Klinoptikum 1/2011 - LKH-Univ. Klinikum Graz
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Aufgrund des Umfrageergebnisses müssten<br />
wir also sehr einfach ausgedrückt, glücklich<br />
und zufrieden mit und in unserer Arbeit<br />
sein. Wir haben einen großen Stellenwert und<br />
einen sicheren Arbeitsplatz. Allein schon durch die<br />
demographische Entwicklung, den immer dominierenderen<br />
Anteil an alten, teils multimorbiden Menschen<br />
in der Bevölkerung werden wir überall dringend<br />
gebraucht. Der Pflege kommt also ein ständig<br />
wachsendes Interesse, eine ständig wachsende<br />
Bedeutung zu. Trotz dieser positiven Aspekte und<br />
guten Zukunftsaussichten empfinden Pflegepersonen<br />
immer wieder, dass ihr Image, ihr Stellenwert am<br />
Arbeitsplatz, in der Bevölkerung nicht so hoch ist.<br />
Um eine mögliche Antwort darauf zu bekommen,<br />
reflektiere ich meine Jahre als Pflegeperson.<br />
Meine persönlichen Erfahrungen<br />
mit dem Pflegeberuf<br />
Als Pflegeperson kann ich auf eine sehr lange Zeit<br />
in verschiedenen Bereichen und Funktionen zurückblicken.<br />
Es haben sich Tage aneinander gereiht,<br />
die spannend, abwechslungsreich, lehrreich,<br />
freudig, traurig, bereichernd und herausfordernd<br />
waren. Ich habe den Pflegeberuf mit all seinen<br />
Facetten kennen gelernt, konnte mich persönlich<br />
weiterentwickeln, an den Aufgaben wachsen<br />
und vielen Menschen helfen. Das ist subjektiv<br />
empfunden die schöne Seite. Es gibt aber auch die<br />
andere Seite. Die kann anstrengend sein, weil sich<br />
der gewünschte persönliche Erfolg nicht gleich<br />
einstellte, eine nach bestem Wissen durchgeführte<br />
pflegerische Behandlung nicht sofort den zu erwartenden<br />
Heilungserfolg beim Patienten bewirkte.<br />
Belastend weil der Informationsfluss ins Stocken<br />
geriet, weil die Kommunikation gestört oder ich einfach<br />
überfordert war. Störungen, egal welchen Ursprungs<br />
waren zwar unangenehm aber beinhalteten<br />
24 Ausgabe 1/<strong>2011</strong><br />
PFLEGE<br />
„Visitenkarte“ Pflege Image –<br />
Imagepflege<br />
Pflegepersonal genießt in der Bevölkerung einen sehr hohen Stellenwert. Pflegeberufe werden als<br />
verantwortungsvoll, wichtig und für die Zukunft von großem Wert eingestuft. Dies geht aus einer<br />
Umfrage der Motivforscherin Sophie Karmasin, die im April 2010 durchgeführt wurde, hervor.<br />
W. Stieber / <strong>LKH</strong>-<strong>Univ</strong>. <strong>Klinikum</strong> <strong>Graz</strong><br />
aus heutiger Sicht das größte Potential für Veränderungen<br />
und Verbesserungen. Ich habe darüber<br />
nachgedacht, wie ich mich im täglichen Umgang<br />
mit PatientInnen und Angehörigen, mit Kolleg-<br />
Innen aus allen im Krankenhaus tätigen Berufsgruppen<br />
um Ehrlichkeit, Vertrauen, Wertschätzung<br />
und Empathie bemühen kann. Selbstverständlich<br />
habe ich im Sinne von lebenslangem Lernen mein<br />
Wissen vertieft und stets auf den aktuellen Stand<br />
gebracht. Meine Einstellung zum Beruf, die daraus<br />
resultierende Zufriedenheit und das Feedback der<br />
PatientInnen, Angehörigen und MitarbeiterInnen<br />
haben mich nie an einem guten Image der Pflege<br />
zweifeln lassen.<br />
Was gut ist, kann noch besser<br />
werden<br />
Genauso verhält es sich auch mit dem Image der<br />
Pflege. Wirksames und überzeugendes Pflegeimage<br />
wird erreicht durch eine hohe Fach-, Methoden-<br />
und Sozialkompetenz. Notwendig dafür sind verschiedene<br />
Ausbildungsformen- und Möglichkeiten<br />
bis hin zur Akademisierung. Pflege muss Schritt