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Die EVIM Reha-Werkstatt - Werkstätten:Messe

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„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“„Hurra, wir leben noch!“Erfahrungen aus 3 Jahren personenzentrierterLeistungsfinanzierung in der<strong>EVIM</strong> <strong>Reha</strong>-<strong>Werkstatt</strong> in Wiesbaden1


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“<strong>EVIM</strong>‣<strong>EVIM</strong> = Evangelischer Verein für innere Mission in Nassau‣Mitglied im Diakonischen Werk‣3 Arbeitsfelder:‣Seniorenhilfe‣Behindertenhilfe‣Kinder- und Jugendhilfe‣Wir betreuen 2500 Menschen‣Wir haben 1800 Mitarbeiter2


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“<strong>Die</strong> <strong>EVIM</strong> <strong>Reha</strong>-<strong>Werkstatt</strong>‣<strong>Werkstatt</strong> für Menschen mit psychischer Erkrankung‣Wir betreuen 300 Menschen.‣Rund 230 Menschen im Arbeits- und 70 Menschen im Berufsbildungsbereich‣5 Standorte in 3 Gebietskörperschaften‣<strong>Werkstatt</strong> Im Rad, Wiesbaden‣<strong>Reha</strong>-Druck, Wiesbaden-Nordenstadt‣EKOM, Hattersheim (Main-Taunus-Kreis)‣<strong>Werkstatt</strong> Auf der Au, Idstein (Rheingau-Taunus-Kreis)‣ESCAN, Oestrich-Winkel (Rheingau-Taunus-Kreis)3


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Gliederung:1.Das PerSEH – Projekt in Hessen2.Das „magische“ Dreieck: ITP – HPK – Kopplung der Finanzierung an Maßnahmen3.Zeitlicher Ablauf der Umstellung auf personenbezogene Leistungsfinanzierung inder <strong>Reha</strong>-<strong>Werkstatt</strong>4.Budgetneutrale Umstellung der Finanzierung <strong>Reha</strong>-<strong>Werkstatt</strong>5.Wie wird ein ITP in der <strong>EVIM</strong> <strong>Reha</strong>-<strong>Werkstatt</strong> erstellt und wie kommt er in die HPK?6.Ein Blick in die Hilfeplankonferenz7.Wirkungen aus <strong>Werkstatt</strong>sicht8.Wirkungen lt. Evaluation Uni Siegen4


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“1. Personenzentrierte Steuerung der Eingliederungshilfe in Hessen„PerSEH“Projekt zur Weiterentwicklung der personenzentrierten, leistungsbasiertenFinanzierungssystematik in der Eingliederungshilfe für erwachsene Menschen mitBehinderung aller Zielgruppen5


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Ziele PerSeh‣Umsetzung des Gedankens der „Personenzentrierung“‣Art der Finanzierung soll das Erreichen individueller Ziele unterstützen.‣Es soll nicht mehr nach „Schwere der Behinderung“ finanziert werden.Stattdessen zeitbasierte Vergütung der Teilhabeleistung.‣Einheitliches Verfahren der individuellen Hilfe-/Teilhabeplanung das alleLebensbereiche und Zielgruppen berücksichtigt‣Förderung von Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Selbsthilfepotentialender Klienten‣Flexibilisierung der Hilfen/ „Auflösung“ Einrichtungsgrenzen6


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“2. Das „magische“ Dreieck:ITP (Hilfeplaninstrument) – HPK (Hilfeplankonferenz) –Kopplung der Finanzierung an vereinbarte MaßnahmenThese:Personenzentrierte Leistungsfinanzierung entwickelt nur dann umfassendeinhaltliche Effekte, wenn alle 3 Komponenten in einem „System“ parallelumgesetzt werden.8


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“3. Zeitlicher Ablauf der Umstellung auf personenbezogeneLeistungsfinanzierung in der <strong>Reha</strong>-<strong>Werkstatt</strong>‣ In Wiesbaden gab es in 2008 schon ein Projekt „PersonenbezogeneLeistungsfinanzierung“ für den Bereich Wohnen für psychisch erkrankteMenschen------------------------------‣ Im März 2008 Entscheidung für die Umstellung zum Stichtag 1.11.2008‣ 7 Monate Zeit für die Erstellung von rund 250 ITPs inkl.Personalbemessung‣ Umrechnung zum Stichtag 1.11.08 und ab diesem Termin alleKostenzusagen auf der neuen Grundlage9


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“4. Wie erfolgte die Budgetneutrale Umstellung der Finanzierung der<strong>EVIM</strong> <strong>Reha</strong>-<strong>Werkstatt</strong><strong>Die</strong> Entgelte setzen sich neu zusammen aus‣Basisbetrag für Strukturkosten (Grund- und Investitionspauschale)‣Maßnahmebetrag für die Durchführung der vereinbarten Maßnahmen(Maßnahmepauschale I + II)10


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Wie viel Betreuungszeit steht für alle Mitarbeiter im Arbeitsbereichinsgesamt zur Verfügung?:‣21 betreuende Mitarbeiter (FAB, Sozialdienst, usw.) arbeiten 40 Stunden(=2400 Minuten) in der Woche.‣60% der Arbeitszeit (=1440 Minuten/FAB…) verbringen Sie imKlientenkontakt bei der Durchführung von Maßnahmen (40% mitAbstimmungen, Verwaltungsaufgaben, Urlaub, usw.)‣Für die Klienten stehen pro Woche insgesamt 1440 Minuten x 21Mitarbeiter zur Verfügung = 30240 Minuten.11


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Wie viel Betreuungszeit steht pro Klient im Arbeitsbereich zur Verfügung?‣<strong>Die</strong> <strong>Werkstatt</strong> betreute zum Umstellungszeitpunkt 196 Mitarbeiter imArbeitsbereich.‣D.h.: 30240 : 196 = rund 155 Minuten wöchentliche Betreuungszeit stehenpro Mitarbeiter im Arbeitsbereich zur Verfügung.12


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“In welchen „Feldern“ werden Betreuungsleistungen erbracht?1.Berufliche <strong>Reha</strong> und Begleitung von Arbeit in den Produktionsgruppen(Durchschnitt 130 Minuten – geschätzte individuelle Zuordnung)2.Aufnahme, Beratung und Begleitung durch die Sozialdienste (Durchschnitt 15Minuten – geschätzte individuelle Zuordnung)3.Berufliche Bildung (Erhebung Ist-Stand)4.Berufliche Integration (Erhebung Ist-Stand)5.Arbeitsbegleitende Maßnahmen (Erhebung Ist-Stand)6.Sonstiges (Erhebung Ist-Stand – keine vorhandenen Maßnahmen)siehe Tabelle „Ersterhebung der Betreuungsleistungen „13


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“‣Sozialdienst begleitet gesamten Prozess, meldet die HPK-Vorstellung an den LWVund stellt den ITP dann ggü. Kostenträger vor. Auch muss die Zusammenarbeit mitden anderen Stellen/Einrichtungen, Leistungsträgern (BeWo etc.) koordiniertwerden.‣Hilfeplankonferenz: Aus dem ITP ergibt sich ein Vorschlag für die Einordnung ineine Leistungsgruppe (Zeitbemessungsbogen) und die Laufzeit der Kostenzusage.‣Neue Kostenzusagen werden durch die Verwaltung zeitnah in Controlling- undVerwaltungslisten im Intranet eingearbeitet.‣Allen Kollegen stehen die Controllinglisten zur Verfügung und diese können/sollengenutzt werden um eine inhaltliche Vergleichbarkeit abzusichern und Vorgaben zurKostenentwicklung umzusetzen. >siehe Controllingtabelle15


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“6. Ein Blick in die Hilfeplankonferenzen:<strong>EVIM</strong> <strong>Reha</strong>-<strong>Werkstatt</strong> zuständig für drei Gebietskörperschaften:•Stadt Wiesbaden•Rheingau-Taunus-Kreis•Main-Taunus-Kreis<strong>Die</strong> <strong>EVIM</strong> <strong>Reha</strong>-<strong>Werkstatt</strong> hat aktuell 300 Mitarbeiter.Zusätzlich können auch Vorstellungen in HPKs der anderenZielgruppenmanagements vorkommen, so z.B. in der für geistig behinderteMenschen!17


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Anmeldung bei einer HPKWiesbaden (wöchentlich):•Anmeldung über Server (pdf-Format des unterschriebenen ITPs)•Mitnahme von 10 Tischvorlagen des ITP (je 5 Seiten•Rheingau-Taunus-Kreis (alle 2 Wochen):•Anmeldung per FAX (alle 8 Seiten plus Zusatzbögen)•Vorstellung erfolgt über Laptop/Beamer (von Moderation vorbereitet)Main-Taunus-Kreis (alle 4 Wochen):•Anmeldung per Post•Vorstellung mit Hilfe von Overheadprojektor/Folien18


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Hilfeplankonferenz – Zusammensetzung Wiesbaden19


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Ablauf einer ITP-VorstellungSiehe ITP und PersonalbemessungsbogenVorgestellt werden:•Seite 7 (alt; Reflektion)•Seiten 2; 4; 5 und ggf. 8•ZeitbemessungsbogenVorstellungszeitraum:10-15 Minuten20


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Beispiele:Verknüpfung mit ITP•Roter Faden•Indikator und Ziel•Seite 2: Persönliches Ziel•Seite 6, Punkt 14 nutzen:Abweichende Sichtweisen21


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“<strong>Die</strong> koordinierende BezugspersonRolle der koordinierenden Bezugsperson:Zentrale inhaltliche und organisatorische Verantwortung für die Hilfeplanung‣Bei Mitarbeitern, die nur in der <strong>Werkstatt</strong> beschäftigt sind und kein weiteresAngebot aus dem gemeindepsychiatrischen Verbund annehmen, ist derSozialdienst der <strong>Werkstatt</strong> Koordinierende Bezugsperson.‣Ansonsten, nach Absprache mit dem LWV, immer die Person des weiterenLeistungserbringers, z.B. Betreutes Wohnen‣Beantragt die <strong>Werkstatt</strong> die Einführung eines Betreuten Wohnens, so übergehtdie Rolle der koordinierenden Bezugsperson auf den dortigen Kollegen.‣Festlegung im Protokoll der Hilfeplankonferenz22


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Rolle der koordinierenden Bezugsperson:Der Sozialdienst hat bei rund 150 Mitarbeitern diese Rolle inne.Zusätzlich noch bei 35 Mitarbeitern im EV/BBBBsp.: Beantragung von Betreuten Wohnen(5 Fällen mit acht Vorstellungen):•Bedarf ermitteln und darstellen•Kontakt mit aufnehmender Einrichtung•Minutenbedarf ermitteln•Vorstellung in HPK, teilweise mehrfach23


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“7. Wirkungen PerSEH-Projekt aus <strong>Werkstatt</strong>sicht:‣Transparenz in der HPK schafft Qualitätsdruck und Qualitätsentwicklung!‣<strong>Die</strong> HPK verleiht den Beschäftigten/Klienten größere „Macht“ undEinflussmöglichkeiten. Sie können ihre Anliegen und Beschwerden direkt in der HPKvortragen‣Zusammenarbeit und Austausch mit anderen Einrichtungen desgemeindepsychiatrischen Verbundes wird intensiver!‣Thema Arbeit/Beschäftigung bekommt in der HPK und Gemeindepsychiatrie einanderes Gewicht.24


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Wirkungen PerSEH-Projekt aus <strong>Werkstatt</strong>sicht:‣Klient wird von <strong>Werkstatt</strong> umfassender betrachtet.‣Rolle als koordinierende Bezugsperson geht über das bisherige Leistungsspektrumder Werkstätten hinaus!‣<strong>Die</strong> <strong>Werkstatt</strong> kann sich Interessenten direkt auf der HPK als Ansprechpartnerdarstellen. Praktika können direkt vereinbart werden.‣Gerade in schwierigen Fällen kann die HPK oft keine Lösungen anbieten(geschlossene Plätze, stationäre Plätze, sehr schwierige Klienten)‣Schwierige Kommunikation mit anderen Trägern wg. Unklarheiten in der Startphase:„<strong>Die</strong> machen uns Mühe und wir haben nichts davon!“25


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Wirkungen PerSEH-Projekt aus <strong>Werkstatt</strong>sicht:‣Zusätzlicher Zeitaufwand für Vernetzung und ITP-Erstellung (überMinutenpauschale abgerechnet – rund 8,5 Stunden pro Jahr).‣Hohe und zeitnahe Controlling-Anforderungen‣Kürzere Laufzeiten – meist 6 Monate bis 2 Jahre (Wiesbaden)‣Gerade mit Blick auf pädagogischen Fragestellungen entsteht in Werkstätten einstärkerer Anspruch an erfolgs- und ressourcenorientiertes Arbeiten‣Maßnahmen werden verlässlicher umgesetzt – beim Personal Gefühl der höheren„Arbeitsdichte“26


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Wirkungen PerSEH-Projekt aus <strong>Werkstatt</strong>sicht:‣Werkstätten können für die Klienten das Leistungsspektrum verbessern/erweitern:z.B. entbürokratisierte berufliche Integration, Bildungsangebote ausweiten, Bildung„nach draußen“ verkaufen und…???‣Schwierige Themen müssen beim Klienten angesprochen werden!‣In den einzelnen HPK s gibt es stark voneinander abweichende Regeln undKommunikationskulturen, keine einheitlichen Kriterien27


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“8. Wirkungen lt. Evaluation der Uni Siegen:‣Personenzentrierung im System der Eingliederungshilfe wird erreicht. Es gibt keine„neuen“ Maßnahmen und Hilfen außerhalb der Eingliederungshilfe.‣Vorhandene Strukturen werden in hohem Maße reproduziert.‣Individueller gestaltete Teilhabeleistungen werden eher im Bereich „Wohnen undSelbstversorgung“ als im Bereich „Arbeit und Tagesstruktur“ umgesetzt.‣<strong>Die</strong> Leistungsberechtigten/Klienten sind mit den Hilfe zufrieden und nehmenVeränderungen durch PerSEH kaum wahr.‣ITP und sonstige Instrumente sind für alle Zielgruppen anwendbar.28


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“8. Wirkungen lt. Evaluation der Uni Siegen:‣Wirkungen auf die regionale Versorgungsqualität ist nur begrenzt feststellbar. Es isteher ein Anbau als ein Umbau von Leistungen erkennbar.‣Es gibt keine Einspar- aber auch keine Teuerungseffekte‣Leistungsqualität steigt und die Leistungen werden flexibler und punktgenauerangeboten.‣Wohnen: Häufig Übergang vom stationären zum ambulant betreuten Wohnen.‣Arbeit: Selten wird eine Unterstützungsform außerhalb der Eingliederungshilfeangestrebt.29


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“8. Wirkungen lt Evaluation der Uni Siegen:Kosten:‣Das Forschungsteam sieht Ansatzpunkte, um bedarfsgerechte Leistungen besser alsvorher umzusetzen.‣In jetziger Verfassung sind die HPK mit Aufgaben der Steuerung derKostenentwicklung und Stärkung der Versorgungsverantwortung in der Regionüberfordert.30


„3 Jahre personenbezogene Leistungsfinanzierung“Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!31

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