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Der besondere Beitrag - DWA Landesverband Bayern

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Versuchsergebnisse und Interpretation<br />

Die Messergebnisse der Farbtracer mit<br />

Zurücklegen entsprachen qualitativ<br />

meist den Erwartungen, d.h. es war eine<br />

deutliche Zunahme der Transportweite<br />

mit steigendem Abfluss, längerer Versuchsdauer<br />

und geringerer Korngröße<br />

erkennbar. Während sich eine grobe<br />

Übereinstimmung der Transportweiten<br />

mit der Sohlschubspannung aus der 1D-<br />

Simulation zeigte, ließen sich die Abtragsbereiche<br />

aus dem DGM kaum mit<br />

der zweidimensional ermittelten Sohlschubspannung<br />

erklären; lokale Besonderheiten<br />

(z.B. Korngröße, Makrorauhigkeit)<br />

oder dreidimensionale<br />

Einflussfaktoren (z.B. Kolk) spielten hier<br />

offensichtlich eine wesentliche Rolle.<br />

Mit den Farbtracern ohne Zurücklegen ließen<br />

sich keine brauchbaren Ergebnisse<br />

erzielen. Zwar scheinen höhere Abflüsse<br />

und die Zugabe von Feinkorn als „Gleitlager“<br />

einen Einfluss auf die Zahl der bewegten<br />

Tracer gehabt zu haben; das Abwaschen<br />

der Farbe im Laufe der<br />

Versuche, die zufällige Überdeckung der<br />

Tracer durch anderes Geschiebe sowie<br />

durch in den Bach gelegtes Wildholz verhinderten<br />

jedoch eindeutige Aussagen.<br />

Das Ergebnis des DGM ist in Abb. 2 dargestellt.<br />

Bereiche, in denen ein Auftrag<br />

bzw. Abtrag von mehr als 10 cm stattge-<br />

28<br />

funden hat, sind dort schwarz (Auftrag)<br />

bzw. grau (Abtrag) eingefärbt. Aus der<br />

Volumenbilanz über den 90 m langen<br />

Bachabschnitt ergibt sich ein Abtragsvolumen<br />

von 65 m³, was einer durchschnittlichen<br />

Schichtdicke von 6,2 cm<br />

abtransportierten Materials entspricht.<br />

Dieses Ergebnis erscheint nicht unrealistisch<br />

und dürfte auch über dem zu erwartenden<br />

Messfehler liegen.<br />

Vergleich mit gängigen Berechnungsformeln<br />

In einer weiterführenden Betrachtung<br />

wurden die Ergebnisse aus den Naturversuchen<br />

mit gängigen Berechnungsansätzen<br />

aus der Literatur sowie diese<br />

untereinander verglichen. Dazu wurden<br />

die bekannten Ansätze von Shields,<br />

Meyer-Peter / Müller, Smart / Jäggi, Hjulström,<br />

Bathurst sowie die Blockrampen-<br />

Formel von Whittaker / Jäggi verwendet.<br />

Diese brachten jedoch größtenteils keine<br />

befriedigenden Resultate. Dafür mögen<br />

ins<strong>besondere</strong> folgende Gründe ausschlaggebend<br />

sein:<br />

Die vorhandenen Geschiebeformeln<br />

basieren teilweise auf sehr unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen. So beschäftigten<br />

sich Shields oder der klassische<br />

Ansatz von Meyer-Peter /<br />

Müller mit den Verhältnissen in Talflüs-<br />

ATV-DVWK <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong><br />

Mitglieder-Rundbrief 1/2003<br />

sen und nicht in Wildbächen. Andere<br />

Autoren wie z.B. Smart / Jäggi beziehen<br />

sich in erster Linie auf Modellversuche,<br />

was die Vergleichbarkeit<br />

ebenfalls einschränkt.<br />

Große Schwierigkeiten bereitet in<br />

Wildbächen die Bestimmung der Eingangsparameter<br />

für die Formeln. So<br />

lassen sich in Wildbächen die charakteristischen<br />

Korndurchmesser nur<br />

sehr vage bestimmen, zumal sich an<br />

verschiedenen Stellen im Bach ganz<br />

unterschiedliche Kornverteilungen<br />

ergeben können<br />

Fazit<br />

Die Geschiebeuntersuchungen am Lobentalbach<br />

zeigen deutliche Defizite der<br />

Kenntnisse über den Geschiebetransport<br />

in Wildbächen auf, vor allem was dessen<br />

Berechnung angeht. Für die Gewinnung<br />

weiterer Erkenntnisse wird es zweifellos<br />

notwendig sein, mehr Naturversuche dieser<br />

Art mit größerem Aufwand und Ressourcen<br />

durchzuführen.<br />

Mobiler Hochwasserschutz in Neuburg a. d. Donau unter Dach und Fach<br />

Als Abschluss des Bauabschnittes „Mobiler<br />

Hochwasserschutz am Donaukai“<br />

wurde der Stadt Neuburg a. d. Donau<br />

vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt<br />

eine Lagerhalle zur Unterbringung der<br />

mobilen Elemente übergeben. Dem Bürgermeister<br />

der Stadt, Herrn Dr.<br />

Gmehling wurde dazu symbolisch<br />

der Schlüssel überreicht.<br />

Als Standort wurde das Kläranlagengelände<br />

der Stadt Neuburg<br />

gewählt, das sich unter mehreren<br />

Varianten als idealer Platz herauskristallisierte.<br />

Neben einem ausreichend<br />

großen Grundstück ist auch<br />

die Verkehrsanbindung und die<br />

Nähe zum Einsatzort gegeben.<br />

Zudem bietet die Kläranlage die<br />

Infrastruktur zum Reinigen und zur<br />

Instandhaltung der mobilen Elemente.<br />

Ein reibungsloser Auf- und<br />

Abbau ist jetzt bei Hochwasser<br />

jederzeit gewährleistet.<br />

Das 12 m x 19 m große Gebäude<br />

ist eine Halle einfacher Bauart.<br />

Durch eine funktionale Ausschrei-<br />

bung als Fertighalle, bei der Randbedingungen,<br />

wie z.B. das Material und die<br />

Abmessungen vorgegeben wurden,<br />

konnten im Vergleich zu einer konventionell<br />

geplanten und ausgeschriebenen<br />

Halle erhebliche Kosten gespart werden.<br />

Einweihung der Lagerhalle für die mobilen Elemente<br />

Constantin Sadgorski<br />

WWA Ingolstadt<br />

Es wurde besonders darauf geachtet,<br />

dass die Halle von LKW’s leicht angefahren<br />

werden kann und genügend Bewegungsfreiheit<br />

für den Gabelstapler vorhanden<br />

ist, um die ca. 80 Paletten<br />

schnell auf die Transportfahrzeuge ver-

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