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D 4945 F 38. Jahrgang November 2007<br />

Meinung:<br />

Mag. A. Reiter: Der Kunde 2015<br />

Mountain-Manager 51:<br />

Peter Lorenz: Brauneckbergbahnen<br />

Verlässlichkeit<br />

auf der ganzen Linie<br />

7/07<br />

Special:<br />

TRENDS & SKISERVICE


www.pistenbully.com<br />

PistenBully Paana.<br />

Unser jüngstes<br />

Familienmitglied.<br />

Neu bei PistenBully. Und trotzdem schon seit 25<br />

Jahren auf dem Markt. Der PistenBully Paana hat<br />

in Skandinavien bereits tausende Loipenkilometer<br />

präpariert, jetzt geht er mit uns hinaus in die weite<br />

Welt. Robuste Technik. Höchste Zuverlässigkeit.<br />

Perfekte Loipenspuren. Die besten Voraussetzungen,<br />

um die Skiregionen der Welt zu erobern.


Endlich ist es soweit: das erste Projekt in den Alpen mit dem „All<br />

Weather Snowmaker“, einer Vakuum-Eis-Maschine von IDE, wurde<br />

von den Pitztaler Gletscherbahnen fixiert. Folglich kann ab dem<br />

Start zur Saison 08/09 in der Heimat von Benni Raich auch bei<br />

mehreren Plusgraden und hoher Luftfeuchtigkeit auf 2 840 m<br />

Schnee erzeugt werden. Ein weiteres Gletscherskigebiet, in diesem<br />

Fall Zermatt in der Schweiz, hat laut IDE kürzlich ebenfalls bestellt.<br />

Nun gut, was ist daran so sensationell? Überall werden derzeit die<br />

Beschneiungssysteme massiv ausgebaut. Stimmt, jedoch ist dieser<br />

Schritt ein besonderes Signal. Der gefürchtete Grenztemperaturbereich,<br />

der bisher das physikalische Ende beim technischen<br />

Schneemachen markierte, verliert seinen Schrecken. Das wiederum<br />

bedeutet, dass das Wort „Schneegarantie“ einen neuen Inhalt<br />

bekommt. „Mit der Umsetzung dieser Beschneiungstechnologie<br />

kann der Skisaisonstart bei uns pünktlich im Herbst garantiert werden“,<br />

sagt Dr. Hans Rubatscher, GF der Pitztaler Gletscherbahnen.<br />

Und das wiederum wird positive Einflüsse auf das Buchungsverhalten<br />

der Gäste auslösen.<br />

Wir sind noch nicht erledigt<br />

Natürlich kann mit dieser Technologie aus Kosten- und Kapazitätsgründen<br />

(noch) keine Großflächenbeschneiung durchgeführt werden.<br />

So gesehen ist der Befreiungsschlag raus aus der klimatischen<br />

Abhängigkeit des Wintertourismus ein begrenzter. Trotzdem geht<br />

davon die Botschaft aus: wir sind noch nicht in dem Maße erledigt,<br />

wie viele Medien und notorische Neider es gerne hätten! Und<br />

wenn das Beispiel Pitztal einmal funktioniert und vorzeigbar ist,<br />

werden viele folgen – so war es immer – und es wird der Preis fallen<br />

sowie ein Wettbewerb entstehen. Man erinnere sich, was anfangs<br />

eine vollautomatische Propeller-Schneemaschine gekostet<br />

hat. Soviel, dass man sich zunächst nur punktuelle Beschneiung<br />

leisten konnte. Jetzt stehen oft hunderte in einem einzigen Skigebiet.<br />

Die Kitzbüheler Alpen werben nun sogar mit der Anzahl ihrer<br />

Chefredakteur<br />

Dr. Markus Kalchgruber<br />

Eine neue Ära für Selfmade Snow<br />

die Seilbahnplaner mit Kompetenz<br />

Ihr Partner vom ersten Gespräch bis zur Fertigstellung Ihres Seilbahnprojektes.<br />

Projektierung Planung Umsetzung<br />

Schneigeräte in Rundfunkspots, Außenwerbung und Online-Marketing:<br />

Frau Holle und ihre 2053 Helfer (!) geben unseren Gästen<br />

zusammen die Sicherheit, auch in schneearmen Wintern perfekte<br />

Pisten vorzufinden. Notwendig wurde dieser „Tabubruch“ in der<br />

klassischen Werbung, wie es Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer der<br />

Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH, bezeichnet, weil man die Botschaften<br />

„verschneite Täler“ und „ausgezeichnete Pistenverhältnisse“<br />

trennen müsse, um glaubwürdig zu bleiben – eine Taktik, die<br />

Südtirol übrigens seit 20 Jahren erfolgreich betreibt!<br />

Schützenhilfe von Studien<br />

Machen wir also aus der Not eine Tugend. Und parallel dazu holen<br />

wir uns Schützenhilfe von diversen Studien über die Auswirkungen<br />

des Klimawandels auf die Wintersportregionen wie z.B.<br />

dem vom Wissenschaftsministerium finanzierten proVision-Projekt<br />

„STRATEGE“ über die Region Schladming. Daraus geht hervor,<br />

dass selbst so ein tiefer gelegenes Skigebiet zumindest bis 2025<br />

gute bis durchschnittliche Wintersportbedingungen haben wird.<br />

Und Verbandspräsident Dr. Karl teilte dem Mountain Manager<br />

kürzlich mit, dass laut Studie Lagen wie St. Johann/Tirol (700 m–<br />

1600 m) sogar mit der jetzigen Schneitechnologie die nächsten<br />

50 Jahre noch an 100 Tagen im Jahr eine geschlossene Schneedecke<br />

zusammenbringen werden. Wohl gemerkt, ohne Innovationen<br />

aus der Kältetechnik!<br />

Man sieht daran, dass die meist zu pauschalen Abschätzungen<br />

über den Klimawandel in den Alpen die negativen Meldungen<br />

zum Wintersport in den Medien bestimmt haben und dass es nun<br />

auf „Lokale Fakten statt pauschaler Urteile in der öffentlichen Diskussion<br />

zum Klimawandel“ ankommen soll. Zu einer Pressekonferenz<br />

mit genau diesem Titel haben übrigens die Planai Bahnen am<br />

14. 11. nach Wien eingeladen. Auch dies ist ein richtiges und<br />

höchst wichtiges Signal am Markt der Meinungen und letztlich<br />

Lobbying, das wir brauchen!<br />

Gaugelhofer & Ganyecz<br />

Seilbahnplanungs GmbH<br />

Lerchenstraße 33, A-6922 Wolfurt<br />

tel: +43 (0) 55 74/7 62 66<br />

fax: +43 (0) 55 74/7 62 66-7<br />

eMail: office@seilbahnplanung.at<br />

www.seilbahnplanung.at<br />

grabherdesign.com<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

3


INHALT<br />

IMPRESSUM<br />

Internationale Zeitschrift<br />

für Berg- und Wintersporttechnik<br />

und bergtouristisches Management<br />

<strong>Verlag</strong>:<br />

EuBuCo <strong>Verlag</strong> GmbH,<br />

Geheimrat-Hummel-Platz 4,<br />

D-65239 Hochheim/M<br />

Tel. +49(0)61 46/605-142, Fax -204<br />

Herausgeber und Geschäftsführer:<br />

Horst Ebel, Tel. +49(0)61 46/605-100<br />

Chefredakteur:<br />

Dr. Markus Kalchgruber<br />

Mobil +43(0)6 64/1 00 21 50<br />

E-Mail: m.kalchgruber@aon.at<br />

Habichtweg 16, A-5211 Lengau<br />

Anzeigenmanagement gesamt:<br />

Joyce Hoch, E-Mail: j.hoch@eubuco.de<br />

Tel. +49(0)61 46/605-142<br />

Anzeigenleitung:<br />

Otto Roman Fosateder<br />

Mobil +43(0)6 64/4 42 06 80<br />

E-Mail: o.r.fosateder@aon.at<br />

<strong>Verlag</strong>sbüro Österreich:<br />

Scherenbrandtnerhof-Str. 6, A-5020 Salzburg,<br />

Tel. +43(0)6 62/42 30 12<br />

Fax +43(0)6 62/42 15 15<br />

Redaktion Österreich:<br />

Dr. Luise Weithaler,<br />

Tel. +43(0)6 62/88 38 32<br />

E-Mail: weithaleripr@aon.at<br />

Redaktion Schweiz:<br />

Thorsten Block<br />

Tel. +49 (0) 7 21/9 82 25 27<br />

Fax +49 (0) 7 21/9 82 25 28<br />

E-Mail: tbka68@aol.com<br />

Gerwigstr. 22<br />

D-76131 Karlsruhe<br />

Produktion & grafische Gestaltung:<br />

Dagmar Wedel c/o EuBuCo <strong>Verlag</strong> GmbH<br />

E-Mail: d.wedel@eubuco.de<br />

Tel. +49(0)61 46/605-163, ISDN: -232<br />

MM-online: www.mountain-manager.com<br />

Christian Arenz<br />

Anzeigenpreise:<br />

Preisliste Nr. 31 vom 1.1.2007<br />

Vertrieb:<br />

Tel. +49(0)61 46/605-112<br />

Fax Tel. +49(0)61 46/605-201<br />

E-Mail: vertrieb@eubuco.de<br />

Bezugspreise<br />

Einzelpreise 9,– €<br />

inkl. Versandkosten und ges. MwSt.<br />

Jahresabonnement<br />

Deutschland: 64,– € inkl. Versandkosten und<br />

ges. MwSt. / Europa: 74,– € inkl. Versandkosten<br />

Übersee: 74,– € + Versandkosten<br />

38. Jahrgang, 2007<br />

ISSN 1618-3622<br />

Nachdruck – auch auszugsweise – nur<br />

mit Genehmigung des <strong>Verlag</strong>es. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr<br />

übernommen.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

4<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

MM MAGAZIN<br />

TRENDS<br />

• Meinung: Mag. Andreas Reiter: Der Kunde 2015 –<br />

Las Vegas und Mekka zugleich 6<br />

• Wer gewinnt am Berg? 8<br />

• Strategien für Wintersportorte im Klimawandel 14<br />

• Wahrnehmung des Alpenraums als Wellness-Destination 16<br />

SKISERVICE & RENT<br />

• Wintersteiger bei Intersport Stubaier Gletscher 18<br />

• Montana: Eventmobil in Dallenwil 20<br />

• Reichmann: DTS-U Pro im Anwenderurteil 22<br />

MOBILITÄT<br />

• Coaster GmbH: „Alpentaxi“ auf Schienen 24<br />

• Delphi-Studie über Verkehrsleistung 26<br />

NEUE BAHNEN<br />

• Doppelmayr: Cable Liner Shuttle für Doha/Katar 27<br />

• Doppelmayr: 2 Sesselbahnen für Malbun 28<br />

• Leitner: Salzstiegl – Ökologie im Aufwind 30<br />

MARKETING & MANAGEMENT<br />

• 51. MM-Interview: Peter Lorenz, Brauneckbergbahnen 34<br />

• Tourismus fehlt Lobby 39<br />

• Tiroler Seilbahntagung 40<br />

• Deutsche Seilbahnen: künftig Ganzjahresprodukte 42<br />

• Seilbahnen Österreichs: Motor im Wintersport 44<br />

• 10 Jahre Alp Media 46<br />

TECHNIK & WIRTSCHAFT<br />

BESCHNEIUNG<br />

• St. Johann – in 60 Stunden schneefit 50<br />

• SUFAG Kompetenzzentrum Innsbruck 56<br />

• TechnoAlpin: Projekt Hochfügen 58<br />

• Huesker Geokunststoffe – aus Erfahrung zuverlässig 60<br />

• AGB Projekte 2007 62<br />

• Frey AG Stans: Schneisteuerungen auf höchstem Niveau 63<br />

FIRMEN NEWS<br />

• Zaugg AG: Top auf Straßen und in der Pipe 66<br />

• Formatic: Neue Zentrale in Österreich 69<br />

• Kässbohrer: 8. Gebrauchtfahrzeug-Show 70<br />

• Arctic Cat: Ideale Geräte für echte Snowboys 72<br />

• Prinoth Event 74<br />

• Kaser: Feuerwerk an Innovationen 75<br />

• SITOUR: Kundenwünsche haben Priorität 76<br />

• Petzl: Training für den Ernstfall 78<br />

• Immoos: Kosten sparen bei Bergungsorganisation 80<br />

• GIFAS: Easy Check 81<br />

• Teufelberger investiert in St. Aegyd 82<br />

• Doppelmayr: In die Zukunft investiert 83<br />

www.alpmedia.at<br />

Ihr Partner für Werbung im Skigebiet<br />

ALP Media@-International Mountain Advertising GmbH | tel +43-1-495 44 69-0 | office@alpmedia.at


Mit „Trends“ beschäftigt sich u. a. diese MM-Ausgabe auf 11<br />

Seiten, angefangen vom Meinungsbeitrag des Zukunftsforschers<br />

Andreas Reiter „Der Kunde 2015“ über Erkenntnisse aus dem Symposium<br />

„Wer gewinnt am Berg“ bis zu den Studien „Strategien für<br />

Wintersportorte im Klimawandel“ bzw. „Die Wahrnehmung der<br />

Alpen als Wellness-Destination. Fazit: Die Umsetzungsgeschwindigkeit<br />

wird zum Erfolgsfaktor.<br />

Lesen Sie von Seite 6–16<br />

Der Themenbereich „Ski-Service & Rent“ ist längst nicht mehr aus<br />

dem Spektrum der Mountain Manager-Interessen wegzudenken.<br />

Immer mehr Wintersportgäste suchen „Rent-Service-Shop-Depot“<br />

auf höchstem Niveau, wie u. a die Beiträge „Intersport Stubaier<br />

Gletscher“ oder „Eventmobil in Dallenwil“ zeigen. Interessant sind<br />

auch die Anwenderurteile über die Kantentuningmaschine DTS-U<br />

Pro von Reichmann.<br />

Lesen Sie von Seite 18–22<br />

INSERENTENLISTE<br />

Alp Media 4<br />

Bellutti 11<br />

Brandner Andreas 36<br />

Buderus Tiroler Röhren 52<br />

Carvatech 63, 65, 67<br />

Compac U4<br />

CWA 43<br />

Doppelmayr Seilbahnen 1<br />

Formatic 25<br />

Gaugelhofer & Ganyecz 3<br />

GIFAS ELECTRIC GmbH 76<br />

Dr. Haidlen, Christoph Beilage<br />

HDP Gemini 12<br />

Hoch-Tiefbau Imst 58<br />

Holleis/Snopex 45<br />

HUESKER Synthetic 67<br />

IAT GmbH 53<br />

ILF Beratende Ingenieure 77<br />

Kässbohrer 2<br />

Klenkhart & Partner 5, 55<br />

Kriwan 71<br />

KSB Pumpen 50<br />

Leitner AG 48/49<br />

LST Loipolder 37<br />

Messe Bozen 9<br />

Pool Alpin 7<br />

Prinoth AG 21<br />

Reichmann & Sohn 33<br />

Seilerei & Montage Peter Weiß 15<br />

Seil- und Hebetechnik<br />

Nepomuk Weiß 79<br />

Seilbahnnet 40, 47<br />

Sitour 68<br />

Siemens AG 13<br />

Steurer Ludwig 38<br />

Stöckl Teichbau 51<br />

SUFAG GmbH 41<br />

Sunkid GmbH 17<br />

TechnoAlpin 73<br />

TEERAG-ASDAG 54<br />

Teufelberger Seil GmbH 35<br />

WINTERSTEIGER AG 29<br />

Die technische Schneeerzeugung<br />

wird zur<br />

Saison 07/08 in Mitteleuropa<br />

extrem hochgerüstet.<br />

Ein gutes<br />

Beispiel für massive<br />

Schlagkrafterhöhung ist<br />

St. Johann/Tirol, das<br />

derzeit einen Sprung<br />

auf 80 % Beschneibarkeit<br />

in nur 60 Stunden<br />

Einschneizeit macht.<br />

Dies bedingt natürlich<br />

einen großen Materialaufwand:<br />

9 Hochdruckpumpen,<br />

4 Kompressoren,<br />

212 YORK-Lanzen<br />

und 140 000 m 3 Speicherteich<br />

– und eine<br />

105 m lange<br />

Pumpstation!<br />

Seite 50–63<br />

INHALT<br />

Das 51. Mountain<br />

Manager-Interview<br />

wurde mit Peter<br />

Lorenz, GF der deutschen<br />

Brauneck- und<br />

Wallbergbahnen<br />

GmbH sowie Alpenbahnen<br />

Spitzingsee<br />

GmbH durchgeführt.<br />

Lorenz bekennt sich<br />

zur technischen<br />

„Schneeversicherung“<br />

angesichts<br />

der Klimakapriolen und stellt das unterschiedliche Angebot<br />

der 3 verschiedenen Bergbahnunternehmen vor.<br />

Interview von Seite 34–38<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

5


MAGAZIN<br />

MM-FRAGE: „Die Ausdifferenzierung der touristischen Angebote<br />

muss also rasant weitergehen. Innovation muss sich<br />

aber daran orientieren, was den Kunden/Gästen etwas wert<br />

ist. Was könnte das künftig sein?“<br />

Reiter:<br />

„Ja, erfolgreiche Tourismus-Angebote orientieren sich immer<br />

mehr an den aktuellen Werten ihrer Kunden, sie sind<br />

stille Problemlöser! Denn Gäste sind zwar loyal gegenüber<br />

Themen, aber nicht gegenüber Destinationen. Deshalb<br />

müssen sich Touristiker zunehmend als Verwöhnungsdienstleister<br />

begreifen, deren Ziel es ist, die Lebensqualität<br />

der Gäste zu erhöhen.<br />

Grundsätzlich zerteilt in Zukunft eine klare Segmentierung<br />

in Ballermann, Hot Spots und ,Hidden Places’ (Geheimtipps)<br />

die touristische Landschaft. Das bedeutet, man hat<br />

hier die Masse der Erlebnis-Touristen, dort hochwertige<br />

Produkte rund um die Kern-Themen ,Gesunder Genuß’,<br />

,Soft Activity’, ,Better Aging’ aber auch ,Sinn-Konsum’.<br />

Wobei zwei Trends in jedem Fall zu berücksichtigen sind:<br />

die neue Sehnsucht der Menschen nach der Mitte, die<br />

nach den Jahren einer unglaublichen Ausdifferenzierung<br />

in der Gesellschaft (Individualisierung) wieder langsam<br />

hochkommt und ein völlig neues Freizeitverhalten. Wir<br />

haben es mit einer Drehung der Märkte zu tun. Immer<br />

weniger Europäer fahren Ski (94 % Nicht-Skifahrer), im-<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

6<br />

Mag. Andreas Reiter<br />

Der Kunde 2015 –<br />

Las Vegas und<br />

Mekka zugleich<br />

Der Wiener Zukunftsforscher Mag. Andreas Reiter hat sich zum Thema „Der<br />

Kunde 2015 – erfolgreiche Produkte für den Tourismus der Zukunft“ Gedanken<br />

gemacht. Reiter bescheinigt der Branche aufgrund des internationalen Wettbewerbs<br />

einen enormen Innovations- und Veränderungsdruck. So müssten sich<br />

Destinationen immer wieder von neuem erfinden – vom Bergsommer bis hin<br />

zum Winter ohne Schnee. Als Leuchttürme werden sich nur jene behaupten,<br />

die sich am besten auf das hybride Freizeitverhalten, die zunehmende Internationalisierung,<br />

den Klimawandel mit seinen Angebots-Chancen sowie das<br />

alternde Gästeklientel aus Europas Hauptquellmärkten einstellen können.<br />

mer mehr Kinder haben kulturell einen<br />

Migrationshintergrund (Einwanderer).<br />

Man sieht nicht viele<br />

Türken auf den Skipisten! Die Internationalisierung<br />

ist zwar eine ungeheure<br />

Chance, wir müssen jedoch<br />

auch die Werte dieser Menschen<br />

berücksichtigen. Und wir müssen<br />

neue Produkte für die alten Märkte<br />

aufbauen, etwa mit dem Thema<br />

Wasser etwas inszenieren – gerade<br />

für die künftigen Klimaflüchtlinge<br />

aus dem Mittelmeer. Die Bühne<br />

Berg muss bespielt werden, vor allem<br />

im Sommer! Im Winter sind ja<br />

künftig durch die Erwärmung viele<br />

Skigebiete gefährdet, nur wenige<br />

werden die Mittel haben, weiter<br />

aufzurüsten. Skifahren könnte kontingentiert<br />

und ein Luxusprodukt<br />

werden. Daher brauchen wir auch<br />

andere Produkte, solche, die 365<br />

Tage im Jahr bespielbar sein werden.<br />

Ich denke da z. B. an teilweise<br />

beheizbare Seen – Beispiele dafür<br />

Trendforscher Mag. Andreas Reiter,<br />

Gründer des ZTB Zukunftsbüros Wien<br />

und Lehrbeauftragter Universitätslehrgang<br />

für Tourismus Innsbruck, bei seinem<br />

Vortrag am Allgäuer Tourismustag.<br />

Foto: mak<br />

gibt es schon –, ganzjährige Outdoor-Sportarten,<br />

der Berg als Vitality<br />

Zone für die alternde Generation<br />

der Baby Boomer, die wieder<br />

extrem in die Natur hinaus gehen<br />

wollen. Und der Berg muss auch<br />

mehr innen inszeniert werden –<br />

etwa in Form von Höhlen.“<br />

MM-FRAGE: „Woher leitet sich<br />

also der Veränderungsdruck auf den<br />

alpinen Tourismus her?“<br />

Reiter:<br />

„Kurz gesagt sind es jene Themenbereiche:<br />

? Zunehmende Internationalisierung<br />

der Gäste.<br />

? Hybrides Freizeitverhalten.<br />

? Klimawandel.<br />

? Neue digitale Einkaufsrituale<br />

und Web-Communities (interaktive<br />

Produkt- und Preisgestaltung seitens<br />

des Konsumenten).<br />

? Alterndes Gästeklientel.“<br />

MM-FRAGE: „Sie scheinen dem<br />

Klimawandel auch Positives abgewinnen<br />

zu können?<br />

Reiter:<br />

„Der Klimawandel wird das Viagra<br />

des heimischen Sommertourismus<br />

sein. Es gibt enorme Chancen für<br />

den Heimaturlaub – was man früher<br />

als Sommerfrische bezeichnet hat.<br />

Außerdem sagen von den Mittelmeerurlaubern<br />

aus Deutschland<br />

10 %, wir wollen in Zukunft ein Ziel<br />

in der Nähe anpeilen. Und schließlich<br />

werden aus den Mittelmeerländern<br />

selbst vermehrt Leute in die frischeren,<br />

wasserreichen Alpen kom-


Der Gast 2015 ist ein Erlebnis-Junkie,<br />

der sich nicht mit einem Leben zufrieden<br />

gibt, sondern mehrere gleichzeitig leben<br />

will. Foto: Planai Hochwurzen Bahnen<br />

men, die es dort aufgrund der Hitze<br />

nicht mehr aushalten. Deshalb<br />

lohnt es sich, mythologische Wasserthemen<br />

zu inszenieren (z. B. Hexenwasser<br />

in Söll). Wassser ist ein<br />

unglaublich emotionales Thema.<br />

Man kann ganz einfach eine Synergie<br />

aus Berg und Wasser herstellen.<br />

Der Berg alleine reicht nicht mehr.“<br />

MM-FRAGE: „Wie wirkt sich die<br />

fortschreitende Digitalisierung aus?“<br />

Reiter:<br />

„Die Digitalisierung ist der dritte<br />

Veränderungsmoment. Durch das<br />

Internet gibt es eine unglaubliche<br />

Veränderung im Konsumentenverhalten.<br />

Die Grenze zwischen Käufer<br />

und Verkäufer verschwindet – man<br />

denke nur an Ebay. Spielerische<br />

neue Geschäftsmodelle und völlig<br />

neue Individualisierungen des Konsumenten<br />

entstehen (Skier mit persönlichem<br />

Logo etc.). Immer stärker<br />

zum Tragen kommen werden auch<br />

interaktive Modelle, die selbst den<br />

Preis miteinbeziehen. Weiters lösen<br />

sich die Grenzen zwischen den<br />

Branchen auf, man bekommt es<br />

also mit hybriden Märkten zu tun.<br />

So ist z. B. jetzt schon der 9. größte<br />

Gastronomieanbieter Deutschlands<br />

IKEA und der am zweitmeisten besuchte<br />

Ort Österreichs nach Schloß<br />

Schönbrunn die Swarovsky Kristallwelt.<br />

Das ermöglicht völlig neue<br />

Vertriebskonzepte.“<br />

MM-FRAGE: „Wie sehen die zentralen<br />

Grundwerte der Konsumenten<br />

in naher Zukunft aus?“<br />

Reiter:<br />

„Gäste wollen heute Spannung<br />

und Entspannung, Beschleunigung<br />

und Entschleunigung in einem Package.<br />

Wir haben es mit Erlebnis-<br />

Junkies zu tun, die sich nicht mit einem<br />

Leben zufrieden geben, sondern<br />

gleich mehrere auf einmal leben.<br />

Nach dem Motto ,Maximum<br />

kicks in minimum time’. Davon abgesehen<br />

verstärkt die Aufmerksamkeits-Ökonomie<br />

des 21. Jahrhunderts<br />

auch im Tourismus die Entwicklung<br />

zu Lifestyle-Marken. Wir<br />

haben eine neue Kultur der Aufmerksamkeit<br />

(z. B. Harakiri-Piste in<br />

Mayrhofen). Die Besetzung mit<br />

Lifestyle-Themen wird für die Urlaubswahl<br />

entscheidend, denn<br />

Kunden sind zwar loyal gegenüber<br />

Themen, nicht aber gegenüber<br />

Destinationen.<br />

Grundsätzlich lassen sich folgende<br />

Grundwerte der künftigen Konsumenten<br />

samt dazugehörigen Anwendungsfeldern<br />

festhalten:<br />

? Easy Living:<br />

Verwöhnung und Convenience als<br />

Leitwerte in der Nonstop-Gesell-<br />

www.pool-alpin.com<br />

MAGAZIN<br />

schaft von morgen; die Neue Zeit-Ökonomie – Zeit als Luxusgut.<br />

? Gemeinschaft:<br />

Inszenierung von Gemeinschaft über Sport und Events; Es<br />

boomt, die inszenierte Gefahr genauso wie die Renaissance<br />

der Stille.<br />

? Better Aging:<br />

Junger Lifestyle für alternde Baby-Boomer; Soft Sports, Gesundheit<br />

und Medical Wellness; Eine neue Alterskultur<br />

schaffen, denn zwei Drittel der über 60Jährigen sind heute<br />

aktiv.<br />

? Sinn & Orientierung:<br />

Die Natur als Psychotop und Bühne für Identitätssuche;<br />

die Inszenierung des Berges als dreidimensionale Spielwiese.<br />

Viele Leute haben ein metaphysisches Defizit, daher<br />

kommt ,meditatives Wandern’.<br />

Generell ist die Frage: wie attraktiviere ich die Zeit des<br />

Kunden? Das funktioniert am besten über eine Verbindung<br />

von Produkt und Service. Der Touristiker muss also<br />

ein Verwöhnungsdienstleister werden. Es geht darum, die<br />

Lebensqualität der Gäste zu erhöhen und emotionale Produkte<br />

zu kreieren (Kraftplätze, Skywalks etc.). Menschen<br />

sollen die Zeit bei uns sinnvoll verbringen und zugleich<br />

Spaß haben. Wenn sie so wollen, geht es um eine Verbindung<br />

von Las Vegas und Mekka. Diese Bereiche hat der<br />

Tourismus bisher getrennt. Es gilt, die Pole Übermut und<br />

Demut aufzuheben!“<br />

MM: „Wir danken für das Gespräch.“<br />

Zeit, Geld,Wissen und Transparenz für die Seilbahnbetreiber<br />

Zeit, Marktanteile, direkter Kundenzugang für die Lieferanten<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

7


MAGAZIN<br />

TRENDS<br />

In Wolkenstein im Grödener Tal, einem der<br />

berühmtesten Skigebiete der Alpen, ging<br />

Mountain-Management-Consulting bei<br />

seinem 6. Symposium der Frage nach: „Wer<br />

gewinnt am Berg?“ Die Gäste vergleichen<br />

das Preis-Leistungsverhältnis unserer Erlebniswelt<br />

mit jenen der Sommerdestinationen,<br />

folglich wird die „Umsetzungsgeschwindigkeit“<br />

von Innovationen und Serviceleistungen<br />

zum Erfolgsfaktor.<br />

„Wie entwickelt sich die Branche – und in welche Richtung<br />

müssen wir uns weiterentwickeln?“, fragte Mountain-Management-Geschäftsführer<br />

Mike Partel im Eröffnungsreferat.<br />

Es werden jene Unternehmen sein, welche die Erwartungen<br />

der Gäste nicht nur erfüllen, sondern übertreffen.<br />

Neben einer mittlerweile erwarteten Basic Quality muss<br />

dem Gast ein klares Profil (Marke) kommuniziert werden,<br />

das ihn zum Besuch gerade dieses Skigebietes animiert. In<br />

puncto Kundenzufriedenheit hat sich die Branche in den<br />

letzten 5 Jahren trotz höherer Anforderungen positiv entwickelt,<br />

wobei sich die Besten noch weiter vom Durchschnitt<br />

abgesetzt haben. Das Gesamtangebot (Package)<br />

muss in jedem Fall stimmig sein, um die Wiederkom-<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

8<br />

6. Mountain Management Symposium in Wolkenstein<br />

Wer gewinnt am Berg?<br />

„Wer gewinnt am Berg?“ wurde in Wolkenstein, dem Zentrum von Dolomiti<br />

Superski, zwei Tage lang von allen Seiten beleuchtet. Foto: Dolomiti SuperSki<br />

mensrate steigern zu können. Dazu<br />

zählt sicher auch der „konzertierte<br />

Auftritt“ aller Leistungsanbieter in<br />

der Destination. Ganz allgemein<br />

von Bedeutung ist das Vorantreiben<br />

der Internationalisierung und<br />

der richtige Umgang mit dem<br />

„neuen Gast“, der einen anderen<br />

Zugang zum Schnee bzw. den Bergen<br />

hat.<br />

(Details zum Vortrag vgl. Artikel<br />

MM 6/2007 Seite 54/55)<br />

Die Erfolgsstory von<br />

Dolomiti Superski<br />

Das mit 1200 Pistenkilometern<br />

größte Skikarussell der Welt, Dolomiti<br />

Superski, wurde 1974 von 6<br />

Talschaften gegründet. Heute gehören<br />

dem Kartenverbund 12 Talschaften<br />

mit 134 Liftgesellschaften<br />

(!) und 450 Liften an, 90 % der Pisten<br />

sind beschneibar. In der Saison<br />

06/07 wurden 9,8 Mio Skipasstage<br />

verkauft, das sind um 4 % weniger<br />

als 05/06 aufgrund des klimatisch<br />

bedingten späten Startes (Sella<br />

Ronda erst ab 16.12. möglich).<br />

Der Direktor von Dolomiti Superski<br />

Dr. Gerhard Vanzi nannte folgende<br />

Faktoren für den Erfolg:<br />

? Alles was groß ist, hat Kompetenz.<br />

? Die Schönheit der Dolomiten<br />

mit südlichem Flair, Sonne an 8 von<br />

10 Tagen.<br />

? Schneesicherheit.<br />

? Das Gefühl der Weite und Freiheit.<br />

? Priorität auf den Aufenthaltsgast.<br />

? Gemeinsamer starker Auftritt,<br />

große Konzentration der Mittel<br />

(2,3 Mio €/Winter).<br />

? Förderung eines gesunden<br />

Wettbewerbs unter den Liftgesellschaften<br />

(LG).<br />

? Kein Preis-Wettbewerb unter<br />

den LG.<br />

? Freie Initiative der LG bei der<br />

Werbung.


Alle Mitglieder wissen: wer nicht innoviert,<br />

der verliert Frequenzen im<br />

Verbund und damit Umsätze! Daher<br />

steigt die Qualität und Kapazität<br />

der Anlagen, als Typ setzt sich<br />

die Kabinen-Umlaufbahn durch.<br />

Skitickets zum Frühstück<br />

und virtuelle Abfahrten<br />

im voraus<br />

„Die Kleinen würden ohne den Verbund<br />

kein eigenes Marketing machen!<br />

Außerdem besteht dadurch<br />

ein vermindertes Marktrisiko für<br />

alle und speziell für kleinere Lifte<br />

weniger Abhängigkeit von den<br />

Konjunkturschwankungen. Im Prinzip<br />

ist es eine Aufwertung für die<br />

kleineren Dörfer“, bekannte Vanzi.<br />

Wesentlich für den Erfolg ist auch<br />

der Skipass-Verkauf in ausgewählten<br />

Hotels – wobei die Hoteliers nur<br />

die Hardware zur Verfügung gestellt<br />

aber keine Verkaufsprovision<br />

bekommen. Sie betrachten es als<br />

imagefördernden Service, den Gästen<br />

beim Frühstück die Liftkarten<br />

zu servieren! Jede Karte im Winter<br />

ist inzwischen eine Chipkarte innerhalb<br />

des Verbundes (ca. 3,8 Mio.)<br />

Dr. Gerhard Vanzi, Direktor von Dolomiti Superski,<br />

stellte die Erfolgsfaktoren des weltgrößten Skiverbundes<br />

vor. Foto: mak<br />

– man hat die Chipkarten ja bekanntlich<br />

hier „erfunden“ und setzt<br />

bereits auch Kreditkarten mit integriertem<br />

Skipass-Chip ein. Dadurch<br />

kann auch als Neuheit die Tageskarte<br />

„direct to lift“ angeboten<br />

werden, wenn der Karteninhaber<br />

einmal die Abbuchung schriftlich<br />

erlaubt hat. Als zusätzlichen Anreiz<br />

MESSE BOZEN AG Südtirol I Italien<br />

www.prowinter.it<br />

MAGAZIN<br />

TRENDS<br />

gewährt Dolomiti Superski einen Preisnachlass: 5 % von<br />

der ersten bis zur fünften Tageskarte, dann immer 10 %.<br />

Auch Vanzi bemerkt eine zunehmende Vielfalt der Gästenationen<br />

(derzeit bereits 29) und wünscht sich daher<br />

künftig noch bessere Flugverbindungen. Schon jetzt ist<br />

die Internetplattform www.DolomitiSuperski.com ein sehr<br />

wichtiges Instrument der Marktkommunikation bzw. des<br />

Vertriebes und wird regelmäßig modernisiert, zuletzt<br />

interaktive Abfahrten. Das bedeutet, dass der Gast die 12<br />

PROWINTER 08<br />

8. INTERNATIONALE FACHMESSE FÜR<br />

VERLEIH UND SERVICE IM WINTERSPORT<br />

BOZEN/ITALIEN, 9. - 11. APRIL 2008<br />

9. - 10.04. 2008: 9.00 - 18.00 Uhr | 11.04. 2008: 9.00 - 17.00 Uhr<br />

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ALPITEC 08<br />

6. INTERNATIONALE FACHMESSE FÜR<br />

BERG- UND WINTERTECHNOLOGIEN<br />

Klaus Dieter Koch, Inhaber der Brand Trust Strategy<br />

Consultants, brachte es auf den Punkt: „Nicht Geiz<br />

ist geil, sondern Reiz ist geil!“ Foto: mak<br />

SPONSORS +<br />

PARTNERS


MAGAZIN<br />

TRENDS<br />

Hubert Huber von NTC führte die Symposium-Teilnehmer in die neuen Sommer-Trendsportgeräte ein.<br />

berühmtesten Abfahrten im voraus virtuell nachfahren<br />

kann! „In der Praxis wollen die Leute selten die gleiche<br />

Abfahrt zwei Mal fahren, das ist unsere Erkenntnis. Sie wollen<br />

Abwechslung und sich am Ende der Woche ihre Pistenstatistik<br />

im Tourismusbüro ansehen bzw. mitnehmen“,<br />

verriet Vanzi abschließend.<br />

10 Trugschlüsse beim Kundengewinnen<br />

Prof. Kurt Matzler von der Kepler Universität Linz setzte<br />

mit dem Thema „Neue Kunden gewinnen“ fort. Dabei<br />

räumte er mit 10 Trugschlüssen auf:<br />

? Wir brauchen die höchstmögliche Qualität!<br />

Besser ist es, ein optimales Preis-Leistungsverhältnis zu haben.<br />

? Unzufriedene Kunden sind Querulanten und verursachen<br />

nur Kosten!<br />

Wer kritisiert, hat Interesse an Zusammenarbeit und ist eigentlich<br />

ein treuerer Kunde als jene, die schweigen.<br />

? Wir haben keine Beschwerden, also sind unsere Kunden<br />

zufrieden!<br />

Die Erfahrung zeigt, dass viele Kunden ihre Beschwerde<br />

gar nicht kommunizieren.<br />

? Die Anzahl der Beschwerden muss minimiert werden!<br />

Maximieren ist besser, denn daraus können z. B. gemeinsam<br />

Innovationen abgeleitet werden.<br />

? Der Erfolg eines Unternehmens entscheidet sich am<br />

Markt!<br />

Die Frage ist, verfügt das Unternehmen über Kernkompetenz<br />

im Form von einzigartigem Know-how oder<br />

Ressourcen, die nicht kopierbar sind. Daraufhin sollte die<br />

Strategie ausgerichtet werden.<br />

? Der Kunde hat immer recht!<br />

Stimmt nur teilweise, denn der Kundenwunsch kann einen<br />

einengen, wenn man nicht exakt nachfrägt. Statt<br />

nach Wünschen besser nach Problemen in der Anwendung<br />

des Produktes fragen, die regelmäßig auftauchen,<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

10<br />

Foto: mak<br />

und sich um eine Lösung kümmern.<br />

? Der Zufriedenheitsgrad unserer<br />

Kunden ist der Maßstab!<br />

Es gibt aber Kunden, die bereits<br />

von der Konkurrenz abgeschossen<br />

wurden und die sich daher nicht<br />

mehr über uns äußern. Man müsste<br />

jene fragen, welche die Konkurrenz<br />

bevorzugen.<br />

? Doppelt soviel ist doppelt so<br />

gut!<br />

Nein: Die Weiterempfehlungsrate<br />

ist der beste Wachstumsindikator.<br />

? Immer mehr verbessern, damit<br />

die Zufriedenheit steigt!<br />

Es kommt darauf an, was man verbessert.<br />

Es muss etwas den Gästen<br />

sehr Wichtiges sein, etwas Unwichtiges<br />

könnte eher vernachlässigt<br />

werden.<br />

Keine zweite Chance<br />

für den ersten Eindruck<br />

Man sollte also überlegen, was die<br />

Kundenzufriedenheit und Weiterempfehlung<br />

am meisten beeinflusst.<br />

Beim Mountain Quality<br />

Check wären dies laut Umfragedaten<br />

die Gastronomie und die Pisten.<br />

Allerdings baut bereits eine<br />

schlechte Parkplatzsituation eine<br />

Frustration beim Gast auf, durch<br />

die alle weiteren Faktoren wie Bahnen,<br />

Pisten etc. negativer wahrgenommen<br />

werden als sonst. Das<br />

heißt, die Basisanforderungen müssen<br />

auf jeden Fall zur Zufriedenheit<br />

erfüllt werden, sonst handelt man<br />

sich ein riesiges Unzufriedenheitspotenzial<br />

ein. Achtung: man hat<br />

keine zweite Chance für den ersten<br />

Eindruck!<br />

Eine andere Sache beim Kundengewinnen<br />

ist es, bereits die Kinder<br />

zu begeistern. Das heißt, sie müssen<br />

sehr positive Erlebnisse haben,<br />

um sich den Bergurlaub positiv einzuprägen.<br />

Dann werden sie später<br />

auch mit ihren Kindern zurückkommen.<br />

Umgekehrt bleibt z. B. Stress<br />

in der Skischule emotional negativ<br />

„bei den Bergen hängen“. Darum<br />

ist es für die Pistenbetreiber wichtig,<br />

sich um das Wohlfühlen der<br />

Kinder zu kümmern und nicht nur<br />

das zu tun, was den Eltern passt.<br />

? Preis ist das dümmste Marketinginstrument!<br />

Nein, Preis ist das sensibelste Instrument,<br />

das den Gewinn am meisten<br />

beeinflusst. Preiskürzungen fordern<br />

normalerweise unrealistische Mengenzuwächse.<br />

Geiz ist nicht wirklich<br />

„geil“, weil man die Kunden zu<br />

Schnäppchenjägern erzieht. Und<br />

dann spielt die Marke plötzlich keine<br />

Rolle mehr..<br />

Markentechnik:<br />

„Reiz ist geil“<br />

Dieses Stichwort passte ideal für<br />

den nächsten Beitrag von Klaus-<br />

Dieter Koch, Inhaber der Firma<br />

Brand:Trust (Nürnberg), die sich<br />

auf Markenstrategieberatung spezialisiert<br />

hat: Nicht Geiz ist geil,<br />

sondern Reiz ist geil! Gerade dann,<br />

wenn es schwierig wird, spielen<br />

Marken eine große Rolle. In unserer<br />

Zeit dominiert erstmals der Überfluß<br />

den Mangel, daher sucht der<br />

Mensch Orientierung und dabei<br />

helfen ihm die Marken. Dieses Vertrauen<br />

in die Marke gilt es auf das<br />

Skigebiet zu übertragen. Daher<br />

muss man das, was man hervorragend<br />

macht, offensiv kommunizieren<br />

und kontinuierlich. Das betreffende<br />

Logo sollte möglichst groß<br />

sein, denn dadurch ergibt sich die<br />

einzige Chance, im Informationsdickicht<br />

relevant zu sein. Man muss<br />

wissen, wo man die Nummer Eins<br />

ist – und sei es nur „Weltmeister der<br />

Herzen“, wenn man wie Deutschland<br />

die Fußball-WM nicht gewonnen<br />

hat – und diesen Superlativ


verwenden. Wenn man irgendwo<br />

der zweitbeste ist, fällt man in der<br />

Wahrnehmung des Konsumenten,<br />

der täglich ca. 3 000 Markenkontakte<br />

hat, bereits durch. Was früher<br />

galt, nämlich dass sich ein gutes<br />

Produkt von selbst verkauft, stimmt<br />

heute nicht mehr! Damals waren<br />

die Märkte nicht so eng wie heute.<br />

Jetzt muss man ein Produkt sozusagen<br />

zwei Mal erschaffen – einmal<br />

physisch (z. B. neue Bergbahn) und<br />

dann auch noch in den Köpfen der<br />

Leute (mental)! „Wenn sie mehr<br />

können, als sie vermitteln, haben<br />

sie ein Problem“, so Koch wörtlich.<br />

Das sieht man an der Skikarte. Die<br />

darf nur soviel kosten, wie sie in<br />

den Köpfen wert ist und nicht, was<br />

sie tatsächlich verursacht. Wenn<br />

man jedoch die Leistung nicht vermittelt,<br />

dann wird nur auf den Preis<br />

geschaut. Daher sollte man nicht<br />

nachdenken, den Preis zu senken,<br />

sondern den Wert zu erhöhen. Fazit:<br />

Wenn eine Marke funktioniert,<br />

zieht sie Gäste an. Und wenn man<br />

mit Werbung nicht mehr weiterkommt,<br />

sollte man sich der Markentechnik<br />

bedienen. Das bedeu-<br />

tet, sein Können zu verdichten und<br />

es wertvoll ausdrücken. Mit anderen<br />

Worten: es geht nur darum,<br />

wie attraktiv man ist!<br />

Doing old things<br />

in a new way<br />

In puncto Attraktivität hat auch das<br />

Trendhotel-Konzept CUBE in den 6<br />

Jahren seines Bestehens einiges dazugelernt.<br />

Das konnte man dem<br />

MAGAZIN<br />

TRENDS<br />

„Der grüne Turm“ war eines von vielen Beispielen für Sommerattraktionen,<br />

das die Input Projektentwicklung GmbH. nach<br />

Gröden mitbrachte. Foto: mak<br />

Vortrag von Markus Comploj, CUBE GF in Savognin, entnehmen.<br />

Das Marketingkonzept war zu extrem auf junge<br />

Leute angelegt und „Junggebliebenen“ zu wild. Darauf<br />

hat man bei den neuen Eröffnungen bereits reagiert, das<br />

Motto „CUBE ist alles, außer gewöhnlich“ bleibt jedoch<br />

bestehen. Die Zielgruppe hat sich von 18 bis 40 Jahre<br />

nach oben korrigiert (Durchschnittsalter 31 Jahre!), die 6-<br />

Bettzimmer wurden abgeschafft. Die Funsportarten sind<br />

nun im Preis inkludiert, eigene Sportgeräte können bequem<br />

über die Gateways auf das Zimmer transportiert<br />

und im Vorraum sicher aufbewahrt werden. Entertainment<br />

und Geselligkeit sowie die Nähe zur Bergbahn (ca.<br />

50 m) haben sich als Erfolgsfaktoren herauskristallisiert.<br />

Besonders Alleinerzieher mit Kindern fühlen sich im CUBE<br />

gut aufgehoben und akzeptiert, schwächere Zeiten werden<br />

mit Events und Firmen-Incentives überbrückt. Innovativ<br />

zu sein bedeutet im CUBE-Konzept „doing old things<br />

in a new way.“<br />

Innovationen für mehr Wachstum<br />

Für Doppelmayr hingegen bedeuten Innovationen das<br />

Schaffen von Wachstum. Daher hat der Weltmarktführer<br />

eine Innovationsstrategie entwickelt, die Produkt-/Leistungs-,<br />

Prozess- und Sozialinnovation umfasst. Extra für<br />

den Bereich Sommerattraktionen wurde bekanntlich vor<br />

Jahren bereits die Doppelmayr-Tochter Input GmbH gegründet.<br />

Der Innovationszyklus wird jeweils vom Markt<br />

ausgelöst und kehrt dann zum Markt zurück. Als Beispiele<br />

nannte Thomas Pichler von Doppelmayr Italia verriegelbare<br />

Schließbügel samt Ablage für Brillen, Handy, Sonnencreme<br />

etc., Antirutschbeschichtung der Polsterung und<br />

Seilbahnen im urbanen Bereich (FUNITEL in Athen, 8 EUB<br />

in Rom, People Mover in Venezia) während Input-GF DI<br />

Helmut Müller Ideen zu Erlebniswelten am Berg vorstellte.<br />

„Wenn man sich mit der Zukunft beschäftigt, dann sollte<br />

man sich mit der Gesellschaft beschäftigen“, so Müller.<br />

„Der heutige Status ist, dass es niemals mehr Angebot an<br />

Sport und Fitness gab und trotzdem haben sich die Menschen<br />

noch nie so wenig bewegt. Das heißt, der Mensch<br />

Wir sorgen für sichere Pisten!<br />

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7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

11


MAGAZIN<br />

TRENDS<br />

Dr. Manfred della<br />

Schiava, GF der MdS<br />

Network, begleitet<br />

Wissensmanagement<br />

und Transformationsprozesse<br />

in Marketingund<br />

Human Resource-<br />

Bereichen. Sein Beitrag<br />

am Symposium:<br />

Erlebbare Service-Qualität.<br />

Foto: mak<br />

will bewegt werden – z. B. in der Natur-Berg-Bühne. Und<br />

diese Bühne muss für ihn inszeniert werden, damit er die<br />

Freude an der Bewegung wieder findet. Die technische Innovation<br />

muss daher mehr Erlebnis bringen, ohne dass<br />

der Gast selbst mit Aufwand etwas Neues lernen muss. In<br />

Zukunft wird Bewegung zum wichtigsten Gesundheitsfaktor.<br />

Spaß wird wichtiger als Leistung, Erlebnis wichtiger als<br />

Ergebnis und Bewegung wichtiger als Sport.“<br />

SCHNEEERZEUGUNG<br />

Am Anfang muss<br />

die Vision sein<br />

Wer also künftig auf diese Schiene<br />

im Bergtourismus setzt, wird vom<br />

Megatrend Gesundheit profitieren.<br />

Vorausgesetzt, man hat eine Vision,<br />

aus der man eine Strategie und davon<br />

schließlich ein (ganzjähriges)<br />

Angebot für einen ganzen Tag mit<br />

mindestens einem Highlight ableiten<br />

kann. Die richtige Strategie findet<br />

man jedoch nur, wenn man<br />

sich frägt „was will der Kunde und<br />

was bieten wir?<br />

Dabei ist übrigens der Generationswechsel<br />

beim Konsumenten im<br />

Auge zu behalten, wie es Dr. Harald<br />

Raetzsch von SKIDATA formulierte.<br />

Er sprach von gravierenden Umwälzungen<br />

wie z. B. „Pay per use-<br />

Geschäftsmodellen“ (nur für verbrauchte<br />

Konsumation bezahlen),<br />

der totalen Vernetzung, durch die<br />

sich alles über Fingerprint abwi-<br />

ckeln lässt, oder „log to lift“ – ein<br />

Trend in den USA, wo Parken und<br />

Skifahren eins sind. „More service,<br />

more guests“ ist ja das Motto der<br />

Amerikaner, wie auch Chris Peterson<br />

aus Utah in seiner Präsentation<br />

bestätigte.<br />

Erlebbare Service-Qualität<br />

Der Frage, wie die Service-Qualität<br />

erlebbar gemacht wird, ging hierauf<br />

Dr. Manfred della Schiava, GF<br />

der Agentur MdS Network GmbH,<br />

nach. Für ihn beginnt Service-Qualität<br />

bereits beim Parken, denn der<br />

erste Eindruck beim Gast bleibt.<br />

Man kann insgesamt 7 strategische<br />

Interaktionspunkte feststellen, an<br />

denen das Bergbahnpersonal soziale<br />

Kompetenz zeigen sollte. Dies ist<br />

umso wichtiger zumal die soziale<br />

Kompetenz der Gäste enorm gestiegen<br />

ist. Um jedoch im immateriellen<br />

Bereich stärker werden zu<br />

können, müssen Schulungsinstrumente<br />

wie Videoclips oder Multimedia<br />

Lernvideos, wie sie auch<br />

Doppelmayr verwendet, eingesetzt<br />

werden. Nur so werden Service-<br />

Standards für Kunden erlebbar gemacht.<br />

Das Ziel dahinter sollte sein,<br />

eine Atmosphäre des Wohlbefindens<br />

zu schaffen. Das beginnt mit<br />

der „Erlebnis-Einfahrt“ und einer<br />

freundlichen Aufnahme am Parkplatz,<br />

geht weiter mit wichtigen<br />

Tipps und Infos sowie an der Kasse<br />

einer professionellen Beratung über<br />

das „richtige Produkt“ und endet<br />

bei der Hilfe beim Einstieg, vor allem<br />

für Familien mit Kindern. Gerade<br />

hierin könnte künftig die besondere<br />

Stärke der Mountain Manager<br />

bestehen: Kundenbegeisterung erzeugen<br />

durch eine inszenierte<br />

Emotion. Oder anders ausgedrückt:<br />

die erfolgreichen Alpen-<br />

Destinationen werden in Zukunft<br />

über ihre Mitarbeiter bewusst herzliche<br />

Erlebnisse inszenieren! mak<br />

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MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

12<br />

Der Service Diamant. Bild: MdS Network GmbH


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Wenn der Berg ruft, schlägt die Stunde für<br />

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MAGAZIN<br />

TRENDS<br />

Die Auswirkungen des Klimawandels<br />

auf die Wintersportregion<br />

Schladming und daraus abzuleitende<br />

Handlungsstrategien<br />

sind die Forschungsschwerpunkte<br />

des vom Wissenschaftsministerium<br />

finanzierten proVision-Projektes<br />

„STRATEGE“. Daraus geht<br />

hervor, dass Schladming zumindest<br />

bis 2025 gute bis durchschnittlicheWintersportbedingungen<br />

haben wird. Der Mountain<br />

Manager präsentiert einige<br />

der wichtigsten Ergebnisse.<br />

Graphik 2: Bedeutung<br />

von Naturschnee für<br />

die Winterurlauber<br />

MANOVA, Wien<br />

2007.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

14<br />

STRATEGE – Strategien für<br />

Wintersportorte im Klimawandel<br />

Seit November 2005 erarbeitet<br />

Univ. Prof. Ulrike Pröbstl von der<br />

Universität für Bodenkultur gemeinsam<br />

mit einem interdisziplinären<br />

Forschungsteam (MANOVA,<br />

Meteorologieinstitut der Universität<br />

für Bodenkultur und ÖIR) Klimamodelle,<br />

Regionalanalysen und<br />

Marktuntersuchungen für die Region<br />

Schladming. Die Ergebnisse<br />

fließen in verschiedene Szenarien<br />

ein, die wiederum gemeinsam mit<br />

den lokalen Akteuren diskutiert<br />

werden. Im Rahmen eines partizipativen<br />

Prozesses werden aus die-<br />

Graphik 1: Beschneiungsstunden auf der Tal-, Mittel- und Bergstation Schladming, Dr. Hr. Formayer,<br />

Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien 2007.<br />

sen Szenarien Maßnahmen und Alternativen<br />

abgeleitet, die den möglichen<br />

negativen ökonomischen<br />

Auswirkungen des Klimawandels<br />

für die Region entgegenwirken<br />

können. Ein strategisches Planungsinstrument<br />

wird zum Monitoring<br />

der umgesetzten Aktivitäten<br />

installiert und dient somit als Entscheidungsgrundlage<br />

für die zukünftige<br />

Entwicklung. Hier ein paar<br />

der wichtigsten Ergebnisse aus<br />

dem Projekt STRATEGE:<br />

Lokale Fakten statt<br />

globale Katastrophenmeldungen<br />

Aufgrund der meist zu pauschalen<br />

Abschätzung über den Klimawandel<br />

in den Alpen bestimmen negative<br />

Meldungen zum Wintersport<br />

die Medien. Vor allem niedrig gelegenen<br />

Skigebieten wurde verbal<br />

bereits das „Aus“ erklärt. Auch die<br />

lokalen Klimadaten aus Schladming<br />

zeigen Kennzeichen der Erwärmung.<br />

So ist zum Beispiel die<br />

Anzahl der möglichen Beschneiungsstunden<br />

in der Vergangenheit


(Referenzzeit 1961–1990 und 1988–2002) um<br />

60 Beschneiungsstunden im Monat Jänner zurück<br />

gegangen. Die Ergebnisse der Klimaforschung<br />

weisen aber auch darauf hin, wie wichtig<br />

die Betrachtung des lokalen Kleinklimas, des Reliefs<br />

und der Exposition sind. So konnte für<br />

Schladming gezeigt werden, dass die Voraussetzungen<br />

für die Beschneiung durch den engen Talraum<br />

in tiefen Lagen oft besser sind als im Mittelbereich<br />

auf rund 1 300 m Höhe (vgl. Graphik 1).<br />

Insgesamt zeigt die Klimaforschung adaptiert an<br />

die lokalen Verhältnisse, dass selbst in einem tiefer<br />

gelegenen Skigebiet wie Schladming gute bis<br />

durchschnittliche Wintersportbedingungen bis<br />

ins Jahr 2025 angenommen werden können. Dies<br />

ist ein Zeitraum, der auch für die Entwicklung zusätzlicher<br />

und alternativer Konzepte genutzt werden<br />

kann.<br />

Schnee statt Kaffee<br />

Das Erlebnis von Bergen und Schnee ist aus Sicht<br />

der Wintersportler das wichtigste Motiv für den<br />

Winterurlaub. Dabei sind nicht nur die Schneeverhältnisse<br />

auf den Skipisten bedeutend, sondern<br />

auch das Naturerlebnis in der tief verschneiten<br />

Landschaft (vgl. Graphik 2).<br />

Wie die Befragung von 3 800 Skifahrer/-innen ergeben<br />

hat, sind bereits rund 75 % auf das Thema<br />

„Klimawandel“ sensibilisiert. Dabei gilt, dass<br />

männliche Skifahrer und besser ausgebildete Skifahrer<br />

und Skifahrerinnen stärker sensibilisiert<br />

sind. Der Skiurlaub ist unter den Befragten jedoch<br />

nach wie vor die Urlaubspräferenz Nr. 1, wobei es<br />

zukünftig unter dem Einfluss des Klimawandels<br />

tendenziell zu folgenden Verschiebung des Entscheidungsverhaltens<br />

kommen könnte: eine Präferenz<br />

für höher gelegene Skigebiete, eine längere<br />

Anfahrtszeit wird in Kauf genommen, der Urlaub<br />

wird in schneesichere Monate verlegt und<br />

die Buchungen werden immer kurzfristiger<br />

durchgeführt. Bereits jetzt geben 47 % der Wintersportler<br />

an, dass sie ihren Urlaub spontan ein<br />

bis zwei Monate vor Antritt buchen. Nach dem<br />

Winter 2006/07 ist die Tendenz, später zu buchen,<br />

noch angestiegen. In diesem Zusammenhang<br />

spielen die Medienberichte eine zunehmende<br />

Rolle. Es besteht die Gefahr, dass Verallgemeinerungen<br />

über die Schneesituation vielerorts<br />

gemacht werden und der „Klimawandel“ und<br />

seine Folgen „herbei geschrieben“ wird. Bei ein<br />

bis zwei schneefreien Tagen sind Kaffeehausbesuch,<br />

Spaziergang, Wellness oder Fernsehen im<br />

Bett meist noch ein akzeptables Ersatzprogramm.<br />

Jedoch würde die Mehrheit der Gäste nach spätestens<br />

drei Tagen den Urlaub abbrechen.<br />

Lust auf eine grüne Steiermark<br />

Schladming gilt als die Sporthauptstadt der<br />

Steiermark. Das spiegelt sich auch in den regionalen<br />

Daten der Skiregion wider: 61 % der Ankünfte<br />

erfolgen im Winter, 65 % der Übernachtungen<br />

fallen ebenfalls in den Winter, 70 % der<br />

Beschäftigten arbeiten im Dienstleistungssektor und davon<br />

rund 20 % nur im Beherbergungsbereich, was signifikant<br />

über dem steiermärkischen und österreichischen Schnitt<br />

liegt (ÖIR 2007, Statistik Austria). Die Klimaforschung zeigt<br />

die Veränderungen, die auf den Ort zukommen. Sie zeigt<br />

aber auch, dass bis ca. 2030 Zeit ist, alternative Konzepte<br />

zu entwickeln und zum Skisport weitere Standbeine für die<br />

Tourismusregion zu entwickeln. In der Graphik 3 werden<br />

die möglichen Strategien dargestellt, die mit den Verantwortungsträgern<br />

der Region und der Öffentlichkeit diskutiert<br />

werden. Im Zusammenhang mit Ersatz- und Alternativprogrammen<br />

zeigte sich, dass die Skifahrer und Skifahrerinnen<br />

im Winter durch Service und Dienstleistungen nur<br />

kurzfristig zu einer Verlängerung des Aufenthalts bei<br />

Schneemangelsituationen bewegt werden können. Nur<br />

Winterurlauber mit höherem Einkommen sind bereit, mit<br />

einer hochwertigen Unterkunft und umfangreichem Zusatzprogramm,<br />

wie Wellness-Einrichtungen, Indoor-Sportanlagen<br />

oder ähnliches, den fehlenden Schnee länger zu<br />

kompensieren.<br />

Diese Ergebnisse zeigen, dass es für die Zukunft vieler Tourismusregionen<br />

darauf ankommen wird, zusätzliche Zielgruppen,<br />

verbesserte Angebotsqualität und Strategien hin<br />

zum Ganzjahrestourismus zu etablieren. Auf diesem Weg zu<br />

einem nachhaltigen Tourismus wurde in Schladming erstmals<br />

in Österreich ein Tourismus-Optimierungs-Management-Model<br />

eingesetzt, das der Region hilft, ihren derzeitigen<br />

Stand, ihre Entwicklungsoptionen und die erreichten<br />

Ziele abzulesen. Dieser Prozess wurde von den Bürgerinnen<br />

und Bürgern der Region bereits aktiv begonnen. Up<br />

• Seil- und Hebetechnik für Maschinenbau<br />

• moderne Seilarchitektur<br />

• Seile für Land- und Forstwirtschaft<br />

• Seilkonfektion für Material- und<br />

Personenaufzüge<br />

• Lieferung von neuen Förder- und Spannseilen,<br />

sowie Spleißen u. Vergießen<br />

• NEU: Seilkabelwickelarbeiten wie z.B.<br />

an Gletscherbahnen !<br />

MAGAZIN<br />

TRENDS<br />

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Tel. 08034/708529 · Fax 08034/9096015<br />

info@seilerei-peter-weiss.de · www.seilerei-peter-weiss.de<br />

Graphik 3: Strategien<br />

zur Sicherung des<br />

Tourismus in den<br />

Alpen, Dr. Ulrike<br />

Pröbstl, Institut für<br />

Landschaftsentwicklung,<br />

Erholungs- und<br />

Naturschutzplanung,<br />

Universität für Bodenkultur<br />

Wien, 2007.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

15


MAGAZIN<br />

TRENDS<br />

Die Alpen<br />

werden noch kaum mit Wellness assoziiert<br />

Um eine Qualitätssteigerung des<br />

Wellness- und Gesundheitsangebots im<br />

Alpenraum zu erreichen, wurde von der<br />

FH München im Rahmen des geförderten<br />

EU-Projektes „Alpshealthcomp“ eine<br />

Studie über „Die Wahrnehmung des<br />

Alpenraums als Wellness-Destination“<br />

durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass<br />

Gesundheit und Wellness noch kaum<br />

mit den Alpen assoziiert werden.<br />

Der ALPSHEALTHCOMP-Report baut auf 1 607 telefonischen<br />

Interviews (CATI) einer bevölkerungsrepräsentativen<br />

Stichprobe im Januar 2007 auf. Befragt wurden Einwohner<br />

der Bundesrepublik Deutschland im Alter ab 14<br />

Jahren. Die Feldarbeit wurde von der Fa. MARPLAN (Offenbach)<br />

durchgeführt. Untersuchungsansatz und Datenauswertung<br />

wurden von der Fakultät für Tourismus der<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fachhochschule<br />

München erstellt.<br />

Als Verantwortlicher der Studie und Projektpartner in Bayern<br />

fungiert Prof. Dr. Thomas Bausch (FH München, Alpenforschungsinstitut<br />

GAP). Das Hauptinteresse war zu erfahren,<br />

wie die Alpen primär wahrgenommen werden und<br />

was potenzielle Gäste mit Alpiner Wellness assoziieren?<br />

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:<br />

? Der Alpenraum wird primär als Naturraum mit starker<br />

Fokussierung des Winters wahrgenommen;<br />

? Gesundheit und Wellness nimmt keinen relevanten<br />

Stellenwert bei der Wahrnehmung des Alpenraums ein;<br />

? Alpenurlaub wie auch Gesundheit und Wellness muss<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

16<br />

Tourismusexperte Prof. Dr.<br />

Thomas Bausch von der FH<br />

München, Alpenforschungsinstitut<br />

Garmisch Partenkirchen,<br />

ist verantwortlich für<br />

die Studie. Fotos: Alpshealth<br />

man sich leisten können: Die Urlauber<br />

entstammen tendenziell besser<br />

verdienenden Gesellschaftsgruppen;<br />

? Gesundheitsurlauber weisen<br />

eine geringe Wiederholungsrate<br />

und geringen Bezug zum Alpenraum<br />

auf;<br />

? Die klassischen Themen aus<br />

den Bereichen Hardware (Bäder,<br />

Saunen) und Software (Massagen,<br />

Körperbehandlungen) dominieren<br />

nach wie vor;<br />

? Die Kur ist in den Köpfen der<br />

Verbraucher kein breit verankertes<br />

Thema mehr;<br />

? Der Anteil der grundsätzlichen<br />

Ablehner und Skeptiker der Urlaubsform<br />

Gesund- und Wellnessurlaub<br />

ist mit 11,3 % aller Verbraucher<br />

erfreulich gering;<br />

? In den Alpen werden Qualitäts-,<br />

Service- und Genusskomponenten<br />

von den Anbietern erwartet – hierin<br />

unterscheidet sich der Alpenraum<br />

deutlich vom Wettbewerb!<br />

Fazit: Der Alpenraum es bislang<br />

nicht geschafft, trotz seiner ausge-<br />

Grafik „Die Top 10 Assoziationen zu den Alpen“.<br />

prägten Kompetenzen in den Bereichen<br />

Gesundheit und Wellness<br />

dieses Thema in den Köpfen der<br />

Gäste fest zu verankern! Zudem erschreckt<br />

die ausgeprägte Schwäche<br />

sommerorientierter Assoziationen,<br />

zumal Mehrfachnennungen<br />

möglich waren.<br />

„Vor dem Hintergrund des Klimawandels<br />

bestätigt sich ein Handlungsbedarf,<br />

die Themen Gesundheit<br />

und Wellness ebenso wie Bergsommer<br />

wiederzubeleben. Die Geschichte<br />

des alpinen Tourismus ist<br />

untrennbar mit den Themen Sommerfrische<br />

und traditionelle Gesundheitskompetenz<br />

verbunden.<br />

Wintersportgroßveranstaltungen<br />

und der wirtschaftliche Druck<br />

durch die Bergbahngesellschaften<br />

in einzelnen Teilregionen haben<br />

das faktische Bild der Alpen als Urlaubsregion<br />

offensichtlich einseitig<br />

verschoben“, schreibt Prof. Bausch<br />

im Report zur Studie<br />

Alpenurlaub muss man<br />

sich leisten können<br />

Im Rahmen der Untersuchung ga-


en 14,8 % der Befragten an, mindestens<br />

einen Wellness- oder Gesundheitsurlaub<br />

innerhalb der letzten<br />

fünf Jahre gemacht zu haben –<br />

unabhängig von der Urlaubsregion.<br />

Die Wiederholungsrate ist dabei<br />

noch sehr gering: Weniger als<br />

die Hälfte (43,1 %) hat in den letzten<br />

5 Jahren mehr als nur einen Gesundheits-<br />

bzw. Wellnessurlaub gemacht,<br />

nur 7,9 % haben drei und<br />

mehr Urlaube dieser Form erlebt.<br />

Auch hier ist das Einkommen ein<br />

Argument: Personen mit höherem<br />

Einkommen leisten sich eher einen<br />

solchen Urlaub – eine Tendenz, die<br />

für den Alpenurlaub generell gilt<br />

(unter 1500 € nimmt der Bevölkerungsanteil<br />

drastisch ab). Alpenurlaub<br />

ist in einer Reihe von Angebotssegmenten<br />

teurer als Alternativangebote<br />

außerhalb des Alpenraums.<br />

Zudem gibt es im Alpenraum<br />

kaum Angebote im untersten<br />

Preisbereich. Außerdem erfolgt die<br />

Vermarktung überwiegend unabhängig<br />

von den großen Reiseveranstalterkonzernen,<br />

wenngleich<br />

die Kooperationen in diesem Bereich<br />

stetig wachsen.<br />

Erwartungen an<br />

alpinen Wellnessurlaub<br />

Stellt man die allgemeinen Erwartungen<br />

der Verbraucher an einen<br />

Gesundheits- oder Wellnessurlaub<br />

den alpin-spezifischen Erwartungen<br />

gegenüber, so zeigen sich erhebliche<br />

Unterschiede. Massagen und<br />

Körperbehandlungen erwarten auf<br />

der assoziativen Ebene gerade mal<br />

noch gut die Hälfte der Befragten.<br />

Dagegen nehmen regionalspezifische<br />

sportliche Aktivitäten einen<br />

zentralen Stellenwert ein.<br />

Hier bestätigt sich erneut die Positionierung<br />

der Alpen als Sportarena<br />

Europas.<br />

Weitere, im alpinen Kontext besonders<br />

wichtige Themen, die auf<br />

der allgemeinen Ebene ohne große<br />

Bedeutung waren, sind Klima und<br />

Luft, Qualität der Hotellerie, Freizeit<br />

und Kulturangebot, Service oder<br />

schöne Natur und Landschaft. Ge-<br />

MAGAZIN<br />

TRENDS<br />

Grafik „Erwartungen<br />

an einen<br />

GesundheitsundWellnessurlaub:<br />

Unterschiede<br />

allgemein<br />

versus alpin“.<br />

sundheit bzw. der Bereich Kuranwendungen fallen dagegen<br />

sogar gegenüber der allgemeinen Ebene weiter ab.<br />

Auch dies bestätigt nochmals den Mangel einer erkennbaren<br />

Positionierung in diesem Thema.<br />

„Vielfach wird von Touristikern und Umweltverbänden im<br />

Alpenraum angenommen, dass das Motiv „intakte Umwelt<br />

und Natur“ beim Verbraucher einen hohen Stellenwert<br />

hat. In der durchgeführten Befragung scheint dieses<br />

Motiv im frei assoziativen Bereich nicht messbar auf. Dies<br />

lässt letztlich nur den Schluss zu, dass dies vom Verbraucher<br />

grundsätzlich erwartet wird, jedoch kein echtes eigenständiges<br />

Motiv ist. Die in vielen Untersuchungen mit<br />

gestützten Befragungen ermittelten Werte sollten daher<br />

nicht überinterpretiert werden“, meint Prof. Bausch abschließend.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

17


MAGAZIN<br />

SKISERVICE & RENT<br />

INTERSPORT Stubaier Gletscher:<br />

Shop-Rent-Service-Depot auf höchstem Niveau<br />

Shop-Rent-Service-Depot auf höchsten Niveau ist das Motto von Intersport Stubaier Gletscher. Im Bild der<br />

Kassenbereich des IS Gamsgarten zum heurigen Saisonstart. Fotos: mak<br />

Am Stubaier Gletscher wurde zum Winter<br />

07/08 ein einzigartiger Reigen an Innovationen<br />

für die Skifahrer verwirklicht. Das Treppensteigen<br />

und Tragen der Skiausrüstung gehört dank<br />

neuer Talstation der Vergangenheit an und die<br />

beiden INTERSPORT Service- & Rent Shops<br />

„Eisgrat“ auf 2900 m und „Gamsgarten“ auf<br />

2620 m Höhe haben ihre Dienstleistungsfähigkeit<br />

nochmals gesteigert. Um das Ziel, den Gast<br />

zu begeistern und zu verblüffen, zu erreichen<br />

hat die Wintersport Tirol AG u. a. in 3 neue Serviceautomaten<br />

von Wintersteiger investiert:<br />

zwei große Discovery SF und eine Tunejet für<br />

Snowboards.<br />

Seppi Repetschnig, Geschäftsleiter Intersport Stubaier Gletscher (l.)<br />

und Denis Kessinger Geschäftsstellenleiter-Gamsgarten, vor einem<br />

der neuen WINTERSTEIGER-Serviceautomaten Discovery SF,<br />

die „in der Auslage“ steht.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

18<br />

Die WINTERSPORT Tirol AG besteht<br />

aus der Stubaier Gletscherbahn<br />

mitsamt ihren 5 Bergrestaurants<br />

und 2 Eis-Bars sowie dem Hotel<br />

Happy Stubai und 4 INTER-<br />

SPORT Sportfachgeschäften – 3 im<br />

Skigebiet, eines in Innsbruck. Das<br />

im Oktober 2007 eröffnete INTER-<br />

SPORT Comfort Center in der neuen<br />

Talstation Mutterberg dient –<br />

neben dem Verkauf – vor allem als<br />

(überaus großzügiges) Self-Service-<br />

Depot für 1 500 Paar Ski bzw. 1 200<br />

Paar Skischuhe und Helme etc. mit<br />

Beauty Corner und Chill out-Corner.<br />

Laut dem Geschäftsleiter von<br />

INTERSPORT Stubaier Gletscher,<br />

Seppi Repetschnig, hätte man auf<br />

dieser Fläche das Doppelte unterbringen<br />

können, man wollte aber<br />

keinen „Ameisenhaufen“, sondern<br />

beste Qualität, Großzügigkeit und<br />

keine Wartezeiten Die Gäste können<br />

sich die Depotdauer einfach<br />

auf das Ticket buchen lassen. Von<br />

den ca. 350 Mitarbeitern der Wintersport<br />

Tirol AG sind alleine 40 in<br />

den Sportshops beschäftigt.. Denn<br />

das Motto der Wintersport Tirol AG<br />

„Wir wollen die Gäste begeistern,<br />

verblüffen, glücklich machen“ soll<br />

sich durch alle Bereiche durchziehen.<br />

Die Gäste sollen ihre schönsten<br />

Tage im Jahr am Stubaier Gletscher<br />

verbringen und davon zuhause<br />

erzählen, also die Destination<br />

aktiv weiter empfehlen.<br />

Das gewisse Extra<br />

spüren lassen<br />

Da man sich beim Produkt selbst<br />

nicht mehr viel abheben kann, rea-


lisiert man das Besondere vor allem<br />

im Umgang mit dem Gast. „Die<br />

Leute sollen das gewisse Extra in<br />

vielen Kleinigkeiten spüren. Wir<br />

sind daher sehr bemüht, nicht nur<br />

die Besten zu sein, sondern auch<br />

möglichst die Einzigen, die das tun,<br />

was wir tun“, erklärt Repetschnig.<br />

Er selbst hat hier vor 30 Jahren als<br />

Lehrling bei einem kleinen Sporthändler<br />

angefangen, ehe 1981 die<br />

Wintersport Tirol AG das Geschäft<br />

im Zuge des Neubaus des Restaurants<br />

Eisgrat übernahm und erstmals<br />

eine größere Fläche für ein<br />

Sportgeschäft adaptierte. Repetschnig<br />

wurde vom neuen Arbeitgeber<br />

übernommen. Auf Anhieb ist es<br />

gelungen, einen sehr großen Kundenstamm<br />

aufzubauen, so dass<br />

1994 ein weiteres Geschäft in der<br />

Bergstation Gamsgarten notwendig<br />

wurde. Verkauf, Verleih und<br />

Service spielen sich hier auf 600 m 2<br />

Fläche ab, wobei die Schleifmaschinen<br />

nicht „versteckt“, sondern bewusst<br />

in die Auslage gestellt werden,<br />

damit sie jeder vorbeikommende<br />

Skifahrer bei der Arbeit sehen<br />

kann. So kann man auch Werbung<br />

machen. Natürlich hat man<br />

zusätzlich die klassische Werbung<br />

mit Flyern und Plakaten – Slogan:<br />

„Skiservice auf höchstem Niveau“,<br />

die mit dem neuen Servicemaschinen-Partner<br />

Wintersteiger realisiert<br />

wurde.<br />

Paternoster-System<br />

beeindruckte<br />

Die Stubaier hatten zwar vom Weltmarktführer<br />

aus Ried/Innkreis bereits<br />

seit längerer Zeit elektronische<br />

Einstellsysteme, Wachsmaschinen<br />

und Komponenten für die Aufbewahrung<br />

im Einsatz, bei den großen<br />

Skiservicemaschinen ließ man<br />

sich erst vor einem Jahr überzeugen.<br />

Und zwar mit der Discovery,<br />

die vor allem mit ihrem Paternoster-System<br />

beeindruckte. „Das ist<br />

wirklich eine hervorragende Sache,<br />

man hat dadurch mehr Zeit für die<br />

Kunden. Die Maschine muss fast<br />

nicht mehr beaufsichtigt werden,<br />

wenn die Skibeladung bestückt<br />

ist“, beteuert Repetschnig und ergänzt:<br />

„Die Schleif-Qualität ist sowieso<br />

sehr gut, der Durchsatz hat<br />

sich erhöht und auch mit dem Service<br />

von den Wintersteiger-Mitarbeitern<br />

sind wir sehr zufrieden. Wir<br />

haben den Schritt nicht bereut und<br />

deshalb heuer die zweite Bestellung<br />

gemacht: eine weitere Discovery<br />

SF für die Station Eisgrat<br />

sowie eine Tunejet SDF für die<br />

Snowboards.“<br />

Welchen Vorteil Servicestationen<br />

auf fast 3 000 m Höhe haben, wollte<br />

die MM-Redaktion wissen. Repetschnig<br />

zählte eine ganze Reihe<br />

auf: Erstens kann der Kunde am<br />

Abend den Ski heroben servicieren<br />

lassen und braucht Ihn dafür nicht<br />

extra ins Tal transportieren und am<br />

nächsten Tag wieder heraufschleppen.<br />

Zweitens gibt es den prompten<br />

Skiservice mit 20 Minuten Garantie<br />

– also nach einer Kaffeepause<br />

weiterfahren, oder den 2 Stunden<br />

Gratistest von Ski-Weltneuheiten<br />

während eines „professional Service“.<br />

Drittens macht das Mieten<br />

hier oben Sinn: nicht nur, dass alle<br />

gemieteten Sachen kostenlos (!)<br />

deponiert werden, der Gast kann<br />

auch vor Ort umtauschen so oft er<br />

will, sollte etwas nicht am Schuh<br />

oder Ski passen.<br />

Weiters gibt es den Bonus „Gratis-<br />

Ski-Service ein Skileben lang“ für<br />

die in den Gletscher-Shops und im<br />

Intersport OKAY in Innsbruck gekauften<br />

Skier und das Angebot<br />

„Bootfitting“ – eine Paßformgarantie<br />

für Skischuhe mit Druckstellenbehandlung,Innenschuh-Maßanfertigung<br />

(Schäumen) und Fußbettanpasung.<br />

Denn wenn der Schuh<br />

drückt, kann der Skitag nicht genossen<br />

werden, da nutzen die<br />

schönsten Pisten und besten Bergrestaurants<br />

nichts. Übrigens wird<br />

die in den Gletscherstationen gekaufte<br />

Ware auf Wunsch auch kostenlos<br />

bis ins Hotel zugestellt!<br />

In Straßenkleidung<br />

erscheinen<br />

Grundsätzlich erkennt Repetschnig<br />

einen Trend zum Komplettverleih –<br />

also Sportausrüstung und Bekleidung.<br />

Viele Gäste, besonders die<br />

mit dem Flugzeug anreisen, erscheinen<br />

in Straßenbekleidung und<br />

müssen keine Wintersportausrüstung<br />

mehr aus der entfernten Heimat<br />

mitschleppen. Jene Gäste, die<br />

nicht mehr als 14 Tage im Jahr Skifahren,<br />

nehmen mehr und mehr<br />

das Verleihangebot in Anspruch.<br />

Keine Schlepperei mehr – keine<br />

MAGAZIN<br />

SKISERVICE & RENT<br />

Wartungskosten und immer das<br />

neueste Equipment sowie Gratisdepot<br />

für alle Mietgegenstände. Da<br />

70 % des Verleih-Kontingents jedes<br />

Jahr erneuert werden, kommt der<br />

Kunde immer in den Genuss des<br />

neuesten Materials.<br />

RENT TODAY-SKI<br />

TOMORROW<br />

Bei Kauf eines Zwei- oder Mehrtagesskipasses<br />

kann man die Mietausrüstung<br />

bereits am Anreisetag ab 14<br />

Uhr in Ruhe auswählen und kostenlos<br />

deponieren. Die dafür erforderliche<br />

Berg- und Talfahrt bei der Stubaier<br />

Gletscherbahn ist kostenlos.<br />

Wer Zeit sparen will, benutzt einen<br />

der 12 elektronischen RENT CHECK<br />

IN Terminals zur Daten – Vorerfassung<br />

im Gebiet, oder in der Gletscherbahn-Vorverkaufsstelle<br />

in Neustift.<br />

Das gesamte Verleihsortiment<br />

kann auch von zuhause aus über ein<br />

Reservierungstool auf der Homepage<br />

vorreserviert werden. Die bestens<br />

präparierte Ausrüstung steht<br />

in den Shops am Stubaier Gletscher<br />

zur Abholung bereit. mak<br />

Verleihgruben wie im<br />

Shop Eisgrat und Shop<br />

Gamsgarten ersparen<br />

den Gästen das Ausziehen<br />

der Schuhe für<br />

die Bindungseinstellung.<br />

In allen 3 Shops<br />

sind über 40 Mitarbeiter<br />

beschäftigt.<br />

Die Servicewerkstatt<br />

Eisgrat verfügt seit<br />

kurzem auch über eine<br />

WINTERSTEIGER<br />

Tunejet SB für Snowboards,<br />

bedient von<br />

Markus Gerstbauer.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

19


MAGAZIN<br />

SKISERVICE & RENT<br />

Eventmobil: Eine der größten zentralen<br />

Werkstätten Europas setzt auf MONTANA<br />

In Dallenwil/Zentralschweiz bietet Eventmobil<br />

für rund 70 Kunden auf 1 400 m2 Full Service<br />

zum Thema Ski- und Boardpräparation. Dabei<br />

kommen ausschließlich MONTANA Anlagen<br />

zum Einsatz – insgesamt sind es über<br />

10 Maschinen.<br />

Geschäftsführer Stefan<br />

Christen hat sich mit<br />

Leib und Seele dem<br />

Ski-Service verschrieben.<br />

Das erkennt man<br />

schon an den bestens<br />

gepflegten Maschinen<br />

und Einrichtungen.<br />

Eventmobil fühlt sich<br />

den Kunden verpflichtet<br />

und setzt aus Prinzip<br />

auf die neuesten<br />

Technologien: So können Ski und Snowboards mit dem<br />

neuen Radial Tuning von MONTANA versehen werden.<br />

Das ist eine neuartige Methode zur Bearbeitung der Kanten,<br />

mit der sich die Sportgeräte noch besser und sicherer<br />

führen lassen. Auch beim Wachsen setzt Eventmobil auf<br />

die fortschrittliche Infrarot-Technologie: Auf Wunsch bekommen<br />

Sportgeräte mittels dem MONTANA Wax Future<br />

Heißwachsgerät einen Wachsauftrag mit Tiefenwirkung<br />

und verbesserten, dauerhaften Gleiteigenschaften.<br />

Snowboard-Service Shop-in-Shop<br />

Der aufwendige Service an Snowboards wird von speziell<br />

geschultem Personal in einem separaten Prozess durchgeführt.<br />

Die Trennung vom Skiservice führt zu gleichbleiben-<br />

Blick in die Werkstatt: MONTANA CHALLENGE.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

20<br />

MONTANA SAPHIR.<br />

der Qualität des Ergebnisses und<br />

verhindert Reibungspunkte zwischen<br />

Ski- und Boardservice. Dafür<br />

wurde eigens eine MONTANA<br />

Challenge angeschafft.<br />

Qualitätsdenken und<br />

persönlicher Einsatz<br />

Dank großem Einsatz, einem hohen<br />

Qualitätsstandard (Eventmobil erfüllt<br />

die Standards des MONTANA<br />

Crystal Glide Finish) und kontinuierlichen<br />

Investitionen konnte der<br />

Kundenstamm innerhalb von nur 4<br />

Jahren von 3 auf 70 Kunden vergrößert<br />

werden.<br />

Durchdachte Logistik<br />

Material, das am Montag beim<br />

Kunden abgeholt wird, bekommt<br />

dieser bereits am Donnerstag zurück.<br />

Am Freitag abgegebene<br />

Sportgeräte werden am darauffolgenden<br />

Dienstag wieder angeliefert.<br />

Dies ermöglichen 2 LKWs, die<br />

unter der Woche 4 Tage im Einsatz<br />

Full Service auf 1 400 m 2 . Fotos: MONTANA<br />

sind. Der Service an den Sportgeräten<br />

wird in der Regel innerhalb von<br />

2 Arbeitstagen durchgeführt.<br />

2. Standbein mit<br />

Synergie-Effekt<br />

Namensgebend für das Schleifcenter<br />

ist das aufstrebende Event-<br />

Unternehmen, das dem Betrieb<br />

angegliedert ist. Mit mobilen, auf<br />

Kundenbedürfnisse zugeschnittenen<br />

Event-Fahrzeugen hat sich die<br />

Firma auf dem Schweizer Markt<br />

etabliert. Mit der Eigenentwicklung<br />

der „Event Boxen“ eröffnen<br />

sich für Firmenkunden kostengünstige<br />

und wirkungsvolle Möglichkeiten<br />

der Präsentation an Ausstellungen<br />

und Promotionsveranstaltungen.<br />

Ein Highlight wird die<br />

kommende Europameisterschaft<br />

im Fußball sein, für die man bestens<br />

gerüstet ist.<br />

i Infos: www.ski-service.com<br />

www.eventmobil.ch


MAGAZIN<br />

SKISERVICE & RENT<br />

Reichmann Kanten-Tuning-Maschine DTS-U Pro im Anwenderurteil:<br />

scharf, präzise, profitabel und schnell<br />

Scharf wie ein Samurai-Schwert<br />

sollen sie sein, sicher und sensibel<br />

wie die Bremstechnik in der<br />

Formel 1 müssen sie reagieren:<br />

die Kanten von Ski und Board.<br />

Da es nicht nur im Weltcup gilt,<br />

dass die Kanten eine Art Lebensversicherung<br />

für Skifahrer und<br />

Snowboarder auf der Piste sind,<br />

müssen sie auch für die Vielzahl<br />

der Wintersportfreunde perfekt<br />

präpariert werden.<br />

Die<br />

DTS-<br />

U Pro lieferte<br />

in der<br />

Anwenderbefragungüberzeugende<br />

Resultate.<br />

Aus diesem Grund wollte man von den Anwendern der<br />

Reichmann Kanten-Tuning-Maschine DTS-U Pro, die seit<br />

zwei Jahren eine sehr gute Nachfrage verbuchen kann,<br />

wissen, warum gerade die DTS-U Pro die Kanten derart<br />

perfekt präpariert und welche Anwendervorteile darüber<br />

hinaus existieren. Die Antworten sprechen für sich.<br />

Günther Schwaiger, Skischule und Skiverleih<br />

Schwaiger, Going am Wilden Kaiser:<br />

„In unserer Werkstatt werden neben Kunden-Ski und<br />

-Boards hauptsächlich unser eigenes Leih- und Skischulmaterial<br />

bearbeitet. Dadurch können wir in Punkto<br />

Schleifqualität ganz genau sagen, welche positiven Wir-<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

22<br />

Die DTS-U Pro in der Werkstatt von Europa Sport in Zell am See. Fotos: Reichmann<br />

kungen die DTS-U Pro bei uns im<br />

letzten Winter hatte. Insbesondere<br />

bemerkten wir, dass im Verleih und<br />

in der Skischule die Bearbeitungshäufigkeit<br />

durch die viel längere<br />

Kantenstandzeit zurückging. Damit<br />

ersparten wir uns viele Abendstunden<br />

an den Maschinen. Zusätzliche<br />

Zeitersparnis brachte uns das Wegfallen<br />

von Nacharbeiten. Durch das<br />

gratfreie Schleifresultat und das<br />

Spiegel-Finish konnten mein Bruder<br />

und ich uns schon am frühen<br />

Abend anderen Aufgaben widmen.<br />

Unsere Skischüler/-innen bemerkten<br />

den Unterschied ebenfalls,<br />

gleich über welches Fahrkönnen sie<br />

verfügten. Die Ski und Boards sind<br />

durch das Spiegel-Finish einfacher<br />

und leichter zu beherrschen. Dadurch<br />

lernen unsere Schüler/-innen<br />

schneller und im gleichen Zeitraum<br />

mehr als früher. Zusätzlich muss ich<br />

noch erwähnen, dass die Kombination<br />

mit der Bandwachsmaschine<br />

BWM 350 Pro das Optimum<br />

schlechthin ist. Durch die Bürste an<br />

der Wachsmaschine wird im<br />

Gegensatz zu anderen Wachsmaschinen<br />

das einzigartige Spiegel-<br />

Finish erhalten. Für uns passt diese<br />

Kombination perfekt und unsere<br />

Kunden und Schüler/-innen danken<br />

uns das durch erhöhte Buchungszahlen.“<br />

Sebastian Margreiter,<br />

Conny’s Sport & Mode,<br />

Brixlegg/Alpbach:<br />

„Technik top, Kanten-Tuning perfekt.<br />

Die Maschine ist ein Traum –<br />

kein Nachziehen und Nacharbeiten<br />

mehr, und alles läuft in einem Arbeitsgang.<br />

Wir setzen die DTS-U<br />

Pro jetzt im zweiten Winter ein und<br />

sind begeistert. Die hohe Schleifqualität<br />

kommt Skieinsteigern bis<br />

hin zu Profi-Skilehrern zugute. Wir<br />

haben viele ausländische Gäste mit<br />

geringeren Skifahr-Kenntnissen.<br />

Selbst sie kommen mit unseren<br />

Leihski gut zurecht und sind von<br />

der Grippsicherheit und der leichten<br />

Steuerbarkeit total begeistert.<br />

Im letzten Jahr haben wir mit dieser<br />

hohen Qualität neue Stammkunden<br />

hinzu bekommen, Qualität<br />

zahlt sich aus. Selbst erfahrene Skilehrer<br />

waren über den Qualitätssprung<br />

zu unserer früher schon<br />

hohen Präparationsqualität überrascht,<br />

die DTS-U Pro ist zumindest


für uns einzigartig in der Qualität.<br />

Zusätzlich war für unser Service-<br />

Team noch wichtig, dass die DTS-U<br />

Pro in unseren Service-Flow passt.<br />

Das muss bei uns reibungslos am<br />

Abend flutschen. Wir arbeiten zu<br />

sechst im Team Hand in Hand und<br />

können uns nicht vorstellen, dass<br />

eine andere Maschine so gut in den<br />

Prozess passt wie diese. Es macht<br />

einfach Spaß, im Team den Prozess<br />

flutschen zu spüren. Ich glaube, wir<br />

sind dabei sogar so schnell wie<br />

Automaten. Mit der DTS-U Pro sind<br />

wir total happy.“<br />

Helmut Schön,<br />

Europa Sport Rental &<br />

Service, Zell am See:<br />

„Wir haben unsere DTS-U Pro<br />

glücklicherweise endlich seit zwei<br />

Wochen bei uns stehen. Auf Grund<br />

der großen Nachfrage war es nicht<br />

sicher, ob wir überhaupt noch eine<br />

bekommen. Im Moment liegt dadurch<br />

unser Fokus mehr oder weniger<br />

am Einrichten und Anpassen<br />

des Maschinenparks in unser neues<br />

Maschinenkonzept. In diesem Maschinenkonzept<br />

setzen wir konsequent<br />

auf den Einsatz von Single-<br />

Maschinen, die einen flexibleren<br />

und individuelleren Service als die<br />

Service-Automaten am Ort zulassen.<br />

Mit gut ausgebildetem Service-Personal<br />

sind wir damit fast so<br />

schnell wie die Automaten, jedoch<br />

in Qualität und Flexibilität haben<br />

wir die Nase deutlich vorn. Die<br />

DTS-U Pro passt einfach optimal in<br />

unseren Arbeitsprozess, der uns<br />

jetzt noch schneller bei gleich bleibend<br />

höchster Schleifqualität neue<br />

Potentiale eröffnen wird. Da wir<br />

jetzt schon seit Jahren in der Rennsport-Präparation<br />

aktiv sind, ist die<br />

DTS-U Pro in der Schleifqualität die<br />

beste Lösung, sie bietet sogar<br />

Rennsport-Qualität ohne Grenzen.<br />

Die enorme Zeitersparnis aus dem<br />

Kanten-Tuning werden wir in Zukunft<br />

in den individuellen Service<br />

mit zum Beispiel speziell abgehängten<br />

Kanten und die Belag-Präparation<br />

investieren, denn wir können<br />

dies mit unserem Maschinenpark.“<br />

Herr Müller,<br />

Sport Müller, Zöblen:<br />

„Die DTS-U Pro ist bei gleich bleibend<br />

hoher Qualität die schnellste<br />

und präziseste Kanten-Tuning-<br />

Maschine auf dem Markt. Wir hatten<br />

das Vorgängermodell DTS-U<br />

und sind letztes Jahr mit der DTS-U<br />

Pro nochmals aufgestiegen. Bei<br />

uns bearbeiten drei Service-Kräfte<br />

MAGAZIN<br />

SKISERVICE & RENT<br />

werden können. Das ist für mich wichtig, da immer mehr<br />

Skifahrer mit den breiten Brettern zum Service zu mir<br />

kommen. Und wer weiß, wie breit die Ski noch werden.<br />

Mit der DTS-U Pro bin ich auf der sicheren Seite. Mit ihr<br />

kann ich ja auch ein Snowboard problemlos perfekt präparieren.<br />

Der letzte große Punkt war, dass ich ganz ein-<br />

Ski- und Snowboardservice bei Conny’s Sport & Mode in Brixlegg – Perfekt professionell<br />

täglich größere Stückzahlen an<br />

Leihski mit einem denkbar einfachen<br />

Bearbeitungsprozess – Ski<br />

rein, fertig raus. Die geringe Einarbeitungszeit<br />

ist ein großer Vorteil<br />

für den flexiblen Personaleinsatz.<br />

An der DTS-U Pro überzeugte uns<br />

insbesondere das automatische<br />

Abrichten für das Unterkanten-<br />

Spiegel-Finish. Es geht jetzt noch<br />

schneller und das Ergebnis ist einfach<br />

perfekt.“<br />

Johann Schober, Sport<br />

Schober, Bad Gastein:<br />

„Im Grunde kann ich noch nicht<br />

viel dazu sagen, ich bekomme<br />

meine DTS-U Pro erst übernächste<br />

Woche. Jedoch überzeugte mich<br />

bei den Präsentationen und Tests,<br />

dass ich mit einer Maschine Unterund<br />

Oberkante in einem Rutsch bei<br />

gleich bleibender Qualität durchziehen<br />

kann. Ich kann damit meine<br />

zwei alten Maschinen verkaufen<br />

und gewinne Platz für andere wichtige<br />

Dinge, wie zum Beispiel Rent-<br />

Ski. Mein zweitwichtigster Anforderungspunkt<br />

war, dass auch die<br />

mittlerweile sehr breiten Freeride-<br />

Ski mit der DTS-U Pro präpariert<br />

fach Bearbeitungszeit sparen möchte. Da war meine<br />

Überraschung besonders groß: Beide Kanten perfekt präparieren<br />

und dazu noch die Unterkante mit dem Spiegel-<br />

Finish polieren, das geht nicht. Dachte ich. Doch die DTS-<br />

U Pro kann es. Keine ist im Durchzug schneller und im Ergebnis<br />

dennoch 100 % präzise. Respekt. Ich freue mich<br />

auf meine Maschine.“<br />

Perfekte Verbindung<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass es einzigartig<br />

ist, dass Personen eine derart positive Verbindung zu<br />

einer Maschine entwickeln. Es scheint eine emotionale<br />

Verbindung wie mit einem Auto zu existieren. Der Fahrer,<br />

hier Anwender, freut sich auf die Fahrt mit dem Auto,<br />

wenn er einsteigt. Es ist schnell und sportlich, die Lenkung<br />

ist präzise, die Verarbeitung ist top und die Sicherheit<br />

wird groß geschrieben. Mit der DTS-U Pro ist eine<br />

technische High-End-Maschine in der Lage, perfekte<br />

Arbeitsqualität zu erzielen und auch positive Emotionen<br />

zu wecken.<br />

Nebenbei bemerkt, zwei große Skihersteller, Rossignol<br />

und Völkl, wecken schon seit zwei Wintern mit den überragenden<br />

Schleifresultaten bei ihren Händler-Skitests in<br />

Sölden positive Emotionen. Im Testzentrum in Sölden stehen<br />

zwei DTS-U Pro zur Präparation der Testski und überzeugen<br />

die Händler mit der perfekten Präparation. In den<br />

letzten Tagen hat Völkl die Präparation mit der DTS-U Pro<br />

noch weiter ausgebaut und in Straubing weitere Stationen<br />

aufgebaut. Für positive Emotionen bei Skifahrern und<br />

Snowboardern ist damit gesorgt. (pd)<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

23


MAGAZIN<br />

MOBILITÄT<br />

Die „Tschuggenbahn“ in Arosa, die mit Elektroantrieb auf Schienen fährt. Fotos: Coaster GmbH<br />

2006 konnte die Coaster GmbH ihr erstes Verkehrssystem,<br />

den so genannten Coaster, verkaufen. Der „Tschuggenbahn-Coaster“<br />

soll den Gast vom Hotel direkt in die Aroser<br />

Bergwelt bzw. zu den Talstationen der Aufstiegsanlagen<br />

befördern und damit den bisherigen Busservice ablösen.<br />

Die Montagearbeiten wurden im Juli 2007 abgeschlossen,<br />

die sicherheitstechnische Abnahme wesentlicher<br />

Teilsysteme und Sicherheitsfunktionen erfolgte mit<br />

September. Ende Oktober findet eine Nachinspektion<br />

noch offener Punkte statt, die offizielle Inbetriebnahme ist<br />

für den Beginn der Wintersaison geplant.<br />

Technische Eckdaten<br />

Fahrzeuge:<br />

? schienengebundenes Elektrofahrzeug mit 6–8 Plätzen<br />

und eigenem Antrieb<br />

? max. Steigfähigkeit: 55 %<br />

? max. Fahrgeschwindigkeit: 54 km/h (15 m/s)<br />

? max. Kapazität: 2 880 P/h und Richtung<br />

Strecke:<br />

? modulares Schienen-, Stützen- und Fundamentsystem<br />

? max. Stützenabstand: 36 m<br />

? engster Kurvenradius: 6 m<br />

? Spurweite: 1 m<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

24<br />

Coaster GmbH:<br />

„Alpentaxi“ auf Schienen<br />

Das System<br />

Den Coaster, der von der Coaster<br />

GmbH in Nüziders entwickelt wurde,<br />

gibt es in 4 Varianten:<br />

? Der City-Coaster (CC) ist eine<br />

flexible urbane Transportlösung<br />

und kann als Feinverteiler und/oder<br />

Sammler von und zu P+R-Anlagen<br />

oder Bahnhöfen zum Einsatz kommen.<br />

Mit dem City-Coaster können<br />

in Städten und Gemeinden Lärmund<br />

Schadstoffemissionen reduziert<br />

werden.<br />

? Der Mountain-Coaster (MC)<br />

verbindet Transport- und Erlebnisfunktion,<br />

wobei auch größere Höhenunterschiede<br />

überwunden werden<br />

können.<br />

? Für spezielle Anforderungen im<br />

Pendelbetrieb auf kurzen Distanzen<br />

gibt es den Short-Range-Coaster<br />

(SR).<br />

? Der Cargo-Coaster (LC) kann<br />

den Transport von Kleineinheiten<br />

wie Stückgut, Kleincontainer und<br />

Europaletten übernehmen.<br />

Mit der Wintersaison<br />

2007/08 wird für das<br />

Tschuggen Grand Hotel<br />

Arosa/Schweiz ein neues<br />

Verkehrssystem in Betrieb<br />

gehen. Mit seiner Hilfe<br />

werden Gäste vom Hotel<br />

direkt zum Skibetrieb<br />

transportiert.<br />

Vorteile für den Kunden sind u. a.:<br />

? Flexibilität in der Linienführung<br />

(kleinster Radius 6 m), die den Planern<br />

eine optimale Geländeanpassung<br />

ermöglicht.<br />

? Unterflurlösungen können aufgrund<br />

des geringen Querschnittes<br />

sehr kostengünstig realisiert werden.<br />

? Der Einsatz von Weichen ermöglicht<br />

die Einbindung beliebig vieler<br />

Stationen.<br />

? Der Coaster kann sowohl hinsichtlich<br />

Beförderungskapazität als


auch Streckenführung nachträglich<br />

erweitert werden.<br />

? Als selbstfahrendes System ermöglicht<br />

der Coaster einen bedarfsorientierten<br />

Betrieb.<br />

? Der Coaster erfüllt alle Sicherheitsanforderungen<br />

und entspricht<br />

allen internationalen Sicherheitsstandards<br />

(Anforderungen nach<br />

IEC und EN).<br />

Für Arosa kommt der Short-Range-<br />

Coaster SR zum Einsatz. Zwei selbstfahrende<br />

Fahrzeuge verkehren auf<br />

einer rund 530 m langen Schienenkonstruktion<br />

zwischen Hotel und<br />

Skigebiet, wobei die Steigung bis zu<br />

54 % beträgt. Angetrieben werden<br />

die komfortabel ausgestatteten Wagen<br />

von leistungsfähigen Elektromotoren.<br />

Ihre Energie beziehen diese<br />

aus Batterien, die Mercedes-Benz<br />

ursprünglich für eine Elektrohybridversion<br />

der A-Klasse entwickelt<br />

hatte, und im Falle des Coasters<br />

eine Reichweite von 100 km bzw. 2<br />

Stunden durchgehender Fahrt haben.<br />

Da die Batterien aber bei jedem<br />

Halt in einer Station aufgeladen<br />

werden und auch die Bremsenergie<br />

bei der Talfahrt ins System<br />

eingespeist wird, ist ein kontinuierlicher<br />

Betrieb gesichert.<br />

Für die 530 m lange Strecke, auf<br />

der 150 Höhenmeter überwunden<br />

werden, braucht der Coaster gut 2<br />

Minuten. Die Fahrzeuge stehen in<br />

den Stationen zum Einsteigen parat,<br />

können bei Bedarf aber auch<br />

per Knopfdruck gerufen werden.<br />

Der guten Zusammenarbeit von<br />

Hersteller, Auftraggeber, lokalen<br />

und kantonalen Behörden sowie<br />

GT-450W<br />

GT-450W<br />

* GT 450 WINDE<br />

Zugkraft bis 5 Tonnen, im 2 Gang bis<br />

23km/h, Seillänge:800-1275m<br />

w w w . f o r m a t i c . a t<br />

MAGAZIN<br />

MOBILITÄT<br />

Blick in eine Ausstattungsvariante<br />

des Coasters.<br />

Grundeigentümern und Umweltschutzverbänden<br />

ist es zu verdanken,<br />

dass bei der Trassenführung<br />

eine raumplanerisch interessante<br />

Lösung entwickelt und genehmigt<br />

werden konnte. Dazu Rainer Perprunner,<br />

Coaster GmbH: „Der<br />

Coaster ist ungemein flexibel und<br />

passt sich jeder Situation an. Deshalb<br />

konnte die Strecke auch optimal<br />

in die Landschaft integriert werden.<br />

Sie verläuft nah am Boden und<br />

ist in einigen Bereichen hinter den<br />

Bäumen gar nicht zu sehen.“<br />

Ausblick<br />

Die Arbeiten am Coaster haben bereits großes mediales<br />

Interesse ausgelöst, dazu hat die Coaster GmbH an die<br />

180 Anfragen von Interessenten im Haus. Rainer Perprunner<br />

legt für die weitere Vermarktung des Coasters<br />

allerdings Wert darauf, eine voll ausgetestete Anlage im<br />

entsprechenden Einsatz vorweisen zu können. Deshalb<br />

werden alle Erfahrungswerte, die man jetzt in Arosa noch<br />

vor der offiziellen Eröffnung sammeln kann, in das System<br />

und dessen Weiterentwicklung einfließen. Dann<br />

wird man an die neuen Aufgaben herangehen, von denen<br />

einige viel versprechend anmuten. dwl<br />

Hersteller Verkauf<br />

Hydrolink Oy Formatic Pistengeräte GmbH<br />

Vallgrundvägen 124 Schießstand 6<br />

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MAGAZIN<br />

MOBILITÄT<br />

Delphi-Studie: Trend zu höherer<br />

Verkehrsleistung ungebrochen<br />

Mobilität wird in den nächsten<br />

Jahren ein wichtiges Anliegen<br />

bleiben. Um den Anforderungen<br />

auch nur einigermaßen<br />

gerecht zu werden, fordern<br />

Verkehrsexperten nachhaltige<br />

Maßnahmen.<br />

Nachhaltige Maßnahmen sind der Schlüssel,<br />

um Mobilität auch weiterhin gewährleisten zu<br />

können. Grafik: ÖAMTC<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

26<br />

Acht Jahre nach der ersten Delphi-<br />

Studie präsentierte die ÖAMTC-<br />

Akademie vor kurzem die Ergebnisse<br />

einer aktualisierten und erweiterten<br />

Befragung. Teilgenommen<br />

haben an dieser Studie 134<br />

Experten aus 13 europäischen Ländern.<br />

Die gestellte Aufgabe bestand<br />

darin, „vom Ist-Zustand ausgehend<br />

die wahrscheinlichste Zukunftsentwicklung<br />

der vorgegebenen Parameter<br />

wie Verkehrsleistung, Verkehrsinfrastruktur,Verkehrssicherheit<br />

etc. einzuschätzen“. Als Prognosehorizonte<br />

galten die Jahre<br />

2015 und 2030. Ergänzend zu den<br />

quantitativen Begründungen wurden<br />

die teilnehmenden Experten<br />

außerdem ersucht, jene Annahmen<br />

und Rahmenbedingungen anzuführen,<br />

von denen die jeweilige<br />

Prognose abhängig gemacht worden<br />

war. Die Auswertung der offenen,<br />

qualitativen Begründungen erfolgte<br />

in Form einer zweiten Befragungs-<br />

und Diskussionswelle.<br />

Ressourcen<br />

umweltschonend nützen<br />

Das hochrangige Straßennetz wird<br />

bis zum Jahr 2030 nach Ansicht der<br />

Verkehrsexperten im europäischen<br />

Durchschnitt um rund 30 % wachsen,<br />

die Verkehrsleistung dabei<br />

beim Individualverkehr allerdings<br />

um 50 % bzw. beim Straßengüter-<br />

verkehr um 65 % zunehmen. „Es<br />

wird eng auf Europas Straßen“, so<br />

Christine Zach, Chefin der ÖAMTC<br />

Akademie.<br />

Die Lösungsansätze für die auftretenden<br />

Mobilitätsprobleme sehen<br />

die über 100 Delphi-Verkehrsexperten<br />

aus Europa vor allem in einer<br />

gesteigerten Energieeffizienz sowie<br />

mehr Kostentransparenz. So müssten<br />

die vorhandenen Ressourcen<br />

möglichst umweltschonend genutzt<br />

werden, wobei es primär<br />

nicht darum gehe, den Fahrzeugbestand<br />

zu verringern, sondern<br />

möglichst abgasarme und sparsame<br />

Fahrzeuge einzusetzen.<br />

Bei den alternativen Antriebsformen<br />

sehen die Experten vor allem beim<br />

Hybrid die größten Steigerungsraten,<br />

doch würden auch noch 2030<br />

mehrheitlich konventionelle Ottobzw.<br />

Dieselmotoren im Einsatz sein<br />

– diese aber in optimierten Varianten.<br />

Erst ab 2030 rechnet man damit,<br />

dass alternative Antriebe eine<br />

substantielle Rolle spielen.<br />

Kostentransparenz<br />

Gleich nach der Energieeffizienz<br />

folgt in der Beurteilung der Experten<br />

der Lösungsansatz „Kostentransparenz“.<br />

Der Preis bilde den wirkungsvollsten<br />

Mechanismus, um<br />

menschliches Verhalten zu ändern.<br />

Preispolitische Eingriffe werden<br />

demnach von 62 % der Delphi-<br />

Teilnehmer als wirksamste Maßnahme<br />

gegen negative Umwelteffekte<br />

eingestuft. Bei den Prognosen<br />

der Teuerungsraten geht man von<br />

einer Verdoppelung der realen Preise<br />

für Benzin und Diesel bis zum<br />

Jahr 2030 aus, wobei ein bis dahin<br />

um 20 % sinkender Kraftstoffverbrauch<br />

die Teuerung zum Teil wieder<br />

abfangen werde.<br />

Insgesamt wären nachhaltige Ergebnisse<br />

im Bereich der Mobilität<br />

nur zu erreichen, wenn es eine sektorenübergreifendeKommunikation<br />

und Kooperation gebe. Als<br />

Forderungen stehen u. a. im Raum:<br />

? Die Autoindustrie muss umdenken<br />

und den Konsumenten ein<br />

breites und leistbares Spektrum an<br />

energieeffizienten Autos anbieten.<br />

? Es muss steuerliche Begünstigungen<br />

für den Betrieb von Fahrzeugen<br />

mit alternativen Antrieben<br />

geben, z. B. eine langfristig garantierte<br />

Steuerbefreiung für Erd- und<br />

Biogas sowie andere nachhaltige<br />

Kraftstoffe.<br />

? Es gilt, das öffentliche Verkehrsangebot<br />

zu attraktivieren.<br />

? Es muss mehr Geld für Forschung<br />

und Entwicklung im Bereich<br />

der Nachhaltigkeit geben.<br />

? Beim Städtebau muss stärker auf<br />

Mobilitätsfragen Rücksicht genommen<br />

werden.


Am 5. Oktober 2007 unterzeichneten<br />

Jochen Sellge, Geschäftsführer<br />

DCC, und Abdulaziz Mohamed Al-<br />

Noaimi, Vorsitzender des Lenkungsausschusses<br />

der Errichtergesellschaft<br />

des neuen Flughafens<br />

Doha NDIA, einen Vertrag zum Bau<br />

eines APM (Automated People Mover).<br />

Nach den letzten Aufträgen in<br />

Venedig, Mexiko und Las Vegas<br />

wird mit diesem System der erfolgreiche<br />

Weg des Cable Line Shuttles<br />

im Mittleren Osten fortgesetzt.<br />

Die entscheidenden Kriterien für<br />

den Auftrag, bei dem sich DCC gegen<br />

renommierte internationale<br />

Anbieter durchsetzen konnte, waren:<br />

? die kurze Umsetzungszeit,<br />

? der geringe Einfluss des Systems<br />

auf die Gebäudestruktur,<br />

? die perfekte Umsetzung der speziellen<br />

Wünsche in Funktion und<br />

Design sowie<br />

? die niedrigen Instandhaltungskosten.<br />

TECHNIK<br />

NEUE BAHNEN<br />

Die Doppelmayr Cable Car, ein Unternehmen<br />

der Doppelmayr/Garaventa Gruppe, kann<br />

sich über den Auftrag zum Bau eines Cable<br />

Line Shuttles für den New Doha International<br />

Airport freuen. Der Auftragswert liegt bei<br />

44,7 Mio. Euro.<br />

DCC:<br />

Cable Liner Shuttle für Doha/Katar<br />

Cable Liner Shuttle für Doha. Fotos: Doppelmayr<br />

Vertragsunterzeichnung von Jochen Sellge, Geschäftsführer DCC,<br />

und Abdulaziz Mohamed Al-Noaimi, Vorsitzender des Lenkungsausschusses<br />

NDIA.<br />

Dazu überzeugten die seilgezogenen Züge durch ihren<br />

sauberen und geräuscharmen Betrieb ohne Abgasemissionen.<br />

Dazu Bo Birk Pedersen, Sales und Marketing-Leiter<br />

DCC: „Dieser Auftrag bestätigt die Bedeutung von DCC<br />

als ,key player’ in der APM-Industrie. Der Kunde wollte die<br />

beste am Markt erhältliche Technik und Ausstattung.“<br />

Das System<br />

Der zweispurige Cable Liner Shuttle wird das Terminalgebäude<br />

mit den Flugsteigen verbinden. Die Länge der<br />

Strecke beträgt 500 m, die Fahrgeschwindigkeit 12,5 m/s<br />

(45 km/h). Das System besteht aus 2 Zügen zu je 5 Waggons.<br />

Damit wird man in der Lage sein, 6 000 P/h je Richtung<br />

zu befördern.<br />

Der Cable Liner Shuttle soll bis 2009 fertig gestellt werden<br />

und soll dann gemeinsam mit der Eröffnung des 5,5 Mrd.<br />

US $ teuren Flughafens in Betrieb gehen. Der NDIA wird einer<br />

der größten Flughäfen im Mittleren Osten und soll bis<br />

2015 rund 50 Mio. Passagiere jährlich abfertigen. D/dwl<br />

Daten/Fakten<br />

Kunde: New Doha<br />

International Airport<br />

Berater des Kunden: Overseas Bechtel<br />

Incorporates (OBI)<br />

Berater für das APM System: Lea + Elliott<br />

Lieferant: DCC Doppelmayr<br />

Cable Car GmbH & Co<br />

Systemlänge: 500 m<br />

Systemkapazität: 6 000 P/h/Richtung<br />

Fahrbetriebsmittel: 2 Züge à 5 Waggons<br />

Fahrgeschwindigkeit: 12,5 m/s (45 km/h)<br />

Fahrzeit: 60 s.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

27


TECHNIK<br />

NEUE BAHNEN<br />

Die 6er-Sesselbahn<br />

„Täli“ verfügt über<br />

Bubbles und Sitzheizung.<br />

Fotos: BB Malbun AG<br />

DOPPELMAYR/GARAVENTA:<br />

2 neue Sesselbahnen für Malbun<br />

26,5 Millionen Schweizer<br />

Franken investiert man<br />

in Liechtenstein in den<br />

Ausbau des Skigebietes<br />

Malbun. Kernpunkt dabei<br />

sind zwei Sesselbahnen,<br />

die DOPPELMAYR/<br />

GARAVENTA gebaut hat.<br />

Oberhalb der Hauptstadt Vaduz liegt auf 1 600 m Seehöhe<br />

Liechtensteins einziges Skigebiet Malbun. Hier kann es<br />

schon vorkommen, dass neben dem verblüfften Gast Fürst<br />

Hans-Adam Platz nimmt, um sich ins Skigebiet transportieren<br />

zu lassen.<br />

Für Anfänger und Profis stehen 23 km Pisten zur Verfügung,<br />

von denen 10 ha beschneit sind. 11 Pistenkilometer<br />

gelten als leicht, 10 als mittelschwer und 2 Pistenkilometer<br />

fallen in die Kategorie „schwer“.<br />

Breite Akzeptanz<br />

Nachdem die Verantwortlichen vor einigen Jahren erkannt<br />

hatten, dass die Region mit den modernen Skidestinationen<br />

nur dann mithalten kann, wenn investiert wird, wurde<br />

das Malbun-Konzept entwickelt und auf den Weg gebracht.<br />

Es umfasst die Erneuerung der Bahnentechnik auf<br />

der Vaduzer Seite, den Bau einer Beschneiungsanlage für<br />

die Hauptpisten, die Realisierung eines Kinderlandes<br />

(Snowpark) und die Modernisierung jener Teile der Gastronomie,<br />

die zu den Bergbahnen gehören.<br />

Für die Saison 2006/07 wurden die Aufstiegsanlagen und<br />

die Beschneiung in Angriff genommen, derzeit wird der<br />

Kinderbereich realisiert. Bei der Talstation der neuen Sesselbahnen<br />

werden dazu großzügig dimensionierte Gara-<br />

Blick auf die Bergstation, die in kompakter Deckelvariante<br />

ausgeführt wurde.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

28<br />

gen für Pistenfahrzeuge, den Liechtensteiner<br />

Skiverband und ein Sanitätsraum<br />

gebaut.<br />

Die Gesamtsumme, die zur Umsetzung<br />

des Malbun-Konzepts benötigt<br />

wird, beträgt 26,5 Mio. CHF<br />

und wird durch die Ausgabe von<br />

Aktien lukriert. 13 Mio. CHF steuert<br />

das Land Liechtenstein bei, 6,5<br />

Mio. kommen von den Gemeinden<br />

und rund 7 Mio. CHF bringen die<br />

Liechtensteiner selbst auf. Damit<br />

zeigt sich eindrucksvoll, welche Akzeptanz<br />

das Projekt auch in der Be-<br />

völkerung findet. Mit der Fertigstellung<br />

aller Arbeiten wird 2010 gerechnet.<br />

Zwei neue Sesselbahnen<br />

Im Bereich der Aufstiegsanlagen<br />

wusste man, dass zwei alte Anlagen<br />

die technischen Standards nicht<br />

mehr erfüllen konnten, und deshalb<br />

eine Betriebsbewilligung nicht<br />

mehr zu erhalten war. Deshalb entschied<br />

man sich zum Bau zweier<br />

moderner Sesselbahnen durch<br />

DOPPELMAYR/GARAVENTA. Für


Die Talstation der 4-CLD Hochegg ist eine Standard UNI-G Station.<br />

den bekannten Seilbahnbauer<br />

sprachen dabei, so Rainer Gassner,<br />

Verwaltungsrat der Bergbahnen<br />

Malbun AG, das bewährte technische<br />

Know-how des Unternehmens,<br />

das stimmige Preis-/Leistungsverhältnis<br />

und vor allem auch<br />

die langjährige Partnerschaft, die<br />

sich schon beim Bau der alten Anlagen<br />

bewährt hatte. Mit Hilfe der<br />

neuen kuppelbaren Sesselbahnen<br />

wurden ein Schlepplift aus dem<br />

Jahr 1962 auf das Hochegg, zwei<br />

kleine Schlepplifte und ein Doppelsessellift<br />

aus den 70ern in das Täli<br />

ersetzt.<br />

Die kuppelbare 6er-Sesselbahn<br />

„Täli“ verfügt über eine Sitzheizung<br />

und wurde mit Bubbles ausgestattet.<br />

78 komfortable Sessel<br />

transportieren den Gast über die<br />

1 575 m lange Strecke, auf der 14<br />

Stützen passiert werden. Antrieb<br />

und Abspannung wurden im Tal<br />

Ihr Erfolg<br />

ist unser Erfolg!<br />

TECHNIK<br />

NEUE BAHNEN<br />

positioniert. Die Förderleistung beträgt derzeit 2 000 P/h<br />

und ist auf 2 500 P/h ausbaubar. Die Fahrzeit beträgt 5,7<br />

min., der Höhenunterschied zwischen Berg- und Talstation<br />

326 m.<br />

Mit der kuppelbaren 4er-Sesselbahn „Hochegg“ können<br />

derzeit 1 200 P/h und im Endausbau 1 500 P/h befördert<br />

werden, die Fahrzeit beträgt 3,8 min. Zum Einsatz auf der<br />

1 039 m langen Strecke kommen 47 Sessel. Antrieb und<br />

Abspannung wurden auch in diesem Fall im Tal positioniert.<br />

Die Talstationen der neuen Bahnen wurden aus dem unmittelbaren<br />

Siedlungsgebiet verlagert und weiter nach<br />

unten verlegt. Auf diese Weise konnten die Abfahrten von<br />

der Anfängerpiste bis zum renntauglichen FIS-homologierten<br />

Riesenslalomhang verlängert werden. Der moderne<br />

Zustiegsbereich, der durch die räumliche Nähe der Stationen<br />

in Form einer Skiarena gestaltet wurde, ist großzügig<br />

und bietet dem Gast schon beim Einstieg in den Wintersport<br />

den gewünschten Komfort. dwl<br />

Technische Daten:<br />

4 CLD Hochegg 6 CLD-B-S Täli<br />

Vertikale Höhe: 340 m 326 m<br />

Schräge Länge: 1 039 m 1 575 m<br />

Fahrgeschwindigkeit: 5 m/s 5 m/s<br />

Fahrzeit: 3,8 min. 5,7 min.<br />

Förderleistung: 1 500 P/h 2 500 P/h<br />

Antrieb/Spannstation: Tal Tal<br />

Nur etwa 20 % der Skifahrer und Snowboarder lassen ihr Sportgerät regelmäßig servicieren. Die restlichen<br />

80 % sind ein großes, ungenütztes Potential! Der Einsatz unserer Werbemittel bringt eine enorme Erhöhung<br />

der Aufmerksamkeit sowie eine Bewusstseinsbildung beim Skifahrer und Snowboarder zum Thema Service.<br />

Nutzen Sie diese erstklassige Gelegenheit und die WINTERSTEIGER Werbemittel.<br />

Ihr Erfolg ist vorprogrammiert!<br />

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TECHNIK<br />

NEUE ANLAGEN<br />

LEITNER TECHNOLOGIES:<br />

Ökologie im Aufwind<br />

Mit der neuen Windkraftanlage von LEITNER TECHNOLOGIES setzt Salzstiegl Akzente. Fotos: LEITNER TECHNOLOGIES<br />

Nachdem LEITNER TECHNOLOGIES 2003 seinen ersten Windgenerator auf der Malser Heide in Betrieb<br />

genommen hat, ging die Entwicklung der Anlagen stetig voran. 2007 erhält nun erstmals eine Skidestination<br />

in Österreich Ökoenergie von LEITWIND.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

30<br />

Skigebiet Salzstiegl mit Windgenerator.<br />

Seit Herbst 2007 verfügt die Steiermark<br />

über eine außergewöhnliche<br />

Windkraftanlage, mit der man<br />

gleich in mehrfacher Hinsicht Maßstäbe<br />

setzt. So handelt es sich dabei<br />

um einen Windgenerator der MW-<br />

Klasse, der mit seinem Standort auf<br />

über 1 800 m zu den höchst gelegenen<br />

der Welt gehört. Das ausgeklügelte<br />

Konzept und die revolutionäre<br />

Technik dieses Windgenerators<br />

des Typs Leitwind LTW 77 machen<br />

es außerdem möglich, Energie<br />

ausgesprochen umweltfreundlich<br />

zu gewinnen, Fixkosten des Betreibers<br />

zu reduzieren und zusätzliche<br />

Einnahmen zu lukrieren. Mit


Beginn der Wintersaison 2007/08<br />

beschreitet man in der Steiermark<br />

damit völlig neue Wege.<br />

Als Auftraggeber für das zukunftsweisende<br />

Projekt fungieren die Betreiber<br />

der Salzstieglbahnen. Salzstiegl<br />

hatte sich schon im Rahmen<br />

einer Studie des Landes Steiermark,<br />

in der man nach Windeignungsgebieten<br />

gesucht hatte, als geeigneter<br />

Standort empfohlen. Dazu<br />

Friedl Kaltenegger, Skigebiet Salzstiegl<br />

und Hotel Moasterhaus:<br />

„Energie ist neben unseren Personalausgaben<br />

der zweitgrößte Posten.<br />

Sozusagen hinter unserem Skigebiet,<br />

also hinter der Bergstation,<br />

beobachten wir schon seit Jahren<br />

Wetter und Wind mit einer Wetterstation.<br />

Irgendwann kam der Gedanke,<br />

dort ein Windkraftwerk zu<br />

errichten. Die Messergebnisse sind<br />

viel versprechend. Wir haben 2,1<br />

Mio. Euro ausgegeben und hoffen,<br />

diese innerhalb von 15 Jahren<br />

amortisiert zu haben.“<br />

LEITNER TECHNOLOGIES tritt mit<br />

dem Bau dieser Anlage den Beweis<br />

an, dass Windenergie auch für Skiregionen<br />

bei passenden Rahmenbedingungen<br />

eine interessante Alternative<br />

für herkömmliche Energieformen<br />

darstellt. Mit Folgewirkung<br />

darf gerechnet werden.<br />

Der neue Weg<br />

Das Skigebiet Salzstiegl in einer<br />

Höhenlage zwischen 1 300 und<br />

1 710 m verfügt über 5 Sessellifte<br />

und 2 Kinderlifte mit Lupo- und<br />

Übungswiese. Auf einer 40 ha großen<br />

Fläche stehen 12 km Pisten zur<br />

Verfügung, 6 km gelten dabei als<br />

leicht, 4 km als mittelschwer und<br />

2 km als schwer. Eine weitere Attraktion,<br />

die von den Gästen gerne<br />

genutzt wird, ist die 1,6 km lange<br />

Rodelbahn, die zwischen 9 und 21<br />

Uhr in Betrieb ist.<br />

Errichtet wurde der Windgenerator<br />

in unmittelbarer Nähe der Bergstation<br />

der Speiklifte an der Grenze zu<br />

Hirschegg (Gemeinde Reisstraße/<br />

Bezirk Judenburg) auf über 1 800 m<br />

Seehöhe. Damit ist diese Anlage<br />

die 3-höchste im Bereich der MW-<br />

Klasse weltweit. Mit der Energie,<br />

die der Windgenerator liefert, sollen<br />

die Seilbahnanlagen und die<br />

Infrastruktur des Skigebietes wie<br />

Hotel und Almhütten versorgt werden.<br />

Überschüssiger Windstrom<br />

wird in das lokale Stromnetz der<br />

Steweag eingespeist und vergütet.<br />

Auf diese Weise profitieren nicht<br />

nur die Betreiber des Skigebietes, in<br />

dem man die Fixkosten reduziert<br />

und zusätzliche Einnahmen lukriert,<br />

sondern auch die Gemeinde. Dazu<br />

Friedl Kaltenegger: „Wir erhoffen<br />

uns, dass wir etwa 30 bis 50 % des<br />

eigenen Stromverbrauches decken<br />

und außerdem so viel Strom erzeugen,<br />

dass wir die Windkraftanlage<br />

TECHNIK<br />

NEUE ANLAGEN BAHNEN<br />

Der Stahlturm wird<br />

gesetzt.<br />

Die Technik des getriebelosen<br />

Generators<br />

hat ihren Ursprung in<br />

der Seilbahntechnik.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

31


TECHNIK<br />

NEUE ANLAGEN<br />

Der Transport der<br />

Rotorblätter über die<br />

enge Salzstieglstraße<br />

war ein ausgesprochen<br />

schwieriges Unterfangen.<br />

2007 wird die<br />

LEITWIND-Technologie<br />

auch nach<br />

Indien exportiert.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

32<br />

bezahlen können. Die Windkraft<br />

hat gegenüber der Sonnenenergie<br />

den großen Vorteil, dass der Wind<br />

auch bei Nacht weht. Es erscheint<br />

mir eine ziemlich ausgereifte Technologie<br />

zu sein. Wir können mit<br />

diesem Kraftwerk 1 500 kW erzeugen.<br />

Das ist selbst für unseren großen<br />

Stromverbrauch im Skigebiet<br />

recht viel Energie. Außerdem zeigen<br />

die Messwerte, dass im Winter<br />

mehr Wind geht, also mehr Strom<br />

erzeugt werden wird als im Sommer.<br />

Die Stromproduktion läuft<br />

also synchron mit unserem Verbrauch.“<br />

Die LTW 77 ist eine dreiflügelige<br />

Upwind-Windkraftanlage mit hori-<br />

zontaler Achse, variabler Geschwindigkeit<br />

und Pitchregelung. Die<br />

Gondel ist modular aufgebaut und<br />

besteht aus drei mechanischen<br />

Hauptgruppen: Nabe, Generator<br />

und Maschinenträgergruppe. Dieses<br />

Konzept erlaubt einen einfachen<br />

Transport und eine schnelle<br />

separate Montage der einzelnen<br />

Gruppen. Das Herzstück der Anlage<br />

ist ein hoch effizienter permanent<br />

Magnet-Generator, der ohne<br />

Zwischenschaltung eines Getriebes<br />

direkt betrieben wird. Auf diese<br />

Weise werden Effizienz und Verfügbarkeit<br />

der Anlage erhöht, die beschwerlichen<br />

und umweltschädlichen<br />

Ölwechsel vermieden. Zudem<br />

erlaubt der segmentierte Generator<br />

einen einfachen Austausch<br />

von Teilen des Stators und des Rotors,<br />

ohne dass der Generator abmontiert<br />

werden muss.<br />

Die technischen Merkmale der Anlage<br />

in Salzstiegl ähneln jenen der<br />

Versuchsanlage in Mals. Die Gesamthöhe<br />

beträgt 105 m, der Rotordurchmesser<br />

77 m. Der spektakuläre<br />

Transport der fast 40 m langen<br />

Rotorblätter verlangte ein hohes<br />

Maß an Fingerspitzengefühl,<br />

die enge Salzstieglstraße erschwerte<br />

die Anlieferung zusätzlich und<br />

musste zu diesem Zweck gesperrt<br />

werden.<br />

Eine technische Neuheit ist das Erfassungssystem,<br />

das an den Rotorblättern<br />

installiert wurde. Durch<br />

dieses System wird die Bildung von<br />

Eis erfasst und ausgewertet. Sobald<br />

die Werte eine vorher programmierte<br />

Grenze überschreiten, schaltet<br />

die Anlage automatisch ab. Damit<br />

kann Eiswurf auf die nahe gele-<br />

genen Pisten verhindert werden.<br />

Immerhin könnte das Eis durch die<br />

Drehung der Rotorblätter mit einer<br />

Geschwindigkeit von 300 km/h<br />

weggeschleudert werden.<br />

Zukunftsmarkt Indien<br />

Auch der indische Markt ist für<br />

LEITWIND ausgesprochen attraktiv.<br />

So ging vor kurzem im Süden des<br />

Landes der erste Windkraftgenerator<br />

der Südtiroler in Betrieb, der mit<br />

Partnerunternehmen vor Ort errichtet<br />

wurde. Bei einer Nennleistung<br />

von 1,5 MW wird die Jahresproduktion<br />

4 Mio. kWh betragen,<br />

der LTW 77 sichert damit den jährlichen<br />

Strombedarf für 4 000 Haushalte<br />

von Uthumalai.<br />

„Die meteorologischen Bedingungen<br />

sind in Indien unvergleichlich<br />

anders als im österreichischen Skigebiet<br />

Salzstiegl, wo zeitgleich ein<br />

LEITWIND installiert wurde. Nach<br />

den zwei Prototypen in Mals hat<br />

unsere Firma die Produktion von<br />

Windkraftgeneratoren in vollem<br />

Umfang aufgenommen. Wir sind<br />

stolz, in zwei Erdteilen zur gleichen<br />

Zeit zwei Anlagen zu übergeben“,<br />

so Anton Seeber, Mitglied des<br />

LEITNER-Verwaltungsrates, der für<br />

diesen jungen, aber aufstrebenden<br />

Produktionszweig in Sterzing verantwortlich<br />

zeichnet. Hohe Luftfeuchtigkeit<br />

und Temperaturen bis<br />

50° C, Monsunregen und heftige<br />

Winde sind nur einige der Herausforderungen.<br />

Dazu müssen die<br />

elektrischen und elektronischen<br />

Schalttafeln gegen Tiere, unter anderem<br />

gegen giftige Schlangen abgesichert<br />

werden.<br />

Weitere Anlagen in Indien sind bereits<br />

fix. In wenigen Wochen wird<br />

noch ein Windrad in Betrieb gehen,<br />

für das nächste Jahr wird ein Windräderpark<br />

mit einer Leistung von<br />

60 MW projektiert.<br />

Vor diesem Hintergrund hat<br />

LEITNER TECHNOLOGIES im indischen<br />

Chennai 8 ha Grund erworben.<br />

Dort will man ab März 2008<br />

eine Fabrik für den Bau von Windkraftanlagen<br />

für den fernöstlichen<br />

Raum errichten. „Der Hauptsitz des<br />

Unternehmens, die technischen<br />

Büros sowie die Einrichtungen, die<br />

für Forschung und Entwicklung erforderlich<br />

sind, verbleiben jedoch<br />

in Sterzing“, präzisiert Michael Seeber<br />

seine Intentionen. L/dwl


MARKETING<br />

MANAGEMENT<br />

Peter Lorenz, GF Brauneck- und Wallbergbahnen<br />

GmbH/Alpenbahnen Spitzingsee GmbH:<br />

Wir müssen für Winter mit wenig<br />

Schnee gerüstet sein<br />

Die Bergbahnen am Brauneck, Wallberg<br />

und Spitzingsee haben ein sehr unterschiedliches<br />

Angebot, das entsprechend<br />

gefördert und ausgebaut wird. GF Peter<br />

Lorenz stellt im Gespräch mit dem<br />

Mountain Manager die Besonderheiten<br />

der Bahnen vor und zeigt Wege in die<br />

Zukunft auf.<br />

MM-FRAGE: „Die Brauneckbahn feierte 2007 ihr 50-jähriges<br />

Bestehen, schildern Sie bitte kurz die Entwicklung.“<br />

Lorenz:<br />

„Im November vor 50 Jahren ging die Brauneckbahn in Betrieb.<br />

Ziel war es damals, eine Bergbahn für Wanderer, Skifahrer,<br />

aber vor allem auch für die Hüttenwirte zu bauen.<br />

Damals mussten nämlich noch große Mengen an Material<br />

für die Wirte nach oben transportiert werden, da viele Hütten<br />

am Brauneck bewirtschaftet sind. Der Materialtransport<br />

hat sich später im Sommer mit dem Bau der Forststraße<br />

über Wegscheid erübrigt, im Winter ist die Bahn dafür<br />

aber auch heute noch von großem Nutzen.<br />

Früher war es ein Anliegen, die Bahn möglichst direkt mit<br />

dem öffentlichen Verkehr zu verbinden. Aus diesem<br />

Grund wollte man die Talstation ursprünglich sogar drüber<br />

der Isar bauen, Einwände von Grundstücksbesitzern<br />

haben das aber unmöglich gemacht. Die Talstation wurde<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

34<br />

Peter Lorenz, GF<br />

Brauneck- und<br />

Wallbergbahnen<br />

GmbH/Alpenbahnen<br />

Spitzingsee<br />

GmbH. Foto: dwl<br />

SERIE: 51<br />

dann gleich nach der Isar, also 300<br />

bis 400 m vom heutigen Standpunkt<br />

entfernt gebaut. Bedingt<br />

durch den Individualverkehr hat<br />

sich dieser Standort in der Folge<br />

allerdings als nicht mehr so gut erwiesen,<br />

sodass man die Talstation<br />

1980 am heutigen Platz neu gebaut<br />

hat.<br />

Die Bahn selber war von Anfang an<br />

eine Zweiseilumlaufbahn, die im<br />

Laufe der Jahre immer wieder modernisiert<br />

wurde. Die Förderleistung<br />

wurde erhöht, die Kabinen erneuert.<br />

Mit dem Bahntyp sind wir<br />

bis heute sehr zufrieden, weil es im<br />

oberen Bereich ein Spannfeld gibt,<br />

das windanfällig ist. 2001 hat man<br />

eine neue Bergstation errichtet, auf<br />

der ein Panoramarestaurant als Zusatz<br />

zum Hüttenangebot gebaut<br />

wurde. Da die Brauneckbahn mittlerweile<br />

auch eine Nachtfahrgenehmigung<br />

hat, finden dort nicht<br />

nur tagsüber, sondern auch am<br />

Abend Veranstaltungen statt.“<br />

MM-FRAGE: „Welches Angebot hat<br />

die Brauneckbahn heute im Winter?“<br />

Lorenz:<br />

„Das Brauneck war eigentlich<br />

schon immer ein Skiberg. Es existieren<br />

Fotos aus der Zeit, in der es die<br />

Bahn noch nicht gegeben hat. Da<br />

hatte sich vom Bahnhof her eine<br />

lange Schlange an Fußgängern gebildet,<br />

die ihre Skier am Rücken tragen<br />

und auf den Berg spazieren.<br />

Nach dem Bau der Kabinenbahn<br />

wurden dann im Skigebiet auch zusätzliche<br />

Lifte gebaut, sowohl von<br />

unserer Gesellschaft als auch von<br />

anderen, zum Teil privaten Betreibern.<br />

Heute verfügen wir im gesamten<br />

Skigebiet mit 34 km Pisten neben<br />

der Kabinenbahn über einen 4er-<br />

Sessellift, einen 3er-Sessellift, einen<br />

2er-Sessellift und 14 Schlepplifte.<br />

Der Zugang zum Skigebiet kann<br />

aber nicht nur über die Brauneck-<br />

Kabinenbahn erfolgen, sondern<br />

auch von Wegscheid aus über einen<br />

langen Schlepplift und einen<br />

4er-Sessellift.<br />

Die Mehrheit unserer Kunden<br />

kommt zu uns, um Ski zu fahren.<br />

Die Entwicklung zum Snowboarden<br />

haben wir natürlich auch miterlebt,<br />

doch hielt sich hier der Andrang<br />

in Grenzen. Ein anderer Liftbetreiber,<br />

der im Skigebiet einen<br />

Zweiersessellift und 2 Schlepplifte<br />

betreibt, will jetzt aber eine entsprechende<br />

Szene aufbauen und<br />

ein Angebot an Boxen, Rails etc.<br />

entwickeln.<br />

An Gästen haben wir hier viele Familien<br />

und natürlich auch viele Kinder,<br />

weil wir hier und auch in Wegscheid<br />

sanfte Hänge haben, die<br />

zum Skifahren-Lernen optimal sind.<br />

Wir haben auch sehr gute Kinderskischulen,<br />

das KinderSchneeLand<br />

,Villa Lustig’ und einen ,Kids Park’<br />

mit einem entsprechenden Angebot.<br />

Wenn man heute Skifahrer in<br />

München nach ihren Anfängen<br />

fragt, bekommt man meistens zur<br />

Antwort, dass sie es am Brauneck<br />

gelernt haben.<br />

Im oberen Bereich unseres Skigebiets<br />

haben wir dann aber auch sehr<br />

anspruchsvolle Pisten, sodass auch<br />

für Fortgeschrittene und Könner ein<br />

Angebot vorhanden ist. Unsere<br />

Stärken sind die Nähe zu München<br />

und die vielen bewirtschafteten<br />

Hütten, die zum Rasten einladen.“


„Viele Investitionen<br />

wurden zugunsten der<br />

Beschneiung zurückgestellt“<br />

MM-FRAGE: „Wie wichtig sind dabei Alternativen<br />

zum Skifahren (Gastronomie, Wandern<br />

etc.) bzw. Events und Veranstaltungen?“<br />

Lorenz:<br />

„Winter-Wandern kann man in unserer Region<br />

sehr gut, das wird für Gäste auch immer<br />

interessanter. Wir werden uns deshalb<br />

überlegen, einen ausgewiesenen Winter-<br />

Wanderweg zu etablieren. Das ist aber<br />

noch eine Idee für die Zukunft. Es gibt natürlich<br />

Überlegungen und Vorstellungen,<br />

auch den Nicht-Skifahrer stärker im Angebot<br />

zu berücksichtigen. Gerade im Frühjahr<br />

ist unsere Gaststätte bei der Bergstation<br />

immer einen Besuch wert. Man kann<br />

gut essen, die Sonne genießen und das<br />

Treiben auf der Piste beobachten.<br />

An Veranstaltungen sind die Skirennen<br />

vom Skiclub Lenggries ein Begriff. Viele der<br />

deutschen Skirennläufer wie Hilde Gerg,<br />

Martina Ertl, Michaela Gerg-Leitner oder<br />

Traudl Treichl kommen vom Skiclub Lenggries.<br />

Der Skiclub hat eine eigene beschneite<br />

Piste und einen eigenen Lift, wo<br />

regionale und Europacup-Rennen über die<br />

Bühne gehen. Wir hatten sogar schon 2<br />

Weltcup-Rennen, etwa den FIS-Herren-<br />

Weltcup-Slalom 1980, die bei uns abgehalten<br />

wurden. Darüber hinaus gibt es Rennen,<br />

die von Firmen durchgeführt werden.<br />

Das Brauneck war schon immer Anziehungspunkt für Skifahrer.<br />

Fotos: Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH<br />

Die Trennung der Pisten vom Skiclub und<br />

jener der Brauneckbahnen hat sich dabei<br />

sehr gut bewährt. Unsere Gäste können<br />

auf diese Weise die Liftkarten ohne Einschränkungen<br />

nützen und bei Interesse<br />

nebenan bei den Rennen dabei sein.“<br />

MM-FRAGE: „Gibt es Neuerungen für die<br />

kommende Saison?“<br />

Lorenz:<br />

„Für diesen Winter hat man viele Investitionen<br />

zugunsten der Beschneiung zurückgestellt,<br />

weil man für Winter mit wenig<br />

Schnee gerüstet sein will. Deshalb haben<br />

wir uns im Januar entschlossen, die vorhandene<br />

Beschneiungsanlage auszubauen<br />

und zu vergrößern. Für diesen Zweck wurde<br />

ein Konzept erstellt, das auch künftige<br />

Erweiterungsmöglichkeiten einschließt, sodass<br />

wir in einigen Jahren, etwa bis<br />

2010/2011 in der Lage sind, das ganze Gebiet<br />

zu beschneien. Die Investitionen für<br />

diesen Winter, die sich auf den oberen Teil<br />

der Weltcupabfahrt beziehen, betragen<br />

2,2 Mio. Euro. Die Schnee-Erzeuger kommen<br />

von Lenko, für die Planung zeichnete<br />

Klenkhart verantwortlich. Dazu haben wir<br />

den bestehenden Beschneiungsteich, der<br />

ein Fassungsvermögen zwischen 6 000<br />

und 7 000 m 3 hatte, auf 16 000 m 3 vergrößert.<br />

Wenn wir dann, wie vorgesehen,<br />

auch in den nächsten Jahren noch erweitern,<br />

werden wir einen zusätzlichen Beschneiungsteich<br />

brauchen. Das vorhandene<br />

Gesamtkonzept versetzt uns aber schon<br />

MARKETING<br />

MANAGEMENT<br />

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Vertrauen ist der Grundstein,<br />

auf dem Sicherheit wachsen<br />

kann. Auf welche Werte<br />

vertrauen Sie? Wir tragen jedes<br />

Jahr unzählige Menschen<br />

sicher ans Ziel und geben dort<br />

Halt, wo keiner ist. Aus diesem<br />

Vertrauen haben sich weltweite<br />

Partnerschaften entwickelt,<br />

die uns mit Herausforderungen<br />

wachsen lassen.<br />

Unsere Seile schaffen die<br />

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Sicherheit und unserer<br />

Verantwortung.<br />

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7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

35


MARKETING<br />

MANAGEMENT<br />

jetzt in die Lage, bei der Dimensionierung entsprechend vorausschauend<br />

zu arbeiten.“<br />

MM-FRAGE: „Was bietet die Brauneckbahn im Sommer?“<br />

Lorenz:<br />

„Wir sind in Lenggries nicht nur eine Wanderregion, sondern<br />

verfügen z. B. über gute Möglichkeiten zum Gleitschirm-Fliegen.<br />

Gleich neben der Bergbahn gibt es eine Flugschule, in der man<br />

sich das nötige Wissen zum Paragliden und Drachenfliegen erwerben<br />

kann. An guten Flugtagen kommen wir durchaus auf<br />

200 bis 300 Starts.<br />

Natürlich ist das Wandern für uns aber ein wichtiges Thema.<br />

Wenn man mit der Brauneckbahn nach oben fährt, hat man ein<br />

sehr gutes Angebot für längere und kürzere Touren wie z. B. den<br />

Panorama-Weg, den Kleinen Brauneck-Höhenweg, die Große<br />

Höhenwanderung, den Alpenwanderung-Rundweg oder die Benediktenwand.<br />

Auf der Stie-Alm hat man die Möglichkeit eine<br />

Schaukäserei zu besuchen, dazu wird viel für Kinder getan. So<br />

lädt man Schulklassen ein, die dann das Leben auf einer Alm kennen<br />

lernen und z. B. selber Brot backen können. Man versucht<br />

also mit vielen kleinen Ideen, den Berg interessant zu machen.<br />

Die beste Zeit dafür ist im Herbst, Ende August, September und<br />

Oktober, wobei uns die Nähe zu München zugute kommt. Man<br />

ist in relativ kurzer Zeit hier und kann dann bei einem Tagesausflug<br />

noch viel unternehmen."<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

36<br />

Die Zweiseilumlaufbahn auf das Brauneck<br />

feierte 2007 ihr 50-jähriges Bestehen.<br />

„Wir haben im<br />

Sommer und im Winter<br />

viele Tagestouristen“<br />

MM-FRAGE: „Welche Gäste<br />

sprechen Sie an?“<br />

Lorenz:<br />

„An den Wochenenden kommen<br />

sehr viele Familien. Für sie<br />

haben wir Familienkarten, bei<br />

denen es für die Kinder Vergünstigungen<br />

gibt. Die Familien<br />

zieht es nicht nur auf den Berg,<br />

auch in unmittelbarer Nähe zur<br />

Talstation der Brauneckbahn<br />

gibt es ein umfassendes Angebot.<br />

So haben wir bei der „Alten<br />

Mulistation“, einer guten Gastwirtschaft,<br />

einen schönen und<br />

gut ausgerüsteten Kinderspielplatz.<br />

Ebenfalls in der Nähe befinden<br />

sich eine Falknerei und<br />

ein Kletterhochseilgarten, die für<br />

Gäste viel Interessantes bieten.<br />

Das Angebot in der Umgebung<br />

nimmt uns keine Gäste, sondern<br />

bringt eine bunte Vielfalt, von<br />

der alle Anbieter profitieren.<br />

Für junge Leute sind außerdem<br />

der Mountainbike-Funpark und<br />

die Bullcart-Piste interessant.<br />

Die Felsengruppen bei der Stie-<br />

Alm eignen sich für Kletterkurse<br />

oder geführte Klettertouren für<br />

Sportkletterer, ein Klettergarten<br />

bietet beste Möglichkeiten zum<br />

Trainieren.<br />

Das Gros der Gäste sind aber Familien<br />

und ältere Leute, die unsere<br />

Region zu schätzen wissen.<br />

Was das Einzugsgebiet der Gäste<br />

betrifft, profitieren wir, wie<br />

schon erwähnt, von der Nähe<br />

zu München. Natürlich haben<br />

wir auch Gäste aus Lenggries,<br />

Bad Tölz, Wolfratshausen, Holzkirchen,<br />

Ebersberg, Freising bis<br />

nach Augsburg.<br />

Grundsätzlich haben wir im<br />

Sommer und im Winter sehr viele<br />

Tagestouristen. Im Winter sind<br />

rund 80 % unserer Gäste Tagesgäste,<br />

20 % sind Urlauber, die<br />

länger in der Region bleiben.“<br />

MM-FRAGE: „Sie sind neben der<br />

Brauneckbahn auch für die Ge-


schicke der Wallbergbahnen und<br />

Spitzingsee verantwortlich. Wie<br />

sieht das konkret aus?“<br />

Lorenz:<br />

„Ich bin bei allen Bahnen Geschäftsführer.<br />

Die Wallbergbahn<br />

wurde bis vor 4 Jahren als eigene<br />

Gesellschaft geführt, dann erfolgte<br />

die Fusionierung mit den Brauneckbahnen.<br />

Der Name des Unternehmens<br />

lautet jetzt ,Brauneck- und<br />

Wallbergbahnen GmbH’. Dann ist<br />

da noch die Alpenbahnen Spitzingsee<br />

GmbH, die als eigenständiges<br />

Unternehmen geführt wird.“<br />

MM-FRAGE: „Wodurch ist das Angebot<br />

der Wallbergbahn und der Alpenbahnen<br />

Spitzingsee gekennzeichnet?“<br />

Lorenz:<br />

„Die Wallbergbahnen hatten in früheren<br />

Jahren mit der Kabinenbahn,<br />

einem Sessellift und Schleppliften einen<br />

guten Winterbetrieb mit entsprechenden<br />

Abfahrten. Die steilen<br />

Pisten waren aber nicht für die Masse<br />

der Skifahrer geeignet, eine Präparierung<br />

sehr schwierig. Vor 10<br />

Jahren wurden die Lifte eingestellt,<br />

nur die Kabinenbahn wurde weiter<br />

betrieben. Der Umsatz hat sich dann<br />

schwerpunktmäßig auf den Sommer<br />

verlagert. Es gibt dort wie bei<br />

uns viele Gleitschirmflieger und viele<br />

Gäste, die das Panorama genießen<br />

oder wandern. Es werden auch viele<br />

Filme am Wallberg gedreht.<br />

2001 wurde dann eine präparierte<br />

Winterrodelbahn gebaut, in die<br />

Die Wallbergbahn ist ganzjährig<br />

in Betrieb.<br />

man sehr viel Ehrgeiz gesteckt hat.<br />

An guten Wintertagen kann man<br />

dort bis zu 2 000 Gäste begrüßen.<br />

Wenn es viel schneit, kommen die<br />

Freaks zu uns zum Tiefschneefahren<br />

auf der ehemaligen berüchtigten<br />

Talabfahrt, die nun nicht mehr<br />

präpariert wird. Ist die Rodelstrecke<br />

offen, kommen die Rodelfahrer.<br />

Bei einem guten Winter verteilt sich<br />

der Umsatz jetzt zu 60 % auf den<br />

Sommer, zu 40 % auf den Winter.<br />

Im letzten Jahr haben wir 20 % im<br />

Winter erwirtschaftet, 80 % im<br />

Sommer.<br />

Die Aufstiegsanlagen Spitzingsee<br />

gingen 2002 in Konkurs und wurden<br />

dann von der Unternehmensgruppe<br />

Schörghuber und der Kreissparkasse<br />

Miesbach übernommen,<br />

die Alpenbahnen Spitzingsee GmbH<br />

wurde gegründet. In der Folge hat<br />

man viel investiert, bis heute sind<br />

das rund 15 Mio. Euro. So wurden<br />

zwei alte Zweiersessellifte, die<br />

,Stümpflingbahn’ und die ,Suttenbahn’,<br />

durch kuppelbare 4er-Sesselbahnen<br />

ersetzt, eine Vollbeschneiung<br />

beider Abfahrten wurde gebaut,<br />

Pisten moderat verbreitert und<br />

die Parkplätze erweitert. Gemeinsam<br />

mit der Kabinenbahn ,Taubenstein’,<br />

die auch im Sommer genutzt<br />

wird, hat man jetzt ein gutes Angebot<br />

für die Gäste. Umsatzmäßig<br />

liegt der Schwerpunkt im Winter,<br />

Mit Loipolder Seilbahntechnik geht’s bergauf!<br />

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MARKETING<br />

MANAGEMENT<br />

der Spitzingsee war schließlich von jeher bekannt als<br />

,Schneeloch’.“<br />

„Die Unternehmen<br />

geben Impulse für die Region und stärken<br />

den Tourismus in Bayern“<br />

MM-FRAGE: „Welche gemeinsamen Ziele verfolgen die<br />

Bergbahnunternehmen?“


MARKETING<br />

MANAGEMENT<br />

Lorenz:<br />

„Die Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH und die Alpenbahnen<br />

Spitzingsee GmbH werden als eigenständige<br />

Unternehmen geführt, aber natürlich gibt es Synergien.<br />

Man kann sich mit Fahrzeugen und Know-how aushelfen,<br />

sodass man beweglich ist und auf diese Weise Geld sparen<br />

kann.<br />

Grundsätzlich möchte man mit den Unternehmen Impulse<br />

für die Region geben und den Tourismus in Bayern stärken.<br />

Dazu verfügt die Unternehmensgruppe Schörghuber<br />

über Hotels in den jeweiligen Regionen, sodass sich auch<br />

zwischen den Bergbahnen und den Übernachtungsbetrieben<br />

gute Synergien ergeben.<br />

Die Unternehmensziele werden für die einzelnen Gesellschaften<br />

separat definiert, weil sie so unterschiedlich sind.<br />

So will man für die Brauneckbahnen mit Sommer- und<br />

Winterprogramm in weiterer Folge den Sommer stärken.<br />

In Spitzingsee mit dem Schwerpunkt Winter ist der große<br />

Modernisierungsschub nahezu abgeschlossen, hier stehen<br />

noch kleinere Investitionen etwa im Bereich der Gebäude<br />

steurer<br />

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MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

38<br />

an. Hier wird man in den nächsten<br />

Jahren aber vermehrt darüber<br />

nachdenken, wie man den Sommer<br />

attraktiver machen kann. Bei<br />

den Wallbergbahnen stehen Verbesserungen<br />

bei der Rodelbahn im<br />

Raum, die Visionen und Ideen gehen<br />

hier in Richtung Beschneiung.“<br />

MM-FRAGE: „Wo sehen Sie die Vorteile<br />

von Kooperationen zwischen<br />

Bergbahnunternehmen?“<br />

Lorenz:<br />

„Natürlich gibt es zwischen Bergbahnen,<br />

die eng zusammenarbeiten,<br />

Synergien im Austausch von<br />

Personal, Maschinen und Knowhow.<br />

Ein weiterer Vorteil sind Kartenverbünde<br />

untereinander oder<br />

gemeinsam mit anderen. Die<br />

Pendelbahn Vermunt / Partenen<br />

Bergstation des kuppelbaren 4er-Sessels<br />

„Stümpflingbahn“.<br />

Brauneck-, Wallberg- und Spitzingsee-Bahnen<br />

sind gemeinsam mit<br />

dem Ski-Paradies Sudelfeld und<br />

dem Skizentrum Zahmer Kaiser in<br />

Tirol Partner im Verbund AlpenPlus,<br />

den es mittlerweile seit 5 Jahren<br />

gibt. Dieser Skipass- und Bergbahnverbund<br />

mit seinen Sommerund<br />

Winterangeboten hat sich zu<br />

einem wichtigen Faktor im bayerischen<br />

Touristikangebot entwickelt.“<br />

MM-FRAGE: „Was sind für Sie die<br />

größten Herausforderungen der<br />

nächsten Zeit?“<br />

Lorenz:<br />

„Die größte Herausforderung sind<br />

in den nächsten Jahren sicherlich<br />

Winter mit wenig Schnee. Solche<br />

Winter hat es zwar auch in der Vergangenheit<br />

immer wieder gegeben,<br />

aber die Intervalle scheinen<br />

kürzer zu werden. Die Klimaerwärmung<br />

ist unbestritten da und muss<br />

in die Konzepte eingebaut werden.<br />

Der Sommer wird wichtiger, die<br />

Angebote müssen darauf abgestimmt<br />

werden. Natürlich wird der<br />

Winter Thema bleiben, Investitionen<br />

in Beschneiung und Anlagen<br />

sind deshalb nach wie vor gerechtfertigt.<br />

Der Gast will aber auch in<br />

schneearmen Wintern unterhalten<br />

werden, darauf müssen wir uns<br />

vorbereiten.“ dwl


Expertenrunde:<br />

Tourismus fehlt Lobby<br />

Am 2. Oktober fand in Innsbruck eine von der APA (Austria<br />

Presse Agentur) und Tiroler Tageszeitung veranstaltete Diskussionsrunde<br />

zum Thema „Ist Schnee das Einzige, das dem<br />

Tourismus in Tirol fehlt?“ statt. Dabei wurde (wieder einmal)<br />

von Experten herausgearbeitet, dass es vor allem eine starke<br />

Lobby ist, die fehlt!<br />

Clemens Pig, Geschäftsführer von Media<br />

Watch, hielt bei der Fachdiskussion „Ist<br />

Schnee das Einzige, das dem Tourismus in<br />

Tirol fehlt?“ einen Impulsvortrag über<br />

„Trendanalyse". Fotos: Böhm/TT<br />

„Als medial unterbelichtet“<br />

bezeichnete Heidi Glück, ehemalige<br />

Pressesprecherin von<br />

Ex-Bundeskanzler Wolfgang<br />

Schüssel (VP), das Thema<br />

Wintertourismus. Den Grund<br />

dafür ortete sie unter anderem<br />

in „urbaner Überheblichkeit<br />

gegenüber dem alpinen<br />

Raum“.<br />

„Der Tourismus hat gar keine<br />

Lobby“, sagte Christian Harisch,<br />

Obmann des Tourismusverbandes<br />

Kitzbühel, und kritisierte<br />

in diesem Zusammenhang<br />

den zuständigen Wirtschaftsminister<br />

Martin Bartenstein<br />

(VP). „Bartenstein ist<br />

der Tourismus in Wahrheit<br />

wurscht“, meinte er. Er mache<br />

den Journalisten wegen der<br />

kargen Berichterstattung zum<br />

Thema Tourismus gar keinen<br />

Vorwurf. „Die Leute interessiert<br />

eben mehr, wer der Taufpate<br />

von Fiona's Baby ist, als<br />

MARKETING<br />

LOBBYING<br />

wie viel die Bergbahnen im vergangenen Winter investiert<br />

haben“, befand Harisch.<br />

Themen der Reisejournalisten kennen<br />

„Wenn ich die Top-Themen der Reisejournalisten kenne,<br />

kann ich mit den richtigen PR-Botschaften eher landen“,<br />

so die These von Clemens Pig, Geschäftsführer des Innsbrucker<br />

MediaWatch Instituts für Medienanalysen.<br />

In die gleiche Kerbe schlug Waltraud Wiedermann, Geschäftsführerin<br />

von APA-DeFacto: „Zentrale Fragen von<br />

PR-Verantwortlichen im Tourismus sind etwa ,Über welche<br />

Regionen wird am meisten berichtet und welches Image<br />

haben sie?’ und ,Welche Themen dominieren die Medien’?“<br />

Eine Präsenz-Analyse österreichischer Tourismusregionen<br />

von 66 Printmedien aus Österreich, Deutschland,<br />

der Schweiz und dem norditalienischen Raum hatte ergeben,<br />

dass im Sommer vor allem Wien und Salzburg mit<br />

Kulturberichterstattung dominieren. Bei den Themen stehen<br />

an erster Stelle mit 30,8 % Festivals und Festspiele, an<br />

zweiter Stelle kommt Wandern mit 26,4 % ergab die Analyse<br />

der APA-Tochter MediaWatch. Kulturthemen sind also<br />

oft Vorreiter touristischer Berichterstattung.<br />

Negative Klimaberichterstattung<br />

als Panikmache<br />

Negative Berichterstattung im Tourismus gebe es vor allem<br />

im Zusammenhang mit Katastrophen, Schnee- und<br />

Personalmangel sowie Nächtigungsrückgängen, führte<br />

Glück in ihrem Vortrag aus. „Im letzten Winter wurden wir<br />

regelrecht zugeschüttet von der Klimaberichterstattung“,<br />

meinte etwa Josef Margreiter, Direktor der Tirol Werbung.<br />

Das habe eine „Weltuntergangsstimmung“ erzeugt, die in<br />

keiner Relation zu den tatsächlichen Verhältnissen gestanden<br />

sei.<br />

„Die Welt kann ohne Angst nicht existieren, sonst könnte<br />

man sie nicht regieren“, zitierte ÖSV-Präsident Peter<br />

Schröcksnadel den Schriftsteller Michael Crichton.<br />

Er habe keine Angst, fügte er bei der Veranstaltung mit<br />

dem Titel „Ist Schnee das Einzige, das dem Tourismus in<br />

Tirol fehlt?“ hinzu. „Wenn wir zu wenig Schnee haben,<br />

müssen wir ihn uns halt machen“, meinte Schröcksnadel.<br />

Er sehe kein Problem, wenn man in Schneekanonen investiere.<br />

„Der Winter ist für mich noch lange nicht tot“,<br />

sagte der Präsident des Österreichischen Skiverbandes.<br />

Österreich-Urlaub: Für Jugendliche nur im Winter interessant<br />

Urlaub in Österreich ja, aber nur im Winter und möglichst kurz.<br />

Das ist das Kernergebnis der Jugendstudie TIMESCOUT zu den<br />

Urlaubsvorlieben der 11- bis 39-jährigen jungen ÖsterreicherInnen.<br />

Befragt wurden dazu 1000 Jugendliche in ganz Österreich.<br />

80 % der jungen Österreicher haben bereits einen Winterurlaub in<br />

Österreich verbracht, einen Sommerurlaub nur 60 %. Desto jünger<br />

desto weniger Sommerurlaub in Österreich lautet die Devise. Bei<br />

den Unter-20-Jährigen sind es bereits 50 %, die noch nie einen Sommerurlaub<br />

in Österreich erlebt haben.<br />

Der absolute Lieblingsurlaub der Jugend ist der Urlaub am Meer, gefolgt<br />

von Städtereisen, Partyreisen und Kreuzfahrten. Urlaub in den<br />

Bergen liegt erst an fünfter Stelle der Beliebtheitsskala. Während der<br />

Urlaub am Meer nicht lang genug sein kann – 50 % der Befragten<br />

wollen dort zwei Wochen verbringen – wird der Urlaub in den Bergen<br />

immer mehr zum flüchtigen Ereignis: für 75 % reichen 4 Tage<br />

völlig aus.<br />

Die beliebtesten Sommer-Reiseländer: Griechenland, Spanien, Italien.<br />

Das beliebteste Winterreiseland: Mit Abstand Österreich! Die 3 beliebtesten<br />

Wintersportorte: Kitzbühl, Schladming und Obertauern.<br />

Und was zieht die Jugendlichen tatsächlich im Winter nach Österreich?<br />

Schönes Wetter, Sport und Fun in der freien Natur. Der Studienleiter<br />

Mag. Michael Schaeberger: „Unsere Studie zeigt, dass das<br />

Erleben von Sport und Bewegung in der freien Natur der wichtigste<br />

Grund für einen Urlaub in Österreich ist. Alles andere ist letztendlich<br />

nur Beiwerk.“ Die Mehrthemenuntersuchung TIMESCOUT ist bei<br />

tfactory erhältlich unter +43 (0) 1 / 5 95 25 66.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

39


MARKETING<br />

TAGUNG<br />

Bei strahlend schönem Herbstwetter traf<br />

sich die Tiroler Seilbahnbranche Mitte Oktober<br />

zur jährlichen Tagung in Ehrwald. Zur Einstimmung<br />

auf die Wintersaison standen rechtliche<br />

Belange, Klimaaspekte und Kommunikation<br />

am Programm.<br />

Dr. Ingo Karl konnte<br />

eine Vielzahl an<br />

Gästen zur Tiroler<br />

Seilbahntagung in<br />

Ehrwald begrüßen.<br />

Fotos: dwl<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

40<br />

Tiroler Seilbahntagung:<br />

Bereit für den Winter<br />

Landesrätin Anna Hosp feierte in Ehrwald ihren Geburtstag.<br />

Die Begrüßung der Gäste übernahm Fachgruppenvorstand<br />

Dr. Ingo Karl, der in seiner Ansprache einmal mehr die Bedeutung<br />

der Seilbahnunternehmen für den Tourismus hervorhob.<br />

Landesrätin Anna Hosp, die es sich auch an ihrem<br />

Geburtstag nicht nehmen ließ, bei der Tagung dabei zu sein,<br />

überbrachte die Grüße von Landeshauptmann Herwig van<br />

Staa. Zur anstehenden Novelle des Seilbahngesetzes, das einige<br />

Schwachstellen gehabt habe, äußerte sie sich positiv<br />

und dankte allen Beteiligten für ihre Mühe. Grundsätzlich<br />

wandte sie sich gegen immer kompliziertere und längere Instanzenwege,<br />

die der Branche nichts Gutes brächten.<br />

Die wichtigsten Neuerungen der Novelle zum Seilbahngesetz<br />

fasste Dr. Ingo Karl zusammen. So gehe es vor allem um den<br />

Begriff „Stand der Technik“ sowie um neue Konzessionen, die<br />

Verlängerung von Konzessionen sowie Altanlagen (vgl. dazu<br />

MM 6/07 S. 6 f.). Im Großen und Ganzen verkörpere die Novelle<br />

ein „Geben und Nehmen“, wobei sich der Verband bemüht<br />

habe, möglichst gute Ergebnisse für die Branche zu erzielen.<br />

Nicht alle Neuerungen hätten aber in der Novelle Platz<br />

gefunden, sodass man sich nun auf Verordnungen konzentriere,<br />

die noch einige Pluspunkte bringen sollten.<br />

Dipl.-Ing. Robert Steinwander machte sich Gedanken zum<br />

Thema „Seilbahntechnik und Behörden – ein Duo“ und stell-<br />

DAS INFORMATIONSPORTAL<br />

DER SEILBAHNBRANCHE IM INTERNET


te einige Neuerungen vor, deren<br />

Erarbeitung und Umsetzung er mit<br />

Musikstücken verglich. Nicht immer<br />

stehe dabei allerdings Harmonie<br />

im Blickpunkt. So habe man<br />

schon frühzeitig auf die Sinnlosigkeit<br />

der Netzkonstruktionen hingewiesen,<br />

mit deren Hilfe man ein<br />

frühzeitiges Öffnen bzw. Hochziehen<br />

von Wetterschutzhauben bzw.<br />

Fußraster eindämmen hatte wollen.<br />

Es habe aber letztendlich mehrerer<br />

Studien und vieler Expertengespräche<br />

bedurft, hier den Weg<br />

für Alternativen freizumachen, die<br />

nun in Form der LED-Sicherungssysteme<br />

zum Winter 2008/09 kommen<br />

würden. Weitere Punkte in der<br />

„musikalischen Harmonielehre“<br />

waren u. a. der Ersatz von Bauteilen,<br />

der Versatz von Anlagen, die<br />

Betriebsleiter-Kurse oder die Personalausbildung<br />

bzw. die Aufnahme<br />

von Lehrlingen.<br />

Schnee und Krisen<br />

Dr. Karl Gabl, Regionalstellenleiter<br />

für Tirol und Vorarlberg der Zentralanstalt<br />

für Meteorologie und<br />

Geodynamik, stelle die provokante<br />

Frage „Geht Tirol der Schnee aus“<br />

und konnte die Zuhörer mit seinem<br />

Datenmaterial auch gleich beruhigen.<br />

So sei der Winter 2006/07<br />

eine Ausnahmeerscheinung gewesen.<br />

Grundsätzlich zeigten die<br />

Schneemessungen in den Staulagen<br />

ein Gleichbleiben der Schneemengen<br />

oder sogar einen leichten<br />

Anstieg, keinesfalls einen Rückgang.<br />

Im inneralpinen Bereich sehe<br />

man eine leichte Abnahme der<br />

Schneemenge, wobei man in höheren<br />

Gebieten eher eine gleich<br />

bleibende Schneemenge verzeichnen<br />

könne.<br />

Mag. Georg Hofherr und Dr. Eugen<br />

Stark beschäftigten sich in ihren<br />

Ausführungen mit der Risikokommunikation<br />

im Ernstfall, bei dem<br />

jede Stunde zähle. Eine Krise komme<br />

immer überraschend, sodass<br />

man dafür bereits im Vorfeld Vorbereitungen<br />

treffen müsse. Je bekannter<br />

ein Unternehmen sei, desto größer<br />

sei auch das Interesse der Medien.<br />

Es gelte daher, den Krisenprozess<br />

beherrschbar zu machen und<br />

die Abläufe genau festzulegen. Dabei<br />

müssten wichtige Punkte wie<br />

z. B. die Definition der Kommunikatoren<br />

und der zentralen Botschaften<br />

vorab geklärt werden.<br />

Dass auch Seilbahnunternehmen<br />

nicht von Diebstählen und Einbrüchen<br />

verschont bleiben, wusste<br />

Chefinspektor Dietmar Hosp, Landespolizeikommando<br />

für Tirol zu<br />

berichten. Das Sicherheitsdenken<br />

und Sicherheitsgefühl sei vielschichtig,<br />

so Hosp, und ein Wirtschaftsfaktor,<br />

den man nicht unterschätzen<br />

dürfe. Er bot den Unternehmen<br />

eine Gratisinformation<br />

bzw. -beratung der Polizei an, um<br />

Schwachstellen herauszufinden<br />

und wirksam entgegenwirken zu<br />

können. dwl<br />

MARKETING<br />

TAGUNG<br />

Dr. Karl Gabl<br />

informierte über<br />

die Entwicklung<br />

der Schneehöhen.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

41


MARKETING<br />

TAGUNG<br />

Deutsche Seilbahnen sehen<br />

Zukunft in Ganzjahres-Produkten<br />

Auf der Deutschen Seilbahntagung am 11. 10.<br />

in Rottach/Egern am Tegernsee wurde – nach<br />

einem sehr guten Sommergeschäft – die neue<br />

Positionierungsstrategie vorgestellt, die sich<br />

u. a. aus der von MANOVA durchgeführten<br />

SAMON-Studie (Kundenzufriedenheit) ableitet.<br />

Über die Auswirkungen des Klimawandels auf<br />

die alpenländische Wirtschaft referierte Prof. Dr.<br />

Thomas Bausch (FH München) und bemühte<br />

sich um Versachlichung des Themas. Seiner<br />

Meinung nach ist der demografische Wandel<br />

mindestens ebenso bedeutsam. Last but not<br />

least wurde das neue Handbuch „Recht und Sicherheit<br />

im organisierten Skiraum“ präsentiert.<br />

„Der letzte Winter entsprach aufgrund<br />

des Schneemangels leider<br />

nicht ganz unseren Erwartungen,<br />

nichtsdestotrotz blicken wir positiv<br />

in die Zukunft. Wir haben einen<br />

sehr guten Sommer mit 20 % Zuwachsraten<br />

und bauen daher unsere<br />

Sommeraktivitäten weiter aus.<br />

Gleiches gilt für familienfreundliche<br />

Angebote“, so VDS-Vorstand DI Peter<br />

Huber. „Die meisten Deutsche<br />

Bergbahnen haben ja ihren Ursprung<br />

im Sommertourismus, hier<br />

liegt das Potenzial für die Zielgruppe<br />

Familien. Ob im Mittelgebirge<br />

oder im Alpenraum – Familien mit<br />

Kindern könnten die Seilbahnen<br />

neue Erlebnisräume öffnen.<br />

Im Winter werden wir jedoch von<br />

leistungsstarken Mitbewerbern in<br />

den Nachbarländern überholt – jedoch<br />

hat auch Deutschland aufgeholt.<br />

Die Ansprechpartner der Deutschen Seilbahntagung am Tegernsee (v. l. n. r.): Buchautor Gerhard Dambeck,<br />

VDS-Vorstand DI Peter Huber, Autorin Dr. Helga Wagner, Prof. Dr. Thomas Bausch, VDS-Geschäftsführerin<br />

Birgit Priesnitz, Hannes Rechenauer (VDS Öffentlichkeitsarbeit) und MANOVA-Geschäftsführer<br />

Mag. Klaus Grabler. Fotos: mak<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

42<br />

Den Nachholbedarf gegenüber<br />

Österreich bestätigte der Geschäftsführer<br />

des Wiener Marktforschungsinstitutes<br />

MANOVA, Mag.<br />

Klaus Grabler, aufgrund der Umfrage-Daten<br />

aus dem SAMON (Satisfaction<br />

Monitor), die seit letzten<br />

Winter erstmals auch für die Deutschen<br />

Bergbahnen vorliegen. Verantwortlich<br />

dafür sei vor allem die<br />

niedrige Investitionstätigkeit. Das<br />

soll sich jedoch künftig ändern –<br />

speziell, wenn der nachteilige<br />

Mehrwertsteuersatz in der Branche<br />

wie erhofft von 19 % auf 7 % gesenkt<br />

werden sollte. SAMON kam<br />

zu der Analyse, dass sich die Skigebiete<br />

prägnanter auf klare Zielgruppen<br />

konzentrieren und auf Faktoren<br />

wie Gastfreundlichkeit setzen sollten.<br />

Die Stärken deutscher Pistenbetreiber<br />

liegen in der Nähe zum<br />

(deutschen) Gast und in der Inszenierung<br />

von „small is beautiful“.<br />

Klimawandel ist nicht die<br />

einzige Herausforderung<br />

Ergänzend präsentierte der Tourismusexperte<br />

Prof. Thomas Bausch,<br />

Fakultät Tourismus der Fachhochschule<br />

München Alpenforschungsinstitut<br />

Garmisch Partenkirchen,<br />

die „Auswirkungen des Klimawandels<br />

auf die räumliche Entwicklung<br />

und Wirtschaft des Alpenraumes“.<br />

Eine Diskussion sei erforderlich, um<br />

Anpassungsstrategien entwickeln<br />

zu können, jedoch müsse sie versachlicht<br />

werden und dürfe nicht<br />

von anderen Problemen wie z. B.<br />

der sich verändernden Altersstruktur<br />

der Bevölkerung ablenken. Es ist<br />

zu erwarten, dass die Energiekosten<br />

weiter steigen werden und daher<br />

Urlaub im Nahbereich wieder<br />

attraktiver wird. Das alte Schlagwort<br />

Sommerfrische wird wieder<br />

zu Ehren kommen! Und die Urlaubsmotive<br />

der Menschen werden<br />

sich weiter verändern, Spaß und<br />

Freude werden mehr in den Vordergrund<br />

rücken, auch Genießen<br />

und Sich-Verwöhnen lassen. Es gilt<br />

also, neues Nachfrageverhalten ab-


zudecken, am besten durch Produkte,<br />

die sowohl Sport erlauben<br />

als auch Spaß und Verwöhnung<br />

ermöglichen. „Die Fragestellung,<br />

wann der Schnee letztlich ausbleibt,<br />

ist nicht zu beantworten.<br />

Die Szenarien machen jedoch<br />

nachdenklich, so dass man winterund<br />

sommertaugliche Produkte<br />

gemeinsam entwickeln sollte“,<br />

meinte Bausch.<br />

Nur Fliegen ist schöner<br />

Dipl.-Betriebswirt Hannes Rechenauer,<br />

Leiter der Öffentlichkeitsarbeit<br />

im VDS, machte anschließend<br />

die Presse auf die neue Verbandsbroschüre<br />

„Nur Fliegen ist schöner“<br />

aufmerksam. Hier werden auf<br />

20 Seiten alle Fragen rund um das<br />

Thema Deutsche Seilbahnen beantwortet,<br />

die pro Jahr 7 Millionen<br />

Gäste befördern und ca. 80 Mio.<br />

Euro umsetzen. Dem Bereich Wertschöpfung<br />

wurde ein eigener Abschnitt<br />

eingeräumt, um die von<br />

den Bergbahnen ausgelöste Wertschöpfungskette<br />

aufzuzeigen. Die<br />

Branche zählt in Deutschland derzeit<br />

160 Seilschwebe-, 19 Stand-<br />

seil- und 4 Zahnradbahnen sowie<br />

1 642 Schlepplifte. Die technische<br />

Beschneiung erreicht einen Wert<br />

von 13 % der Pistenfläche (Bayern).<br />

Hier wird man auch in Zukunft<br />

nicht an die Zahlen Österreichs (ca.<br />

60 % Beschneiung) herankommen,<br />

sondern wegen der geringeren Höhenlagen<br />

von vornherein einen anderen<br />

Weg einschlagen.<br />

Damit die Piste nicht<br />

zum Tatort wird<br />

Um das Spannungsverhältnis zwischen<br />

Verkehrssicherungspflicht der<br />

Pistenbetreiber und Eigenverantwortlichkeit<br />

der Skifahrer zu lösen,<br />

hat der VDS zusammen mit der<br />

Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS)<br />

ein neues Praxishandbuch herausgegeben.<br />

„Recht und Sicherheit im<br />

organisierten Skiraum“ wurde von<br />

den ausgewiesenen Pisten-Experten<br />

Gerhard Dambeck und Helga<br />

Wagner in 14 Kapiteln verfasst und<br />

beleuchtet alle Sicherheitsaspekte<br />

auf und neben Pisten, in Fun-Parks,<br />

auf Rodelbahnen oder Skitouren.<br />

„Eine zunehmende Vollkaskomentalität<br />

in unserer Gesellschaft stellt<br />

die Pistenbetreiber vor immer größere<br />

Probleme. Gesetzeslage und<br />

Rechtsprechung werden da oft als<br />

wirklichkeitsfremd empfunden. Wir<br />

sind der Meinung, die Eigenverantwortlichkeit<br />

soll wieder mehr in<br />

den Vordergrund treten“, erläuterte<br />

Dambeck. Das auch für Nicht-<br />

Experten verständliche Handbuch<br />

leistet einen wichtigen Beitrag, dass<br />

sich Spaß am Wintersport und<br />

größtmögliche Sicherheit nicht<br />

widersprechen müssen. mak<br />

MARKETING<br />

TAGUNG<br />

Die Autoren des<br />

neuen Handbuches<br />

„Recht und Sicherheit<br />

im organisierten<br />

Skiraum“ Dr. Helga<br />

Wagner und Gerhard<br />

Dambeck.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

43


MARKETING<br />

MANAGEMENT<br />

FV der Seilbahnen Österreichs:<br />

Motor im Wintersport<br />

Österreichs Seilbahnen sind<br />

ein bedeutender Wirtschaftsfaktor,<br />

speziell für die Tourismusbranche.<br />

Für die anstehende<br />

Saison hat man einmal mehr in<br />

Sicherheit, Komfort und Qualität<br />

investiert und will besonders die<br />

Jugend zum Wintersport<br />

animieren.<br />

Im Winter 2006/07 konnten die 263 Seilbahnunternehmen<br />

48,2 Mio. Skifahrertage (- 3,6 %) mit 476 Mio. Beförderungen<br />

(- 21 %) verzeichnen. An 27.700 Betriebstagen<br />

wurde damit ein Kassenumsatz von 878 Mio. Euro erwirtschaftet,<br />

was einem Minus von 7 % im Vergleich mit der<br />

letzten Saison entspricht. Gerade der letzte Winter habe<br />

gezeigt, so Dr. Ingo Karl, Obmann des Fachverbandes der<br />

Seilbahnen in einer Pressekonferenz zum Saisonauftakt,<br />

wie wichtig die Seilbahnen und eine ausreichende Pistenbeschneiung<br />

für den Tourismus sind. Für die österreichischen<br />

Wintersportgäste seien die Schneemenge und die<br />

Pistenverhältnisse Grundvoraussetzung für ihr Kommen.<br />

Viele Tourismusorte hätten sich bei den Unternehmen bedankt,<br />

dass die Seilbahnen mehr oder weniger die vergangene<br />

Saison gerettet hätten. Und weiter: „Österreichs<br />

Seilbahnwirtschaft ist weltweit vorbildlich. In Sachen Investitionen<br />

in Sicherheit und Komfort der Anlagen sind wir<br />

internationaler Marktleader. Von 197 Mio. Skifahrertagen<br />

in ganz Europa und 307 Mio. weltweit entfallen 50 Mio.<br />

auf Österreich, was etwa auch dem Volumen Frankreichs<br />

entspricht.“<br />

Für die kommende Saison habe die Branche wieder kräftig<br />

investiert. Insgesamt wurden Investitionen in der Höhe<br />

von 523 Mio. Euro getätigt, 266 Mio. Euro fließen in Sicherheit<br />

und Komfort der Anlagen, 127 Mio. in Beschneiungsanlagen,<br />

130 Mio. in Pistenfahrzeuge, Gastronomiebetriebe<br />

sowie in den Neu- und Ausbau von Pisten, Rodelstrecken<br />

und Parkplätzen.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

44<br />

Dr. Ingo Karl und Dr. Erik Wolf informierten zum Saisonauftakt über Fakten und Ambitionen<br />

der Seilbahnwirtschaft. Foto: dwl<br />

Tarifanpassung<br />

Der Preis für einen Tagesskipass<br />

liegt in Österreich zwischen 24,–<br />

und 41,– Euro, je nach Größe und<br />

Standort des Skigebietes. Dabei<br />

würden in allen österreichischen<br />

Skigebieten Preisdifferenzierung<br />

angeboten, die sich nach Zielgruppen<br />

und Zeiten richten. In bestimmten<br />

Perioden wie Vor-, Zwischen-<br />

und Nachsaison sowie für<br />

ausgewählte Personengruppen wie<br />

Familien, Kinder, Jugendliche oder<br />

Senioren werden in allen Skidestinationen<br />

Ermäßigungen gewährt.<br />

Für die Saison 2007/08 müssen die<br />

Seilbahnen, wie viele andere Branchen<br />

auch, aus betriebswirtschaftlichen<br />

Gründen ihre Tarife den<br />

ständig steigenden Kosten anpassen.<br />

Die hohen Investitionen in Sicherheit<br />

und Komfort und die<br />

enorm gestiegenen Kosten für die<br />

Beschneiung würden auch zu einer<br />

Erhöhung der Skipasspreise führen.<br />

Im Zeichen der Jugend<br />

Skifahren ist „in“ und zählt nach<br />

Radfahren und Schwimmen zu den<br />

drei beliebtesten Sportarten bei Jugendlichen.<br />

Um verstärkt auf die<br />

Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen<br />

eingehen und Motivationsgründe<br />

erfragen zu können, wurde<br />

vom österreichischen Seilbahnverband<br />

gemeinsam mit der Marktforschungsfirma<br />

Manova eine umfangreiche<br />

Studie durchgeführt.<br />

Vermutungen, dass Skifahren bei<br />

der Jugend an Popularität verloren<br />

habe, konnten damit widerlegt<br />

werden, so Dr. Erik Wolf, Geschäftsführer<br />

des Fachverbandes. Immerhin<br />

belaufe sich der Anteil der Kinder<br />

an den Skifahrertagen unverändert<br />

auf 20 bis 25 Prozent.<br />

Die Studie zeige weiters, dass für<br />

Kinder vor allem Eltern, Familienangehörige<br />

und Freunde die wichtigsten<br />

Motivatoren zum Skifahren<br />

sind. Man werde daher versuchen,<br />

Eltern und Familien durch weitere<br />

Anreize und die Einbindung von<br />

Partnern in Handel und Tourismus<br />

zum Wintersport in die Skigebiete<br />

zu bringen. Ein besonderes Anliegen<br />

ist den Seilbahnen auch die<br />

Forcierung der Schul- und Winter-


Für die Wintersaison 2007/08 wurden<br />

523 Mio. Euro investiert.<br />

Foto: Pitztaler Gletscherbahnen<br />

sportwochen in Zusammenarbeit<br />

mit dem Unterrichtsministerium<br />

unter dem Motto „Wintersport –<br />

Bewegung im Schnee“.<br />

Darüber hinaus wird durch die Initiative<br />

„Go for Ski“ bei Kindern und<br />

Jugendlichen die Begeisterung für<br />

den Wintersport gezielt gefördert.<br />

So konnte man als neue „Go for<br />

Ski“-Botschafterin Niki Hosp gewinnen:<br />

„Kinder sollten die Möglichkeit<br />

haben, im Winter auf der<br />

Piste zu sein. Was bei uns früher als<br />

Selbstverständlichkeit galt, ist heute<br />

bei Kindern und Jugendlichen<br />

leider nicht mehr der Fall. Ich fahre<br />

Ski nicht nur um zu gewinnen,<br />

sondern auch weil es nichts Schöneres<br />

gibt, als sich in der Natur, im<br />

frischen Schnee zu bewegen und<br />

schöne Schwünge ins Tal zu ziehen.<br />

Deshalb unterstütze ich die<br />

Initiative „Go for Ski“, denn die<br />

Kids gehören auf die Piste, damit<br />

sie dieses wunderbare Gleiten im<br />

ramseidenzwei.com<br />

Schnee auch hautnah erleben können.<br />

Und wer weiß, vielleicht findet<br />

sich ja das eine oder andere Talent,<br />

das einmal in meine Fußstapfen<br />

treten kann“, so die Weltmeisterin<br />

und Weltcupsiegerin. Unterstützt<br />

werden die Seilbahnen Ös-<br />

CH-6850 Mendrisio<br />

Tel. +41 91 646 17 33<br />

Fax +41 91 646 42 07<br />

sales@snopex.com<br />

www.snopex.com<br />

MARKETING<br />

MANAGEMENT<br />

terreichs bei ihren Aktivitäten für Kinder und Jugendliche<br />

außerdem von der Völkl Marker Austria GmbH, Doppelmayr<br />

Seilbahnen GmbH, den ÖBB sowie IntersportRent.<br />

„In diesem Jahr“, so Wolf abschließend, „beteiligen sich<br />

wieder mehr als 80 Skigebiete an den ,Go for Ski – Jugendtagen’,<br />

bei denen taschengeldfreundliche Tarife gewährt<br />

werden.“ dwl<br />

Durchstarter.<br />

Saalfeldner Str. 41 · 5751 Maishofen<br />

T 06542 / 683 46-0 · E offi ce@holleis.net<br />

Filiale Imst · Industriezone 41c · A-6460 Imst<br />

T 05412 / 645 77 · E fi liale-imst@holleis.net<br />

I www.holleis.net<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

45


MARKETING<br />

WERBUNG<br />

10 Jahre ALP Media ® – 10 Jahre<br />

sanfte Werbung in Skigebieten<br />

Vor 10 Jahren von Mag. Burkhard Strasser gegründet, zählt ALP Media ® heute zu den international führenden<br />

Anbietern von Werbeflächen in Skigebieten. Das Unternehmen vermarktet tausende Flächen in Österreich,<br />

der Schweiz, Deutschland, Tschechien und der Slowakei.<br />

Mag. Burkhard Straßer,<br />

Geschäftsführer<br />

von ALP Media ® .<br />

Beispiel für Checkpoint<br />

Poster via<br />

ALP Media ® .<br />

Fotos: ALP Media ®<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

46<br />

MM-FRAGE: „10 Jahre ALP Media ®<br />

– was waren die Meilensteine in<br />

einem Jahrzehnt Firmengeschichte?“<br />

Strasser:<br />

„Kurz nach dem Start im Jahr 1999<br />

landeten wir mit unserer Geschäftsidee<br />

auf Platz 24 der Top 100 Jungunternehmer<br />

Österreichs. 2003 erhielten<br />

wir von Bundesminister Dr.<br />

Martin Bartenstein den Staatspreis<br />

Multimedia & E-Business für unser<br />

Online-Reservierungssystem ,ALP<br />

Media ® Plan.’ Damit war es Mediaeinkäufern<br />

und Werbekunden<br />

erstmals möglich, Werbeflächen in<br />

Skigebieten international auf sehr<br />

einfache und völlig transparente<br />

Art und Weise per Internet zu buchen.<br />

Heute vermarkten wir Werbeflächen<br />

an 1 156 Liftanlagen im<br />

Alpenraum und sind als Anbieter<br />

von Werbeflächen in Skigebieten<br />

nicht mehr wegzudenken.“<br />

MM-FRAGE: „Wie sieht die Unternehmensphilosophie<br />

von ALP Media<br />

® aus?“<br />

Strasser:<br />

„Wir sind unseren Grundsätzen<br />

treu geblieben – im Vordergrund<br />

steht bei uns das Erscheinungsbild<br />

des jeweiligen Seilbahnunternehmens.<br />

In Absprache mit den Verantwortlichen<br />

integrieren wir die<br />

Werbung sanft ins Skigebiet. Wir<br />

stehen zu unserer Verantwortung<br />

gegenüber Natur und Gästen und<br />

pflastern Skidestinationen nicht mit<br />

großflächiger Werbung zu.“<br />

MM-FRAGE: „Wie kann ein Seilbahnbetreiber<br />

Partner von ALP Media<br />

® werden und was hat man davon?“<br />

Strasser:<br />

„Wir freuen uns über jede Ergänzung<br />

unseres Stellennetzes, das<br />

Prozedere ist sehr einfach. Basierend<br />

auf den Frequenzen der einzelnen<br />

Liftanlagen erhalten Interessenten<br />

ein konkretes Angebot – dabei<br />

gehen, abhängig vom Werbeträger,<br />

bis zu 50 % der Werbeeinnahmen<br />

an die Bahn. Entsprechen<br />

die angebotenen Summen den<br />

Vorstellungen der Betreiber, schalten<br />

wir die Anlagen in unserem Online-Buchungssystem<br />

,ALP Media ®<br />

Plan’ frei. Kosten fallen für unsere<br />

Partner zu keinem Zeitpunkt an.“<br />

MM-FRAGE: „Welche Produkte bieten<br />

Sie Ihren Werbekunden an?“<br />

Strasser:<br />

„Unsere wichtigsten Produkte sind<br />

Bügelwerbung an Sesselliften,<br />

Checkpoint Poster und Werbeflächen<br />

in Seilbahnkabinen. Weiters<br />

bieten wir Mastenwerbung und<br />

Haubenwerbung – jedoch sind diese<br />

Werbeformen für unsere Kunden<br />

eher untergeordnet. Generell sehen<br />

wir uns bei jeder Bahn genau<br />

an, mit welchen Werbeflächen die<br />

Verantwortlichen leben können<br />

bzw. was ein Skigebiet in Summe<br />

vertragen kann, ohne dass das gesamte<br />

Erscheinungsbild beeinträchtigt<br />

wird.“<br />

MM-FRAGE: „Wie sehen Sie die<br />

derzeitige Entwicklung im Bereich<br />

der Außenwerbung in Skigebieten?“<br />

Strasser:<br />

„In den letzten Jahren hat es einen<br />

starken Trend zur Großflächenwerbung<br />

gegeben. Manche Wintersportdestinationen<br />

in den Alpen<br />

wurden förmlich ,zugepflastert’.<br />

Wir haben uns an dieser Entwicklung<br />

bewusst nicht beteiligt. Wir investieren<br />

seit 10 Jahren viel Geld in


die Marktforschung und stützen<br />

unsere Entscheidungen auf diese<br />

Erkenntnisse. Was wir heute wissen<br />

ist, dass die Größe einer Werbefläche<br />

im Skigebiet nicht unbedingt<br />

eine hohe Werbewirkung garantiert<br />

– es kommt im Gegenteil auf<br />

die Intensität des Werbekontaktes<br />

an. Werbung auf Fahrbetriebsmitteln<br />

wie Bügelwerbung an Sesselliften,<br />

Werbung in Kabinen, etc. ist<br />

dabei unschlagbar.“<br />

MM-FRAGE: „Hat der Einsatz von<br />

großformatiger Werbung in Skigebieten<br />

negative Folgen?“<br />

Präsentiert wurden die Ansätze von<br />

Landesrat Thomas Widmann gemeinsam<br />

mit Christoph Engl, Direktor<br />

Südtiroler Marketing Gesellschaft<br />

(SMG), und Reinhold Marsoner,<br />

Präsident SMG. Einig war man<br />

sich darin, dass schon vieles für einen<br />

erfolgreichen Ganzjahrestou-<br />

Strasser:<br />

„Das Institut für Werbewissenschaften<br />

und Marktforschung an der<br />

WU-Wien (Univ. Prof. Dr. Günter<br />

Schweiger) untersucht seit einiger<br />

Zeit auch die Imagewerte von Werbeträgern<br />

in Skigebieten. Dabei<br />

wird großformatige Werbung von<br />

DAS INFORMATIONSPORTAL<br />

DER SEILBAHNBRANCHE IM INTERNET<br />

rismus gemacht worden sei, an einigen<br />

Voraussetzungen müsse hingegen<br />

noch gearbeitet werden.<br />

So konnte SMG-Direktor Christoph<br />

Engl über steigende Nächtigungszahlen<br />

in Südtirol während der letzten<br />

5 Jahre berichten. Zwar würden<br />

die Daten bereits einen Trend hin<br />

MARKETING<br />

WERBUNG<br />

den Gästen tendenziell sehr negativ beurteilt. Das mit Abstand<br />

beste Image haben Bügelwerbung an Sesselliften<br />

und Checkpoint Poster an den Drehkreuzen.“<br />

MM-FRAGE: „Wie sehen die Zukunftspläne von ALP Media<br />

® aus?“<br />

Strasser:<br />

„Wir sind derzeit in 6 Ländern tätig und streben eine weitere<br />

Expansion an. Neue Geschäftsideen, gekoppelt mit<br />

gutem Service für unsere Seilbahnpartner haben bei uns<br />

auch zukünftig einen zentralen Stellenwert.“<br />

Infos:<br />

ALP Media ® i<br />

-Intl. Mountain Advertising GmbH<br />

Mag. Burkhard Strasser, Tel. +43 (0) 1-495 44 69-0<br />

www.alpmedia.at, office@alpmedia.at<br />

Südtirol:<br />

Fokus auf Ganzjahrestourismus<br />

Im Juli wurden in Bozen neue Strategien im Tourismusmarketing<br />

vorgestellt. Dabei soll Südtirol bei den Gästen<br />

für 365 Tage im Jahr interessant gemacht werden.<br />

(V. l. n. r.) SMG-Direktor Christoph Engl, LR Thomas Widmann, und SMG-<br />

Präsident Reinhold Marsoner setzen in Südtirol auf Ganzjahrestourismus. Foto: LPA<br />

zur Ganzjahresdestination aufweisen, dieser müsse aber<br />

möglichst von Zufällen abgekoppelt werden. „Dafür gibt<br />

es unterschiedliche Strategien“, so Engl, mit der Internationalisierung<br />

der Gäste könne man etwa die Abhängigkeit<br />

von den klassischen Ferienzeiten verringern.<br />

Zudem soll das Angebot an Themenreisen ausgebaut werden.<br />

Dazu Landesrat Thomas Widmann: „Von den Reiseveranstaltern<br />

wissen wir, dass solche Reisen besonders bei<br />

zahlungskräftigen Kunden gefragt sind.“ Südtirol habe<br />

bereits ein sehr gutes Angebot, etwa rund um die Christkindlmärkte,<br />

aber auch in Wellness, Gesundheit und Gastronomie.<br />

Außerdem sollen zu kulturellen Veranstaltungen<br />

eigene Pakete aufgelegt werden.<br />

Aktivitäten angelaufen<br />

Im Marketingbereich hat die SMG bereits erste Schritte<br />

gesetzt, um Südtirol das ganze Jahr hindurch als Urlaubsziel<br />

attraktiv zu machen. So wären alle Werbematerialien<br />

darauf ausgerichtet, auf klassische Winter- oder Sommerwerbung<br />

zu verzichten. Auch sei Südtirol ganzjährig im<br />

Fernsehen und im Internet präsent, neue Themenpakete<br />

würden entwickelt und an der Verbesserung der Erreichbarkeit<br />

gearbeitet. „Busse zu den Low-Cost-Flughäfen verkehren<br />

bereits ganzjährig“, so Widmann.<br />

Andere Grundvoraussetzungen müssten hingegen noch<br />

geschaffen werden. Infrastrukturen, etwa im Freizeitbereich,<br />

sollten ganzjährig geöffnet bleiben. Auch die Gastbetriebe<br />

müssten diesem Trend Rechnung tragen, denn<br />

dank Wellness-Anlagen und Betriebserweiterungen wären<br />

immer mehr Hotels auch ganzjährig nutzbar.<br />

Und schließlich müsse auch auf die Internationalisierung<br />

der Gäste Rücksicht genommen werden. Zweisprachigkeit<br />

alleine reiche nicht aus, zumindest Englisch müsse dazukommen.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

47


„Die neue LEITNER Klemme hält,<br />

was wir versprechen.“<br />

TECHNOLOGIES<br />

David Miller, Maschinenbau-Ingenieur


Sicherheit ist eine Selbstverständlichkeit.<br />

Die neue automatisch kuppelbare<br />

LEITNER Klemme bietet<br />

mehr: Mehr Komfort für den Fahrgast<br />

durch niedrigere Klemmenrücken,<br />

mehr Effizienz und geringere Wartungskosten<br />

für den Betreiber. Zum<br />

Beispiel durch den Aufbau im Bau-<br />

kastensystem und die Verwendung<br />

wartungsfreier Lagerstellen. Die einzigartige<br />

Längspendeldämpfung des<br />

Sessels und die bewährte Reibung<br />

des Transportschuhes gehören wie<br />

immer zu den Erfolgsfaktoren der<br />

LEITNER Klemme.<br />

Die neue LEITNER Klemme „Made in<br />

Europe“ für den täglichen Einsatz bei<br />

Sonnenschein und Schneesturm, bei<br />

minus 40°C bis 4.000 m über dem<br />

Meeresspiegel. Mehr bei uns!<br />

LEITNER - Hauptsitz Sterzing/Südtirol<br />

Brennerstraße 34 I-39049 Sterzing<br />

Tel. +39 0472 722 111 Fax +39 0472 724 111<br />

info@leitner-lifts.com www.leitner-lifts.com


TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

St. Johann/Tirol: in 60 Stunden<br />

schneefit dank extremer Schneileistung<br />

In St. Johann/Tirol, dem Wintersportgebiet<br />

des österreichischen Fachverbandspräsidenten<br />

Dr. Ingo Karl, entsteht derzeit die modernste Beschneiungsanlage<br />

der Alpenrepublik. Nach den<br />

leidvollen Erfahrungen des letzten Winters gab<br />

es für Tirols zweitniedrigstes Skigebiet nur noch<br />

eine sinnvolle Zukunftsoption: eine massive<br />

Schlagkrafterhöhung der Beschneiungsanlage!<br />

Karl peilte das Ziel an, in nur 60 Stunden 80 %<br />

seiner 90 ha Pistenflächen bei - 3,5° C Feuchtkugeltemperatur<br />

einschneien zu können. Für<br />

diesen Ausbau-Sprung der bereits vorhandenen<br />

Schneeanlage von 1998 mit bereits 53 ND-<br />

Schneeerzeugern und 4 Lanzen muss ein großer<br />

Materialaufwand betrieben werden: eine 105 m<br />

lange Pumpstation mit 550 l/s Pumpleistung (!),<br />

9 Hochdruckpumpen (3 200 kW), 4 Kompressoren<br />

(1 000 kW) ein 140 000 m3 fassender Speicherteich<br />

und 212 Rubis-Lanzen von YORK plus<br />

12 ND-Maschinen (8 LENKO-Propeller FA 450<br />

und 4 Nivis-York 660). Die äußerst kurze Planungs-<br />

und Bauzeit forderte dem Ingenieurbüro<br />

Klenkhart & Partner sowie den beteiligten Professionisten<br />

– allen voran TEERAG ASDAG und<br />

Stöckl Teichbau – alles ab, was an Leistungskaft<br />

und Know-how aufgeboten werden konnte...<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

50<br />

Die Baustelle<br />

im Skigebiet St.<br />

Johann/Tirol,<br />

von der kaum<br />

einer glaubte,<br />

dass sie heuer<br />

überhaupt<br />

zustande kommen<br />

wird, von<br />

BL Ing. Georg<br />

Schuster aus<br />

der Luft von<br />

verschiedenen<br />

Seiten fotografiert.<br />

Foto:<br />

BB St. Johann<br />

St. Johann wird künftig 45 Pistenkilometer<br />

vollautomatisch in nur 60<br />

Stunden gleichzeitig beschneien.<br />

Die vorhandene Beschneiungsanlage<br />

erlaubte nur das Beschneien von<br />

Sektoren hintereinander – eine Tak-<br />

tik, für die bei heutigen Klimabedingungen<br />

im Vorwinter keine Zeit<br />

mehr ist. Daher entschied sich Dr.<br />

Karl beim neuerlichen Ausbau der<br />

Schneeanlage für eine Vollbestückung<br />

mit Lanzen, die weniger per-<br />

Wenn der Winter Unterstützung benötigt:<br />

PUMPEN • ARMATUREN • SYSTEME • SERVICE<br />

für Beschneiungsanlagen - inklusive fachkundiger Beratung<br />

bei Auslegung der hydraulischen Systeme (Referenzanlagen)<br />

KSB Österreich GesmbH<br />

A-1140 Wien, Rottstraße 24<br />

Telefon +43 (0)5 910 30 - 0*<br />

KSB ist zertifiziert nach ISO 9001:2000 / ISO 14001 / OHSAS 18001<br />

Vertriebsniederlassungen:<br />

A-4035 Linz, Franzosenhausweg 49a · DW-860<br />

A-5020 Salzburg, Fürbergstraße 55, · DW-820<br />

A-6176 Völs, Gewerbezone 4, · DW-840<br />

A-8024 Graz, Am Arlandgrund 2, · DW-830<br />

www.KSB.at<br />

info@KSB.at<br />

WIEN · LINZ · SALZBURG · VÖLS · GRAZ · KLAGENFURT · MARIBOR · ZAGREB · BEOGRAD


Der 140 000 m 3 fassende Speicherteich<br />

wurde von der ARGE Stöckl Franz<br />

GmbH + TEERAG ASDAG auf ca.<br />

1 070 m Höhe errichtet. Das Aushubmaterial<br />

wurde für Pistenverbesserungen<br />

verwendet. Foto: mak<br />

sonalintensiv sind als Propellermaschinen<br />

und außerdem bei der im<br />

Kitzbüheler Raum vorherrschenden<br />

Inversions-Wetterlage den Vorteil<br />

bieten, dass die eben überall platziert<br />

sind und man nicht ständig<br />

die Maschinen entsprechend der<br />

Witterung verstellen muss. Der<br />

Unterschied beim Starten zwischen<br />

Lanzen und (herkömmlichen) Propellermaschinen<br />

beläuft sich laut<br />

jahrelangen Test-Erfahrungen von<br />

Dr. Karl auf weniger als 0,5° FKT, ist<br />

also inzwischen verkraftbar. Die Alternative<br />

wären lückenlos fix installierte<br />

Niederdruck-Schneeerzeuger<br />

auf Türmen gewesen, was allerdings<br />

eine völlig andere Kostendimension<br />

verursachen würde. Für<br />

Marktführer YORK sprach letztlich<br />

neben dem guten Preis-Leistungsverhältnis<br />

die große Erfahrung der<br />

Franzosen bei Lanzen-Anwendungen<br />

via Hochdruck und das erfolgreiche<br />

Beispiel BSA Resterhöhe der<br />

Bergbahn AG Kitzbühel (400 Rubis),<br />

erklärte Dr. Karl. Folglich wurden<br />

212 regelbare, 10 m hohe Rubis-Lanzen<br />

bei der INTERFAB Snowbusiness<br />

GmbH. sowie 4 Nivis-<br />

YORK Propellermaschinen bestellt.<br />

Steuerungssoftware<br />

Liberty<br />

Ein wesentliches Argument für York<br />

war aber auch die ausgereifte Steuerungssoftware<br />

Liberty, die seit Jahren<br />

über ein effizient arbeitendes<br />

Wasser- und Luftmanagement verfügt.<br />

Obendrein wurde vom Auftraggeber<br />

auch vorgegeben, dass<br />

die YORK-Software Liberty als übergeordnetes<br />

Leitsystem neben den<br />

YORK-Lanzen auch alle Maschinenräume<br />

(bestehende und neue<br />

Pumpstationen, Kompressorstationen)<br />

steuern muss und die 4 bestehenden<br />

Zottl-Propellermaschinen<br />

bzw. die 4 neu hinzukommenden<br />

Nivis-York-Propellermaschinen 660<br />

und 4 autonome Rubis zu integrieren<br />

sind. Diese 12 Maschinen werden<br />

direkt über Funk von YORK-<br />

Liberty angesteuert. Nicht zuletzt<br />

wird auch die Integrierung der bestehenden<br />

und neu hinzukommenden<br />

Lenko-Schneeerzeuger in die<br />

Mastersoftware Liberty erfolgen,<br />

versichert Roderich Urschler. Die<br />

Starttemperatur der Rubis R10CC<br />

ist abhängig vom Wasserdruck und<br />

TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

bewegt sich auf der Beschneiungsanlage St. Johann bei<br />

ca. - 3° FKT.<br />

Enorme Wasserdurchsatzleistung<br />

Die beabsichtigte kurze Grundbeschneiungszeit bedingt<br />

natürlich eine enorme Schnei- bzw. Wasserdurchsatzleistung.<br />

Die Höhenlage (700 m–1600 m) und hohe Luftfeuchtigkeit<br />

erfordert jedoch eine solche Kalkulation: 60 ha<br />

in 60 Stunden bei Grenztemperaturen. Wenn es wirklich<br />

kalt ist, ist man natürlich überbestückt.<br />

Das kraftstrotzende Herz der erweiterten Schneeanlage ist<br />

die neue, 105 m lange Pumpstation „Schlosserberg“ mit<br />

7,5 MW Anschlussleistung (! ) für die 2 Füllpumpen (je<br />

200 kW) und 7 Hochdruckpumpen (je 400 kW) der Marke<br />

Caprari sowie 3 x 400 kW Druckluft-Kompressoren (Atlas<br />

Copco) und die 24 Kühltürme, die für 480 l/s Kühlleistung<br />

vorbereitet sind. Zusätzlich wurde eine weitere Kompressorstation<br />

(Sauregg) mit 2 Atlas Copco Schraubenkompressoren<br />

angelegt.<br />

Wie schon im Jahr 1998 wurde wieder die italienische<br />

Pumpe Caprari ausgewählt, zumal St. Johann sehr gute Erfahrungen<br />

damit gemacht hat. Und wie damals wurde<br />

auch das Team AGB (Hydraulik) und Berchtold (Elektro-<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

51


TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

technik) wieder mit der Ausführung beauftragt – und ebenfalls<br />

mit der Erweiterung der bestehenden PST Angerer Alm mit einer<br />

302 kW-Pumpe. Zusammen mit Klenkhart wird dieses Trio<br />

seit Anbeginn der Schneiära in St. Johann 1987 eingesetzt. Damals<br />

hatte Dr. Karl übrigens den ersten Speicherteich Österreichs<br />

angelegt mit bescheidenen 20 000 m 3 Volumen – scherzhaft<br />

„Ingos Badewanne“ genannt.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

52<br />

MM-Chefredakteur Dr. Kalchgruber<br />

traf sich am 30. Oktober<br />

beim Lokalaugenschein<br />

mit folgenden Verantwortlichen<br />

(v. r. n. l.): Dr. Ingo<br />

Karl (Bauherr und GF der<br />

Bergbahnen St. Johann),<br />

Mag. Irmgard Silberberger<br />

(ökolog. Bauaufsicht), DI<br />

Christian Klenkhart (Gesamtplanung/Klenkhart<br />

& Partner),<br />

DI Helmuth Steinwender<br />

(Oberbauaufsicht/Klenkhart<br />

& Partner), Ing. Manfred<br />

Bertignoll (Prok. Interfab<br />

Snowbusiness GmbH), Ing.<br />

Marco Wopfner (Bauleiter<br />

TEERAG-ASDAG) und<br />

Alexander Hörfarter (Techniker<br />

TEERAG ASDAG).<br />

Foto: mak<br />

2000 m 3 Beton für die Pumpstation<br />

Die für den Pumpstations- und Rohrleitungsbau (12 500 m Gussrohre<br />

von TRM Buderus) verantwortlicheARGE Stöckl-TEERAG-<br />

ASDAG unter Bauleiter Ing. Marco Wopfner leistete in nur 15 Wochen<br />

die Hauptarbeiten bei der Pumpstation (52 Wandabschnitte,<br />

5 Bodenplatten- und 5 Deckenabschnitte), wobei 2 000 m 3 Beton<br />

verarbeitet wurden. 12 Mann waren insgesamt in 4er-Partien 6 Tage<br />

die Woche beschäftigt. Dank guter Organisation ist man mit einem<br />

30 t Hebegerät ausgekommen. In der Pumpstation ist außer dem<br />

großen Pumpenraum auch eine Kompressorstation, der EDV-Raum,<br />

3 Trafostationen mit 2,5 kVA, ein Werkstätten- und Lagerraum sowie<br />

ein WC (welche Seltenheit!) integriert. Oben ist als weiteres Lager<br />

ein Holzstadel vorgesehen. Direkt an den Hydraulikraum angeschlossen<br />

ist das Kühlturmbecken.<br />

Die Pumpstation Schlosserberg, etwas abgerückt vom Teich direkt<br />

am bestehenden Forstweg auf ca. 1 060 m angelegt, wurde für folgende<br />

Funktionen konzipiert:<br />

? Das Schneiwasser in ausreichender Menge zum Speicherteich<br />

Angerer Alm Boden hochzupumpen;<br />

? Die tiefer liegenden Abfahrten bis zur Talstation der Harschbichlbahn<br />

ohne Pumpleistung zu beschneien:<br />

? Die Pistenflächen Jodlalm (unterhalb 1 250 m) sowie die Talabfahrt<br />

unterhalb der Mittelstation bis etwa 950 m über ein Hochdruckleitungsnetz<br />

zu beschneien;<br />

Durch die Platzierung konnten Schwierigkeiten durch übergreifende<br />

Bauzeiten mit der Dammschüttung sowie das Anlegen eines zusätzlichen<br />

Weges vermieden werden. Die Station wird von drei Seiten<br />

eingeschüttet und bestmöglich in das Gelände integriert. Die Gesamtpumpleistung<br />

wurde auf 550 l/s ausgelegt, wobei allerdings<br />

120 l/s zur Füllung des bestehenden Teiches dienen und zusätzlich<br />

120 l/s ohne Pumpleistung nur durch Filter und UV-Anlage die tiefer<br />

gelegenen Schneiflächen versorgen.<br />

Ein vorbildlicher Groß-Speicherteich<br />

Der neue, 13,5 m hohe Speicherteich „Schlosserbergsee“ (1 090 m)<br />

ergänzt den Bestand um ca. 140 000 m 3 Volumen. Der vorgesehene<br />

Speicherstandort war der einzige in der Umgebung, der die Errichtung<br />

eines derart großen Bassins zuließ. Mit dem anfallenden


Für die Folienverlegung<br />

zeichnet die Firma IAT,<br />

Niederlassung Kärnten, mit<br />

7 Mann unter Prok. Reinhard<br />

Frießer verantwortlich.<br />

Foto: Steinwender<br />

Überschussmaterial von<br />

ca. 150 000 m 3 wurde die<br />

Verbesserung der Skipistenflächen<br />

im unmittelbaren<br />

Nahbereich durchgeführt.<br />

Auch hier zeichnet<br />

die ARGE Stöckl – TEERAG<br />

ASDAG verantwortlich,<br />

beim Pistenbau an insgesamt<br />

6 Teilabschnitten<br />

auch HTB Imst, die u. a.<br />

ein neues System für im<br />

Felsen rückverankerte Krainer-Wände<br />

bei Skiweg-<br />

Verbreiterungen zum Einsatz<br />

brachte.<br />

Dank dem Spezialisten für naturnahen Teichbau bei der Stöckl<br />

GmbH aus Hollersbach, Herrn Hauser Bacher, gelang eine vorbildliche<br />

Einbettung des Speicherteiches in die Naturlandschaft. Die Böschungen<br />

wurden so authentisch angedeckt, dass man kaum erkennen<br />

kann, was neu gemacht und was Urgelände ist! Davon war<br />

sogar die ökologische Bauaufsicht in der Person von Mag. Irmgard<br />

Silberberger begeistert...<br />

Abdeckung mit Bio-Folie<br />

Der Teich wurde von 7 Mann der Firma IAT unter Prok. Reinhard<br />

Frießer mit einer Foliendichtung aus PE-HD ausgeführt und vollflächig<br />

überschüttet. Als Spezialität wünschte sich Dr. Karl hier eine<br />

2,5 mm starke „Bio-Folie“, gefertigt von AGRU nach der sogenannten<br />

Ellmauer-Methode mit energetisch aufgeladenem Wasser, die<br />

Schutz vor Algenbewuchs bietet. Die Nachbarn von den Kitzbüheler<br />

Bergbahnen haben diese Folie ebenfalls seit Jahren in Verwendung<br />

und stellten ihr ein gutes Zeugnis aus.<br />

Die Rekultivierung wurde von dem Spezialisten auf diesem Sektor, Herrn<br />

Bacher Hauser von der Firma Stöckl, derart professionell gemacht, dass der<br />

Unterschied zur Urlandschaft nicht zu erkennen ist, wie das Bild beweist.<br />

Foto: Silberberger<br />

TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

Die Teichbefüllung erfolgt aus der Kitzbüheler Ache im Tal mit<br />

einer genehmigten Entnahme von 120 l/s innerhalb von ca. 14<br />

Tagen, die beantragte Jahreskonsenswassermenge beträgt<br />

285 000 m 3 . An fünf Punkten wurden Drainageüberwachungen<br />

angebracht, die mit einem Messbecken mit Thomson-Wehr in<br />

der Pumpstation verbunden sind.<br />

IAT GmbH<br />

Zweigniederlassung Kärnten · A-9344 Weitensfeld Nr. 130<br />

Tel.: +43 (0) 4265/20031 · Fax.: 20033<br />

Abdichtungen mit Kunststoff-Dichtungsbahnen im<br />

Tunnel-, Flachdach-, Speicherteiche- und Deponiebau<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

53


TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

Ende nie: die 105 m lange Hauptpumpstation „Schlosserberg“ in<br />

der mittleren Bauphase. Foto: mak<br />

Die planerische Herausforderung war für DI Christian<br />

Klenkhart und dem projektverantwortlichen Mitarbeiter<br />

DI Helmuth Steinwender die extrem kurze Planungszeit.<br />

Professionisten:<br />

? Oberbauaufsicht: Klenkhart & Partner Consulting ZT GesmbH Innsbruck<br />

? Statik: IFS DI Gerhard Saurwein, Innsbruck<br />

? Geolog. Bauaufsicht: Mag. Wolfram Mostler, Innsbruck<br />

? Geotechn. Bauaufsicht: DI Dr. Hans Teindl ZT GmbH Innsbruck<br />

? Ökolog. Bauaufsicht: Technisches Büro für Biologie<br />

Mag. Irmgard Silberberger, St. Johann<br />

? Speicherteich: Stöckl Franz GesmbH, Hollersbach<br />

TEERAG ASDAG Kufstein<br />

HOCH-TIEF-BAU IMST Wörgl<br />

? Pumpstation: AGB GesmbH (Hydraulik) Hall<br />

Elektro Berchtold GmbH Pettnau<br />

TEERAG ASDAG Kufstein<br />

? Schneileitung: Tiroler Röhren- und Metallwerke Hall<br />

? Schneeerzeuger<br />

+ PE Rohre: INTERFAB Snowbusiness GmbH Innsbruck<br />

? Folienverlegung: IAT GmbH. Weitensfeld<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

54<br />

„Im Februar wurde eine Projekt-Studie gemacht, im März mit der Planung<br />

begonnen und im Juni die Einreichung durchgeführt. Dass dann im selben<br />

Jahr noch gebaut wird, ist normalerweise nicht zu schaffen. Da hat<br />

die Reputation von Dr. Karl und das<br />

Wissen um die prekäre Situation im<br />

Aktiengesellschaft<br />

NIEDERLASSUNG TIROL<br />

Porr-Straße 1 · 6175 Kematen<br />

Tel.: 05232/21 020 · Fax: 05232-21020-3108<br />

e-mail: NL_Tirol@teerag-asdag.at<br />

Baubüro Unterland<br />

Salurner Straße 22 · 6330 Kufstein<br />

Tel.: 05372/6912-310 · Fax: 05372 / 6912-319<br />

Detailblick in den von der Firma AGB ausgestatteten Pumpenraum auf<br />

4 von 9 Caprari-Pumpen. Foto: mak<br />

letzten Winter seitens der Landesregierung<br />

eine große Rolle gespielt“,<br />

so Klenkhart.<br />

Die letzten Lücken auf eine 100 %-<br />

Beschneiung will Dr. Karl in ca. 2–3<br />

Jahren schließen. Die technischen<br />

Voraussetzungen für diese eine Abfahrtsbeschneiung<br />

werden bereits<br />

jetzt geschaffen. Selbst dann sollte<br />

sich aufgrund des gleichzeitigen<br />

Schneiens die Grundbeschneiungszeit<br />

nicht über die jetzt prognostizierten<br />

60 Stunden erhöhen.<br />

Zunächst aber gilt es, Anfang Dezember<br />

2007 mit der neuen<br />

Schnei-Armada in Betrieb zu gehen.<br />

Der Mountain Manager hält<br />

St. Johann dafür die Daumen! mak


Klenkhart nach Absam übersiedelt<br />

Das Ingenieurbüro Klenkhart & Partner Consulting ist kürzlich<br />

in ein neues Gebäude übersiedelt. Das neue Büro befindet<br />

sich an der Strasse von Hall i.T. Richtung Absam/Eichat<br />

bzw. Gnadenwald kurz oberhalb von Hall bereits auf Absamer<br />

Grundfläche. Die Bürofläche hat sich um etwa 20 %<br />

gegenüber dem Standort in Innsbruck vergrößert, so dass<br />

etwa 600 m 2 für die 15–20 Mitarbeiter zur Verfügung stehen<br />

sowie 20 Parkplätze (7 in Tiefgarage).<br />

Grund des Neubaues war vor allem der für die Lage sehr günstige<br />

Grundpreis in einem eigens von der Gemeinde Absam ausgeschiedenem<br />

„Technologiepark“, in dem die Ansiedlung von<br />

Betrieben mit geringen Emissionen gefördert wurde. Zudem<br />

war es möglich, für die Eigentümer und Hauptgesellschafter<br />

auch eine eigene Wohnung zu errichten. Über dem Büro wurden<br />

daher für Weiler und Klenkhart eigene Wohnungen gebaut,<br />

damit die Geschäftsführer Tag und Nacht für Ihre Kunden tätig<br />

sein können.<br />

Weiters wurde auch in den Kellerräumen ein für die Mitarbeiter<br />

am Abend unter der Woche nutzbarer Fitnessraum und Saunabereich<br />

errichtet. Für die Architektur zeichnet das Büro „dina4“ in<br />

Innsbruck verantwortlich. Die Ausführung erfolgte im Kellergeschoß<br />

in Stahlbetonbauweise und im gesamten Büro-/Wohnungsbereich<br />

in Holzriegelkonstruktion. Daher war es dem Bauherrn<br />

aus Haftungsgründen wichtig, eine ausführende Firma zu<br />

TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

bekommen, die beides abdeckt. Mit der Fa. Swietelsky konnte<br />

eine für diese Kombination optimale ausführende Baufirma gefunden<br />

werden.<br />

Das neue Bürogebäude der Klenkhart & Partner Consulting GmbH<br />

im Technologiepark der Gemeinde Absam bei Hall (Tirol) verfügt über<br />

600 m 2 Fläche für die 15–20 Mitarbeiter. Foto: Klenkhart<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

55


TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

SUFAG bündelt Projektmanagement<br />

in Kompetenzzentrum Innsbruck<br />

Der Vorarlberger Schneemaschinen-<br />

Produzent SUFAG hat auf dem Weg zur<br />

Marktführerschaft einen entscheidenden<br />

Schritt unternommen: die Eröffnung eines<br />

neuen Kompetenz-Zentrums in Innsbruck.<br />

Dieser Standort am Nabel der alpenländischen<br />

Skigroßräume soll es ermöglichen,<br />

die Kunden mit geballtem Know How noch<br />

besser zu betreuen. Der Schwerpunkt liegt<br />

dabei auf der konzeptionellen Entwicklung<br />

von maßgeschneiderten Beschneiungslösungen<br />

und der Projektrealisierung bis zur<br />

schlüsselfertigen Übergabe.<br />

Wie SUFAG-Geschäftsführer Anders Rydelius gegenüber<br />

dem Mountain Manager betonte, ist dabei die Abwicklung<br />

gesamter Projekte in den letzten Jahren noch wichtiger<br />

geworden. Der Trend geht zu Lösungen aus einer<br />

Hand – in Italien, Deutschland und Osteuropa schon seit<br />

längerem und nun auch in Österreich. Deshalb sei es für<br />

SUFAG wichtig, ihren Kunden frühzeitig mit Konzepten<br />

helfen zu können. Und das gelinge am besten mit der<br />

Bündelung des seit vielen Jahren angesammelten Knowhows<br />

an einem zentralen Ort, so Rydelius.<br />

Dass moderne Schneeerzeugertechnologie längst für hervorragende<br />

Pistenbedingungen während der ganzen<br />

Wintersaison sorgt, ist spätestens seit dem vergangenen<br />

Winter den Wintersportlern und allen am Wintertourismus<br />

Beteiligten deutlich bewusst geworden. Den Wahrheitsbe-<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

56<br />

Die von SUFAG ausgerüstete Reiteralm (Steiermark) hat letzten Dezember die Ehre<br />

Österreichs als Skination bei der Austragung von FIS-Rennen gerettet. Heuer kommen<br />

33 Compact Power zu den bestehenden 42 SUFAG-Schneemaschinen dazu.<br />

Foto: BB Reiteralm<br />

weis trat letzten Dezember als<br />

leuchtendes Beispiel das steirische<br />

Skizentrum Reiteralm an. Obwohl<br />

über die Fernsehschirme Bilder von<br />

schneearmen Alpen flimmerten,<br />

präsentierte diese Wintersport-Region<br />

in Zusammenarbeit mit SU-<br />

FAG unter Einsatz von 42 Schneeerzeugern<br />

hervorragende Pisten für<br />

die Super-Kombinationsrennen<br />

von Damen und Herren und rettete<br />

damit die Schnee-Ehre der Skination<br />

Österreich.<br />

Richtige Technologie<br />

gegen schneearme Winter<br />

„Schneearme Winter hat es schon<br />

immer gegeben und sie werden<br />

auch weiter kommen. Doch die<br />

Wirtschaft der Alpenländer hängt<br />

zuviel vom Wintertourismus ab, als<br />

dass man dazu nur hilflos die Achseln<br />

zuckt“, ist man bei SUAFG der<br />

Meinung. Längst ist die Beschneiungstechnologie<br />

in allen Skigebie-<br />

ten eingezogen. Und hier spielt der<br />

Vorarlberger Schneeerzeuger SU-<br />

FAG eine führende Rolle. Mit innovativen<br />

Produkten wie der neuesten<br />

SUFAG Compact Power für<br />

hohe Schneileistung auch im<br />

Grenztemperatur-Bereich, der neuen,<br />

flüsterleisen SuperSilent mit patentierter<br />

Dämmtechnik für lärmsensible<br />

Gebiete und der sehr leistungsstarkenSUPERSNOW-Schneelanze<br />

konnte SUFAG in diesem Jahr<br />

international so viele Großaufträge<br />

überzeugter Seilbahnunternehmen<br />

gewinnen, dass die gesamte Produktion<br />

ausverkauft ist: 330 Propellermaschinen<br />

und 350 Lanzen. Der<br />

Umsatz im Jahr 2007 wird sich auf<br />

20 Mio. Euro belaufen. Pro Jahr<br />

sind 20 % Steigerung geplant, die<br />

vor allem über die Märkte Osteuropa<br />

und Schweiz bzw. Asien zustande<br />

kommen wird.<br />

Im Grenztemperaturbereich um<br />

2°C bis - 3° C bezeichnet sich


SUFAG derzeit als technologisch<br />

marktführend. Diese Aussage lässt<br />

sich aus den Testergebnissen der<br />

(weltweit besten) Meßstation in<br />

Lech/Arlberg ableiten. Wenngleich<br />

der letzte offizielle Schneitest von<br />

der Vorarlberger Wirtschaftskammer<br />

aus dem Jahr 2004 stammt, verfügt<br />

SUFAG über aktuelle Daten ihrer –<br />

inzwischen weiter entwickelten –<br />

Schneeerzeuger, zumal sich die<br />

„Grünen“ aus Kennelbach freiwillig<br />

regelmäßigen Messungen unterziehen.<br />

Diese Meßdaten werden dann<br />

auch in den Prospekten abgedruckt.<br />

„Es wäre für die Kunden wünschenswert,<br />

wenn sich die ganze<br />

Schneeerzeuger-Branche wieder<br />

einmal zu einem Schneitest bereit<br />

erklären würde“, meint Rydelius.<br />

SuperSilent – weltweit<br />

leisester Schneeerzeuger<br />

kommt auch nach<br />

Willingen<br />

Übrigens gilt die SuperSilent nach<br />

wie vor als weltweit leisester<br />

Schneeerzeuger mit dem höchsten<br />

Schnee-Output im Verhältnis zum<br />

Schallpegel. SUFAG hat hier bereits<br />

1988 einen Meilenstein in der Entwicklung<br />

und Patentanmeldung einer<br />

einzigartigen Dämmtechnik<br />

gesetzt. Seither wurde diese Propellermaschine<br />

noch einige Male<br />

optimiert, so dass ihr den o. e. Titel<br />

niemand streitig machen konnte.<br />

Dies bestätigten nochmals ausführliche<br />

Tests im Spätwinter 06/07 im<br />

deutschen Willingen, das ebenfalls<br />

ein SUFAG-Referenzprojekt ist, und<br />

zwar ein besonderes. Denn hier liefert<br />

SUFAG neben 15 SuperSilent<br />

für die lärmsensiblen Zonen Sonnenhang<br />

und Ritzhagen und 2 Lanzen<br />

erstmals ein unabhängiges<br />

System für drei im Verbund arbeitende<br />

Pumpstationen. 4 unabhängige<br />

Betreiber werden von diesen<br />

PST aus versorgt werden, wobei jeder<br />

Betreiber eine eigenständige<br />

Leitzentrale erhält, die mit der<br />

Hauptzentrale kommuniziert. Die<br />

gesamte Anlagentechnik wird dabei<br />

von SUFAG ausgeführt und umfasst<br />

folgende Komponenten:<br />

? Detailplanung und Automatisierung,<br />

Elektrotechnik und den maschinellen<br />

Teil der Anlage im Zusammenwirken<br />

mit den Anlageteilen<br />

Beschneiung und Leittechnik;<br />

? Koordination, Abstimmung und<br />

Schnittstellendefinition mit Planungsbüro<br />

Arno Schweiger, Betreiber<br />

und Lieferanten der restlichen<br />

Gewerke (Hoch-/Tiefbau, Rohrbau,<br />

Kabelverlegung, Schneeerzeuger<br />

etc.).<br />

Für das Skizentrum Reiteralm hat<br />

SUFAG auch 3 Pumpstationen komplett<br />

geplant und realisiert. Im Bild PST<br />

Gleiming (400 kW Leistung) samt<br />

Kühlturmanlage. Foto: SUFAG<br />

Richtigstellung zum Projekt Willingen<br />

TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

Bei der Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums<br />

in Innsbruck lud SUFAG zu einem Pressebrunch.<br />

Die Mitarbeiter v. l. n. r.: Christine Grabher –<br />

Public Relations,Alois Sonnweber – Leitung Service,<br />

Michael Moosbrugger – Leitung Verkauf<br />

Österreich, vorne: Quang Tien – Projektmanagement,<br />

hinten: Anders Rydelius – Geschäftsführung,<br />

Mag. Ján Weiterschütz – GF SUFAG<br />

Slovakia s.r.o. und Projektunterstützung, Dr. Ing.<br />

Monica Borsatto – Projektmanagement Italien,<br />

Ing. Hans Sesser – Systemsteuerungen und<br />

Projektausführung, Ing. Rumen Dimitrov –<br />

Projektierung Südosteuropa, Dipl. Ing. (FH)<br />

Thomas Maier – Export. Foto: mak<br />

Das Einzigartige in Willingen ist, dass das gesamte Skigebiet<br />

in einem unabhängigen Automatiksystem von SUFAG<br />

läuft, das sowohl die Maschinen von TechnoAlpin als auch<br />

SUFAG integriert. Es könnten natürlich auch die Schneeerzeuger<br />

anderer Fabrikate eingebunden werden.<br />

Lieferung für WM-Ort Liberec<br />

Ein anderes Highlight zur Saison 07/08 ist das Projekt Liberec<br />

in der Tschechischen Republik. Für den Austragungsort<br />

der WM 2009 liefert SUFAG 30 ND-Maschinen<br />

und 5 Kompressor-Lanzen sowie die Visualisierung und<br />

Steuerung der Beschneiungsanlage. Das ganze Gebiet<br />

kann in 50 Stunden mit einer Pumpenleistung von 120 l/s<br />

eingeschneit werden. Liberec entschied sich für SUFAG,<br />

weil die Vorarlberger Firma als langjähriger Partner der FIS<br />

für Schneegarantie sorgt. Aufgrund der geringen Höhe<br />

findet die Beschneiung in Liberec im Grenztemperaturbereich<br />

statt.<br />

In der letzten MM-Ausgabe wurde in dem Artikel auf S. 70/71 „Willingen & TechnoAlpin –<br />

leise rieselt der Schnee“ der fälschliche Eindruck erweckt, dass die gesamte Beschneiungsanlage<br />

hier von TechnoAlpin realisiert worden ist. Wie auf S. 69 berichtet, hat natürlich auch SU-<br />

FAG mitgewirkt und zwar durch Lieferung eines unabhängigen Systems für drei im Verbund<br />

arbeitende Pumpstationen sowie 15 Propellermaschinen (siehe auch nebenstehenden Artikel).<br />

Weiters wurde die SuperSilent als leiseste Schneemaschine in ihrem Leistungsbereich bestätigt<br />

und von einem der 4 Betreiber in Willingen bestellt.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

57


TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

TechnoAlpin und Hochfügen:<br />

bewährte Technologie für<br />

Traditionsskigebiet<br />

Bald ist es soweit: Ende November<br />

öffnet das Skigebiet Hochfügen<br />

im Zillertal (A) mit einem<br />

zweitägigen Event seine Tore für<br />

die Wintersaison 2007/2008.<br />

Grund zur Freude besteht für die<br />

Betreiber des Skiresorts und die<br />

Wintersportler gleichermaßen:<br />

Dank der neuen vollautomatischen<br />

Beschneiungsanlage von<br />

TechnoAlpin werden 80 % des<br />

gesamten Skigebiets technisch<br />

beschneit; schneesichere Pisten<br />

mit optimaler Schneequalität<br />

können gewährleistet werden.<br />

Hochfügen, vor über 40 Jahren gegründet, bietet Skivergnügen<br />

auf 65 Pistenkilometern und verfügt über 12 Aufstiegsanlagen,<br />

davon zwei 8er-Gondelbahnen, eine kuppelbare<br />

6er-Sesselbahn mit Wetterschutzhauben, eine 4er-<br />

Sesselbahn, eine Doppelsesselbahn, vier Schlepplifte und<br />

drei Übungslifte. Wintersportler finden Pisten aller Schwierigkeitsgrade<br />

vor. Durch den Zusammenschluß mit dem<br />

Skigebiet Hochzillertal zum Top-Skiresort Ski Optimal vor<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

58<br />

Von links nach rechts: GF DI Othmar Kronthaler, Gesellschafter Hermann Wetscher und<br />

GF Konrad Schiestl von der Skiliftgesellschaft Hochfügen. Fotos: BB Hochfügen<br />

vier Jahren können Wintersportler<br />

nun zwischen 155 km Pisten und<br />

35 Aufstiegsanlagen wählen.<br />

Von den Testergebnissen<br />

überzeugt<br />

„Schneesicherheit und -qualität<br />

sind unerlässliche Faktoren für zu-<br />

friedene Gäste, die wiederkommen“,<br />

so erklärt Hermann Wetscher,<br />

einer der Gesellschafter der<br />

Skiliftgesellschaft Hochfügen, die<br />

Entscheidung für den Bau einer Beschneiungsanlage.<br />

Die Betreiber<br />

beschlossen daher, Schneitests mit<br />

den TechnoAlpin Schneeerzeugern


Bau des Speicherteiches für die Beschneiungslage.<br />

durchzuführen. Zu diesem Zweck<br />

wurden eine M18 auf Turm, eine<br />

M20 mobil, eine Lanze A9V sowie<br />

das Steuerungs- und Visualisierungssystem<br />

ATASS installiert. Die<br />

Testanlage hat sich bestens bewährt.<br />

„Unsere Schneimeister und<br />

Beschneier waren sehr zufrieden<br />

mit den Testergebnissen, insbesondere<br />

was Effizienz, Leistungsfähigkeit<br />

und Schneequalität betrifft“,<br />

faßt Wetscher zusammen.<br />

Überzeugt hat Wetscher und sein<br />

Team weiters eine Besichtigung des<br />

TechnoAlpin Hauptsitzes bzw. der<br />

Produktionsstätte in Bozen/Südtirol<br />

(I), bei der technische Details sowie<br />

Geräte erklärt und vorgeführt wurden:<br />

„Eingehende Beratung ist für<br />

uns sehr wichtig. Die TechnoAlpin<br />

Mitarbeiter sind hochqualifiziert,<br />

gehen auf die Kundenwünsche ein<br />

und stehen uns jederzeit mit Rat<br />

und Tat zur Seite.“<br />

Piste mit neuen Lanzen von TechnoAlpin.<br />

Speicherteich “Spitzingsee”<br />

www.huesker.com<br />

Gemischte<br />

Vollautomatik-Anlage<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Auftraggeber wurde eine gemischte<br />

Beschneiungsanlage mit Propellerschneeezeugern<br />

und Lanzen<br />

konzipiert. Hermann Wetscher<br />

dazu: „Hochfügen liegt auf 1 500<br />

bis 2 380 m und umfaßt Hänge, die<br />

sowohl nach Süden, Westen, Osten<br />

und Norden ausgerichtet sind. Die<br />

HUESKER Synthetic GmbH<br />

Postfach 1262 . D-48705 Gescher<br />

E-mail: info@huesker.de<br />

Ihr Ansprechpartner in<br />

Österreich: Herbert Lassnig<br />

Telefon: +43 4265-7478<br />

TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

Pisten weisen daher verschiedenste Beschaffenheiten auf.“<br />

Mit einer gemischten Anlage kann somit optimal auf die<br />

unterschiedlichen Anforderungen reagiert werden und<br />

den Skifahrern können durchgehend beschneite Pisten<br />

vom Berg bis ins Tal geboten werden.<br />

Zur Schneeproduktion in Hochfügen werden insgesamt<br />

78 Schneilanzen (Modelle A9V und A30) sowie 10 Propellermaschinen<br />

M18 auf Turm mit Zentralluft und 20 M18<br />

mobil zur Verfügung stehen.<br />

Zur vollautomatischen Anlage gehören zudem eine<br />

neue Hauptpumpstation mit einer Förderkapazität von<br />

240 l/s, eine Druckerhöhungs- bzw. –reduzierungsstation<br />

sowie eine zentrale Kompressorstation. Dabei stehen<br />

verschiedene bewährte Möglichkeiten zur Verfügung,<br />

die Anlage energieeffizient zu betreiben. Die Anlage<br />

nutzt den Eigendruck des Wassers aus, das vom<br />

Speicherteich aus talwärts rinnt und dabei statischen<br />

Druck durch die Höhendifferenz aufbaut; die untere<br />

Pumpstation dient gleichzeitig zur Wasserspeicherbefüllung<br />

und zur Beschneiung.<br />

Gesteuert wird die gesamte Anlage mit der Software<br />

ATASS, die auch die Betriebzustände und die von den eingebundenen<br />

Komponenten gelieferten Werte aufzeichnet<br />

und auf diesem Weg optimale Kontrolle über die Wirtschaftlichkeit<br />

gewährleistet.<br />

Nächstes Jahr wird durch eine zweite Ausbaustufe der Anlage<br />

das gesamte Skigebiet Hochfügen beschneit werden<br />

können – um noch mehr begeisterte Skifahrer zu gewinnen.<br />

pi<br />

Bauen mit Geokunststoffen!<br />

Erd- und Grundbau<br />

Deponiebau<br />

Wasserbau<br />

Verkehrswegebau<br />

Geosynthetics made by HUESKER - aus Erfahrung zuverlässig!<br />

Beratung, Planung,<br />

Umsetzung - weltweit.<br />

DAP-PL-3226.00<br />

Akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025<br />

Abdichten . Bewehren . Dränen . Filtern . Schützen . Stabilisieren . Trennen . Verpacken<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

59


TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

HUESKER Österreich-<br />

Repräsentant Herbert<br />

Lassnig hat bereits 42<br />

Speicherteichanlagen<br />

erfolgreich umgesetzt.<br />

Im Mittelpunkt der Entwicklungsarbeit von HUESKER stehen<br />

die Kunden-Anforderungen, denen man sich mit Flexibilität<br />

und hoher Qualifikation widmet. So individuell die<br />

Ansprüche – so vielfältig ist auch die HUESKER-Produktpalette<br />

und ihre Einsatzmöglichkeiten: Zum Standardprogramm<br />

gehören synthetische Gewebe, Geogitter, Verbundstoffe<br />

und Ton-Dichtungsbahnen. Vliesstoffe sowie<br />

Drän- und Erosionsschutzmatten runden das Angebot ab.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

60<br />

HUESKER Geokunststoffe –<br />

aus Erfahrung zuverlässig!<br />

Die HUESKER Synthetic GmbH aus<br />

Gescher (Deutschland) entwickelt, fertigt<br />

und vermarktet weltweit seit Jahrzehnten<br />

maßgeschneiderte Geokunststoffe für die<br />

Bauindustrie sowie technische Textilien für<br />

Landwirtschaft, Industrie und Handel. In der<br />

Seilbahnbranche kommen Geokunststoffe<br />

im Bereich der Abdichtung bei Speicherteichen<br />

oder als Geogitter zur Dammbewehrung<br />

zum Einsatz.<br />

Luftaufnahme vom Firmengelände HUESKER in Gescher. Fotos HUESKER.<br />

Auszug aus dem Standardprogramm:<br />

? Fortrac ® : flexibles, äußerst hochfestes<br />

Geogitter mit nachweisbarem<br />

Erfolg bei der Bodenbewehrung;<br />

? HaTelit ® : flexible Armierungsgitter<br />

zur Bewehrung von Asphaltschichten;<br />

? Fornit ®: biaxiales Geogitter zur<br />

Tragschichtbewehrung;<br />

? Stabilenka ® : hochwertiges wasserdurchlässiges<br />

Gewebe zur<br />

Dammstabilisierung;<br />

? Comtrac ® : hochmodules Bewehrungsmaterial,<br />

das auch mit<br />

unterschiedlichen Vliesstoffen kombiniert<br />

werden kann;<br />

? Incomat ®: hochfestes Doppelgewebe<br />

zur Böschungs- und Sohlensicherung;<br />

? HaTe ® : Filtervliese und -gewebe<br />

zum Trennen, Filtern und Stabilisieren.<br />

Z. B. zur Erhaltung von Wasserwegen<br />

(unter anderem im Uferschutz);<br />

? NaBento ® : Geosynthetische-Ton-<br />

Dichtungsbahn (GTD) – ein sandwichartiger<br />

Verbundstoff mit Bentonitfüllung<br />

zur Abdichtung im<br />

Wasserbau und zum Umweltschutz;<br />

? Ringtrac ® : Gewebehüllen – d. h.<br />

vertikale, pfahlähnliche Sandsäulen<br />

ummantelt mit Geokunststoff – ein<br />

kostengünstiges Gründungssystem<br />

für Dämme auf wenig tragfähigem<br />

Untergrund.<br />

Neben diesem Standardprogramm<br />

entwickelt HUESKER mit hoher<br />

technischer Kompetenz seit über<br />

40 Jahren in intensiver Zusammenarbeit<br />

mit Kunden, Ingenieurbüros,<br />

Forschungs- und Prüfinstituten individuelle<br />

Lösungen für unterschiedliche<br />

bautechnische Anwendungen<br />

– innovativ, wirtschaftlich<br />

und umweltfreundlich.<br />

Damit bietet HUESKER weltweit<br />

unterschiedlichste bautechnische<br />

Lösungen. Dadurch werden Projekte<br />

ermöglicht, die vom Erd- und<br />

Grundbau, Straßen-, Eisenbahnund<br />

Flugplatzbau bis hin zu Wasserbau,<br />

Deponiebau, der Sanierung<br />

von industriellen und kontaminierten<br />

Böden sowie Asphaltbewehrungen<br />

reichen.<br />

Die Österreich-Vertretung<br />

in Weitensfeld<br />

Bereits seit 1996 vertritt Herbert<br />

Lassnig die Interessen der HUESKER<br />

Synthetic GmbH in Österreich<br />

(Weitensfeld). Seine fundierte Ausbildung<br />

und seine berufliche Erfahrung<br />

(geprüfter Schweißer für<br />

Kunststoffdichtungsbahnen und<br />

Rohrleitungen, langjährige Leitung<br />

einer Fachwerkstätte für Kunststoff-


ehälterbau und Rohrleitungen,<br />

Bauleitung im Bereich Abdichtungen<br />

wie Deponie- und Speicherteichbau<br />

sowie am Kunststoff-Erdgasleitungsnetz,baukaufmännische<br />

Ausbildung usw.) waren die<br />

besten Voraussetzungen, um in<br />

den Vertrieb von HUESKER zu<br />

wechseln. Wie kaum ein anderer,<br />

kennt Herbert Lassnig als technischer<br />

Verkäufer die Interaktion der<br />

Abdichtungsmaterialien. Dies gilt<br />

insbesondere für die Auswahl der<br />

passenden Kunststoffdichtungsbahn<br />

(speziell deren Oberflächenstruktur)<br />

mit Dränagematten und<br />

Schutzvliesstoffen. Dank seiner umfangreichen<br />

Erfahrung wird dine<br />

Meinung von Herbert Lassnig auch<br />

bei Planungsbüros und den ausführenden<br />

Fachbetrieben für Abdichtungen<br />

gerne gehört.<br />

„Der notwendigen Qualität und<br />

Sorgfalt bei der Entscheidung für<br />

ein geeignetes Material im Bereich<br />

der Speicherteichabdichtungen<br />

wird vielfach zu wenig Beachtung<br />

geschenkt. Dies gilt insbesondere<br />

für die Auswahl von Oberflächenstrukturen<br />

bei den Kunststoffdichtungsbahnen<br />

und deren Auswirkung<br />

auf die Standsicherheit. Die<br />

Auswirkung, wie z. B. das Abgleiten<br />

der wasserseitigen Schüttung bis<br />

hin zur Zerstörung der Abdichtung,<br />

hat leider wohl schon mancher<br />

leidvoll erfahren müssen“<br />

weiß Herbert Lassnig aus Erfahrung.<br />

„Daher empfehle ich allen<br />

Entscheidungsträgern, eine Vergabe<br />

der Abdichtungsarbeiten ausschließlich<br />

an Fachverlegebetriebe<br />

mit ausreichend Erfahrung und<br />

Kompetenz, denn manchmal kann<br />

billig ganz schön teuer werden“ so<br />

Herbert Lassnig.<br />

Mit der Firma GSE Lining Technology<br />

GmbH hat HUESKER einen Kooperationspartner<br />

an seiner Seite,<br />

der weltweit qualitativ hochwertige<br />

Speicherteich Zehnerkar (Obertauern, A): GU: Plantrans GmbH Obertauern,<br />

Abdichtung: Florian Bautechnik GmbH Spittal/Drau, HUESKER Geokunststoffe.<br />

TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

Speicherteich Wurzeralm (Hinterstoder, A): GU: Fa. Bernegger<br />

Bau aus Molln, Abdichtung: ISO-M GmbH St. Peter ob<br />

Judenburg, HUESKER Geokunststoffe.<br />

Kunststoffdichtungsbahnen (für Österreich nach der geltenden<br />

ÖNORM S 2073) produziert.<br />

Pistenentwässerung und Erdbewehrung<br />

Das Produktspektrum der Firma HUESKER endet aber<br />

nicht am Speicherteich. Den Seilbahnbetreibern bieten<br />

Geokunststoffe aus dem Hause HUESKER eine Vielzahl an<br />

Lösungen: Zum Beispiel Enkadrain Findrain ® zur Pistenentwässerung<br />

oder Fortrac ® Geogitter zur Errichtung von<br />

Pistenverbreiterungen (bewehrte Erde) oder die HaTe ®<br />

Rohrleitungs- und Kabelschutzvliesstoffe, alles selbstver-<br />

ständlich auf passende Breiten produziert. „Der Auszug<br />

unserer Referenzliste spiegelt unsere Kompetenz wieder.<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei allen Seilbahnbetreibern,<br />

Planungsbüros, Fachverlegern, Bauunternehmungen<br />

und Händlern für das bisher entgegengebrachte<br />

Vertrauen herzlich bedanken. Auch für die Zukunft<br />

möchte ich unsere Unterstützung anbieten und<br />

weiterhin um ihr Vertrauen bitten,“ spricht Herbert Lassnig<br />

alle Entscheider an.<br />

i<br />

Infos: www.huesker.com<br />

HUESKER Speicherteiche Österreich<br />

2006–2007<br />

2006<br />

? Mölltaler Gletscher, 9831 Flattach<br />

? Ennslingalm, 8967 Haus/Ennstal<br />

? Schischaukel, 2872 Mönichkirchen<br />

? Speicherteich Aineck, 5582 St. Michael<br />

? 6293 Tux<br />

2007<br />

? 5632 Dorfgastein<br />

? 5532 Filzmoos<br />

? Speicherteich Lamark, 6263 Fügen<br />

? 6281 Gerlos/Pass<br />

? Speicherteich Wurzeralm, 4582 Spital am Phyrn<br />

? Speicherteich Goldried, 9971 Matrei<br />

? Speicherteich Möseralm-Steinplatte, 6384 Waidring<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

61


TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

AGB berichtet über aktuelle Baustellen<br />

Die Firma AGB aus Hall wurde heuer wieder<br />

von vielen namhaften Bergbahn-Unternehmen<br />

beauftragt, die hydraulische Anlagentechnik für<br />

Beschneiung zu errichten. Nachstehend folgt<br />

ein Überblick über derzeit in Bau befindliche<br />

Projekte.<br />

Auch bei der neuen Hauptpumpstation Lofer mit 2 Caprari<br />

Hochdruckpumpen (550 KW) war AGB für die Hydraulik<br />

verantwortlich. Foto: AGB<br />

? Bergbahnen Ellmau Going GmbH & Co Hartkaiserbahn<br />

KG<br />

Erweiterung der Kompressorstation Tanzboden mit Atlas<br />

Copco Kompressor 110 KW, Errichtung der neuen<br />

Füllpumpstation Kaiserexpress für Teichbeschickung.<br />

? Bergbahnen Steinplatte Waidring<br />

Errichtung der neuen Hauptpumpstation Möseralm,<br />

Pumpleistung ca. 1 350 KW (Vogel Pumpen), Teichkühlanlage<br />

mit 2 Stk. Atlas Copco Schraubenkompressoren<br />

mit je 15 KW Motorleistung, Kühlturmanlage ausgelegt<br />

in der Baustufe 1 auf 80 l/s; Erweiterung der Pumpstation<br />

Plattenkogel mit Vogel Pumpen, Pumpleistung ca.<br />

400 KW.<br />

? Bergbahnen Flachau GmbH<br />

Erweiterung der Pumpstation P04 mit 4 Pumpen (Gesamtleistung<br />

650 KW) und P13 mit 5 Pumpen (Gesamtleistung<br />

1 650 KW) und Pumpstation P20 mit 3 Pumpen<br />

(Gesamtleistung 620 KW); Damit wurde die Förderleistung<br />

der Beschneiungsanlage um ca. 450 l/s erhöht.<br />

Schieberschächte in der Feldleitung.<br />

? St. Johanner Bergbahnen GmbH<br />

Errichtung der neuen Hauptpumpstation Schlosserberg<br />

mit insgesamt 9 Hochdruckpumpen mit einer Gesamtleistung<br />

von ca. 3 200 KW, alles ausgeführt mit Caprari-<br />

Pumpen; Kühlturmanlage vorbereitet für eine Kühlleistung<br />

von 480 l/s; Teichkühlanlage mit 2 Atlas Copco<br />

Schraubenkompressoren mit je 15 KW Motorleistung;<br />

Kompressorstation Schlosserberg mit 2 Atlas Copco<br />

Schraubenkompressoren mit insgesamt 500 KW Motorleistung;<br />

Kompressorstation Sauregg mit 2 Stk. Atlas<br />

Copco Schraubenkompressoren mit insgesamt 500 KW<br />

Motorleistung. Erweiterung der Pumpstation Angerer<br />

Alm mit einer Hochdruckpumpe mit 302 KW Leistung.<br />

Wegen vollster Zufriedenheit wurden wie bereits schon<br />

1998 wiederum Caprari-Pumpen für alle Stationen verwendet.<br />

Damit sind in St. Johann bereits ca. 6 500 KW<br />

Caprari-Pumpleistung installiert.<br />

? Reiteralm Bergbahnen GmbH & Co KG<br />

Hier war AGB als Unterlieferant von der Firma SUFAG tä-<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

62<br />

tig. Es wurden insgesamt 6 Pumpstationen<br />

mit einer Gesamtleistung<br />

von ca. 3 000 KW installiert.<br />

Pumpenfabrikat: Vogel; Weiters<br />

wurde eine Kühlturmanlage für<br />

150 l/s geliefert und montiert.<br />

? Bergbahnen Lungau GmbH<br />

& Co KG<br />

Erweiterung der Hauptpumpstation<br />

um ca. 600 KW mit Caprari<br />

Pumpen; Neue Druckreduzierstation;<br />

Teichkühlanlage mit 2 Atlas<br />

Copco Kompressoren á 11 KW<br />

Motorleistung.<br />

? Bergbahnen Brixen im Thale<br />

AG<br />

Neue Pumpen in der Vorpumpstation<br />

Brixentaler Ache mit 75<br />

KW Motorleistung; Neue Vorpumpstation<br />

Hof: mit 2 Caprari<br />

Vorpumpen á 37 KW Motorleistung;<br />

Neue Hauptpumpstation<br />

Hof mit 2 Caprari 100 bar Hochdruckpumpen<br />

á 355 KW Motorleistung.<br />

? Bergbahn Lofer GesmbH<br />

Vorpumpstation in Containerausführung<br />

mit 2 Caprari Pumpen;<br />

Hauptpumpstation mit 2 Caprari<br />

Hochdruckpumpen, Pumpengesamtleistung<br />

ca. 550 KW; Kompressorstation<br />

mit einem Atlas<br />

Copco Schraubenkompressor mit<br />

200 KW Motorleistung; Teichkühlung<br />

mit einem Atlas Copco<br />

Schraubenkompressor, Schieberschacht.<br />

? Alpendorf Bergbahnen AG<br />

Erweiterung Pumpstation Kreis-<br />

tenalm mit einer 355 KW-Caprari<br />

Pumpe; Errichtung neue Pumpstation<br />

Gernkogel mit einer Caprari<br />

Vor- und Hochdruckpumpe<br />

mit einer Gesamtleistung von ca.<br />

160 KW; Kühlturmanlage Hahnbaum<br />

für 15 l/s.<br />

? Schilifte Lech Ing. Bildstein<br />

GmbH.<br />

Errichtung neue Kompressorstation<br />

mit 2 Atlas Copco Schraubenkompressoren<br />

á 750 KW Motorleistung;<br />

Neue Vorpumpstation<br />

und Schieberschacht.<br />

? Bergbahnen Dienten<br />

Neu-Ausbau Vorpumpstation mit<br />

32 KW Vorpumpe; Hauptpumpstation<br />

mit 500 KW Hochdruckpumpe<br />

100 bar.<br />

? Alpbacher Bergbahnen<br />

GesmbH & CoKG<br />

Schieberstation Kohlegrubebach<br />

mit Vorpumpen und Rückspülfilter;<br />

Schieberstation Jochanger mit<br />

Vorpumpen, Rückspülfilter und<br />

Wasserentkeimungsanlage; Teichkühlanlage<br />

ausgeführt mit 2 Atlas<br />

Copco Schraubenkompressoren á<br />

22 KW.<br />

? Kartitscher Liftgesellschaft<br />

mbH<br />

Pumpstation mit einer Pumpleistung<br />

von insgesamt 215 KW, mit<br />

Caprari Pumpen, Kühlturmanlage<br />

für 20 l/s.<br />

? Ferienhotel Lärchenhof<br />

Pumpstation mit Caprari Pumpen,<br />

Kühlturmanlage für 13 l/s.


Schnee für die Gletscherzone<br />

Erst Ende August begannen die Arbeiten<br />

an dem rund 2 000 Meter langen Rohrsystem<br />

der neuen vollautomatischen Beschneiung<br />

unterhalb des Diavolezza-<br />

Berghauses. Unmittelbar im Gletschergebiet<br />

zwischen 2 860 und 3 000 Metern<br />

gelegen, errichteten die Mitarbeiter der<br />

Diavolezza-Bahn die Wasserversorgung<br />

mit insgesamt 12 Zapfstellen überirdisch<br />

in Hanglage. Der neue Abschnitt schließt<br />

an das bestehende System auf der Talabfahrt<br />

mit 60 manuellen Abzwei-gern an,<br />

TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

Die neue Pumpstation der vollautomatischen Schneeanlage wurde samt Steuerung in der<br />

bestehenden alten Mittelstation des ehemaligen Gletscherlifts untergebracht (2 860 m).<br />

Rechts das Naturreservoir mit geschätzten 7 000 m 3 Speichervermögen. Fotos: tb<br />

Frey AG Stans<br />

Schneisteuerungen auf<br />

höchstem Niveau<br />

Mit der Erweiterung ihrer Beschneiungsanlage im oberen Bereich<br />

der Diavolezza-Piste sichert die Engadiner Bergbahnen St. Moritz AG<br />

Diavolezza nicht nur den Skibetrieb auf knapp 3 000 m, sondern<br />

leistet auch einen Beitrag zur Bewahrung der dortigen Gletscher.<br />

Nach einer kurzen Bauzeit unter schwierigen Bedingungen erfolgte<br />

die Inbetriebsetzung Ende Oktober. Die Steuerung der vollautomatischen<br />

Anlage wurde von der Frey AG Stans realisiert, Schneeerzeuger,<br />

Abzweiger und Pumpen lieferte SUFAG.<br />

und ersetzt insgesamt sechs raupenmontierte<br />

Schneeerzeuger, mit denen bislang<br />

die Schneelage punktuell verbessert wurde.<br />

Langfristig soll die neue Linie auch den<br />

Bestand der Gletscherzone im Pistenbereich<br />

sichern. Man geht sogar davon aus,<br />

dass die verbesserte Versorgung mit erzeugtem<br />

Schnee nicht nur eine wirksamere<br />

Überdeckung bietet, sondern<br />

durch die gezielte Verteilung entsprechender<br />

Mengen – gewissermaßen als<br />

„Zufütterung“ – den Neuaufbau von<br />

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TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

Gletschereis ermöglicht. Versorgt wird die Anlage primär<br />

durch den unmittelbar am Fuß liegenden natürlichen<br />

Gletschersee (ca. 7 000 m 3 ) – im Bedarfsfall kann zusätzliches<br />

Wasser aus einem weiteren Naturreservoir auf 2 850<br />

m Höhe gepumpt werden.<br />

Innerhalb kurzer Zeit entwickelten die Ingenieure der Frey<br />

AG Stans ein Steuerungskonzept, das ein hohes Maß an<br />

Betriebskomfort und -sicherheit bietet. Das System verarbeitet<br />

alle eingehenden Signale der mit umfangreicher<br />

Wettersensorik und eigenen Hydranten ausgestatteten<br />

SUFAG S Compact-Schneerzeuger und steuert entsprechend<br />

alle Funktionen der Pumpstation sowie des anspruchsvollen<br />

Wasserkreislaufes. Die Steuerzentrale mit aktueller<br />

SPS-Technologie sitzt im Pumpenhaus und ist via<br />

LWL-Ethernet mit dem SUFAG-Funkmodul in der Bergstation<br />

verbunden, das wiederum die Kommunikation mit<br />

den insgesamt 14 SUFAG-Aggregaten (davon 7 als feste<br />

Turminstallationen) und den weiteren Funktionselementen<br />

der vollautomatischen Beschneiung sicher stellt.<br />

Gleichzeitig ist das Frey-System an das Kommunikationsnetzwerk<br />

der Bahngesellschaft angebunden. Das ermöglicht<br />

den problemlosen Abruf aller in benutzerfreundlichen<br />

Funktionsmenüs visualisierten Betriebsdaten im<br />

Netzwerk oder über das Internet.<br />

Zusätzlich lassen sich über die neue Frey-Steuerung auch<br />

die Schneeerzeuger an den 60 Abzweigern im Bereich der<br />

Talabfahrt fernsteuern, wobei die insgesamt drei Pumpwerke<br />

für diesen Abschnitt weiterhin manuell betrieben<br />

werden.<br />

Leistungsfähige Komponenten<br />

in offener Architektur<br />

Die spezifischen Anforderungen machten den Einsatz<br />

hochwertiger Anlagentechnologie notwendig. Als Hauptpumpen<br />

kommen zwei leistungsfähige 110 kW-Aggregate<br />

zum Einsatz, die in der Praxis eine Maximalleistung von<br />

40 l/sec bei 38 bar Druck erreichen. Die Pumpleistung<br />

wird dabei über zwei Frequenzumrichter an den jeweiligen<br />

Mengen- und Druckbedarf angepasst. Frey setzt hier<br />

die bewährten „Low Harmonic Drives“ von ABB ein, die<br />

über eine direkte Busverbindung mit der SPS-Steuerung<br />

kommunizieren. Im Gegensatz zum Konstant-Antrieb<br />

spart dies nicht nur erheblich Energie, sondern minimiert<br />

auch die Erwärmung des in der Schneiperiode ca. + 2 °C<br />

warmen Schneiwassers im Pumpendurchlauf.<br />

Die überirdische Rohrverlegung erforderte auch eine Entleerung<br />

des Systems nach dem Schneivorgang. Die Funktion<br />

der Entleerventile wird dabei vollautomatisch durch<br />

die Frey-Steuerung überwacht. Nach Beendigung des<br />

Schneivorgangs öffnen die Rückläufe selbsttätig und das<br />

Wasser fließt in der Druckleitung zurück in den Speichersee.<br />

Restwassersensoren überwachen dabei zuverlässig die<br />

vollständige Entleerung des Systems.<br />

Die Zusammenführung aller relevanten Anlagenfunktionen<br />

in der offenen Architektur der Frey-Steuerung macht<br />

den Schneibetrieb einfach und komfortabel. Die Bedienerführung<br />

visualisiert die einzelnen Komponenten und ermöglicht<br />

die schnelle Überprüfung des Betriebsstaus auf<br />

einen Blick. Denkbar einfach sind auch die Menüs gestal-<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

64<br />

Die leistungsfähigen Pumpen können über Frequenzumrichter bedarfsabhängig<br />

geregelt werden.<br />

tet: Der Schneimeister gibt lediglich<br />

für die einzelnen Schneeerzeuger<br />

die wichtigsten Parameter als<br />

Sollwerte ein. Melden die Wettersensoren<br />

an den einzelnen Aggregaten<br />

die entsprechenden Schneibedingungen,<br />

fährt das Pumpsystem<br />

an. Bei ausreichender Pumpenleistung<br />

startet die Steuerung<br />

dann den Schneivorgang automatisch<br />

oder nach Bestätigung.<br />

Schneisegment<br />

wird verstärkt<br />

Die Steuerungstechnologie für<br />

Schneeanlagen zählt neben den<br />

Seilbahnsteuerungen und elektrotechnischen<br />

Ausrüstungen für Aufstiegsanlagen<br />

bereits seit vielen Jahren<br />

zum Leistungsangebot der Frey<br />

AG Stans. So lieferten die Stanser<br />

vor zehn Jahren etwa die Schneeanlagen<br />

des Diavolezza-Nachbarn<br />

Celeriner Bergbahnen.<br />

Dabei ist die Offenheit gegenüber<br />

den Hard- und Softwarekomponenten<br />

der Lieferanten von Schneeerzeugern,<br />

Abzweigerventilen oder<br />

der Wettersensorik ein Grundprinzip<br />

der Stanser Entwickler. Dadurch<br />

kann der Betreiber die exakt auf seine<br />

Bedürfnisse passende Schneitechnologie<br />

mit einer modernen<br />

Steuerung nach Schweizer Qualitätsstandards<br />

kombinieren. Ebenso<br />

lassen sich bestehende Schneeanlagen<br />

leicht nachrüsten oder beim<br />

Ausbau einer Beschneiung bestehende<br />

Pumpwerke einfach in die<br />

neue Steuerungsarchitektur integrieren.<br />

So geschehen beispielsweise in Engelberg,<br />

der Frey-Topreferenz der<br />

Saison 2006/2007. Die dortige<br />

Frey-Steuerung koordiniert den Betrieb<br />

von rund 160 Schneilanzen,<br />

die von drei Kompressorstationen<br />

sowie neun Pumpwerken versorgt<br />

Die kompakte Frey-Steuereinheit mit den beiden ABB-Frequenzumrichtern (rechts).


werden. Dabei wurden drei bestehende<br />

Pumpwerke in die Wasserversorgung<br />

integriert, die eine Gesamtleistung von<br />

3 MW bietet.<br />

Auch angesichts der vielfach anstehenden<br />

Modernisierungs- und Erweiterungsprojekte<br />

im Schweizer Alpenraum<br />

will die Frey AG Stans ihr Engagement in<br />

Sachen Schneeanlagen-Steuerung weiter<br />

intensivieren. Dabei setzen die Stanser,<br />

wie im Seilbahnbereich, auf den<br />

TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

Die vollautomatische Diavolezza-Schneeanlage (rechts oben) im visualisierten Bedienermenü.<br />

Teilweise von der Eingabemaske verdeckt sind die talseitigen Linien mit insgesamt 60 Schächten,<br />

deren Pumpwerke manuell gesteuert werden, deren Schneeerzeuger jedoch über die Frey-Steuerung<br />

funkferngesteuert werden können.<br />

kompetenten Vor-Ort-Service ihrer Projektingenieure,<br />

die alle Abläufe innerhalb<br />

eines Projektes von der Planung bis zur<br />

Inbetriebsetzung koordinieren.<br />

So auch auf der Diavolezza, wo die beiden<br />

Projektverantwortlichen Beat Zimmermann<br />

und Hans-Ueli Schwab die<br />

Montagearbeiten Anfang Oktober sowie<br />

die knapp zweiwöchige Inbetriebsetzung<br />

samt umfangreicher Testläufe persönlich<br />

begleiteten. Die Arbeiten fielen just in die<br />

Revisionspause der Diavolezza-Seilbahn,<br />

was den Transport erschwerte<br />

und den Technikern mehrtägige<br />

Aufenthalte im 3 000 Meter<br />

hoch gelegenen Diavolezza-<br />

Berghaus bescherte.<br />

Genau im Anschluss an das<br />

Projekt steht für Beat Zimmermann<br />

dann gleich die nächste<br />

Inbetriebsetzung an: In Rougemont<br />

installiert Frey eine Steuerung<br />

für ein neues Hochdrucksystem<br />

mit ca. 64 mehrstufigen<br />

Lanzenschächten und<br />

zwei Pumpwerken. tb<br />

Die Frey-Projektverantwortlichen<br />

Beat Zimmermann (l.) und<br />

Hans-Ueli Schwab mit dem stv.<br />

Diavolezza-Schneimeister Franz<br />

Suppiger (m.)<br />

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TECHNIK<br />

FIRMEN NEWS<br />

Zaugg AG Eggiwil:<br />

Top auf Straßen und in der Pipe<br />

Wer der Zaugg AG Eggiwil in den Herbstmonaten einen Besuch abstattet, fühlt sich unweigerlich auf den<br />

gut sortierten Bauhof einer größeren Wintermetropole versetzt: Schneepflüge aller Größen, Frässchleudern<br />

mit unterschiedlichsten Kapazitäten warten versandfertig verpackt auf dem Firmenareal in Eggiwil. Kommunalorange<br />

wohin man blickt – deutliches Zeichen dafür, dass die Winter- und Straßendienstausrüstungen das<br />

Hauptstandbein der rund 120 Mitarbeiter starken Unternehmung sind. Im Gespräch mit Geschäftsführer<br />

Daniel Frutiger wird allerdings schnell deutlich, dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handelt.<br />

Tatsächlich ist das Unternehmen an seinem über 110-jährigen<br />

Standort in zahlreichen Segmenten des Spezialmaschinenbaus<br />

extrem breit aufgestellt. Neben der Kommunaltechnik<br />

mit speziell angepassten Fahrzeug-Anbautechnologien,<br />

entwickelt und baut Zaugg spezifische Maschinen<br />

und Geräte für die Unkrautbeseitigung, ist führend in<br />

der maßgeschneiderten Konzeption von Schneeräumern<br />

für schienengebundene Fahrzeuge aller Art und lastet im<br />

Fahrzeugbau seine Kapazitäten zusätzlich mit der Lohnfertigung<br />

von Baustellendumpern aus. Zu dieser breiten Palette<br />

kommt die Pistenbearbeitung, die mit klassischen<br />

Front-Frässchleudern zur Schneeverfrachtung und der<br />

Zaugg-Halfpipe-Technologie einen Anteil von gut 20 %<br />

am Unternehmensumsatz hat.<br />

Breites Angebot<br />

Die Gründe für diese breite Aufstellung liegen in der jüngeren<br />

Geschichte: Mitte der neunziger Jahre geriet das<br />

1965 gegründete Familienunternehmen Gebrüder Zaugg<br />

AG nach einem Absatzeinbruch im Winterdienst in eine<br />

wirtschaftliche Schieflage. Diese konnte 1997 durch die<br />

gemeinsame Anstrengung regionaler Investoren und der<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

66<br />

Die Produktionsstätte der Zaugg AG Eggiwil wurde 2004 errichtet und erweitert.<br />

Mitarbeiterschaft abgewendet werden.<br />

Unter Leitung von Erich Kromer<br />

– bis vor 7 Jahren Geschäftsführer<br />

– restrukturierte man das<br />

Produktionsprogramm. Der bis dahin<br />

mitbestimmende landwirt-<br />

schaftliche Fertigungszweig wurde<br />

aufgegeben und lebt heute lediglich<br />

als angegliederter regionaler<br />

Verkaufs- und Service-Dienstleister<br />

fort. Als Kernkompetenzen rückten<br />

Schneeräumung und Kommunaltechnik<br />

in den Mittelpunkt, wobei<br />

Eggiwil als zentraler Konstruktionsund<br />

Fertigungsstandort erhalten<br />

wurde. Heute umfasst die Entwicklungsabteilung<br />

zehn Ingenieure –<br />

die rund 90 Mitarbeiter in der 2004<br />

neu errichteten Produktion werden<br />

auf regionaler Ebene durch etwa 50<br />

externe, in Lohn fertigende, aber<br />

selbständige Werkstätten und von<br />

langfristig verbundenen Zulieferern<br />

unterstützt.<br />

Dieser hohe Grad an Eigenständigkeit,<br />

der schon 1999 mit der erfolgreichen<br />

ISO-Zertifizierung bescheinigt<br />

wurde und der sich auch<br />

im zentral gesteuerten Europavertrieb<br />

unter Verkaufsleiter Rolf Egli<br />

fortsetzt, ist für Geschäftsführer Daniel<br />

Frutiger die Grundlage des Erfolges.<br />

„Als Spezialist für Anbau-<br />

Geräte nehmen wir grundsätzlich<br />

Insgesamt 120 Mitarbeiter fertigen in Eggiwil die umfangreiche Zaugg-Produktpalette.


eine neutrale Position ein. Wir sind in keinem<br />

unserer Segmente mit einem Hersteller<br />

von Trägergeräten ‚verheiratet’,<br />

das bringt uns die wichtige Unabhängigkeit<br />

in der Entwicklung leistungsfähiger<br />

und qualitativ hochwertiger Lösungen.“<br />

So ist Zaugg im Winterdienst vor allem<br />

seiner Vielseitigkeit wegen Schweizer<br />

Marktführer. „Alle Fahrzeughersteller führen<br />

mit unseren Anbaugeräten und Aggregaten<br />

vor,“ unterstreicht Daniel Frutiger,<br />

wobei diese Referenzposition Traktor-Kleinpflüge,<br />

4WD-Anbauten, schweres<br />

Räumgerät bis 9,0 Meter Breite sowie<br />

die insgesamt neun Geräteklassen der<br />

Zaugg-Schneefrässchleudern umfasst.<br />

Entsprechend breit ist auch der Kundenkreis<br />

am Schweizer Heimmarkt, der gut<br />

60 % des Unternehmens-Umsatzes ausmacht.<br />

Neben Kommunen und regionalen<br />

Verkehrsträgern sind es vorrangig deren<br />

private Subunternehmer aus Bauund<br />

Landwirtschaft, die für die vielfältigsten<br />

Trägergeräte Lösungen bei Zaugg<br />

suchen. Weniger vielseitig ist das Export-<br />

Geschäft im Winterdienst, das vor allem<br />

durch Großaufträge bestimmt ist. Hier<br />

plant Zaugg für die kommenden Jahre<br />

ein verstärktes Engagement in den Nachbarmärkten<br />

Deutschland und Österreich.<br />

Gleichzeitig positioniert man sich mit<br />

speziellen Lösungen wie den voll autarken<br />

Monoblock-Schneefrässchleudern<br />

(z. B. für Radlader) auch erfolgreich in<br />

Übersee-Märkten, die über ein Netz von<br />

Händlern und Servicepartnern betreut<br />

werden (siehe MM 5/07).<br />

Zaugg setzt Standards<br />

Weltweit vermarktet Zaugg auch seine<br />

Half-Pipe-Maschinen für Pistengeräte,<br />

die sich seit 1999 mit insgesamt 300<br />

platzierten Einheiten in heute drei Gerä-<br />

TECHNIK<br />

FIRMEN NEWS<br />

Erfolg auf Lager (v. l.):<br />

Zaugg-Geschäftsführer<br />

Daniel Frutiger und<br />

Rolf Egli, zuständig für<br />

die Kommunikation<br />

und Exporte, vor Fräshaspeln<br />

der Halfpipe-<br />

Fräsmodelle.<br />

teklassen als eigenständige Produktlinie<br />

im Unternehmensangebot etabliert hat.<br />

Mit Pipe Monster, Pipe Designer und<br />

Tube Designer bieten die Schweizer eine<br />

modular aufgebaute Palette, die sich sowohl<br />

an den Wünschen von Snowboardern<br />

aller Klassen, den Erfordernissen der<br />

Halfpipe-Bauer als auch an den wirtschaftlichen<br />

Ansprüchen von Pistengeräte-Betreibern<br />

orientiert.<br />

Von Anfang an war Daniel Frutiger an<br />

der Entwicklung des Halfpipe-Geräteprogramms<br />

beteiligt. „Wir haben natürlich<br />

frühzeitig auf die Frässchleuder-Technologie<br />

gesetzt – das ist unser Metier. Und<br />

nur dieses Verfahren bietet letztlich die<br />

Möglichkeit, in einem Arbeitsschritt mit<br />

einer Maschine den Schnee abzutragen<br />

und gezielt für die Modellierung aufzubringen.“<br />

Von der Idee bis zur Umsetzung<br />

war es allerdings ein langer Weg:<br />

„Wir haben sehr eng mit den Praktikern<br />

aus der Szene zusammen gearbeitet. Von<br />

den Fahrern haben wir gelernt, wie eine<br />

ideale Halfpipe auszusehen hat, die Park-<br />

Designer haben uns gesagt, worauf es<br />

beim Bau und besonders im Unterhalt<br />

ankommt,“ erklärt Daniel Frutiger die<br />

Entwicklungsarbeit mit weltbekannten<br />

Cracks, wie dem schweizerischen Olympiasieger<br />

Gian Simmen, sowie Fahrern<br />

und Park-Designern aus dem Schweizer<br />

Boarder-Dorado Laax und dem österreichischen<br />

Kaunertal. „Theoretisch zeichnet<br />

eine gute Halfpipe vor allem die ideale<br />

Beschleunigungsphase im Kurvenradius<br />

aus. Im ständigen Feintuning mit<br />

den Top-Fahrern und Parkdesignern haben<br />

wir genau das in unserem Maschinenkonzept<br />

umgesetzt, wobei ‚unsere<br />

Pipes’ in den vergangenen Jahren praktisch<br />

zur Referenz für Wettbewerbs-Standards<br />

wurden.“ So baute das damalige<br />

Zaugg-Spitzenmodell der Pipe Monster-<br />

…thinking in solutions<br />

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TECHNIK<br />

BESCHNEIUNG<br />

Von Eggiwil aus gehen die verschiedenen Modellreihen der Halfpipe-<br />

Frässchleudern in Märkte auf der ganzen Welt.<br />

Linie die 18-Fuß-Olympia-Pipe in Turin 2006, bei zahlreichen<br />

aktuellen Bewerben und den nächsten Winterspielen im kanadischen<br />

Vancouver wird der Standard in der Flankenhöhe durch<br />

das neue 22-Fuß-Modell gesetzt.<br />

Vorteil Frästechnik<br />

„Damit haben wir allerdings wohl die Grenze des anbautechnisch<br />

Machbaren erreicht“, unterstreicht Daniel Frutiger. Auch<br />

bei den derzeit größten Pistenmaschinen der 350-kW-Klasse setzen<br />

Chassisstärke, Bodenhaftung und letztlich die Motorleistung<br />

der Trägergeräte die Grenzen für die maschinelle Erstellung von<br />

Halfpipes. Bei maximal 1 500 kg Anbaugewicht liegen heute die<br />

größten Zaugg-Pipefrässchleudern. Die Anbauvorrichtung und<br />

die Leistungsaufnahme lassen sich dabei spezifisch auf die Auf-<br />

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nahme und die Hydraulikkonfiguration des jeweiligen Raupenmodells<br />

ausrichten und selbst bei Fahrzeugwechseln problemlos anpassen.<br />

„Das ist unser großer Vorteil am Markt,“ stellt Daniel Frutiger<br />

heraus. „Im Gegensatz zu herstellereigenen Systemen bieten wir<br />

dem Endkunden die größte Freiheit in der Trägergerätewahl, gleichzeitig<br />

kann er unsere modularen Modelle ohne großen Aufwand anpassen<br />

und von den Vorteilen der Technologie profitieren.“<br />

Diese liegen laut Daniel Frutiger vor allem im „aktiven“ Fräsverfahren:<br />

„Gegenüber reinen Schneid- oder Paddel-Anbauten transportieren<br />

wir einfach mehr Schnee.“ Das rechnet sich beim Erstangriff<br />

in den heute meist geländetechnisch vorgeformten Pipe-Arealen,<br />

wenn der frei steuerbare Auswurfkamin den heruntergearbeiteten<br />

Schnee gezielt zur Modellierung anwirft. Das bringt im Unterhalt<br />

wertvolle Zeit, wenn bremsender Neuschnee leicht und schnell in<br />

einem Übergang aus der bestehenden Pipe befördert werden kann.<br />

Und gerade die maschinelle Nachbearbeitung vereister Pipeflanken<br />

wäre ohne die rotierenden Gelenkfräshaspeln der Zaugg-Anbauten<br />

oft gar nicht möglich.<br />

Dabei ist der Betrieb laut Frutiger einfach und wartungsfreundlich:<br />

„Meist reicht unsere 1-2tägige Schulung, um die Grundlagen des<br />

Pipe-Designs zu vermitteln. Dazu bieten wir spezielle Hilfsmittel wie<br />

den elektronischen Neigungsmesser, an dem der Pistenraupenfahrer<br />

jederzeit die exakte Stellung der Fräse ablesen kann. Wir haben<br />

die Wartung an den Pipefräsen deutlich minimiert, und durch ihre<br />

leichte, selbsttragende Konstruktion entwickeln die Anbauten nur<br />

eine sehr geringe Belastung für die Trägergeräte.“<br />

Der weltweite Markt für die Zaugg-Pipetechnologie stellt sich dabei<br />

je nach Stellenwert des Halfpipe-Angebots unterschiedlich dar. „In<br />

Nordamerika bieten viele Parks Halfpipes jeder Kategorie an. Diese<br />

haben bis zu drei unterschiedliche Anbauten im Einsatz. In Europa<br />

fahren die Betreiber meist nur ein Gerät, wobei wir allerdings auch<br />

hier einen Trend zur Diversifizierung beobachten. Davon profitiert<br />

unsere mittlere Baureihe Pipe Designer, die mit Flankenhöhen von 9<br />

bis 13 Fuß den Bau hochwertiger und vor allem sichere Pipes für Anfänger<br />

und ambitionierte Fortgeschrittene erlaubt.“ Guten Zuspruch<br />

erfahren auch die kompakten Tube Designer, die an kleineren<br />

Pistenmaschinen oder handgeführt – z. B. an der Zaugg-Raupe<br />

„Snow Beast“ – den Bau und Unterhalt von professionellen Snow-<br />

Tubing-Kursen ermöglicht. Per Umbausatz lassen sich damit auch<br />

kleinere Halfpipes errichten und pflegen. tb<br />

i<br />

Infos: www.zaugg-ag.ch<br />

Die Vielfalt macht’s: In den vereinigten Staaten haben Funparks mit einem<br />

breiten Pipe-Angebot oft mehrere Halfpipe-Fräsen im Betrieb.


FORMATIC:<br />

Neue Zentrale für Österreich<br />

Formatic hatte am 24. Oktober gleich doppelten Grund<br />

zum Feiern. So wurde die neue Österreich-Zentrale in Reith<br />

bei Seefeld offiziell ihrer Bestimmung übergeben, dazu kann<br />

man sich über 50 erfolgreiche Jahre im Schneebusiness<br />

freuen.<br />

Die neue Österreich-Zentrale in Reith bei Seefeld wurde offiziell ihrer Bestimmung<br />

übergeben: (V.l.) Thore Carlson, Peter Nuyttens, Export Manager, Herbert Penz,<br />

Service Österreich, Jürg Wülser, Erwin Auer, Formatic Österreich, Anita, Mats und<br />

Kaj Carlson. Fotos: dwl<br />

Schon 1957 begann Kaj Carlson<br />

mit der Entwicklung von Überschneefahrzeugen<br />

und legte somit<br />

den Grundstein für das finnische<br />

Unternehmen Hydrolink Oy, das<br />

heute von seinen Söhnen Mats<br />

und Thore Carlson geführt wird.<br />

Unter dem Produktnamen „Formatic“<br />

sind die finnischen Pistenfahrzeuge<br />

mittlerweile über die<br />

Länder Skandinaviens hinaus ein<br />

Begriff.<br />

Neuer Schwung<br />

Um den alpinen Raum optimal betreuen<br />

zu können, hat man Anfang<br />

August die neuen Räumlichkeiten<br />

in Reith bei Seefeld bezogen. Von<br />

hier aus will die Pistengeräte GmbH<br />

unter der Leitung von Erwin Auer in<br />

Zukunft Akzente setzen. Dazu hat<br />

man nun auf 300 m 2 Platz für Bü-<br />

TECHNIK<br />

FIRMEN NEWS<br />

ros, Konferenz- und Serviceräumlichkeiten sowie Lagerräume<br />

für alle notwendigen Ersatzteile.<br />

Gäste aus ganz Österreich ließen es sich deshalb auch<br />

nicht nehmen, bei der Eröffnungsfeier am 24. Oktober vor<br />

Ort zu sein und sich selber ein Bild vom neuen Unternehmensstandort<br />

zu machen. Dabei gab es auch Gelegenheit,<br />

die Loipenmaschine Formatic X-Trail 170 und das Pistenfahrzeug<br />

Formatic GT 450 in der Modellversion 2008,<br />

das zur Auslieferung nach St. Anton/Arlberg bereit war, in<br />

Augenschein zu nehmen. Die engagierte Formatic-Crew<br />

um Mats und Thore Carlson sowie Erwin Auer und Herbert<br />

Penz stand für Fragen und Gespräche zur Verfügung,<br />

für das leibliche Wohl sorgten finnische und österreichische<br />

Schmankerl.<br />

Nach den überaus interessanten Gesprächen auf der Interalpin<br />

und den Erfolgen in Frankreich und der Schweiz<br />

möchte Formatic in dieser Saison auch in Österreich, Süddeutschland<br />

und Südtirol verstärkt auf sich aufmerksam<br />

machen. Dazu Mats Carlson: „Im kommenden Winter<br />

wird es wieder Demonstrationen von FORMATIC geben,<br />

wobei wir vor allem die neue Winde in den Blickpunkt rücken<br />

möchten. Für nächstes Jahr rechnen wir daher auch<br />

mit entsprechenden Aufträgen.“<br />

i Infos:<br />

Pistengeräte GmbH<br />

Auland – Gstoag 123/9<br />

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erwin.auer@formatic.at, www.formatic.at<br />

Die Formatic GT 450 und Formatic X-Trail 170 wurden zur Eröffnung der neuen Firmenzentrale präsentiert.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

69


TECHNIK<br />

PISTENFAHRZEUGE<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

70<br />

Kässbohrer Geländefahrzeug AG:<br />

Für jeden das passende Angebot<br />

Finden statt Suchen! Das war bei der 8. Internationalen<br />

Gebrauchtfahrzeug-Show bei Kässbohrer<br />

garantiert. In Laupheim fand jeder seinen<br />

neuen Gebrauchten!<br />

Gebrauchte PistenBully in Topzustand warten auf ihre neuen Besitzer. Fotos: Kässbohrer Geländefahrzeug AG<br />

Wer am 21. September 2007 früh<br />

bei Kässbohrer vor Ort war, konnte<br />

das umfangreiche Angebot an gebrauchten<br />

PistenBully in aller Ruhe<br />

und Gründlichkeit sichten. Rund<br />

130 gebrauchte PistenBully zu attraktiven<br />

Konditionen standen für<br />

die Kunden aus aller Welt bereit.<br />

Nirgendwo sonst gibt es eine vergleichbar<br />

große Auswahl an gebrauchten<br />

PistenBully in bekannter<br />

Kässbohrer-Qualität. Interessenten,<br />

die sich an diesem Tag für ihren<br />

neuen Gebrauchten entschieden,<br />

konnten sich einen speziellen Preisnachlass<br />

sichern.<br />

Mehr als 350 Kunden kamen zur<br />

Internationalen Gebrauchtfahrzeug-Show,<br />

die Kässbohrer nun bereits<br />

zum 8. Mal durchgeführt hat.<br />

58 gebrauchte PistenBully wechselten<br />

dabei den Eigentümer. Schwer-<br />

punktmäßig sind es nach wie vor<br />

die Kunden aus den osteuropäischen<br />

Ländern, die diesen Marktplatz<br />

nutzen. Aber auch Gäste aus<br />

der Schweiz und Österreich, Frankreich<br />

und Italien und sogar aus<br />

dem Libanon und Saudi-Arabien<br />

nutzten diese Gelegenheit.<br />

Gebrauchte PistenBully sind auch<br />

nach Jahren noch sehr gefragt im<br />

Markt. Ihre lange Lebensdauer ist<br />

dabei das schlagkräftigste Argument.<br />

Gebrauchte PistenBully eignen<br />

sich ideal für einen Neuanfang<br />

im Skigebiet, aber auch für Spezialund<br />

Sondereinsätze sind sie die erste<br />

Wahl.<br />

Kompetente<br />

Unterstützung<br />

Kässbohrer bereitet die gebrauchten<br />

PistenBully individuell nach den


Über 350 Kunden kamen zur 8. Internationalen Gebrauchtfahrzeug-Show.<br />

Vorstellungen und Wünschen der Kunden<br />

auf, als ECONOMY-, STANDARD- oder<br />

PREMIUM-Fahrzeug. Denn die Anforderungen<br />

der Gebrauchtfahrzeug-Kunden<br />

sind sehr unterschiedlich. Ein Kunde möchte<br />

die Fahrzeuge lieber weitgehend selbst<br />

aufbereiten. Ein anderer zieht die Qualität<br />

der PistenBully-Werkstätten vor und hat<br />

damit Garantie für sein Gebrauchtfahrzeug.<br />

Mit dem Kauf eines gebrauchten PistenBully<br />

bekommt der Kunde immer auch<br />

die hohe Serviceverfügbarkeit: 24 Stunden<br />

am Tag sind schnellste Unterstützung und<br />

Ersatzteillieferung garantiert. Dies gilt auch<br />

für Wartungs- und Verschleißteile für PistenBully,<br />

die schon 15 Jahre im Einsatz<br />

sind.<br />

Die Stimmung ist bei Kässbohrer-Veranstaltungen immer gut!<br />

Kompetentes Fachpersonal unterstützte<br />

die Interessenten bei der Auswahl des passenden<br />

PistenBully, erfahrene PistenBully-<br />

Monteure gaben technische Tipps für die<br />

Praxis. Bei der Gebrauchtfahrzeug-Show<br />

konnten die Kunden von Vorzugspreisen<br />

für Ersatzteile sowie kompletten Wartungspaketen<br />

profitieren. Informative Führungen<br />

durch das Kässbohrer-Werk sowie<br />

ein unterhaltsames Abendprogramm rundeten<br />

die Gebrauchtfahrzeug-Show ab.<br />

Wer keine Zeit hatte zur 8. Internationalen<br />

Gebrauchtfahrzeug-Show nach Laupheim<br />

zu kommen, findet viele interessante Informationen<br />

unter www.pistenbully.com in<br />

der Rubrik Top Gebrauchte. Hier gibt es das<br />

ganze Jahr hindurch aktuelle Angebote.<br />

TECHNIK<br />

PISTENFAHRZEUGE<br />

Mit Sicherheit KRIWAN!<br />

Lösungen für die<br />

Wintertechnik<br />

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Campus 21<br />

Liebermannstraße A03 501<br />

A-2345 Brunn am Gebirge<br />

Telefon:+43 (0)1 86 670 - 21 180<br />

Telefax:+43 (0)1 86 670 - 21 189<br />

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home: www.kriwan.at<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

71


TECHNIK<br />

FIRMEN NEWS<br />

Arctic Cat: Schnee im Blut –<br />

Ideale Geräte für echte Snowboys<br />

Arctic Cat – besessen von der Vision des perfekten Motorschlittens: Es gibt nichts, was nicht noch besser gemacht werden kann. Fotos: Arctic Cat<br />

Wenn es um Motorschlitten geht, gibt es nur ein Unternehmen, das kompromisslos seinen Weg nach vorne<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

72<br />

verfolgt – Arctic Cat.<br />

Das unermüdliche Streben nach<br />

Optimierungen und Verbesserungen<br />

in Design, Technik und Funktion<br />

führt zu unglaublichen Erfolgen<br />

– Jahr für Jahr werden die<br />

Schlitten noch besser. Arctic Cat<br />

gilt als Erfinder des Motorschlittens<br />

– vor 50 Jahren begann diese Leidenschaft,<br />

welche heute noch in jedem<br />

Motorschlitten von Arctic Cat<br />

spürbar ist.<br />

Twin Spar Chassis<br />

Der große Wurf der Arctic Cat-Ingenieure<br />

– das neue Twin Spar Alu<br />

Chassis – revolutioniert den Markt<br />

Achtung bissig – einmal losgelassen, ist<br />

ein Schlitten von Arctic Cat fast nicht<br />

mehr zurückzuhalten.


mit Gewichtsersparnis bei größerer Festigkeit<br />

und bedeutet das Rückgrat der Arctic<br />

Cat-Technologieführerschaft.<br />

Sitzt perfekt<br />

Wer gut sitzt, fährt gut: perfekte Sitzposition<br />

durch das neue IRP (Infinite Rider Positioning)-System.<br />

Ausgehend vom neuen<br />

Twin Spar-Chassis befindet sich das Knie direkt<br />

über dem Fuß. Mit diesem 90-Grad-<br />

Winkel erreicht der Fahrer die ideale Position<br />

für das Vorwärtsfahren. Wer schnell<br />

nach hinten rücken will, auch kein Problem:<br />

Sitz, Lenker und Fußraster sind in<br />

nullkommanichts angepasst.<br />

Richtig stark<br />

Die 2- und 4-Takt Motoren von Suzuki<br />

überzeugen mit mehr Kraft bei niedrigerem<br />

Spritverbrauch. Das Kühlsystem wurde<br />

weiter optimiert und die Performance<br />

im niedrigen und mittleren Drehzahlbe-<br />

TECHNIK<br />

FIRMEN NEWS<br />

reich ausgebaut. Wieder ein Stück weiter<br />

auf dem Weg, das Maximum aus der Motorleistung<br />

herauszuholen.<br />

Echt sensibel<br />

Das hochgelobte „Diamond Direct Drive“-<br />

Planetengetriebe übertrifft alle Erwartungen<br />

– so stellt man sich optimale Kraftübertragung<br />

vor! Der Schwerpunkt konnte<br />

damit noch tiefer gelegt werden, was die<br />

Kippsicherheit um einiges erhöht.<br />

Und noch etwas: Ab heuer gibt es für alle<br />

Sportmodelle den Rückwärtsgang auf<br />

Knopfdruck.<br />

Ausgebremst<br />

Schnell fahren und gut bremsen gehören<br />

untrennbar zusammen – mit der doppelten,<br />

innenbelüfteten Bremsscheibe direkt<br />

auf der Antriebsachse hat Arctic Cat auch<br />

beim Stehenbleiben die Nase vorn.<br />

Technik für Hochgefühle – seit Jahrzehnten das Markenzeichen von Arctic Cat.<br />

Weitere Informationen:<br />

Snopex SA<br />

CH-6850 Mendrisio<br />

Telefon: +41 (0) 91/ 6 46 17 33<br />

sales@snopex.com, www.snopex.com<br />

Holleis Handels GmbH<br />

Saalfeldner Straße 41<br />

A-5751 Maishofen<br />

Telefon: +43 (0) 6542 / 6 83 46-0<br />

office@holleis.net, www.holleis.net<br />

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NEW DIMENSIONS<br />

OF SNOWMAKING<br />

www.technoalpin.com<br />

A30


TECHNIK<br />

FIRMEN NEWS<br />

PRINOTH-Drivers-Club<br />

Event 2007: Mit 95km/h über<br />

die Olympia-Bobbahn in Igls<br />

Der PRINOTH Drivers Club ist<br />

mittlerweile zum In-Treffpunkt<br />

der Pistenfahrzeuglenker geworden.<br />

Beweis dafür: Zum letzten<br />

Treffen in Nordtirol kamen mehr<br />

als 80 Fahrer aus Südtirol, Oberitalien<br />

und Österreich.<br />

Olympiafeeling auf<br />

der Bobbahn in Igls.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

74<br />

Gelockt hatte nicht nur die Freundschaft,<br />

die viele PRINOTH-Fahrer<br />

mittlerweile verbindet, sondern vor<br />

allem ein tolles Programm mit Paragleiten,<br />

Sommerbobfahrt und einem<br />

Essen in der alten Ritterkuchl<br />

von Hall. Das i-Tüpfelchen setzten<br />

zwei strahlend schöne Spätsommertage,<br />

die den Ausflug in die Tiroler<br />

Berge zum Erlebnis werden<br />

ließen.<br />

Treffpunkt der angereisten italienischen<br />

PRINOTH-Driver war der Firmensitz<br />

in Unterackern bei Sterzing,<br />

wo ihnen zuerst eine fachmännische<br />

Führung durch die<br />

Die Teilnehmer am PRINOTH-Drivers-Club Event 2007. Fotos: Prinoth<br />

neue Produktionsanlage geboten<br />

wurde. Technische Details und vor<br />

allem die Qualitäten von Leitwolf<br />

und Husky wurden ausgiebig diskutiert.<br />

Mit von der Partie war auch<br />

Paula Zin, eine der wenigen ClubberInnen,<br />

die sich in diese Männerwelt<br />

vorgewagt hat.<br />

Auf ins Abenteuer<br />

Mit dem Bus ging es von Sterzing<br />

über den Brenner nach Neustift im<br />

schönen Stubaital und mit der Elferbahn,<br />

einer Leitner-Qualitätsanlage,<br />

auf 1 793 m Seehöhe. Paragleiten<br />

im Tandemflug war für die<br />

wagemutigen Driver angesagt,<br />

während die andere Hälfte der<br />

Gruppe eine gemütliche Hüttenwanderung<br />

unternahm. Beide wurden<br />

mit herrlichen Ausblicken über<br />

die Nordkette belohnt.<br />

Abends stand ein Besuch in der legendären<br />

Ritterkuchl in Hall auf<br />

dem Programm. Für Unterhaltung<br />

sorgte die Wirtin selbst, die den österreichischen<br />

PRINOTH-Verkäufer<br />

zum edlen Ritter Franz schlug, der<br />

dann mit Burgherrin und Hofnarr<br />

über die PRINOTH-Knappen herrschen<br />

durfte.<br />

Für viele dürfte die Nacht in Innsbruck<br />

kurz geworden sein, denn<br />

früh morgens wurden sie für den<br />

zweiten Teil des Driver-Treffens<br />

wieder aus dem Bett geholt. Auf<br />

ging es zuerst zur Olympia-Bobbahn<br />

nach Igls, wo sich fast alle Driver<br />

in Vierer-Mannschaften und mit<br />

einer Höllengeschwindigkeit von<br />

gut 95 km/h in die Olympiakurven<br />

legten.<br />

Am Ziel erwarteten die Fahrer zünftige<br />

Riesenbrezeln, bevor es weiterging<br />

auf den Postkutscherhof in<br />

Axams, wo sich die Driver im Bierkistensteigen,<br />

Bogenschießen und<br />

Flying Fox maßen und den Ausflug<br />

gemütlich ausklingen ließen.


KASER Skicarpet MY08:<br />

Feuerwerk an Innovationen<br />

Zu den wichtigsten Innovationen<br />

gehört sicherlich die Steuerung,<br />

eine Kaser iControl. Mit dieser<br />

elektronisch programmierbaren<br />

Steuerung werden alle Funktionen<br />

des Förderbandes über Touch-<br />

Screen mit integrierter SPS bedient.<br />

Einfaches und effizientes Handling<br />

sind damit garantiert.<br />

Pluspunkte und Hauptfunktionen<br />

der Steuerung sind:<br />

? stufenlose Geschwindigkeitsregelung,<br />

? Motorstromverbrauch,<br />

? Anzeige Betriebsstunden,<br />

? Fehler- und Alarmprotokoll,<br />

? Service-Kontaktinformationen,<br />

? Seriennummer und Softwareversion,<br />

? Personenzähler mit programmierbaren<br />

Filter für Snowtubes<br />

oder Rodeln,<br />

? individuelle Programmierung<br />

des Starttasters am Einstieg und<br />

Ausstieg,<br />

? Staudiagnose aller Taster,<br />

? Schalter und Sensoren,<br />

? Programmierung Zeitschalter<br />

Heizanlage,<br />

? Programmierung Alarmsignal,<br />

? Trendvergleich zwischen Antriebstrommel<br />

und Umlenktrommel,<br />

? individuelle Programmierung<br />

des Reset-Tasters unter Berücksichtigung<br />

der nationalen Normen,<br />

? Sicherheitstest,<br />

? Aktivierung bzw. Deaktivierung<br />

und Programmierung des Ultraschall-Bewegungsmelders<br />

am Einstieg,<br />

? Übergeschwindigkeitstest,<br />

? Backup (Sicherheitskopie) der<br />

Konfiguration der Anlage auf mitgelieferter<br />

SD-Karte,<br />

? USB-Schnittstelle zum <strong>Download</strong>en<br />

der Konfigurationsparameter<br />

und des Fehler- bzw. Alarmprotokolls<br />

auf USB-Stick. Die Daten können<br />

dem Kaser Kundendienst per E-<br />

Mail gesendet werden, eventuelle<br />

Änderungen oder Updates werden<br />

dem Betreiber wiederum per E-Mail<br />

geschickt und über USB-Stick in die<br />

Kaser iControl Steuerung kopiert.<br />

TECHNIK<br />

FIRMEN NEWS<br />

Effizienter Betrieb<br />

Die Kaser Skicarpet Modellreihe MY08 verfügt außerdem<br />

über ein durchdachtes Energiesparpaket, das E.S.P.: Energy<br />

Saving Package. Dabei ermöglicht die Verwendung von<br />

Motoren in Energieeffizienzklasse 2, gesteuert von hochwertigen<br />

Frequenzumrichtern in Kombination mit einem<br />

Ultraschallsensor am Einstieg große Energieeinsparungen.<br />

Wenn sich ein Fahrgast dem Einstieg am Förderband nähert,<br />

startet der sensible Ultraschall-Bewegungsmelder das<br />

Band automatisch. Auf diese Art ist eine Beförderung ohne<br />

Wartezeiten möglich. Wenn gerade kein Gast transportiert<br />

wird, hält das Förderband automatisch nach einer bestimmten,<br />

vorher eingegebenen Zeit inne. Die Funktion ist<br />

vom Betreiber programmierbar und wird über das Einstecken<br />

einer Chipkarte aktiviert.<br />

Bei Interesse steht Ihnen das Kaser Team jederzeit gerne<br />

zur Verfügung.<br />

i<br />

Im Herbst 2007 hat Kaser das weiterentwickelte<br />

Model Kaser Skicarpet<br />

MY08 vorgestellt. Dabei erregt man<br />

mit einer ganzen Reihe an Neuerungen<br />

Aufsehen.<br />

Kaser Skicarpets punkten mit ihren durchdachten<br />

technischen Features. Fotos: Kaser<br />

Infos: www.skicarpet.com<br />

Große und kleine Gäste werden auf Kaser Skicarpets sicher transportiert.<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

75


TECHNIK<br />

FIRMEN NEWS<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

76<br />

Dipl.-Kfm. Rainer Egen,<br />

GF SITOUR Marketing GmbH:<br />

Kundenwünsche haben Priorität<br />

Die Sitour Marketing GmbH hat sich mit Dipl.-Kfm. Rainer<br />

Egen einen zweiten Geschäftsführer an Board geholt, der<br />

über eine langjährige Erfahrung in der Branche verfügt.<br />

Der Mountain Manager hat ihn nach seinen Ambitionen<br />

und Zielen befragt.<br />

Dipl.-Kfm. Rainer Egen, Geschäftsführer der<br />

SITOUR Marketing GmbH. Fotos: SITOUR<br />

MM-FRAGE: „Sie leiten seit Anfang September gemeinsam<br />

mit Herrn Dr. Markus Schröcksnadel die Geschäfte der Sitour<br />

Marketing GmbH. Welchen Bezug hatten Sie vorher zum<br />

Unternehmen?“<br />

Egen:<br />

„Ich war seit dem Jahr 2000 Geschäftsführer der feratel media<br />

technologies GmbH in Messkirch und bin im gleichen<br />

Jahr bei der feratel AG Prokurist geworden. feratel ist ein touristischer<br />

Anbieter und konzentriert sich auf 3 Kernbereiche:<br />

Telekommunikation wie z. B. Panorama-TV, Informationsund<br />

Reservierungssysteme und den Medienbereich, also die<br />

Vermarktung des touristischen Contents, den feratel in ihren<br />

Datenbanken hat. Durch meine 10-jährige Tätigkeit für das<br />

Unternehmen verfüge ich über sehr gute Marktkenntnisse<br />

und das notwendige Business-Know-how für meine Aufgaben<br />

bei der Sitour Marketing GmbH, die seit Februar dieses<br />

Jahres eine Tochtergesellschaft der feratel media technologies<br />

AG ist.“<br />

MM-FRAGE: „Wie definieren Sie die Marktposition der Sitour<br />

Marketing GmbH, wo liegen die Stärken des Unternehmens?“<br />

Egen:<br />

„Die Sitour Marketing GmbH mit Sitz in Innsbruck ist gemeinsam<br />

mit ihren Niederlassungen in Deutschland, Italien,<br />

Frankreich, der Tschechischen Republik, Slowakei, Japan,<br />

USA und Kanada Weltmarktführer im Bereich Pistenmarkierungen<br />

und Werbeflächen in Wintersportgebieten. Sitour<br />

betreut ca. 997 Skigebiete in Bezug auf Pistenkomfort und<br />

Sicherheit, wobei in diesen Regionen an die 100 Mio. Skifahrer<br />

unterwegs sind. In Österreich sind es mittlerweile 190<br />

Skigebiete geworden, 100 in Italien, 65 Skiresorts in der Republik<br />

Tschechien und 38 Resorts in der Slowakei, die bei


Die neuen Glaspanoramatafeln sind eine Symbiose<br />

aus Glas, Technik und Information.<br />

uns unter Vertrag stehen. Ausgehend von der<br />

Idee, Sicherheit und Information für die Skifahrer<br />

über Werbung zu finanzieren, ist seit über<br />

40 Jahren für alle 3 Partner, die Seilbahnunternehmen,<br />

die Werbewirtschaft und die Sitour<br />

GmbH, eine erfolgreiche Partnerschaft entstanden.<br />

Die Stärken des Unternehmens liegen in<br />

der jahrelangen Erfahrung und in der Innovationskraft.<br />

Wir entwickeln Angebote am Puls<br />

der Zeit und liefern für die Seilbahnbetriebe innovative<br />

und moderne Produkte.“<br />

„Wo man Leidenschaft und Arbeit<br />

verbinden kann, bringt man<br />

überzeugende Leistungen“<br />

MM-FRAGE: „Sie sind selber zu Fuß, mit Skiern<br />

oder dem Bike in den Bergen unterwegs, welche Vorteile bringen diese<br />

Erfahrungen für Ihre Tätigkeit?“<br />

Egen:<br />

„Ich habe das große Glück, in einem Bereich zu arbeiten, in dem ich<br />

mich wohl und zu Hause fühle. Ich komme aus München, Berge<br />

sind schon in jungen Jahren meine Leidenschaft geworden. Überall<br />

wo man Leidenschaft mit seiner Arbeit verbinden kann, ist man in<br />

der Lage, überzeugende Leistungen zu bringen. Es ist für mich einfach<br />

wichtig, einen persönlichen Bezug zu haben, wenn man den<br />

hat – dann funktioniert alles Weitere ausgezeichnet.“<br />

MM-FRAGE: „Um welche Aufgaben werden Sie sich konkret kümmern?“<br />

Egen:<br />

„Ich führe die Geschäfte gemeinsam mit Dr. Markus Schröcksnadel.<br />

Unser Ziel ist es, uns noch intensiver um die Wünsche der Kunden<br />

zu kümmern und ihnen beratend zur Seite zu stehen. Das heißt, wir<br />

werden unser Beziehungsnetz zu unseren Partnern und Kunden verstärken<br />

und innovative Lösungen suchen. Dabei wird die Technisierung<br />

der Werbung immer wichtiger. Wir werden in diesem Winter<br />

einige Pilotprojekte starten, um noch flexibler zu werden. Plakate,<br />

die man bisher verwendet hat, sind oft den ganzen Winter gleich<br />

geblieben. Viele Kunden zeigen aber Interesse für kurzfristige Kampagnen<br />

und da sind Videowalls die idealen Informationsträger.<br />

Interaktive und bewegliche Infos sind interessanter als ein immer<br />

gleich bleibendes Bild.“<br />

MM-FRAGE: „Welche Ziele haben Sie sich bzw. für Sitour gesteckt?“<br />

Egen:<br />

„Nach unserer erfolgreichen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten,<br />

setzen wir im Moment unseren Schwerpunkt auf das Erarbeiten<br />

kreativer Ideen und Technologien. Mit unserem engagierten Team,<br />

das derzeit aus 20 Mitarbeitern besteht, möchten wir an diese Erfolge<br />

anknüpfen und unsere Position als Marktführer weiter ausbauen.“<br />

MM-FRAGE: „Was ist Ihrer Meinung nach wichtig, damit Sitour seine<br />

Marktposition stärken kann, wo sehen Sie Wachstumspotenzial?“<br />

Egen:<br />

„Es wird weiterhin wichtig bleiben, professionelle Arbeit zu leisten<br />

und unseren Kunden höchste Qualität bieten zu können. Darüber<br />

TECHNIK<br />

FIRMEN NEWS<br />

hinaus werden wir unsere Produkte durch innovative Ideen<br />

weiterentwickeln und ergänzen. Hier ist auch die Zusammenarbeit<br />

mit feratel wichtig, die als Technologielieferant für die Pisteninformation<br />

fungiert. Diese Kooperation möchte ich verstärken<br />

und Synergieeffekte erzeugen und nutzen.<br />

Letztlich wollen wir natürlich auch international erfolgreich sein.<br />

In Österreich gibt es nicht mehr viele neue Skigebiete, aber im<br />

Osten entwickelt sich ein sehr dynamischer Markt, man denke<br />

nur an die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014.“ dwl<br />

www.ilf.com<br />

SCHNEEANLAGENPLANUNG<br />

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ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH<br />

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7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

77


TECHNIK<br />

SICHERHEIT<br />

PETZL: Training für den Ernstfall<br />

Die Personenbergung aus Sessel- bzw. Kabinenbahnen<br />

gehört zu den gefährlichsten Aufgaben<br />

der Flugrettung. Zuverlässiges Material und<br />

eine optimale Ausbildung sind deshalb unumgänglich.<br />

Die Ausbildung zum Bergungsspezialisten beim ÖAMTC<br />

stellt hohe physische und psychische Anforderungen. Nur<br />

so wird sichergestellt, dass im Notfall alle Rettungsmaßnahmen<br />

reibungslos funktionieren.<br />

Ein Modul im Rahmen der umfassenden Schulung, die sowohl<br />

theoretisches wie auch praktisches Wissen vermittelt,<br />

beschäftigt sich mit der Seilbahnbergung. Sie zählt zu den<br />

gefährlichsten Einsätzen im alpinen Raum und wird deshalb<br />

in allen Details analysiert, vorbereitet und entsprechend<br />

trainiert. Aufgrund veränderter seilbahntechnischer<br />

Voraussetzungen hat der ÖAMTC gemeinsam mit PETZL<br />

dafür ein neues System entwickelt, das mittlerweile in ganz<br />

Österreich angewendet wird. Kernpunkt der Systemumstellung<br />

ist der Einsatz von 2 Flugrettern, deren Aufgaben<br />

exakt aufeinander abgestimmt wurden. Der MOUNTAIN<br />

MANAGER hatte im Oktober in Hintertux Gelegenheit,<br />

sich ein Bild von der Ausbildung, der engagierten Mannschaft<br />

und dem eingesetzten Material zu machen.<br />

Optimale Vorbereitung<br />

Vom 12. bis zum 14. Oktober trafen sich 12 HCMs (Hems<br />

Crew Members) und 6 Ausbilder zum Schulungsmodul<br />

VIII „Liftanlagen und Seilbahnen“ am Stützpunkt „Alpin<br />

5“ in Hintertux. Der Stützpunkt, der so wie die Beispiele in<br />

St. Anton, Sölden, Lech und Patergassen nur im Winter<br />

betrieben wird, wurde 2003 neu errichtet und bietet auf<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

78<br />

einer Fläche von 400 m 2 modernste<br />

Gebäudetechnik und alle Einrichtungen,<br />

die für einen Helikopterstützpunkt<br />

nötig sind.<br />

Den Beginn der Ausbildungsmaßnahmen<br />

bildete ein Vortrag von<br />

Franz Mader, Betriebsleiter der Zillertaler<br />

Gletscherbahnen GmbH &<br />

Co KG, der die Aufgaben und Zuständigkeiten<br />

eines Betriebsleiters<br />

im Ernstfall sowie die technischen<br />

Daten der Fahrbetriebsmittel wie<br />

Klemmen oder Verriegelungsmechanismus<br />

von Kabinen vorstellte.<br />

Dann ging es hinauf zum 8er-Sessel<br />

Horbergbahn und zur 4 EUB Rastkogelbahn.<br />

Am Beispiel des 8er-<br />

Sessels wurden in Vorbereitung eines<br />

entsprechenden Helikoptereinsatzes<br />

am nächsten Tag in der Talstation<br />

alle Schritte geübt, die im<br />

Falle einer Bergung zu unternehmen<br />

sind. Als besondere Herausforderung<br />

erwies sich dabei das Absetzen<br />

des Retters an sich, der am<br />

Sessel für alle folgenden Aufgaben<br />

den geeigneten Landungs- bzw. Sicherungspunkt<br />

finden muss. Auch<br />

die Fixierung eventuell vorhandener<br />

Bubbles ist ein wichtiges Krite-<br />

Der Helikopter bringt die Flugretter zum<br />

Einsatzort, Ausbilder beobachten die<br />

Szene vom Boden aus.<br />

Üben am 8er-Sessel mit Bubble in der Station. Fotos: dwl<br />

rium, bevor die Instruktion der<br />

Fahrgäste, die Verteilung der Petzl-<br />

Bergedreiecke und die Vorbereitung<br />

der weiteren Maßnahmen erfolgen<br />

können.<br />

Einblick in die Bergepraxis gab es<br />

dann in der Übung an der Rastkogelbahn.<br />

Hier wurden in 2 Umläufen<br />

mit Bergrettern besetzte Kabinen<br />

auf die Strecke gebracht und<br />

durch Anhalten der Bahn ein Notfall<br />

simuliert. 2 Flugretter wurden<br />

per Helikopter an einem 10 m langen<br />

Seil (Durchmesser 12 mm,<br />

Bruchlast 4 300 kg) mit der nötigen<br />

Ausrüstung zum Kabinendach verbracht.<br />

Einer der Retter leitete in<br />

der Folge die Sicherungs- und Rettungsmaßnahmen<br />

auf und in der<br />

Kabine, während der zweite bereits<br />

einen weiteren Flugretter aufnehmen<br />

und zum Einsatz bringen<br />

konnte. Um hier den Transport der<br />

Flugretter, des Materials und die<br />

anschließende Bergung der Personen<br />

schnell und effizient durchführen<br />

zu können, bedarf es einer optimalen<br />

Organisation und Einteilung<br />

– schließlich muss das Entleeren<br />

einer Seilbahn laut Gesetz<br />

innerhalb von 4 Stunden abgeschlossen<br />

sein.<br />

Die einzelnen Bergeschritte wurden<br />

auf Video festgehalten, sodass<br />

im Anschluss eine genaue Analyse


der Maßnahmen erfolgen kann. Nach jedem Einsatz fand eine Mannschaftsbesprechung<br />

statt, in der die Erfahrungen und aufgetretene Probleme<br />

diskutiert wurden.<br />

Kursprogramm:<br />

Bergungsspezialist, Modul VIII Liftanlagen<br />

und Seilbahnen: ausgebildet wurden<br />

12 HCM (Hems Crew Members)<br />

Kursleiter: Franz Kröll<br />

Trainer: Heli Mittermayr, Peter Lippert,<br />

Api Prugger, Markus Amon, Christian<br />

Hotter<br />

Petzl-Material/Auszug:<br />

PAW P63M: Riggingplatte<br />

1 Flugretter<br />

hat sich am<br />

Kabinendach<br />

gesichert und<br />

beginnt seinen<br />

Einsatz, der 2.<br />

Flugretter wird<br />

zum nächsten<br />

Bergeschritt<br />

geflogen.<br />

ANNEAU C40: genähte Rundschlinge aus<br />

Gurtband<br />

Am’D TRIACT-LOCK (M34SL – M34BL –<br />

M34-TL): asymmetrischer Verriegelungskarabiner<br />

OK TRIACT-LOCK M33TL: symmetrischer<br />

Karabiner mit automatischem Verriegelungssystem<br />

BERMUDE C80: Rettungsdreieck ohne<br />

TECHNIK<br />

SICHERHEIT<br />

Die Personen aus der Kabine werden abgeholt, transportiert<br />

werden bei einer Rotation maximal 3 Personen + 1 Flugretter.<br />

Petzl – 30 Jahre Erfahrung<br />

Alle eingesetzten Rettungs- und Sicherungsmaterialien<br />

(außer dem Bergetau am Helikopter), die man vor Ort<br />

zum Einsatz brachte, stammten von Petzl. Das Unternehmen,<br />

das auf eine 30-jährige Erfahrung verweisen kann, ist<br />

spezialisiert auf die Herstellung von persönlicher Schutzausrüstung<br />

gegen Absturz und bietet ein umfangreiches<br />

Sortiment an Gurten, Helmen, Verbindungsmitteln, Abseilgeräten,<br />

Stirnlampen etc.<br />

Bei der Produktion standen von Anfang an sinnvolle Innovationen<br />

sowie einfache, intelligente und effektive Lösungen<br />

im Blickpunkt, sodass Petzl-Produkte heute für ihre<br />

Qualität und Zuverlässigkeit bekannt sind. Gewährleistet<br />

wird das durch eine ISO 9001-Zertifizierung sowie eine<br />

Reihe von visuellen und individuellen Tests, denen die Produkte<br />

unterzogen werden. Seit 1992 ist jedes Stück der<br />

persönlichen Schutzausrüstung von Petzl mit einer Nummer<br />

gekennzeichnet, sodass jedes Produkt exakt eingeordnet<br />

und zurückverfolgt werden kann.<br />

i<br />

Infos: mberger@petzl.at<br />

Schultergurtbänder für alle Größen<br />

VERTEX® BEST A16: Helm für Höhenarbeit<br />

und Rettung<br />

NAVAHO® BOD FAST C710F0: Mehrzweck-Auffanggurt<br />

und Haltegurt<br />

WALLSTEP C01: Trittleiter mit 7 Stufen<br />

GRILLON: Verbindungsmittel<br />

ASCENSION: Steigklemme<br />

ID: Abseilgerät<br />

Drahtseile für Neuanlagen, Reparatur und Wartung<br />

an Schlepp-, Sesselliften, kuppelbaren Bahnen, Hebetechnik<br />

Ausführen sämtlicher Wartungsarbeiten, Spleißen, Kürzen, Vergießen, Reinigen, Nachkonservieren<br />

• kurzfristige und flexible Montagezeiten<br />

• fachgerecht und individuell durch langjährige Praxiserfahrung (Meisterbetrieb in der 5. Generation)<br />

• auf Wunsch laufende Überwachung der aufliegenden Seile. Wir führen UVV-Regelüberprüfungen durch.<br />

Grießenbachstraße 35 • 83098 Brannenburg • Telefon +49 (0) 80 34 70 58 00 • Telefax +49 (0) 80 34 70 58 01<br />

Mobil +49 (0) 170 8 62 23 99 • www.seilprofi-weiss.de • info@seilprofi-weiss.de<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

79


TECHNIK<br />

SICHERHEIT<br />

Die Bergbahnen Fiss betreiben zurzeit neun<br />

Kabinen- und Sesselbahnen. Zählt man alle<br />

vorhandenen Berge-Einrichtungen zusammen,<br />

sind es 39 Ausrüstungen. Die<br />

IMMOOS GmbH, Bergungsspezialist aus<br />

der Schweiz mit einer Zweigniederlassung<br />

in Lauterach (A), hat in Zusammenarbeit<br />

mit den Bergbahnen Fiss eine Bergungsoptimierung<br />

vorgenommen, welche nun auch<br />

behördlich bewilligt wurde. „Durch das Zusammenlegen<br />

der Bahnen in einen Bergesektor<br />

mit einem zentralen Materialdepot sind nun insgesamt<br />

nur noch neun Berge-Einrichtungen erforderlich“,<br />

erläutert Beat Immoos, Geschäftsführer und Gründer der<br />

IMMOOS GmbH. Eine gewaltige Reduktion, wodurch es<br />

klar auf der Hand liegt, dass sich eine Bergungsoptimierung<br />

lohnt. Auch in finanzieller Hinsicht – denkt man nur<br />

mal an die notwendigen Aufwendungen für Wartungsarbeiten<br />

wie jährliche Sachkundigenprüfung oder den Ersatz<br />

der Textilteile nach Ablauf der Lebensdauer.<br />

Da das Material zudem vereinheitlicht wird, arbeiten alle<br />

Retter mit dem gleichen Material, wodurch auch die Aus-<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

80<br />

IMMOOS: Kosten sparen bei der<br />

Bergungsorganisation<br />

Mit einer Optimierung der<br />

Bergungsorganisation können die<br />

Seilbahngesellschaften viel Geld<br />

einsparen: Dies bewies die Firma<br />

IMMOOS mit der eindrücklichen<br />

Neuorganisation der Bergung bei<br />

den Bergbahnen Fiss.<br />

Rechtliche Aspekte<br />

Das „IMMOOS Bergesystem Typ Bergrettung Tirol“ ist<br />

nach den europäisch harmonisierten CEN-Normen<br />

zertifiziert. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob die<br />

Bergretter diese Ausrüstung auf den Anlagen einsetzen<br />

dürfen. Dies ist möglich unter folgenden Voraussetzungen:<br />

? Bei einer neuen Anlage werden diese mit der Betriebsbewilligung<br />

von der Behörde genehmigt.<br />

? Bei einer bestehenden Anlage handelt es sich nach<br />

dem österreichischen Seilbahngesetz (bei einer Änderung<br />

der Berge-Einrichtung) um einen Umbau<br />

der Anlage. Demzufolge ist eine Eingabe an die Behörde<br />

erforderlich (Kabinenbahnen an BMVIT, Sesselbahnen<br />

an die Landesbehörde).<br />

? Unter Vorlage der entsprechenden Dokumente wird<br />

von der Seilbahnbehörde die Bewilligung erteilt.<br />

Sicherheit bei Seilbahnen mit dem „IMMOOS Bergesystem Typ Bergrettung Tirol“. Foto: IMMOOS<br />

bildungskosten verringert werden.<br />

Für Seilbahngesellschaften mit<br />

mehreren Sessel- und Kabinenbahnen<br />

bringt eine Optimierung der<br />

Bergung auf jeden Fall eine Verbesserung.<br />

Auch bei einem Neubau einer<br />

Anlage ist es sinnvoll, nicht einfach<br />

eine gewisse Anzahl an neuen<br />

Bergungssystemen zu kaufen, sondern<br />

gleichzeitig die Möglichkeit<br />

einer Optimierung zu prüfen. Die<br />

Firma IMMOOS konnte mit einer<br />

Bergungsoptimierung schon bei einigen<br />

Bahngesellschaften für hohe<br />

Kosteneinsparungen sorgen.<br />

Intensive Zusammenarbeit<br />

mit der Bergrettung<br />

IMMOOS entwickelte mit der Landesleitung<br />

des Bergrettungsdienstes<br />

Tirol ein kompetentes und zuverlässiges<br />

Bergungssystem, das<br />

nach der Seilbahn-Richtlinie 2000/<br />

IMMER AKTUELL MIT MM ONLINE<br />

www.mountain-manager.com<br />

9/EG als Teilsystem zertifiziert wurde.<br />

Zu Ausbildungszwecken baute<br />

die Bergrettung Tirol im Jamtal eine<br />

Übungsbahn. In Zukunft werden<br />

alle Bergretter im Jamtal mit dem<br />

„IMMOOS Bergungssystem Typ<br />

Bergrettung Tirol“ zu Seilbahnrettern<br />

ausgebildet. In wenigen Jahren<br />

werden somit viele Bergretter<br />

ebenfalls für Seilbahnrettungen<br />

ausgebildet sein. „Wir glauben,<br />

dass das auch eine positive Nachricht<br />

für die Seilbahngesellschaften<br />

ist, die damit die Möglichkeit haben,<br />

bei Bedarf auf die entsprechend<br />

ausgebildeten Bergretter zurückzugreifen“,<br />

betont Beat Immoos.<br />

„Ein weiterer Vorteil ist, dass<br />

die Seilbahnbediensteten und die<br />

Bergretter mit dem gleichen Bergungsmaterial<br />

arbeiten und somit<br />

auch gemischt in Rettungsequipen<br />

eingesetzt werden können.“ Die<br />

rechtlichen Aspekte zum Einsatz eines<br />

Bergesystems werden nachfolgend<br />

erläutert. IMMOOS hat in<br />

dieser Angelegenheit ein großes<br />

Fachwissen und hat schon für verschiedene<br />

Seilbahngesellschaften<br />

die Eingabe-Unterlagen erstellt.


TECHNIK<br />

ELEKTROTECHNIK<br />

GIFAS-ELECTRIC GmbH aus Eugendorf hat sich darüber Gedanken gemacht, wie die vorgeschriebenen<br />

periodischen Überprüfungen möglichst einfach und kosten- bzw. zeitsparend durchgeführt werden<br />

können. Das Ergebnis ist der „EasyCHECK“.<br />

Periodische Überprüfungen der<br />

elektrischen<br />

Betriebsmittel<br />

leicht gemacht<br />

Easy Check: mobiler Prüfkoffer.<br />

Sämtliche seilbahntechnischen Anlagen,<br />

aber auch Hebezeug, Leitern,<br />

sicherheitstechnischen Einrichtungen<br />

und elektrische Anlagen müssen<br />

einer periodischen Überprüfung<br />

zugeführt werden. Genauso ist es<br />

aber auch bei allen elektrischen Betriebsmitteln,<br />

wie z. B. Leuchten,<br />

Verlängerungen, mobilen Verteilern,<br />

Bohrmaschinen, Winkelschleifern,<br />

Kabelrollen, sämtlichen steckbaren<br />

elektrischen Geräten bis hinauf zur<br />

Schneekanone. Alle diese Geräte<br />

werden ja im Normalfall nicht bei<br />

der Anlagenüberprüfung mit überprüft.<br />

Außerdem müssen diese Geräte<br />

ja einer jährlichen Überprüfung<br />

unterzogen werden. Weiters wird<br />

ausdrücklich ein schriftliche Dokumentation<br />

der Messergebnisse gefordert.<br />

Ein enormer Aufwand, der<br />

mit EasyCHECK wegfällt.<br />

GIFAS-ELECTRIC GmbH reagiert<br />

mit der Einführung des Easy-<br />

CHECK auf die veränderten Normen<br />

(Prüfung nach Instandhaltung<br />

und Änderung sowie wiederkehrende<br />

Prüfung elektrischer Geräte<br />

ÖVE/ÖNORM E 8701-1;<br />

ÖVE/ÖNORM E 8701-2-2 sowie<br />

DIN VDE 0701; DIN VDE 0702).<br />

Auch in der Arbeitsmittelverordnung(AMVO)<br />

in Österreich bzw.<br />

bei den Berufsgenossenschaften<br />

in Deutschland sind diese Prüfungen<br />

verankert.<br />

Der EasyCHECK wurde nach der<br />

Norm EN 61010-1 vom TÜV-Saarland<br />

geprüft.<br />

Die Bedienerfreundlichkeit und der<br />

Anwendungsumfang und somit<br />

der Kundennutzen konnte mit der<br />

Einführung des EasyCHECK nochmals<br />

erheblich gesteigert werden.<br />

Über einen zusätzlichen Prüfadapter können auch<br />

sämtliche Drehstromgeräte ohne Zerlegen überprüft<br />

werden.<br />

Archivierungs-WEB-Software<br />

Um eine große Anzahl von zu prüfenden Geräten erfassen<br />

und bearbeiten zu können, entwickelte GIFAS<br />

eine entsprechende Software als Ergänzung zum<br />

EasyCHECK. Die Kommunikation mit dem EasyCHECK<br />

erfolgt über eine Ethernetschnittstelle.<br />

Kernstück der testerseitigen Software ist ein Web-Server<br />

welcher über den Web-Browser bedient werden<br />

kann. Es muss daher keine zusätzliche Software auf<br />

dem zur Bedienung vorgesehenen Rechner installiert<br />

werden. Nach einer zuvor erstellten Prüfliste werden<br />

die Prüfergebnisse den Gerätestammdaten hinzugefügt.<br />

Einzelprüfungen sind jederzeit möglich. Somit hat<br />

man immer einen aktuellen Überblick über die Prüfergebnisse,<br />

kann verschiedene Listen und Auswertungen<br />

generieren und Geräteeinzeldaten, wie z. B. das letzte<br />

Prüfergebnis abfragen und ausdrucken. Man kann vor<br />

Ort die gesamte Messung durchführen und die Daten<br />

werden in die Datenbank übernommen. Weiter können<br />

die Messergebnisse auch in Betriebsleiter-Softwareprogramme<br />

übernommen werden.<br />

Verwaltung von Gerätestammdaten<br />

Die Stammdaten, wie Type, Seriennummer, Inventarnummer,<br />

Hersteller, elektr. Daten, Art des Messverfahrens,<br />

Prüfergebnis etc. können erfasst und ausgewertet<br />

werden.<br />

Für eine größtmögliche Transparenz ist eine Geräteverwaltung<br />

für verschiedene Standorte möglich (Abteilungen,<br />

Tochterfirmen, unterschiedliche Gesellschaften).<br />

Die Geräte sind den Mandanten zugeordnet und somit<br />

übersichtlich gegliedert.<br />

Prüflisten<br />

Prüflisten werden nach individuellen Kriterien erstellt.<br />

Sie können nach Prüfdatum, Abteilung, Gerätetype,<br />

Hersteller oder bestimmten Geräten eine Prüfliste erstellen.<br />

as<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

81


TECHNIK<br />

FIRMEN NEWS<br />

Teufelberger investiert in St. Aegyd<br />

Die TEUFELBERGER Seil<br />

Ges.m.b.H., Hersteller von Spezialstahlseilen<br />

für Seilbahnen, Pistenwinden,<br />

Forstanwendungen<br />

und Krane eröffnete am 21. September<br />

nach 7 monatiger Bauzeit<br />

ihr neues Rope Technology<br />

Center am Standort Wels. Am<br />

19. Oktober lud das Unternehmen<br />

seine Kunden in das Werk<br />

St. Aegyd ein, wo ebenfalls<br />

kräftig investiert wurde.<br />

MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />

82<br />

„Der Produktionsstandort in St.<br />

Aegyd, der 2001 von der Voest Alpine<br />

Austria Draht übernommen<br />

wurde, ist Kompetenzzentrum für<br />

Seilbahn- und Kranseile. Um die<br />

hohen Qualitäts-, Innovations- und<br />

Mengenansprüche unserer Kunden<br />

zu erfüllen, wurden für den Standort<br />

zusätzliche Maschinen angeschafft“,<br />

so Dr. Roland Konrad, Geschäftsführer<br />

der TEUFELBERGER<br />

Kunden verfolgen die Präsentation von „TEUFELBERGER ihr technischer Partner in<br />

Stahlseilanwendung“ im Werk St. Aegyd. Fotos: Teufelberger<br />

Seil Ges.m.b.H. bei der Präsentation<br />

der neuen Maschinen im Werk<br />

St. Aegyd.<br />

Von der Leistungsfähigkeit der neuen<br />

Maschinen durften sich die Kunden<br />

bei einem Werksrundgang<br />

selbst überzeugen. Zusätzliche Informationen<br />

erhielten die Kunden<br />

bei einer Präsentation zum Thema<br />

„TEUFELBERGER ihr technischer<br />

Partner in Stahlseilanwendung“<br />

vom Technischen Leiter Peter Baldinger,<br />

sowie bei einem Fachvortrag<br />

von Robert Traxl, Leiter Forschung<br />

& Entwicklung. Abgerundet<br />

wurde das Programm durch einen<br />

Besuch des Tourismus- und<br />

Wallfahrtsortes Mariazell, wo sich<br />

Kunden und Mitarbeiter der Firma<br />

TEUFELBERGER bei einem gemeinsamen<br />

Abendessen zum Gedankenaustausch<br />

einfanden. Zur allgemeinen<br />

Unterhaltung trugen eine<br />

Modenschau der Modeschule<br />

Ebensee, mit TEUFELBERGER Kreationen<br />

(s. Foto), sowie ein Kabarett<br />

von Dr. Wiesbauer bei. Bis zum Jahr<br />

2011 werden an den beiden Standorten<br />

insgesamt 12 Mio. € investiert.<br />

Diese Investitionen sind ein<br />

wichtiger Schritt in Richtung höchste<br />

Produktqualität und Ausbau der<br />

Produktionskapazität, um die stän-<br />

Auch das gibt es – wenn auch nur als<br />

Event-Gag: Mode aus TEUFELBERGER<br />

Stahlseilen.<br />

dig steigende Nachfrage nach TEU-<br />

FELBERGER Stahlseilen in Zukunft<br />

optimal zu befriedigen.<br />

6000 km Stahlseile<br />

pro Jahr<br />

Die TEUFELBERGER Seil Ges.m.b.H<br />

mit ihren 190 Mitarbeitern versorgt<br />

von ihren beiden Produktionsstandorten<br />

Wels und St. Aegyd<br />

Kunden aus aller Welt mit rund<br />

6 000 Kilometern Stahlseile pro<br />

Jahr. Zu den Hauptabnehmern zählen<br />

sowohl große Kranhersteller<br />

wie Palfinger und Liebherr, als auch<br />

direkte Endkunden wie zum Beispiel<br />

große Bauunternehmen. Der<br />

weltweite Vertrieb erfolgt über ein<br />

Netzwerk an Stützpunkthändlern.<br />

Im Geschäftsfeld Seilbahn arbeitet<br />

TEUFELBERGER intensiv mit den<br />

führenden Anlagenbauern zusammen,<br />

die weltweit Großprojekte realisieren.<br />

Zwei dieser Großprojekte, die 2007<br />

mit TEUFELBERGER Stahlseilen aus<br />

St. Aegyd ausgestattet wurden, sind<br />

der Trassexpress (6 litziges LO-<br />

STRETCH ® Seil in SUPERFILL ® Ausführung,<br />

Länge: 5 870 m, Durchmesser:<br />

56 mm) am Schmitten/Zell<br />

am See, sowie die Erneuerung der<br />

Teilstrecke 1 und 2 der Dachstein-<br />

Krippensteinbahn (4 vollverschlossene<br />

Tragseile, Gesamtlänge: 7 800 m,<br />

Durchmesser: 42 mm).<br />

i<br />

Infos: www.teufelberger.com


Der Seilbahnspezialist Doppelmayr<br />

legt seit jeher großen<br />

Wert auf die Ausbildung<br />

von Lehrlingen. Mit Anfang<br />

September 2007 haben nun<br />

weitere 21 Jugendliche ihre<br />

berufliche Ausbildung begonnen.<br />

Mit den 21 Neuzugängen werden<br />

derzeit bei Doppelmayr bzw. LTW<br />

in Wolfurt 70 Lehrlinge ausgebildet.<br />

Angeboten werden die<br />

Lehrberufe Maschinenbautechniker,<br />

Stahlbautechniker, Maschinenmechaniker,<br />

Konstrukteur, Elektroanlagentechniker,Anlagenelektriker<br />

und EDV Techniker.<br />

Das größte Interesse herrscht naturgemäß<br />

am Beruf des Stahlbautechnikers,<br />

sodass Doppelmayr für<br />

diesen Bereich derzeit 24 Lehrlinge<br />

ausbildet, gefolgt von 21 Maschinenbau-<br />

und 10 Elektroanlagentechnikern.<br />

Eingesetzt werden dabei<br />

10 Ausbilder, von denen 9 ihre<br />

Berufslaufbahn ebenfalls mit einer<br />

Lehre bei Doppelmayr begonnen<br />

haben. Ihre regelmäßige fachliche<br />

und pädagogische Weiterbildung<br />

stellt sicher, dass die Auszubildenden<br />

beste Bedingungen zum Lernen<br />

vorfinden.<br />

Bei der Auswahl geeigneter Lehrlinge<br />

ist Doppelmayr Interesse und<br />

Engagement der jungen Leute<br />

wichtig. Dazu werden im Vorfeld,<br />

so Ausbildungsleiter Georg Dür, die<br />

Einstiegskriterien für die Berufsschule<br />

in Mathematik und das logischgraphische<br />

Verständnis getestet, an<br />

zwei berufspraktischen Tagen wird<br />

zur Beurteilung des handwerklichen<br />

Geschicks ein Werkstück gefertigt.<br />

Außerdem fließen die aktuellen<br />

Zeugnisse in die Gesamtbeurteilung<br />

ein. 2007 haben sich für die<br />

21 ausgeschriebenen Lehrstellen<br />

150 Jugendliche beworben, sodass<br />

man bei Doppelmayr über genügend<br />

Nachwuchskräfte verfügt.<br />

Während der Ausbildung verbringen<br />

die Lehrlinge ca. 50 % der 3,5<br />

bis 4-jährigen Lehrzeit in der Lehrwerkstatt,<br />

den Rest der Zeit in den<br />

jeweiligen Abteilungen, die der<br />

Ausbildung im angestrebten Beruf<br />

entsprechen. Ausgewogenheit zwischen<br />

Theorie und Praxis wird im<br />

gesamten Verlauf der Lehre groß<br />

geschrieben.<br />

Darüber hinaus haben die Lehrlinge<br />

auch Gelegenheit, eine Reihe<br />

von Schulungen und Kursen zu besuchen<br />

und von den Sozialleistungen<br />

eines großen Unternehmens<br />

zu profitieren. Durch die internationalen<br />

Kontakte von Doppelmayr<br />

können die Auszubildenden im<br />

Rahmen des Leonardo-Projekts 3<br />

bis 4 Wochen im EU-Ausland Erfahrungen<br />

sammeln.<br />

Beste Voraussetzungen<br />

Um eine qualitativ hochwertige<br />

Ausbildung zu garantieren, wurde<br />

bereits 1979 eine eigene Lehrwerkstätte<br />

eingerichtet. 2007 hat man<br />

auch in diesen Bereich wieder kräftig<br />

investiert, sodass mit Beginn des<br />

neuen Lehrjahres eine neue Lehr-<br />

TECHNIK<br />

FIRMEN NEWS<br />

DOPPELMAYR:<br />

In die Zukunft investiert<br />

Doppelmayr bietet seinen Lehrlingen hervorragende Berufs- und Zukunftschancen. Foto: Doppelmayr<br />

werkstätte bezogen werden konnte. Damit findet die<br />

Grundausbildung für die Elektro- und Metallberufe nun<br />

auf 770 m 2 statt. Mit dieser neuen Lehrwerkstatt und drei<br />

Lehrlingsbereichen in der Produktion stehen nunmehr<br />

über 1 600 m 2 für die Ausbildung zur Verfügung.<br />

Dass auch die Lehrlinge selbst das Angebot bei Doppelmayr<br />

zu schätzen wissen, zeigt ein Blick auf die Homepage,<br />

die von ihnen selbst gestaltet wird (www.lehre-beidoppelmayr.at).<br />

So erklärt etwa Marcel S. aus Dornbirn,<br />

Konstrukteur-Lehrling: „Nachdem mir klar wurde, dass<br />

ich eine Lehre beginnen werde, stellte sich mir die Frage,<br />

in welchem Beruf ich meine Ausbildung starte. Daher<br />

schnupperte ich in den verschiedensten Betrieben.<br />

Glücklicherweise auch bei der Firma Doppelmayr. Bereits<br />

während der berufspraktischen Tage konnte ich mir ein<br />

gutes Bild der Firma machen. Wichtige Gründe, die Lehre<br />

bei Doppelmayr zu beginnen: Doppelmayr ist ein sehr<br />

interessantes, weltweit tätiges Unternehmen, es gibt<br />

gute Möglichkeiten zur Weiter- bzw. Fortbildung und<br />

Möglichkeiten, sich nach der Lehre im Unternehmen<br />

weiterzuentwickeln... Mir gefällt das gute Arbeitsklima,<br />

das unter den Mitarbeitern und Lehrlingen besteht. Daher<br />

kann ich die Firma als Ausbildungsstelle nur weiterempfehlen!“<br />

dwl<br />

7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />

83

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