Der besondere Beitrag - DWA Landesverband Bayern
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Abb. 5: Jährlichkeiten der Scheitelabflüsse 1999 im Donaueinzugsgebiet<br />
Zweites Beispiel:<br />
Talsperre Roßhaupten - Forggensee /<br />
Lech<br />
Die Talsperre Roßhaupten wurde 1954<br />
als Energiespeicher in Betrieb genommen.<br />
<strong>Der</strong> Hochwasserschutz spielte<br />
dabei eine untergeordnete Rolle, der<br />
spezifische Hochwasserschutzraum von<br />
rd. 10.000 m³ pro km² Einzugsgebiet ist<br />
sehr knapp bemessen. Abgelaufene Ereignisse<br />
wie z. B. das Pfingsthochwasser<br />
1999 und Retentionsberechnungen<br />
mit synthetischen Ganglinien bis zum<br />
10.000-jährlichen Hochwasser zeigen,<br />
dass die Standsicherheit der Talsperre<br />
zwar nicht gefährdet, der Hochwasser-<br />
9<br />
schutz der Seeanlieger und der Unterlieger<br />
jedoch nicht in jedem Fall gewährleistet<br />
ist.<br />
Dieser Zustand kann durch planmäßige<br />
Vorabsenkungen bei vorhergesagten<br />
Hochwassern verbessert werden. Nach<br />
einer Anpassung der Betriebseinrichtungen<br />
kann der Seespiegel in 18 Stunden<br />
um 2 Meter abgesenkt und damit der<br />
Hochwasserschutzraum auf ca. 30.000<br />
m³/km² verdreifacht werden. Damit wird<br />
jedoch die Freizeitnutzung erheblich eingeschränkt.<br />
Wenn die prognostizierten<br />
Zuflüsse ausbleiben, entsteht darüber<br />
hinaus ein Energieverlust. Diese Zielkon-<br />
ATV-DVWK <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Mitglieder-Rundbrief 1/2003<br />
flikte zwischen Hochwasserschutz, Stromerzeugung<br />
und Freizeitnutzung gilt es<br />
durch optimale Prognosen und Bewirtschaftungsstrategien<br />
zu vermeiden.<br />
Diese beiden Beispiele zeigen, dass<br />
durch Talsperren ein wirksamer und effektiver<br />
Hochwasserschutz möglich ist.<br />
Gerade die Erweiterung des Hochwasserschutzraumes<br />
an bestehenden Anlagen<br />
stellt die kostenmäßig günstigste<br />
Möglichkeit der Schaffung von Hochwasserschutz<br />
im Oberlauf von Flussgebieten<br />
dar. Da aber auch der Vorhaltung<br />
von Hochwasserschutzraum durch Tal-<br />
Abb. 6: Hochwasserrückhaltebecken Aubach, Damm mit Stauraum (links) und überströmbarer Dammbereich zur Hochwasserentlastung<br />
(rechts)