Disease- u. Case Management, Schwerpunkt Dialyse mit Bericht
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Verein wwwChronischKrank ® .at Jürgen Ephraim Holzinger<br />
3. Das Paradigma der Soziogenese von Krankheit<br />
Soziale Faktoren sind eine wesentliche Determinante bei der Entstehung und<br />
Bewältigung von Krankheit.<br />
Das Paradigma kann als ein Modell der „Salutogenese“ aufgefasst werden. Der<br />
bedeutende Sozialepidemiologe, John Cassel, hat hierfür die Metapher des „sozialen<br />
Immunsystems“ geprägt.<br />
Genauso wie das biologische Immunsystem, wirken auch soziale Faktoren auf die<br />
Gesundheit des Menschen ein. Die Menschen sind ständig einer großen Anzahl von<br />
sozialen und anderen Stressoren ausgesetzt.<br />
Wenn sie <strong>mit</strong> diesen Stressoren fertig werden, können sie ihre psychische und<br />
physische Gesundheit schützen. (vgl. Badura B. 1981 41f)<br />
3.1 Stressoren und Ressourcen: Das soziogenetische Modell<br />
Das soziogenetische Modell hat drei Bestandteile:<br />
Soziale Stressoren: Lebensverändernde Ereignisse, z.B. Verluste, chronische<br />
Umweltüberforderungen wie Stress.<br />
Psychosoziale Ressourcen: Persönliche Ressourcen, d.h. die Fähigkeit und soziale<br />
Kompetenz, allein <strong>mit</strong> einem Problem fertig zu werden.<br />
Soziale Ressourcen: Die Hilfe und Unterstützung die aus dem sozialen Netzwerk des<br />
Individuums stammen.<br />
Das Modell der Soziogenese wird häufig als „buffering model“ bezeichnet.<br />
Soziale Stressoren führen zu psychischen und somatischen Störungen, wenn das<br />
soziale Immunsystem schwach ist, nicht aber, wenn es genügend starke Ressourcen<br />
hat. Die persönlichen und sozialen Ressourcen haben eine schützende Wirkung.<br />
(vgl. Badura B. 1981 45ff)<br />
Daher ist es gerade für chronisch Kranke sehr wichtig und förderlich für eine positive<br />
Krankheitsbewältigung, wenn auf soziale Ressourcen geachtet wird. Je größer diese<br />
Ressourcen sind desto effektiver und erfolgreicher ist die Krankheitsbewältigung.<br />
Die Versorgung chronisch kranker Menschen muss eine doppelte Perspektive<br />
einnehmen, einerseits obliegt ihr die Hilfestellung bei der Bewältigung von<br />
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