Klinoptikum 1/2011 - LKH-Univ. Klinikum Graz
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W. Stieber / <strong>LKH</strong>-<strong>Univ</strong>. <strong>Klinikum</strong> <strong>Graz</strong><br />
halten mit dem ständig wachsenden medizinischen<br />
Fortschritt. Die Zusammenarbeit von Pflegewissenschaft<br />
und Praxis muss gefördert, die Forschungsergebnisse<br />
und wissenschaftlichen Erkenntnisse in<br />
den Pflegealltag integriert werden. Aus meiner ganz<br />
persönlichen Sicht und aufgrund meiner Berufserfahrung<br />
vertrete ich den Standpunkt, dass „Pflege<br />
Image – Imagepflege“ von komplexen, miteinander<br />
verbundenen Komponenten abhängig ist und es<br />
daher viel zu simpel wäre, die Anhebung des Pflegeimages<br />
ausschließlich in der Akademisierung der<br />
Pflege, die zweifelsohne anzustreben ist, zu sehen.<br />
Meine Imagekonstruktion setzt sich aus Qualifikation,<br />
Kompetenz, Menschlichkeit, Reflexionsfähigkeit<br />
und Authentizität jeder einzelnen Pflegeperson<br />
zusammen.<br />
Die Summe des Ganzen<br />
Pflegeimage ist keine isolierte Angelegenheit, sondern<br />
die Summe der eben erwähnten Fähigkeiten,<br />
die Summe des Ganzen. Die Menschlichkeit hat<br />
dabei eine zentrale Bedeutung und wird vor allem<br />
subjektiv am stärksten wahrgenommen. Unser<br />
kommunikatives, wertschätzendes und empathisches<br />
Verhalten hinterlässt bleibende Eindrücke bei<br />
PatientInnen, deren Angehörigen, bei KollegInnen<br />
und bei Auszubildenden. Image hängt demnach<br />
eng mit der Fähigkeit zusammen, das eigene Verhalten<br />
ständig zu reflektieren und wo notwendig zu<br />
verändern bzw. zu verbessern. Image ist für mich<br />
kein Routinefall, Image ist eine sensible Herausforderung<br />
für die jeder von uns zu jeder Zeit die<br />
volle Verantwortung trägt. Ein positives Pflegeimage<br />
erhöht die Wohlfühlqualität und Sicherheit<br />
bei den uns anvertrauten Menschen, aktiviert unser<br />
Selbstbewusstsein, erhöht unser Selbstwertgefühl,<br />
die Arbeitszufriedenheit und damit auch unsere Gesundheit<br />
und die Gesundheit der Organisation.<br />
PFLEGE<br />
W. Stieber / <strong>LKH</strong>-<strong>Univ</strong>. <strong>Klinikum</strong> <strong>Graz</strong><br />
Mein Wissen, die Qualität meiner Arbeit, meine soziale<br />
Kompetenz ist meine unsichtbare Visitenkarte,<br />
die ich täglich verteile und die eine große Wirkung<br />
nach innen und außen hat.<br />
Selbstverantwortung<br />
Für „Pflege Image – Imagepflege“ sind wir primär<br />
selbst verantwortlich und dürfen diese Verantwortung<br />
nicht aus der Hand geben oder warten ob<br />
andere unser Pflegeimage polieren, ohne dass sie<br />
genau wissen was Pflege ist und was uns Pflege<br />
bedeutet. Hans Christoph von Rohr, deutscher<br />
Industriemanager und Rechtsanwalt hat folgendes<br />
gesagt: „Kapital lässt sich beschaffen, Fabriken<br />
kann man bauen, Menschen muss man gewinnen.“<br />
So verhält es sich wohl auch mit unserem Image<br />
– Kapital für Imagepflege lässt sich beschaffen,<br />
Ausbildungsstätten kann man bauen, aber die<br />
Imageträger, die Menschen muss man erst gewinnen.<br />
Bringen wir gemeinsam unsere Begeisterung,<br />
unsere Freude, unsere Gewissenhaftigkeit für den<br />
Pflegeberuf authentisch zu unseren Partnern im<br />
Gesundheitswesen aber ganz besonders zu den<br />
Menschen die uns brauchen. Handeln wir selbstbewusst<br />
und verantwortungsvoll. Fördern und<br />
bemühen wir uns weiter um die gute interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit im Bewusstsein, gemeinsam<br />
das Beste für PatientInnen zu wollen und zu tun.<br />
Autorin:<br />
DKKS Anneliese Kröpfl<br />
Pflegedirektion<br />
Tel.: 385 / 80500<br />
E-Mail: anneliese.kroepfl@klinikum-graz.at<br />
Ausgabe 1/<strong>2011</strong><br />
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