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CARITAS KONKRET Suchtberatung<br />
<strong>Kontakt</strong><br />
Suchtberatung<br />
Propsteihof 10, 44137 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel. (0231) 18 48-1 45<br />
Fax (0231) 18 48-1 51<br />
suchtberatung@caritas-dortmund.de<br />
Rettungsanker Schuldnerberatung<br />
Sucht- und Schuldnerberater arbeiten Hand in Hand / Schnelle Hilfe über die Hotline<br />
In der Schuldenfalle zu stecken, ist kein<br />
Einzelschicksal. In <strong>Dortmund</strong> gelten ca.<br />
30 000 Haushalte als überschuldet – im<br />
Durchschnitt mit 36 000 Euro. Betroffen sind<br />
Arbeitslose, Berufstätige, Glücksspieler, junge<br />
Erwachsene, Prostituierte, Senioren und<br />
immer häufiger Schüler. Ein Ausstieg aus der<br />
Schuldenspirale ist meist nur mit professioneller<br />
Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
möglich. Der katholische Verein für soziale<br />
Dienste (SKM) am Propsteihof bereitet sich<br />
auf einen Ansturm von Ratsuchenden vor.<br />
708 Menschen half der SKM im letzten Jahr aus der Schuldenfalle.<br />
<strong>Caritas</strong>: Gleiche Chancen für alle!<br />
Alkohol, Medikamente, Automaten, Internet: Süchtige finden oft nur mit Hilfe aus der Krise<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
„Spielsucht“, weiß Beratungsstellenleiter<br />
Norbert Quinting, „gefährdet soziale <strong>Kontakt</strong>e<br />
und den Job, treibt Menschen in Schulden<br />
und lässt sie oft sogar kriminell werden“.<br />
Einige Spielsüchtige finden eines Tages den<br />
Weg zur therapeutischen Behandlung beim<br />
<strong>Caritas</strong>verband. Dank Einsicht und Wunsch<br />
nach Abstinenz. Rund 140 pathologische<br />
Glücksspieler waren es im letzten Jahr und<br />
fast ausschließlich Männer, die süchtig nach<br />
Automaten, den sogenannten „einarmigen<br />
Banditen“ sind. Der Anteil der Männer, die<br />
aus dem arabischen Kulturkreis kommen,<br />
hat zugenommen.<br />
Spielsüchtige sind unter anderem durch<br />
Schulden, vor allem jedoch dadurch gekennzeichnet,<br />
dass sie selbst dann nicht aufhören<br />
können, wenn sie sehen, dass das Spielen<br />
ihnen nur Unglück bringt. Häufig<br />
sind es dann die Angehörigen,<br />
die den Weg zur Beratungsstelle<br />
finden, weil sie<br />
sich Sorgen um den Suchtkranken<br />
machen. Auf die steigende<br />
Nachfrage von Angehörigen<br />
haben die Suchtberater<br />
mit regelmäßigen Angehörigenseminaren<br />
reagiert. Denn die Einbeziehung<br />
von wichtigen Bezugspersonen in die<br />
Behandlung von Abhängigkeitserkrankten ist<br />
Denn die Wirtschaftskrise lässt immer mehr<br />
Menschen in finanzielle Schwierigkeiten geraten.<br />
Ziel jeder kostenlosen Beratung ist ein<br />
Leben mit Zukunftsperspektiven – ohne<br />
Schulden.<br />
Im Jahr 2008 hat der SKM insgesamt<br />
708 Menschen betreut. Das sind neun Prozent<br />
mehr als im Jahr zuvor. Für 171 Schuldner<br />
wurde Antrag auf Eröffnung des Verbraucherinsolvenzverfahrens<br />
gestellt. In diesem<br />
Jahr rechnet der Verein mit noch mehr Beratungen,<br />
vor allem bei jungen Leuten und<br />
„Zu uns kommen<br />
Menschen aus allen<br />
sozialen Schichten:<br />
Lehrer, Manager, Handwerker<br />
und Industriearbeiter.<br />
Ein Spiegelbild der<br />
Gesellschaft eben .“<br />
Norbert Quinting<br />
Feierten mit 150 gästen den 40. geburtstag: Das Team der Beratungsstelle ( v.l.n.r.)<br />
Norbert Quinting (Leiter), Monika Weritz, Udo Vögeli, Barbara Kintscher, Ute van Kampen,<br />
Petra Puttler, Barbara Ratering; urlaubsbedingt nicht auf dem Foto: Jürgen Güttel<br />
zwingend notwendig und sinnvoll. Hat sich<br />
der Glücksspielsüchtige schließlich für eine<br />
Therapie entschieden, werden in Gruppen-<br />
und Einzelgesprächen Wege für ein suchtfreies<br />
Leben entwickelt. Da die Beratung und<br />
Rehabilitation für pathologische<br />
Glücksspieler nur sinnvoll<br />
ist, wenn es finanziell eine<br />
Perspektive gibt, arbeitet die<br />
Suchtberatungsstelle mit der<br />
Schuldnerberatung des SKM<br />
Katholischer Verein für soziale<br />
Dienste im gleichen Hause zusammen.<br />
„Eine modellhafte<br />
Kooperation“, freut sich Suchtberater Norbert<br />
Quinting. Die Therapie aller Süchtigen – ob<br />
alkohol- und medikamentenabhängig oder<br />
Glücksspielern. 52 Spielsüchtige fanden im<br />
letzten Jahr Hilfe bei den Schuldnerberatern<br />
des SKM. Die meisten kamen über die <strong>Caritas</strong>-Suchtberatung<br />
zum SKM. „Wir arbeiten<br />
eng zusammen. Das ist in NRW einzigartig“,<br />
freut sich Birgit Lembcke von der Schuldnerberatungsstelle.<br />
Projekt für junge Leute<br />
Auch auf den Trend der immer jünger werdenden<br />
Hilfesuchenden hat sich der SKM-<br />
<strong>Dortmund</strong> e.V. eingestellt. Ein einzigartiges<br />
Projekt hilft seit 2003 jungen Leuten beim<br />
richtigen Umgang mit Geld. Denn viele Jugendliche<br />
tappen bereits mit dem Handy und<br />
im Internet in die Schuldenfalle. Einzelfallberatung<br />
per Hotline und per E-Mail bietet<br />
hier schnelle Hilfe aus der finanziellen Krise.<br />
Als erster deutscher Wohlfahrtsverband bietet<br />
auch die <strong>Caritas</strong> über das Beratungsportal<br />
„beratung-caritas.de“ kostenlose Schuldnerberatung<br />
im Internet an.<br />
<strong>Kontakt</strong><br />
SKM <strong>Dortmund</strong> e.V.<br />
Propsteihof 10, 44137 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel. (0231) 18 48-1 17<br />
sb@skm-dortmund.de<br />
spielsüchtig – setzt eines voraus: den Willen<br />
zur Abstinenz. Dann werden die Betroffenen<br />
entweder ambulant, stationär oder teilstationär<br />
behandelt. Um der steigenden Nachfrage<br />
nach ambulanter Rehabilitation gerecht zu<br />
werden, wird das Angebot im Alkohol- und<br />
Medikamentenbereich um weitere zwölf<br />
Therapieplätze ausgebaut.<br />
Praktische Lebenshilfe<br />
Für Menschen, die den Wunsch nach positiver<br />
Veränderung äußern, aber noch nicht<br />
abstinent leben können, gibt es demnächst<br />
ein neues Angebot. Beim „Ambulant betreuten<br />
Wohnen“ erfolgt die Beratung und<br />
Hilfe überwiegend im Wohnumfeld des Betroffenen.<br />
130 ehrenamtliche helfen aktiv mit.<br />
Selbsthilfe ist<br />
unverzichtbar<br />
Der Kreuzbund <strong>Dortmund</strong> e.V. als Selbsthilfe-<br />
und Helfergemeinschaft leistet ergänzend<br />
zur Arbeit der <strong>Caritas</strong>-Suchtberatung eine<br />
wichtige Unterstützung von suchtmittel-<br />
abhängigen Menschen unter Einbeziehung<br />
der Familie. In <strong>Dortmund</strong> gibt es 41 Gruppen<br />
mit 130 ehrenamtlichen Helferinnen und<br />
Helfern, die aktive Hilfe auf dem Weg zur Abstinenz<br />
leisten. In den Gruppengesprächen<br />
des letzten Jahres kam es zu 18 125 Gesprächskontakten<br />
und 690 Einzelberatungen.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt des Kreuzbundes<br />
in <strong>Dortmund</strong> ist die Arbeit mit Kindern<br />
aus suchtbelasteten Familien.<br />
<strong>Kontakt</strong>: (0231) 14 13 89<br />
www.kreuzbund-dv-pb.de