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„Es muss doch mehr als alles geben“ - infag

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Ausschnitt aus dem Tafelbild der hl. Klara,<br />

Kirche Santa Chiara, Assisi<br />

Alles beginnt mit der Sehnsucht,<br />

immer ist im Herzen Raum für <strong>mehr</strong>,<br />

für Schöneres, für Größeres -<br />

Das ist des Menschen Größe und Not:<br />

Sehnsucht nach Stille,<br />

nach Freundschaft und Liebe.<br />

Und wo Sehnsucht sich erfüllt,<br />

dort bricht sie noch stärker auf -<br />

Fing nicht auch Deine Menschwerdung,<br />

Gott,<br />

mit dieser Sehnsucht<br />

nach dem Menschen an?<br />

So lass nun unsere Sehnsucht<br />

damit anfangen,<br />

Dich zu suchen,<br />

und lass sie damit enden,<br />

Dich gefunden zu haben.<br />

Nelly Sachs<br />

<strong>„Es</strong> <strong>muss</strong> <strong>doch</strong> <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>alles</strong> <strong>geben“</strong><br />

Ausgabe 2<br />

Juli 2011<br />

Nein, Klara kannte das Buch nicht, sowenig sie Dorothee Sölle, die<br />

Autorin des Buches kannte. Es lagen immerhin 800 Jahre zwischen<br />

den beiden Frauen.<br />

Aber: <strong>„Es</strong> <strong>muss</strong> <strong>doch</strong> <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>alles</strong> geben,“ genau das war es, was<br />

die junge Frau aus Assisi fühlte.<br />

Dabei hatte sie <strong>doch</strong> wirklich <strong>alles</strong>:<br />

Sie war jung, reich, schön. Sie lebte behütet bei ihrer Mutter, zusammen<br />

mit ihren Schwestern. Und den Dienerinnen. Im Wohnturm des<br />

väterlichen Hauses. Von dort aus sah sie in die Weite der umbrischen<br />

Landschaft, die sich zu ihren Füssen ausbreitete. Chiara war sich bewusst,<br />

wie privilegiert sie lebte.<br />

Denn sie sah, und noch <strong>mehr</strong> ahnte sie die Düsternis der engen Gassen<br />

der Unterstadt. Wenn sie sonntags mit ihrer Familie den Gottesdienst<br />

im Dom zu Assisi besuchte, waren sie unübersehbar, die Andern,<br />

die Namenlosen. Deren Gesichter gezeichnet waren vom Hunger.<br />

Die nicht wagten aufzuschauen. Die immer ganz zuhinterst im<br />

Dom standen.<br />

Ihr aber fehlte es an nichts. Sie hatte <strong>alles</strong>.<br />

Alles?<br />

Warum war es denn immer wieder da? Tief in ihr drinnen. Sie konnte<br />

ihm keinen Namen geben. Aber es war da - und ließ sie nie los.<br />

<strong>„Es</strong> <strong>muss</strong> <strong>doch</strong> <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>alles</strong> geben.“<br />

Im Wohnturm erzählten sich die Frauen vom jungen Tuchhändlerssohn<br />

Francesco. Wie er lebte, was für Rätsel seine Lebensweise den<br />

Menschen von Assisi aufgab. Ein einziges Ärgernis für seinen Vater.<br />

Sein Sohn hatte <strong>alles</strong>. Und verschleuderte <strong>alles</strong>. Kleidete sich in Lumpen,<br />

der Tuchhändlerssohn! Arm wollte er sein. Arm!!!<br />

Wir kennen die Geschichte, wie sie weiterging….<br />

Das, was der junge Francesco tat, wurde für Chiara zum Zeichen:<br />

sie sah ihren Weg: Alles gab sie auf - und handelte sich lauter<br />

Schwierigkeiten ein. Mit ihrem mutigen Tun, durchkreuzte sie die ehrgeizigen<br />

Pläne des Onkels, der sie verheiraten wollte.<br />

Sie selber wurde für ihre Schwester, ihre Mutter und unzählige junge<br />

Frauen zum Zeichen.<br />

„Zu Großem sind wir berufen: Spiegel des Lichtes zu sein. Drum<br />

lasst uns Gott lobpreisen und den Menschen Gutes tun.“ Das lebte<br />

sie zusammen mit ihren Schwestern. Ohne Privilegien, ohne die Spur<br />

von Eigentum. Trotz der Interventionen der Kurie in Rom, so könne<br />

sie mit ihren Schwestern nicht leben, so arm. Sie gab nicht auf, wusste<br />

sie <strong>doch</strong>: „Zu Großem sind wir berufen…“ Sie wurden Spiegel des<br />

Lichtes, lobten Gott und teilten das Wenige, das sie bekamen, mit<br />

den Menschen. Klara und „die Armen Frauen aus Assisi“.<br />

Margrit Birchler-Hediger OFS, Schwyz,<br />

Delegierte OFS International im INFAG-Gesamtvorstand


Neues vom Vorstand und Geschäftsstelle<br />

Den Brunnen tiefer graben ...<br />

Denn, „Das, was hinter uns liegt und das, was vor uns liegt,<br />

sind eine Winzigkeit im Vergleich zu dem, was in uns liegt.“<br />

Seite 2 Ausgabe 2 2011<br />

„Den Brunnen tiefer graben“, so lautet der tiefgründige Titel eines Buches,<br />

das mir vor einigen Wochen <strong>als</strong> kleine Kostbarkeit geschenkt wurde.<br />

Den Brunnen tiefer graben, um den versiegten Wasserquell wieder frei<br />

zu legen, ist eine tiefgehende Erfahrung, die ich Anfang der 90er Jahre<br />

im Kongo machen durfte, <strong>als</strong> die trockene Jahreszeit nicht enden wollte<br />

und das Wasser in unserem „Klosterbrunnen“ zweimal versiegte.<br />

Den Brunnen, „meinen eigenen Brunnen tiefer graben“, das ist mir - in<br />

besonderer Weise während dem „Fest der Begegnung“, am 2. Juli - <strong>als</strong><br />

Gabe und Aufgabe, <strong>als</strong> zukunftsweisende und tragende Vision für meinen<br />

weiteren Lebensweg geschenkt worden.<br />

Mein Herz ist voller Dankbarkeit, dass ich in all' den Jahren mit viel<br />

„Herzblut“ unserem gemeinsamen Anliegen - dem Miteinander und dem<br />

Austausch der franziskanischen Familie zur Verlebendigung des franziskanisch-klarianischen<br />

Charismas in unserer Zeit nach innen und nach<br />

außen - dienen durfte.<br />

Gemeinsam haben wir den „INFAG-Brunnen“ - der auch im Laufe der 30<br />

Jahre zuweilen zu versiegen drohte - am sprudeln gehalten und einander<br />

geholfen „dem Geheimnis auf der Spur“ zu kommen, getreu unseres<br />

franziskanischen Sendungsauftrages.<br />

Wir sind und bleiben einander verbunden. Von meinem neuen Lebens- und Wirkungsort aus - „mein“ Mutterhaus<br />

in der ostbelgischen Kleinstadt Eupen, ca. 20 km von der Kaiserstadt Aachen entfernt - werde ich meine<br />

Herzensgedanken oft zu Ihnen allen auf die Reise schicken. Und, das ist gewiss, künftig <strong>als</strong> Teilnehmerin<br />

an der einen oder anderen INFAG-Veranstaltung teilnehmen.<br />

Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott uns fest in SEINER Hand.<br />

pace e bene - Friede und Lebensfülle<br />

Sr. Marianne Jungbluth, Franziskanerin von der Heiligen Familie<br />

Eingehüllt ins blaue Band der Sympathie<br />

Abschiedsfeier für Sr. Marianne Jungbluth beim Fest der Begegnung<br />

Insgesamt 15 Jahre war Sr. Marianne Jungbluth für die INFAG tätig, davon die letzten 9 Jahre von 2002 bis<br />

2011 <strong>als</strong> Geschäftsführerin. Im Rahmen eines Festes der Begegnung wurde sie am 02. Juli 2011 im Minoritenkloster<br />

Würzburg feierlich in den „Ruhestand“ verabschiedet.<br />

Die Farbe Blau spielte (unabgesprochen) bei der Verabschiedung von Schwester<br />

Marianne <strong>als</strong> Geschäftsführerin der INFAG e. V. eine wichtige Rolle.<br />

Sie tauchte auf in Form eines blauen Bandes, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des CCFMC bei ihrer Würdigung entrollten. Es entsprach genau der<br />

Länge des Flures, den sich die INFAG und CCFMC mit ihren Geschäftsstellen im<br />

Raphaelsheim in Würzburg teilen. Symbolisch wickelten sie Sr. Marianne darin<br />

für die gute Zusammenarbeit ein und <strong>als</strong> Zeichen des Loslassens auch wieder<br />

aus, wobei anschließend Sr. Christina Mülling <strong>als</strong> ihre Nachfolgerin damit<br />

„verwickelt“ wurde. Ein blaues Band der Sympathie für viele Jahre gute Nachbarschaft,<br />

Austausch und Zusammenarbeit.<br />

Blau tauchte zuvor bereits auf in der biografischen Bildpräsentation der einzelnen Lebens- und Arbeitsstationen<br />

von Sr. Marianne durch Br. Stefan Federbusch. Dabei ließ er „belgic blue“ aus seiner Perspektive erzählen,<br />

das ist der kleine blaue Polo mit belgischem Kennzeichen, der Sr. Marianne zu so manchen Orten chauffiert<br />

und begleitet hat. Er berichtete angefangen von der Geburt am 18. März 1944 in Kapellen-Erft (NRW),<br />

über das Aufwachsen in Herbesthal im Osten Belgiens, über den Eintritt in die Gemeinschaft der Franziskanerinnen<br />

von der Heiligen Familie im nur 5 km entfernten Eupen 1962 (1965 Zeitliche Profess - 1970 Ewige<br />

Profess), die Leitung der Küche des Altenpflegeheims in Welkenraedt 1965–1967, dem Erwerb des Graduats


Seite 3 Ausgabe 2 2011<br />

in Krankenpflege und des Pädagogischen Befähigungszeugnisses 1967–1972 in Lüttich, der Leitung der Abteilung<br />

„Innere Medizin Frauen“ des St. Niklaus-Hospit<strong>als</strong> in Eupen 1972–1973 und der deutschsprachigen<br />

Krankenpflegeschule, ebenfalls in Eupen von 1973–1984 bis zur ersten hauptamtlichen Tätigkeit für die IN-<br />

FAG von 1983/84 bis 1989. Es folgte die Aussendung nach Dungu in Zaire (heutige Demokratische Republik<br />

Kongo). 1995 kehrte Sr. Marianne nach Europa zurück, wo sie bis 1997 die Leitung des ordenseigenen Bildungshauses<br />

in Mayen übernahm. „belgic blue“ steuerte <strong>als</strong> nächstes Stollberg im Harz an, wo Sr. Marianne<br />

von 1997 bis 1999 in der Betreuung von Menschen mit Behinderung und Suchtkranken tätig war sowie das<br />

Haus der Stille in Heiligenkreuz bei Graz. Von 1999 bis 2002 war Sr. Marianne dort Leiterin und Begleiterin<br />

im Franziskanischen Rasthaus für Priester und Ordensleute. Am 01. April 2002 begann die zweite Etappe für<br />

die INFAG, diesmal <strong>als</strong> Geschäftsführerin.<br />

„Belgic blue“ präsentierte den rund 80 Gästen auf kurzweilige Weise Impressionen aus den 15 Jahren ihrer<br />

Tätigkeit und zeichnete insbesondere den roten Faden nach, den die INFAG in den letzten Jahren durch die<br />

Vorstände gelegt hat. Wesentliche Arbeitsschwerpunkte von Sr. Marianne bestanden in der Leitung der IN-<br />

FAG-Geschäftsstelle mit ihren vielfältigen Anforderungen, in der Verantwortung für den Stützpunkt Santo<br />

Stefano, Assisi, in der Organisation und Durchführung der Großveranstaltungen von Kirchen- und Katholikentagen,<br />

Mitgliederversammlungen und Osterkapiteln sowie in der Verwaltung (und teilweise Begleitung)<br />

der verschiedenen Seminare. Nicht unwesentlich die Teilnahme an den Sitzungen des INFAG-Gesamtvorstands<br />

und des Regionalvorstands DLB inklusive der jeweiligen Protokollführung.<br />

Zentraler Kern war für Sr. Marianne die Kontaktpflege mit den Mitgliedsgemeinschaften und vor Ort im IN-<br />

FAG-Zentrum. So freute sie sich über die vielen ehemaligen Weggefährtinnen und Weggefährten, darunter<br />

die ehemaligen INFAG-Vorsitzenden P. Herbert Schneider OFM und Sr. Mathilde Haßenkamp, die aus ganz<br />

Deutschland, Belgien, Luxemburg und Österreich gekommen waren.<br />

Einer derjenigen, der von Anfang an dabei war und u. a. den Franziskanischen Fernkurs mit verfasst hat, Br.<br />

Leonhard Lehmann ofmcap, hielt nach der Begrüßung durch den INFAG-Vorsitzenden Br. Ulrich Schmitz ein<br />

Impulsreferat zum Thema „Übergänge gestalten“. Dabei verwies er auf die Wichtigkeit der Riten, die eine<br />

mögliche Form der guten Bewältigung eines Wandels sind. Im Anschluss gab es Gelegenheit, in einer Art<br />

Emmausgang jeweils zu zweit sich über das Gehörte auszutauschen und der Frage nachzugehen, wie gestalten<br />

wir in den Ordensgemeinschaften Übergänge.<br />

Nach dem von Sr. Magdalena Krol <strong>als</strong> stellvertretender INFAG-Vorsitzenden vorbereiteten Mittagsgebet und<br />

einer franziskanischen Genussmeile – es gab leckere Schnittchen (oder Canapees, wie sie neudeutsch heutzutage<br />

benannt werden) und einige Köstlichkeiten <strong>mehr</strong> – schloss sich der Teil der Würdigung und Danksagung<br />

an. Dieser begann mit der bereits oben geschilderten biografischen Bildpräsentation. Es folgte in Gedichtform<br />

ein Beitrag der Waldbreitbacher Franziskanerinnen (verfasst von Sr. Irmgardis Michels; vorgetra-


Seite 4 Ausgabe 2 2011<br />

gen von Sr. Emanuela Henneken und Sr. Relinde Honecker), die in den Anfängen wesentlich zum Aufbau der<br />

INFAG beigetragen und ihr Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben. Hier war Sr. Marianne die ersten<br />

sechs Jahre (1983 – 1989) tätig. Die MitarbeiterInnen des CCFMC würdigten Sr. Marianne ebenfalls in Form<br />

einer Bildpräsentation sowie mit dem blauen Band, das ebenfalls oben bereits erwähnt wurde.<br />

Die Mitarbeiterinnen der INFAG-Geschäftsstelle wickelten ihre jetzige und ihre künftige „Chefin“ liebevoll ein.<br />

Den Reigen der Danksagungen eröffnete zunächst Br. Ulrich Schmitz <strong>als</strong> Vorsitzender der Gesamt-INFAG. Er<br />

verwies auf die Einladungskarte, die zwei Gemälde des Sämanns von Van Gogh zeigen. Sie sind verbunden<br />

durch den Satz: Das, was hinter uns liegt und das, was vor uns liegt, sind eine Winzigkeit im Vergleich zu<br />

dem, was in uns liegt. Vieles an Samen ist im Laufe der Jahre aufgegangen und vieles möge aufgehen bei<br />

dem, was Sr. Marianne in Zukunft erwartet. Zum Dank erhielt sie einen Gutschein für einen (Wellness-)<br />

Aufenthalt bei den Dominikanerinnen von Arenberg, einen Blumenstrauß u. a. mit 15 Rosen – stellvertretend<br />

für die Anzahl der Jahre ihrer Tätigkeit – sowie ein von Br, Stefan zusammengestelltes Erinnerungs- und<br />

Dankesbuch, zu dem die verschiedenen Mitgliedsgemeinschaften jeweils einen Beitrag beigesteuert haben.<br />

Für den INFAG-Regionalvorstand Deutschland-Luxemburg-Belgien<br />

wies der Vorsitzende Br. Stefan Federbusch darauf hin, dass die IN-<br />

FAG nun bedauerlicherweise ihr „Gesicht verloren“ hat, denn Sr. Marianne<br />

Jungbluth war über viele Jahre das Gesicht der INFAG<br />

schlechthin. Glücklicherweise hat die INFAG in Sr. Christina Mülling<br />

ein neues Gesicht bekommen. Als Dank überreichten die Mitglieder<br />

des Regionalvorstands Sr. Marianne einen Rucksack mit vielen nützlichen<br />

Dingen darin für die kommende Zeit (Reiseproviant, etwas fürs<br />

leibliche Wohlbefinden, Musik, Lektüre, ...). Sr. Franziska Bruckner<br />

sprach <strong>als</strong> Vertreterin den Dank für die Region Österreich aus, der in<br />

ausgiebiger Form bereits bei den Gemeinschaftstagen Anfang Juni<br />

2011 im Haus der Stille bei Graz erfolgt war (www.<strong>infag</strong>.at).<br />

Das Fest der Begegnung mündete in eine von Br. Stefan Federbusch<br />

vorbereitete liturgische Abschlussfeier, die wie der gesamte Tag musikalisch<br />

von Sr. Veronika Fricke und Alexandra Podstawa mitgestaltet<br />

wurde. Mit abschließenden Dankesworten schickte Sr. Marianne<br />

die Schwestern und Brüder nach einem reich gefüllten Tag der Begegnung<br />

wieder auf den Heimweg.<br />

Abschließend die Deklination und Definition der Franziskusschwestern<br />

von der Familienpflege Essen, wie sie Schwester Marianne wahrgenommen<br />

haben:<br />

S – schwesterlich – selbstbewusst<br />

C – charmant<br />

H – hilfsbereit – höflich<br />

W – weise – wachsam<br />

E – einfühlsam – emsig – ehrlich<br />

S – solide – streng<br />

T – treu – temperamentvoll – tolerant<br />

E – einfach – elegant – ehrbar<br />

R – resolut - rechtschaffen<br />

M – mutig – mitfühlend – „mittig“<br />

A – anteilnehmend – aufmerksam<br />

R – rechtschaffen – redlich<br />

I – intellektuell – interessiert – initiativ<br />

A – adrett – authentisch – ausdauernd<br />

N – natürlich – nett<br />

N – nobel<br />

E – engagiert – erfinderisch


Seite 5 Ausgabe 2 2011<br />

Im Namen aller franziskanischen und klarianischen Schwestern und Brüder, im Namen der Mitgliedsgemeinschaften<br />

und der INFAG-Vorstände ein herzliches DANKE und VERGELT´S GOTT an Dich, liebe Sr. Marianne,<br />

für 15 Jahre Tätigkeit für die INFAG! Für die Zukunft und alle damit verbundenen Herausforderungen Gottes<br />

reichen Segen!<br />

Text: Br. Stefan Federbusch OFM<br />

Bilder: Wolfgang Schömig (1), Br. Jacob Chamakalayil OFMCap (7), Br. Stefan Federbusch (2)<br />

Danksagung für die Region Deutschland-Luxemburg-Belgien<br />

Verehrtes Auditorium,<br />

Schwestern und Brüder der franziskanischen Familie,<br />

ich habe die schwere Aufgabe, Sie und Euch darüber in Kenntnis zu setzen, dass wir unser Gesicht verloren<br />

haben. Wir können uns nicht <strong>mehr</strong> sehen lassen, denn <strong>als</strong> franziskanische Familie haben wir unser Gesicht<br />

verloren. Das Gesicht zu verlieren, stimmt traurig. Wenn man Schwestern und Brüder der franziskanischen<br />

Mitgliedsgemeinschaften fragt, wer ist die INFAG, wer verkörpert für dich INFAG, dann werden die meisten<br />

sagen: Marianne Jungbluth.<br />

Liebe Marianne, wie keine andere stehst Du für die Idee der geschwisterlichen Zusammenarbeit von Schwestern<br />

und Brüdern der Franziskanischen Familie.<br />

15 Jahre hast Du die INFAG wesentlich mitgeprägt. 6 Jahre in den Anfängen und noch einmal 9 Jahre seit<br />

2002. Du hast der INFAG Gesicht und Profil gegeben. In Deiner Bescheidenheit wirst Du sagen: All das ging<br />

nur in Zusammenarbeit mit meinen Mitarbeiterinnen und mit dem Vorstand. Gewiss, das sei unbestritten.<br />

Und <strong>doch</strong> warst Du es, die die Fäden zusammenhielt und den Überblick und Durchblick bewahrte. Neben all<br />

dem, was es zu planen, zu organisieren und durchzuführen galt, war Dir stets Eines am Wichtigsten: der<br />

persönliche Kontakt. Mit Deinem sensiblen und feinen Gespür für Situationen und vor allem für Menschen<br />

hast Du Beziehungen geknüpft und Vernetzung gestaltet. Deiner Grenzen etwa im technischen Bereich warst<br />

Du Dir immer bewusst. Und dafür gab es Lösungen. Was wir verlieren, ist viel substanzieller: Wir verlieren<br />

nicht nur das Aushängeschild der INFAG, wir verlieren einen Menschen, eine Schwester, eine Weggefährtin,<br />

die mit sehr, sehr viel Herzblut, Engagement und Leidenschaft für die franziskanisch-klarianische Idee und<br />

Spiritualität eingetreten ist; eine Mitarbeiterin, deren Markenzeichen das herzhafte Lachen war. Unser Gesicht<br />

zu verlieren und Abschied zu nehmen, schmerzt, aber es beglückt Dich wie uns gleichermaßen, dass<br />

wir ein neues Gesicht gewonnen haben, das der INFAG sein Profil verleihen wird. Die besondere Kostbarkeit<br />

wird oft beim Abschied noch einmal bewusst und es ist umso schöner, wenn wir eine neue Kostbarkeit gewonnen<br />

haben. So gilt Dir, liebe Christina bereits an dieser Stelle unser herzliches Willkommen!<br />

Dir, liebe Marianne, sage ich im Namen des Regionalvorstands DLB ein herzliches Danke und Vergelt´s Gott<br />

für Deine Anwesenheit bei unseren Sitzungen, für Dein Mitdenken und Mitgestalten, für das Schreiben unzähliger<br />

Protokolle und vor allem für Deine liebevolle Versorgung, wo jede und jeder die Leckerlis und Getränke<br />

bekommt, die sie oder er besonders mag.<br />

Wir wünschen Dir, dass Du Dir Dein Herzblut bewahrst und auf diese Weise Deinem Namen alle Ehre ma-<br />

chst. Auch wenn Du jetzt <strong>mehr</strong> denn je sagen darfst: „Ruhig Blut!“ – ein wenig „Jungblut“ sei immer dabei!<br />

Als Dank haben wir Dir für Deine zukünftige Reise einen Rucksack gepackt mit einigen Dingen, die Dir hoffentlich<br />

nützlich sein werden...<br />

Br. Stefan Federbusch OFM<br />

Nachlese einer leidenschaftlichen<br />

INFAG-Pionierin, Sr. Irmgardis Michels<br />

Ihr Lieben, ja was soll das hier?<br />

Marianne? Ja die Kennen wir,<br />

Sie liebte, lebte INFAG pur,<br />

Wir suchen heute ihre Spur.<br />

Entdeckt <strong>als</strong> Franziskanerin,<br />

War sie ein super Sprachgenie,<br />

Wir schreiben unsre Regel neu,<br />

Und sie war dam<strong>als</strong> schon dabei.<br />

Mit großem weiblichen Kalkül,<br />

Verstanden selbst die Brüder sie.<br />

Wir führten Diskussionen viel,<br />

Im internationalen Stil.<br />

Als geboren dann die INFAG war,<br />

Da war Marianne auch schon da,<br />

Die Wiege in Waldbreitbach stand,<br />

Von da reist sie durch‘s ganze Land.<br />

Die Familie von Franziskus wuchs,<br />

Recht viele stiegen in den Zug.<br />

Die Brüder waren schwarz und braun,<br />

Genau so bunt wie all die Frau‘n.<br />

Franziskus wünscht, 'ne bessere Welt,<br />

Er wünscht, dass sie gut aufgestellt,<br />

In Neuen Formen Alles Geht,<br />

Dafür der Name INFAG steht.<br />

Marianne zieht zum Kongo hin,<br />

Das missionarische steckt drin,<br />

Doch auch in Deutschland man sich freut,<br />

Als sie die INFAG startet neu.<br />

Marianne unermüdlich bleibt,<br />

Ob Ost, ob West, sie ist bereit,<br />

Selbst Bruder Karl in Graz riskiert,<br />

Was so 'ne Schwester investiert.<br />

Doch INFAG GERMANY bleibt wach,<br />

Marianne bringt es an den Tag,<br />

Die INFAG, die <strong>muss</strong> weiter ziehn,<br />

Sie zieht nach WÜRZBURG, nicht Berlin.<br />

Der Wiege man entwachsen scheint,<br />

„Der Süden bringts“, so mancher meint,<br />

Drum INFAG-LEUTE zeigt Profil,<br />

Marianne steckt ein neues Ziel!<br />

Bruder Ulrich lädt heut ein zu Tisch,<br />

Zitiert den Paulus bibelfrisch,<br />

„… esst <strong>alles</strong> was vom Fleischmarkt kommt,<br />

Es ist „pax et bonum“eingefrommt (1.Kor.10,25-27)<br />

Marianne lebe dreimal hoch,<br />

Mit Bruder Leonhard geht‘s jetzt los,<br />

Die INFAG baut den Übergang,<br />

Die Hängebrücke wirkt recht lang.<br />

Wir alle sagen DANKESCHÖN,<br />

Die INFAG will Dich wiederseh‘n,<br />

Du bleibst, zumindest … immer jung;<br />

Denn Dich hält JUNG-BLUTH stets in Schwung.


Echos aus der franziskanischen Familie<br />

Franziskanische Spurensuche in Bamberg und Nürnberg<br />

oder Aufbruch zum „Nabel der Welt“<br />

Seite 6 Ausgabe 2 2011<br />

Vom 16. bis 18. Mai 2011 trafen sich 14 hoch motivierte<br />

Schwestern und Brüder im Bamberger Montanahaus, um den<br />

franziskanischen Spuren in Bamberg und Nürnberg nachzuspüren<br />

bzw. nachzueilen.<br />

Die Vorstellungsrunde führte zu einer ersten Kontaktaufnahme<br />

zwischen „Bayern“ und „Franken“, Nord- und Süddeutschen,<br />

West- und Mitteleuropäern, Europäern und Indern – alle<br />

verbunden durch unsere gemeinsamen franziskanischen Wurzeln.<br />

Nach einem gut fränkischen Abendessen in der Bamberger Altstadt<br />

endete der Abend noch mit einem „Bamberg by nigth“<br />

Spaziergang.<br />

Gut erholt starteten wir dann am nächsten Morgen zu unserer<br />

franziskanischen Spurensuche in Bamberg. Die erste Station<br />

war die Staatsbibliothek. Unter der fachkundigen Führung des<br />

Leiters Prof. Dr. Werner Tägert betrachteten wir zunächst staunend<br />

die Sonderausstellung von geografischen Büchern mit<br />

kunstvoll gestalteten Landkartenholzschnitten. Dann wurden<br />

wir in die Räume geführt, die dem normalen Publikum nicht<br />

ohne Weiteres geöffnet sind. Die Bücher wurden immer älter,<br />

größer und dicker. Wir lernten die einfachen, dafür aber häufig<br />

gebrauchten Folianten aus Klosterbibliotheken von kostbaren,<br />

aber meist ungelesenen Folianten reicher Fürsten zu unterscheiden. Höhepunkt war ein kleines Gebetbuch<br />

einer Klarissin mit wunderschönen Miniaturen meist franziskanischen Inhalts. Es wird auch mit der Darstellung<br />

der Stigmatisation in der Ausstellung „Franziskus – Licht aus Assisi“ in Paderborn zu sehen sein.<br />

Gleich nach der Staatsbibliothek begann die Führung im Bamberger<br />

Dom. Dort wurden uns das Grab von Heinrich und Kunigunde,<br />

gestaltet von Tilmann Riemenschneider, der Bamberger Reiter,<br />

das Papstgrab von Clemens dem II. im Westchor und das dort<br />

befindliche, herrlich geschnitzte Chorgestühl näher gebracht.<br />

Mit müden Beinen und vollen Köpfen verteilten wir uns anschließend<br />

für die Mittagspause in die verschiedenen, nahen Straßenrestaurants.<br />

Kaum hatte sich eine beginnende Regeneration eingestellt,<br />

hieß es schon wieder aufbrechen zur Führung im Diözesanmuseum.<br />

Unter der kundigen Führung von Hr. Milutzki, Leiter des<br />

Dommuseums, betrachteten wir dort die berühmten Kaisermäntel<br />

(die nie getragen wurden) und die Gewänder von Clemens II., die<br />

gut erhalten im Sarkophag aufgefunden wurden. Wir erfuhren die<br />

Geheimnisse, wie so alte und kostbare Gewänder restauriert werden<br />

und was die Forschung <strong>alles</strong> aus ihnen herauslesen kann.<br />

Nach der Führung wartete schon Sr. Maria Uttenreuther von den<br />

Dillinger Franziskanerinnen, um mit uns den franziskanischen Spuren<br />

in Bamberg nachzugehen. Diese führten uns allerdings zunächst<br />

ins Domcafè, da unsere Beine schon wieder an der Belastungsgrenze<br />

waren. Bei Eiskaffee, Kaffee und Kuchen schöpften<br />

wir aber schnell wieder Kraft, um die letzte Tagesetappe unter die<br />

Füße zu nehmen. Auf dem Weg zu dem einstigen Franziskaner-<br />

bzw. Kapuzinerkloster standen wir plötzlich am „Nabel der Welt“,<br />

der sich zu unserem Erstaunen gut markiert auf dem Platz rechts<br />

vom Dom befindet. Was mancher Teilnehmerin natürlich schon<br />

lange klar war, wurde nun zum allgemeinen Wissensgut: Die ganze<br />

Welt dreht sich ums Frankenländle!


Weiter ging es dann zur Elisabethkirche<br />

mit dem Franziskusbrunnen, bei<br />

dem das Wasser aus der Seitenwunde<br />

des Franziskus fließt, und in die Siechenstraße,<br />

in der die Franziskaner ihr<br />

Wirken unter den Schwerkranken begannen.<br />

Reste der alten Franziskanerkirche<br />

sind heute sinnigerweise von der<br />

Stadtsparkasse besetzt.<br />

Vom ehemaligen Klarissenkloster zeugen<br />

je<strong>doch</strong> nur noch Straßenschilder<br />

und ein Gedenkbrunnen.<br />

Der lange, anstrengende, aber hochinteressante<br />

Tag fand Ausklang in einem<br />

gemütlichen fränkischen Gasthaus.<br />

Seite 7 Ausgabe 2 2011<br />

Um 9 Uhr fuhren wir am nächsten Tag mit dem Bus nach Nürnberg. Unser<br />

erstes Ziel dort war das Caritas-Pirckheimer-Haus, ein Bildungshaus der Diözese,<br />

das auf dem Gelände des ehemaligen Klarissenklosters errichtet ist.<br />

Caritas Pirckheimer war eine hochgebildete Klarissin, die mit vielen Humanisten<br />

in Briefkontakt stand. Als Äbtissin leistete sie mit ihren Schwestern bis<br />

zuletzt Widerstand gegen die Reformation. „Der Glaube und das Gewissen<br />

eines Menschen sind nicht zu nötigen!“ Diese Aussage von ihr empfängt die<br />

Besucher des Hauses und gibt schon einen Einblick in ihr Denken und Handeln.<br />

Durch ein von Gisela Fleckenstein OFS vorbereitetes Referat wurde uns<br />

ihre Persönlichkeit hier noch näher gebracht.<br />

Die angrenzende Kirche St. Klara wurde in den letzten Jahren neu gestaltet.<br />

Sie ist heute Ort einer offenen Citypastoral, die uns vom Seelsorgeleiter<br />

P. Ansgar Wiedenhaus SJ erläutert wurde.<br />

Nach einem Imbiss bei den „Barfüßern“ führte uns der Weg zum „Fenster zur<br />

Welt“ einem Eine-Welt-Laden und zum „Fenster zur Stadt“, einem Kirchencafé<br />

mit Beratungsangeboten. Hier empfing uns die Leiterin Inge Rehm mit unfassender<br />

Information. Von dort ging es weiter zur Straße der Menschenrechte.<br />

Auf dem Rückweg reichte es noch zu einem Blick in die Kirche St. Lorenz,<br />

bevor wir uns leider wieder an die Rückreise machen <strong>muss</strong>ten.<br />

Wir danken sehr herzlich allen, die an der Planung und Durchführung dieser sehr interessanten Studienfahrt<br />

maßgeblich beteiligt waren. Und allen Teilnehmern ein Dankeschön für das geschwisterliche Miteinander!<br />

Text: Sr. Christina Mülling OSF, Würzburg<br />

Bilder: Br. Stefan Federbusch OFM; Gruppenbild: namentlich nicht bekannter „Freund und Helfer“<br />

Herzliche Einladung zur nächsten INFAG-Studienreise<br />

„Franziskanische Spurensuche in Paderborn und Umgebung“<br />

26. bis 28. April 2012<br />

aus Anlass der Ausstellung „Franziskus - Licht aus Assisi„<br />

Diözesanmuseum und Franziskanerkloster Paderborn<br />

9. Dezember 2011 bis 6. Mai 2012


„Liturgie live…“<br />

Seite 8 Ausgabe 2 2011<br />

Noviziatsschulung der Föderation „Caritas Pirckheimer“ der deutschsprachigen Klarissen vom<br />

23. bis 28. Mai 2011 in Haus Ohrbeck<br />

„Liturgie live…“ - das geht uns alle etwas an! Nicht nur die vier Novizinnen, zwei Juniorinnen, sieben Noviziatsleiterinnen<br />

(darunter zwei Äbtissinnen) <strong>als</strong> auch den Mitbruder (der treue Ordensassistent der Föderation<br />

P. Klaus-Josef Färber OFM), welche sich zur diesjährigen Noviziatsschulung im Haus Ohrbeck eingefunden<br />

hatten. Wir alle, die wir einen geistlichen Weg beschreiten, leben <strong>doch</strong> mit, in und vor allem aus der Liturgie.<br />

Zwar unterschiedlich gestaltet und zum Teil unterschiedlich gewichtet; <strong>doch</strong> ist die tägliche Liturgie in ihren<br />

unterschiedlichen Formen nicht aus unserem Leben wegzudenken – und das <strong>muss</strong> sie auch gar nicht!<br />

„Liturgie live“ – jede/r von uns hat damit<br />

schon ganz persönliche und vielfältige Erfahrungen<br />

gesammelt. Diese in unserer<br />

Gruppe zu artikulieren und miteinander<br />

vergleichen zu können, sie aber vor allem<br />

auf der theologischen Grundlage einer<br />

Liturgie-Wissenschaft zu reflektieren, dazu<br />

hat uns der Liturgiker Pfarrer Dr. Stefan<br />

Rau aus Münster verholfen. In seinen lebhaften<br />

Vorträgen, die immer wieder auch<br />

genügend Raum zu Fragen und zum Austausch<br />

boten, vermochte er uns viel fundiertes<br />

Hintergrundwissen rund um das<br />

Thema Liturgie, insbesondere die Eucharistiefeier<br />

zu vermitteln.<br />

Liturgie-Theologie – ein möglichst zu umgehender<br />

Stolperstein (weil eben theoretisch)?!?<br />

Oder wertvolle Praxis-Hilfe für<br />

eine ergreifende und bewegende „Liturgie<br />

live“?!?<br />

Darin waren wir uns jedenfalls alle einig: Liturgie <strong>muss</strong> unbedingt eine lebendige Liturgie sein, in der wir <strong>als</strong><br />

Person ganz präsent sein können und dürfen und so gemeinschaftlich vor Gott stehen. Dass dies in den vergangenen<br />

2000 Jahren in unserer Kirche ganz unterschiedlich gesehen und vor allem auch gehandhabt wurde,<br />

hat uns der von Dr. Rau geschärfte, intensive Blick in die Kirchengeschichte gezeigt. Wie selbstverständlich<br />

scheint uns heutzutage <strong>doch</strong> die Möglichkeit und der Freiraum, Gottesdienste (mit-) zu gestalten im Bemühen,<br />

Raum für Lebendigkeit und personale Präsenz zu schaffen; oder um mit den Worten des II. Vatikanischen<br />

Konzils zu sprechen: damit „alle Gläubigen (…) zu der vollen, bewussten und tätigen Teilnahme an<br />

den liturgischen Feiern geführt werden, wie sie das Wesen der Liturgie verlangt“ (SC 14).<br />

Dass dies Jahrhunderte lang, vor allem im Mittelalter, vollkommen anders praktiziert worden war und erst<br />

vor knapp 50 Jahren durch das II. Vatikanische Konzil völlig neu definiert worden ist, wussten wir natürlich<br />

alle. Doch wirklich begriffen haben wir es eigentlich erst anhand eines „Aha-Erlebnisses“ am Rande, dem wir<br />

uns erstaunlicherweise freiwillig während unserer kostbaren Rekreationszeit ausgesetzt haben: an einem<br />

Abend gab es die Möglichkeit, in einen Film hineinzuschauen, in welchem der Ablauf der Tridentinischen Messe<br />

in allen Einzelheiten gezeigt und erläutert (je<strong>doch</strong> nicht wirklich erklärt!!!) wurde. Aus dem anfänglich<br />

geplanten „Hineinschnuppern“ ergab sich ein zweieinhalbstündiges tapferes Ausharren vor dem Fernsehgerät,<br />

begleitet von vielem Kopfschütteln, fragenden Gesichtsausdrücken oder spontanen Kommentareinwürfen.<br />

Wie weit entfernt von dem Gesehenen sind wir <strong>doch</strong> heute in unserer Zeit – Gott sei Dank! Welch ein so<br />

völlig anders Liturgieverständnis stand uns da vor Augen, welch ein anderes Gottesbild, welch eine völlig<br />

andere Rolle des Priesters und vor allem der Gemeinde!<br />

Auf diesem Hintergrund hört es sich ganz anders an, was laut der Liturgiekonstitution die Kirche <strong>als</strong> ihre Liturgie<br />

versteht: nämlich <strong>als</strong> Dialog zwischen Gott und Menschen, <strong>als</strong> Vergegenwärtigung des Heilshandelns<br />

Jesu Christi, <strong>als</strong> gemeinschaftsbezogenes, öffentliches Tun der Kirche und <strong>als</strong> kommunikative Zeichenhandlung<br />

Genau dies gilt es nun, in unseren Gemeinschaften zu feiern und zu gestalten, und zwar in der Verknüpfung<br />

der objektiven und subjektiven Vorgaben – und da sind wir tatsächlich gefragt, jede/r einzelne! So<br />

ist es gut, hilfreich und erforderlich, dass wir uns mit der Liturgie-Theorie, näherhin mit der Liturgie-<br />

Theologie beschäftigt und sehr viel notwendiges „Know-how“ mit auf den Weg bekommen haben. Wollen wir<br />

<strong>doch</strong> auch verstehen, was wir vollziehen, damit wir nicht äußerlich bei einer bloßen Form stehen bleiben anstatt<br />

sie mit Lebendigkeit zu füllen.<br />

Dies kam dann auch bei unseren täglichen, gut vorbereiteten Eucharistiefeiern in der kleinen, völlig neuartig<br />

gestalteten Hauskapelle ganz offensichtlich zum Tragen, denn hier war immer wieder eine aktive Innerlich-


Seite 9 Ausgabe 2 2011<br />

keit und starke Präsenz zu spüren, die zugleich deutlich werden ließ, wie sehr Liturgie sowohl Höhepunkt <strong>als</strong><br />

auch Quelle für jeden einzelnen Tag sein will und sein kann – wohlgemerkt: lebendige Liturgie!<br />

Doch nicht nur unsere Liturgie zeugte von einer wohltuenden, oftm<strong>als</strong> vielleicht eher inneren Lebendigkeit.<br />

Auch unsere Arbeitsgruppe <strong>als</strong> solche sprühte vor Lebendigkeit, bei den Arbeitseinheiten genauso wie bei<br />

den zahlreichen Begegnungen zwischendurch. Im Alltag in verschiedenen Klöstern lebend mit verschiedenen<br />

gewachsenen (Liturgie-) Traditionen, fanden wir <strong>doch</strong> zu einer gemeinsam(en) gefüllten Mitte. So stand zwar<br />

thematisch „Liturgie live“ im Mittelpunkt dieser Schulung, <strong>doch</strong> nicht weniger wertvoll war das erlebte<br />

„Klarissen live“. Wer meint, dass Treffen von kontemplativen und klausuriert lebenden Schwestern in aller<br />

Stille und eher auf Distanz gehend verlaufen, irrt gewaltig! Denn wo immer die Schwestern auftauchen,<br />

herrscht eine Atmosphäre von Herzlichkeit und echter Fröhlichkeit, so dass sich kaum einer der Umstehenden<br />

nicht von dem herzhaften Lachen anstecken ließe oder wenigstens mit einem frohen Lächeln auf den<br />

Lippen seines Weges gehen könnte.<br />

Die 13 Klarissen und Klarissen-Kapuzinerinnen aus den acht unterschiedlichen Klöstern lebten in diesen<br />

sechs Tagen, begleitet von ihrem Mitbruder, lebendige Gemeinschaft ganz im Sinne der großen Ordenseltern<br />

Klara und Franziskus. Wir brauchen nicht zu einer franziskanischen Familie zusammenwachsen – wir sind es<br />

längst (!), wobei die Unterschiede <strong>als</strong> Vielfalt und gegenseitige Bereicherung angesehen werden können.<br />

„Klarissen live“ – möge diese reale Erfahrung alle unsere Ordengemeinschaften erfassen und uns gerade in<br />

diesem Klara-Jubiläumsjahr den hoffnungsfrohen Blick in eine gemeinsame, lebendige Zukunft <strong>als</strong> Klara-<br />

Töchter weisen!<br />

Ein herzliches Dankeschön an unseren versierten Referenten Pfarrer Stefan Rau, der uns sehr viele wertvolle<br />

Impulse mit auf den Weg geben konnte, an die Organisatorin dieser Tage Sr. Magdalene Bauer, an unseren<br />

begleitenden Mitbruder P. Klaus-Josef Färber und an jede einzelne Mitschwester!<br />

Text:Sr. Franziska Katharina OSCCap, Mainz<br />

Bild: namentlich nicht bekannte Dame<br />

Regionaler Begegnungstag mit praxisbezogener Einführung in die „Franziskus-<br />

Quellen“ am 25. Juni 2011 in Aachen<br />

An diesem leider etwas regnerischen Sommertag führte<br />

die Infag in unserem Mutterhaus der Armen Schwestern<br />

vom hl. Franziskus eine Einführung in die „Franziskus-<br />

Quellen“ durch. Br. Leonhard Lehmann, der maßgeblich<br />

an der Herausgabe des Buches gearbeitet hat, stellte<br />

persönlich dieses große franziskanische Werk vor.<br />

Der Einladung zum Regionaltag folgten 40 Schwestern<br />

und Brüder der großen franziskanischen Familie.<br />

Sie alle wollten einander begegnen, miteinander beten, singen und ein wenig<br />

„Geschmack“ für die überaus wertvollen Quellenschriften bekommen. Gerne versuche<br />

ich Ihnen ein paar Gedankensplitter von diesem Tag mitzuteilen.<br />

Das Buch ist in drei Abteilungen eingeteilt:<br />

In der ersten Abteilung befinden sich die authentischen Schriften des Heiligen Franziskus, die nach der Art<br />

der Gattung geordnet sind. Es gibt von Franziskus etwa 30 Autographen, so nennt man die Schriftstücke, die<br />

von ihm selbst geschrieben wurden.<br />

Das Pergament mit dem Segen für Br. Leo, welches viele von Ihnen sicher kennen, gehört auch zu diesen<br />

Autographen.<br />

Von keinem anderen Menschen des Mittelalters gibt es so viele schriftliche Zeugnisse.<br />

In der zweiten Abteilung befinden sich die Lebensbeschreibungen, Chroniken und Zeitdokumente.<br />

Neben den schon bekannten Biographien gibt es einige Texte, die zum ersten Mal in Deutsch erschienen<br />

sind, so z.B. die Münchner Legende, welche vielleicht 1275 von einem Benediktiner in Oberlallteich verfasst<br />

wurde. Es ist sicher für uns interessant, wie Franziskus und seine Brüder in damaliger Zeit wahrgenommen<br />

wurden. Besonders lesenswert sei, so Pater Leonhard die Dreigefährtenlegende.<br />

Hinweisen möchte ich noch auf die Chorlegende zum Leben des hl. Franziskus von Thomas von Celano, die in<br />

kurzen Artikeln das Leben des Heiligen beschreibt. Wie der Name sagt war sie zum Lesen im Chor bestimmt,<br />

das heißt zur Matutin am Fest des hl. Franziskus. Für diese Gebetszeit waren seit dem frühen Mittelalter bis<br />

zum 2. Vatikanischem Konzil 9 Lesungen vorgesehen.<br />

Br. Leonhard sagte, dass diese Texte geeignet seien für die Novene vor dem Fest des hl. Franziskus.


In der dritten Abteilung finden sich kleinere Zeugnisse von innerhalb und außerhalb des Ordens.<br />

Diese Texte, die zum Teil sehr kurz sind wurden in anderen Textzusammenhängen gefunden. Ein Beispiel:<br />

Die Episode „Vom Guardian eines kranken Gärtners“.<br />

Der Gärtner hatte Gicht und hielt sich deshalb am Abend am warmen Feuer auf. Der Guardian verbot es ihm,<br />

da er nicht wollte, dass so viel Holz verbrannt wurde und schickte den kranken Bruder in seine kalte Zelle.<br />

Dieser bat den Herrn Jesus Christus um Hilfe. Diese kam gleich, denn der Guardian erkrankte ebenfalls an<br />

Gicht und merkte, dass die Wärme des Feuers seinen erkrankten Gliedern sehr gut tat. Folglich durfte der<br />

kranke Bruder sich nach Belieben am Feuer aufhalten.<br />

Mit diesen und weiteren Beispielen gelang es Br. Leonhard bei uns den Geschmack für das Buch zu wecken.<br />

So ganz nebenbei erfuhren wir auch noch die Herkunft des Sprichwortes, „Das passt auf keine Kuhhaut.“<br />

Früher wurde nämlich auf Leder geschrieben und aus dieser Zeit stammt dieses Sprichwort. Ein Evangelium<br />

passt genau auf eine Kuhhaut.<br />

Am Ende des Tages, der auch mit vielen persönlichen Begegnungen beschenkt war, bedankte sich Sr. Marianne<br />

Jungbluth im Namen aller bei Br. Leonhard Lehmann. Für Sr. Christine Mülling OSF, die Nachfolgerin<br />

von Sr. Marianne ergab sich eine gute Gelegenheit Brüder und Schwestern kennen zu lernen.<br />

Die angenehme Atmosphäre und die Gastfreundschaft des Mutterhauses trugen maßgeblich zum Gelingen<br />

dieses Tages bei (O-Ton Sr. Marianne: „eine Gastfreundschaft wie im Bilderbuch“).<br />

Vielleicht haben auch Sie jetzt Interesse im Konvent oder allein aus diesen „Quellen“ zu schöpfen, einzelne<br />

Abschnitte zu lesen, zu vertiefen und sie ins eigene Leben umzusetzen.<br />

Text: Sr. Veronika Stolze SPSF, Düren / Bilder: Sr. Dolores Haas SPSF, Aachen<br />

Regionaltag Münster, 23. Juli 2010 mit Br. Leonhard Lehmann OFMCap<br />

Regionaltag Luxemburg, 25. Oktober 2010 mit Br. Paul Zahner OFM<br />

Br. Paul Zahner Bernd Schmies (FFF)<br />

Seite 10 Ausgabe 2 2011<br />

Bilder: Sr. Dietmara Ahlmann OSF<br />

Bilder: Gilbert Linster


Auf Entdeckungsreise in den franziskanischen Quellenschriften<br />

Seite 11 Ausgabe 2 2011<br />

Schweres Gepäck hatten die 15 Franziskanerinnen und Franziskaner zu tragen, die sich von<br />

19. bis 23. Juni 2011 nach Bad Honnef, in die Begegnungsstätte „Haus Magdalena“ der Nonnenwerther<br />

Franziskanerinnen aufmachten:<br />

Thema und Inhalt des Seminars für Schwestern und Brüder in der Aus- und Weiterbildung bis 5 Jahre nach<br />

der Ewigen Profess waren die „Franziskus-Quellen“. Gewicht: 2kg 221 g. Doch das Adjektiv „schwer“ trifft<br />

nicht nur den wörtlichen Sinn, sondern kann ruhig übertragen verstanden werden. Schwer schien uns nämlich<br />

zunächst auch die Kost, die uns Br. Leonhard Lehmann OFMCap und Sr. Christina Mülling OSF anboten.<br />

Unseren beiden Referenten ging es in erster Linie darum, uns zum Nachschlagen und zum Studium der Quellenschriften<br />

zu animieren. Sie legten uns nahe, immer <strong>mehr</strong> aus diesen Quellen zu schöpfen, um <strong>als</strong> Franziskanerinnen<br />

und Franziskaner daraus leben zu können.<br />

Am ersten Tag stand der Bekehrungsweg unseres Vaters Franziskus im Mittelpunkt. Wir bildeten Kleingruppen,<br />

die sich mit den verschiedenen Etappen der Bekehrungsgeschichte auseinandersetzten und erschlossen<br />

aus der vergleichenden Arbeit an den Quellentexten die Rolle der Aussätzigen, die Kreuzanrede in San Damiano<br />

und die Restaurierung von San Damiano für den franziskanischen Weg. In der Zusammenfassung im<br />

Plenum wurde deutlich, wie hilfreich es ist, verschiedene Darstellungen zu kennen und welch großen Einfluss<br />

die Hintergründe und Absichten der einzelnen Autoren auf die jeweilige Quellenschrift haben. So ergaben<br />

sich ganz neue Einsichten und Perspektiven zu einem Thema, das die meisten von uns in ihrem Noviziat ausführlich<br />

behandelt hatten.<br />

Am Nachmittag führte uns Sr. Christina in die praktische Umsetzung ein. Wir bekamen die Aufgabe, uns vor<br />

dem Hintergrund des hl. Franziskus mit unserem eigenen Bekehrungsweg zu beschäftigen und diesen kreativ<br />

zu gestalten. In gemischten Kleingruppen stellten wir uns im Anschluss unsere persönlichen Wege vor. Dieser<br />

intensive Austausch vertiefte das gegenseitige Kennenlernen, die Freude an der individuellen und gemeinsamen<br />

franziskanischen Berufung und die Offenheit in der gesamten Gruppe.<br />

Der zweite Tag war einem Thema gewidmet, das in unserer offenen und multi-religiösen Gesellschaft eine<br />

besondere Dringlichkeit besitzt: Die Begegnung des hl. Franziskus mit den Muslimen und dem Sultan. Wir<br />

lernten Franziskus <strong>als</strong> „Grenzgänger“ über Religionsgrenzen kennen und wurden dadurch angeregt, über unseren<br />

eigenen Umgang mit „dem Fremden“ ganz allgemein, aber auch konkret mit den Muslimen in unserem<br />

Land nachzudenken. Dazu trug auch wesentlich das Rollenspiel bei, in dem wir <strong>als</strong> Obdachloser, <strong>als</strong> Franziskus,<br />

<strong>als</strong> Sultan, <strong>als</strong> Begleiter usw. zum Dialog zwischen Franziskus und dem Sultan Stellung beziehen sollten.<br />

Die Mittagspause verbrachten wir an diesem Tag – leider in strömendem Regen – auf der Insel Nonnenwerth<br />

im Rhein, wo wir das Kloster St. Clement besuchten. Nach der Übersetzung mit der hauseigenen Fähre wurden<br />

wir von den Schwestern („Franziskanerinnen von Nonnenwerth“) willkommen geheißen und durch die<br />

barocke Klosteranlage geführt. Wir spürten dem Geist fast 900-jährigen Ordenslebens auf der Insel nach und<br />

freuten uns sowohl an der ausführlich erklärten Klostergeschichte, wie auch am Leben der Schülerinnen und<br />

Schüler, die das Gymnasium auf der Insel besuchen.<br />

Am letzten Tag widmeten wir uns der „Unterscheidung der Geister“ bei Franziskus. In Kleingruppen brachten<br />

wir die „franziskanischen“ Kriterien zur Armut, zum „wahren Knecht Gottes“ und zur Stellung von Gebet und<br />

Kontemplation mit unserem eigenen Leben und unseren Erfahrungen in Beziehung. Gerade beim Thema der<br />

Armut bemerkten wir, wie unterschiedlich dieses Gelübde verstanden und gelebt wird, und wie wichtig es ist,<br />

sich innerhalb der jungen Generation ordensübergreifend damit auseinanderzusetzen.<br />

Der Nachmittag war dem Besuch des Konrad Adenauer Hauses vorbehalten, der in Rhöndorf bei Bad Honnef<br />

gelebt und gearbeitet hat. Die geführte Besichtigung in die privaten Wohnräume des ersten Bundeskanzlers<br />

vermittelte uns einen fundierten Einblick in das politische und persönliche Wirken Adenauers. Der abschließende<br />

Besuch des Familiengrabes bildete einen bewegenden Höhepunkt unseres Ausflugs in die Deutsche<br />

Geschichte.<br />

Neben all den inhaltlichen Schwerpunkten, die in der diesjährigen Junioratsschulung gesetzt wurden, kamen<br />

aber das fröhlich geschwisterliche Miteinander, Austausch und Geselligkeit nicht zu kurz. Wir danken Br. Leonhard<br />

für die persönliche und fachlich höchst kompetente Anleitung zum Studium der franziskanischen<br />

Quellenschriften und seine Begleitung und wir danken Sr. Christina für die praktisch-spirituelle Umsetzung<br />

und die lebendige Zusammenstellung und Gestaltung der Gebets- und Gottesdienstzeiten.<br />

Sr. Marianne Jungbluth OSF sorgte für den nötigen Ausgleich zur „Kopf-Arbeit“, indem sie uns <strong>mehr</strong>fach zum<br />

Kaffeetrinken einlud und uns am letzten Abend ein hervorragendes Abendessen beim Italiener bescherte. Wir<br />

jungen Schwestern und Brüder danken ihr ganz herzlich für ihr engagiertes und lebendiges Beispiel gelingenden<br />

franziskanischen Lebens, wir danken ihr für alle Mühen um INFAG und die vielfältigen Möglichkeiten der<br />

Begegnung und des Austauschs, die sie organisiert und vorangetrieben hat. Sr. Marianne, wir haben dich -<br />

wie unseren Vater Franziskus - <strong>als</strong> Grenzgängerin erlebt und wir danken dir für dein Mut machendes Zeugnis.<br />

Für deinen Weg in die – äußerlich nun engeren Grenzen – wünschen wir dir <strong>alles</strong> erdenklich Gute und<br />

den reichen Segen Gottes.


Text:Sr. Daniela Martin, Crescentiakloster Kaufbeuren<br />

Bilder: Sr. Christina Mülling (1), Br. Stefan Federbusch (3)<br />

Gewagtes Leben - 800 Jahre Klara<br />

von Assisi und ihre Schwestern<br />

Klara führt ihre Schwester Agnes<br />

zu Franziskus<br />

Figurengruppe von Bildhauerin Gisela Bär,<br />

Mutterhaus der St. Anna-Schwestern,<br />

Franziskanerinnen von Ellwangen<br />

Seite 12 Ausgabe 2 2011<br />

Gruppe beim Ausflug nach Rhöndorf und<br />

beim abendlichen Tagesausklang im Park des Bildungshauses<br />

Lebendige Mitte im Vortragssaal<br />

Franziskusemaille in den Wohnräumen<br />

des Adenauer Hauses


Charisma 2010 – 2012<br />

Schwestern und Brüder<br />

Betanien vor den Mauern Assisis<br />

Seite 13 Ausgabe 2 2011<br />

Martina Kreidler-Kos hat Klara in der Osterzeit auf ihrer bewegten Odyssee nach San Damiano begleitet. Vor<br />

800 Jahren waren es Franziskus und die Brüder Bernardo da Quintavalle und Filippo Longo, die mit Klara<br />

von Ort zu Ort wanderten. So zeigt auch das Tafelbild in der Fluchtnacht und bei der ebenso bedeutsamen<br />

„Profess“ der ersten Gefährtin das brüderliche Trio an Klaras Seite.<br />

Nähe und Distanz<br />

Brüder haben Klara nachts in die Portiunkula finden lassen und im Morgengrauen des Karmontags zu den<br />

Benediktinerinnen von San Paolo Delle Abbadesse begleitet. Die Aufnahme der Flüchtigen war bestimmt abgesprochen<br />

und Franziskus dürfte die Äbtissin im Vorfeld der Aktion gewonnen haben. Als Klara dann in der<br />

Karwoche tagelang mit ihrem Clan ringt, tauchen die Brüder in den Quellen nicht auf. Franziskus, Bernhard<br />

und Philipp begleiten Klara nach Ostern zu den Waldschwestern von Sant’Angelo di Panzo. Offenkundig sind<br />

es die Brüder, die das neue religiöse Experiment am Fuße des Subasio kennen und Klara den Weg dahin bereiten.<br />

Laut Tafelbild feiern die drei getreuen Gefährten dort den Auftakt zu einer neuen Gemeinschaft mit:<br />

die Einkleidung von Agnes, der eine weitere Gefährtin folgt. Als diese drei ersten Schwestern danach durch<br />

Olivenhaine und Wälder nach San Damiano ziehen, lassen sie sich unweit von Assisi bei einem Kirchlein nieder,<br />

das Franziskus lieb ist. Hier hat er fünf Jahre zuvor den „Armen Christus“ gefunden, sich auf den Bruch<br />

mit der Familie vorbereitet und seine ersten Monate im Dienst Gottes verbracht. Hier hängt das Ikonenkreuz,<br />

das zur Ur-Inspiration der franziskanischen Bewegung wird. Hier schafft Franziskus nun einer weiblichen<br />

Basiskirche Raum: Nominell der Verantwortliche für das neue Experiment, überlässt er den schwesterlichen<br />

Aufbruch innerhalb seiner Bewegung allerdings der eigenen Dynamik. In jenem Sommer oder Herbst<br />

1211 schifft sich der Poverello nach Syrien ein und strandet unverhofft in Dalmatien. Zurück in Italien, erlebt<br />

er das Wachsen der Schwesterngemeinschaft bei Assisi und drückt in der „Lebensform von San Damiano“<br />

aus, warum sowohl Brüder wie Schwestern ohne seine Leitung auskommen können: „Von Gott inspiriert“,<br />

folgen sie freundschaftlich den Fußspuren des einen und einzigen Meisters.<br />

Schwestern und Brüder, je eigenständig und <strong>doch</strong> verbunden! Das Tafelbild zeigt in der Bruderschaft von<br />

Anfang an zwei Tendenzen: skeptische Brüder, die sich auf Distanz zur ersten Schwester halten, und solidarische,<br />

die Klaras Wege mitgehen. Frage an heutige Brüder: Was bedeutet es euch, dass „der eine und selbe<br />

Geist Schwestern und Brüder beruft“ (2 C 204)? Frage an heutige Schwestern: Wie erlebt ihr die Verbundenheit<br />

mit den Brüdern?<br />

Betanien bei Assisi<br />

35 Jahre später wird Thomas von Celano schreiben, Franziskus habe <strong>als</strong> Eremit in San Damiano von einem<br />

Frauenkloster geträumt. Prophetien werden meistens im Rückblick von ihrer Erfüllung her eingefärbt. Tatsache<br />

ist, dass keine einzige Quelle zu Lebzeiten des Poverello von einem Kloster in San Damiano spricht. Diese<br />

Feststellung erstaunt umso <strong>mehr</strong>, da Kardinal Hugolin ab 1219 <strong>alles</strong> in seiner Macht stehende unternimmt,<br />

um neue Frauengemeinschaften für ein klösterlich-monastisches Leben zu gewinnen. Franziskus wird<br />

Klara auch 1226 noch ermutigen, an ihrer radikal armen Form der Christusnachfolge festzuhalten. Armut<br />

und Hugolins Klausurpolitik schließen sich je<strong>doch</strong> aus. Wir wissen seit kurzem, dass San Damiano rechtlich<br />

erst im November 1229 ein Kloster wird. Lässt sich Klaras frühe Gemeinschaft vorklösterlich beschreiben?<br />

Ein erstes Indiz für eine zunächst sehr improvisierte Lebensweise liefert uns Jacques de Vitry im Sommer<br />

1216. Sein Reisebericht schreibt von Minderschwestern, die bei <strong>mehr</strong>eren Städten in Herbergen leben.<br />

Hospitia sind offene Häuser, in denen Menschen wie Pilgernde wohnen. Der Pilgerinnengeist zeichnet Klaras<br />

Schriften aus, und Gastfreundschaft in vielfältiger Art spricht aus den Prozesszeugnissen ihrer Mitschwestern.<br />

Eine zweite Quelle lässt indirekte Rückschlüsse auf San Damiano zu: Als Franziskus nach 1220 eine<br />

Zusatzregel für Brüder in Einsiedeleien schreibt, kann er auf keine eigene Gemeinschaftserfahrung zurückgreifen.<br />

„vita communis“ und das Wort „Gemeinschaft“ kommen in seinen Schriften nicht vor! Liegt es da<br />

nicht nahe, von Erfahrungen zu profitieren, die das gemeinsame Leben der Schwestern gelingen lassen? Die<br />

Eremo-Regel spricht vom Dienst der Marta und dem Leben der Maria: die beiden Schwestern, die in Betanien<br />

ein gastfreundliches Haus bewohnen. Brüder sollen auch da, wo sie länger verweilen, die aktive und die<br />

kontemplative Dimensionen zusammenspielen lassen. Klaras Gefährtinnen zeichnen im Prozess dasselbe<br />

Bild: Wir hören da von Schwestern, die zurückgezogen leben können, und einer Klara, die stundenlang in<br />

Ekstase bleibt, und wir begegnen Schwestern in Dienst der Gemeinschaft und der Menschen, die zu ihnen<br />

kommen. Klara selber wechselt diese Funktionen. In San Damiano führen Schwestern das Leben der Marta


und der Maria unter demselben Dach. Das biblische Modell Betanien verbindet Marta und Maria überdies mit<br />

ihrem Bruder Lazarus. Auch im neuen „Betanien“ vor den Toren Assisis gibt es Brüder. Für Sommer 1212 ist<br />

ein Bruder Bentevengha bezeugt, der geschwisterlich mit den Schwestern lebt. Bald schon wächst die Fraternität<br />

auf drei-vier Brüder, die sich ihre eigenen Hütten bei der Damianskirche bauen und die Schwesterngemeinschaft<br />

materiell wie pastoral unterstützen.<br />

Ob Klara aus eigener Wahl oder durch den Albigenserkreuzzug gewarnt ihre Nachfolge sesshaft lebt, bleibe<br />

dahingestellt. Während die Brüder wie die Apostel durch die Welt ziehen, leben die Schwestern ihre Christusfreundschaft<br />

nach dem Modell Betaniens. Offen für Menschen und zugleich stille Innenräume schützend,<br />

bleibt die Frauengemeinschaft von San Damiano eine Anfrage an jede franziskanische Lebensweise: Wie lebe<br />

ich die Balance von Engagement für andere und Zeit für mich? Wie viel Raum gehört der Aktivität und wie<br />

viel der Stille? Bringe ich Nächsten-, Gottes- und Selbstliebe in ein gutes Zusammenspiel?<br />

Nachfolge im Zeichen der Freundschaft<br />

In der Frühzeit von San Damiano, <strong>als</strong> Franziskus noch der Verantwortliche ist, bittet Klara ihn die schwesterliche<br />

Lebensform aufzuschreiben. Der Bruder soll in einen kurzen Text fassen, was die Berufung der Schwestern<br />

ausmacht. Franziskus ist ein Dichter und die Lebensform fällt denn auch genial dicht aus. Während Hugolins<br />

Schwesternregel über 15 Kapitel Vorschriften zusammenstellen wird, beschränkt sich der Poverello auf<br />

einen einzigen Satz. Während der Kardinal sich in väterlicher Sorge über schutzbedürftige Töchter neigt, verspricht<br />

der Bruder seinen Schwestern liebende Sorge und Unterstützung. Während der Prälat unerfahrene<br />

Frauen instruiert, beschreibt Franziskus die eigenständige Lebenswahl von Jüngerinnen Christi. Sein „ich“<br />

tritt ganz hinter das „ihr“ und den einzigen Herrn zurück, der das Leben dieser Gemeinschaft bestimmt:<br />

»Von Gott inspiriert<br />

habt ihr euch zu Töchtern und Dienerinnen<br />

des himmlischen Vaters und höchsten Königs gemacht<br />

und dem Heiligen Geist angetraut,<br />

um das Evangelium so zu leben wie die Apostel,<br />

[die <strong>alles</strong> aufgaben und Jesus nachgefolgt sind],<br />

weshalb ich für mich und meine Brüder verspreche,<br />

euch immer dieselbe besondere Sorge und Liebe zu erweisen<br />

wie ihnen [den Brüdern].« (KlReg 6,3–4)<br />

Seite 14 Ausgabe 2 2011<br />

Klara hat an dieser glücklichen Kurzformel ihrer Lebensweise unbeirrt festgehalten und sie am Ende ins Herz<br />

ihrer eigenen Regel eingefügt. Zunächst ist die Ehrfurcht bemerkenswert, mit der hier ein Mann über eine<br />

weibliche Lebenswahl schreibt. Der eine Satz spricht drei handelnde Instanzen an, die in folgender Reihenfolge<br />

erscheinen: 1. Gott beruft, inspiriert und sorgt, 2. die Schwestern lassen sich auf ihn ein und antworten<br />

ihm <strong>als</strong> Töchter, Geliebte und Jüngerinnen, und 3. die Brüder unterstützen diese Lebenswahl mit liebender<br />

Sorge. Wie im Brief an Bruder Leo achtet Franziskus die persönliche Gottesbeziehung jedes Menschen. Niemand<br />

kann einer liebenden Seele zeigen, wie es ihr »besser erscheint, Christus zu gefallen und seinen Fußspuren<br />

zu folgen« (Leo). Mit Klara teilt der Poverello das tiefe Vertrauen, dass bereits Anfängerinnen und<br />

Anfänger, »welche von Gott bewegt kommen und unsere Lebensweise annehmen wollen«, ihr radikales Handeln<br />

am besten selber bestimmen (NbR 2, BR 2, KlReg 2). Die ‚forma vivendi’ spiegelt die Lebenswahl eigenständiger<br />

Frauen: »Ihr Schwestern habt Euch von Gottes Inspiration bewegt zu Töchtern des himmlischen<br />

Vaters gemacht und mit dem Heiligen Geist intim verbunden...« Franziskus sieht in den Schwestern Lebensgefährtinnen<br />

des Geistes: Kein Würdenträger und Hirte, wie umfassend seine Amtsgnade auch sein mag,<br />

kann oder darf sich dazwischen stellen. Auch die Vaterbeziehung der Schwestern erfährt eine intime Verdichtung:<br />

In adligen Familien, aus denen die meisten Schwestern stammen, leben Töchter abgesondert von den<br />

Herren des Hauses in den Frauengemächern. Wer den Vater alltäglicher und weit näher erlebt, sind die Dienerinnen.<br />

Indem Franziskus seine Schwestern dem himmlischen Vater – und höchsten Herrn – gleichsam in<br />

vertrautem Umgang dienen sieht und sie mit Maria von Nazaret vergleicht, schließt er jede irdisch-väterliche<br />

Zwischeninstanz entschieden aus. Die Beziehung zur dritten göttlichen Person erweist eine nicht weniger direkte<br />

und nahe Verbundenheit: perfectio evangelii erinnert an Jesu Rat für den reichen Mann: „Willst du vollkommen<br />

sein, geh, verkaufe, was du hast, gibt das Geld den Armen und folge mir!“ (Mt 19). Konkret: den<br />

Fußspuren Jesu nachzugehen, wie die Apostel und Maria von Magdala es taten. Franziskus schreibt eine Lebensform<br />

auf, die ohne jede Norm auskommt und sich in reichen Beziehungen ausdrückt. Weit entfernt von<br />

Kirchenmännern, die vermeintlich schutzlos-schwachen Frauen den Weg zu weisen suchen, bestärkt er „von<br />

Ehrfurcht bewegt“ Klara in ihrer eigenständigen Lebenswahl.<br />

Indem Franziskus eine Lebensform nicht in Regeln, sondern in ihren tragenden Beziehungen ausdrückt, kann<br />

er uns ermutigen, die eigene Berufung auf ihre wichtigsten Du’s hin zu befragen: Wie würde ich meine existentiellen<br />

Gottes- und Gemeinschaftserfahrungen in eine Kurzformel bringen?<br />

Br. Niklaus Kuster OFMCap, CH-Olten


„Santo Stefano“<br />

in Assisi<br />

lebt wieder auf!<br />

Im letzten Sommer saß ich mit einer Freundin im Kirchlein Santo Stefano in Assisi. Es gab wie schon in<br />

den Vorjahren kein Team <strong>mehr</strong>, das Santo Stefano in den Sommermonaten betreute. Schade! Wir<br />

packten unsere Flöte und Gitarre aus, sangen und spielten einige franziskanische Lieder und Taizé-<br />

Gesänge ... und nach und nach füllte sich das Kirchlein, ca. 20 Menschen aus unterschiedlichen Ländern<br />

saßen hinter uns, sangen oder summten mit oder genossen einfach in Stille die Atmosphäre dieses<br />

Raumes. Da wusste ich: die Betreuung von Santo Stefano <strong>muss</strong> wieder aufleben, im nächsten Jahr<br />

werden wir Santo Stefano wieder zu einem Ort der Begegnung und Gastfreundschaft machen.<br />

Georg Borgschulte<br />

Der Traum ist wahr geworden. Vom 30.7. bis 3.9.2011 wird Santo Stefano wieder zu einem Ort<br />

franziskanischer Begegnung. Fünf Teams werden wochenweise vor Ort sein, um diesen Dienst der<br />

Gastfreundschaft, des Empfangs und der Seelsorge für die Besucherinnen und Besucher zu leisten. Wir<br />

laden alle, die in dieser Zeit in Assisi sind, ein, Santo Stefano zu besuchen. Unser Wochenprogramm:<br />

Nei giorni feriali/ An den Wochentagen:<br />

09.00 h: preghiera del mattino (Lodi, Laudes)<br />

16.00 h: colloqui spirituali nel giardino di Santo Stefano;<br />

acqua e te/ Wasser und Tee<br />

21.00 h: preghiera della sera (Vespri, Vesper)<br />

Aperto/Open/Geöffnet/Ouverte/Otwarte/Abierto:<br />

09.30-12.30 h; 16.00-19.00 h<br />

Benvenuti!<br />

Welcome!<br />

Failte roimh!<br />

Herzlich<br />

willkommen!<br />

Sveikt!<br />

Bienvenue!<br />

Bienvenido!<br />

Bem-vindo!<br />

Καλώς ήρθατε!<br />

Welkom!<br />

Teretulnud!<br />

Domenica / Sonntag / Sunday/ Dimanche:<br />

09.00 h: Santa Messa (officiata dal parroco<br />

di S. Maria Maggiore)<br />

21.00 h: preghiera della notte (Compieta,<br />

Komplet)<br />

Valkommen!<br />

Velkomin!<br />

Velkommen!<br />

Serdecznie<br />

witamy!<br />

Bineai venit!<br />

Noch ist nicht <strong>alles</strong> geklärt. Vor allem suchen wir für die Teams noch einige Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Wer Interesse, Lust und Zeit an dieser wunderbaren Aufgabe hat, möge sich noch möglichst<br />

schnell melden. Die Termine der einzelnen Projektwochen:<br />

Freitagabend, 29.7. bis Sonntagabend, 7.8.2011<br />

Freitagabend, 5.8. bis Sonntagabend, 14.8.2011<br />

Freitagabend, 12.8. bis Sonntagabend, 21.8.2011<br />

Freitagabend, 19.8. bis Sonntagabend, 28.8.2011<br />

Freitagabend, 26.8. bis Sonntagabend, 3.9.2011<br />

Unsere Einladung:<br />

Unterwegs in einer Gruppe von 16 Personen:<br />

Das eigene Programm gestalten<br />

Gemeinsam leben in einem Selbstverpflegerhaus<br />

in der Nähe von Santa Chiara<br />

Klara und Franziskus neu entdecken<br />

Assisi erkunden<br />

Kontakt:<br />

Katholisches Forum<br />

Georg Borgschulte<br />

Propsteihof 10<br />

44137 Dortmund<br />

Tel.: 0049231/1848-110<br />

Fax: 0049231/1848-111<br />

Seite 15 Ausgabe 2 2011<br />

In der Kirche Santo Stefano:<br />

Gästegruppen betreuen<br />

Internationale Gottesdienste (Morgen- und<br />

Abendgebet) feiern<br />

Gesprächs- und Begegnungsmöglichkeiten<br />

anbieten<br />

Konzertabende, Theaterabende, Musikabende,<br />

Tanzen auf dem Marktplatz<br />

Mobil : 00491729578464<br />

Mail:<br />

georg.borgschulte@katholisch<br />

es-forum.de


INFAG-Veranstaltungen und Angebote<br />

N O V E M B E R 2 0 1 1<br />

Seite 16 Ausgabe 2 2011<br />

07.11. – 11.11.2011 Seminar für Schwestern und Brüder in der Leitungs- und Ausbildungsver-<br />

antwortung und die, die andere seelsorgerlich und/oder geistlich begleiten<br />

Anmeldeschluss 30. September 2011<br />

Montanahaus, Bamberg<br />

Thema: "… spiegle stets in ihm dein Angesicht“ (4 Agn 15)<br />

Das Gebet des Lebens – Leben <strong>als</strong> Gebet<br />

Referent: Dr. theol. Georg Beirer, Bischberg<br />

Begleitung: Sr. Pernela Schirmer OSF, Dillingen a. d. Donau<br />

14.11. - 18.11.2011 Tage der geistlichen Herausforderung für Ordensleute und interessierte<br />

Frauen und Männer aller Altersgruppen<br />

Bildungshaus Kloster Reute, Bad Waldsee<br />

Thema: „Stelle mein Haus wieder her“ (2 Celano 10) – Die gegenwärtige Krise der<br />

Kirche <strong>als</strong> franziskanische Herausforderung<br />

Referent: Dr. theol. Georg Beirer, Bischberg<br />

Begleitung: Sr. Pernela Schirmer OSF, Dillingen<br />

Sr. Paulin Link OSF, Bad Waldsee<br />

Organisation, Information und Anmeldung: Bildungshaus Maximilian Kolbe, Sr. Judith Lang,<br />

Postfach 1262, 88331 Reute - Bad Waldsee bildungshaus@kloster-reute.de<br />

D E Z E M B E R 2 0 1 1<br />

02.12. - 04.12.2011 Einübung in franziskanische Kontemplation für alle Interessierten<br />

10.02. - 12.02.2012 Kloster Sießen, Bad Saulgau<br />

04.05. - 06.05.2012 Thema: Gottes-Sehnsucht<br />

Leitung: P. Paul Zahner OFM / Sr. Claudia Maria Mühlherr OSF /<br />

Sr. Christina Mülling OSF<br />

Information und Anmeldung: Erwachsenenarbeit, Kloster Sießen, 88343 Bad Saulgau<br />

℡ 07581/80-240 erwachsenenarbeit@klostersiessen.de<br />

F E B R U A R 2 0 1 2<br />

14.02. - 18.02.2012 Praxiskurs: Spirituelle Erfahrung und geistliche Begleitung franziskanisch<br />

26.06. - 30.06.2012 für interessierte Ordensleute und Laien<br />

22.01. - 26.01.2013 Anmeldeschluss: 01. Januar 2012<br />

07.05. - 11.05.2013 Theresienheim, Eriskirch-Moos (D) / Antoniushaus Mattli, Morschach (CH)<br />

08.09. - 14.09.2013 Begleitung: Sr. Ruth Walker OSF, Flüeli Ranft<br />

05.11. - 09.11.2013 Sr. Dorothee Laufenberg SspS, Laupheim<br />

Br. Niklaus Kuster OFMCap, Olten<br />

Organisation, Information und Anmeldung: Sr. Ruth Walker, Flüeliplatz 3, CH-6073 Flüeli Ranft<br />

�℡ 0041 (0)41 662 04 807 ruth.walker@institut-menzingen.ch<br />

W E I T E R E V E R A N S T A L T U N G E N 2 0 1 2<br />

16.03. - 18.03.2012 INFAG-GFBS-Grundlagenseminar für Interessierte<br />

10.04. - 14.04.2012 Osterkapitel<br />

26.04. - 28.04.2012 Studienreise: Franziskanische Spurensuche in Paderborn und Umgebung<br />

16.05. - 20.05.2012 INFAG-Präsenz und Aktivitäten auf dem Katholikentag Mannheim

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