem Menschen weist,ähnlich wie in der Auriculotherapie, auf die therapeutisch erkennbarenZusammenhänge zwischen dem Ganzen und dem Teil hin.Reflexzonenmassage<strong>Massage</strong>technik zur Beeinflussungkutiviszeraler Reflexe über HeadscheZonen, Bindegewebszonen, Myotome,Mackenzie-Zonen, muskuläreMaximalpunkte bzw. Sklerotom (Periost).Eine Sonderform derBindegewebsmassage mit einer Münzeentlang dem betroffenen Dermatom kannder Patient selbst erlernenKolonbehandlung (Vogler und Krauß)Reflextherapeutische Methode, die durch manuelle Reizung von fünf retroperitoneal gelegenenKolonpunkten funktionsordnend auf die Bauchorgane einwirkt. Diese Punkte werden nacheinanderaufgesucht und mit kreisenden Bewegungen entsprechend dem Atemrhythmus massiert (je 2-5 Min.).WirkungenEinfluß auf den vegetativen Tonus der AbdominalorganeAusgleich spastischer, aber auch atonischer Symptome der glatten Muskulatur, bes. am Kolonselbst (Tonus und Peristaltik)Einfluß auf Tonus und Peristaltik des Kolons.IndikationenReizkolon (Colon irritable )Chronische Obstipation (spastische und atonische )MeteorismusGastro-entero-kardialer Symptomenkomplex (Roemheld)Gallenwegsleiden ( und )Ulcus duodeniMigräne mit spastischen Symptomen im Abdomen .Absolute KontraindikationenColitis ulcerosa, Divertikulitis (Verstärkung der Entzündung möglich)Akute pyogene Entzündungen im Bauchraum und kleinen Becken (Appendizitis,Gallenblasenempyem, Hepatitis, Pyelonephritis, Adnexitis, Peritonitis)Karzinose des Abdomens, Tumoren, IleusGravidität, extreme Adipositas.Relative KontraindikationenRezidivierende, örtlich begrenzte EntzündungenPerityphlitis: Kolonpunkt 1 auslassenCholecystopathie: Kolonpunkt 2 auslassenPankreatitis: Kolonpunkt 3 auslassenAdnexitis: Kolonpunkt 5 auslassen.Dosierung: 1x tägl., insgesamt 6-12 x.


Unterwasserdruckstrahlmassage<strong>Massage</strong> im Wannenbad mit Hilfe eines warmen Wasserdruckstrahles.WirkungenDetonisierung der verspannten MuskulaturAnregung des Gewebestoffwechsels und der TrophikVegetativ-psychische EntspannungSchmerzlinderungFörderung der Resorption im GewebeLösung von Gewebsverklebungen und Vernarbungen.IndikationenRheumatischer FormenkreisLumbale Radikulärsyndrome in der postakuten RehabilitationsphaseChronisch rezididive Lumbalgien mit großflächigen Verspannungen des M. erector spinaeSpondylitis ankylosansRheumatoide Arthritis mehrerer großer GelenkeCoxarthrosePosttraumatische Bilder mit Muskelhartspann und Gelenkkontrakturen großer GelenkeNachbehandlung nach Frakturen, Luxationen, DistorsionenSportverletzungenNachbehandlung nach OP (Bandscheiben-OP, Endoprothesen-OP)M. Sudeck Stadium III (und II)Inaktivitätsatrophien nach langer RuhigstellungNeurologische KrankheitsbilderZ.n. PoliomyelitisSchlaffe und spastische ParesenUnterwasserdruckstrahlmassageKontraindikationen (Es gelten ferner die KI für ein Vollbad, )Akut entzündliche ProzesseGelenktuberkuloseMaligne Tumoren (auch Verdacht) und MetastasenGraviditätOrganische DurchblutungsstörungenVarizen im BehandlungsgebietBlutungsneigung (Antikoagulantientherapie)Erkrankungen, die einen chirurgischen Eingriff erfordernAltersgrenze ca. 65 Jahre.DosierungDie Unterwasserdruckstrahlmassage kann durch die Dreierabstufung der folgenden Parameterdosiert werden in geringere - mittlere - höhere Reizstärke.Die Reizstärke richtet sich nach der individuellen Empfindlichkeit und Belastbarkeit des Patientensowie dem Stadium der Erkrankungen Man beginnt daher mit der geringen Reizstufe (bes. beiakuten Schmerzsyndromen des Bewegungssystems) und erhöht dann im Laufe der Behandlungden Reiz.Strahldruck: (1) - 2 - (3) kp/cm2Körperabstand: (5) - 10 - (15) cmDüsenquerschnitt: (40) - 80 - (120) cm2Auftreffwinkel: (90) - 80 - (30) GradWannenwassertemperatur: (35) - 36 - (37) °CSenkung der Wassertemperatur um (3) - 6 - (9) °C.Verordnung: 2-3 x/Woche, insgesamt 6-12 x, dann 4-6 Monate Pause.BürstenmassageBürstungen der Haut von Extremitäten und Rumpf mit Hilfe von Hand-Bürsten. Eine derMaßnahmen der vorbeugenden Gesundheitspflege, die gut zu Hause durchführbar ist.WirkungenBildung gefäßaktiver Stoffe (Histamin), Anregung von Herz und Kreislauf bei HypotonieAnregung der kapillaren Durchblutung mit zentraler Entlastung bei essentieller HypertonieFörderung des Venen- und LymphflussesVerbesserung der Hautelastizität.IndikationenMangelnde Hautdurchblutung, kalte Hände und FüßeHerz-Kreislauferkrankungen mit HypotonieEssentielle Hypertonie, Peripherer RheumatismusBei schlechter Infektabwehr Maßnahme zur AbhärtungRelative KontraindikationenNervös-erregbare Patienten, HyperthyreoseHistaminempfindliche PatientenNicht abends durchführen - Schlafstörung möglich, Krampfadergebiete umgehen.Praktische Hinweise zur BürstenmassageKombinationen mit Halbbad und Sauna erleichtern die Kreislaufanpassung. ZurAnregung des venösen und lymphatischen Rückflusses zentripetaleStrichführung an den Extremitäten, zur Anregung der peripheren Durchblutungzentrifugale Bürstenstrichrichtung.Manuelle Lymphdrainage (Vodder)<strong>Massage</strong> mit kreisenden Druckimpulsen zur Förderung des Abflusses interstitiellerFlüssigkeit über das Lymph- und Venensystem.WirkungTransportkapazität der Lymphgefäße, beschleunigte Ödem-Rückbildung, Aktivierungdes Parasympathikus, Auslösung lokaler und systemischer Immunreaktionen.IndikationenLymphostatische, venöse und LipödemePosttraumatische und postoperative SchwellungenErkrankungen des rheumatischen Formenkreises, bes. Gelenk- undWeichteilrheumatismus zur SchmerzlinderungNeurologische Erkrankungen: Trigeminusneuralgien, vasomotorische Migräne; zurSchmerzlinderung und VagotonisierungDermatologische Erkrankungen: Ulcus cruris, großflächige Narben, Sklerodermie, zurÖdem-Beseitigung und Heilungsförderung.Relative KontraindikationenChronische Entzündungen, Zustand nach ThromboseHyperthyreose, Anfall von Asthma bronchiale (nur im Intervall behandeln)Dekompensierte Herzinsuffizienz.Absolute KontraindikationenMalignomeAkute Entzündungen, Akute ThrombosenLymphdrainage, manuelle Lymphdrainage (ML)Spezielle <strong>Massage</strong>form mit Streichungen, intermittierenden Pump- oderSaugbewegungen zur Förderung des Abtransports von Gewebeflüssigkeit.Földi hat die komplexe physikalische Entstauungstherapie als einzig aussichtsreicheBehandlungsmethode zu einem sinnvollen Therapiekonzept vereint. GesicherteGrundlage dieser Methode ist die Tatsache, daß Lymphgefäße auf milde mechanischeReize mit einer Mehrarbeit reagieren. Zu kräftige Reize dagegen, wie z. B. bei derklassischen <strong>Massage</strong>, führen nicht nur zu einer Hyperämie, die das Lymphödemverstärken kann, sondern hemmen auch die Motorik der Lymphgefäße. DerWirkmechanismus und die Effizienz der manuellen Lymphdrainage sind durch klinischeund technische Untersuchungen aufgeklärt und gesichert.Absolute Kontraindikationen der MLEntzündungen mit Beteiligung pathogener Keime (Erysipel, Pilzinfektionen)Kardiales Ödem bei dekompensierter HerzinsuffizienzKeine ML bei akuter Thrombophlebitis oder tiefer Beinvenenthromboseunklare ÖdemformenLokale Kontraindikationen der MLKeine ML-Halsbehandlung bei Hyperthyreose, Überempfindlichkeit des Sinus caroticus,Herzrhythmusstörungen sowie bei geriatrischen PatientenKeine Bauch/Bauchtiefbehandlung in der Schwangerschaft, bei entzündlichenDarmerkrankungen, Aneurysmen, bei Strahlenschäden•Was ist <strong>Massage</strong>?•Geschichte der <strong>Massage</strong>•Reizleitung, Dermatome, Triggerpunkte in ihrerBedeutung für die Wirkungsweise einer <strong>Massage</strong>•Arten der medizinischen <strong>Massage</strong>•Grundsätzliche Regeln zur Anwendung•Behandlungsrichtlinien•Nebenwirkungen•Kontraindikationen•Praktische Anwendungen unterschiedlicher<strong>Massage</strong>techniken mit Diskussion•Literaturverzeichnis


Grundsätzliche Regeln zur AnwendungDie Indikation ist vom Lokal- und Gesamtbefund des Krankheitsbildesabhängig:Insertionstendopathie,Myofasziale Triggerpunkte,Kontrakturen,Bindegewebsindurationen,Muskelatrophie,LymphstauungPsychische Entspannung und reflektorische Einwirkungen aufviszerale Organe sind nicht zu unterschätzen und sollten in dasGesamtbehandlungskonzept miteinfließenOft ergänzende Therapie zu anderen aktiven und passivenMaßnahmen.•Was ist <strong>Massage</strong>?•Geschichte der <strong>Massage</strong>•Reizleitung, Dermatome, Triggerpunkte in ihrerBedeutung für die Wirkungsweise einer <strong>Massage</strong>•Arten der medizinischen <strong>Massage</strong>•Grundsätzliche Regeln zur Anwendung•Behandlungsrichtlinien•Nebenwirkungen•Kontraindikationen•Praktische Anwendungen unterschiedlicher<strong>Massage</strong>techniken mit Diskussion•LiteraturverzeichnisBehandlungsrichtlinienVorbereitung: Blase- und DarmentleerungLagerung in entspannter, schmerzfreier PositionFrequenz: an Krankheit, Akuität und Lokalbefund angepaßt. Oft3x/Wo.Dauer:Teilmassage 10–15 Min.,Großmassage 30 Min.•Was ist <strong>Massage</strong>?•Geschichte der <strong>Massage</strong>•Reizleitung, Dermatome, Triggerpunkte in ihrerBedeutung für die Wirkungsweise einer <strong>Massage</strong>•Arten der medizinischen <strong>Massage</strong>•Grundsätzliche Regeln zur Anwendung•Behandlungsrichtlinien•Nebenwirkungen•Kontraindikationen•Praktische Anwendungen unterschiedlicher<strong>Massage</strong>techniken mit Diskussion•LiteraturverzeichnisNebenwirkungenSchweißausbrücheHerzpalpitationenKollapsHarn- und StuhldrangHautrötung„Muskelkater“, oft angenehmer NachschmerzBlutungen,Hämatom.•Was ist <strong>Massage</strong>?•Geschichte der <strong>Massage</strong>•Reizleitung, Dermatome, Triggerpunkte in ihrerBedeutung für die Wirkungsweise einer <strong>Massage</strong>•Arten der medizinischen <strong>Massage</strong>•Grundsätzliche Regeln zur Anwendung•Behandlungsrichtlinien•Nebenwirkungen•Kontraindikationen•Praktische Anwendungen unterschiedlicher<strong>Massage</strong>techniken mit Diskussion•Literaturverzeichnis


KontraindikationenAbsolute Kontraindikationen:Fieberhafte AllgemeinerkrankungenVaskulitiden,Phlebitiden, insbes. ThrombophlebitisMb. Sudeck Stadium I–IIBlutungen bzw. Blutungsgefahr (Antikoagulantien)Frakturen, Luxationen,Distorsionen an der <strong>Massage</strong>stelleSchwere SensibilitätsstörungenpAVK Stadium III–IVDekompensierte Herzinsuffizienz,frischer MyokardinfarktEntzündliche Haut- und Unterhauterkrankungen(Furunkel, Lymphangitis, Myositis)DruckurtikariaRelative Kontraindikationen:Hochgradige OsteoporoseLeichte BlutgerinnungsstörungenSchwere Allgemeinerkrankungen, Tumore.•Was ist <strong>Massage</strong>?•Geschichte der <strong>Massage</strong>•Reizleitung, Dermatome, Triggerpunkte in ihrerBedeutung für die Wirkungsweise einer <strong>Massage</strong>•Arten der medizinischen <strong>Massage</strong>•Grundsätzliche Regeln zur Anwendung•Behandlungsrichtlinien•Nebenwirkungen•Kontraindikationen•Praktische Anwendungen unterschiedlicher<strong>Massage</strong>techniken mit Diskussion•LiteraturverzeichnisLiteraturverzeichnis:•Was ist <strong>Massage</strong>?•Geschichte der <strong>Massage</strong>•Reizleitung, Dermatome, Triggerpunkte in ihrerBedeutung für die Wirkungsweise einer <strong>Massage</strong>•Arten der medizinischen <strong>Massage</strong>•Grundsätzliche Regeln zur Anwendung•Behandlungsrichtlinien•Nebenwirkungen•Kontraindikationen•Praktische Anwendungen unterschiedlicher<strong>Massage</strong>techniken mit Diskussion•Literaturverzeichnis•Augustin M., Schmiedel V. et al (1999): Praxisleitfaden Naturheilkunde; Urban & FischerVerlag - München – Jena•Altmeyer P., Dirschka Th., Harwig R. (1998): Klinikleitfaden Dermatologie; Gustav Fischer,Lübeck Stuttgart Jena Ulm•Bitsch Th. (1997): Klinikleitfaden Innere Rheumatologie; Gustav Fischer, Lübeck StuttgartJena Ulm•Dietel M., Dudenhausen J., Suttorp N., et al (2003): Harrisons Innere Medizin 1; ABW-Wissenschaftsverlag, Leiben•Pschyrembel W. (2000): Klinisch-Therapeutisches Wörterbuch, Version 1.0; Walter deGruyter, Berlin•Roche (1998): Roche Lexikon Medizin, Version 4, CD-ROM; Urban & Fischer, München•Spornitz U.M., (2001): Anatomie und Physiologie, 3.Auflage; Springer, Berlin, Heidelberg,NewYork•Schwegler J.S. (1998): Der Mensch - Anatomie und Physiologie. Schritt für SchrittZusammenhänge verstehen. 2. neubearbeitete Auflage; Georg Thieme Stuttgart - New York•Schmidt R.F., Thews G., Lang F. (Hrsg.) (2000): Physiologie des Menschen. 28. Auflage;Springer, Berlin - Heidelberg•Schmidt S. et al., (1997): Praxisleitfaden Allgemeinmedizin; Gustav Fischer, LübeckStuttgart Jena Ulm

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