Klinkmagazin 13 2010 - Klinikmagazin

n Editorial
Was wären wir ohne die
Sprache als Kulturträger?
Auf ein Wort,
liebe Leserinnen und Leser
n 4
„An der Spitze aller Kultur steht ein
geistiges Wunder: die Sprache, deren
Ursprung – unabhängig vom Einzelvolk
und seiner Einzelsprache – in
der Seele liegt.“ Jacob Burckhardt
Scharf wie ein Schwert, aber auch
wohltuend wie Balsam kann das
gesprochene Wort Wirkung entfalten.
Wohl keine medizinische Disziplin
lebt und arbeitet so intensiv mit
Sprache wie es die Fächer Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik tun.
Dabei reicht das Spektrum von der verzweifelten
Sprachlosigkeit des Depressiven
oder Traumatisierten bis hin zum
bizarren „Wortsalat“ des Psychotikers
oder Dementen.
Wir erleben, diagnostizieren und
therapieren durch dieses „Medium“;
beeinflussen damit sehr viele der uns
fragenden und anvertrauten Menschen.
Insofern ist es wichtig, dass wir unser
„Handwerkszeug“ nicht nur beherrschen,
sondern gut pflegen und sorgsam
damit umgehen.
In der neuen Ausgabe des Klinikmagazins
#2391 AZ finden WARSTEIN Sie daher IMAGE Lesenswertes
zu Format: diesem 180mm breiten x 60mm, Themenkomplex, 4c unserem
entspricht „täglich 4 Sp. Brot“. Tagespresse
Stand Aber 17.10.07 nicht nur im Rahmen der (internen)
therapeutischen Kommunikati­
IhreGesundheit
in
guten
on richtet das gesprochene Wort etwas
an; auch extern in der Öffentlichkeit
wird über uns gesprochen, und wir beeinflussen
durch Wort und Schrift auch
die Öffentlichkeit.
Dabei hat unsere jüngste Umfrage
unter Zuweisern und kooperierenden
Krankenhäusern ergeben, dass neben
den positiven Behandlungsergebnissen
auch unsere medialen Beiträge in Wort
und Bild positiv wahrgenommen werden
und unser Renommee stärken.
Wenngleich die regionalen Medien
uns häufig „gut im Munde führen“, so
bleibt doch leider nach wie vor festzustellen,
dass immer noch unzählige
Darstellungen psychisch kranker Menschen
in Film und Fernsehen stigmatisierend
geeignet sind, die landläufig
noch vorherrschende Vorstellung von
der Unberechenbarkeit und Gefährlichkeit
psychisch Kranker zu festigen. Viel
zu oft und völlig irreführend wird psychische
Krankheit auch in einem Atemzug
genannt mit Straffälligkeit, Gewalt
und Abnormität.
Damit wird man den normalen Realitäten
psychisch Kranker vielfach
überhaupt nicht gerecht, diskriminiert
sie in leichtsinniger Weise, und es wird
nur zu gerne vergessen, dass auch viele
der sogenannten „Normalen“ ihre psy­
Händen!
chischen Verwundungen, Kränkungen
und „Macken“ haben.
Die manipulative Kraft des Wortes
wird gerade in diesem Zusammenhang
oft sehr versteckt ins Feld geführt und
ist geeignet, in vielen Facetten Schaden
zu stiften.
„Die Sprache ist nicht der Schleier
des Wirklichen, sondern sein Ausdruck!“
(Petrus Abaelardus)
Ich hoffe, Sie neugierig gemacht zu
haben, und wünsche Ihnen aufmerksame
Sensibilität bei der Lektüre.
Ihr
• dank medizinischer Kompetenz
• von erfahrenen Mitarbeitern
• mit moderner Gesundheitstechnik
• in freundlicher Atmosphäre
Dr. med. Josef J. Leßmann
Ärztlicher Direktor
GmbH
All unser Wissen für
Ihre Gesundheit
Hospitalstraße 3-7 • 59581 Warstein
Telefon 02902/8 91- 0
info@krankenhaus-warstein.de
www.krankenhaus-warstein.de
Klinikmagazin Nr. 13 2010