Klinkmagazin 13 2010 - Klinikmagazin

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n Projekte Gegen Risiken und Nebenwirkungen Das „Metabolische Syndrom“ unter einer Behandlung mit Psychopharmaka Die meisten modernen Psychopharmaka wie Antipsychotika, Antidepressiva und Stimmungsstabilisierer haben große Vorteile hinsichtlich ihrer Wirksamkeit auf die zu behandelnden Symptome und sie sind deutlich ärmer an Nebenwirkungen als dies frühere Präparate waren. Dies erleben die betroffenen Patienten als sehr hilfreich und sind deshalb auch besser zu motivieren, ihre notwendigen Medikamente konsequent zu nehmen. Aber: Wo Licht fällt, ist auch Schatten. Einige dieser Präparate haben den Nachteil, dass sie eine deutliche Zunahme des Körpergewichts bewirken mit dem erhöhten Risiko von Folgeerscheinungen wie Zuckerkrankheit (Diabetes), Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und schließlich HerzKreislauferkrankungen. Derartige n 44 Risikofaktoren können durch aus die Lebenserwartung reduzieren. Diese veränderte Stoffwechsellage der Patienten bezeichnet man als „Metabolisches Syndrom“, wovon 38 Prozent der stationär behandelten psychiatrischen Patienten betroffen sind. Obwohl diese Problematik eine hohe persönliche und gesellschaftliche Bedeutung hat, findet sie in den psychiatrischen Behandlungsstandards in Deutschland bisher eher wenig Beachtung. Um Risikopatienten jedoch frühzeitig zu erkennen und therapeutisch einzugreifen, versuchen die LWLKliniken Warstein und Lippstadt, Betroffene zu identifizieren (Screening), die Verlaufsentwicklung zu beobachten (Monitoring) sowie spezifische Vorbeugungs und Behandlungsstrategien einzuführen. Horrorzahlen sind Humbug Differenzierte Betrachtung der „Zwangseinweisungen“ Immer mehr Menschen würden in psychiatrische Kliniken „zwangsweggesperrt“. – dies berichteten noch im März 2009 mehrere Tageszeitungen, nachdem wohl der FDPLandtagsabgeordnete Romberg dieses Thema wieder einmal aufgegriffen hatte. Doch wie kommt es zu den vermeintlichen Horrorzahlen? Jährlich melden die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte dem Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (LIGA NRW) die Zahlen der Einweisungen nach PsychKG (Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten). In Presseberichten und kommunalen Gesundheitskonferenzen kursieren schnell Angaben wie 0,81, 1,13 oder 0,29 „Zwangseinweisungen je 1 000 Einwohner“. Dezidierte Nachfragen ergaben jedoch, dass es sich hierbei lediglich um die Zahl der PsychKGVerfahren, also Unterbringungs Anträge, handelt. Leider wird offenbar kommunal nirgends erfasst, was denn im Ergebnis aus den Anträgen geworden ist. Unsere eigenen Überprüfungen belegen, dass nicht alle eingeleiteten Verfahren zur so genannten Zwangsunterbringung tatsächlich auch in einer gerichtlich angeordneten Behandlung gegen den Willen der betroffenen Person enden: In Lippstadt wurden 2009 lediglich 58 Prozent der regionalen ZwangsunterbringungsVerfahren auch tatsächlich mit einer gerichtlichen Unterbringung abgeschlossen (nur 5,2 Prozent aller Aufnahmen), zu 34,5 Prozent blieben die Patienten freiwillig in Behandlung, zu 5,7 Prozent musste die Rechtsgrundlage zur Therapie dann im Rahmen eines notwendigen Betreuungsverfahrens erfolgen, da diese Patienten aufgrund ihrer Beeinträchtigungen einer gesetzlichen Betreuung bedurften. In Warstein kam es bei nur 37 Prozent der „zwangseingewiesenen“ Patienten zu einem tatsächlichen Unterbringungsbeschluss (nur 1,4 Prozent aller Aufnahmen). 40,5 Prozent nutzten freiwillig die Behandlungsangebote und bei 22,5 Prozent war die betreuungsrechtliche Grundlage für die Therapie notwendig geworden. Das Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) ist somit in vielen Fällen nicht in erster Linie als disziplinierendes und für Ordnung sorgendes Instrument zu verstehen; vielmehr ermöglicht es zielgerichtete BehandlungsZuführung, stellt aber in gewisser Weise auch ein Vehikel zur Therapiemotivation und Überwindung von Ängsten dar. Dr. Josef J. Leßmann Zunächst wurde im Juni 2009 eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Risikofaktoren und aktuelle Medikation der Patienten in der Abteilung Allgemeine Psychiatrie und in den LWLTageskliniken wurden erfasst und anschließend ausgewertet. Als Risikomarker wurden für das Körpergewicht der sog. Body MaßIndex und der Taillenumfang untersucht. Zusätzliche Beachtung fanden Blutdruck, Blutzucker, Blutfette und familiäres Risiko. Die Auswertungsergebnisse wurden klinikintern veröffentlicht und diskutiert. Es zeigte sich, dass sich ein „Metabolisches Syndrom“ häufig schon zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr entwickelt und die Patienten dann ab dem 30. Lebensjahr konkret betroffen sind. Unsere Ergebnisse leg ten konsequent nahe: Die therapeuti schen Gruppenangebote soll ten erweitert werden um ein Vorsorge programm für 20 bis 30jährige Patienten. Ein Training „gesunde Lebensführung“ und ein Behand lungsprogramm mit Aktivierung zur Verhaltensänderung in Bezug auf eigene Ziele und Aktivitätsschritte wurden eingeführt. Dr. Matthias Eickhoff, Oberarzt Baugeschäft Jürgen Rebbert GmbH Höhenstr. 2b I 59602 Rüthen- Kallenhardt Tel I Büro I 0 29 02-28 38 Fax I Büro I 0 29 02-37 99 Klinikmagazin Nr. 13 2010
Die fachlichen Experten unserer beiden Krankenhäuser waren auch in den letzten zwölf Monaten vielfach gefragt, wovon nachfolgend nur ein kleiner Auszug exemplarisch dargestellt werden kann: Im Fernsehen n 13.3.2009 Lokalzeit (WDR) Beitrag zur Tagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Tageskliniken Psychiatrie Psychotherapie Psychosomatik (DATPPP) in Soest (Ausrichter: LWLTagesklinik in Soest) n 20.5.2009 Stern-TV Reportage (VOX) Beitrag über die Behandlung von BorderlinePersönlichkeitsstörungen in der LWLKlinik Warstein n 12.8.2009 Lokalzeit (WDR) Beitrag „Berührungsängste abbauen“ aus der LWLTagesklinik in Soest (Foto oben) n Beiträge über Medikamentenabhängigkeit in den Sendungen „Odysso“ (SWR), „Visite“ (NDR), „Punkt 12“ (RTL) und „Aktuelle Stunde“ (WDR) Im Rundfunk n 28.8.2009 Das Forum (NDR Info) Beitrag „Sucht auf Rezept“ zum Thema Medikamentenabhängigkeit n 12.11.2009 Hallo Feierabend (Radio NRW) zum Thema Depressionen Klinikmagazin Nr. 13 2010 Ihr Partner für den Laden- und Innenausbau in Aluminium Warsteiner Alu Systeme GmbH Friedrich-Harkort-Straße 25 59581 Warstein Tel. 02902 892-0 • Fax 02902 892-111 www.warsteiner-alu.com info@warsteiner-alu.com Retrospektive 2009 Unsere Kliniken im Fokus der Öffentlichkeit In der Presse n 20.2.2009 „Der Spiegel“ Beitrag zum Thema Abhängigkeit von Nasensprays n Beiträge zum Thema Medikamentenabhängigkeit in der „Berliner Morgenpost“, „Kölner Express“ sowie über dpa bundesweit in mehreren Zeitungen Fachpublikationen n Dr. Martin Gunga: Da muss man sich halt durchbeißen ... – Psychiatrische Erkrankungen und zahnärztliche Behandlungen. ZKN Mitteilungen 1, Zahnärztekammer Niedersachsen, S. 4647 (2009). n Matthias Hermer, Bernd Röhrle (Hrsg.): Handbuch der therapeutischen Beziehung. Tübingen: dgtv Verlag (2009). n Dr. Rüdiger Holzbach: Jahrelange Einnahme von Benzodiazepinen. Wann ein Entzug notwendig ist und wie er gelingt. MMWFortschr. Med. 21: 3639 (2009). n Dr. Rüdiger Holzbach, Dipl. Psych. Marcus Martens, Prof. Peter Raschke: Langzeitgebrauch und Abhängigkeit von Benzodiazepinen in Deutschland. Suchttherapie 10: S. 27 (2009). n Ulrike Kappel: Supervision im psychiatrischen Arbeitsfeld – gestern und heute. Forum Supervision 33 (2009). n Dr. Josef J. Leßmann: Horrorzahlen sind Humbug. Zwangsunterbringungen in psychiatrischen Kliniken deutlich niedriger als vielfach publiziert. Vorgesehen für: Recht und Psychiatrie. Bonn: PsychiatrieVerlag (2010). Vorträge und Referate n zu Suchtproblemen und deren Behandlung: Dr. Rüdiger Holzbach und Dr. Christiane Ihlow n zu psychosomatischen, ethischspirituellen und sozialmedizinischen Themen: Dr. Martin Gunga n zur Behandlung suchtkranker Aussiedler: Dr. Thomas W. Heinz n zur Behandlung von Borderline Persönlichkeitsstörungen: Dr. Ewald Rahn n zur Behandlung von DemenzErkrankungen und den Umgang mit erkrankten Angehörigen: Grigorios Giometzis n zum Wandel psychischer Störungen in der SpeedGesellschaft: Dr. Josef J. Leßmann • kostenlose Pflegeberatung nach § 45 SGB XI • Betreuungen nach dem Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetz § 45 b SGB XI • Häusliche Krankenpflege pünktliche und zuverlässige Pflege • Familienpflege Hauswirtschaftliche Versorgungen • 24 h – Wir sind immer für Sie da! Untere Steinpforte 30 a – 59602 Rüthen Telefon 02902 2050, Fax 02902 2070 Pflegedienstleitung: Heike Hense info@zap-ruethen.de www.zap-ruethen.de 45 n
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