Product Lifecycle Management (PLM) 2011/12 - IT & Produktion
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<strong>PLM</strong> Wissen Kompakt: Vernetzte Systeme<br />
10 Schritte der digitalen Fertigung<br />
In einem CIM-Fertigungsunternehmen sind alle <strong>Produktion</strong>sbereiche<br />
vernetzt, von der Produktentwicklung im CAD-System<br />
bis zur Verwaltung der Fertigprodukte im automatisierten<br />
Waren- und Distributionszentrum. Ein vernetztes Computersystem<br />
überwacht und steuert alle Prozesse.<br />
1. Computer Aided Design (CAD): Die komplette Produktentwicklung<br />
wird auf einem Computersystem realisiert.<br />
2. Rapid Prototyping: Erste Produktmuster werden auf 3D-<br />
Druckern anhand der CAD-Daten erstellt.<br />
3. Automatische Kalkulation der Herstellkosten.<br />
4. Automatisierter Einkauf: Ein Computer unterstützt<br />
den Materialeinkauf.<br />
5. Computer Aided Manufacturing (CAM): Software für<br />
CNC-<strong>Produktion</strong>szentren wird automatisch erstellt.<br />
6. Automatische Qualitätssicherung: Ein Computer prüft bei<br />
spielsweise die Maßhaltigkeit gefertigter Teile.<br />
7. Robotor-Montage: Der Zusammenbau der Einzelteile<br />
erfolgt automatisiert.<br />
8. Automatisierte Funktionskontrolle: Computer führen eine<br />
vollständige Funktionskontrolle durch.<br />
9. Automatisiertes Fertigteilelager: Produkte werden computergesteuert<br />
eingelagert.<br />
10. Automatisiere Auftragsabwicklung: Nach Eingang der Kundenbestellung<br />
werden Lieferpapiere automatisch generiert.<br />
Die Bestelldaten werden an die Buchhaltung überspielt.<br />
tengünstig und termingerecht zu produzieren. Um<br />
CIM besser zu verstehen und den Umfang der Vernetzungen<br />
zu verdeutlichen, bietet sich die Betrachtung<br />
des Informationsflusses von den einzelnen<br />
Abteilungen in eine CIM-Lösung an. Dabei lassen<br />
sich alle innerbetrieblichen Informationen auf<br />
wenige, zentrale Informationsquellen verdichten:<br />
• Produktinformation wie Zeichnungen,<br />
Stücklisten oder Arbeitspläne<br />
• Auftragsinformation, beispielsweise Stückzahl,<br />
Autor<br />
8 www.it-production.com<br />
Kunde, Liefer- und Zahlungsbedingungen<br />
• Personeninformation, wie Mitarbeiterdaten,<br />
Arbeitszeiten oder Vergütung<br />
• Maschineninformation, darunter Hersteller,<br />
Wartungsintervalle und Störmeldungen<br />
• Fertigungsinformation, zu denen Betriebsmittel<br />
und Material zählen<br />
• Finanzinformation, beispielsweise Zahlungen,<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
Kennzeichen einer ‘Fabrik der Zukunft’ ist der durchgängige<br />
Informationsfluss, bei dem alle an der <strong>Produktion</strong><br />
beteiligten Abteilungen vernetzt arbeiten.<br />
Marktbeobachtungen zufolge sind jedoch die meisten<br />
Betriebe noch weit von CIM entfernt. Waren zu Beginn<br />
der 1970er Jahre die Erwartungen an CIM sehr<br />
hoch, hat sich diese Euphorie inzwischen abgeschwächt.<br />
Aktuell existieren in den meisten Unternehmen<br />
zwar <strong>IT</strong>-Lösungen in den jeweiligen Abteilungen,<br />
diese lassen sich aber meist nur schwer vernetzen.<br />
Kurze Entwicklungszeiten,<br />
schnelle Reaktion auf den Markt<br />
Doch die Vorteile, die sich durch die Nutzung von<br />
CIM-Ansätzen bieten, sind hoch: Bei durchgängigem<br />
Informationsfluss ergeben sich durch die optimale<br />
Nutzung von Fertigungskapazitäten Minimalkosten,<br />
eine Reduktion der Lagerbestände, kurze Entwicklungszeiten,<br />
die auf Marktveränderungen rasch ragieren,<br />
verkürzte Lieferzeiten und konstante Qualität.<br />
Die Nachfrage nach <strong>IT</strong>-Systemen, die die Arbeit von<br />
Fachabteilungen verbinden, dürfte daher in absehbarerer<br />
Zeit auf hohem Niveau bleiben. ■<br />
www.arcweb.com<br />
Thomas Menze ist Senior Consultant, European Operations bei der ARC Advisory<br />
Group GmbH & Co. KG in Düsseldorf.