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Nachruf / Medizin-Ecke Kinderlähmung am Beispiel von Emerita Benato Nachruf Bereits als Kind kannte ich Emerita Benato, da wir beide in Jenaz wohnten. Auffallend war ihr hinkender Gang und das immer fröhliche Gesicht. Bei der Procap GV im Frühling freute sie sich, dass ich neu im Vorstand mitarbeite, denn sie sei auch über zwanzig Jahre darin gewesen. Für die heutige Ausgabe der „Activa“ hatte ich ein Interview mit ihr geplant. Ganz plötzlich und unerwartet ist sie leider am 22. April 2006 wegen einer akuten seltenen Krankheit verstorben, so dass es sich nun eher um einen Nach- ruf handelt. Ihr Ehemann Guido hat meine Fragen beantwortet. Emerita erlitt mit zweieinhalb Jahren In dankbarer Erinnerung an Emerita Benato Anlässlich der Generalversammlung von 1998 wurde Emerita Benato mit Applaus zum Ehrenmitglied des Bündner Behinderten Verbandes, heute Procap Grischun, gewählt. Sie gehörte mit Pia Busch zu den ersten zwei Frauen, welchen diese hohe Ehre zuteil wurde. Dazu beigetragen haben ihre jahrzehntelange Mitgliedschaft als Aktivmitglied, ihre 20-jährige tatkräftige und wertvolle Mitwirkung als Aktuarin im Vorstand sowie ihre immer mitfühlende, gewinnende und fröhliche Natur. Wir werden sie deshalb immer in dankbarer Erinnerung behalten und danken an dieser Stelle auch für die zahlreichen Spenden anlässlich der Abdankungsfeier. Vorstand Procap Grischun Emerita Benato, 23.08.1940 - 22.04.2006 www.angelounddiemoewe.ch eine Kinderlähmung, die so genannte Poliomyelitis. Das ist eine Viruserkrankung, welche Muskelnervenzellen zerstört. Bei Emerita war vor al- lem das rechte Bein betroffen. Es war kürzer und dünner als das gesunde und hatte fast keine Kraft, so dass sie es nachschleppen musste. Dank intensiver Physiotherapie in Bern, hatte sie das Glück zwar hinkend, aber gut gehen zu können. Da bei der Kinderlähmung keine weiteren Schäden auftreten, konnte sie die Regelschule inkl. Sekundarschule in Davos besuchen und später Schneiderin lernen. Sie freute sich zeitlebens dank ihrem guten Willen im Leben voll integriert zu sein und überall - wenn auch teilweise etwas langsamer - mitmachen zu können. Sie gründete 1965 eine Familie und zog zusammen mit ihrem Ehemann zwei Töchter gross. Durch das ständige Fehlbelasten des linken, gesunden Beines litt sie seit Jahren zunehmend an Schmerzen in Beinen und Rücken. Erst eine Fussoperation im Herbst 2005 konnte dies verbessern. Mit ihrem Schicksal hat sie auch trotz dieser Schmerzen nie gehadert. Sie hat es akzeptiert, das Beste daraus gemacht und fühlte sich nicht im Nachteil. Um die Situation für Menschen mit Behinderungen allgemein zu verbessern, hat sie jahrelang gern im Vorstand mitgeholfen. Aufmerksam auf die heutige Procap wurde sie durch ihren Schwiegervater, der durch einen Unfall eine Hand verloren hatte und selber auch im Vorstand mitwirkte. Medizinisches Hintergrundwissen Die Kinderlähmung ist bei uns heute praktisch nicht mehr bekannt, da eine wirksame Impfung seit 1954 diese verhindert und in den letzten Jahren in weiten Teilen der Welt beinahe ausrottete. In Afrika beispielsweise gibt es aber auch heute noch neue Poliomyelitis-Fälle. Wie erwähnt handelt es sich um eine Viruskrankheit, die durch Schmutz- und Schmierinfektion direkt von Mensch zu Mensch oder über Lebensmittel und Wasser übertragen wird. Dieser Virus befällt meist Nervenzellen im Rückenmark, welche Arm- und Beinmuskeln versorgen. So kommt es innert wenigen Tagen zu schlaffen Lähmungen, die hauptsächlich die Beine betreffen. Ausserdem geht die Krankheit am Anfang mit Fieber und Muskelschmerzen einher. Der Spürsinn bleibt vorhanden, ebenfalls Blasen- und Darmfunktion. Über Wochen bis Monate können sich die Entzündung und damit auch die Lähmungen anschliessend erholen, ehe man vom Endstadium sprechen kann. Medikamente gibt es nicht, welche den Virus behandeln können. Die Impfung ist das einzige Mittel gegen diese Krankheit. Oft werden Schienen und andere Hilfsmittel benutzt um selbstständig gehen zu können. Wie bei allen Personen, die bereits als Kind eine Lähmung erleiden, wachsen die betroffenen Gliedmassen zu wenig und bleiben klein. Ich wünsche Guido und der ganzen Familie viel Kraft und bedanke mich recht herzlich für die Informationen. Dr. med. Bettina Bardill Medizin-Ecke Die Medizin-Ecke soll sowohl medizinisches Hintergrundwissen vermitteln wie auch Menschen mit Behinderung näher vorstellen. Zudem soll sie Gelegenheit geben, Fragen zu stellen, wie sie es aus der Beratungs- und Rechtsecke kennen. Auf ihre Kontaktnahme freut sich: Frau Dr. med. Bettina Bardill, „Medizin-Ecke, Activa“, Poststrasse 37, 7000 Chur.
Rechtsecke Die 5. IVG-Revision - ein Dauerthema Von Martin Boltshauser Rechtsanwalt, Leiter Rechtsdienst Aufgrund der enormen Verschuldung der IV und der starken Zunahme der Rentenfälle hat der Gesetzgeber schon vor bald 2 Jahren die 5. IVG-Revision als dringend notwendige Sanierungsmassnahme für die IV in Gang gesetzt. Die Revision ist vom Parlament bereits früh in drei Pakete aufgeteilt worden, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Parlament beraten und dementsprechend auch gestaffelt in Kraft treten. Revision in 3 Paketen Mit dem ersten Paket ist am 1. Juli 2006 die sogenannte Verfahrensstraffungsvorlage in Kraft getreten. Darin wird einerseits das bis vor zwei Jahren geltende Vorbescheidsverfahren anstelle des Einspracheverfahrens wieder eingeführt. Andererseits werden die Gerichtsverfahren vor kantonalen Gerichten künftig nicht mehr kostenlos sein. Schlussendlich wird der Zugang zum eidgenössischen Versicherungsgericht erschwert. Früherkennung, Eingliederung und Sparmassnahmen ... Mit dem zweiten Paket, das im Moment im Parlament im sogenannten Differenzbereinigungsverfahren beraten wird, sind einerseits die Früherkennung und zusätzliche Integrationsmassnahmen vorgesehen. Die IV möchte damit schneller reagieren können, wenn behinderungsbedingt ein Arbeitsplatzverlust droht. Zusätzlich werden neue Eingliederungssofortmassnahmen möglich sein, um einem aus dem Arbeitsprozess her- ausgefallenen Menschen mit einer Behinderung möglichst sofort die Tagesstruktur zu erhalten und somit die Eingliederungschancen zu wahren. Daneben besteht eine ganze Anzahl von Sparmassnahmen. So wird zum Beispiel der Karrierezuschlag gekürzt oder die Zusatzrenten für Ehepartner ganz gestrichen. Im Weiteren wird der Rentenzugang erschwert. Mit dem dritten Paket, das erst in der vorberatenden Kommission des Erstrates liegt, wird die dringend notwendige Finanzierung beraten. So soll mit einer neuen Mehrwertsteuererhöhung von 0,8% sowie einer Lohnprozenterhöhung um 0,1% das starke jährliche Defizit der IV ausgeglichen werden. Alles, was Recht ist! „Sich im Dschungel der Sozialversicherungsgesetze zurecht zu finden, ist für Laien schwierig. Menschen mit Behinderung finden in Procap die kompetente Partnerin.“ Die nächsten Rechtssprechstunden finden an folgenden Daten statt: Mittwoch, 30.08.2006 Mittwoch, 27.09.2006 Mittwoch, 25.10.2006 Mittwoch, 06.12.2006 Mittwoch, 24.01.2007 Benötigen sie rechtliche Unterstützung? Für eine entsprechende Anmeldung wenden sie sich bitte an unsere regionalen Beratungsstellen. Ihre regionale Beratungsstelle hilft ihnen kompetent weiter und vermittelt bei Bedarf einen Termin für die Rechtssprechstunde auf der Geschäftsstelle. Voranzeige, Tagesseminare Hilfreiche Kurse d.f.- Am Samstag, 4. November 2006 veranstaltet Procap Grischun im Forum im Ried in Landquart einen Tageskurs zum Thema Ergänzungsleistungen. Anhand von Fallbeispielen werden an diesem Tag die folgenden Fragen betreffend Ergänzungsleistungen behandelt: Wer hat Anspruch auf Ergänzungsleistungen? Wie werden Ergänzungsleistungen berechnet, und welche Leistungen werden ausgerichtet? Die Info-Veranstaltung richtet sich an Menschen mit Behinderungen, Angehörige, Berufsleute im Sozialwesen und weitere Interessierte. Geleitet wir der Kurs von Martin Boltshauser, Leiter Rechtsdienst Procap. Die Kurskosten betragen 60 Franken für Mitglieder. Für Nichtmitglieder betragen die Kurskosten 90 Franken. In diesem Kursbeitrag sind Mittagessen und Seminarunterlagen inbegriffen. Der Kurs beginnt um 10.00 und endet um 16.00 Uhr. Neuer Rechtsratgeber für Eltern von Kindern mit Behinderungen Eltern von Kindern mit Behinderungen sind stark gefordert und müssen sich auch mit komplizierten sozialversicherungsrechtlichen Fragen herumschlagen. Der Bedarf an kompetenter Information ist gross. Aus diesem Grund hat der Rechtsdienst von Procap das gesammelte Wissen zu einem allgemein verständlichen Buch zusammengefasst. Der Ratgeber erscheint im August und kann zum Preis von Fr. 29.80 im Buchhandel bezogen werden. Mitglieder können das Buch zum vergünstigten Preis von Fr. 24.80 (zzgl. Versandkosten) direkt bei Procap Grischun bestellen. Info-Veranstaltung Procap Grischun organisiert am 24. Januar 2007 eine Informationsveranstaltung zum neuen Ratgeber. Die Ausschreibung folgt in der nächsten Ausgabe unserer Verbandszeitung „Activa.“
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Seite 3 und 4: Musical Angelo und die Möwe begeis
Seite 5 und 6: Minigolf in der Klinik Beverin c.d.
Seite 7 und 8: ... und mit der Schwebebahn auf den
Seite 9: „Ich freue mich, für Procap Gris

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