a n g 1 b i r a l A Gfür Ersatz. Der Kunde darf nicht unter dergrosszügigen Arbeitszeitregelung leiden.Das gilt für Produkte wie Pumpen in besonderemMass. Heizungen und Klimaanlagen,Wasserversorgung und -entsorgung, Spülautomatenoder Schwimmbäder müssenohne Unterbruch funktionieren. Fällt diePumpe aus und das Ersatzgerät lässt auf sichwarten, ist das Vertrauen der Kunden vielleichtfür immer dahin.Der eine springt für den andern einIn diesem Punkt hat die Freiheit der Mitarbeiterihre Grenzen, und das wissen sie auch.Jeder im Betrieb sei sich bewusst, dass er fürdie Kunden, nicht für das Management arbeitet,sagt Knobel. Wenn also eine Arbeitunbedingt fertig werden muss, verzichten dieMitarbeiter auch einmal auf den geplantenfrüheren Feierabend.Befehle werden aber wenn immer möglichvermieden. Lieber fragt der direkte Vorgesetzte,wer einspringen könnte. Eine idealeRegelung für Drückeberger? Marion RiesenDie 25 besten <strong>Arbeitgeber</strong> 2008Rang Firmenname Branche Ort / Kanton1 Biral AG Pumpenherstellung Münsingen BE2 Pistor AG Grosshandel Rothenburg LU3 Park Hotel Hyatt Hotellerie Zürich4 RWD Schlatter AG Türenfabrik Roggwil SG/Dietikon ZH5 Hotel Seedamm AG Hotellerie Pfäffikon SZ6 tesa Bandfix AG Klebetechnik Bergdietikon ZH7 SFS Holding AG Befestigungstechnik Heerbrugg SG8 Duscholux AG Badezimmer Gwatt/Thurn BE9 Mobilezone AG Autovermietung Luzern10 Stämpfli Publikationen AG Verlag Bern11 TUI Suisse Ltd Reiseveranstalter Zürich12 VP Bank Finanzinstitut Zürich13 Kuratle & Jaecker AG Holzwerkstoff Leibstadt AG14 Kambly SA Biscuitfabrik Trubschachen BE15 Pet Vision AG - Fressnapf Produkte für Tiere Dietikon ZH16 Liechtensteinische Post AG Post Vaduz17 Seewer AG Maschinenindustrie Burgdorf BE18 CSEM SA Mikrotechnologie Neuenburg19 Erdgas Zürich AG Energie Zürich20 Schweizerische Post - Immobilien Immobilien Bern21 Agathon Maschinenbau Solothurn22 maxon motor ag Kleinstmotoren Sachseln OW23 Schenker Storen AG Storenbau Schönenwerd AG24 St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke Energie St. Gallen25 Swiss Post International CH Post BernIhr Platz im Kader.
a n g 1 b i r a l A Gwill nichts schönreden. Natürlich gibt esheikle Situationen. Aber ein gravierendesProblem ist die Freizeitregelung nicht. Dasliegt auch am Auswahlverfahren vor der Einstellung.«Wir prüfen neben der Fachkompetenzauch sehr gründlich, ob jemand in diesesTeam passt», sagt Riesen. Chancen hat zumBeispiel, wer eigene Ideen einbringt undselbstständig arbeiten kann.Noch aufwändiger ist das Verfahren für Vorgesetzte.Die schönsten Leitlinien nützennichts, wenn sie nur in den Köpfen der oberstenFührungskräfte stecken oder auf eindrücklichenPlakaten an der Wand hängen.Die Vorgesetzten, die jeden Tag in Kontaktmit ihren Mitarbeitern sind, müssen dieRegeln zwingend umsetzen. Sie bringen denihnen Unterstellten Respekt entgegen, nehmensich Zeit für sie, halten Versprechen ein,lassen ihnen Freiraum. Das spüren besondersjene, die eine Stelle antreten. Natürlich werdensie in ihre Aufgaben eingeführt. Aberdann lässt man sie arbeiten und behandelt sienicht wie Lehrlinge.Ein Mitarbeiter der Biral AG prüft Pumpen auf deren Funktionalität.Foto: PDSchwächen erkennen und verbessernAlles das versprechen kann jeder. Biral hatmit der Teilnahme an der Umfrage undbesonders mit dem Resultat bewiesen, dassdiese Grundsätze der Unternehmensleitungmehr als Beteuerungen sind.Der vielleicht beste Beweis ist das Programm«Arche Noah» nach der letzten Verleihungdes <strong>Arbeitgeber</strong>-<strong>Award</strong>s. Schwachstellengibt es auch beim besten <strong>Arbeitgeber</strong>. Deshalbwurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterohne Ausnahme zu einem Workshopeingeladen, um an Verbesserungen mitzuarbeitenund allenfalls Kritik anzubringen. Dassgewünscht wurde, der Geschäftsleiter möchtesich noch häufiger im Betrieb zeigen, bliebnicht ungehört. Das ist zwar zeitaufwändig,hat Knobel mittlerweile erfahren, aber keineswegsverlorene Zeit.Ein Rundgang durch die Produktionshallenhinterlässt den Eindruck, die Mitarbeiter hättenmanches verinnerlicht, was die Unternehmensleitungsich wünscht. Keiner schreitden anderen an, sie reden, wenn überhaupt,ruhig und anständig miteinander. KeinerleiHast und Hektik ist zu erkennen, und dochscheint niemand zu bummeln. Alles nimmtoffensichtlich seinen ruhigen, aber zügigenVerlauf.Die Biral AGDie Biral AG stellt mit rund 150 MitarbeitendenPumpen her, wartet und repariert sie.Zum Einsatz kommen diese in Heizungsanlagen,Wasserversorgungen, um Abwasser wegzupumpen,Wärme in Fernleitungen zu transportierenoder Industrieanlagen mit Flüssigkeitenzu versorgen. Das Unternehmenmachte 2007 in der Schweiz, in Westeuropaund im Mittleren Osten rund 56 MillionenFranken Umsatz und will kräftig nach Osteuropaexpandieren. In der Schweiz werdennoch 60 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet.Die Biral AG gehört zum dänischen KonzernGrundfos mit einem Umsatz von rund 3Milliarden Euro.Dass da und dort körperlich behinderte Menschenarbeiten, fällt auf den ersten Blick garnicht auf. Dass sie bei Biral beschäftigt werden,ist Teil des sozialen Engagements, das zuden Grundsätzen des Unternehmens zählt.«Die meisten Mitarbeiter wohnen in dieserRegion», sagt Personalleiterin Riesen. «Sobekommen sie mit, dass wir uns für einzelneProjekte der Gemeinde Münsingen engagieren.»Das kommt gut an, auch dass Biral aufÖkostrom setzt.Wie sich die Arbeit erleichtern lässtDoch das ändert nichts daran, dass Zufriedenheitund Leistungsbereitschaft in erster Linievon der täglichen Arbeit abhängen. Erleichterungenzählen viel, zum Beispiel die neuenToilettenanlagen und Garderoben im Untergeschossder Produktionshallen. Damit istnicht wirklich Staat zu machen, für die hartarbeitenden Menschen aber ist es jeden Tagwieder wichtig.Dagegen sind Firmenanlässe wie Hornussenoder Schiessen, zu denen auch die Pensionierteneingeladen sind, oder Aufmerksamkeitenwie ein Weihnachtsgeschenk kleineZeichen, die den Mitarbeitern zeigen sollen,dass ihre Arbeit geschätzt wird und für denErfolg des Unternehmens wichtig ist.