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D 4945 F 38. Jahrgang November 2007<br />
Meinung:<br />
Mag. A. Reiter: Der Kunde 2015<br />
Mountain-Manager 51:<br />
Peter Lorenz: Brauneckbergbahnen<br />
Verlässlichkeit<br />
auf der ganzen Linie<br />
7/07<br />
Special:<br />
TRENDS & SKISERVICE
www.pistenbully.com<br />
PistenBully Paana.<br />
Unser jüngstes<br />
Familienmitglied.<br />
Neu bei PistenBully. Und trotzdem schon seit 25<br />
Jahren auf dem Markt. Der PistenBully Paana hat<br />
in Skandinavien bereits tausende Loipenkilometer<br />
präpariert, jetzt geht er mit uns hinaus in die weite<br />
Welt. Robuste Technik. Höchste Zuverlässigkeit.<br />
Perfekte Loipenspuren. Die besten Voraussetzungen,<br />
um die Skiregionen der Welt zu erobern.
Endlich ist es soweit: das erste Projekt in den Alpen mit dem „All<br />
Weather Snowmaker“, einer Vakuum-Eis-Maschine von IDE, wurde<br />
von den Pitztaler Gletscherbahnen fixiert. Folglich kann ab dem<br />
Start zur Saison 08/09 in der Heimat von Benni Raich auch bei<br />
mehreren Plusgraden und hoher Luftfeuchtigkeit auf 2 840 m<br />
Schnee erzeugt werden. Ein weiteres Gletscherskigebiet, in diesem<br />
Fall Zermatt in der Schweiz, hat laut IDE kürzlich ebenfalls bestellt.<br />
Nun gut, was ist daran so sensationell? Überall werden derzeit die<br />
Beschneiungssysteme massiv ausgebaut. Stimmt, jedoch ist dieser<br />
Schritt ein besonderes Signal. Der gefürchtete Grenztemperaturbereich,<br />
der bisher das physikalische Ende beim technischen<br />
Schneemachen markierte, verliert seinen Schrecken. Das wiederum<br />
bedeutet, dass das Wort „Schneegarantie“ einen neuen Inhalt<br />
bekommt. „Mit der Umsetzung dieser Beschneiungstechnologie<br />
kann der Skisaisonstart bei uns pünktlich im Herbst garantiert werden“,<br />
sagt Dr. Hans Rubatscher, GF der Pitztaler Gletscherbahnen.<br />
Und das wiederum wird positive Einflüsse auf das Buchungsverhalten<br />
der Gäste auslösen.<br />
Wir sind noch nicht erledigt<br />
Natürlich kann mit dieser Technologie aus Kosten- und Kapazitätsgründen<br />
(noch) keine Großflächenbeschneiung durchgeführt werden.<br />
So gesehen ist der Befreiungsschlag raus aus der klimatischen<br />
Abhängigkeit des Wintertourismus ein begrenzter. Trotzdem geht<br />
davon die Botschaft aus: wir sind noch nicht in dem Maße erledigt,<br />
wie viele Medien und notorische Neider es gerne hätten! Und<br />
wenn das Beispiel Pitztal einmal funktioniert und vorzeigbar ist,<br />
werden viele folgen – so war es immer – und es wird der Preis fallen<br />
sowie ein Wettbewerb entstehen. Man erinnere sich, was anfangs<br />
eine vollautomatische Propeller-Schneemaschine gekostet<br />
hat. Soviel, dass man sich zunächst nur punktuelle Beschneiung<br />
leisten konnte. Jetzt stehen oft hunderte in einem einzigen Skigebiet.<br />
Die Kitzbüheler Alpen werben nun sogar mit der Anzahl ihrer<br />
Chefredakteur<br />
Dr. Markus Kalchgruber<br />
Eine neue Ära für Selfmade Snow<br />
die Seilbahnplaner mit Kompetenz<br />
Ihr Partner vom ersten Gespräch bis zur Fertigstellung Ihres Seilbahnprojektes.<br />
Projektierung Planung Umsetzung<br />
Schneigeräte in Rundfunkspots, Außenwerbung und Online-Marketing:<br />
Frau Holle und ihre 2053 Helfer (!) geben unseren Gästen<br />
zusammen die Sicherheit, auch in schneearmen Wintern perfekte<br />
Pisten vorzufinden. Notwendig wurde dieser „Tabubruch“ in der<br />
klassischen Werbung, wie es Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer der<br />
Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH, bezeichnet, weil man die Botschaften<br />
„verschneite Täler“ und „ausgezeichnete Pistenverhältnisse“<br />
trennen müsse, um glaubwürdig zu bleiben – eine Taktik, die<br />
Südtirol übrigens seit 20 Jahren erfolgreich betreibt!<br />
Schützenhilfe von Studien<br />
Machen wir also aus der Not eine Tugend. Und parallel dazu holen<br />
wir uns Schützenhilfe von diversen Studien über die Auswirkungen<br />
des Klimawandels auf die Wintersportregionen wie z.B.<br />
dem vom Wissenschaftsministerium finanzierten proVision-Projekt<br />
„STRATEGE“ über die Region Schladming. Daraus geht hervor,<br />
dass selbst so ein tiefer gelegenes Skigebiet zumindest bis 2025<br />
gute bis durchschnittliche Wintersportbedingungen haben wird.<br />
Und Verbandspräsident Dr. Karl teilte dem Mountain Manager<br />
kürzlich mit, dass laut Studie Lagen wie St. Johann/Tirol (700 m–<br />
1600 m) sogar mit der jetzigen Schneitechnologie die nächsten<br />
50 Jahre noch an 100 Tagen im Jahr eine geschlossene Schneedecke<br />
zusammenbringen werden. Wohl gemerkt, ohne Innovationen<br />
aus der Kältetechnik!<br />
Man sieht daran, dass die meist zu pauschalen Abschätzungen<br />
über den Klimawandel in den Alpen die negativen Meldungen<br />
zum Wintersport in den Medien bestimmt haben und dass es nun<br />
auf „Lokale Fakten statt pauschaler Urteile in der öffentlichen Diskussion<br />
zum Klimawandel“ ankommen soll. Zu einer Pressekonferenz<br />
mit genau diesem Titel haben übrigens die Planai Bahnen am<br />
14. 11. nach Wien eingeladen. Auch dies ist ein richtiges und<br />
höchst wichtiges Signal am Markt der Meinungen und letztlich<br />
Lobbying, das wir brauchen!<br />
Gaugelhofer & Ganyecz<br />
Seilbahnplanungs GmbH<br />
Lerchenstraße 33, A-6922 Wolfurt<br />
tel: +43 (0) 55 74/7 62 66<br />
fax: +43 (0) 55 74/7 62 66-7<br />
eMail: office@seilbahnplanung.at<br />
www.seilbahnplanung.at<br />
grabherdesign.com<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
3
INHALT<br />
IMPRESSUM<br />
Internationale Zeitschrift<br />
für Berg- und Wintersporttechnik<br />
und bergtouristisches Management<br />
<strong>Verlag</strong>:<br />
EuBuCo <strong>Verlag</strong> GmbH,<br />
Geheimrat-Hummel-Platz 4,<br />
D-65239 Hochheim/M<br />
Tel. +49(0)61 46/605-142, Fax -204<br />
Herausgeber und Geschäftsführer:<br />
Horst Ebel, Tel. +49(0)61 46/605-100<br />
Chefredakteur:<br />
Dr. Markus Kalchgruber<br />
Mobil +43(0)6 64/1 00 21 50<br />
E-Mail: m.kalchgruber@aon.at<br />
Habichtweg 16, A-5211 Lengau<br />
Anzeigenmanagement gesamt:<br />
Joyce Hoch, E-Mail: j.hoch@eubuco.de<br />
Tel. +49(0)61 46/605-142<br />
Anzeigenleitung:<br />
Otto Roman Fosateder<br />
Mobil +43(0)6 64/4 42 06 80<br />
E-Mail: o.r.fosateder@aon.at<br />
<strong>Verlag</strong>sbüro Österreich:<br />
Scherenbrandtnerhof-Str. 6, A-5020 Salzburg,<br />
Tel. +43(0)6 62/42 30 12<br />
Fax +43(0)6 62/42 15 15<br />
Redaktion Österreich:<br />
Dr. Luise Weithaler,<br />
Tel. +43(0)6 62/88 38 32<br />
E-Mail: weithaleripr@aon.at<br />
Redaktion Schweiz:<br />
Thorsten Block<br />
Tel. +49 (0) 7 21/9 82 25 27<br />
Fax +49 (0) 7 21/9 82 25 28<br />
E-Mail: tbka68@aol.com<br />
Gerwigstr. 22<br />
D-76131 Karlsruhe<br />
Produktion & grafische Gestaltung:<br />
Dagmar Wedel c/o EuBuCo <strong>Verlag</strong> GmbH<br />
E-Mail: d.wedel@eubuco.de<br />
Tel. +49(0)61 46/605-163, ISDN: -232<br />
MM-online: www.mountain-manager.com<br />
Christian Arenz<br />
Anzeigenpreise:<br />
Preisliste Nr. 31 vom 1.1.2007<br />
Vertrieb:<br />
Tel. +49(0)61 46/605-112<br />
Fax Tel. +49(0)61 46/605-201<br />
E-Mail: vertrieb@eubuco.de<br />
Bezugspreise<br />
Einzelpreise 9,– €<br />
inkl. Versandkosten und ges. MwSt.<br />
Jahresabonnement<br />
Deutschland: 64,– € inkl. Versandkosten und<br />
ges. MwSt. / Europa: 74,– € inkl. Versandkosten<br />
Übersee: 74,– € + Versandkosten<br />
38. Jahrgang, 2007<br />
ISSN 1618-3622<br />
Nachdruck – auch auszugsweise – nur<br />
mit Genehmigung des <strong>Verlag</strong>es. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr<br />
übernommen.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
4<br />
Editorial 3<br />
Inhalt 4<br />
MM MAGAZIN<br />
TRENDS<br />
• Meinung: Mag. Andreas Reiter: Der Kunde 2015 –<br />
Las Vegas und Mekka zugleich 6<br />
• Wer gewinnt am Berg? 8<br />
• Strategien für Wintersportorte im Klimawandel 14<br />
• Wahrnehmung des Alpenraums als Wellness-Destination 16<br />
SKISERVICE & RENT<br />
• Wintersteiger bei Intersport Stubaier Gletscher 18<br />
• Montana: Eventmobil in Dallenwil 20<br />
• Reichmann: DTS-U Pro im Anwenderurteil 22<br />
MOBILITÄT<br />
• Coaster GmbH: „Alpentaxi“ auf Schienen 24<br />
• Delphi-Studie über Verkehrsleistung 26<br />
NEUE BAHNEN<br />
• Doppelmayr: Cable Liner Shuttle für Doha/Katar 27<br />
• Doppelmayr: 2 Sesselbahnen für Malbun 28<br />
• Leitner: Salzstiegl – Ökologie im Aufwind 30<br />
MARKETING & MANAGEMENT<br />
• 51. MM-Interview: Peter Lorenz, Brauneckbergbahnen 34<br />
• Tourismus fehlt Lobby 39<br />
• Tiroler Seilbahntagung 40<br />
• Deutsche Seilbahnen: künftig Ganzjahresprodukte 42<br />
• Seilbahnen Österreichs: Motor im Wintersport 44<br />
• 10 Jahre Alp Media 46<br />
TECHNIK & WIRTSCHAFT<br />
BESCHNEIUNG<br />
• St. Johann – in 60 Stunden schneefit 50<br />
• SUFAG Kompetenzzentrum Innsbruck 56<br />
• TechnoAlpin: Projekt Hochfügen 58<br />
• Huesker Geokunststoffe – aus Erfahrung zuverlässig 60<br />
• AGB Projekte 2007 62<br />
• Frey AG Stans: Schneisteuerungen auf höchstem Niveau 63<br />
FIRMEN NEWS<br />
• Zaugg AG: Top auf Straßen und in der Pipe 66<br />
• Formatic: Neue Zentrale in Österreich 69<br />
• Kässbohrer: 8. Gebrauchtfahrzeug-Show 70<br />
• Arctic Cat: Ideale Geräte für echte Snowboys 72<br />
• Prinoth Event 74<br />
• Kaser: Feuerwerk an Innovationen 75<br />
• SITOUR: Kundenwünsche haben Priorität 76<br />
• Petzl: Training für den Ernstfall 78<br />
• Immoos: Kosten sparen bei Bergungsorganisation 80<br />
• GIFAS: Easy Check 81<br />
• Teufelberger investiert in St. Aegyd 82<br />
• Doppelmayr: In die Zukunft investiert 83<br />
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Mit „Trends“ beschäftigt sich u. a. diese MM-Ausgabe auf 11<br />
Seiten, angefangen vom Meinungsbeitrag des Zukunftsforschers<br />
Andreas Reiter „Der Kunde 2015“ über Erkenntnisse aus dem Symposium<br />
„Wer gewinnt am Berg“ bis zu den Studien „Strategien für<br />
Wintersportorte im Klimawandel“ bzw. „Die Wahrnehmung der<br />
Alpen als Wellness-Destination. Fazit: Die Umsetzungsgeschwindigkeit<br />
wird zum Erfolgsfaktor.<br />
Lesen Sie von Seite 6–16<br />
Der Themenbereich „Ski-Service & Rent“ ist längst nicht mehr aus<br />
dem Spektrum der Mountain Manager-Interessen wegzudenken.<br />
Immer mehr Wintersportgäste suchen „Rent-Service-Shop-Depot“<br />
auf höchstem Niveau, wie u. a die Beiträge „Intersport Stubaier<br />
Gletscher“ oder „Eventmobil in Dallenwil“ zeigen. Interessant sind<br />
auch die Anwenderurteile über die Kantentuningmaschine DTS-U<br />
Pro von Reichmann.<br />
Lesen Sie von Seite 18–22<br />
INSERENTENLISTE<br />
Alp Media 4<br />
Bellutti 11<br />
Brandner Andreas 36<br />
Buderus Tiroler Röhren 52<br />
Carvatech 63, 65, 67<br />
Compac U4<br />
CWA 43<br />
Doppelmayr Seilbahnen 1<br />
Formatic 25<br />
Gaugelhofer & Ganyecz 3<br />
GIFAS ELECTRIC GmbH 76<br />
Dr. Haidlen, Christoph Beilage<br />
HDP Gemini 12<br />
Hoch-Tiefbau Imst 58<br />
Holleis/Snopex 45<br />
HUESKER Synthetic 67<br />
IAT GmbH 53<br />
ILF Beratende Ingenieure 77<br />
Kässbohrer 2<br />
Klenkhart & Partner 5, 55<br />
Kriwan 71<br />
KSB Pumpen 50<br />
Leitner AG 48/49<br />
LST Loipolder 37<br />
Messe Bozen 9<br />
Pool Alpin 7<br />
Prinoth AG 21<br />
Reichmann & Sohn 33<br />
Seilerei & Montage Peter Weiß 15<br />
Seil- und Hebetechnik<br />
Nepomuk Weiß 79<br />
Seilbahnnet 40, 47<br />
Sitour 68<br />
Siemens AG 13<br />
Steurer Ludwig 38<br />
Stöckl Teichbau 51<br />
SUFAG GmbH 41<br />
Sunkid GmbH 17<br />
TechnoAlpin 73<br />
TEERAG-ASDAG 54<br />
Teufelberger Seil GmbH 35<br />
WINTERSTEIGER AG 29<br />
Die technische Schneeerzeugung<br />
wird zur<br />
Saison 07/08 in Mitteleuropa<br />
extrem hochgerüstet.<br />
Ein gutes<br />
Beispiel für massive<br />
Schlagkrafterhöhung ist<br />
St. Johann/Tirol, das<br />
derzeit einen Sprung<br />
auf 80 % Beschneibarkeit<br />
in nur 60 Stunden<br />
Einschneizeit macht.<br />
Dies bedingt natürlich<br />
einen großen Materialaufwand:<br />
9 Hochdruckpumpen,<br />
4 Kompressoren,<br />
212 YORK-Lanzen<br />
und 140 000 m 3 Speicherteich<br />
– und eine<br />
105 m lange<br />
Pumpstation!<br />
Seite 50–63<br />
INHALT<br />
Das 51. Mountain<br />
Manager-Interview<br />
wurde mit Peter<br />
Lorenz, GF der deutschen<br />
Brauneck- und<br />
Wallbergbahnen<br />
GmbH sowie Alpenbahnen<br />
Spitzingsee<br />
GmbH durchgeführt.<br />
Lorenz bekennt sich<br />
zur technischen<br />
„Schneeversicherung“<br />
angesichts<br />
der Klimakapriolen und stellt das unterschiedliche Angebot<br />
der 3 verschiedenen Bergbahnunternehmen vor.<br />
Interview von Seite 34–38<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
5
MAGAZIN<br />
MM-FRAGE: „Die Ausdifferenzierung der touristischen Angebote<br />
muss also rasant weitergehen. Innovation muss sich<br />
aber daran orientieren, was den Kunden/Gästen etwas wert<br />
ist. Was könnte das künftig sein?“<br />
Reiter:<br />
„Ja, erfolgreiche Tourismus-Angebote orientieren sich immer<br />
mehr an den aktuellen Werten ihrer Kunden, sie sind<br />
stille Problemlöser! Denn Gäste sind zwar loyal gegenüber<br />
Themen, aber nicht gegenüber Destinationen. Deshalb<br />
müssen sich Touristiker zunehmend als Verwöhnungsdienstleister<br />
begreifen, deren Ziel es ist, die Lebensqualität<br />
der Gäste zu erhöhen.<br />
Grundsätzlich zerteilt in Zukunft eine klare Segmentierung<br />
in Ballermann, Hot Spots und ,Hidden Places’ (Geheimtipps)<br />
die touristische Landschaft. Das bedeutet, man hat<br />
hier die Masse der Erlebnis-Touristen, dort hochwertige<br />
Produkte rund um die Kern-Themen ,Gesunder Genuß’,<br />
,Soft Activity’, ,Better Aging’ aber auch ,Sinn-Konsum’.<br />
Wobei zwei Trends in jedem Fall zu berücksichtigen sind:<br />
die neue Sehnsucht der Menschen nach der Mitte, die<br />
nach den Jahren einer unglaublichen Ausdifferenzierung<br />
in der Gesellschaft (Individualisierung) wieder langsam<br />
hochkommt und ein völlig neues Freizeitverhalten. Wir<br />
haben es mit einer Drehung der Märkte zu tun. Immer<br />
weniger Europäer fahren Ski (94 % Nicht-Skifahrer), im-<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
6<br />
Mag. Andreas Reiter<br />
Der Kunde 2015 –<br />
Las Vegas und<br />
Mekka zugleich<br />
Der Wiener Zukunftsforscher Mag. Andreas Reiter hat sich zum Thema „Der<br />
Kunde 2015 – erfolgreiche Produkte für den Tourismus der Zukunft“ Gedanken<br />
gemacht. Reiter bescheinigt der Branche aufgrund des internationalen Wettbewerbs<br />
einen enormen Innovations- und Veränderungsdruck. So müssten sich<br />
Destinationen immer wieder von neuem erfinden – vom Bergsommer bis hin<br />
zum Winter ohne Schnee. Als Leuchttürme werden sich nur jene behaupten,<br />
die sich am besten auf das hybride Freizeitverhalten, die zunehmende Internationalisierung,<br />
den Klimawandel mit seinen Angebots-Chancen sowie das<br />
alternde Gästeklientel aus Europas Hauptquellmärkten einstellen können.<br />
mer mehr Kinder haben kulturell einen<br />
Migrationshintergrund (Einwanderer).<br />
Man sieht nicht viele<br />
Türken auf den Skipisten! Die Internationalisierung<br />
ist zwar eine ungeheure<br />
Chance, wir müssen jedoch<br />
auch die Werte dieser Menschen<br />
berücksichtigen. Und wir müssen<br />
neue Produkte für die alten Märkte<br />
aufbauen, etwa mit dem Thema<br />
Wasser etwas inszenieren – gerade<br />
für die künftigen Klimaflüchtlinge<br />
aus dem Mittelmeer. Die Bühne<br />
Berg muss bespielt werden, vor allem<br />
im Sommer! Im Winter sind ja<br />
künftig durch die Erwärmung viele<br />
Skigebiete gefährdet, nur wenige<br />
werden die Mittel haben, weiter<br />
aufzurüsten. Skifahren könnte kontingentiert<br />
und ein Luxusprodukt<br />
werden. Daher brauchen wir auch<br />
andere Produkte, solche, die 365<br />
Tage im Jahr bespielbar sein werden.<br />
Ich denke da z. B. an teilweise<br />
beheizbare Seen – Beispiele dafür<br />
Trendforscher Mag. Andreas Reiter,<br />
Gründer des ZTB Zukunftsbüros Wien<br />
und Lehrbeauftragter Universitätslehrgang<br />
für Tourismus Innsbruck, bei seinem<br />
Vortrag am Allgäuer Tourismustag.<br />
Foto: mak<br />
gibt es schon –, ganzjährige Outdoor-Sportarten,<br />
der Berg als Vitality<br />
Zone für die alternde Generation<br />
der Baby Boomer, die wieder<br />
extrem in die Natur hinaus gehen<br />
wollen. Und der Berg muss auch<br />
mehr innen inszeniert werden –<br />
etwa in Form von Höhlen.“<br />
MM-FRAGE: „Woher leitet sich<br />
also der Veränderungsdruck auf den<br />
alpinen Tourismus her?“<br />
Reiter:<br />
„Kurz gesagt sind es jene Themenbereiche:<br />
? Zunehmende Internationalisierung<br />
der Gäste.<br />
? Hybrides Freizeitverhalten.<br />
? Klimawandel.<br />
? Neue digitale Einkaufsrituale<br />
und Web-Communities (interaktive<br />
Produkt- und Preisgestaltung seitens<br />
des Konsumenten).<br />
? Alterndes Gästeklientel.“<br />
MM-FRAGE: „Sie scheinen dem<br />
Klimawandel auch Positives abgewinnen<br />
zu können?<br />
Reiter:<br />
„Der Klimawandel wird das Viagra<br />
des heimischen Sommertourismus<br />
sein. Es gibt enorme Chancen für<br />
den Heimaturlaub – was man früher<br />
als Sommerfrische bezeichnet hat.<br />
Außerdem sagen von den Mittelmeerurlaubern<br />
aus Deutschland<br />
10 %, wir wollen in Zukunft ein Ziel<br />
in der Nähe anpeilen. Und schließlich<br />
werden aus den Mittelmeerländern<br />
selbst vermehrt Leute in die frischeren,<br />
wasserreichen Alpen kom-
Der Gast 2015 ist ein Erlebnis-Junkie,<br />
der sich nicht mit einem Leben zufrieden<br />
gibt, sondern mehrere gleichzeitig leben<br />
will. Foto: Planai Hochwurzen Bahnen<br />
men, die es dort aufgrund der Hitze<br />
nicht mehr aushalten. Deshalb<br />
lohnt es sich, mythologische Wasserthemen<br />
zu inszenieren (z. B. Hexenwasser<br />
in Söll). Wassser ist ein<br />
unglaublich emotionales Thema.<br />
Man kann ganz einfach eine Synergie<br />
aus Berg und Wasser herstellen.<br />
Der Berg alleine reicht nicht mehr.“<br />
MM-FRAGE: „Wie wirkt sich die<br />
fortschreitende Digitalisierung aus?“<br />
Reiter:<br />
„Die Digitalisierung ist der dritte<br />
Veränderungsmoment. Durch das<br />
Internet gibt es eine unglaubliche<br />
Veränderung im Konsumentenverhalten.<br />
Die Grenze zwischen Käufer<br />
und Verkäufer verschwindet – man<br />
denke nur an Ebay. Spielerische<br />
neue Geschäftsmodelle und völlig<br />
neue Individualisierungen des Konsumenten<br />
entstehen (Skier mit persönlichem<br />
Logo etc.). Immer stärker<br />
zum Tragen kommen werden auch<br />
interaktive Modelle, die selbst den<br />
Preis miteinbeziehen. Weiters lösen<br />
sich die Grenzen zwischen den<br />
Branchen auf, man bekommt es<br />
also mit hybriden Märkten zu tun.<br />
So ist z. B. jetzt schon der 9. größte<br />
Gastronomieanbieter Deutschlands<br />
IKEA und der am zweitmeisten besuchte<br />
Ort Österreichs nach Schloß<br />
Schönbrunn die Swarovsky Kristallwelt.<br />
Das ermöglicht völlig neue<br />
Vertriebskonzepte.“<br />
MM-FRAGE: „Wie sehen die zentralen<br />
Grundwerte der Konsumenten<br />
in naher Zukunft aus?“<br />
Reiter:<br />
„Gäste wollen heute Spannung<br />
und Entspannung, Beschleunigung<br />
und Entschleunigung in einem Package.<br />
Wir haben es mit Erlebnis-<br />
Junkies zu tun, die sich nicht mit einem<br />
Leben zufrieden geben, sondern<br />
gleich mehrere auf einmal leben.<br />
Nach dem Motto ,Maximum<br />
kicks in minimum time’. Davon abgesehen<br />
verstärkt die Aufmerksamkeits-Ökonomie<br />
des 21. Jahrhunderts<br />
auch im Tourismus die Entwicklung<br />
zu Lifestyle-Marken. Wir<br />
haben eine neue Kultur der Aufmerksamkeit<br />
(z. B. Harakiri-Piste in<br />
Mayrhofen). Die Besetzung mit<br />
Lifestyle-Themen wird für die Urlaubswahl<br />
entscheidend, denn<br />
Kunden sind zwar loyal gegenüber<br />
Themen, nicht aber gegenüber<br />
Destinationen.<br />
Grundsätzlich lassen sich folgende<br />
Grundwerte der künftigen Konsumenten<br />
samt dazugehörigen Anwendungsfeldern<br />
festhalten:<br />
? Easy Living:<br />
Verwöhnung und Convenience als<br />
Leitwerte in der Nonstop-Gesell-<br />
www.pool-alpin.com<br />
MAGAZIN<br />
schaft von morgen; die Neue Zeit-Ökonomie – Zeit als Luxusgut.<br />
? Gemeinschaft:<br />
Inszenierung von Gemeinschaft über Sport und Events; Es<br />
boomt, die inszenierte Gefahr genauso wie die Renaissance<br />
der Stille.<br />
? Better Aging:<br />
Junger Lifestyle für alternde Baby-Boomer; Soft Sports, Gesundheit<br />
und Medical Wellness; Eine neue Alterskultur<br />
schaffen, denn zwei Drittel der über 60Jährigen sind heute<br />
aktiv.<br />
? Sinn & Orientierung:<br />
Die Natur als Psychotop und Bühne für Identitätssuche;<br />
die Inszenierung des Berges als dreidimensionale Spielwiese.<br />
Viele Leute haben ein metaphysisches Defizit, daher<br />
kommt ,meditatives Wandern’.<br />
Generell ist die Frage: wie attraktiviere ich die Zeit des<br />
Kunden? Das funktioniert am besten über eine Verbindung<br />
von Produkt und Service. Der Touristiker muss also<br />
ein Verwöhnungsdienstleister werden. Es geht darum, die<br />
Lebensqualität der Gäste zu erhöhen und emotionale Produkte<br />
zu kreieren (Kraftplätze, Skywalks etc.). Menschen<br />
sollen die Zeit bei uns sinnvoll verbringen und zugleich<br />
Spaß haben. Wenn sie so wollen, geht es um eine Verbindung<br />
von Las Vegas und Mekka. Diese Bereiche hat der<br />
Tourismus bisher getrennt. Es gilt, die Pole Übermut und<br />
Demut aufzuheben!“<br />
MM: „Wir danken für das Gespräch.“<br />
Zeit, Geld,Wissen und Transparenz für die Seilbahnbetreiber<br />
Zeit, Marktanteile, direkter Kundenzugang für die Lieferanten<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
7
MAGAZIN<br />
TRENDS<br />
In Wolkenstein im Grödener Tal, einem der<br />
berühmtesten Skigebiete der Alpen, ging<br />
Mountain-Management-Consulting bei<br />
seinem 6. Symposium der Frage nach: „Wer<br />
gewinnt am Berg?“ Die Gäste vergleichen<br />
das Preis-Leistungsverhältnis unserer Erlebniswelt<br />
mit jenen der Sommerdestinationen,<br />
folglich wird die „Umsetzungsgeschwindigkeit“<br />
von Innovationen und Serviceleistungen<br />
zum Erfolgsfaktor.<br />
„Wie entwickelt sich die Branche – und in welche Richtung<br />
müssen wir uns weiterentwickeln?“, fragte Mountain-Management-Geschäftsführer<br />
Mike Partel im Eröffnungsreferat.<br />
Es werden jene Unternehmen sein, welche die Erwartungen<br />
der Gäste nicht nur erfüllen, sondern übertreffen.<br />
Neben einer mittlerweile erwarteten Basic Quality muss<br />
dem Gast ein klares Profil (Marke) kommuniziert werden,<br />
das ihn zum Besuch gerade dieses Skigebietes animiert. In<br />
puncto Kundenzufriedenheit hat sich die Branche in den<br />
letzten 5 Jahren trotz höherer Anforderungen positiv entwickelt,<br />
wobei sich die Besten noch weiter vom Durchschnitt<br />
abgesetzt haben. Das Gesamtangebot (Package)<br />
muss in jedem Fall stimmig sein, um die Wiederkom-<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
8<br />
6. Mountain Management Symposium in Wolkenstein<br />
Wer gewinnt am Berg?<br />
„Wer gewinnt am Berg?“ wurde in Wolkenstein, dem Zentrum von Dolomiti<br />
Superski, zwei Tage lang von allen Seiten beleuchtet. Foto: Dolomiti SuperSki<br />
mensrate steigern zu können. Dazu<br />
zählt sicher auch der „konzertierte<br />
Auftritt“ aller Leistungsanbieter in<br />
der Destination. Ganz allgemein<br />
von Bedeutung ist das Vorantreiben<br />
der Internationalisierung und<br />
der richtige Umgang mit dem<br />
„neuen Gast“, der einen anderen<br />
Zugang zum Schnee bzw. den Bergen<br />
hat.<br />
(Details zum Vortrag vgl. Artikel<br />
MM 6/2007 Seite 54/55)<br />
Die Erfolgsstory von<br />
Dolomiti Superski<br />
Das mit 1200 Pistenkilometern<br />
größte Skikarussell der Welt, Dolomiti<br />
Superski, wurde 1974 von 6<br />
Talschaften gegründet. Heute gehören<br />
dem Kartenverbund 12 Talschaften<br />
mit 134 Liftgesellschaften<br />
(!) und 450 Liften an, 90 % der Pisten<br />
sind beschneibar. In der Saison<br />
06/07 wurden 9,8 Mio Skipasstage<br />
verkauft, das sind um 4 % weniger<br />
als 05/06 aufgrund des klimatisch<br />
bedingten späten Startes (Sella<br />
Ronda erst ab 16.12. möglich).<br />
Der Direktor von Dolomiti Superski<br />
Dr. Gerhard Vanzi nannte folgende<br />
Faktoren für den Erfolg:<br />
? Alles was groß ist, hat Kompetenz.<br />
? Die Schönheit der Dolomiten<br />
mit südlichem Flair, Sonne an 8 von<br />
10 Tagen.<br />
? Schneesicherheit.<br />
? Das Gefühl der Weite und Freiheit.<br />
? Priorität auf den Aufenthaltsgast.<br />
? Gemeinsamer starker Auftritt,<br />
große Konzentration der Mittel<br />
(2,3 Mio €/Winter).<br />
? Förderung eines gesunden<br />
Wettbewerbs unter den Liftgesellschaften<br />
(LG).<br />
? Kein Preis-Wettbewerb unter<br />
den LG.<br />
? Freie Initiative der LG bei der<br />
Werbung.
Alle Mitglieder wissen: wer nicht innoviert,<br />
der verliert Frequenzen im<br />
Verbund und damit Umsätze! Daher<br />
steigt die Qualität und Kapazität<br />
der Anlagen, als Typ setzt sich<br />
die Kabinen-Umlaufbahn durch.<br />
Skitickets zum Frühstück<br />
und virtuelle Abfahrten<br />
im voraus<br />
„Die Kleinen würden ohne den Verbund<br />
kein eigenes Marketing machen!<br />
Außerdem besteht dadurch<br />
ein vermindertes Marktrisiko für<br />
alle und speziell für kleinere Lifte<br />
weniger Abhängigkeit von den<br />
Konjunkturschwankungen. Im Prinzip<br />
ist es eine Aufwertung für die<br />
kleineren Dörfer“, bekannte Vanzi.<br />
Wesentlich für den Erfolg ist auch<br />
der Skipass-Verkauf in ausgewählten<br />
Hotels – wobei die Hoteliers nur<br />
die Hardware zur Verfügung gestellt<br />
aber keine Verkaufsprovision<br />
bekommen. Sie betrachten es als<br />
imagefördernden Service, den Gästen<br />
beim Frühstück die Liftkarten<br />
zu servieren! Jede Karte im Winter<br />
ist inzwischen eine Chipkarte innerhalb<br />
des Verbundes (ca. 3,8 Mio.)<br />
Dr. Gerhard Vanzi, Direktor von Dolomiti Superski,<br />
stellte die Erfolgsfaktoren des weltgrößten Skiverbundes<br />
vor. Foto: mak<br />
– man hat die Chipkarten ja bekanntlich<br />
hier „erfunden“ und setzt<br />
bereits auch Kreditkarten mit integriertem<br />
Skipass-Chip ein. Dadurch<br />
kann auch als Neuheit die Tageskarte<br />
„direct to lift“ angeboten<br />
werden, wenn der Karteninhaber<br />
einmal die Abbuchung schriftlich<br />
erlaubt hat. Als zusätzlichen Anreiz<br />
MESSE BOZEN AG Südtirol I Italien<br />
www.prowinter.it<br />
MAGAZIN<br />
TRENDS<br />
gewährt Dolomiti Superski einen Preisnachlass: 5 % von<br />
der ersten bis zur fünften Tageskarte, dann immer 10 %.<br />
Auch Vanzi bemerkt eine zunehmende Vielfalt der Gästenationen<br />
(derzeit bereits 29) und wünscht sich daher<br />
künftig noch bessere Flugverbindungen. Schon jetzt ist<br />
die Internetplattform www.DolomitiSuperski.com ein sehr<br />
wichtiges Instrument der Marktkommunikation bzw. des<br />
Vertriebes und wird regelmäßig modernisiert, zuletzt<br />
interaktive Abfahrten. Das bedeutet, dass der Gast die 12<br />
PROWINTER 08<br />
8. INTERNATIONALE FACHMESSE FÜR<br />
VERLEIH UND SERVICE IM WINTERSPORT<br />
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ALPITEC 08<br />
6. INTERNATIONALE FACHMESSE FÜR<br />
BERG- UND WINTERTECHNOLOGIEN<br />
Klaus Dieter Koch, Inhaber der Brand Trust Strategy<br />
Consultants, brachte es auf den Punkt: „Nicht Geiz<br />
ist geil, sondern Reiz ist geil!“ Foto: mak<br />
SPONSORS +<br />
PARTNERS
MAGAZIN<br />
TRENDS<br />
Hubert Huber von NTC führte die Symposium-Teilnehmer in die neuen Sommer-Trendsportgeräte ein.<br />
berühmtesten Abfahrten im voraus virtuell nachfahren<br />
kann! „In der Praxis wollen die Leute selten die gleiche<br />
Abfahrt zwei Mal fahren, das ist unsere Erkenntnis. Sie wollen<br />
Abwechslung und sich am Ende der Woche ihre Pistenstatistik<br />
im Tourismusbüro ansehen bzw. mitnehmen“,<br />
verriet Vanzi abschließend.<br />
10 Trugschlüsse beim Kundengewinnen<br />
Prof. Kurt Matzler von der Kepler Universität Linz setzte<br />
mit dem Thema „Neue Kunden gewinnen“ fort. Dabei<br />
räumte er mit 10 Trugschlüssen auf:<br />
? Wir brauchen die höchstmögliche Qualität!<br />
Besser ist es, ein optimales Preis-Leistungsverhältnis zu haben.<br />
? Unzufriedene Kunden sind Querulanten und verursachen<br />
nur Kosten!<br />
Wer kritisiert, hat Interesse an Zusammenarbeit und ist eigentlich<br />
ein treuerer Kunde als jene, die schweigen.<br />
? Wir haben keine Beschwerden, also sind unsere Kunden<br />
zufrieden!<br />
Die Erfahrung zeigt, dass viele Kunden ihre Beschwerde<br />
gar nicht kommunizieren.<br />
? Die Anzahl der Beschwerden muss minimiert werden!<br />
Maximieren ist besser, denn daraus können z. B. gemeinsam<br />
Innovationen abgeleitet werden.<br />
? Der Erfolg eines Unternehmens entscheidet sich am<br />
Markt!<br />
Die Frage ist, verfügt das Unternehmen über Kernkompetenz<br />
im Form von einzigartigem Know-how oder<br />
Ressourcen, die nicht kopierbar sind. Daraufhin sollte die<br />
Strategie ausgerichtet werden.<br />
? Der Kunde hat immer recht!<br />
Stimmt nur teilweise, denn der Kundenwunsch kann einen<br />
einengen, wenn man nicht exakt nachfrägt. Statt<br />
nach Wünschen besser nach Problemen in der Anwendung<br />
des Produktes fragen, die regelmäßig auftauchen,<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
10<br />
Foto: mak<br />
und sich um eine Lösung kümmern.<br />
? Der Zufriedenheitsgrad unserer<br />
Kunden ist der Maßstab!<br />
Es gibt aber Kunden, die bereits<br />
von der Konkurrenz abgeschossen<br />
wurden und die sich daher nicht<br />
mehr über uns äußern. Man müsste<br />
jene fragen, welche die Konkurrenz<br />
bevorzugen.<br />
? Doppelt soviel ist doppelt so<br />
gut!<br />
Nein: Die Weiterempfehlungsrate<br />
ist der beste Wachstumsindikator.<br />
? Immer mehr verbessern, damit<br />
die Zufriedenheit steigt!<br />
Es kommt darauf an, was man verbessert.<br />
Es muss etwas den Gästen<br />
sehr Wichtiges sein, etwas Unwichtiges<br />
könnte eher vernachlässigt<br />
werden.<br />
Keine zweite Chance<br />
für den ersten Eindruck<br />
Man sollte also überlegen, was die<br />
Kundenzufriedenheit und Weiterempfehlung<br />
am meisten beeinflusst.<br />
Beim Mountain Quality<br />
Check wären dies laut Umfragedaten<br />
die Gastronomie und die Pisten.<br />
Allerdings baut bereits eine<br />
schlechte Parkplatzsituation eine<br />
Frustration beim Gast auf, durch<br />
die alle weiteren Faktoren wie Bahnen,<br />
Pisten etc. negativer wahrgenommen<br />
werden als sonst. Das<br />
heißt, die Basisanforderungen müssen<br />
auf jeden Fall zur Zufriedenheit<br />
erfüllt werden, sonst handelt man<br />
sich ein riesiges Unzufriedenheitspotenzial<br />
ein. Achtung: man hat<br />
keine zweite Chance für den ersten<br />
Eindruck!<br />
Eine andere Sache beim Kundengewinnen<br />
ist es, bereits die Kinder<br />
zu begeistern. Das heißt, sie müssen<br />
sehr positive Erlebnisse haben,<br />
um sich den Bergurlaub positiv einzuprägen.<br />
Dann werden sie später<br />
auch mit ihren Kindern zurückkommen.<br />
Umgekehrt bleibt z. B. Stress<br />
in der Skischule emotional negativ<br />
„bei den Bergen hängen“. Darum<br />
ist es für die Pistenbetreiber wichtig,<br />
sich um das Wohlfühlen der<br />
Kinder zu kümmern und nicht nur<br />
das zu tun, was den Eltern passt.<br />
? Preis ist das dümmste Marketinginstrument!<br />
Nein, Preis ist das sensibelste Instrument,<br />
das den Gewinn am meisten<br />
beeinflusst. Preiskürzungen fordern<br />
normalerweise unrealistische Mengenzuwächse.<br />
Geiz ist nicht wirklich<br />
„geil“, weil man die Kunden zu<br />
Schnäppchenjägern erzieht. Und<br />
dann spielt die Marke plötzlich keine<br />
Rolle mehr..<br />
Markentechnik:<br />
„Reiz ist geil“<br />
Dieses Stichwort passte ideal für<br />
den nächsten Beitrag von Klaus-<br />
Dieter Koch, Inhaber der Firma<br />
Brand:Trust (Nürnberg), die sich<br />
auf Markenstrategieberatung spezialisiert<br />
hat: Nicht Geiz ist geil,<br />
sondern Reiz ist geil! Gerade dann,<br />
wenn es schwierig wird, spielen<br />
Marken eine große Rolle. In unserer<br />
Zeit dominiert erstmals der Überfluß<br />
den Mangel, daher sucht der<br />
Mensch Orientierung und dabei<br />
helfen ihm die Marken. Dieses Vertrauen<br />
in die Marke gilt es auf das<br />
Skigebiet zu übertragen. Daher<br />
muss man das, was man hervorragend<br />
macht, offensiv kommunizieren<br />
und kontinuierlich. Das betreffende<br />
Logo sollte möglichst groß<br />
sein, denn dadurch ergibt sich die<br />
einzige Chance, im Informationsdickicht<br />
relevant zu sein. Man muss<br />
wissen, wo man die Nummer Eins<br />
ist – und sei es nur „Weltmeister der<br />
Herzen“, wenn man wie Deutschland<br />
die Fußball-WM nicht gewonnen<br />
hat – und diesen Superlativ
verwenden. Wenn man irgendwo<br />
der zweitbeste ist, fällt man in der<br />
Wahrnehmung des Konsumenten,<br />
der täglich ca. 3 000 Markenkontakte<br />
hat, bereits durch. Was früher<br />
galt, nämlich dass sich ein gutes<br />
Produkt von selbst verkauft, stimmt<br />
heute nicht mehr! Damals waren<br />
die Märkte nicht so eng wie heute.<br />
Jetzt muss man ein Produkt sozusagen<br />
zwei Mal erschaffen – einmal<br />
physisch (z. B. neue Bergbahn) und<br />
dann auch noch in den Köpfen der<br />
Leute (mental)! „Wenn sie mehr<br />
können, als sie vermitteln, haben<br />
sie ein Problem“, so Koch wörtlich.<br />
Das sieht man an der Skikarte. Die<br />
darf nur soviel kosten, wie sie in<br />
den Köpfen wert ist und nicht, was<br />
sie tatsächlich verursacht. Wenn<br />
man jedoch die Leistung nicht vermittelt,<br />
dann wird nur auf den Preis<br />
geschaut. Daher sollte man nicht<br />
nachdenken, den Preis zu senken,<br />
sondern den Wert zu erhöhen. Fazit:<br />
Wenn eine Marke funktioniert,<br />
zieht sie Gäste an. Und wenn man<br />
mit Werbung nicht mehr weiterkommt,<br />
sollte man sich der Markentechnik<br />
bedienen. Das bedeu-<br />
tet, sein Können zu verdichten und<br />
es wertvoll ausdrücken. Mit anderen<br />
Worten: es geht nur darum,<br />
wie attraktiv man ist!<br />
Doing old things<br />
in a new way<br />
In puncto Attraktivität hat auch das<br />
Trendhotel-Konzept CUBE in den 6<br />
Jahren seines Bestehens einiges dazugelernt.<br />
Das konnte man dem<br />
MAGAZIN<br />
TRENDS<br />
„Der grüne Turm“ war eines von vielen Beispielen für Sommerattraktionen,<br />
das die Input Projektentwicklung GmbH. nach<br />
Gröden mitbrachte. Foto: mak<br />
Vortrag von Markus Comploj, CUBE GF in Savognin, entnehmen.<br />
Das Marketingkonzept war zu extrem auf junge<br />
Leute angelegt und „Junggebliebenen“ zu wild. Darauf<br />
hat man bei den neuen Eröffnungen bereits reagiert, das<br />
Motto „CUBE ist alles, außer gewöhnlich“ bleibt jedoch<br />
bestehen. Die Zielgruppe hat sich von 18 bis 40 Jahre<br />
nach oben korrigiert (Durchschnittsalter 31 Jahre!), die 6-<br />
Bettzimmer wurden abgeschafft. Die Funsportarten sind<br />
nun im Preis inkludiert, eigene Sportgeräte können bequem<br />
über die Gateways auf das Zimmer transportiert<br />
und im Vorraum sicher aufbewahrt werden. Entertainment<br />
und Geselligkeit sowie die Nähe zur Bergbahn (ca.<br />
50 m) haben sich als Erfolgsfaktoren herauskristallisiert.<br />
Besonders Alleinerzieher mit Kindern fühlen sich im CUBE<br />
gut aufgehoben und akzeptiert, schwächere Zeiten werden<br />
mit Events und Firmen-Incentives überbrückt. Innovativ<br />
zu sein bedeutet im CUBE-Konzept „doing old things<br />
in a new way.“<br />
Innovationen für mehr Wachstum<br />
Für Doppelmayr hingegen bedeuten Innovationen das<br />
Schaffen von Wachstum. Daher hat der Weltmarktführer<br />
eine Innovationsstrategie entwickelt, die Produkt-/Leistungs-,<br />
Prozess- und Sozialinnovation umfasst. Extra für<br />
den Bereich Sommerattraktionen wurde bekanntlich vor<br />
Jahren bereits die Doppelmayr-Tochter Input GmbH gegründet.<br />
Der Innovationszyklus wird jeweils vom Markt<br />
ausgelöst und kehrt dann zum Markt zurück. Als Beispiele<br />
nannte Thomas Pichler von Doppelmayr Italia verriegelbare<br />
Schließbügel samt Ablage für Brillen, Handy, Sonnencreme<br />
etc., Antirutschbeschichtung der Polsterung und<br />
Seilbahnen im urbanen Bereich (FUNITEL in Athen, 8 EUB<br />
in Rom, People Mover in Venezia) während Input-GF DI<br />
Helmut Müller Ideen zu Erlebniswelten am Berg vorstellte.<br />
„Wenn man sich mit der Zukunft beschäftigt, dann sollte<br />
man sich mit der Gesellschaft beschäftigen“, so Müller.<br />
„Der heutige Status ist, dass es niemals mehr Angebot an<br />
Sport und Fitness gab und trotzdem haben sich die Menschen<br />
noch nie so wenig bewegt. Das heißt, der Mensch<br />
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7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
11
MAGAZIN<br />
TRENDS<br />
Dr. Manfred della<br />
Schiava, GF der MdS<br />
Network, begleitet<br />
Wissensmanagement<br />
und Transformationsprozesse<br />
in Marketingund<br />
Human Resource-<br />
Bereichen. Sein Beitrag<br />
am Symposium:<br />
Erlebbare Service-Qualität.<br />
Foto: mak<br />
will bewegt werden – z. B. in der Natur-Berg-Bühne. Und<br />
diese Bühne muss für ihn inszeniert werden, damit er die<br />
Freude an der Bewegung wieder findet. Die technische Innovation<br />
muss daher mehr Erlebnis bringen, ohne dass<br />
der Gast selbst mit Aufwand etwas Neues lernen muss. In<br />
Zukunft wird Bewegung zum wichtigsten Gesundheitsfaktor.<br />
Spaß wird wichtiger als Leistung, Erlebnis wichtiger als<br />
Ergebnis und Bewegung wichtiger als Sport.“<br />
SCHNEEERZEUGUNG<br />
Am Anfang muss<br />
die Vision sein<br />
Wer also künftig auf diese Schiene<br />
im Bergtourismus setzt, wird vom<br />
Megatrend Gesundheit profitieren.<br />
Vorausgesetzt, man hat eine Vision,<br />
aus der man eine Strategie und davon<br />
schließlich ein (ganzjähriges)<br />
Angebot für einen ganzen Tag mit<br />
mindestens einem Highlight ableiten<br />
kann. Die richtige Strategie findet<br />
man jedoch nur, wenn man<br />
sich frägt „was will der Kunde und<br />
was bieten wir?<br />
Dabei ist übrigens der Generationswechsel<br />
beim Konsumenten im<br />
Auge zu behalten, wie es Dr. Harald<br />
Raetzsch von SKIDATA formulierte.<br />
Er sprach von gravierenden Umwälzungen<br />
wie z. B. „Pay per use-<br />
Geschäftsmodellen“ (nur für verbrauchte<br />
Konsumation bezahlen),<br />
der totalen Vernetzung, durch die<br />
sich alles über Fingerprint abwi-<br />
ckeln lässt, oder „log to lift“ – ein<br />
Trend in den USA, wo Parken und<br />
Skifahren eins sind. „More service,<br />
more guests“ ist ja das Motto der<br />
Amerikaner, wie auch Chris Peterson<br />
aus Utah in seiner Präsentation<br />
bestätigte.<br />
Erlebbare Service-Qualität<br />
Der Frage, wie die Service-Qualität<br />
erlebbar gemacht wird, ging hierauf<br />
Dr. Manfred della Schiava, GF<br />
der Agentur MdS Network GmbH,<br />
nach. Für ihn beginnt Service-Qualität<br />
bereits beim Parken, denn der<br />
erste Eindruck beim Gast bleibt.<br />
Man kann insgesamt 7 strategische<br />
Interaktionspunkte feststellen, an<br />
denen das Bergbahnpersonal soziale<br />
Kompetenz zeigen sollte. Dies ist<br />
umso wichtiger zumal die soziale<br />
Kompetenz der Gäste enorm gestiegen<br />
ist. Um jedoch im immateriellen<br />
Bereich stärker werden zu<br />
können, müssen Schulungsinstrumente<br />
wie Videoclips oder Multimedia<br />
Lernvideos, wie sie auch<br />
Doppelmayr verwendet, eingesetzt<br />
werden. Nur so werden Service-<br />
Standards für Kunden erlebbar gemacht.<br />
Das Ziel dahinter sollte sein,<br />
eine Atmosphäre des Wohlbefindens<br />
zu schaffen. Das beginnt mit<br />
der „Erlebnis-Einfahrt“ und einer<br />
freundlichen Aufnahme am Parkplatz,<br />
geht weiter mit wichtigen<br />
Tipps und Infos sowie an der Kasse<br />
einer professionellen Beratung über<br />
das „richtige Produkt“ und endet<br />
bei der Hilfe beim Einstieg, vor allem<br />
für Familien mit Kindern. Gerade<br />
hierin könnte künftig die besondere<br />
Stärke der Mountain Manager<br />
bestehen: Kundenbegeisterung erzeugen<br />
durch eine inszenierte<br />
Emotion. Oder anders ausgedrückt:<br />
die erfolgreichen Alpen-<br />
Destinationen werden in Zukunft<br />
über ihre Mitarbeiter bewusst herzliche<br />
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MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
12<br />
Der Service Diamant. Bild: MdS Network GmbH
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MAGAZIN<br />
TRENDS<br />
Die Auswirkungen des Klimawandels<br />
auf die Wintersportregion<br />
Schladming und daraus abzuleitende<br />
Handlungsstrategien<br />
sind die Forschungsschwerpunkte<br />
des vom Wissenschaftsministerium<br />
finanzierten proVision-Projektes<br />
„STRATEGE“. Daraus geht<br />
hervor, dass Schladming zumindest<br />
bis 2025 gute bis durchschnittlicheWintersportbedingungen<br />
haben wird. Der Mountain<br />
Manager präsentiert einige<br />
der wichtigsten Ergebnisse.<br />
Graphik 2: Bedeutung<br />
von Naturschnee für<br />
die Winterurlauber<br />
MANOVA, Wien<br />
2007.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
14<br />
STRATEGE – Strategien für<br />
Wintersportorte im Klimawandel<br />
Seit November 2005 erarbeitet<br />
Univ. Prof. Ulrike Pröbstl von der<br />
Universität für Bodenkultur gemeinsam<br />
mit einem interdisziplinären<br />
Forschungsteam (MANOVA,<br />
Meteorologieinstitut der Universität<br />
für Bodenkultur und ÖIR) Klimamodelle,<br />
Regionalanalysen und<br />
Marktuntersuchungen für die Region<br />
Schladming. Die Ergebnisse<br />
fließen in verschiedene Szenarien<br />
ein, die wiederum gemeinsam mit<br />
den lokalen Akteuren diskutiert<br />
werden. Im Rahmen eines partizipativen<br />
Prozesses werden aus die-<br />
Graphik 1: Beschneiungsstunden auf der Tal-, Mittel- und Bergstation Schladming, Dr. Hr. Formayer,<br />
Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien 2007.<br />
sen Szenarien Maßnahmen und Alternativen<br />
abgeleitet, die den möglichen<br />
negativen ökonomischen<br />
Auswirkungen des Klimawandels<br />
für die Region entgegenwirken<br />
können. Ein strategisches Planungsinstrument<br />
wird zum Monitoring<br />
der umgesetzten Aktivitäten<br />
installiert und dient somit als Entscheidungsgrundlage<br />
für die zukünftige<br />
Entwicklung. Hier ein paar<br />
der wichtigsten Ergebnisse aus<br />
dem Projekt STRATEGE:<br />
Lokale Fakten statt<br />
globale Katastrophenmeldungen<br />
Aufgrund der meist zu pauschalen<br />
Abschätzung über den Klimawandel<br />
in den Alpen bestimmen negative<br />
Meldungen zum Wintersport<br />
die Medien. Vor allem niedrig gelegenen<br />
Skigebieten wurde verbal<br />
bereits das „Aus“ erklärt. Auch die<br />
lokalen Klimadaten aus Schladming<br />
zeigen Kennzeichen der Erwärmung.<br />
So ist zum Beispiel die<br />
Anzahl der möglichen Beschneiungsstunden<br />
in der Vergangenheit
(Referenzzeit 1961–1990 und 1988–2002) um<br />
60 Beschneiungsstunden im Monat Jänner zurück<br />
gegangen. Die Ergebnisse der Klimaforschung<br />
weisen aber auch darauf hin, wie wichtig<br />
die Betrachtung des lokalen Kleinklimas, des Reliefs<br />
und der Exposition sind. So konnte für<br />
Schladming gezeigt werden, dass die Voraussetzungen<br />
für die Beschneiung durch den engen Talraum<br />
in tiefen Lagen oft besser sind als im Mittelbereich<br />
auf rund 1 300 m Höhe (vgl. Graphik 1).<br />
Insgesamt zeigt die Klimaforschung adaptiert an<br />
die lokalen Verhältnisse, dass selbst in einem tiefer<br />
gelegenen Skigebiet wie Schladming gute bis<br />
durchschnittliche Wintersportbedingungen bis<br />
ins Jahr 2025 angenommen werden können. Dies<br />
ist ein Zeitraum, der auch für die Entwicklung zusätzlicher<br />
und alternativer Konzepte genutzt werden<br />
kann.<br />
Schnee statt Kaffee<br />
Das Erlebnis von Bergen und Schnee ist aus Sicht<br />
der Wintersportler das wichtigste Motiv für den<br />
Winterurlaub. Dabei sind nicht nur die Schneeverhältnisse<br />
auf den Skipisten bedeutend, sondern<br />
auch das Naturerlebnis in der tief verschneiten<br />
Landschaft (vgl. Graphik 2).<br />
Wie die Befragung von 3 800 Skifahrer/-innen ergeben<br />
hat, sind bereits rund 75 % auf das Thema<br />
„Klimawandel“ sensibilisiert. Dabei gilt, dass<br />
männliche Skifahrer und besser ausgebildete Skifahrer<br />
und Skifahrerinnen stärker sensibilisiert<br />
sind. Der Skiurlaub ist unter den Befragten jedoch<br />
nach wie vor die Urlaubspräferenz Nr. 1, wobei es<br />
zukünftig unter dem Einfluss des Klimawandels<br />
tendenziell zu folgenden Verschiebung des Entscheidungsverhaltens<br />
kommen könnte: eine Präferenz<br />
für höher gelegene Skigebiete, eine längere<br />
Anfahrtszeit wird in Kauf genommen, der Urlaub<br />
wird in schneesichere Monate verlegt und<br />
die Buchungen werden immer kurzfristiger<br />
durchgeführt. Bereits jetzt geben 47 % der Wintersportler<br />
an, dass sie ihren Urlaub spontan ein<br />
bis zwei Monate vor Antritt buchen. Nach dem<br />
Winter 2006/07 ist die Tendenz, später zu buchen,<br />
noch angestiegen. In diesem Zusammenhang<br />
spielen die Medienberichte eine zunehmende<br />
Rolle. Es besteht die Gefahr, dass Verallgemeinerungen<br />
über die Schneesituation vielerorts<br />
gemacht werden und der „Klimawandel“ und<br />
seine Folgen „herbei geschrieben“ wird. Bei ein<br />
bis zwei schneefreien Tagen sind Kaffeehausbesuch,<br />
Spaziergang, Wellness oder Fernsehen im<br />
Bett meist noch ein akzeptables Ersatzprogramm.<br />
Jedoch würde die Mehrheit der Gäste nach spätestens<br />
drei Tagen den Urlaub abbrechen.<br />
Lust auf eine grüne Steiermark<br />
Schladming gilt als die Sporthauptstadt der<br />
Steiermark. Das spiegelt sich auch in den regionalen<br />
Daten der Skiregion wider: 61 % der Ankünfte<br />
erfolgen im Winter, 65 % der Übernachtungen<br />
fallen ebenfalls in den Winter, 70 % der<br />
Beschäftigten arbeiten im Dienstleistungssektor und davon<br />
rund 20 % nur im Beherbergungsbereich, was signifikant<br />
über dem steiermärkischen und österreichischen Schnitt<br />
liegt (ÖIR 2007, Statistik Austria). Die Klimaforschung zeigt<br />
die Veränderungen, die auf den Ort zukommen. Sie zeigt<br />
aber auch, dass bis ca. 2030 Zeit ist, alternative Konzepte<br />
zu entwickeln und zum Skisport weitere Standbeine für die<br />
Tourismusregion zu entwickeln. In der Graphik 3 werden<br />
die möglichen Strategien dargestellt, die mit den Verantwortungsträgern<br />
der Region und der Öffentlichkeit diskutiert<br />
werden. Im Zusammenhang mit Ersatz- und Alternativprogrammen<br />
zeigte sich, dass die Skifahrer und Skifahrerinnen<br />
im Winter durch Service und Dienstleistungen nur<br />
kurzfristig zu einer Verlängerung des Aufenthalts bei<br />
Schneemangelsituationen bewegt werden können. Nur<br />
Winterurlauber mit höherem Einkommen sind bereit, mit<br />
einer hochwertigen Unterkunft und umfangreichem Zusatzprogramm,<br />
wie Wellness-Einrichtungen, Indoor-Sportanlagen<br />
oder ähnliches, den fehlenden Schnee länger zu<br />
kompensieren.<br />
Diese Ergebnisse zeigen, dass es für die Zukunft vieler Tourismusregionen<br />
darauf ankommen wird, zusätzliche Zielgruppen,<br />
verbesserte Angebotsqualität und Strategien hin<br />
zum Ganzjahrestourismus zu etablieren. Auf diesem Weg zu<br />
einem nachhaltigen Tourismus wurde in Schladming erstmals<br />
in Österreich ein Tourismus-Optimierungs-Management-Model<br />
eingesetzt, das der Region hilft, ihren derzeitigen<br />
Stand, ihre Entwicklungsoptionen und die erreichten<br />
Ziele abzulesen. Dieser Prozess wurde von den Bürgerinnen<br />
und Bürgern der Region bereits aktiv begonnen. Up<br />
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Graphik 3: Strategien<br />
zur Sicherung des<br />
Tourismus in den<br />
Alpen, Dr. Ulrike<br />
Pröbstl, Institut für<br />
Landschaftsentwicklung,<br />
Erholungs- und<br />
Naturschutzplanung,<br />
Universität für Bodenkultur<br />
Wien, 2007.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
15
MAGAZIN<br />
TRENDS<br />
Die Alpen<br />
werden noch kaum mit Wellness assoziiert<br />
Um eine Qualitätssteigerung des<br />
Wellness- und Gesundheitsangebots im<br />
Alpenraum zu erreichen, wurde von der<br />
FH München im Rahmen des geförderten<br />
EU-Projektes „Alpshealthcomp“ eine<br />
Studie über „Die Wahrnehmung des<br />
Alpenraums als Wellness-Destination“<br />
durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass<br />
Gesundheit und Wellness noch kaum<br />
mit den Alpen assoziiert werden.<br />
Der ALPSHEALTHCOMP-Report baut auf 1 607 telefonischen<br />
Interviews (CATI) einer bevölkerungsrepräsentativen<br />
Stichprobe im Januar 2007 auf. Befragt wurden Einwohner<br />
der Bundesrepublik Deutschland im Alter ab 14<br />
Jahren. Die Feldarbeit wurde von der Fa. MARPLAN (Offenbach)<br />
durchgeführt. Untersuchungsansatz und Datenauswertung<br />
wurden von der Fakultät für Tourismus der<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fachhochschule<br />
München erstellt.<br />
Als Verantwortlicher der Studie und Projektpartner in Bayern<br />
fungiert Prof. Dr. Thomas Bausch (FH München, Alpenforschungsinstitut<br />
GAP). Das Hauptinteresse war zu erfahren,<br />
wie die Alpen primär wahrgenommen werden und<br />
was potenzielle Gäste mit Alpiner Wellness assoziieren?<br />
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:<br />
? Der Alpenraum wird primär als Naturraum mit starker<br />
Fokussierung des Winters wahrgenommen;<br />
? Gesundheit und Wellness nimmt keinen relevanten<br />
Stellenwert bei der Wahrnehmung des Alpenraums ein;<br />
? Alpenurlaub wie auch Gesundheit und Wellness muss<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
16<br />
Tourismusexperte Prof. Dr.<br />
Thomas Bausch von der FH<br />
München, Alpenforschungsinstitut<br />
Garmisch Partenkirchen,<br />
ist verantwortlich für<br />
die Studie. Fotos: Alpshealth<br />
man sich leisten können: Die Urlauber<br />
entstammen tendenziell besser<br />
verdienenden Gesellschaftsgruppen;<br />
? Gesundheitsurlauber weisen<br />
eine geringe Wiederholungsrate<br />
und geringen Bezug zum Alpenraum<br />
auf;<br />
? Die klassischen Themen aus<br />
den Bereichen Hardware (Bäder,<br />
Saunen) und Software (Massagen,<br />
Körperbehandlungen) dominieren<br />
nach wie vor;<br />
? Die Kur ist in den Köpfen der<br />
Verbraucher kein breit verankertes<br />
Thema mehr;<br />
? Der Anteil der grundsätzlichen<br />
Ablehner und Skeptiker der Urlaubsform<br />
Gesund- und Wellnessurlaub<br />
ist mit 11,3 % aller Verbraucher<br />
erfreulich gering;<br />
? In den Alpen werden Qualitäts-,<br />
Service- und Genusskomponenten<br />
von den Anbietern erwartet – hierin<br />
unterscheidet sich der Alpenraum<br />
deutlich vom Wettbewerb!<br />
Fazit: Der Alpenraum es bislang<br />
nicht geschafft, trotz seiner ausge-<br />
Grafik „Die Top 10 Assoziationen zu den Alpen“.<br />
prägten Kompetenzen in den Bereichen<br />
Gesundheit und Wellness<br />
dieses Thema in den Köpfen der<br />
Gäste fest zu verankern! Zudem erschreckt<br />
die ausgeprägte Schwäche<br />
sommerorientierter Assoziationen,<br />
zumal Mehrfachnennungen<br />
möglich waren.<br />
„Vor dem Hintergrund des Klimawandels<br />
bestätigt sich ein Handlungsbedarf,<br />
die Themen Gesundheit<br />
und Wellness ebenso wie Bergsommer<br />
wiederzubeleben. Die Geschichte<br />
des alpinen Tourismus ist<br />
untrennbar mit den Themen Sommerfrische<br />
und traditionelle Gesundheitskompetenz<br />
verbunden.<br />
Wintersportgroßveranstaltungen<br />
und der wirtschaftliche Druck<br />
durch die Bergbahngesellschaften<br />
in einzelnen Teilregionen haben<br />
das faktische Bild der Alpen als Urlaubsregion<br />
offensichtlich einseitig<br />
verschoben“, schreibt Prof. Bausch<br />
im Report zur Studie<br />
Alpenurlaub muss man<br />
sich leisten können<br />
Im Rahmen der Untersuchung ga-
en 14,8 % der Befragten an, mindestens<br />
einen Wellness- oder Gesundheitsurlaub<br />
innerhalb der letzten<br />
fünf Jahre gemacht zu haben –<br />
unabhängig von der Urlaubsregion.<br />
Die Wiederholungsrate ist dabei<br />
noch sehr gering: Weniger als<br />
die Hälfte (43,1 %) hat in den letzten<br />
5 Jahren mehr als nur einen Gesundheits-<br />
bzw. Wellnessurlaub gemacht,<br />
nur 7,9 % haben drei und<br />
mehr Urlaube dieser Form erlebt.<br />
Auch hier ist das Einkommen ein<br />
Argument: Personen mit höherem<br />
Einkommen leisten sich eher einen<br />
solchen Urlaub – eine Tendenz, die<br />
für den Alpenurlaub generell gilt<br />
(unter 1500 € nimmt der Bevölkerungsanteil<br />
drastisch ab). Alpenurlaub<br />
ist in einer Reihe von Angebotssegmenten<br />
teurer als Alternativangebote<br />
außerhalb des Alpenraums.<br />
Zudem gibt es im Alpenraum<br />
kaum Angebote im untersten<br />
Preisbereich. Außerdem erfolgt die<br />
Vermarktung überwiegend unabhängig<br />
von den großen Reiseveranstalterkonzernen,<br />
wenngleich<br />
die Kooperationen in diesem Bereich<br />
stetig wachsen.<br />
Erwartungen an<br />
alpinen Wellnessurlaub<br />
Stellt man die allgemeinen Erwartungen<br />
der Verbraucher an einen<br />
Gesundheits- oder Wellnessurlaub<br />
den alpin-spezifischen Erwartungen<br />
gegenüber, so zeigen sich erhebliche<br />
Unterschiede. Massagen und<br />
Körperbehandlungen erwarten auf<br />
der assoziativen Ebene gerade mal<br />
noch gut die Hälfte der Befragten.<br />
Dagegen nehmen regionalspezifische<br />
sportliche Aktivitäten einen<br />
zentralen Stellenwert ein.<br />
Hier bestätigt sich erneut die Positionierung<br />
der Alpen als Sportarena<br />
Europas.<br />
Weitere, im alpinen Kontext besonders<br />
wichtige Themen, die auf<br />
der allgemeinen Ebene ohne große<br />
Bedeutung waren, sind Klima und<br />
Luft, Qualität der Hotellerie, Freizeit<br />
und Kulturangebot, Service oder<br />
schöne Natur und Landschaft. Ge-<br />
MAGAZIN<br />
TRENDS<br />
Grafik „Erwartungen<br />
an einen<br />
GesundheitsundWellnessurlaub:<br />
Unterschiede<br />
allgemein<br />
versus alpin“.<br />
sundheit bzw. der Bereich Kuranwendungen fallen dagegen<br />
sogar gegenüber der allgemeinen Ebene weiter ab.<br />
Auch dies bestätigt nochmals den Mangel einer erkennbaren<br />
Positionierung in diesem Thema.<br />
„Vielfach wird von Touristikern und Umweltverbänden im<br />
Alpenraum angenommen, dass das Motiv „intakte Umwelt<br />
und Natur“ beim Verbraucher einen hohen Stellenwert<br />
hat. In der durchgeführten Befragung scheint dieses<br />
Motiv im frei assoziativen Bereich nicht messbar auf. Dies<br />
lässt letztlich nur den Schluss zu, dass dies vom Verbraucher<br />
grundsätzlich erwartet wird, jedoch kein echtes eigenständiges<br />
Motiv ist. Die in vielen Untersuchungen mit<br />
gestützten Befragungen ermittelten Werte sollten daher<br />
nicht überinterpretiert werden“, meint Prof. Bausch abschließend.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
17
MAGAZIN<br />
SKISERVICE & RENT<br />
INTERSPORT Stubaier Gletscher:<br />
Shop-Rent-Service-Depot auf höchstem Niveau<br />
Shop-Rent-Service-Depot auf höchsten Niveau ist das Motto von Intersport Stubaier Gletscher. Im Bild der<br />
Kassenbereich des IS Gamsgarten zum heurigen Saisonstart. Fotos: mak<br />
Am Stubaier Gletscher wurde zum Winter<br />
07/08 ein einzigartiger Reigen an Innovationen<br />
für die Skifahrer verwirklicht. Das Treppensteigen<br />
und Tragen der Skiausrüstung gehört dank<br />
neuer Talstation der Vergangenheit an und die<br />
beiden INTERSPORT Service- & Rent Shops<br />
„Eisgrat“ auf 2900 m und „Gamsgarten“ auf<br />
2620 m Höhe haben ihre Dienstleistungsfähigkeit<br />
nochmals gesteigert. Um das Ziel, den Gast<br />
zu begeistern und zu verblüffen, zu erreichen<br />
hat die Wintersport Tirol AG u. a. in 3 neue Serviceautomaten<br />
von Wintersteiger investiert:<br />
zwei große Discovery SF und eine Tunejet für<br />
Snowboards.<br />
Seppi Repetschnig, Geschäftsleiter Intersport Stubaier Gletscher (l.)<br />
und Denis Kessinger Geschäftsstellenleiter-Gamsgarten, vor einem<br />
der neuen WINTERSTEIGER-Serviceautomaten Discovery SF,<br />
die „in der Auslage“ steht.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
18<br />
Die WINTERSPORT Tirol AG besteht<br />
aus der Stubaier Gletscherbahn<br />
mitsamt ihren 5 Bergrestaurants<br />
und 2 Eis-Bars sowie dem Hotel<br />
Happy Stubai und 4 INTER-<br />
SPORT Sportfachgeschäften – 3 im<br />
Skigebiet, eines in Innsbruck. Das<br />
im Oktober 2007 eröffnete INTER-<br />
SPORT Comfort Center in der neuen<br />
Talstation Mutterberg dient –<br />
neben dem Verkauf – vor allem als<br />
(überaus großzügiges) Self-Service-<br />
Depot für 1 500 Paar Ski bzw. 1 200<br />
Paar Skischuhe und Helme etc. mit<br />
Beauty Corner und Chill out-Corner.<br />
Laut dem Geschäftsleiter von<br />
INTERSPORT Stubaier Gletscher,<br />
Seppi Repetschnig, hätte man auf<br />
dieser Fläche das Doppelte unterbringen<br />
können, man wollte aber<br />
keinen „Ameisenhaufen“, sondern<br />
beste Qualität, Großzügigkeit und<br />
keine Wartezeiten Die Gäste können<br />
sich die Depotdauer einfach<br />
auf das Ticket buchen lassen. Von<br />
den ca. 350 Mitarbeitern der Wintersport<br />
Tirol AG sind alleine 40 in<br />
den Sportshops beschäftigt.. Denn<br />
das Motto der Wintersport Tirol AG<br />
„Wir wollen die Gäste begeistern,<br />
verblüffen, glücklich machen“ soll<br />
sich durch alle Bereiche durchziehen.<br />
Die Gäste sollen ihre schönsten<br />
Tage im Jahr am Stubaier Gletscher<br />
verbringen und davon zuhause<br />
erzählen, also die Destination<br />
aktiv weiter empfehlen.<br />
Das gewisse Extra<br />
spüren lassen<br />
Da man sich beim Produkt selbst<br />
nicht mehr viel abheben kann, rea-
lisiert man das Besondere vor allem<br />
im Umgang mit dem Gast. „Die<br />
Leute sollen das gewisse Extra in<br />
vielen Kleinigkeiten spüren. Wir<br />
sind daher sehr bemüht, nicht nur<br />
die Besten zu sein, sondern auch<br />
möglichst die Einzigen, die das tun,<br />
was wir tun“, erklärt Repetschnig.<br />
Er selbst hat hier vor 30 Jahren als<br />
Lehrling bei einem kleinen Sporthändler<br />
angefangen, ehe 1981 die<br />
Wintersport Tirol AG das Geschäft<br />
im Zuge des Neubaus des Restaurants<br />
Eisgrat übernahm und erstmals<br />
eine größere Fläche für ein<br />
Sportgeschäft adaptierte. Repetschnig<br />
wurde vom neuen Arbeitgeber<br />
übernommen. Auf Anhieb ist es<br />
gelungen, einen sehr großen Kundenstamm<br />
aufzubauen, so dass<br />
1994 ein weiteres Geschäft in der<br />
Bergstation Gamsgarten notwendig<br />
wurde. Verkauf, Verleih und<br />
Service spielen sich hier auf 600 m 2<br />
Fläche ab, wobei die Schleifmaschinen<br />
nicht „versteckt“, sondern bewusst<br />
in die Auslage gestellt werden,<br />
damit sie jeder vorbeikommende<br />
Skifahrer bei der Arbeit sehen<br />
kann. So kann man auch Werbung<br />
machen. Natürlich hat man<br />
zusätzlich die klassische Werbung<br />
mit Flyern und Plakaten – Slogan:<br />
„Skiservice auf höchstem Niveau“,<br />
die mit dem neuen Servicemaschinen-Partner<br />
Wintersteiger realisiert<br />
wurde.<br />
Paternoster-System<br />
beeindruckte<br />
Die Stubaier hatten zwar vom Weltmarktführer<br />
aus Ried/Innkreis bereits<br />
seit längerer Zeit elektronische<br />
Einstellsysteme, Wachsmaschinen<br />
und Komponenten für die Aufbewahrung<br />
im Einsatz, bei den großen<br />
Skiservicemaschinen ließ man<br />
sich erst vor einem Jahr überzeugen.<br />
Und zwar mit der Discovery,<br />
die vor allem mit ihrem Paternoster-System<br />
beeindruckte. „Das ist<br />
wirklich eine hervorragende Sache,<br />
man hat dadurch mehr Zeit für die<br />
Kunden. Die Maschine muss fast<br />
nicht mehr beaufsichtigt werden,<br />
wenn die Skibeladung bestückt<br />
ist“, beteuert Repetschnig und ergänzt:<br />
„Die Schleif-Qualität ist sowieso<br />
sehr gut, der Durchsatz hat<br />
sich erhöht und auch mit dem Service<br />
von den Wintersteiger-Mitarbeitern<br />
sind wir sehr zufrieden. Wir<br />
haben den Schritt nicht bereut und<br />
deshalb heuer die zweite Bestellung<br />
gemacht: eine weitere Discovery<br />
SF für die Station Eisgrat<br />
sowie eine Tunejet SDF für die<br />
Snowboards.“<br />
Welchen Vorteil Servicestationen<br />
auf fast 3 000 m Höhe haben, wollte<br />
die MM-Redaktion wissen. Repetschnig<br />
zählte eine ganze Reihe<br />
auf: Erstens kann der Kunde am<br />
Abend den Ski heroben servicieren<br />
lassen und braucht Ihn dafür nicht<br />
extra ins Tal transportieren und am<br />
nächsten Tag wieder heraufschleppen.<br />
Zweitens gibt es den prompten<br />
Skiservice mit 20 Minuten Garantie<br />
– also nach einer Kaffeepause<br />
weiterfahren, oder den 2 Stunden<br />
Gratistest von Ski-Weltneuheiten<br />
während eines „professional Service“.<br />
Drittens macht das Mieten<br />
hier oben Sinn: nicht nur, dass alle<br />
gemieteten Sachen kostenlos (!)<br />
deponiert werden, der Gast kann<br />
auch vor Ort umtauschen so oft er<br />
will, sollte etwas nicht am Schuh<br />
oder Ski passen.<br />
Weiters gibt es den Bonus „Gratis-<br />
Ski-Service ein Skileben lang“ für<br />
die in den Gletscher-Shops und im<br />
Intersport OKAY in Innsbruck gekauften<br />
Skier und das Angebot<br />
„Bootfitting“ – eine Paßformgarantie<br />
für Skischuhe mit Druckstellenbehandlung,Innenschuh-Maßanfertigung<br />
(Schäumen) und Fußbettanpasung.<br />
Denn wenn der Schuh<br />
drückt, kann der Skitag nicht genossen<br />
werden, da nutzen die<br />
schönsten Pisten und besten Bergrestaurants<br />
nichts. Übrigens wird<br />
die in den Gletscherstationen gekaufte<br />
Ware auf Wunsch auch kostenlos<br />
bis ins Hotel zugestellt!<br />
In Straßenkleidung<br />
erscheinen<br />
Grundsätzlich erkennt Repetschnig<br />
einen Trend zum Komplettverleih –<br />
also Sportausrüstung und Bekleidung.<br />
Viele Gäste, besonders die<br />
mit dem Flugzeug anreisen, erscheinen<br />
in Straßenbekleidung und<br />
müssen keine Wintersportausrüstung<br />
mehr aus der entfernten Heimat<br />
mitschleppen. Jene Gäste, die<br />
nicht mehr als 14 Tage im Jahr Skifahren,<br />
nehmen mehr und mehr<br />
das Verleihangebot in Anspruch.<br />
Keine Schlepperei mehr – keine<br />
MAGAZIN<br />
SKISERVICE & RENT<br />
Wartungskosten und immer das<br />
neueste Equipment sowie Gratisdepot<br />
für alle Mietgegenstände. Da<br />
70 % des Verleih-Kontingents jedes<br />
Jahr erneuert werden, kommt der<br />
Kunde immer in den Genuss des<br />
neuesten Materials.<br />
RENT TODAY-SKI<br />
TOMORROW<br />
Bei Kauf eines Zwei- oder Mehrtagesskipasses<br />
kann man die Mietausrüstung<br />
bereits am Anreisetag ab 14<br />
Uhr in Ruhe auswählen und kostenlos<br />
deponieren. Die dafür erforderliche<br />
Berg- und Talfahrt bei der Stubaier<br />
Gletscherbahn ist kostenlos.<br />
Wer Zeit sparen will, benutzt einen<br />
der 12 elektronischen RENT CHECK<br />
IN Terminals zur Daten – Vorerfassung<br />
im Gebiet, oder in der Gletscherbahn-Vorverkaufsstelle<br />
in Neustift.<br />
Das gesamte Verleihsortiment<br />
kann auch von zuhause aus über ein<br />
Reservierungstool auf der Homepage<br />
vorreserviert werden. Die bestens<br />
präparierte Ausrüstung steht<br />
in den Shops am Stubaier Gletscher<br />
zur Abholung bereit. mak<br />
Verleihgruben wie im<br />
Shop Eisgrat und Shop<br />
Gamsgarten ersparen<br />
den Gästen das Ausziehen<br />
der Schuhe für<br />
die Bindungseinstellung.<br />
In allen 3 Shops<br />
sind über 40 Mitarbeiter<br />
beschäftigt.<br />
Die Servicewerkstatt<br />
Eisgrat verfügt seit<br />
kurzem auch über eine<br />
WINTERSTEIGER<br />
Tunejet SB für Snowboards,<br />
bedient von<br />
Markus Gerstbauer.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
19
MAGAZIN<br />
SKISERVICE & RENT<br />
Eventmobil: Eine der größten zentralen<br />
Werkstätten Europas setzt auf MONTANA<br />
In Dallenwil/Zentralschweiz bietet Eventmobil<br />
für rund 70 Kunden auf 1 400 m2 Full Service<br />
zum Thema Ski- und Boardpräparation. Dabei<br />
kommen ausschließlich MONTANA Anlagen<br />
zum Einsatz – insgesamt sind es über<br />
10 Maschinen.<br />
Geschäftsführer Stefan<br />
Christen hat sich mit<br />
Leib und Seele dem<br />
Ski-Service verschrieben.<br />
Das erkennt man<br />
schon an den bestens<br />
gepflegten Maschinen<br />
und Einrichtungen.<br />
Eventmobil fühlt sich<br />
den Kunden verpflichtet<br />
und setzt aus Prinzip<br />
auf die neuesten<br />
Technologien: So können Ski und Snowboards mit dem<br />
neuen Radial Tuning von MONTANA versehen werden.<br />
Das ist eine neuartige Methode zur Bearbeitung der Kanten,<br />
mit der sich die Sportgeräte noch besser und sicherer<br />
führen lassen. Auch beim Wachsen setzt Eventmobil auf<br />
die fortschrittliche Infrarot-Technologie: Auf Wunsch bekommen<br />
Sportgeräte mittels dem MONTANA Wax Future<br />
Heißwachsgerät einen Wachsauftrag mit Tiefenwirkung<br />
und verbesserten, dauerhaften Gleiteigenschaften.<br />
Snowboard-Service Shop-in-Shop<br />
Der aufwendige Service an Snowboards wird von speziell<br />
geschultem Personal in einem separaten Prozess durchgeführt.<br />
Die Trennung vom Skiservice führt zu gleichbleiben-<br />
Blick in die Werkstatt: MONTANA CHALLENGE.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
20<br />
MONTANA SAPHIR.<br />
der Qualität des Ergebnisses und<br />
verhindert Reibungspunkte zwischen<br />
Ski- und Boardservice. Dafür<br />
wurde eigens eine MONTANA<br />
Challenge angeschafft.<br />
Qualitätsdenken und<br />
persönlicher Einsatz<br />
Dank großem Einsatz, einem hohen<br />
Qualitätsstandard (Eventmobil erfüllt<br />
die Standards des MONTANA<br />
Crystal Glide Finish) und kontinuierlichen<br />
Investitionen konnte der<br />
Kundenstamm innerhalb von nur 4<br />
Jahren von 3 auf 70 Kunden vergrößert<br />
werden.<br />
Durchdachte Logistik<br />
Material, das am Montag beim<br />
Kunden abgeholt wird, bekommt<br />
dieser bereits am Donnerstag zurück.<br />
Am Freitag abgegebene<br />
Sportgeräte werden am darauffolgenden<br />
Dienstag wieder angeliefert.<br />
Dies ermöglichen 2 LKWs, die<br />
unter der Woche 4 Tage im Einsatz<br />
Full Service auf 1 400 m 2 . Fotos: MONTANA<br />
sind. Der Service an den Sportgeräten<br />
wird in der Regel innerhalb von<br />
2 Arbeitstagen durchgeführt.<br />
2. Standbein mit<br />
Synergie-Effekt<br />
Namensgebend für das Schleifcenter<br />
ist das aufstrebende Event-<br />
Unternehmen, das dem Betrieb<br />
angegliedert ist. Mit mobilen, auf<br />
Kundenbedürfnisse zugeschnittenen<br />
Event-Fahrzeugen hat sich die<br />
Firma auf dem Schweizer Markt<br />
etabliert. Mit der Eigenentwicklung<br />
der „Event Boxen“ eröffnen<br />
sich für Firmenkunden kostengünstige<br />
und wirkungsvolle Möglichkeiten<br />
der Präsentation an Ausstellungen<br />
und Promotionsveranstaltungen.<br />
Ein Highlight wird die<br />
kommende Europameisterschaft<br />
im Fußball sein, für die man bestens<br />
gerüstet ist.<br />
i Infos: www.ski-service.com<br />
www.eventmobil.ch
MAGAZIN<br />
SKISERVICE & RENT<br />
Reichmann Kanten-Tuning-Maschine DTS-U Pro im Anwenderurteil:<br />
scharf, präzise, profitabel und schnell<br />
Scharf wie ein Samurai-Schwert<br />
sollen sie sein, sicher und sensibel<br />
wie die Bremstechnik in der<br />
Formel 1 müssen sie reagieren:<br />
die Kanten von Ski und Board.<br />
Da es nicht nur im Weltcup gilt,<br />
dass die Kanten eine Art Lebensversicherung<br />
für Skifahrer und<br />
Snowboarder auf der Piste sind,<br />
müssen sie auch für die Vielzahl<br />
der Wintersportfreunde perfekt<br />
präpariert werden.<br />
Die<br />
DTS-<br />
U Pro lieferte<br />
in der<br />
Anwenderbefragungüberzeugende<br />
Resultate.<br />
Aus diesem Grund wollte man von den Anwendern der<br />
Reichmann Kanten-Tuning-Maschine DTS-U Pro, die seit<br />
zwei Jahren eine sehr gute Nachfrage verbuchen kann,<br />
wissen, warum gerade die DTS-U Pro die Kanten derart<br />
perfekt präpariert und welche Anwendervorteile darüber<br />
hinaus existieren. Die Antworten sprechen für sich.<br />
Günther Schwaiger, Skischule und Skiverleih<br />
Schwaiger, Going am Wilden Kaiser:<br />
„In unserer Werkstatt werden neben Kunden-Ski und<br />
-Boards hauptsächlich unser eigenes Leih- und Skischulmaterial<br />
bearbeitet. Dadurch können wir in Punkto<br />
Schleifqualität ganz genau sagen, welche positiven Wir-<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
22<br />
Die DTS-U Pro in der Werkstatt von Europa Sport in Zell am See. Fotos: Reichmann<br />
kungen die DTS-U Pro bei uns im<br />
letzten Winter hatte. Insbesondere<br />
bemerkten wir, dass im Verleih und<br />
in der Skischule die Bearbeitungshäufigkeit<br />
durch die viel längere<br />
Kantenstandzeit zurückging. Damit<br />
ersparten wir uns viele Abendstunden<br />
an den Maschinen. Zusätzliche<br />
Zeitersparnis brachte uns das Wegfallen<br />
von Nacharbeiten. Durch das<br />
gratfreie Schleifresultat und das<br />
Spiegel-Finish konnten mein Bruder<br />
und ich uns schon am frühen<br />
Abend anderen Aufgaben widmen.<br />
Unsere Skischüler/-innen bemerkten<br />
den Unterschied ebenfalls,<br />
gleich über welches Fahrkönnen sie<br />
verfügten. Die Ski und Boards sind<br />
durch das Spiegel-Finish einfacher<br />
und leichter zu beherrschen. Dadurch<br />
lernen unsere Schüler/-innen<br />
schneller und im gleichen Zeitraum<br />
mehr als früher. Zusätzlich muss ich<br />
noch erwähnen, dass die Kombination<br />
mit der Bandwachsmaschine<br />
BWM 350 Pro das Optimum<br />
schlechthin ist. Durch die Bürste an<br />
der Wachsmaschine wird im<br />
Gegensatz zu anderen Wachsmaschinen<br />
das einzigartige Spiegel-<br />
Finish erhalten. Für uns passt diese<br />
Kombination perfekt und unsere<br />
Kunden und Schüler/-innen danken<br />
uns das durch erhöhte Buchungszahlen.“<br />
Sebastian Margreiter,<br />
Conny’s Sport & Mode,<br />
Brixlegg/Alpbach:<br />
„Technik top, Kanten-Tuning perfekt.<br />
Die Maschine ist ein Traum –<br />
kein Nachziehen und Nacharbeiten<br />
mehr, und alles läuft in einem Arbeitsgang.<br />
Wir setzen die DTS-U<br />
Pro jetzt im zweiten Winter ein und<br />
sind begeistert. Die hohe Schleifqualität<br />
kommt Skieinsteigern bis<br />
hin zu Profi-Skilehrern zugute. Wir<br />
haben viele ausländische Gäste mit<br />
geringeren Skifahr-Kenntnissen.<br />
Selbst sie kommen mit unseren<br />
Leihski gut zurecht und sind von<br />
der Grippsicherheit und der leichten<br />
Steuerbarkeit total begeistert.<br />
Im letzten Jahr haben wir mit dieser<br />
hohen Qualität neue Stammkunden<br />
hinzu bekommen, Qualität<br />
zahlt sich aus. Selbst erfahrene Skilehrer<br />
waren über den Qualitätssprung<br />
zu unserer früher schon<br />
hohen Präparationsqualität überrascht,<br />
die DTS-U Pro ist zumindest
für uns einzigartig in der Qualität.<br />
Zusätzlich war für unser Service-<br />
Team noch wichtig, dass die DTS-U<br />
Pro in unseren Service-Flow passt.<br />
Das muss bei uns reibungslos am<br />
Abend flutschen. Wir arbeiten zu<br />
sechst im Team Hand in Hand und<br />
können uns nicht vorstellen, dass<br />
eine andere Maschine so gut in den<br />
Prozess passt wie diese. Es macht<br />
einfach Spaß, im Team den Prozess<br />
flutschen zu spüren. Ich glaube, wir<br />
sind dabei sogar so schnell wie<br />
Automaten. Mit der DTS-U Pro sind<br />
wir total happy.“<br />
Helmut Schön,<br />
Europa Sport Rental &<br />
Service, Zell am See:<br />
„Wir haben unsere DTS-U Pro<br />
glücklicherweise endlich seit zwei<br />
Wochen bei uns stehen. Auf Grund<br />
der großen Nachfrage war es nicht<br />
sicher, ob wir überhaupt noch eine<br />
bekommen. Im Moment liegt dadurch<br />
unser Fokus mehr oder weniger<br />
am Einrichten und Anpassen<br />
des Maschinenparks in unser neues<br />
Maschinenkonzept. In diesem Maschinenkonzept<br />
setzen wir konsequent<br />
auf den Einsatz von Single-<br />
Maschinen, die einen flexibleren<br />
und individuelleren Service als die<br />
Service-Automaten am Ort zulassen.<br />
Mit gut ausgebildetem Service-Personal<br />
sind wir damit fast so<br />
schnell wie die Automaten, jedoch<br />
in Qualität und Flexibilität haben<br />
wir die Nase deutlich vorn. Die<br />
DTS-U Pro passt einfach optimal in<br />
unseren Arbeitsprozess, der uns<br />
jetzt noch schneller bei gleich bleibend<br />
höchster Schleifqualität neue<br />
Potentiale eröffnen wird. Da wir<br />
jetzt schon seit Jahren in der Rennsport-Präparation<br />
aktiv sind, ist die<br />
DTS-U Pro in der Schleifqualität die<br />
beste Lösung, sie bietet sogar<br />
Rennsport-Qualität ohne Grenzen.<br />
Die enorme Zeitersparnis aus dem<br />
Kanten-Tuning werden wir in Zukunft<br />
in den individuellen Service<br />
mit zum Beispiel speziell abgehängten<br />
Kanten und die Belag-Präparation<br />
investieren, denn wir können<br />
dies mit unserem Maschinenpark.“<br />
Herr Müller,<br />
Sport Müller, Zöblen:<br />
„Die DTS-U Pro ist bei gleich bleibend<br />
hoher Qualität die schnellste<br />
und präziseste Kanten-Tuning-<br />
Maschine auf dem Markt. Wir hatten<br />
das Vorgängermodell DTS-U<br />
und sind letztes Jahr mit der DTS-U<br />
Pro nochmals aufgestiegen. Bei<br />
uns bearbeiten drei Service-Kräfte<br />
MAGAZIN<br />
SKISERVICE & RENT<br />
werden können. Das ist für mich wichtig, da immer mehr<br />
Skifahrer mit den breiten Brettern zum Service zu mir<br />
kommen. Und wer weiß, wie breit die Ski noch werden.<br />
Mit der DTS-U Pro bin ich auf der sicheren Seite. Mit ihr<br />
kann ich ja auch ein Snowboard problemlos perfekt präparieren.<br />
Der letzte große Punkt war, dass ich ganz ein-<br />
Ski- und Snowboardservice bei Conny’s Sport & Mode in Brixlegg – Perfekt professionell<br />
täglich größere Stückzahlen an<br />
Leihski mit einem denkbar einfachen<br />
Bearbeitungsprozess – Ski<br />
rein, fertig raus. Die geringe Einarbeitungszeit<br />
ist ein großer Vorteil<br />
für den flexiblen Personaleinsatz.<br />
An der DTS-U Pro überzeugte uns<br />
insbesondere das automatische<br />
Abrichten für das Unterkanten-<br />
Spiegel-Finish. Es geht jetzt noch<br />
schneller und das Ergebnis ist einfach<br />
perfekt.“<br />
Johann Schober, Sport<br />
Schober, Bad Gastein:<br />
„Im Grunde kann ich noch nicht<br />
viel dazu sagen, ich bekomme<br />
meine DTS-U Pro erst übernächste<br />
Woche. Jedoch überzeugte mich<br />
bei den Präsentationen und Tests,<br />
dass ich mit einer Maschine Unterund<br />
Oberkante in einem Rutsch bei<br />
gleich bleibender Qualität durchziehen<br />
kann. Ich kann damit meine<br />
zwei alten Maschinen verkaufen<br />
und gewinne Platz für andere wichtige<br />
Dinge, wie zum Beispiel Rent-<br />
Ski. Mein zweitwichtigster Anforderungspunkt<br />
war, dass auch die<br />
mittlerweile sehr breiten Freeride-<br />
Ski mit der DTS-U Pro präpariert<br />
fach Bearbeitungszeit sparen möchte. Da war meine<br />
Überraschung besonders groß: Beide Kanten perfekt präparieren<br />
und dazu noch die Unterkante mit dem Spiegel-<br />
Finish polieren, das geht nicht. Dachte ich. Doch die DTS-<br />
U Pro kann es. Keine ist im Durchzug schneller und im Ergebnis<br />
dennoch 100 % präzise. Respekt. Ich freue mich<br />
auf meine Maschine.“<br />
Perfekte Verbindung<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass es einzigartig<br />
ist, dass Personen eine derart positive Verbindung zu<br />
einer Maschine entwickeln. Es scheint eine emotionale<br />
Verbindung wie mit einem Auto zu existieren. Der Fahrer,<br />
hier Anwender, freut sich auf die Fahrt mit dem Auto,<br />
wenn er einsteigt. Es ist schnell und sportlich, die Lenkung<br />
ist präzise, die Verarbeitung ist top und die Sicherheit<br />
wird groß geschrieben. Mit der DTS-U Pro ist eine<br />
technische High-End-Maschine in der Lage, perfekte<br />
Arbeitsqualität zu erzielen und auch positive Emotionen<br />
zu wecken.<br />
Nebenbei bemerkt, zwei große Skihersteller, Rossignol<br />
und Völkl, wecken schon seit zwei Wintern mit den überragenden<br />
Schleifresultaten bei ihren Händler-Skitests in<br />
Sölden positive Emotionen. Im Testzentrum in Sölden stehen<br />
zwei DTS-U Pro zur Präparation der Testski und überzeugen<br />
die Händler mit der perfekten Präparation. In den<br />
letzten Tagen hat Völkl die Präparation mit der DTS-U Pro<br />
noch weiter ausgebaut und in Straubing weitere Stationen<br />
aufgebaut. Für positive Emotionen bei Skifahrern und<br />
Snowboardern ist damit gesorgt. (pd)<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
23
MAGAZIN<br />
MOBILITÄT<br />
Die „Tschuggenbahn“ in Arosa, die mit Elektroantrieb auf Schienen fährt. Fotos: Coaster GmbH<br />
2006 konnte die Coaster GmbH ihr erstes Verkehrssystem,<br />
den so genannten Coaster, verkaufen. Der „Tschuggenbahn-Coaster“<br />
soll den Gast vom Hotel direkt in die Aroser<br />
Bergwelt bzw. zu den Talstationen der Aufstiegsanlagen<br />
befördern und damit den bisherigen Busservice ablösen.<br />
Die Montagearbeiten wurden im Juli 2007 abgeschlossen,<br />
die sicherheitstechnische Abnahme wesentlicher<br />
Teilsysteme und Sicherheitsfunktionen erfolgte mit<br />
September. Ende Oktober findet eine Nachinspektion<br />
noch offener Punkte statt, die offizielle Inbetriebnahme ist<br />
für den Beginn der Wintersaison geplant.<br />
Technische Eckdaten<br />
Fahrzeuge:<br />
? schienengebundenes Elektrofahrzeug mit 6–8 Plätzen<br />
und eigenem Antrieb<br />
? max. Steigfähigkeit: 55 %<br />
? max. Fahrgeschwindigkeit: 54 km/h (15 m/s)<br />
? max. Kapazität: 2 880 P/h und Richtung<br />
Strecke:<br />
? modulares Schienen-, Stützen- und Fundamentsystem<br />
? max. Stützenabstand: 36 m<br />
? engster Kurvenradius: 6 m<br />
? Spurweite: 1 m<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
24<br />
Coaster GmbH:<br />
„Alpentaxi“ auf Schienen<br />
Das System<br />
Den Coaster, der von der Coaster<br />
GmbH in Nüziders entwickelt wurde,<br />
gibt es in 4 Varianten:<br />
? Der City-Coaster (CC) ist eine<br />
flexible urbane Transportlösung<br />
und kann als Feinverteiler und/oder<br />
Sammler von und zu P+R-Anlagen<br />
oder Bahnhöfen zum Einsatz kommen.<br />
Mit dem City-Coaster können<br />
in Städten und Gemeinden Lärmund<br />
Schadstoffemissionen reduziert<br />
werden.<br />
? Der Mountain-Coaster (MC)<br />
verbindet Transport- und Erlebnisfunktion,<br />
wobei auch größere Höhenunterschiede<br />
überwunden werden<br />
können.<br />
? Für spezielle Anforderungen im<br />
Pendelbetrieb auf kurzen Distanzen<br />
gibt es den Short-Range-Coaster<br />
(SR).<br />
? Der Cargo-Coaster (LC) kann<br />
den Transport von Kleineinheiten<br />
wie Stückgut, Kleincontainer und<br />
Europaletten übernehmen.<br />
Mit der Wintersaison<br />
2007/08 wird für das<br />
Tschuggen Grand Hotel<br />
Arosa/Schweiz ein neues<br />
Verkehrssystem in Betrieb<br />
gehen. Mit seiner Hilfe<br />
werden Gäste vom Hotel<br />
direkt zum Skibetrieb<br />
transportiert.<br />
Vorteile für den Kunden sind u. a.:<br />
? Flexibilität in der Linienführung<br />
(kleinster Radius 6 m), die den Planern<br />
eine optimale Geländeanpassung<br />
ermöglicht.<br />
? Unterflurlösungen können aufgrund<br />
des geringen Querschnittes<br />
sehr kostengünstig realisiert werden.<br />
? Der Einsatz von Weichen ermöglicht<br />
die Einbindung beliebig vieler<br />
Stationen.<br />
? Der Coaster kann sowohl hinsichtlich<br />
Beförderungskapazität als
auch Streckenführung nachträglich<br />
erweitert werden.<br />
? Als selbstfahrendes System ermöglicht<br />
der Coaster einen bedarfsorientierten<br />
Betrieb.<br />
? Der Coaster erfüllt alle Sicherheitsanforderungen<br />
und entspricht<br />
allen internationalen Sicherheitsstandards<br />
(Anforderungen nach<br />
IEC und EN).<br />
Für Arosa kommt der Short-Range-<br />
Coaster SR zum Einsatz. Zwei selbstfahrende<br />
Fahrzeuge verkehren auf<br />
einer rund 530 m langen Schienenkonstruktion<br />
zwischen Hotel und<br />
Skigebiet, wobei die Steigung bis zu<br />
54 % beträgt. Angetrieben werden<br />
die komfortabel ausgestatteten Wagen<br />
von leistungsfähigen Elektromotoren.<br />
Ihre Energie beziehen diese<br />
aus Batterien, die Mercedes-Benz<br />
ursprünglich für eine Elektrohybridversion<br />
der A-Klasse entwickelt<br />
hatte, und im Falle des Coasters<br />
eine Reichweite von 100 km bzw. 2<br />
Stunden durchgehender Fahrt haben.<br />
Da die Batterien aber bei jedem<br />
Halt in einer Station aufgeladen<br />
werden und auch die Bremsenergie<br />
bei der Talfahrt ins System<br />
eingespeist wird, ist ein kontinuierlicher<br />
Betrieb gesichert.<br />
Für die 530 m lange Strecke, auf<br />
der 150 Höhenmeter überwunden<br />
werden, braucht der Coaster gut 2<br />
Minuten. Die Fahrzeuge stehen in<br />
den Stationen zum Einsteigen parat,<br />
können bei Bedarf aber auch<br />
per Knopfdruck gerufen werden.<br />
Der guten Zusammenarbeit von<br />
Hersteller, Auftraggeber, lokalen<br />
und kantonalen Behörden sowie<br />
GT-450W<br />
GT-450W<br />
* GT 450 WINDE<br />
Zugkraft bis 5 Tonnen, im 2 Gang bis<br />
23km/h, Seillänge:800-1275m<br />
w w w . f o r m a t i c . a t<br />
MAGAZIN<br />
MOBILITÄT<br />
Blick in eine Ausstattungsvariante<br />
des Coasters.<br />
Grundeigentümern und Umweltschutzverbänden<br />
ist es zu verdanken,<br />
dass bei der Trassenführung<br />
eine raumplanerisch interessante<br />
Lösung entwickelt und genehmigt<br />
werden konnte. Dazu Rainer Perprunner,<br />
Coaster GmbH: „Der<br />
Coaster ist ungemein flexibel und<br />
passt sich jeder Situation an. Deshalb<br />
konnte die Strecke auch optimal<br />
in die Landschaft integriert werden.<br />
Sie verläuft nah am Boden und<br />
ist in einigen Bereichen hinter den<br />
Bäumen gar nicht zu sehen.“<br />
Ausblick<br />
Die Arbeiten am Coaster haben bereits großes mediales<br />
Interesse ausgelöst, dazu hat die Coaster GmbH an die<br />
180 Anfragen von Interessenten im Haus. Rainer Perprunner<br />
legt für die weitere Vermarktung des Coasters<br />
allerdings Wert darauf, eine voll ausgetestete Anlage im<br />
entsprechenden Einsatz vorweisen zu können. Deshalb<br />
werden alle Erfahrungswerte, die man jetzt in Arosa noch<br />
vor der offiziellen Eröffnung sammeln kann, in das System<br />
und dessen Weiterentwicklung einfließen. Dann<br />
wird man an die neuen Aufgaben herangehen, von denen<br />
einige viel versprechend anmuten. dwl<br />
Hersteller Verkauf<br />
Hydrolink Oy Formatic Pistengeräte GmbH<br />
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MAGAZIN<br />
MOBILITÄT<br />
Delphi-Studie: Trend zu höherer<br />
Verkehrsleistung ungebrochen<br />
Mobilität wird in den nächsten<br />
Jahren ein wichtiges Anliegen<br />
bleiben. Um den Anforderungen<br />
auch nur einigermaßen<br />
gerecht zu werden, fordern<br />
Verkehrsexperten nachhaltige<br />
Maßnahmen.<br />
Nachhaltige Maßnahmen sind der Schlüssel,<br />
um Mobilität auch weiterhin gewährleisten zu<br />
können. Grafik: ÖAMTC<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
26<br />
Acht Jahre nach der ersten Delphi-<br />
Studie präsentierte die ÖAMTC-<br />
Akademie vor kurzem die Ergebnisse<br />
einer aktualisierten und erweiterten<br />
Befragung. Teilgenommen<br />
haben an dieser Studie 134<br />
Experten aus 13 europäischen Ländern.<br />
Die gestellte Aufgabe bestand<br />
darin, „vom Ist-Zustand ausgehend<br />
die wahrscheinlichste Zukunftsentwicklung<br />
der vorgegebenen Parameter<br />
wie Verkehrsleistung, Verkehrsinfrastruktur,Verkehrssicherheit<br />
etc. einzuschätzen“. Als Prognosehorizonte<br />
galten die Jahre<br />
2015 und 2030. Ergänzend zu den<br />
quantitativen Begründungen wurden<br />
die teilnehmenden Experten<br />
außerdem ersucht, jene Annahmen<br />
und Rahmenbedingungen anzuführen,<br />
von denen die jeweilige<br />
Prognose abhängig gemacht worden<br />
war. Die Auswertung der offenen,<br />
qualitativen Begründungen erfolgte<br />
in Form einer zweiten Befragungs-<br />
und Diskussionswelle.<br />
Ressourcen<br />
umweltschonend nützen<br />
Das hochrangige Straßennetz wird<br />
bis zum Jahr 2030 nach Ansicht der<br />
Verkehrsexperten im europäischen<br />
Durchschnitt um rund 30 % wachsen,<br />
die Verkehrsleistung dabei<br />
beim Individualverkehr allerdings<br />
um 50 % bzw. beim Straßengüter-<br />
verkehr um 65 % zunehmen. „Es<br />
wird eng auf Europas Straßen“, so<br />
Christine Zach, Chefin der ÖAMTC<br />
Akademie.<br />
Die Lösungsansätze für die auftretenden<br />
Mobilitätsprobleme sehen<br />
die über 100 Delphi-Verkehrsexperten<br />
aus Europa vor allem in einer<br />
gesteigerten Energieeffizienz sowie<br />
mehr Kostentransparenz. So müssten<br />
die vorhandenen Ressourcen<br />
möglichst umweltschonend genutzt<br />
werden, wobei es primär<br />
nicht darum gehe, den Fahrzeugbestand<br />
zu verringern, sondern<br />
möglichst abgasarme und sparsame<br />
Fahrzeuge einzusetzen.<br />
Bei den alternativen Antriebsformen<br />
sehen die Experten vor allem beim<br />
Hybrid die größten Steigerungsraten,<br />
doch würden auch noch 2030<br />
mehrheitlich konventionelle Ottobzw.<br />
Dieselmotoren im Einsatz sein<br />
– diese aber in optimierten Varianten.<br />
Erst ab 2030 rechnet man damit,<br />
dass alternative Antriebe eine<br />
substantielle Rolle spielen.<br />
Kostentransparenz<br />
Gleich nach der Energieeffizienz<br />
folgt in der Beurteilung der Experten<br />
der Lösungsansatz „Kostentransparenz“.<br />
Der Preis bilde den wirkungsvollsten<br />
Mechanismus, um<br />
menschliches Verhalten zu ändern.<br />
Preispolitische Eingriffe werden<br />
demnach von 62 % der Delphi-<br />
Teilnehmer als wirksamste Maßnahme<br />
gegen negative Umwelteffekte<br />
eingestuft. Bei den Prognosen<br />
der Teuerungsraten geht man von<br />
einer Verdoppelung der realen Preise<br />
für Benzin und Diesel bis zum<br />
Jahr 2030 aus, wobei ein bis dahin<br />
um 20 % sinkender Kraftstoffverbrauch<br />
die Teuerung zum Teil wieder<br />
abfangen werde.<br />
Insgesamt wären nachhaltige Ergebnisse<br />
im Bereich der Mobilität<br />
nur zu erreichen, wenn es eine sektorenübergreifendeKommunikation<br />
und Kooperation gebe. Als<br />
Forderungen stehen u. a. im Raum:<br />
? Die Autoindustrie muss umdenken<br />
und den Konsumenten ein<br />
breites und leistbares Spektrum an<br />
energieeffizienten Autos anbieten.<br />
? Es muss steuerliche Begünstigungen<br />
für den Betrieb von Fahrzeugen<br />
mit alternativen Antrieben<br />
geben, z. B. eine langfristig garantierte<br />
Steuerbefreiung für Erd- und<br />
Biogas sowie andere nachhaltige<br />
Kraftstoffe.<br />
? Es gilt, das öffentliche Verkehrsangebot<br />
zu attraktivieren.<br />
? Es muss mehr Geld für Forschung<br />
und Entwicklung im Bereich<br />
der Nachhaltigkeit geben.<br />
? Beim Städtebau muss stärker auf<br />
Mobilitätsfragen Rücksicht genommen<br />
werden.
Am 5. Oktober 2007 unterzeichneten<br />
Jochen Sellge, Geschäftsführer<br />
DCC, und Abdulaziz Mohamed Al-<br />
Noaimi, Vorsitzender des Lenkungsausschusses<br />
der Errichtergesellschaft<br />
des neuen Flughafens<br />
Doha NDIA, einen Vertrag zum Bau<br />
eines APM (Automated People Mover).<br />
Nach den letzten Aufträgen in<br />
Venedig, Mexiko und Las Vegas<br />
wird mit diesem System der erfolgreiche<br />
Weg des Cable Line Shuttles<br />
im Mittleren Osten fortgesetzt.<br />
Die entscheidenden Kriterien für<br />
den Auftrag, bei dem sich DCC gegen<br />
renommierte internationale<br />
Anbieter durchsetzen konnte, waren:<br />
? die kurze Umsetzungszeit,<br />
? der geringe Einfluss des Systems<br />
auf die Gebäudestruktur,<br />
? die perfekte Umsetzung der speziellen<br />
Wünsche in Funktion und<br />
Design sowie<br />
? die niedrigen Instandhaltungskosten.<br />
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
Die Doppelmayr Cable Car, ein Unternehmen<br />
der Doppelmayr/Garaventa Gruppe, kann<br />
sich über den Auftrag zum Bau eines Cable<br />
Line Shuttles für den New Doha International<br />
Airport freuen. Der Auftragswert liegt bei<br />
44,7 Mio. Euro.<br />
DCC:<br />
Cable Liner Shuttle für Doha/Katar<br />
Cable Liner Shuttle für Doha. Fotos: Doppelmayr<br />
Vertragsunterzeichnung von Jochen Sellge, Geschäftsführer DCC,<br />
und Abdulaziz Mohamed Al-Noaimi, Vorsitzender des Lenkungsausschusses<br />
NDIA.<br />
Dazu überzeugten die seilgezogenen Züge durch ihren<br />
sauberen und geräuscharmen Betrieb ohne Abgasemissionen.<br />
Dazu Bo Birk Pedersen, Sales und Marketing-Leiter<br />
DCC: „Dieser Auftrag bestätigt die Bedeutung von DCC<br />
als ,key player’ in der APM-Industrie. Der Kunde wollte die<br />
beste am Markt erhältliche Technik und Ausstattung.“<br />
Das System<br />
Der zweispurige Cable Liner Shuttle wird das Terminalgebäude<br />
mit den Flugsteigen verbinden. Die Länge der<br />
Strecke beträgt 500 m, die Fahrgeschwindigkeit 12,5 m/s<br />
(45 km/h). Das System besteht aus 2 Zügen zu je 5 Waggons.<br />
Damit wird man in der Lage sein, 6 000 P/h je Richtung<br />
zu befördern.<br />
Der Cable Liner Shuttle soll bis 2009 fertig gestellt werden<br />
und soll dann gemeinsam mit der Eröffnung des 5,5 Mrd.<br />
US $ teuren Flughafens in Betrieb gehen. Der NDIA wird einer<br />
der größten Flughäfen im Mittleren Osten und soll bis<br />
2015 rund 50 Mio. Passagiere jährlich abfertigen. D/dwl<br />
Daten/Fakten<br />
Kunde: New Doha<br />
International Airport<br />
Berater des Kunden: Overseas Bechtel<br />
Incorporates (OBI)<br />
Berater für das APM System: Lea + Elliott<br />
Lieferant: DCC Doppelmayr<br />
Cable Car GmbH & Co<br />
Systemlänge: 500 m<br />
Systemkapazität: 6 000 P/h/Richtung<br />
Fahrbetriebsmittel: 2 Züge à 5 Waggons<br />
Fahrgeschwindigkeit: 12,5 m/s (45 km/h)<br />
Fahrzeit: 60 s.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
27
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
Die 6er-Sesselbahn<br />
„Täli“ verfügt über<br />
Bubbles und Sitzheizung.<br />
Fotos: BB Malbun AG<br />
DOPPELMAYR/GARAVENTA:<br />
2 neue Sesselbahnen für Malbun<br />
26,5 Millionen Schweizer<br />
Franken investiert man<br />
in Liechtenstein in den<br />
Ausbau des Skigebietes<br />
Malbun. Kernpunkt dabei<br />
sind zwei Sesselbahnen,<br />
die DOPPELMAYR/<br />
GARAVENTA gebaut hat.<br />
Oberhalb der Hauptstadt Vaduz liegt auf 1 600 m Seehöhe<br />
Liechtensteins einziges Skigebiet Malbun. Hier kann es<br />
schon vorkommen, dass neben dem verblüfften Gast Fürst<br />
Hans-Adam Platz nimmt, um sich ins Skigebiet transportieren<br />
zu lassen.<br />
Für Anfänger und Profis stehen 23 km Pisten zur Verfügung,<br />
von denen 10 ha beschneit sind. 11 Pistenkilometer<br />
gelten als leicht, 10 als mittelschwer und 2 Pistenkilometer<br />
fallen in die Kategorie „schwer“.<br />
Breite Akzeptanz<br />
Nachdem die Verantwortlichen vor einigen Jahren erkannt<br />
hatten, dass die Region mit den modernen Skidestinationen<br />
nur dann mithalten kann, wenn investiert wird, wurde<br />
das Malbun-Konzept entwickelt und auf den Weg gebracht.<br />
Es umfasst die Erneuerung der Bahnentechnik auf<br />
der Vaduzer Seite, den Bau einer Beschneiungsanlage für<br />
die Hauptpisten, die Realisierung eines Kinderlandes<br />
(Snowpark) und die Modernisierung jener Teile der Gastronomie,<br />
die zu den Bergbahnen gehören.<br />
Für die Saison 2006/07 wurden die Aufstiegsanlagen und<br />
die Beschneiung in Angriff genommen, derzeit wird der<br />
Kinderbereich realisiert. Bei der Talstation der neuen Sesselbahnen<br />
werden dazu großzügig dimensionierte Gara-<br />
Blick auf die Bergstation, die in kompakter Deckelvariante<br />
ausgeführt wurde.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
28<br />
gen für Pistenfahrzeuge, den Liechtensteiner<br />
Skiverband und ein Sanitätsraum<br />
gebaut.<br />
Die Gesamtsumme, die zur Umsetzung<br />
des Malbun-Konzepts benötigt<br />
wird, beträgt 26,5 Mio. CHF<br />
und wird durch die Ausgabe von<br />
Aktien lukriert. 13 Mio. CHF steuert<br />
das Land Liechtenstein bei, 6,5<br />
Mio. kommen von den Gemeinden<br />
und rund 7 Mio. CHF bringen die<br />
Liechtensteiner selbst auf. Damit<br />
zeigt sich eindrucksvoll, welche Akzeptanz<br />
das Projekt auch in der Be-<br />
völkerung findet. Mit der Fertigstellung<br />
aller Arbeiten wird 2010 gerechnet.<br />
Zwei neue Sesselbahnen<br />
Im Bereich der Aufstiegsanlagen<br />
wusste man, dass zwei alte Anlagen<br />
die technischen Standards nicht<br />
mehr erfüllen konnten, und deshalb<br />
eine Betriebsbewilligung nicht<br />
mehr zu erhalten war. Deshalb entschied<br />
man sich zum Bau zweier<br />
moderner Sesselbahnen durch<br />
DOPPELMAYR/GARAVENTA. Für
Die Talstation der 4-CLD Hochegg ist eine Standard UNI-G Station.<br />
den bekannten Seilbahnbauer<br />
sprachen dabei, so Rainer Gassner,<br />
Verwaltungsrat der Bergbahnen<br />
Malbun AG, das bewährte technische<br />
Know-how des Unternehmens,<br />
das stimmige Preis-/Leistungsverhältnis<br />
und vor allem auch<br />
die langjährige Partnerschaft, die<br />
sich schon beim Bau der alten Anlagen<br />
bewährt hatte. Mit Hilfe der<br />
neuen kuppelbaren Sesselbahnen<br />
wurden ein Schlepplift aus dem<br />
Jahr 1962 auf das Hochegg, zwei<br />
kleine Schlepplifte und ein Doppelsessellift<br />
aus den 70ern in das Täli<br />
ersetzt.<br />
Die kuppelbare 6er-Sesselbahn<br />
„Täli“ verfügt über eine Sitzheizung<br />
und wurde mit Bubbles ausgestattet.<br />
78 komfortable Sessel<br />
transportieren den Gast über die<br />
1 575 m lange Strecke, auf der 14<br />
Stützen passiert werden. Antrieb<br />
und Abspannung wurden im Tal<br />
Ihr Erfolg<br />
ist unser Erfolg!<br />
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
positioniert. Die Förderleistung beträgt derzeit 2 000 P/h<br />
und ist auf 2 500 P/h ausbaubar. Die Fahrzeit beträgt 5,7<br />
min., der Höhenunterschied zwischen Berg- und Talstation<br />
326 m.<br />
Mit der kuppelbaren 4er-Sesselbahn „Hochegg“ können<br />
derzeit 1 200 P/h und im Endausbau 1 500 P/h befördert<br />
werden, die Fahrzeit beträgt 3,8 min. Zum Einsatz auf der<br />
1 039 m langen Strecke kommen 47 Sessel. Antrieb und<br />
Abspannung wurden auch in diesem Fall im Tal positioniert.<br />
Die Talstationen der neuen Bahnen wurden aus dem unmittelbaren<br />
Siedlungsgebiet verlagert und weiter nach<br />
unten verlegt. Auf diese Weise konnten die Abfahrten von<br />
der Anfängerpiste bis zum renntauglichen FIS-homologierten<br />
Riesenslalomhang verlängert werden. Der moderne<br />
Zustiegsbereich, der durch die räumliche Nähe der Stationen<br />
in Form einer Skiarena gestaltet wurde, ist großzügig<br />
und bietet dem Gast schon beim Einstieg in den Wintersport<br />
den gewünschten Komfort. dwl<br />
Technische Daten:<br />
4 CLD Hochegg 6 CLD-B-S Täli<br />
Vertikale Höhe: 340 m 326 m<br />
Schräge Länge: 1 039 m 1 575 m<br />
Fahrgeschwindigkeit: 5 m/s 5 m/s<br />
Fahrzeit: 3,8 min. 5,7 min.<br />
Förderleistung: 1 500 P/h 2 500 P/h<br />
Antrieb/Spannstation: Tal Tal<br />
Nur etwa 20 % der Skifahrer und Snowboarder lassen ihr Sportgerät regelmäßig servicieren. Die restlichen<br />
80 % sind ein großes, ungenütztes Potential! Der Einsatz unserer Werbemittel bringt eine enorme Erhöhung<br />
der Aufmerksamkeit sowie eine Bewusstseinsbildung beim Skifahrer und Snowboarder zum Thema Service.<br />
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TECHNIK<br />
NEUE ANLAGEN<br />
LEITNER TECHNOLOGIES:<br />
Ökologie im Aufwind<br />
Mit der neuen Windkraftanlage von LEITNER TECHNOLOGIES setzt Salzstiegl Akzente. Fotos: LEITNER TECHNOLOGIES<br />
Nachdem LEITNER TECHNOLOGIES 2003 seinen ersten Windgenerator auf der Malser Heide in Betrieb<br />
genommen hat, ging die Entwicklung der Anlagen stetig voran. 2007 erhält nun erstmals eine Skidestination<br />
in Österreich Ökoenergie von LEITWIND.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
30<br />
Skigebiet Salzstiegl mit Windgenerator.<br />
Seit Herbst 2007 verfügt die Steiermark<br />
über eine außergewöhnliche<br />
Windkraftanlage, mit der man<br />
gleich in mehrfacher Hinsicht Maßstäbe<br />
setzt. So handelt es sich dabei<br />
um einen Windgenerator der MW-<br />
Klasse, der mit seinem Standort auf<br />
über 1 800 m zu den höchst gelegenen<br />
der Welt gehört. Das ausgeklügelte<br />
Konzept und die revolutionäre<br />
Technik dieses Windgenerators<br />
des Typs Leitwind LTW 77 machen<br />
es außerdem möglich, Energie<br />
ausgesprochen umweltfreundlich<br />
zu gewinnen, Fixkosten des Betreibers<br />
zu reduzieren und zusätzliche<br />
Einnahmen zu lukrieren. Mit
Beginn der Wintersaison 2007/08<br />
beschreitet man in der Steiermark<br />
damit völlig neue Wege.<br />
Als Auftraggeber für das zukunftsweisende<br />
Projekt fungieren die Betreiber<br />
der Salzstieglbahnen. Salzstiegl<br />
hatte sich schon im Rahmen<br />
einer Studie des Landes Steiermark,<br />
in der man nach Windeignungsgebieten<br />
gesucht hatte, als geeigneter<br />
Standort empfohlen. Dazu<br />
Friedl Kaltenegger, Skigebiet Salzstiegl<br />
und Hotel Moasterhaus:<br />
„Energie ist neben unseren Personalausgaben<br />
der zweitgrößte Posten.<br />
Sozusagen hinter unserem Skigebiet,<br />
also hinter der Bergstation,<br />
beobachten wir schon seit Jahren<br />
Wetter und Wind mit einer Wetterstation.<br />
Irgendwann kam der Gedanke,<br />
dort ein Windkraftwerk zu<br />
errichten. Die Messergebnisse sind<br />
viel versprechend. Wir haben 2,1<br />
Mio. Euro ausgegeben und hoffen,<br />
diese innerhalb von 15 Jahren<br />
amortisiert zu haben.“<br />
LEITNER TECHNOLOGIES tritt mit<br />
dem Bau dieser Anlage den Beweis<br />
an, dass Windenergie auch für Skiregionen<br />
bei passenden Rahmenbedingungen<br />
eine interessante Alternative<br />
für herkömmliche Energieformen<br />
darstellt. Mit Folgewirkung<br />
darf gerechnet werden.<br />
Der neue Weg<br />
Das Skigebiet Salzstiegl in einer<br />
Höhenlage zwischen 1 300 und<br />
1 710 m verfügt über 5 Sessellifte<br />
und 2 Kinderlifte mit Lupo- und<br />
Übungswiese. Auf einer 40 ha großen<br />
Fläche stehen 12 km Pisten zur<br />
Verfügung, 6 km gelten dabei als<br />
leicht, 4 km als mittelschwer und<br />
2 km als schwer. Eine weitere Attraktion,<br />
die von den Gästen gerne<br />
genutzt wird, ist die 1,6 km lange<br />
Rodelbahn, die zwischen 9 und 21<br />
Uhr in Betrieb ist.<br />
Errichtet wurde der Windgenerator<br />
in unmittelbarer Nähe der Bergstation<br />
der Speiklifte an der Grenze zu<br />
Hirschegg (Gemeinde Reisstraße/<br />
Bezirk Judenburg) auf über 1 800 m<br />
Seehöhe. Damit ist diese Anlage<br />
die 3-höchste im Bereich der MW-<br />
Klasse weltweit. Mit der Energie,<br />
die der Windgenerator liefert, sollen<br />
die Seilbahnanlagen und die<br />
Infrastruktur des Skigebietes wie<br />
Hotel und Almhütten versorgt werden.<br />
Überschüssiger Windstrom<br />
wird in das lokale Stromnetz der<br />
Steweag eingespeist und vergütet.<br />
Auf diese Weise profitieren nicht<br />
nur die Betreiber des Skigebietes, in<br />
dem man die Fixkosten reduziert<br />
und zusätzliche Einnahmen lukriert,<br />
sondern auch die Gemeinde. Dazu<br />
Friedl Kaltenegger: „Wir erhoffen<br />
uns, dass wir etwa 30 bis 50 % des<br />
eigenen Stromverbrauches decken<br />
und außerdem so viel Strom erzeugen,<br />
dass wir die Windkraftanlage<br />
TECHNIK<br />
NEUE ANLAGEN BAHNEN<br />
Der Stahlturm wird<br />
gesetzt.<br />
Die Technik des getriebelosen<br />
Generators<br />
hat ihren Ursprung in<br />
der Seilbahntechnik.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
31
TECHNIK<br />
NEUE ANLAGEN<br />
Der Transport der<br />
Rotorblätter über die<br />
enge Salzstieglstraße<br />
war ein ausgesprochen<br />
schwieriges Unterfangen.<br />
2007 wird die<br />
LEITWIND-Technologie<br />
auch nach<br />
Indien exportiert.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
32<br />
bezahlen können. Die Windkraft<br />
hat gegenüber der Sonnenenergie<br />
den großen Vorteil, dass der Wind<br />
auch bei Nacht weht. Es erscheint<br />
mir eine ziemlich ausgereifte Technologie<br />
zu sein. Wir können mit<br />
diesem Kraftwerk 1 500 kW erzeugen.<br />
Das ist selbst für unseren großen<br />
Stromverbrauch im Skigebiet<br />
recht viel Energie. Außerdem zeigen<br />
die Messwerte, dass im Winter<br />
mehr Wind geht, also mehr Strom<br />
erzeugt werden wird als im Sommer.<br />
Die Stromproduktion läuft<br />
also synchron mit unserem Verbrauch.“<br />
Die LTW 77 ist eine dreiflügelige<br />
Upwind-Windkraftanlage mit hori-<br />
zontaler Achse, variabler Geschwindigkeit<br />
und Pitchregelung. Die<br />
Gondel ist modular aufgebaut und<br />
besteht aus drei mechanischen<br />
Hauptgruppen: Nabe, Generator<br />
und Maschinenträgergruppe. Dieses<br />
Konzept erlaubt einen einfachen<br />
Transport und eine schnelle<br />
separate Montage der einzelnen<br />
Gruppen. Das Herzstück der Anlage<br />
ist ein hoch effizienter permanent<br />
Magnet-Generator, der ohne<br />
Zwischenschaltung eines Getriebes<br />
direkt betrieben wird. Auf diese<br />
Weise werden Effizienz und Verfügbarkeit<br />
der Anlage erhöht, die beschwerlichen<br />
und umweltschädlichen<br />
Ölwechsel vermieden. Zudem<br />
erlaubt der segmentierte Generator<br />
einen einfachen Austausch<br />
von Teilen des Stators und des Rotors,<br />
ohne dass der Generator abmontiert<br />
werden muss.<br />
Die technischen Merkmale der Anlage<br />
in Salzstiegl ähneln jenen der<br />
Versuchsanlage in Mals. Die Gesamthöhe<br />
beträgt 105 m, der Rotordurchmesser<br />
77 m. Der spektakuläre<br />
Transport der fast 40 m langen<br />
Rotorblätter verlangte ein hohes<br />
Maß an Fingerspitzengefühl,<br />
die enge Salzstieglstraße erschwerte<br />
die Anlieferung zusätzlich und<br />
musste zu diesem Zweck gesperrt<br />
werden.<br />
Eine technische Neuheit ist das Erfassungssystem,<br />
das an den Rotorblättern<br />
installiert wurde. Durch<br />
dieses System wird die Bildung von<br />
Eis erfasst und ausgewertet. Sobald<br />
die Werte eine vorher programmierte<br />
Grenze überschreiten, schaltet<br />
die Anlage automatisch ab. Damit<br />
kann Eiswurf auf die nahe gele-<br />
genen Pisten verhindert werden.<br />
Immerhin könnte das Eis durch die<br />
Drehung der Rotorblätter mit einer<br />
Geschwindigkeit von 300 km/h<br />
weggeschleudert werden.<br />
Zukunftsmarkt Indien<br />
Auch der indische Markt ist für<br />
LEITWIND ausgesprochen attraktiv.<br />
So ging vor kurzem im Süden des<br />
Landes der erste Windkraftgenerator<br />
der Südtiroler in Betrieb, der mit<br />
Partnerunternehmen vor Ort errichtet<br />
wurde. Bei einer Nennleistung<br />
von 1,5 MW wird die Jahresproduktion<br />
4 Mio. kWh betragen,<br />
der LTW 77 sichert damit den jährlichen<br />
Strombedarf für 4 000 Haushalte<br />
von Uthumalai.<br />
„Die meteorologischen Bedingungen<br />
sind in Indien unvergleichlich<br />
anders als im österreichischen Skigebiet<br />
Salzstiegl, wo zeitgleich ein<br />
LEITWIND installiert wurde. Nach<br />
den zwei Prototypen in Mals hat<br />
unsere Firma die Produktion von<br />
Windkraftgeneratoren in vollem<br />
Umfang aufgenommen. Wir sind<br />
stolz, in zwei Erdteilen zur gleichen<br />
Zeit zwei Anlagen zu übergeben“,<br />
so Anton Seeber, Mitglied des<br />
LEITNER-Verwaltungsrates, der für<br />
diesen jungen, aber aufstrebenden<br />
Produktionszweig in Sterzing verantwortlich<br />
zeichnet. Hohe Luftfeuchtigkeit<br />
und Temperaturen bis<br />
50° C, Monsunregen und heftige<br />
Winde sind nur einige der Herausforderungen.<br />
Dazu müssen die<br />
elektrischen und elektronischen<br />
Schalttafeln gegen Tiere, unter anderem<br />
gegen giftige Schlangen abgesichert<br />
werden.<br />
Weitere Anlagen in Indien sind bereits<br />
fix. In wenigen Wochen wird<br />
noch ein Windrad in Betrieb gehen,<br />
für das nächste Jahr wird ein Windräderpark<br />
mit einer Leistung von<br />
60 MW projektiert.<br />
Vor diesem Hintergrund hat<br />
LEITNER TECHNOLOGIES im indischen<br />
Chennai 8 ha Grund erworben.<br />
Dort will man ab März 2008<br />
eine Fabrik für den Bau von Windkraftanlagen<br />
für den fernöstlichen<br />
Raum errichten. „Der Hauptsitz des<br />
Unternehmens, die technischen<br />
Büros sowie die Einrichtungen, die<br />
für Forschung und Entwicklung erforderlich<br />
sind, verbleiben jedoch<br />
in Sterzing“, präzisiert Michael Seeber<br />
seine Intentionen. L/dwl
MARKETING<br />
MANAGEMENT<br />
Peter Lorenz, GF Brauneck- und Wallbergbahnen<br />
GmbH/Alpenbahnen Spitzingsee GmbH:<br />
Wir müssen für Winter mit wenig<br />
Schnee gerüstet sein<br />
Die Bergbahnen am Brauneck, Wallberg<br />
und Spitzingsee haben ein sehr unterschiedliches<br />
Angebot, das entsprechend<br />
gefördert und ausgebaut wird. GF Peter<br />
Lorenz stellt im Gespräch mit dem<br />
Mountain Manager die Besonderheiten<br />
der Bahnen vor und zeigt Wege in die<br />
Zukunft auf.<br />
MM-FRAGE: „Die Brauneckbahn feierte 2007 ihr 50-jähriges<br />
Bestehen, schildern Sie bitte kurz die Entwicklung.“<br />
Lorenz:<br />
„Im November vor 50 Jahren ging die Brauneckbahn in Betrieb.<br />
Ziel war es damals, eine Bergbahn für Wanderer, Skifahrer,<br />
aber vor allem auch für die Hüttenwirte zu bauen.<br />
Damals mussten nämlich noch große Mengen an Material<br />
für die Wirte nach oben transportiert werden, da viele Hütten<br />
am Brauneck bewirtschaftet sind. Der Materialtransport<br />
hat sich später im Sommer mit dem Bau der Forststraße<br />
über Wegscheid erübrigt, im Winter ist die Bahn dafür<br />
aber auch heute noch von großem Nutzen.<br />
Früher war es ein Anliegen, die Bahn möglichst direkt mit<br />
dem öffentlichen Verkehr zu verbinden. Aus diesem<br />
Grund wollte man die Talstation ursprünglich sogar drüber<br />
der Isar bauen, Einwände von Grundstücksbesitzern<br />
haben das aber unmöglich gemacht. Die Talstation wurde<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
34<br />
Peter Lorenz, GF<br />
Brauneck- und<br />
Wallbergbahnen<br />
GmbH/Alpenbahnen<br />
Spitzingsee<br />
GmbH. Foto: dwl<br />
SERIE: 51<br />
dann gleich nach der Isar, also 300<br />
bis 400 m vom heutigen Standpunkt<br />
entfernt gebaut. Bedingt<br />
durch den Individualverkehr hat<br />
sich dieser Standort in der Folge<br />
allerdings als nicht mehr so gut erwiesen,<br />
sodass man die Talstation<br />
1980 am heutigen Platz neu gebaut<br />
hat.<br />
Die Bahn selber war von Anfang an<br />
eine Zweiseilumlaufbahn, die im<br />
Laufe der Jahre immer wieder modernisiert<br />
wurde. Die Förderleistung<br />
wurde erhöht, die Kabinen erneuert.<br />
Mit dem Bahntyp sind wir<br />
bis heute sehr zufrieden, weil es im<br />
oberen Bereich ein Spannfeld gibt,<br />
das windanfällig ist. 2001 hat man<br />
eine neue Bergstation errichtet, auf<br />
der ein Panoramarestaurant als Zusatz<br />
zum Hüttenangebot gebaut<br />
wurde. Da die Brauneckbahn mittlerweile<br />
auch eine Nachtfahrgenehmigung<br />
hat, finden dort nicht<br />
nur tagsüber, sondern auch am<br />
Abend Veranstaltungen statt.“<br />
MM-FRAGE: „Welches Angebot hat<br />
die Brauneckbahn heute im Winter?“<br />
Lorenz:<br />
„Das Brauneck war eigentlich<br />
schon immer ein Skiberg. Es existieren<br />
Fotos aus der Zeit, in der es die<br />
Bahn noch nicht gegeben hat. Da<br />
hatte sich vom Bahnhof her eine<br />
lange Schlange an Fußgängern gebildet,<br />
die ihre Skier am Rücken tragen<br />
und auf den Berg spazieren.<br />
Nach dem Bau der Kabinenbahn<br />
wurden dann im Skigebiet auch zusätzliche<br />
Lifte gebaut, sowohl von<br />
unserer Gesellschaft als auch von<br />
anderen, zum Teil privaten Betreibern.<br />
Heute verfügen wir im gesamten<br />
Skigebiet mit 34 km Pisten neben<br />
der Kabinenbahn über einen 4er-<br />
Sessellift, einen 3er-Sessellift, einen<br />
2er-Sessellift und 14 Schlepplifte.<br />
Der Zugang zum Skigebiet kann<br />
aber nicht nur über die Brauneck-<br />
Kabinenbahn erfolgen, sondern<br />
auch von Wegscheid aus über einen<br />
langen Schlepplift und einen<br />
4er-Sessellift.<br />
Die Mehrheit unserer Kunden<br />
kommt zu uns, um Ski zu fahren.<br />
Die Entwicklung zum Snowboarden<br />
haben wir natürlich auch miterlebt,<br />
doch hielt sich hier der Andrang<br />
in Grenzen. Ein anderer Liftbetreiber,<br />
der im Skigebiet einen<br />
Zweiersessellift und 2 Schlepplifte<br />
betreibt, will jetzt aber eine entsprechende<br />
Szene aufbauen und<br />
ein Angebot an Boxen, Rails etc.<br />
entwickeln.<br />
An Gästen haben wir hier viele Familien<br />
und natürlich auch viele Kinder,<br />
weil wir hier und auch in Wegscheid<br />
sanfte Hänge haben, die<br />
zum Skifahren-Lernen optimal sind.<br />
Wir haben auch sehr gute Kinderskischulen,<br />
das KinderSchneeLand<br />
,Villa Lustig’ und einen ,Kids Park’<br />
mit einem entsprechenden Angebot.<br />
Wenn man heute Skifahrer in<br />
München nach ihren Anfängen<br />
fragt, bekommt man meistens zur<br />
Antwort, dass sie es am Brauneck<br />
gelernt haben.<br />
Im oberen Bereich unseres Skigebiets<br />
haben wir dann aber auch sehr<br />
anspruchsvolle Pisten, sodass auch<br />
für Fortgeschrittene und Könner ein<br />
Angebot vorhanden ist. Unsere<br />
Stärken sind die Nähe zu München<br />
und die vielen bewirtschafteten<br />
Hütten, die zum Rasten einladen.“
„Viele Investitionen<br />
wurden zugunsten der<br />
Beschneiung zurückgestellt“<br />
MM-FRAGE: „Wie wichtig sind dabei Alternativen<br />
zum Skifahren (Gastronomie, Wandern<br />
etc.) bzw. Events und Veranstaltungen?“<br />
Lorenz:<br />
„Winter-Wandern kann man in unserer Region<br />
sehr gut, das wird für Gäste auch immer<br />
interessanter. Wir werden uns deshalb<br />
überlegen, einen ausgewiesenen Winter-<br />
Wanderweg zu etablieren. Das ist aber<br />
noch eine Idee für die Zukunft. Es gibt natürlich<br />
Überlegungen und Vorstellungen,<br />
auch den Nicht-Skifahrer stärker im Angebot<br />
zu berücksichtigen. Gerade im Frühjahr<br />
ist unsere Gaststätte bei der Bergstation<br />
immer einen Besuch wert. Man kann<br />
gut essen, die Sonne genießen und das<br />
Treiben auf der Piste beobachten.<br />
An Veranstaltungen sind die Skirennen<br />
vom Skiclub Lenggries ein Begriff. Viele der<br />
deutschen Skirennläufer wie Hilde Gerg,<br />
Martina Ertl, Michaela Gerg-Leitner oder<br />
Traudl Treichl kommen vom Skiclub Lenggries.<br />
Der Skiclub hat eine eigene beschneite<br />
Piste und einen eigenen Lift, wo<br />
regionale und Europacup-Rennen über die<br />
Bühne gehen. Wir hatten sogar schon 2<br />
Weltcup-Rennen, etwa den FIS-Herren-<br />
Weltcup-Slalom 1980, die bei uns abgehalten<br />
wurden. Darüber hinaus gibt es Rennen,<br />
die von Firmen durchgeführt werden.<br />
Das Brauneck war schon immer Anziehungspunkt für Skifahrer.<br />
Fotos: Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH<br />
Die Trennung der Pisten vom Skiclub und<br />
jener der Brauneckbahnen hat sich dabei<br />
sehr gut bewährt. Unsere Gäste können<br />
auf diese Weise die Liftkarten ohne Einschränkungen<br />
nützen und bei Interesse<br />
nebenan bei den Rennen dabei sein.“<br />
MM-FRAGE: „Gibt es Neuerungen für die<br />
kommende Saison?“<br />
Lorenz:<br />
„Für diesen Winter hat man viele Investitionen<br />
zugunsten der Beschneiung zurückgestellt,<br />
weil man für Winter mit wenig<br />
Schnee gerüstet sein will. Deshalb haben<br />
wir uns im Januar entschlossen, die vorhandene<br />
Beschneiungsanlage auszubauen<br />
und zu vergrößern. Für diesen Zweck wurde<br />
ein Konzept erstellt, das auch künftige<br />
Erweiterungsmöglichkeiten einschließt, sodass<br />
wir in einigen Jahren, etwa bis<br />
2010/2011 in der Lage sind, das ganze Gebiet<br />
zu beschneien. Die Investitionen für<br />
diesen Winter, die sich auf den oberen Teil<br />
der Weltcupabfahrt beziehen, betragen<br />
2,2 Mio. Euro. Die Schnee-Erzeuger kommen<br />
von Lenko, für die Planung zeichnete<br />
Klenkhart verantwortlich. Dazu haben wir<br />
den bestehenden Beschneiungsteich, der<br />
ein Fassungsvermögen zwischen 6 000<br />
und 7 000 m 3 hatte, auf 16 000 m 3 vergrößert.<br />
Wenn wir dann, wie vorgesehen,<br />
auch in den nächsten Jahren noch erweitern,<br />
werden wir einen zusätzlichen Beschneiungsteich<br />
brauchen. Das vorhandene<br />
Gesamtkonzept versetzt uns aber schon<br />
MARKETING<br />
MANAGEMENT<br />
ES KANN NUR EINES GEBEN.<br />
ORIGINAL<br />
Vertrauen ist der Grundstein,<br />
auf dem Sicherheit wachsen<br />
kann. Auf welche Werte<br />
vertrauen Sie? Wir tragen jedes<br />
Jahr unzählige Menschen<br />
sicher ans Ziel und geben dort<br />
Halt, wo keiner ist. Aus diesem<br />
Vertrauen haben sich weltweite<br />
Partnerschaften entwickelt,<br />
die uns mit Herausforderungen<br />
wachsen lassen.<br />
Unsere Seile schaffen die<br />
Verbindung zwischen Ihrer<br />
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7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
35
MARKETING<br />
MANAGEMENT<br />
jetzt in die Lage, bei der Dimensionierung entsprechend vorausschauend<br />
zu arbeiten.“<br />
MM-FRAGE: „Was bietet die Brauneckbahn im Sommer?“<br />
Lorenz:<br />
„Wir sind in Lenggries nicht nur eine Wanderregion, sondern<br />
verfügen z. B. über gute Möglichkeiten zum Gleitschirm-Fliegen.<br />
Gleich neben der Bergbahn gibt es eine Flugschule, in der man<br />
sich das nötige Wissen zum Paragliden und Drachenfliegen erwerben<br />
kann. An guten Flugtagen kommen wir durchaus auf<br />
200 bis 300 Starts.<br />
Natürlich ist das Wandern für uns aber ein wichtiges Thema.<br />
Wenn man mit der Brauneckbahn nach oben fährt, hat man ein<br />
sehr gutes Angebot für längere und kürzere Touren wie z. B. den<br />
Panorama-Weg, den Kleinen Brauneck-Höhenweg, die Große<br />
Höhenwanderung, den Alpenwanderung-Rundweg oder die Benediktenwand.<br />
Auf der Stie-Alm hat man die Möglichkeit eine<br />
Schaukäserei zu besuchen, dazu wird viel für Kinder getan. So<br />
lädt man Schulklassen ein, die dann das Leben auf einer Alm kennen<br />
lernen und z. B. selber Brot backen können. Man versucht<br />
also mit vielen kleinen Ideen, den Berg interessant zu machen.<br />
Die beste Zeit dafür ist im Herbst, Ende August, September und<br />
Oktober, wobei uns die Nähe zu München zugute kommt. Man<br />
ist in relativ kurzer Zeit hier und kann dann bei einem Tagesausflug<br />
noch viel unternehmen."<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
36<br />
Die Zweiseilumlaufbahn auf das Brauneck<br />
feierte 2007 ihr 50-jähriges Bestehen.<br />
„Wir haben im<br />
Sommer und im Winter<br />
viele Tagestouristen“<br />
MM-FRAGE: „Welche Gäste<br />
sprechen Sie an?“<br />
Lorenz:<br />
„An den Wochenenden kommen<br />
sehr viele Familien. Für sie<br />
haben wir Familienkarten, bei<br />
denen es für die Kinder Vergünstigungen<br />
gibt. Die Familien<br />
zieht es nicht nur auf den Berg,<br />
auch in unmittelbarer Nähe zur<br />
Talstation der Brauneckbahn<br />
gibt es ein umfassendes Angebot.<br />
So haben wir bei der „Alten<br />
Mulistation“, einer guten Gastwirtschaft,<br />
einen schönen und<br />
gut ausgerüsteten Kinderspielplatz.<br />
Ebenfalls in der Nähe befinden<br />
sich eine Falknerei und<br />
ein Kletterhochseilgarten, die für<br />
Gäste viel Interessantes bieten.<br />
Das Angebot in der Umgebung<br />
nimmt uns keine Gäste, sondern<br />
bringt eine bunte Vielfalt, von<br />
der alle Anbieter profitieren.<br />
Für junge Leute sind außerdem<br />
der Mountainbike-Funpark und<br />
die Bullcart-Piste interessant.<br />
Die Felsengruppen bei der Stie-<br />
Alm eignen sich für Kletterkurse<br />
oder geführte Klettertouren für<br />
Sportkletterer, ein Klettergarten<br />
bietet beste Möglichkeiten zum<br />
Trainieren.<br />
Das Gros der Gäste sind aber Familien<br />
und ältere Leute, die unsere<br />
Region zu schätzen wissen.<br />
Was das Einzugsgebiet der Gäste<br />
betrifft, profitieren wir, wie<br />
schon erwähnt, von der Nähe<br />
zu München. Natürlich haben<br />
wir auch Gäste aus Lenggries,<br />
Bad Tölz, Wolfratshausen, Holzkirchen,<br />
Ebersberg, Freising bis<br />
nach Augsburg.<br />
Grundsätzlich haben wir im<br />
Sommer und im Winter sehr viele<br />
Tagestouristen. Im Winter sind<br />
rund 80 % unserer Gäste Tagesgäste,<br />
20 % sind Urlauber, die<br />
länger in der Region bleiben.“<br />
MM-FRAGE: „Sie sind neben der<br />
Brauneckbahn auch für die Ge-
schicke der Wallbergbahnen und<br />
Spitzingsee verantwortlich. Wie<br />
sieht das konkret aus?“<br />
Lorenz:<br />
„Ich bin bei allen Bahnen Geschäftsführer.<br />
Die Wallbergbahn<br />
wurde bis vor 4 Jahren als eigene<br />
Gesellschaft geführt, dann erfolgte<br />
die Fusionierung mit den Brauneckbahnen.<br />
Der Name des Unternehmens<br />
lautet jetzt ,Brauneck- und<br />
Wallbergbahnen GmbH’. Dann ist<br />
da noch die Alpenbahnen Spitzingsee<br />
GmbH, die als eigenständiges<br />
Unternehmen geführt wird.“<br />
MM-FRAGE: „Wodurch ist das Angebot<br />
der Wallbergbahn und der Alpenbahnen<br />
Spitzingsee gekennzeichnet?“<br />
Lorenz:<br />
„Die Wallbergbahnen hatten in früheren<br />
Jahren mit der Kabinenbahn,<br />
einem Sessellift und Schleppliften einen<br />
guten Winterbetrieb mit entsprechenden<br />
Abfahrten. Die steilen<br />
Pisten waren aber nicht für die Masse<br />
der Skifahrer geeignet, eine Präparierung<br />
sehr schwierig. Vor 10<br />
Jahren wurden die Lifte eingestellt,<br />
nur die Kabinenbahn wurde weiter<br />
betrieben. Der Umsatz hat sich dann<br />
schwerpunktmäßig auf den Sommer<br />
verlagert. Es gibt dort wie bei<br />
uns viele Gleitschirmflieger und viele<br />
Gäste, die das Panorama genießen<br />
oder wandern. Es werden auch viele<br />
Filme am Wallberg gedreht.<br />
2001 wurde dann eine präparierte<br />
Winterrodelbahn gebaut, in die<br />
Die Wallbergbahn ist ganzjährig<br />
in Betrieb.<br />
man sehr viel Ehrgeiz gesteckt hat.<br />
An guten Wintertagen kann man<br />
dort bis zu 2 000 Gäste begrüßen.<br />
Wenn es viel schneit, kommen die<br />
Freaks zu uns zum Tiefschneefahren<br />
auf der ehemaligen berüchtigten<br />
Talabfahrt, die nun nicht mehr<br />
präpariert wird. Ist die Rodelstrecke<br />
offen, kommen die Rodelfahrer.<br />
Bei einem guten Winter verteilt sich<br />
der Umsatz jetzt zu 60 % auf den<br />
Sommer, zu 40 % auf den Winter.<br />
Im letzten Jahr haben wir 20 % im<br />
Winter erwirtschaftet, 80 % im<br />
Sommer.<br />
Die Aufstiegsanlagen Spitzingsee<br />
gingen 2002 in Konkurs und wurden<br />
dann von der Unternehmensgruppe<br />
Schörghuber und der Kreissparkasse<br />
Miesbach übernommen,<br />
die Alpenbahnen Spitzingsee GmbH<br />
wurde gegründet. In der Folge hat<br />
man viel investiert, bis heute sind<br />
das rund 15 Mio. Euro. So wurden<br />
zwei alte Zweiersessellifte, die<br />
,Stümpflingbahn’ und die ,Suttenbahn’,<br />
durch kuppelbare 4er-Sesselbahnen<br />
ersetzt, eine Vollbeschneiung<br />
beider Abfahrten wurde gebaut,<br />
Pisten moderat verbreitert und<br />
die Parkplätze erweitert. Gemeinsam<br />
mit der Kabinenbahn ,Taubenstein’,<br />
die auch im Sommer genutzt<br />
wird, hat man jetzt ein gutes Angebot<br />
für die Gäste. Umsatzmäßig<br />
liegt der Schwerpunkt im Winter,<br />
Mit Loipolder Seilbahntechnik geht’s bergauf!<br />
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bis zur kuppelbaren Bahn.<br />
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MARKETING<br />
MANAGEMENT<br />
der Spitzingsee war schließlich von jeher bekannt als<br />
,Schneeloch’.“<br />
„Die Unternehmen<br />
geben Impulse für die Region und stärken<br />
den Tourismus in Bayern“<br />
MM-FRAGE: „Welche gemeinsamen Ziele verfolgen die<br />
Bergbahnunternehmen?“
MARKETING<br />
MANAGEMENT<br />
Lorenz:<br />
„Die Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH und die Alpenbahnen<br />
Spitzingsee GmbH werden als eigenständige<br />
Unternehmen geführt, aber natürlich gibt es Synergien.<br />
Man kann sich mit Fahrzeugen und Know-how aushelfen,<br />
sodass man beweglich ist und auf diese Weise Geld sparen<br />
kann.<br />
Grundsätzlich möchte man mit den Unternehmen Impulse<br />
für die Region geben und den Tourismus in Bayern stärken.<br />
Dazu verfügt die Unternehmensgruppe Schörghuber<br />
über Hotels in den jeweiligen Regionen, sodass sich auch<br />
zwischen den Bergbahnen und den Übernachtungsbetrieben<br />
gute Synergien ergeben.<br />
Die Unternehmensziele werden für die einzelnen Gesellschaften<br />
separat definiert, weil sie so unterschiedlich sind.<br />
So will man für die Brauneckbahnen mit Sommer- und<br />
Winterprogramm in weiterer Folge den Sommer stärken.<br />
In Spitzingsee mit dem Schwerpunkt Winter ist der große<br />
Modernisierungsschub nahezu abgeschlossen, hier stehen<br />
noch kleinere Investitionen etwa im Bereich der Gebäude<br />
steurer<br />
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Maschinen und<br />
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Gmbh&CoKG<br />
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MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
38<br />
an. Hier wird man in den nächsten<br />
Jahren aber vermehrt darüber<br />
nachdenken, wie man den Sommer<br />
attraktiver machen kann. Bei<br />
den Wallbergbahnen stehen Verbesserungen<br />
bei der Rodelbahn im<br />
Raum, die Visionen und Ideen gehen<br />
hier in Richtung Beschneiung.“<br />
MM-FRAGE: „Wo sehen Sie die Vorteile<br />
von Kooperationen zwischen<br />
Bergbahnunternehmen?“<br />
Lorenz:<br />
„Natürlich gibt es zwischen Bergbahnen,<br />
die eng zusammenarbeiten,<br />
Synergien im Austausch von<br />
Personal, Maschinen und Knowhow.<br />
Ein weiterer Vorteil sind Kartenverbünde<br />
untereinander oder<br />
gemeinsam mit anderen. Die<br />
Pendelbahn Vermunt / Partenen<br />
Bergstation des kuppelbaren 4er-Sessels<br />
„Stümpflingbahn“.<br />
Brauneck-, Wallberg- und Spitzingsee-Bahnen<br />
sind gemeinsam mit<br />
dem Ski-Paradies Sudelfeld und<br />
dem Skizentrum Zahmer Kaiser in<br />
Tirol Partner im Verbund AlpenPlus,<br />
den es mittlerweile seit 5 Jahren<br />
gibt. Dieser Skipass- und Bergbahnverbund<br />
mit seinen Sommerund<br />
Winterangeboten hat sich zu<br />
einem wichtigen Faktor im bayerischen<br />
Touristikangebot entwickelt.“<br />
MM-FRAGE: „Was sind für Sie die<br />
größten Herausforderungen der<br />
nächsten Zeit?“<br />
Lorenz:<br />
„Die größte Herausforderung sind<br />
in den nächsten Jahren sicherlich<br />
Winter mit wenig Schnee. Solche<br />
Winter hat es zwar auch in der Vergangenheit<br />
immer wieder gegeben,<br />
aber die Intervalle scheinen<br />
kürzer zu werden. Die Klimaerwärmung<br />
ist unbestritten da und muss<br />
in die Konzepte eingebaut werden.<br />
Der Sommer wird wichtiger, die<br />
Angebote müssen darauf abgestimmt<br />
werden. Natürlich wird der<br />
Winter Thema bleiben, Investitionen<br />
in Beschneiung und Anlagen<br />
sind deshalb nach wie vor gerechtfertigt.<br />
Der Gast will aber auch in<br />
schneearmen Wintern unterhalten<br />
werden, darauf müssen wir uns<br />
vorbereiten.“ dwl
Expertenrunde:<br />
Tourismus fehlt Lobby<br />
Am 2. Oktober fand in Innsbruck eine von der APA (Austria<br />
Presse Agentur) und Tiroler Tageszeitung veranstaltete Diskussionsrunde<br />
zum Thema „Ist Schnee das Einzige, das dem<br />
Tourismus in Tirol fehlt?“ statt. Dabei wurde (wieder einmal)<br />
von Experten herausgearbeitet, dass es vor allem eine starke<br />
Lobby ist, die fehlt!<br />
Clemens Pig, Geschäftsführer von Media<br />
Watch, hielt bei der Fachdiskussion „Ist<br />
Schnee das Einzige, das dem Tourismus in<br />
Tirol fehlt?“ einen Impulsvortrag über<br />
„Trendanalyse". Fotos: Böhm/TT<br />
„Als medial unterbelichtet“<br />
bezeichnete Heidi Glück, ehemalige<br />
Pressesprecherin von<br />
Ex-Bundeskanzler Wolfgang<br />
Schüssel (VP), das Thema<br />
Wintertourismus. Den Grund<br />
dafür ortete sie unter anderem<br />
in „urbaner Überheblichkeit<br />
gegenüber dem alpinen<br />
Raum“.<br />
„Der Tourismus hat gar keine<br />
Lobby“, sagte Christian Harisch,<br />
Obmann des Tourismusverbandes<br />
Kitzbühel, und kritisierte<br />
in diesem Zusammenhang<br />
den zuständigen Wirtschaftsminister<br />
Martin Bartenstein<br />
(VP). „Bartenstein ist<br />
der Tourismus in Wahrheit<br />
wurscht“, meinte er. Er mache<br />
den Journalisten wegen der<br />
kargen Berichterstattung zum<br />
Thema Tourismus gar keinen<br />
Vorwurf. „Die Leute interessiert<br />
eben mehr, wer der Taufpate<br />
von Fiona's Baby ist, als<br />
MARKETING<br />
LOBBYING<br />
wie viel die Bergbahnen im vergangenen Winter investiert<br />
haben“, befand Harisch.<br />
Themen der Reisejournalisten kennen<br />
„Wenn ich die Top-Themen der Reisejournalisten kenne,<br />
kann ich mit den richtigen PR-Botschaften eher landen“,<br />
so die These von Clemens Pig, Geschäftsführer des Innsbrucker<br />
MediaWatch Instituts für Medienanalysen.<br />
In die gleiche Kerbe schlug Waltraud Wiedermann, Geschäftsführerin<br />
von APA-DeFacto: „Zentrale Fragen von<br />
PR-Verantwortlichen im Tourismus sind etwa ,Über welche<br />
Regionen wird am meisten berichtet und welches Image<br />
haben sie?’ und ,Welche Themen dominieren die Medien’?“<br />
Eine Präsenz-Analyse österreichischer Tourismusregionen<br />
von 66 Printmedien aus Österreich, Deutschland,<br />
der Schweiz und dem norditalienischen Raum hatte ergeben,<br />
dass im Sommer vor allem Wien und Salzburg mit<br />
Kulturberichterstattung dominieren. Bei den Themen stehen<br />
an erster Stelle mit 30,8 % Festivals und Festspiele, an<br />
zweiter Stelle kommt Wandern mit 26,4 % ergab die Analyse<br />
der APA-Tochter MediaWatch. Kulturthemen sind also<br />
oft Vorreiter touristischer Berichterstattung.<br />
Negative Klimaberichterstattung<br />
als Panikmache<br />
Negative Berichterstattung im Tourismus gebe es vor allem<br />
im Zusammenhang mit Katastrophen, Schnee- und<br />
Personalmangel sowie Nächtigungsrückgängen, führte<br />
Glück in ihrem Vortrag aus. „Im letzten Winter wurden wir<br />
regelrecht zugeschüttet von der Klimaberichterstattung“,<br />
meinte etwa Josef Margreiter, Direktor der Tirol Werbung.<br />
Das habe eine „Weltuntergangsstimmung“ erzeugt, die in<br />
keiner Relation zu den tatsächlichen Verhältnissen gestanden<br />
sei.<br />
„Die Welt kann ohne Angst nicht existieren, sonst könnte<br />
man sie nicht regieren“, zitierte ÖSV-Präsident Peter<br />
Schröcksnadel den Schriftsteller Michael Crichton.<br />
Er habe keine Angst, fügte er bei der Veranstaltung mit<br />
dem Titel „Ist Schnee das Einzige, das dem Tourismus in<br />
Tirol fehlt?“ hinzu. „Wenn wir zu wenig Schnee haben,<br />
müssen wir ihn uns halt machen“, meinte Schröcksnadel.<br />
Er sehe kein Problem, wenn man in Schneekanonen investiere.<br />
„Der Winter ist für mich noch lange nicht tot“,<br />
sagte der Präsident des Österreichischen Skiverbandes.<br />
Österreich-Urlaub: Für Jugendliche nur im Winter interessant<br />
Urlaub in Österreich ja, aber nur im Winter und möglichst kurz.<br />
Das ist das Kernergebnis der Jugendstudie TIMESCOUT zu den<br />
Urlaubsvorlieben der 11- bis 39-jährigen jungen ÖsterreicherInnen.<br />
Befragt wurden dazu 1000 Jugendliche in ganz Österreich.<br />
80 % der jungen Österreicher haben bereits einen Winterurlaub in<br />
Österreich verbracht, einen Sommerurlaub nur 60 %. Desto jünger<br />
desto weniger Sommerurlaub in Österreich lautet die Devise. Bei<br />
den Unter-20-Jährigen sind es bereits 50 %, die noch nie einen Sommerurlaub<br />
in Österreich erlebt haben.<br />
Der absolute Lieblingsurlaub der Jugend ist der Urlaub am Meer, gefolgt<br />
von Städtereisen, Partyreisen und Kreuzfahrten. Urlaub in den<br />
Bergen liegt erst an fünfter Stelle der Beliebtheitsskala. Während der<br />
Urlaub am Meer nicht lang genug sein kann – 50 % der Befragten<br />
wollen dort zwei Wochen verbringen – wird der Urlaub in den Bergen<br />
immer mehr zum flüchtigen Ereignis: für 75 % reichen 4 Tage<br />
völlig aus.<br />
Die beliebtesten Sommer-Reiseländer: Griechenland, Spanien, Italien.<br />
Das beliebteste Winterreiseland: Mit Abstand Österreich! Die 3 beliebtesten<br />
Wintersportorte: Kitzbühl, Schladming und Obertauern.<br />
Und was zieht die Jugendlichen tatsächlich im Winter nach Österreich?<br />
Schönes Wetter, Sport und Fun in der freien Natur. Der Studienleiter<br />
Mag. Michael Schaeberger: „Unsere Studie zeigt, dass das<br />
Erleben von Sport und Bewegung in der freien Natur der wichtigste<br />
Grund für einen Urlaub in Österreich ist. Alles andere ist letztendlich<br />
nur Beiwerk.“ Die Mehrthemenuntersuchung TIMESCOUT ist bei<br />
tfactory erhältlich unter +43 (0) 1 / 5 95 25 66.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
39
MARKETING<br />
TAGUNG<br />
Bei strahlend schönem Herbstwetter traf<br />
sich die Tiroler Seilbahnbranche Mitte Oktober<br />
zur jährlichen Tagung in Ehrwald. Zur Einstimmung<br />
auf die Wintersaison standen rechtliche<br />
Belange, Klimaaspekte und Kommunikation<br />
am Programm.<br />
Dr. Ingo Karl konnte<br />
eine Vielzahl an<br />
Gästen zur Tiroler<br />
Seilbahntagung in<br />
Ehrwald begrüßen.<br />
Fotos: dwl<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
40<br />
Tiroler Seilbahntagung:<br />
Bereit für den Winter<br />
Landesrätin Anna Hosp feierte in Ehrwald ihren Geburtstag.<br />
Die Begrüßung der Gäste übernahm Fachgruppenvorstand<br />
Dr. Ingo Karl, der in seiner Ansprache einmal mehr die Bedeutung<br />
der Seilbahnunternehmen für den Tourismus hervorhob.<br />
Landesrätin Anna Hosp, die es sich auch an ihrem<br />
Geburtstag nicht nehmen ließ, bei der Tagung dabei zu sein,<br />
überbrachte die Grüße von Landeshauptmann Herwig van<br />
Staa. Zur anstehenden Novelle des Seilbahngesetzes, das einige<br />
Schwachstellen gehabt habe, äußerte sie sich positiv<br />
und dankte allen Beteiligten für ihre Mühe. Grundsätzlich<br />
wandte sie sich gegen immer kompliziertere und längere Instanzenwege,<br />
die der Branche nichts Gutes brächten.<br />
Die wichtigsten Neuerungen der Novelle zum Seilbahngesetz<br />
fasste Dr. Ingo Karl zusammen. So gehe es vor allem um den<br />
Begriff „Stand der Technik“ sowie um neue Konzessionen, die<br />
Verlängerung von Konzessionen sowie Altanlagen (vgl. dazu<br />
MM 6/07 S. 6 f.). Im Großen und Ganzen verkörpere die Novelle<br />
ein „Geben und Nehmen“, wobei sich der Verband bemüht<br />
habe, möglichst gute Ergebnisse für die Branche zu erzielen.<br />
Nicht alle Neuerungen hätten aber in der Novelle Platz<br />
gefunden, sodass man sich nun auf Verordnungen konzentriere,<br />
die noch einige Pluspunkte bringen sollten.<br />
Dipl.-Ing. Robert Steinwander machte sich Gedanken zum<br />
Thema „Seilbahntechnik und Behörden – ein Duo“ und stell-<br />
DAS INFORMATIONSPORTAL<br />
DER SEILBAHNBRANCHE IM INTERNET
te einige Neuerungen vor, deren<br />
Erarbeitung und Umsetzung er mit<br />
Musikstücken verglich. Nicht immer<br />
stehe dabei allerdings Harmonie<br />
im Blickpunkt. So habe man<br />
schon frühzeitig auf die Sinnlosigkeit<br />
der Netzkonstruktionen hingewiesen,<br />
mit deren Hilfe man ein<br />
frühzeitiges Öffnen bzw. Hochziehen<br />
von Wetterschutzhauben bzw.<br />
Fußraster eindämmen hatte wollen.<br />
Es habe aber letztendlich mehrerer<br />
Studien und vieler Expertengespräche<br />
bedurft, hier den Weg<br />
für Alternativen freizumachen, die<br />
nun in Form der LED-Sicherungssysteme<br />
zum Winter 2008/09 kommen<br />
würden. Weitere Punkte in der<br />
„musikalischen Harmonielehre“<br />
waren u. a. der Ersatz von Bauteilen,<br />
der Versatz von Anlagen, die<br />
Betriebsleiter-Kurse oder die Personalausbildung<br />
bzw. die Aufnahme<br />
von Lehrlingen.<br />
Schnee und Krisen<br />
Dr. Karl Gabl, Regionalstellenleiter<br />
für Tirol und Vorarlberg der Zentralanstalt<br />
für Meteorologie und<br />
Geodynamik, stelle die provokante<br />
Frage „Geht Tirol der Schnee aus“<br />
und konnte die Zuhörer mit seinem<br />
Datenmaterial auch gleich beruhigen.<br />
So sei der Winter 2006/07<br />
eine Ausnahmeerscheinung gewesen.<br />
Grundsätzlich zeigten die<br />
Schneemessungen in den Staulagen<br />
ein Gleichbleiben der Schneemengen<br />
oder sogar einen leichten<br />
Anstieg, keinesfalls einen Rückgang.<br />
Im inneralpinen Bereich sehe<br />
man eine leichte Abnahme der<br />
Schneemenge, wobei man in höheren<br />
Gebieten eher eine gleich<br />
bleibende Schneemenge verzeichnen<br />
könne.<br />
Mag. Georg Hofherr und Dr. Eugen<br />
Stark beschäftigten sich in ihren<br />
Ausführungen mit der Risikokommunikation<br />
im Ernstfall, bei dem<br />
jede Stunde zähle. Eine Krise komme<br />
immer überraschend, sodass<br />
man dafür bereits im Vorfeld Vorbereitungen<br />
treffen müsse. Je bekannter<br />
ein Unternehmen sei, desto größer<br />
sei auch das Interesse der Medien.<br />
Es gelte daher, den Krisenprozess<br />
beherrschbar zu machen und<br />
die Abläufe genau festzulegen. Dabei<br />
müssten wichtige Punkte wie<br />
z. B. die Definition der Kommunikatoren<br />
und der zentralen Botschaften<br />
vorab geklärt werden.<br />
Dass auch Seilbahnunternehmen<br />
nicht von Diebstählen und Einbrüchen<br />
verschont bleiben, wusste<br />
Chefinspektor Dietmar Hosp, Landespolizeikommando<br />
für Tirol zu<br />
berichten. Das Sicherheitsdenken<br />
und Sicherheitsgefühl sei vielschichtig,<br />
so Hosp, und ein Wirtschaftsfaktor,<br />
den man nicht unterschätzen<br />
dürfe. Er bot den Unternehmen<br />
eine Gratisinformation<br />
bzw. -beratung der Polizei an, um<br />
Schwachstellen herauszufinden<br />
und wirksam entgegenwirken zu<br />
können. dwl<br />
MARKETING<br />
TAGUNG<br />
Dr. Karl Gabl<br />
informierte über<br />
die Entwicklung<br />
der Schneehöhen.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
41
MARKETING<br />
TAGUNG<br />
Deutsche Seilbahnen sehen<br />
Zukunft in Ganzjahres-Produkten<br />
Auf der Deutschen Seilbahntagung am 11. 10.<br />
in Rottach/Egern am Tegernsee wurde – nach<br />
einem sehr guten Sommergeschäft – die neue<br />
Positionierungsstrategie vorgestellt, die sich<br />
u. a. aus der von MANOVA durchgeführten<br />
SAMON-Studie (Kundenzufriedenheit) ableitet.<br />
Über die Auswirkungen des Klimawandels auf<br />
die alpenländische Wirtschaft referierte Prof. Dr.<br />
Thomas Bausch (FH München) und bemühte<br />
sich um Versachlichung des Themas. Seiner<br />
Meinung nach ist der demografische Wandel<br />
mindestens ebenso bedeutsam. Last but not<br />
least wurde das neue Handbuch „Recht und Sicherheit<br />
im organisierten Skiraum“ präsentiert.<br />
„Der letzte Winter entsprach aufgrund<br />
des Schneemangels leider<br />
nicht ganz unseren Erwartungen,<br />
nichtsdestotrotz blicken wir positiv<br />
in die Zukunft. Wir haben einen<br />
sehr guten Sommer mit 20 % Zuwachsraten<br />
und bauen daher unsere<br />
Sommeraktivitäten weiter aus.<br />
Gleiches gilt für familienfreundliche<br />
Angebote“, so VDS-Vorstand DI Peter<br />
Huber. „Die meisten Deutsche<br />
Bergbahnen haben ja ihren Ursprung<br />
im Sommertourismus, hier<br />
liegt das Potenzial für die Zielgruppe<br />
Familien. Ob im Mittelgebirge<br />
oder im Alpenraum – Familien mit<br />
Kindern könnten die Seilbahnen<br />
neue Erlebnisräume öffnen.<br />
Im Winter werden wir jedoch von<br />
leistungsstarken Mitbewerbern in<br />
den Nachbarländern überholt – jedoch<br />
hat auch Deutschland aufgeholt.<br />
Die Ansprechpartner der Deutschen Seilbahntagung am Tegernsee (v. l. n. r.): Buchautor Gerhard Dambeck,<br />
VDS-Vorstand DI Peter Huber, Autorin Dr. Helga Wagner, Prof. Dr. Thomas Bausch, VDS-Geschäftsführerin<br />
Birgit Priesnitz, Hannes Rechenauer (VDS Öffentlichkeitsarbeit) und MANOVA-Geschäftsführer<br />
Mag. Klaus Grabler. Fotos: mak<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
42<br />
Den Nachholbedarf gegenüber<br />
Österreich bestätigte der Geschäftsführer<br />
des Wiener Marktforschungsinstitutes<br />
MANOVA, Mag.<br />
Klaus Grabler, aufgrund der Umfrage-Daten<br />
aus dem SAMON (Satisfaction<br />
Monitor), die seit letzten<br />
Winter erstmals auch für die Deutschen<br />
Bergbahnen vorliegen. Verantwortlich<br />
dafür sei vor allem die<br />
niedrige Investitionstätigkeit. Das<br />
soll sich jedoch künftig ändern –<br />
speziell, wenn der nachteilige<br />
Mehrwertsteuersatz in der Branche<br />
wie erhofft von 19 % auf 7 % gesenkt<br />
werden sollte. SAMON kam<br />
zu der Analyse, dass sich die Skigebiete<br />
prägnanter auf klare Zielgruppen<br />
konzentrieren und auf Faktoren<br />
wie Gastfreundlichkeit setzen sollten.<br />
Die Stärken deutscher Pistenbetreiber<br />
liegen in der Nähe zum<br />
(deutschen) Gast und in der Inszenierung<br />
von „small is beautiful“.<br />
Klimawandel ist nicht die<br />
einzige Herausforderung<br />
Ergänzend präsentierte der Tourismusexperte<br />
Prof. Thomas Bausch,<br />
Fakultät Tourismus der Fachhochschule<br />
München Alpenforschungsinstitut<br />
Garmisch Partenkirchen,<br />
die „Auswirkungen des Klimawandels<br />
auf die räumliche Entwicklung<br />
und Wirtschaft des Alpenraumes“.<br />
Eine Diskussion sei erforderlich, um<br />
Anpassungsstrategien entwickeln<br />
zu können, jedoch müsse sie versachlicht<br />
werden und dürfe nicht<br />
von anderen Problemen wie z. B.<br />
der sich verändernden Altersstruktur<br />
der Bevölkerung ablenken. Es ist<br />
zu erwarten, dass die Energiekosten<br />
weiter steigen werden und daher<br />
Urlaub im Nahbereich wieder<br />
attraktiver wird. Das alte Schlagwort<br />
Sommerfrische wird wieder<br />
zu Ehren kommen! Und die Urlaubsmotive<br />
der Menschen werden<br />
sich weiter verändern, Spaß und<br />
Freude werden mehr in den Vordergrund<br />
rücken, auch Genießen<br />
und Sich-Verwöhnen lassen. Es gilt<br />
also, neues Nachfrageverhalten ab-
zudecken, am besten durch Produkte,<br />
die sowohl Sport erlauben<br />
als auch Spaß und Verwöhnung<br />
ermöglichen. „Die Fragestellung,<br />
wann der Schnee letztlich ausbleibt,<br />
ist nicht zu beantworten.<br />
Die Szenarien machen jedoch<br />
nachdenklich, so dass man winterund<br />
sommertaugliche Produkte<br />
gemeinsam entwickeln sollte“,<br />
meinte Bausch.<br />
Nur Fliegen ist schöner<br />
Dipl.-Betriebswirt Hannes Rechenauer,<br />
Leiter der Öffentlichkeitsarbeit<br />
im VDS, machte anschließend<br />
die Presse auf die neue Verbandsbroschüre<br />
„Nur Fliegen ist schöner“<br />
aufmerksam. Hier werden auf<br />
20 Seiten alle Fragen rund um das<br />
Thema Deutsche Seilbahnen beantwortet,<br />
die pro Jahr 7 Millionen<br />
Gäste befördern und ca. 80 Mio.<br />
Euro umsetzen. Dem Bereich Wertschöpfung<br />
wurde ein eigener Abschnitt<br />
eingeräumt, um die von<br />
den Bergbahnen ausgelöste Wertschöpfungskette<br />
aufzuzeigen. Die<br />
Branche zählt in Deutschland derzeit<br />
160 Seilschwebe-, 19 Stand-<br />
seil- und 4 Zahnradbahnen sowie<br />
1 642 Schlepplifte. Die technische<br />
Beschneiung erreicht einen Wert<br />
von 13 % der Pistenfläche (Bayern).<br />
Hier wird man auch in Zukunft<br />
nicht an die Zahlen Österreichs (ca.<br />
60 % Beschneiung) herankommen,<br />
sondern wegen der geringeren Höhenlagen<br />
von vornherein einen anderen<br />
Weg einschlagen.<br />
Damit die Piste nicht<br />
zum Tatort wird<br />
Um das Spannungsverhältnis zwischen<br />
Verkehrssicherungspflicht der<br />
Pistenbetreiber und Eigenverantwortlichkeit<br />
der Skifahrer zu lösen,<br />
hat der VDS zusammen mit der<br />
Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS)<br />
ein neues Praxishandbuch herausgegeben.<br />
„Recht und Sicherheit im<br />
organisierten Skiraum“ wurde von<br />
den ausgewiesenen Pisten-Experten<br />
Gerhard Dambeck und Helga<br />
Wagner in 14 Kapiteln verfasst und<br />
beleuchtet alle Sicherheitsaspekte<br />
auf und neben Pisten, in Fun-Parks,<br />
auf Rodelbahnen oder Skitouren.<br />
„Eine zunehmende Vollkaskomentalität<br />
in unserer Gesellschaft stellt<br />
die Pistenbetreiber vor immer größere<br />
Probleme. Gesetzeslage und<br />
Rechtsprechung werden da oft als<br />
wirklichkeitsfremd empfunden. Wir<br />
sind der Meinung, die Eigenverantwortlichkeit<br />
soll wieder mehr in<br />
den Vordergrund treten“, erläuterte<br />
Dambeck. Das auch für Nicht-<br />
Experten verständliche Handbuch<br />
leistet einen wichtigen Beitrag, dass<br />
sich Spaß am Wintersport und<br />
größtmögliche Sicherheit nicht<br />
widersprechen müssen. mak<br />
MARKETING<br />
TAGUNG<br />
Die Autoren des<br />
neuen Handbuches<br />
„Recht und Sicherheit<br />
im organisierten<br />
Skiraum“ Dr. Helga<br />
Wagner und Gerhard<br />
Dambeck.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
43
MARKETING<br />
MANAGEMENT<br />
FV der Seilbahnen Österreichs:<br />
Motor im Wintersport<br />
Österreichs Seilbahnen sind<br />
ein bedeutender Wirtschaftsfaktor,<br />
speziell für die Tourismusbranche.<br />
Für die anstehende<br />
Saison hat man einmal mehr in<br />
Sicherheit, Komfort und Qualität<br />
investiert und will besonders die<br />
Jugend zum Wintersport<br />
animieren.<br />
Im Winter 2006/07 konnten die 263 Seilbahnunternehmen<br />
48,2 Mio. Skifahrertage (- 3,6 %) mit 476 Mio. Beförderungen<br />
(- 21 %) verzeichnen. An 27.700 Betriebstagen<br />
wurde damit ein Kassenumsatz von 878 Mio. Euro erwirtschaftet,<br />
was einem Minus von 7 % im Vergleich mit der<br />
letzten Saison entspricht. Gerade der letzte Winter habe<br />
gezeigt, so Dr. Ingo Karl, Obmann des Fachverbandes der<br />
Seilbahnen in einer Pressekonferenz zum Saisonauftakt,<br />
wie wichtig die Seilbahnen und eine ausreichende Pistenbeschneiung<br />
für den Tourismus sind. Für die österreichischen<br />
Wintersportgäste seien die Schneemenge und die<br />
Pistenverhältnisse Grundvoraussetzung für ihr Kommen.<br />
Viele Tourismusorte hätten sich bei den Unternehmen bedankt,<br />
dass die Seilbahnen mehr oder weniger die vergangene<br />
Saison gerettet hätten. Und weiter: „Österreichs<br />
Seilbahnwirtschaft ist weltweit vorbildlich. In Sachen Investitionen<br />
in Sicherheit und Komfort der Anlagen sind wir<br />
internationaler Marktleader. Von 197 Mio. Skifahrertagen<br />
in ganz Europa und 307 Mio. weltweit entfallen 50 Mio.<br />
auf Österreich, was etwa auch dem Volumen Frankreichs<br />
entspricht.“<br />
Für die kommende Saison habe die Branche wieder kräftig<br />
investiert. Insgesamt wurden Investitionen in der Höhe<br />
von 523 Mio. Euro getätigt, 266 Mio. Euro fließen in Sicherheit<br />
und Komfort der Anlagen, 127 Mio. in Beschneiungsanlagen,<br />
130 Mio. in Pistenfahrzeuge, Gastronomiebetriebe<br />
sowie in den Neu- und Ausbau von Pisten, Rodelstrecken<br />
und Parkplätzen.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
44<br />
Dr. Ingo Karl und Dr. Erik Wolf informierten zum Saisonauftakt über Fakten und Ambitionen<br />
der Seilbahnwirtschaft. Foto: dwl<br />
Tarifanpassung<br />
Der Preis für einen Tagesskipass<br />
liegt in Österreich zwischen 24,–<br />
und 41,– Euro, je nach Größe und<br />
Standort des Skigebietes. Dabei<br />
würden in allen österreichischen<br />
Skigebieten Preisdifferenzierung<br />
angeboten, die sich nach Zielgruppen<br />
und Zeiten richten. In bestimmten<br />
Perioden wie Vor-, Zwischen-<br />
und Nachsaison sowie für<br />
ausgewählte Personengruppen wie<br />
Familien, Kinder, Jugendliche oder<br />
Senioren werden in allen Skidestinationen<br />
Ermäßigungen gewährt.<br />
Für die Saison 2007/08 müssen die<br />
Seilbahnen, wie viele andere Branchen<br />
auch, aus betriebswirtschaftlichen<br />
Gründen ihre Tarife den<br />
ständig steigenden Kosten anpassen.<br />
Die hohen Investitionen in Sicherheit<br />
und Komfort und die<br />
enorm gestiegenen Kosten für die<br />
Beschneiung würden auch zu einer<br />
Erhöhung der Skipasspreise führen.<br />
Im Zeichen der Jugend<br />
Skifahren ist „in“ und zählt nach<br />
Radfahren und Schwimmen zu den<br />
drei beliebtesten Sportarten bei Jugendlichen.<br />
Um verstärkt auf die<br />
Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen<br />
eingehen und Motivationsgründe<br />
erfragen zu können, wurde<br />
vom österreichischen Seilbahnverband<br />
gemeinsam mit der Marktforschungsfirma<br />
Manova eine umfangreiche<br />
Studie durchgeführt.<br />
Vermutungen, dass Skifahren bei<br />
der Jugend an Popularität verloren<br />
habe, konnten damit widerlegt<br />
werden, so Dr. Erik Wolf, Geschäftsführer<br />
des Fachverbandes. Immerhin<br />
belaufe sich der Anteil der Kinder<br />
an den Skifahrertagen unverändert<br />
auf 20 bis 25 Prozent.<br />
Die Studie zeige weiters, dass für<br />
Kinder vor allem Eltern, Familienangehörige<br />
und Freunde die wichtigsten<br />
Motivatoren zum Skifahren<br />
sind. Man werde daher versuchen,<br />
Eltern und Familien durch weitere<br />
Anreize und die Einbindung von<br />
Partnern in Handel und Tourismus<br />
zum Wintersport in die Skigebiete<br />
zu bringen. Ein besonderes Anliegen<br />
ist den Seilbahnen auch die<br />
Forcierung der Schul- und Winter-
Für die Wintersaison 2007/08 wurden<br />
523 Mio. Euro investiert.<br />
Foto: Pitztaler Gletscherbahnen<br />
sportwochen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Unterrichtsministerium<br />
unter dem Motto „Wintersport –<br />
Bewegung im Schnee“.<br />
Darüber hinaus wird durch die Initiative<br />
„Go for Ski“ bei Kindern und<br />
Jugendlichen die Begeisterung für<br />
den Wintersport gezielt gefördert.<br />
So konnte man als neue „Go for<br />
Ski“-Botschafterin Niki Hosp gewinnen:<br />
„Kinder sollten die Möglichkeit<br />
haben, im Winter auf der<br />
Piste zu sein. Was bei uns früher als<br />
Selbstverständlichkeit galt, ist heute<br />
bei Kindern und Jugendlichen<br />
leider nicht mehr der Fall. Ich fahre<br />
Ski nicht nur um zu gewinnen,<br />
sondern auch weil es nichts Schöneres<br />
gibt, als sich in der Natur, im<br />
frischen Schnee zu bewegen und<br />
schöne Schwünge ins Tal zu ziehen.<br />
Deshalb unterstütze ich die<br />
Initiative „Go for Ski“, denn die<br />
Kids gehören auf die Piste, damit<br />
sie dieses wunderbare Gleiten im<br />
ramseidenzwei.com<br />
Schnee auch hautnah erleben können.<br />
Und wer weiß, vielleicht findet<br />
sich ja das eine oder andere Talent,<br />
das einmal in meine Fußstapfen<br />
treten kann“, so die Weltmeisterin<br />
und Weltcupsiegerin. Unterstützt<br />
werden die Seilbahnen Ös-<br />
CH-6850 Mendrisio<br />
Tel. +41 91 646 17 33<br />
Fax +41 91 646 42 07<br />
sales@snopex.com<br />
www.snopex.com<br />
MARKETING<br />
MANAGEMENT<br />
terreichs bei ihren Aktivitäten für Kinder und Jugendliche<br />
außerdem von der Völkl Marker Austria GmbH, Doppelmayr<br />
Seilbahnen GmbH, den ÖBB sowie IntersportRent.<br />
„In diesem Jahr“, so Wolf abschließend, „beteiligen sich<br />
wieder mehr als 80 Skigebiete an den ,Go for Ski – Jugendtagen’,<br />
bei denen taschengeldfreundliche Tarife gewährt<br />
werden.“ dwl<br />
Durchstarter.<br />
Saalfeldner Str. 41 · 5751 Maishofen<br />
T 06542 / 683 46-0 · E offi ce@holleis.net<br />
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7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
45
MARKETING<br />
WERBUNG<br />
10 Jahre ALP Media ® – 10 Jahre<br />
sanfte Werbung in Skigebieten<br />
Vor 10 Jahren von Mag. Burkhard Strasser gegründet, zählt ALP Media ® heute zu den international führenden<br />
Anbietern von Werbeflächen in Skigebieten. Das Unternehmen vermarktet tausende Flächen in Österreich,<br />
der Schweiz, Deutschland, Tschechien und der Slowakei.<br />
Mag. Burkhard Straßer,<br />
Geschäftsführer<br />
von ALP Media ® .<br />
Beispiel für Checkpoint<br />
Poster via<br />
ALP Media ® .<br />
Fotos: ALP Media ®<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
46<br />
MM-FRAGE: „10 Jahre ALP Media ®<br />
– was waren die Meilensteine in<br />
einem Jahrzehnt Firmengeschichte?“<br />
Strasser:<br />
„Kurz nach dem Start im Jahr 1999<br />
landeten wir mit unserer Geschäftsidee<br />
auf Platz 24 der Top 100 Jungunternehmer<br />
Österreichs. 2003 erhielten<br />
wir von Bundesminister Dr.<br />
Martin Bartenstein den Staatspreis<br />
Multimedia & E-Business für unser<br />
Online-Reservierungssystem ,ALP<br />
Media ® Plan.’ Damit war es Mediaeinkäufern<br />
und Werbekunden<br />
erstmals möglich, Werbeflächen in<br />
Skigebieten international auf sehr<br />
einfache und völlig transparente<br />
Art und Weise per Internet zu buchen.<br />
Heute vermarkten wir Werbeflächen<br />
an 1 156 Liftanlagen im<br />
Alpenraum und sind als Anbieter<br />
von Werbeflächen in Skigebieten<br />
nicht mehr wegzudenken.“<br />
MM-FRAGE: „Wie sieht die Unternehmensphilosophie<br />
von ALP Media<br />
® aus?“<br />
Strasser:<br />
„Wir sind unseren Grundsätzen<br />
treu geblieben – im Vordergrund<br />
steht bei uns das Erscheinungsbild<br />
des jeweiligen Seilbahnunternehmens.<br />
In Absprache mit den Verantwortlichen<br />
integrieren wir die<br />
Werbung sanft ins Skigebiet. Wir<br />
stehen zu unserer Verantwortung<br />
gegenüber Natur und Gästen und<br />
pflastern Skidestinationen nicht mit<br />
großflächiger Werbung zu.“<br />
MM-FRAGE: „Wie kann ein Seilbahnbetreiber<br />
Partner von ALP Media<br />
® werden und was hat man davon?“<br />
Strasser:<br />
„Wir freuen uns über jede Ergänzung<br />
unseres Stellennetzes, das<br />
Prozedere ist sehr einfach. Basierend<br />
auf den Frequenzen der einzelnen<br />
Liftanlagen erhalten Interessenten<br />
ein konkretes Angebot – dabei<br />
gehen, abhängig vom Werbeträger,<br />
bis zu 50 % der Werbeeinnahmen<br />
an die Bahn. Entsprechen<br />
die angebotenen Summen den<br />
Vorstellungen der Betreiber, schalten<br />
wir die Anlagen in unserem Online-Buchungssystem<br />
,ALP Media ®<br />
Plan’ frei. Kosten fallen für unsere<br />
Partner zu keinem Zeitpunkt an.“<br />
MM-FRAGE: „Welche Produkte bieten<br />
Sie Ihren Werbekunden an?“<br />
Strasser:<br />
„Unsere wichtigsten Produkte sind<br />
Bügelwerbung an Sesselliften,<br />
Checkpoint Poster und Werbeflächen<br />
in Seilbahnkabinen. Weiters<br />
bieten wir Mastenwerbung und<br />
Haubenwerbung – jedoch sind diese<br />
Werbeformen für unsere Kunden<br />
eher untergeordnet. Generell sehen<br />
wir uns bei jeder Bahn genau<br />
an, mit welchen Werbeflächen die<br />
Verantwortlichen leben können<br />
bzw. was ein Skigebiet in Summe<br />
vertragen kann, ohne dass das gesamte<br />
Erscheinungsbild beeinträchtigt<br />
wird.“<br />
MM-FRAGE: „Wie sehen Sie die<br />
derzeitige Entwicklung im Bereich<br />
der Außenwerbung in Skigebieten?“<br />
Strasser:<br />
„In den letzten Jahren hat es einen<br />
starken Trend zur Großflächenwerbung<br />
gegeben. Manche Wintersportdestinationen<br />
in den Alpen<br />
wurden förmlich ,zugepflastert’.<br />
Wir haben uns an dieser Entwicklung<br />
bewusst nicht beteiligt. Wir investieren<br />
seit 10 Jahren viel Geld in
die Marktforschung und stützen<br />
unsere Entscheidungen auf diese<br />
Erkenntnisse. Was wir heute wissen<br />
ist, dass die Größe einer Werbefläche<br />
im Skigebiet nicht unbedingt<br />
eine hohe Werbewirkung garantiert<br />
– es kommt im Gegenteil auf<br />
die Intensität des Werbekontaktes<br />
an. Werbung auf Fahrbetriebsmitteln<br />
wie Bügelwerbung an Sesselliften,<br />
Werbung in Kabinen, etc. ist<br />
dabei unschlagbar.“<br />
MM-FRAGE: „Hat der Einsatz von<br />
großformatiger Werbung in Skigebieten<br />
negative Folgen?“<br />
Präsentiert wurden die Ansätze von<br />
Landesrat Thomas Widmann gemeinsam<br />
mit Christoph Engl, Direktor<br />
Südtiroler Marketing Gesellschaft<br />
(SMG), und Reinhold Marsoner,<br />
Präsident SMG. Einig war man<br />
sich darin, dass schon vieles für einen<br />
erfolgreichen Ganzjahrestou-<br />
Strasser:<br />
„Das Institut für Werbewissenschaften<br />
und Marktforschung an der<br />
WU-Wien (Univ. Prof. Dr. Günter<br />
Schweiger) untersucht seit einiger<br />
Zeit auch die Imagewerte von Werbeträgern<br />
in Skigebieten. Dabei<br />
wird großformatige Werbung von<br />
DAS INFORMATIONSPORTAL<br />
DER SEILBAHNBRANCHE IM INTERNET<br />
rismus gemacht worden sei, an einigen<br />
Voraussetzungen müsse hingegen<br />
noch gearbeitet werden.<br />
So konnte SMG-Direktor Christoph<br />
Engl über steigende Nächtigungszahlen<br />
in Südtirol während der letzten<br />
5 Jahre berichten. Zwar würden<br />
die Daten bereits einen Trend hin<br />
MARKETING<br />
WERBUNG<br />
den Gästen tendenziell sehr negativ beurteilt. Das mit Abstand<br />
beste Image haben Bügelwerbung an Sesselliften<br />
und Checkpoint Poster an den Drehkreuzen.“<br />
MM-FRAGE: „Wie sehen die Zukunftspläne von ALP Media<br />
® aus?“<br />
Strasser:<br />
„Wir sind derzeit in 6 Ländern tätig und streben eine weitere<br />
Expansion an. Neue Geschäftsideen, gekoppelt mit<br />
gutem Service für unsere Seilbahnpartner haben bei uns<br />
auch zukünftig einen zentralen Stellenwert.“<br />
Infos:<br />
ALP Media ® i<br />
-Intl. Mountain Advertising GmbH<br />
Mag. Burkhard Strasser, Tel. +43 (0) 1-495 44 69-0<br />
www.alpmedia.at, office@alpmedia.at<br />
Südtirol:<br />
Fokus auf Ganzjahrestourismus<br />
Im Juli wurden in Bozen neue Strategien im Tourismusmarketing<br />
vorgestellt. Dabei soll Südtirol bei den Gästen<br />
für 365 Tage im Jahr interessant gemacht werden.<br />
(V. l. n. r.) SMG-Direktor Christoph Engl, LR Thomas Widmann, und SMG-<br />
Präsident Reinhold Marsoner setzen in Südtirol auf Ganzjahrestourismus. Foto: LPA<br />
zur Ganzjahresdestination aufweisen, dieser müsse aber<br />
möglichst von Zufällen abgekoppelt werden. „Dafür gibt<br />
es unterschiedliche Strategien“, so Engl, mit der Internationalisierung<br />
der Gäste könne man etwa die Abhängigkeit<br />
von den klassischen Ferienzeiten verringern.<br />
Zudem soll das Angebot an Themenreisen ausgebaut werden.<br />
Dazu Landesrat Thomas Widmann: „Von den Reiseveranstaltern<br />
wissen wir, dass solche Reisen besonders bei<br />
zahlungskräftigen Kunden gefragt sind.“ Südtirol habe<br />
bereits ein sehr gutes Angebot, etwa rund um die Christkindlmärkte,<br />
aber auch in Wellness, Gesundheit und Gastronomie.<br />
Außerdem sollen zu kulturellen Veranstaltungen<br />
eigene Pakete aufgelegt werden.<br />
Aktivitäten angelaufen<br />
Im Marketingbereich hat die SMG bereits erste Schritte<br />
gesetzt, um Südtirol das ganze Jahr hindurch als Urlaubsziel<br />
attraktiv zu machen. So wären alle Werbematerialien<br />
darauf ausgerichtet, auf klassische Winter- oder Sommerwerbung<br />
zu verzichten. Auch sei Südtirol ganzjährig im<br />
Fernsehen und im Internet präsent, neue Themenpakete<br />
würden entwickelt und an der Verbesserung der Erreichbarkeit<br />
gearbeitet. „Busse zu den Low-Cost-Flughäfen verkehren<br />
bereits ganzjährig“, so Widmann.<br />
Andere Grundvoraussetzungen müssten hingegen noch<br />
geschaffen werden. Infrastrukturen, etwa im Freizeitbereich,<br />
sollten ganzjährig geöffnet bleiben. Auch die Gastbetriebe<br />
müssten diesem Trend Rechnung tragen, denn<br />
dank Wellness-Anlagen und Betriebserweiterungen wären<br />
immer mehr Hotels auch ganzjährig nutzbar.<br />
Und schließlich müsse auch auf die Internationalisierung<br />
der Gäste Rücksicht genommen werden. Zweisprachigkeit<br />
alleine reiche nicht aus, zumindest Englisch müsse dazukommen.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
47
„Die neue LEITNER Klemme hält,<br />
was wir versprechen.“<br />
TECHNOLOGIES<br />
David Miller, Maschinenbau-Ingenieur
Sicherheit ist eine Selbstverständlichkeit.<br />
Die neue automatisch kuppelbare<br />
LEITNER Klemme bietet<br />
mehr: Mehr Komfort für den Fahrgast<br />
durch niedrigere Klemmenrücken,<br />
mehr Effizienz und geringere Wartungskosten<br />
für den Betreiber. Zum<br />
Beispiel durch den Aufbau im Bau-<br />
kastensystem und die Verwendung<br />
wartungsfreier Lagerstellen. Die einzigartige<br />
Längspendeldämpfung des<br />
Sessels und die bewährte Reibung<br />
des Transportschuhes gehören wie<br />
immer zu den Erfolgsfaktoren der<br />
LEITNER Klemme.<br />
Die neue LEITNER Klemme „Made in<br />
Europe“ für den täglichen Einsatz bei<br />
Sonnenschein und Schneesturm, bei<br />
minus 40°C bis 4.000 m über dem<br />
Meeresspiegel. Mehr bei uns!<br />
LEITNER - Hauptsitz Sterzing/Südtirol<br />
Brennerstraße 34 I-39049 Sterzing<br />
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TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
St. Johann/Tirol: in 60 Stunden<br />
schneefit dank extremer Schneileistung<br />
In St. Johann/Tirol, dem Wintersportgebiet<br />
des österreichischen Fachverbandspräsidenten<br />
Dr. Ingo Karl, entsteht derzeit die modernste Beschneiungsanlage<br />
der Alpenrepublik. Nach den<br />
leidvollen Erfahrungen des letzten Winters gab<br />
es für Tirols zweitniedrigstes Skigebiet nur noch<br />
eine sinnvolle Zukunftsoption: eine massive<br />
Schlagkrafterhöhung der Beschneiungsanlage!<br />
Karl peilte das Ziel an, in nur 60 Stunden 80 %<br />
seiner 90 ha Pistenflächen bei - 3,5° C Feuchtkugeltemperatur<br />
einschneien zu können. Für<br />
diesen Ausbau-Sprung der bereits vorhandenen<br />
Schneeanlage von 1998 mit bereits 53 ND-<br />
Schneeerzeugern und 4 Lanzen muss ein großer<br />
Materialaufwand betrieben werden: eine 105 m<br />
lange Pumpstation mit 550 l/s Pumpleistung (!),<br />
9 Hochdruckpumpen (3 200 kW), 4 Kompressoren<br />
(1 000 kW) ein 140 000 m3 fassender Speicherteich<br />
und 212 Rubis-Lanzen von YORK plus<br />
12 ND-Maschinen (8 LENKO-Propeller FA 450<br />
und 4 Nivis-York 660). Die äußerst kurze Planungs-<br />
und Bauzeit forderte dem Ingenieurbüro<br />
Klenkhart & Partner sowie den beteiligten Professionisten<br />
– allen voran TEERAG ASDAG und<br />
Stöckl Teichbau – alles ab, was an Leistungskaft<br />
und Know-how aufgeboten werden konnte...<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
50<br />
Die Baustelle<br />
im Skigebiet St.<br />
Johann/Tirol,<br />
von der kaum<br />
einer glaubte,<br />
dass sie heuer<br />
überhaupt<br />
zustande kommen<br />
wird, von<br />
BL Ing. Georg<br />
Schuster aus<br />
der Luft von<br />
verschiedenen<br />
Seiten fotografiert.<br />
Foto:<br />
BB St. Johann<br />
St. Johann wird künftig 45 Pistenkilometer<br />
vollautomatisch in nur 60<br />
Stunden gleichzeitig beschneien.<br />
Die vorhandene Beschneiungsanlage<br />
erlaubte nur das Beschneien von<br />
Sektoren hintereinander – eine Tak-<br />
tik, für die bei heutigen Klimabedingungen<br />
im Vorwinter keine Zeit<br />
mehr ist. Daher entschied sich Dr.<br />
Karl beim neuerlichen Ausbau der<br />
Schneeanlage für eine Vollbestückung<br />
mit Lanzen, die weniger per-<br />
Wenn der Winter Unterstützung benötigt:<br />
PUMPEN • ARMATUREN • SYSTEME • SERVICE<br />
für Beschneiungsanlagen - inklusive fachkundiger Beratung<br />
bei Auslegung der hydraulischen Systeme (Referenzanlagen)<br />
KSB Österreich GesmbH<br />
A-1140 Wien, Rottstraße 24<br />
Telefon +43 (0)5 910 30 - 0*<br />
KSB ist zertifiziert nach ISO 9001:2000 / ISO 14001 / OHSAS 18001<br />
Vertriebsniederlassungen:<br />
A-4035 Linz, Franzosenhausweg 49a · DW-860<br />
A-5020 Salzburg, Fürbergstraße 55, · DW-820<br />
A-6176 Völs, Gewerbezone 4, · DW-840<br />
A-8024 Graz, Am Arlandgrund 2, · DW-830<br />
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Der 140 000 m 3 fassende Speicherteich<br />
wurde von der ARGE Stöckl Franz<br />
GmbH + TEERAG ASDAG auf ca.<br />
1 070 m Höhe errichtet. Das Aushubmaterial<br />
wurde für Pistenverbesserungen<br />
verwendet. Foto: mak<br />
sonalintensiv sind als Propellermaschinen<br />
und außerdem bei der im<br />
Kitzbüheler Raum vorherrschenden<br />
Inversions-Wetterlage den Vorteil<br />
bieten, dass die eben überall platziert<br />
sind und man nicht ständig<br />
die Maschinen entsprechend der<br />
Witterung verstellen muss. Der<br />
Unterschied beim Starten zwischen<br />
Lanzen und (herkömmlichen) Propellermaschinen<br />
beläuft sich laut<br />
jahrelangen Test-Erfahrungen von<br />
Dr. Karl auf weniger als 0,5° FKT, ist<br />
also inzwischen verkraftbar. Die Alternative<br />
wären lückenlos fix installierte<br />
Niederdruck-Schneeerzeuger<br />
auf Türmen gewesen, was allerdings<br />
eine völlig andere Kostendimension<br />
verursachen würde. Für<br />
Marktführer YORK sprach letztlich<br />
neben dem guten Preis-Leistungsverhältnis<br />
die große Erfahrung der<br />
Franzosen bei Lanzen-Anwendungen<br />
via Hochdruck und das erfolgreiche<br />
Beispiel BSA Resterhöhe der<br />
Bergbahn AG Kitzbühel (400 Rubis),<br />
erklärte Dr. Karl. Folglich wurden<br />
212 regelbare, 10 m hohe Rubis-Lanzen<br />
bei der INTERFAB Snowbusiness<br />
GmbH. sowie 4 Nivis-<br />
YORK Propellermaschinen bestellt.<br />
Steuerungssoftware<br />
Liberty<br />
Ein wesentliches Argument für York<br />
war aber auch die ausgereifte Steuerungssoftware<br />
Liberty, die seit Jahren<br />
über ein effizient arbeitendes<br />
Wasser- und Luftmanagement verfügt.<br />
Obendrein wurde vom Auftraggeber<br />
auch vorgegeben, dass<br />
die YORK-Software Liberty als übergeordnetes<br />
Leitsystem neben den<br />
YORK-Lanzen auch alle Maschinenräume<br />
(bestehende und neue<br />
Pumpstationen, Kompressorstationen)<br />
steuern muss und die 4 bestehenden<br />
Zottl-Propellermaschinen<br />
bzw. die 4 neu hinzukommenden<br />
Nivis-York-Propellermaschinen 660<br />
und 4 autonome Rubis zu integrieren<br />
sind. Diese 12 Maschinen werden<br />
direkt über Funk von YORK-<br />
Liberty angesteuert. Nicht zuletzt<br />
wird auch die Integrierung der bestehenden<br />
und neu hinzukommenden<br />
Lenko-Schneeerzeuger in die<br />
Mastersoftware Liberty erfolgen,<br />
versichert Roderich Urschler. Die<br />
Starttemperatur der Rubis R10CC<br />
ist abhängig vom Wasserdruck und<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
bewegt sich auf der Beschneiungsanlage St. Johann bei<br />
ca. - 3° FKT.<br />
Enorme Wasserdurchsatzleistung<br />
Die beabsichtigte kurze Grundbeschneiungszeit bedingt<br />
natürlich eine enorme Schnei- bzw. Wasserdurchsatzleistung.<br />
Die Höhenlage (700 m–1600 m) und hohe Luftfeuchtigkeit<br />
erfordert jedoch eine solche Kalkulation: 60 ha<br />
in 60 Stunden bei Grenztemperaturen. Wenn es wirklich<br />
kalt ist, ist man natürlich überbestückt.<br />
Das kraftstrotzende Herz der erweiterten Schneeanlage ist<br />
die neue, 105 m lange Pumpstation „Schlosserberg“ mit<br />
7,5 MW Anschlussleistung (! ) für die 2 Füllpumpen (je<br />
200 kW) und 7 Hochdruckpumpen (je 400 kW) der Marke<br />
Caprari sowie 3 x 400 kW Druckluft-Kompressoren (Atlas<br />
Copco) und die 24 Kühltürme, die für 480 l/s Kühlleistung<br />
vorbereitet sind. Zusätzlich wurde eine weitere Kompressorstation<br />
(Sauregg) mit 2 Atlas Copco Schraubenkompressoren<br />
angelegt.<br />
Wie schon im Jahr 1998 wurde wieder die italienische<br />
Pumpe Caprari ausgewählt, zumal St. Johann sehr gute Erfahrungen<br />
damit gemacht hat. Und wie damals wurde<br />
auch das Team AGB (Hydraulik) und Berchtold (Elektro-<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
51
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
technik) wieder mit der Ausführung beauftragt – und ebenfalls<br />
mit der Erweiterung der bestehenden PST Angerer Alm mit einer<br />
302 kW-Pumpe. Zusammen mit Klenkhart wird dieses Trio<br />
seit Anbeginn der Schneiära in St. Johann 1987 eingesetzt. Damals<br />
hatte Dr. Karl übrigens den ersten Speicherteich Österreichs<br />
angelegt mit bescheidenen 20 000 m 3 Volumen – scherzhaft<br />
„Ingos Badewanne“ genannt.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
52<br />
MM-Chefredakteur Dr. Kalchgruber<br />
traf sich am 30. Oktober<br />
beim Lokalaugenschein<br />
mit folgenden Verantwortlichen<br />
(v. r. n. l.): Dr. Ingo<br />
Karl (Bauherr und GF der<br />
Bergbahnen St. Johann),<br />
Mag. Irmgard Silberberger<br />
(ökolog. Bauaufsicht), DI<br />
Christian Klenkhart (Gesamtplanung/Klenkhart<br />
& Partner),<br />
DI Helmuth Steinwender<br />
(Oberbauaufsicht/Klenkhart<br />
& Partner), Ing. Manfred<br />
Bertignoll (Prok. Interfab<br />
Snowbusiness GmbH), Ing.<br />
Marco Wopfner (Bauleiter<br />
TEERAG-ASDAG) und<br />
Alexander Hörfarter (Techniker<br />
TEERAG ASDAG).<br />
Foto: mak<br />
2000 m 3 Beton für die Pumpstation<br />
Die für den Pumpstations- und Rohrleitungsbau (12 500 m Gussrohre<br />
von TRM Buderus) verantwortlicheARGE Stöckl-TEERAG-<br />
ASDAG unter Bauleiter Ing. Marco Wopfner leistete in nur 15 Wochen<br />
die Hauptarbeiten bei der Pumpstation (52 Wandabschnitte,<br />
5 Bodenplatten- und 5 Deckenabschnitte), wobei 2 000 m 3 Beton<br />
verarbeitet wurden. 12 Mann waren insgesamt in 4er-Partien 6 Tage<br />
die Woche beschäftigt. Dank guter Organisation ist man mit einem<br />
30 t Hebegerät ausgekommen. In der Pumpstation ist außer dem<br />
großen Pumpenraum auch eine Kompressorstation, der EDV-Raum,<br />
3 Trafostationen mit 2,5 kVA, ein Werkstätten- und Lagerraum sowie<br />
ein WC (welche Seltenheit!) integriert. Oben ist als weiteres Lager<br />
ein Holzstadel vorgesehen. Direkt an den Hydraulikraum angeschlossen<br />
ist das Kühlturmbecken.<br />
Die Pumpstation Schlosserberg, etwas abgerückt vom Teich direkt<br />
am bestehenden Forstweg auf ca. 1 060 m angelegt, wurde für folgende<br />
Funktionen konzipiert:<br />
? Das Schneiwasser in ausreichender Menge zum Speicherteich<br />
Angerer Alm Boden hochzupumpen;<br />
? Die tiefer liegenden Abfahrten bis zur Talstation der Harschbichlbahn<br />
ohne Pumpleistung zu beschneien:<br />
? Die Pistenflächen Jodlalm (unterhalb 1 250 m) sowie die Talabfahrt<br />
unterhalb der Mittelstation bis etwa 950 m über ein Hochdruckleitungsnetz<br />
zu beschneien;<br />
Durch die Platzierung konnten Schwierigkeiten durch übergreifende<br />
Bauzeiten mit der Dammschüttung sowie das Anlegen eines zusätzlichen<br />
Weges vermieden werden. Die Station wird von drei Seiten<br />
eingeschüttet und bestmöglich in das Gelände integriert. Die Gesamtpumpleistung<br />
wurde auf 550 l/s ausgelegt, wobei allerdings<br />
120 l/s zur Füllung des bestehenden Teiches dienen und zusätzlich<br />
120 l/s ohne Pumpleistung nur durch Filter und UV-Anlage die tiefer<br />
gelegenen Schneiflächen versorgen.<br />
Ein vorbildlicher Groß-Speicherteich<br />
Der neue, 13,5 m hohe Speicherteich „Schlosserbergsee“ (1 090 m)<br />
ergänzt den Bestand um ca. 140 000 m 3 Volumen. Der vorgesehene<br />
Speicherstandort war der einzige in der Umgebung, der die Errichtung<br />
eines derart großen Bassins zuließ. Mit dem anfallenden
Für die Folienverlegung<br />
zeichnet die Firma IAT,<br />
Niederlassung Kärnten, mit<br />
7 Mann unter Prok. Reinhard<br />
Frießer verantwortlich.<br />
Foto: Steinwender<br />
Überschussmaterial von<br />
ca. 150 000 m 3 wurde die<br />
Verbesserung der Skipistenflächen<br />
im unmittelbaren<br />
Nahbereich durchgeführt.<br />
Auch hier zeichnet<br />
die ARGE Stöckl – TEERAG<br />
ASDAG verantwortlich,<br />
beim Pistenbau an insgesamt<br />
6 Teilabschnitten<br />
auch HTB Imst, die u. a.<br />
ein neues System für im<br />
Felsen rückverankerte Krainer-Wände<br />
bei Skiweg-<br />
Verbreiterungen zum Einsatz<br />
brachte.<br />
Dank dem Spezialisten für naturnahen Teichbau bei der Stöckl<br />
GmbH aus Hollersbach, Herrn Hauser Bacher, gelang eine vorbildliche<br />
Einbettung des Speicherteiches in die Naturlandschaft. Die Böschungen<br />
wurden so authentisch angedeckt, dass man kaum erkennen<br />
kann, was neu gemacht und was Urgelände ist! Davon war<br />
sogar die ökologische Bauaufsicht in der Person von Mag. Irmgard<br />
Silberberger begeistert...<br />
Abdeckung mit Bio-Folie<br />
Der Teich wurde von 7 Mann der Firma IAT unter Prok. Reinhard<br />
Frießer mit einer Foliendichtung aus PE-HD ausgeführt und vollflächig<br />
überschüttet. Als Spezialität wünschte sich Dr. Karl hier eine<br />
2,5 mm starke „Bio-Folie“, gefertigt von AGRU nach der sogenannten<br />
Ellmauer-Methode mit energetisch aufgeladenem Wasser, die<br />
Schutz vor Algenbewuchs bietet. Die Nachbarn von den Kitzbüheler<br />
Bergbahnen haben diese Folie ebenfalls seit Jahren in Verwendung<br />
und stellten ihr ein gutes Zeugnis aus.<br />
Die Rekultivierung wurde von dem Spezialisten auf diesem Sektor, Herrn<br />
Bacher Hauser von der Firma Stöckl, derart professionell gemacht, dass der<br />
Unterschied zur Urlandschaft nicht zu erkennen ist, wie das Bild beweist.<br />
Foto: Silberberger<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Die Teichbefüllung erfolgt aus der Kitzbüheler Ache im Tal mit<br />
einer genehmigten Entnahme von 120 l/s innerhalb von ca. 14<br />
Tagen, die beantragte Jahreskonsenswassermenge beträgt<br />
285 000 m 3 . An fünf Punkten wurden Drainageüberwachungen<br />
angebracht, die mit einem Messbecken mit Thomson-Wehr in<br />
der Pumpstation verbunden sind.<br />
IAT GmbH<br />
Zweigniederlassung Kärnten · A-9344 Weitensfeld Nr. 130<br />
Tel.: +43 (0) 4265/20031 · Fax.: 20033<br />
Abdichtungen mit Kunststoff-Dichtungsbahnen im<br />
Tunnel-, Flachdach-, Speicherteiche- und Deponiebau<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
53
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Ende nie: die 105 m lange Hauptpumpstation „Schlosserberg“ in<br />
der mittleren Bauphase. Foto: mak<br />
Die planerische Herausforderung war für DI Christian<br />
Klenkhart und dem projektverantwortlichen Mitarbeiter<br />
DI Helmuth Steinwender die extrem kurze Planungszeit.<br />
Professionisten:<br />
? Oberbauaufsicht: Klenkhart & Partner Consulting ZT GesmbH Innsbruck<br />
? Statik: IFS DI Gerhard Saurwein, Innsbruck<br />
? Geolog. Bauaufsicht: Mag. Wolfram Mostler, Innsbruck<br />
? Geotechn. Bauaufsicht: DI Dr. Hans Teindl ZT GmbH Innsbruck<br />
? Ökolog. Bauaufsicht: Technisches Büro für Biologie<br />
Mag. Irmgard Silberberger, St. Johann<br />
? Speicherteich: Stöckl Franz GesmbH, Hollersbach<br />
TEERAG ASDAG Kufstein<br />
HOCH-TIEF-BAU IMST Wörgl<br />
? Pumpstation: AGB GesmbH (Hydraulik) Hall<br />
Elektro Berchtold GmbH Pettnau<br />
TEERAG ASDAG Kufstein<br />
? Schneileitung: Tiroler Röhren- und Metallwerke Hall<br />
? Schneeerzeuger<br />
+ PE Rohre: INTERFAB Snowbusiness GmbH Innsbruck<br />
? Folienverlegung: IAT GmbH. Weitensfeld<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
54<br />
„Im Februar wurde eine Projekt-Studie gemacht, im März mit der Planung<br />
begonnen und im Juni die Einreichung durchgeführt. Dass dann im selben<br />
Jahr noch gebaut wird, ist normalerweise nicht zu schaffen. Da hat<br />
die Reputation von Dr. Karl und das<br />
Wissen um die prekäre Situation im<br />
Aktiengesellschaft<br />
NIEDERLASSUNG TIROL<br />
Porr-Straße 1 · 6175 Kematen<br />
Tel.: 05232/21 020 · Fax: 05232-21020-3108<br />
e-mail: NL_Tirol@teerag-asdag.at<br />
Baubüro Unterland<br />
Salurner Straße 22 · 6330 Kufstein<br />
Tel.: 05372/6912-310 · Fax: 05372 / 6912-319<br />
Detailblick in den von der Firma AGB ausgestatteten Pumpenraum auf<br />
4 von 9 Caprari-Pumpen. Foto: mak<br />
letzten Winter seitens der Landesregierung<br />
eine große Rolle gespielt“,<br />
so Klenkhart.<br />
Die letzten Lücken auf eine 100 %-<br />
Beschneiung will Dr. Karl in ca. 2–3<br />
Jahren schließen. Die technischen<br />
Voraussetzungen für diese eine Abfahrtsbeschneiung<br />
werden bereits<br />
jetzt geschaffen. Selbst dann sollte<br />
sich aufgrund des gleichzeitigen<br />
Schneiens die Grundbeschneiungszeit<br />
nicht über die jetzt prognostizierten<br />
60 Stunden erhöhen.<br />
Zunächst aber gilt es, Anfang Dezember<br />
2007 mit der neuen<br />
Schnei-Armada in Betrieb zu gehen.<br />
Der Mountain Manager hält<br />
St. Johann dafür die Daumen! mak
Klenkhart nach Absam übersiedelt<br />
Das Ingenieurbüro Klenkhart & Partner Consulting ist kürzlich<br />
in ein neues Gebäude übersiedelt. Das neue Büro befindet<br />
sich an der Strasse von Hall i.T. Richtung Absam/Eichat<br />
bzw. Gnadenwald kurz oberhalb von Hall bereits auf Absamer<br />
Grundfläche. Die Bürofläche hat sich um etwa 20 %<br />
gegenüber dem Standort in Innsbruck vergrößert, so dass<br />
etwa 600 m 2 für die 15–20 Mitarbeiter zur Verfügung stehen<br />
sowie 20 Parkplätze (7 in Tiefgarage).<br />
Grund des Neubaues war vor allem der für die Lage sehr günstige<br />
Grundpreis in einem eigens von der Gemeinde Absam ausgeschiedenem<br />
„Technologiepark“, in dem die Ansiedlung von<br />
Betrieben mit geringen Emissionen gefördert wurde. Zudem<br />
war es möglich, für die Eigentümer und Hauptgesellschafter<br />
auch eine eigene Wohnung zu errichten. Über dem Büro wurden<br />
daher für Weiler und Klenkhart eigene Wohnungen gebaut,<br />
damit die Geschäftsführer Tag und Nacht für Ihre Kunden tätig<br />
sein können.<br />
Weiters wurde auch in den Kellerräumen ein für die Mitarbeiter<br />
am Abend unter der Woche nutzbarer Fitnessraum und Saunabereich<br />
errichtet. Für die Architektur zeichnet das Büro „dina4“ in<br />
Innsbruck verantwortlich. Die Ausführung erfolgte im Kellergeschoß<br />
in Stahlbetonbauweise und im gesamten Büro-/Wohnungsbereich<br />
in Holzriegelkonstruktion. Daher war es dem Bauherrn<br />
aus Haftungsgründen wichtig, eine ausführende Firma zu<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
bekommen, die beides abdeckt. Mit der Fa. Swietelsky konnte<br />
eine für diese Kombination optimale ausführende Baufirma gefunden<br />
werden.<br />
Das neue Bürogebäude der Klenkhart & Partner Consulting GmbH<br />
im Technologiepark der Gemeinde Absam bei Hall (Tirol) verfügt über<br />
600 m 2 Fläche für die 15–20 Mitarbeiter. Foto: Klenkhart<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
55
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
SUFAG bündelt Projektmanagement<br />
in Kompetenzzentrum Innsbruck<br />
Der Vorarlberger Schneemaschinen-<br />
Produzent SUFAG hat auf dem Weg zur<br />
Marktführerschaft einen entscheidenden<br />
Schritt unternommen: die Eröffnung eines<br />
neuen Kompetenz-Zentrums in Innsbruck.<br />
Dieser Standort am Nabel der alpenländischen<br />
Skigroßräume soll es ermöglichen,<br />
die Kunden mit geballtem Know How noch<br />
besser zu betreuen. Der Schwerpunkt liegt<br />
dabei auf der konzeptionellen Entwicklung<br />
von maßgeschneiderten Beschneiungslösungen<br />
und der Projektrealisierung bis zur<br />
schlüsselfertigen Übergabe.<br />
Wie SUFAG-Geschäftsführer Anders Rydelius gegenüber<br />
dem Mountain Manager betonte, ist dabei die Abwicklung<br />
gesamter Projekte in den letzten Jahren noch wichtiger<br />
geworden. Der Trend geht zu Lösungen aus einer<br />
Hand – in Italien, Deutschland und Osteuropa schon seit<br />
längerem und nun auch in Österreich. Deshalb sei es für<br />
SUFAG wichtig, ihren Kunden frühzeitig mit Konzepten<br />
helfen zu können. Und das gelinge am besten mit der<br />
Bündelung des seit vielen Jahren angesammelten Knowhows<br />
an einem zentralen Ort, so Rydelius.<br />
Dass moderne Schneeerzeugertechnologie längst für hervorragende<br />
Pistenbedingungen während der ganzen<br />
Wintersaison sorgt, ist spätestens seit dem vergangenen<br />
Winter den Wintersportlern und allen am Wintertourismus<br />
Beteiligten deutlich bewusst geworden. Den Wahrheitsbe-<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
56<br />
Die von SUFAG ausgerüstete Reiteralm (Steiermark) hat letzten Dezember die Ehre<br />
Österreichs als Skination bei der Austragung von FIS-Rennen gerettet. Heuer kommen<br />
33 Compact Power zu den bestehenden 42 SUFAG-Schneemaschinen dazu.<br />
Foto: BB Reiteralm<br />
weis trat letzten Dezember als<br />
leuchtendes Beispiel das steirische<br />
Skizentrum Reiteralm an. Obwohl<br />
über die Fernsehschirme Bilder von<br />
schneearmen Alpen flimmerten,<br />
präsentierte diese Wintersport-Region<br />
in Zusammenarbeit mit SU-<br />
FAG unter Einsatz von 42 Schneeerzeugern<br />
hervorragende Pisten für<br />
die Super-Kombinationsrennen<br />
von Damen und Herren und rettete<br />
damit die Schnee-Ehre der Skination<br />
Österreich.<br />
Richtige Technologie<br />
gegen schneearme Winter<br />
„Schneearme Winter hat es schon<br />
immer gegeben und sie werden<br />
auch weiter kommen. Doch die<br />
Wirtschaft der Alpenländer hängt<br />
zuviel vom Wintertourismus ab, als<br />
dass man dazu nur hilflos die Achseln<br />
zuckt“, ist man bei SUAFG der<br />
Meinung. Längst ist die Beschneiungstechnologie<br />
in allen Skigebie-<br />
ten eingezogen. Und hier spielt der<br />
Vorarlberger Schneeerzeuger SU-<br />
FAG eine führende Rolle. Mit innovativen<br />
Produkten wie der neuesten<br />
SUFAG Compact Power für<br />
hohe Schneileistung auch im<br />
Grenztemperatur-Bereich, der neuen,<br />
flüsterleisen SuperSilent mit patentierter<br />
Dämmtechnik für lärmsensible<br />
Gebiete und der sehr leistungsstarkenSUPERSNOW-Schneelanze<br />
konnte SUFAG in diesem Jahr<br />
international so viele Großaufträge<br />
überzeugter Seilbahnunternehmen<br />
gewinnen, dass die gesamte Produktion<br />
ausverkauft ist: 330 Propellermaschinen<br />
und 350 Lanzen. Der<br />
Umsatz im Jahr 2007 wird sich auf<br />
20 Mio. Euro belaufen. Pro Jahr<br />
sind 20 % Steigerung geplant, die<br />
vor allem über die Märkte Osteuropa<br />
und Schweiz bzw. Asien zustande<br />
kommen wird.<br />
Im Grenztemperaturbereich um<br />
2°C bis - 3° C bezeichnet sich
SUFAG derzeit als technologisch<br />
marktführend. Diese Aussage lässt<br />
sich aus den Testergebnissen der<br />
(weltweit besten) Meßstation in<br />
Lech/Arlberg ableiten. Wenngleich<br />
der letzte offizielle Schneitest von<br />
der Vorarlberger Wirtschaftskammer<br />
aus dem Jahr 2004 stammt, verfügt<br />
SUFAG über aktuelle Daten ihrer –<br />
inzwischen weiter entwickelten –<br />
Schneeerzeuger, zumal sich die<br />
„Grünen“ aus Kennelbach freiwillig<br />
regelmäßigen Messungen unterziehen.<br />
Diese Meßdaten werden dann<br />
auch in den Prospekten abgedruckt.<br />
„Es wäre für die Kunden wünschenswert,<br />
wenn sich die ganze<br />
Schneeerzeuger-Branche wieder<br />
einmal zu einem Schneitest bereit<br />
erklären würde“, meint Rydelius.<br />
SuperSilent – weltweit<br />
leisester Schneeerzeuger<br />
kommt auch nach<br />
Willingen<br />
Übrigens gilt die SuperSilent nach<br />
wie vor als weltweit leisester<br />
Schneeerzeuger mit dem höchsten<br />
Schnee-Output im Verhältnis zum<br />
Schallpegel. SUFAG hat hier bereits<br />
1988 einen Meilenstein in der Entwicklung<br />
und Patentanmeldung einer<br />
einzigartigen Dämmtechnik<br />
gesetzt. Seither wurde diese Propellermaschine<br />
noch einige Male<br />
optimiert, so dass ihr den o. e. Titel<br />
niemand streitig machen konnte.<br />
Dies bestätigten nochmals ausführliche<br />
Tests im Spätwinter 06/07 im<br />
deutschen Willingen, das ebenfalls<br />
ein SUFAG-Referenzprojekt ist, und<br />
zwar ein besonderes. Denn hier liefert<br />
SUFAG neben 15 SuperSilent<br />
für die lärmsensiblen Zonen Sonnenhang<br />
und Ritzhagen und 2 Lanzen<br />
erstmals ein unabhängiges<br />
System für drei im Verbund arbeitende<br />
Pumpstationen. 4 unabhängige<br />
Betreiber werden von diesen<br />
PST aus versorgt werden, wobei jeder<br />
Betreiber eine eigenständige<br />
Leitzentrale erhält, die mit der<br />
Hauptzentrale kommuniziert. Die<br />
gesamte Anlagentechnik wird dabei<br />
von SUFAG ausgeführt und umfasst<br />
folgende Komponenten:<br />
? Detailplanung und Automatisierung,<br />
Elektrotechnik und den maschinellen<br />
Teil der Anlage im Zusammenwirken<br />
mit den Anlageteilen<br />
Beschneiung und Leittechnik;<br />
? Koordination, Abstimmung und<br />
Schnittstellendefinition mit Planungsbüro<br />
Arno Schweiger, Betreiber<br />
und Lieferanten der restlichen<br />
Gewerke (Hoch-/Tiefbau, Rohrbau,<br />
Kabelverlegung, Schneeerzeuger<br />
etc.).<br />
Für das Skizentrum Reiteralm hat<br />
SUFAG auch 3 Pumpstationen komplett<br />
geplant und realisiert. Im Bild PST<br />
Gleiming (400 kW Leistung) samt<br />
Kühlturmanlage. Foto: SUFAG<br />
Richtigstellung zum Projekt Willingen<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Bei der Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums<br />
in Innsbruck lud SUFAG zu einem Pressebrunch.<br />
Die Mitarbeiter v. l. n. r.: Christine Grabher –<br />
Public Relations,Alois Sonnweber – Leitung Service,<br />
Michael Moosbrugger – Leitung Verkauf<br />
Österreich, vorne: Quang Tien – Projektmanagement,<br />
hinten: Anders Rydelius – Geschäftsführung,<br />
Mag. Ján Weiterschütz – GF SUFAG<br />
Slovakia s.r.o. und Projektunterstützung, Dr. Ing.<br />
Monica Borsatto – Projektmanagement Italien,<br />
Ing. Hans Sesser – Systemsteuerungen und<br />
Projektausführung, Ing. Rumen Dimitrov –<br />
Projektierung Südosteuropa, Dipl. Ing. (FH)<br />
Thomas Maier – Export. Foto: mak<br />
Das Einzigartige in Willingen ist, dass das gesamte Skigebiet<br />
in einem unabhängigen Automatiksystem von SUFAG<br />
läuft, das sowohl die Maschinen von TechnoAlpin als auch<br />
SUFAG integriert. Es könnten natürlich auch die Schneeerzeuger<br />
anderer Fabrikate eingebunden werden.<br />
Lieferung für WM-Ort Liberec<br />
Ein anderes Highlight zur Saison 07/08 ist das Projekt Liberec<br />
in der Tschechischen Republik. Für den Austragungsort<br />
der WM 2009 liefert SUFAG 30 ND-Maschinen<br />
und 5 Kompressor-Lanzen sowie die Visualisierung und<br />
Steuerung der Beschneiungsanlage. Das ganze Gebiet<br />
kann in 50 Stunden mit einer Pumpenleistung von 120 l/s<br />
eingeschneit werden. Liberec entschied sich für SUFAG,<br />
weil die Vorarlberger Firma als langjähriger Partner der FIS<br />
für Schneegarantie sorgt. Aufgrund der geringen Höhe<br />
findet die Beschneiung in Liberec im Grenztemperaturbereich<br />
statt.<br />
In der letzten MM-Ausgabe wurde in dem Artikel auf S. 70/71 „Willingen & TechnoAlpin –<br />
leise rieselt der Schnee“ der fälschliche Eindruck erweckt, dass die gesamte Beschneiungsanlage<br />
hier von TechnoAlpin realisiert worden ist. Wie auf S. 69 berichtet, hat natürlich auch SU-<br />
FAG mitgewirkt und zwar durch Lieferung eines unabhängigen Systems für drei im Verbund<br />
arbeitende Pumpstationen sowie 15 Propellermaschinen (siehe auch nebenstehenden Artikel).<br />
Weiters wurde die SuperSilent als leiseste Schneemaschine in ihrem Leistungsbereich bestätigt<br />
und von einem der 4 Betreiber in Willingen bestellt.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
57
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
TechnoAlpin und Hochfügen:<br />
bewährte Technologie für<br />
Traditionsskigebiet<br />
Bald ist es soweit: Ende November<br />
öffnet das Skigebiet Hochfügen<br />
im Zillertal (A) mit einem<br />
zweitägigen Event seine Tore für<br />
die Wintersaison 2007/2008.<br />
Grund zur Freude besteht für die<br />
Betreiber des Skiresorts und die<br />
Wintersportler gleichermaßen:<br />
Dank der neuen vollautomatischen<br />
Beschneiungsanlage von<br />
TechnoAlpin werden 80 % des<br />
gesamten Skigebiets technisch<br />
beschneit; schneesichere Pisten<br />
mit optimaler Schneequalität<br />
können gewährleistet werden.<br />
Hochfügen, vor über 40 Jahren gegründet, bietet Skivergnügen<br />
auf 65 Pistenkilometern und verfügt über 12 Aufstiegsanlagen,<br />
davon zwei 8er-Gondelbahnen, eine kuppelbare<br />
6er-Sesselbahn mit Wetterschutzhauben, eine 4er-<br />
Sesselbahn, eine Doppelsesselbahn, vier Schlepplifte und<br />
drei Übungslifte. Wintersportler finden Pisten aller Schwierigkeitsgrade<br />
vor. Durch den Zusammenschluß mit dem<br />
Skigebiet Hochzillertal zum Top-Skiresort Ski Optimal vor<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
58<br />
Von links nach rechts: GF DI Othmar Kronthaler, Gesellschafter Hermann Wetscher und<br />
GF Konrad Schiestl von der Skiliftgesellschaft Hochfügen. Fotos: BB Hochfügen<br />
vier Jahren können Wintersportler<br />
nun zwischen 155 km Pisten und<br />
35 Aufstiegsanlagen wählen.<br />
Von den Testergebnissen<br />
überzeugt<br />
„Schneesicherheit und -qualität<br />
sind unerlässliche Faktoren für zu-<br />
friedene Gäste, die wiederkommen“,<br />
so erklärt Hermann Wetscher,<br />
einer der Gesellschafter der<br />
Skiliftgesellschaft Hochfügen, die<br />
Entscheidung für den Bau einer Beschneiungsanlage.<br />
Die Betreiber<br />
beschlossen daher, Schneitests mit<br />
den TechnoAlpin Schneeerzeugern
Bau des Speicherteiches für die Beschneiungslage.<br />
durchzuführen. Zu diesem Zweck<br />
wurden eine M18 auf Turm, eine<br />
M20 mobil, eine Lanze A9V sowie<br />
das Steuerungs- und Visualisierungssystem<br />
ATASS installiert. Die<br />
Testanlage hat sich bestens bewährt.<br />
„Unsere Schneimeister und<br />
Beschneier waren sehr zufrieden<br />
mit den Testergebnissen, insbesondere<br />
was Effizienz, Leistungsfähigkeit<br />
und Schneequalität betrifft“,<br />
faßt Wetscher zusammen.<br />
Überzeugt hat Wetscher und sein<br />
Team weiters eine Besichtigung des<br />
TechnoAlpin Hauptsitzes bzw. der<br />
Produktionsstätte in Bozen/Südtirol<br />
(I), bei der technische Details sowie<br />
Geräte erklärt und vorgeführt wurden:<br />
„Eingehende Beratung ist für<br />
uns sehr wichtig. Die TechnoAlpin<br />
Mitarbeiter sind hochqualifiziert,<br />
gehen auf die Kundenwünsche ein<br />
und stehen uns jederzeit mit Rat<br />
und Tat zur Seite.“<br />
Piste mit neuen Lanzen von TechnoAlpin.<br />
Speicherteich “Spitzingsee”<br />
www.huesker.com<br />
Gemischte<br />
Vollautomatik-Anlage<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Auftraggeber wurde eine gemischte<br />
Beschneiungsanlage mit Propellerschneeezeugern<br />
und Lanzen<br />
konzipiert. Hermann Wetscher<br />
dazu: „Hochfügen liegt auf 1 500<br />
bis 2 380 m und umfaßt Hänge, die<br />
sowohl nach Süden, Westen, Osten<br />
und Norden ausgerichtet sind. Die<br />
HUESKER Synthetic GmbH<br />
Postfach 1262 . D-48705 Gescher<br />
E-mail: info@huesker.de<br />
Ihr Ansprechpartner in<br />
Österreich: Herbert Lassnig<br />
Telefon: +43 4265-7478<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Pisten weisen daher verschiedenste Beschaffenheiten auf.“<br />
Mit einer gemischten Anlage kann somit optimal auf die<br />
unterschiedlichen Anforderungen reagiert werden und<br />
den Skifahrern können durchgehend beschneite Pisten<br />
vom Berg bis ins Tal geboten werden.<br />
Zur Schneeproduktion in Hochfügen werden insgesamt<br />
78 Schneilanzen (Modelle A9V und A30) sowie 10 Propellermaschinen<br />
M18 auf Turm mit Zentralluft und 20 M18<br />
mobil zur Verfügung stehen.<br />
Zur vollautomatischen Anlage gehören zudem eine<br />
neue Hauptpumpstation mit einer Förderkapazität von<br />
240 l/s, eine Druckerhöhungs- bzw. –reduzierungsstation<br />
sowie eine zentrale Kompressorstation. Dabei stehen<br />
verschiedene bewährte Möglichkeiten zur Verfügung,<br />
die Anlage energieeffizient zu betreiben. Die Anlage<br />
nutzt den Eigendruck des Wassers aus, das vom<br />
Speicherteich aus talwärts rinnt und dabei statischen<br />
Druck durch die Höhendifferenz aufbaut; die untere<br />
Pumpstation dient gleichzeitig zur Wasserspeicherbefüllung<br />
und zur Beschneiung.<br />
Gesteuert wird die gesamte Anlage mit der Software<br />
ATASS, die auch die Betriebzustände und die von den eingebundenen<br />
Komponenten gelieferten Werte aufzeichnet<br />
und auf diesem Weg optimale Kontrolle über die Wirtschaftlichkeit<br />
gewährleistet.<br />
Nächstes Jahr wird durch eine zweite Ausbaustufe der Anlage<br />
das gesamte Skigebiet Hochfügen beschneit werden<br />
können – um noch mehr begeisterte Skifahrer zu gewinnen.<br />
pi<br />
Bauen mit Geokunststoffen!<br />
Erd- und Grundbau<br />
Deponiebau<br />
Wasserbau<br />
Verkehrswegebau<br />
Geosynthetics made by HUESKER - aus Erfahrung zuverlässig!<br />
Beratung, Planung,<br />
Umsetzung - weltweit.<br />
DAP-PL-3226.00<br />
Akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025<br />
Abdichten . Bewehren . Dränen . Filtern . Schützen . Stabilisieren . Trennen . Verpacken<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
59
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
HUESKER Österreich-<br />
Repräsentant Herbert<br />
Lassnig hat bereits 42<br />
Speicherteichanlagen<br />
erfolgreich umgesetzt.<br />
Im Mittelpunkt der Entwicklungsarbeit von HUESKER stehen<br />
die Kunden-Anforderungen, denen man sich mit Flexibilität<br />
und hoher Qualifikation widmet. So individuell die<br />
Ansprüche – so vielfältig ist auch die HUESKER-Produktpalette<br />
und ihre Einsatzmöglichkeiten: Zum Standardprogramm<br />
gehören synthetische Gewebe, Geogitter, Verbundstoffe<br />
und Ton-Dichtungsbahnen. Vliesstoffe sowie<br />
Drän- und Erosionsschutzmatten runden das Angebot ab.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
60<br />
HUESKER Geokunststoffe –<br />
aus Erfahrung zuverlässig!<br />
Die HUESKER Synthetic GmbH aus<br />
Gescher (Deutschland) entwickelt, fertigt<br />
und vermarktet weltweit seit Jahrzehnten<br />
maßgeschneiderte Geokunststoffe für die<br />
Bauindustrie sowie technische Textilien für<br />
Landwirtschaft, Industrie und Handel. In der<br />
Seilbahnbranche kommen Geokunststoffe<br />
im Bereich der Abdichtung bei Speicherteichen<br />
oder als Geogitter zur Dammbewehrung<br />
zum Einsatz.<br />
Luftaufnahme vom Firmengelände HUESKER in Gescher. Fotos HUESKER.<br />
Auszug aus dem Standardprogramm:<br />
? Fortrac ® : flexibles, äußerst hochfestes<br />
Geogitter mit nachweisbarem<br />
Erfolg bei der Bodenbewehrung;<br />
? HaTelit ® : flexible Armierungsgitter<br />
zur Bewehrung von Asphaltschichten;<br />
? Fornit ®: biaxiales Geogitter zur<br />
Tragschichtbewehrung;<br />
? Stabilenka ® : hochwertiges wasserdurchlässiges<br />
Gewebe zur<br />
Dammstabilisierung;<br />
? Comtrac ® : hochmodules Bewehrungsmaterial,<br />
das auch mit<br />
unterschiedlichen Vliesstoffen kombiniert<br />
werden kann;<br />
? Incomat ®: hochfestes Doppelgewebe<br />
zur Böschungs- und Sohlensicherung;<br />
? HaTe ® : Filtervliese und -gewebe<br />
zum Trennen, Filtern und Stabilisieren.<br />
Z. B. zur Erhaltung von Wasserwegen<br />
(unter anderem im Uferschutz);<br />
? NaBento ® : Geosynthetische-Ton-<br />
Dichtungsbahn (GTD) – ein sandwichartiger<br />
Verbundstoff mit Bentonitfüllung<br />
zur Abdichtung im<br />
Wasserbau und zum Umweltschutz;<br />
? Ringtrac ® : Gewebehüllen – d. h.<br />
vertikale, pfahlähnliche Sandsäulen<br />
ummantelt mit Geokunststoff – ein<br />
kostengünstiges Gründungssystem<br />
für Dämme auf wenig tragfähigem<br />
Untergrund.<br />
Neben diesem Standardprogramm<br />
entwickelt HUESKER mit hoher<br />
technischer Kompetenz seit über<br />
40 Jahren in intensiver Zusammenarbeit<br />
mit Kunden, Ingenieurbüros,<br />
Forschungs- und Prüfinstituten individuelle<br />
Lösungen für unterschiedliche<br />
bautechnische Anwendungen<br />
– innovativ, wirtschaftlich<br />
und umweltfreundlich.<br />
Damit bietet HUESKER weltweit<br />
unterschiedlichste bautechnische<br />
Lösungen. Dadurch werden Projekte<br />
ermöglicht, die vom Erd- und<br />
Grundbau, Straßen-, Eisenbahnund<br />
Flugplatzbau bis hin zu Wasserbau,<br />
Deponiebau, der Sanierung<br />
von industriellen und kontaminierten<br />
Böden sowie Asphaltbewehrungen<br />
reichen.<br />
Die Österreich-Vertretung<br />
in Weitensfeld<br />
Bereits seit 1996 vertritt Herbert<br />
Lassnig die Interessen der HUESKER<br />
Synthetic GmbH in Österreich<br />
(Weitensfeld). Seine fundierte Ausbildung<br />
und seine berufliche Erfahrung<br />
(geprüfter Schweißer für<br />
Kunststoffdichtungsbahnen und<br />
Rohrleitungen, langjährige Leitung<br />
einer Fachwerkstätte für Kunststoff-
ehälterbau und Rohrleitungen,<br />
Bauleitung im Bereich Abdichtungen<br />
wie Deponie- und Speicherteichbau<br />
sowie am Kunststoff-Erdgasleitungsnetz,baukaufmännische<br />
Ausbildung usw.) waren die<br />
besten Voraussetzungen, um in<br />
den Vertrieb von HUESKER zu<br />
wechseln. Wie kaum ein anderer,<br />
kennt Herbert Lassnig als technischer<br />
Verkäufer die Interaktion der<br />
Abdichtungsmaterialien. Dies gilt<br />
insbesondere für die Auswahl der<br />
passenden Kunststoffdichtungsbahn<br />
(speziell deren Oberflächenstruktur)<br />
mit Dränagematten und<br />
Schutzvliesstoffen. Dank seiner umfangreichen<br />
Erfahrung wird dine<br />
Meinung von Herbert Lassnig auch<br />
bei Planungsbüros und den ausführenden<br />
Fachbetrieben für Abdichtungen<br />
gerne gehört.<br />
„Der notwendigen Qualität und<br />
Sorgfalt bei der Entscheidung für<br />
ein geeignetes Material im Bereich<br />
der Speicherteichabdichtungen<br />
wird vielfach zu wenig Beachtung<br />
geschenkt. Dies gilt insbesondere<br />
für die Auswahl von Oberflächenstrukturen<br />
bei den Kunststoffdichtungsbahnen<br />
und deren Auswirkung<br />
auf die Standsicherheit. Die<br />
Auswirkung, wie z. B. das Abgleiten<br />
der wasserseitigen Schüttung bis<br />
hin zur Zerstörung der Abdichtung,<br />
hat leider wohl schon mancher<br />
leidvoll erfahren müssen“<br />
weiß Herbert Lassnig aus Erfahrung.<br />
„Daher empfehle ich allen<br />
Entscheidungsträgern, eine Vergabe<br />
der Abdichtungsarbeiten ausschließlich<br />
an Fachverlegebetriebe<br />
mit ausreichend Erfahrung und<br />
Kompetenz, denn manchmal kann<br />
billig ganz schön teuer werden“ so<br />
Herbert Lassnig.<br />
Mit der Firma GSE Lining Technology<br />
GmbH hat HUESKER einen Kooperationspartner<br />
an seiner Seite,<br />
der weltweit qualitativ hochwertige<br />
Speicherteich Zehnerkar (Obertauern, A): GU: Plantrans GmbH Obertauern,<br />
Abdichtung: Florian Bautechnik GmbH Spittal/Drau, HUESKER Geokunststoffe.<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Speicherteich Wurzeralm (Hinterstoder, A): GU: Fa. Bernegger<br />
Bau aus Molln, Abdichtung: ISO-M GmbH St. Peter ob<br />
Judenburg, HUESKER Geokunststoffe.<br />
Kunststoffdichtungsbahnen (für Österreich nach der geltenden<br />
ÖNORM S 2073) produziert.<br />
Pistenentwässerung und Erdbewehrung<br />
Das Produktspektrum der Firma HUESKER endet aber<br />
nicht am Speicherteich. Den Seilbahnbetreibern bieten<br />
Geokunststoffe aus dem Hause HUESKER eine Vielzahl an<br />
Lösungen: Zum Beispiel Enkadrain Findrain ® zur Pistenentwässerung<br />
oder Fortrac ® Geogitter zur Errichtung von<br />
Pistenverbreiterungen (bewehrte Erde) oder die HaTe ®<br />
Rohrleitungs- und Kabelschutzvliesstoffe, alles selbstver-<br />
ständlich auf passende Breiten produziert. „Der Auszug<br />
unserer Referenzliste spiegelt unsere Kompetenz wieder.<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei allen Seilbahnbetreibern,<br />
Planungsbüros, Fachverlegern, Bauunternehmungen<br />
und Händlern für das bisher entgegengebrachte<br />
Vertrauen herzlich bedanken. Auch für die Zukunft<br />
möchte ich unsere Unterstützung anbieten und<br />
weiterhin um ihr Vertrauen bitten,“ spricht Herbert Lassnig<br />
alle Entscheider an.<br />
i<br />
Infos: www.huesker.com<br />
HUESKER Speicherteiche Österreich<br />
2006–2007<br />
2006<br />
? Mölltaler Gletscher, 9831 Flattach<br />
? Ennslingalm, 8967 Haus/Ennstal<br />
? Schischaukel, 2872 Mönichkirchen<br />
? Speicherteich Aineck, 5582 St. Michael<br />
? 6293 Tux<br />
2007<br />
? 5632 Dorfgastein<br />
? 5532 Filzmoos<br />
? Speicherteich Lamark, 6263 Fügen<br />
? 6281 Gerlos/Pass<br />
? Speicherteich Wurzeralm, 4582 Spital am Phyrn<br />
? Speicherteich Goldried, 9971 Matrei<br />
? Speicherteich Möseralm-Steinplatte, 6384 Waidring<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
61
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
AGB berichtet über aktuelle Baustellen<br />
Die Firma AGB aus Hall wurde heuer wieder<br />
von vielen namhaften Bergbahn-Unternehmen<br />
beauftragt, die hydraulische Anlagentechnik für<br />
Beschneiung zu errichten. Nachstehend folgt<br />
ein Überblick über derzeit in Bau befindliche<br />
Projekte.<br />
Auch bei der neuen Hauptpumpstation Lofer mit 2 Caprari<br />
Hochdruckpumpen (550 KW) war AGB für die Hydraulik<br />
verantwortlich. Foto: AGB<br />
? Bergbahnen Ellmau Going GmbH & Co Hartkaiserbahn<br />
KG<br />
Erweiterung der Kompressorstation Tanzboden mit Atlas<br />
Copco Kompressor 110 KW, Errichtung der neuen<br />
Füllpumpstation Kaiserexpress für Teichbeschickung.<br />
? Bergbahnen Steinplatte Waidring<br />
Errichtung der neuen Hauptpumpstation Möseralm,<br />
Pumpleistung ca. 1 350 KW (Vogel Pumpen), Teichkühlanlage<br />
mit 2 Stk. Atlas Copco Schraubenkompressoren<br />
mit je 15 KW Motorleistung, Kühlturmanlage ausgelegt<br />
in der Baustufe 1 auf 80 l/s; Erweiterung der Pumpstation<br />
Plattenkogel mit Vogel Pumpen, Pumpleistung ca.<br />
400 KW.<br />
? Bergbahnen Flachau GmbH<br />
Erweiterung der Pumpstation P04 mit 4 Pumpen (Gesamtleistung<br />
650 KW) und P13 mit 5 Pumpen (Gesamtleistung<br />
1 650 KW) und Pumpstation P20 mit 3 Pumpen<br />
(Gesamtleistung 620 KW); Damit wurde die Förderleistung<br />
der Beschneiungsanlage um ca. 450 l/s erhöht.<br />
Schieberschächte in der Feldleitung.<br />
? St. Johanner Bergbahnen GmbH<br />
Errichtung der neuen Hauptpumpstation Schlosserberg<br />
mit insgesamt 9 Hochdruckpumpen mit einer Gesamtleistung<br />
von ca. 3 200 KW, alles ausgeführt mit Caprari-<br />
Pumpen; Kühlturmanlage vorbereitet für eine Kühlleistung<br />
von 480 l/s; Teichkühlanlage mit 2 Atlas Copco<br />
Schraubenkompressoren mit je 15 KW Motorleistung;<br />
Kompressorstation Schlosserberg mit 2 Atlas Copco<br />
Schraubenkompressoren mit insgesamt 500 KW Motorleistung;<br />
Kompressorstation Sauregg mit 2 Stk. Atlas<br />
Copco Schraubenkompressoren mit insgesamt 500 KW<br />
Motorleistung. Erweiterung der Pumpstation Angerer<br />
Alm mit einer Hochdruckpumpe mit 302 KW Leistung.<br />
Wegen vollster Zufriedenheit wurden wie bereits schon<br />
1998 wiederum Caprari-Pumpen für alle Stationen verwendet.<br />
Damit sind in St. Johann bereits ca. 6 500 KW<br />
Caprari-Pumpleistung installiert.<br />
? Reiteralm Bergbahnen GmbH & Co KG<br />
Hier war AGB als Unterlieferant von der Firma SUFAG tä-<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
62<br />
tig. Es wurden insgesamt 6 Pumpstationen<br />
mit einer Gesamtleistung<br />
von ca. 3 000 KW installiert.<br />
Pumpenfabrikat: Vogel; Weiters<br />
wurde eine Kühlturmanlage für<br />
150 l/s geliefert und montiert.<br />
? Bergbahnen Lungau GmbH<br />
& Co KG<br />
Erweiterung der Hauptpumpstation<br />
um ca. 600 KW mit Caprari<br />
Pumpen; Neue Druckreduzierstation;<br />
Teichkühlanlage mit 2 Atlas<br />
Copco Kompressoren á 11 KW<br />
Motorleistung.<br />
? Bergbahnen Brixen im Thale<br />
AG<br />
Neue Pumpen in der Vorpumpstation<br />
Brixentaler Ache mit 75<br />
KW Motorleistung; Neue Vorpumpstation<br />
Hof: mit 2 Caprari<br />
Vorpumpen á 37 KW Motorleistung;<br />
Neue Hauptpumpstation<br />
Hof mit 2 Caprari 100 bar Hochdruckpumpen<br />
á 355 KW Motorleistung.<br />
? Bergbahn Lofer GesmbH<br />
Vorpumpstation in Containerausführung<br />
mit 2 Caprari Pumpen;<br />
Hauptpumpstation mit 2 Caprari<br />
Hochdruckpumpen, Pumpengesamtleistung<br />
ca. 550 KW; Kompressorstation<br />
mit einem Atlas<br />
Copco Schraubenkompressor mit<br />
200 KW Motorleistung; Teichkühlung<br />
mit einem Atlas Copco<br />
Schraubenkompressor, Schieberschacht.<br />
? Alpendorf Bergbahnen AG<br />
Erweiterung Pumpstation Kreis-<br />
tenalm mit einer 355 KW-Caprari<br />
Pumpe; Errichtung neue Pumpstation<br />
Gernkogel mit einer Caprari<br />
Vor- und Hochdruckpumpe<br />
mit einer Gesamtleistung von ca.<br />
160 KW; Kühlturmanlage Hahnbaum<br />
für 15 l/s.<br />
? Schilifte Lech Ing. Bildstein<br />
GmbH.<br />
Errichtung neue Kompressorstation<br />
mit 2 Atlas Copco Schraubenkompressoren<br />
á 750 KW Motorleistung;<br />
Neue Vorpumpstation<br />
und Schieberschacht.<br />
? Bergbahnen Dienten<br />
Neu-Ausbau Vorpumpstation mit<br />
32 KW Vorpumpe; Hauptpumpstation<br />
mit 500 KW Hochdruckpumpe<br />
100 bar.<br />
? Alpbacher Bergbahnen<br />
GesmbH & CoKG<br />
Schieberstation Kohlegrubebach<br />
mit Vorpumpen und Rückspülfilter;<br />
Schieberstation Jochanger mit<br />
Vorpumpen, Rückspülfilter und<br />
Wasserentkeimungsanlage; Teichkühlanlage<br />
ausgeführt mit 2 Atlas<br />
Copco Schraubenkompressoren á<br />
22 KW.<br />
? Kartitscher Liftgesellschaft<br />
mbH<br />
Pumpstation mit einer Pumpleistung<br />
von insgesamt 215 KW, mit<br />
Caprari Pumpen, Kühlturmanlage<br />
für 20 l/s.<br />
? Ferienhotel Lärchenhof<br />
Pumpstation mit Caprari Pumpen,<br />
Kühlturmanlage für 13 l/s.
Schnee für die Gletscherzone<br />
Erst Ende August begannen die Arbeiten<br />
an dem rund 2 000 Meter langen Rohrsystem<br />
der neuen vollautomatischen Beschneiung<br />
unterhalb des Diavolezza-<br />
Berghauses. Unmittelbar im Gletschergebiet<br />
zwischen 2 860 und 3 000 Metern<br />
gelegen, errichteten die Mitarbeiter der<br />
Diavolezza-Bahn die Wasserversorgung<br />
mit insgesamt 12 Zapfstellen überirdisch<br />
in Hanglage. Der neue Abschnitt schließt<br />
an das bestehende System auf der Talabfahrt<br />
mit 60 manuellen Abzwei-gern an,<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Die neue Pumpstation der vollautomatischen Schneeanlage wurde samt Steuerung in der<br />
bestehenden alten Mittelstation des ehemaligen Gletscherlifts untergebracht (2 860 m).<br />
Rechts das Naturreservoir mit geschätzten 7 000 m 3 Speichervermögen. Fotos: tb<br />
Frey AG Stans<br />
Schneisteuerungen auf<br />
höchstem Niveau<br />
Mit der Erweiterung ihrer Beschneiungsanlage im oberen Bereich<br />
der Diavolezza-Piste sichert die Engadiner Bergbahnen St. Moritz AG<br />
Diavolezza nicht nur den Skibetrieb auf knapp 3 000 m, sondern<br />
leistet auch einen Beitrag zur Bewahrung der dortigen Gletscher.<br />
Nach einer kurzen Bauzeit unter schwierigen Bedingungen erfolgte<br />
die Inbetriebsetzung Ende Oktober. Die Steuerung der vollautomatischen<br />
Anlage wurde von der Frey AG Stans realisiert, Schneeerzeuger,<br />
Abzweiger und Pumpen lieferte SUFAG.<br />
und ersetzt insgesamt sechs raupenmontierte<br />
Schneeerzeuger, mit denen bislang<br />
die Schneelage punktuell verbessert wurde.<br />
Langfristig soll die neue Linie auch den<br />
Bestand der Gletscherzone im Pistenbereich<br />
sichern. Man geht sogar davon aus,<br />
dass die verbesserte Versorgung mit erzeugtem<br />
Schnee nicht nur eine wirksamere<br />
Überdeckung bietet, sondern<br />
durch die gezielte Verteilung entsprechender<br />
Mengen – gewissermaßen als<br />
„Zufütterung“ – den Neuaufbau von<br />
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TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Gletschereis ermöglicht. Versorgt wird die Anlage primär<br />
durch den unmittelbar am Fuß liegenden natürlichen<br />
Gletschersee (ca. 7 000 m 3 ) – im Bedarfsfall kann zusätzliches<br />
Wasser aus einem weiteren Naturreservoir auf 2 850<br />
m Höhe gepumpt werden.<br />
Innerhalb kurzer Zeit entwickelten die Ingenieure der Frey<br />
AG Stans ein Steuerungskonzept, das ein hohes Maß an<br />
Betriebskomfort und -sicherheit bietet. Das System verarbeitet<br />
alle eingehenden Signale der mit umfangreicher<br />
Wettersensorik und eigenen Hydranten ausgestatteten<br />
SUFAG S Compact-Schneerzeuger und steuert entsprechend<br />
alle Funktionen der Pumpstation sowie des anspruchsvollen<br />
Wasserkreislaufes. Die Steuerzentrale mit aktueller<br />
SPS-Technologie sitzt im Pumpenhaus und ist via<br />
LWL-Ethernet mit dem SUFAG-Funkmodul in der Bergstation<br />
verbunden, das wiederum die Kommunikation mit<br />
den insgesamt 14 SUFAG-Aggregaten (davon 7 als feste<br />
Turminstallationen) und den weiteren Funktionselementen<br />
der vollautomatischen Beschneiung sicher stellt.<br />
Gleichzeitig ist das Frey-System an das Kommunikationsnetzwerk<br />
der Bahngesellschaft angebunden. Das ermöglicht<br />
den problemlosen Abruf aller in benutzerfreundlichen<br />
Funktionsmenüs visualisierten Betriebsdaten im<br />
Netzwerk oder über das Internet.<br />
Zusätzlich lassen sich über die neue Frey-Steuerung auch<br />
die Schneeerzeuger an den 60 Abzweigern im Bereich der<br />
Talabfahrt fernsteuern, wobei die insgesamt drei Pumpwerke<br />
für diesen Abschnitt weiterhin manuell betrieben<br />
werden.<br />
Leistungsfähige Komponenten<br />
in offener Architektur<br />
Die spezifischen Anforderungen machten den Einsatz<br />
hochwertiger Anlagentechnologie notwendig. Als Hauptpumpen<br />
kommen zwei leistungsfähige 110 kW-Aggregate<br />
zum Einsatz, die in der Praxis eine Maximalleistung von<br />
40 l/sec bei 38 bar Druck erreichen. Die Pumpleistung<br />
wird dabei über zwei Frequenzumrichter an den jeweiligen<br />
Mengen- und Druckbedarf angepasst. Frey setzt hier<br />
die bewährten „Low Harmonic Drives“ von ABB ein, die<br />
über eine direkte Busverbindung mit der SPS-Steuerung<br />
kommunizieren. Im Gegensatz zum Konstant-Antrieb<br />
spart dies nicht nur erheblich Energie, sondern minimiert<br />
auch die Erwärmung des in der Schneiperiode ca. + 2 °C<br />
warmen Schneiwassers im Pumpendurchlauf.<br />
Die überirdische Rohrverlegung erforderte auch eine Entleerung<br />
des Systems nach dem Schneivorgang. Die Funktion<br />
der Entleerventile wird dabei vollautomatisch durch<br />
die Frey-Steuerung überwacht. Nach Beendigung des<br />
Schneivorgangs öffnen die Rückläufe selbsttätig und das<br />
Wasser fließt in der Druckleitung zurück in den Speichersee.<br />
Restwassersensoren überwachen dabei zuverlässig die<br />
vollständige Entleerung des Systems.<br />
Die Zusammenführung aller relevanten Anlagenfunktionen<br />
in der offenen Architektur der Frey-Steuerung macht<br />
den Schneibetrieb einfach und komfortabel. Die Bedienerführung<br />
visualisiert die einzelnen Komponenten und ermöglicht<br />
die schnelle Überprüfung des Betriebsstaus auf<br />
einen Blick. Denkbar einfach sind auch die Menüs gestal-<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
64<br />
Die leistungsfähigen Pumpen können über Frequenzumrichter bedarfsabhängig<br />
geregelt werden.<br />
tet: Der Schneimeister gibt lediglich<br />
für die einzelnen Schneeerzeuger<br />
die wichtigsten Parameter als<br />
Sollwerte ein. Melden die Wettersensoren<br />
an den einzelnen Aggregaten<br />
die entsprechenden Schneibedingungen,<br />
fährt das Pumpsystem<br />
an. Bei ausreichender Pumpenleistung<br />
startet die Steuerung<br />
dann den Schneivorgang automatisch<br />
oder nach Bestätigung.<br />
Schneisegment<br />
wird verstärkt<br />
Die Steuerungstechnologie für<br />
Schneeanlagen zählt neben den<br />
Seilbahnsteuerungen und elektrotechnischen<br />
Ausrüstungen für Aufstiegsanlagen<br />
bereits seit vielen Jahren<br />
zum Leistungsangebot der Frey<br />
AG Stans. So lieferten die Stanser<br />
vor zehn Jahren etwa die Schneeanlagen<br />
des Diavolezza-Nachbarn<br />
Celeriner Bergbahnen.<br />
Dabei ist die Offenheit gegenüber<br />
den Hard- und Softwarekomponenten<br />
der Lieferanten von Schneeerzeugern,<br />
Abzweigerventilen oder<br />
der Wettersensorik ein Grundprinzip<br />
der Stanser Entwickler. Dadurch<br />
kann der Betreiber die exakt auf seine<br />
Bedürfnisse passende Schneitechnologie<br />
mit einer modernen<br />
Steuerung nach Schweizer Qualitätsstandards<br />
kombinieren. Ebenso<br />
lassen sich bestehende Schneeanlagen<br />
leicht nachrüsten oder beim<br />
Ausbau einer Beschneiung bestehende<br />
Pumpwerke einfach in die<br />
neue Steuerungsarchitektur integrieren.<br />
So geschehen beispielsweise in Engelberg,<br />
der Frey-Topreferenz der<br />
Saison 2006/2007. Die dortige<br />
Frey-Steuerung koordiniert den Betrieb<br />
von rund 160 Schneilanzen,<br />
die von drei Kompressorstationen<br />
sowie neun Pumpwerken versorgt<br />
Die kompakte Frey-Steuereinheit mit den beiden ABB-Frequenzumrichtern (rechts).
werden. Dabei wurden drei bestehende<br />
Pumpwerke in die Wasserversorgung<br />
integriert, die eine Gesamtleistung von<br />
3 MW bietet.<br />
Auch angesichts der vielfach anstehenden<br />
Modernisierungs- und Erweiterungsprojekte<br />
im Schweizer Alpenraum<br />
will die Frey AG Stans ihr Engagement in<br />
Sachen Schneeanlagen-Steuerung weiter<br />
intensivieren. Dabei setzen die Stanser,<br />
wie im Seilbahnbereich, auf den<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Die vollautomatische Diavolezza-Schneeanlage (rechts oben) im visualisierten Bedienermenü.<br />
Teilweise von der Eingabemaske verdeckt sind die talseitigen Linien mit insgesamt 60 Schächten,<br />
deren Pumpwerke manuell gesteuert werden, deren Schneeerzeuger jedoch über die Frey-Steuerung<br />
funkferngesteuert werden können.<br />
kompetenten Vor-Ort-Service ihrer Projektingenieure,<br />
die alle Abläufe innerhalb<br />
eines Projektes von der Planung bis zur<br />
Inbetriebsetzung koordinieren.<br />
So auch auf der Diavolezza, wo die beiden<br />
Projektverantwortlichen Beat Zimmermann<br />
und Hans-Ueli Schwab die<br />
Montagearbeiten Anfang Oktober sowie<br />
die knapp zweiwöchige Inbetriebsetzung<br />
samt umfangreicher Testläufe persönlich<br />
begleiteten. Die Arbeiten fielen just in die<br />
Revisionspause der Diavolezza-Seilbahn,<br />
was den Transport erschwerte<br />
und den Technikern mehrtägige<br />
Aufenthalte im 3 000 Meter<br />
hoch gelegenen Diavolezza-<br />
Berghaus bescherte.<br />
Genau im Anschluss an das<br />
Projekt steht für Beat Zimmermann<br />
dann gleich die nächste<br />
Inbetriebsetzung an: In Rougemont<br />
installiert Frey eine Steuerung<br />
für ein neues Hochdrucksystem<br />
mit ca. 64 mehrstufigen<br />
Lanzenschächten und<br />
zwei Pumpwerken. tb<br />
Die Frey-Projektverantwortlichen<br />
Beat Zimmermann (l.) und<br />
Hans-Ueli Schwab mit dem stv.<br />
Diavolezza-Schneimeister Franz<br />
Suppiger (m.)<br />
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TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
Zaugg AG Eggiwil:<br />
Top auf Straßen und in der Pipe<br />
Wer der Zaugg AG Eggiwil in den Herbstmonaten einen Besuch abstattet, fühlt sich unweigerlich auf den<br />
gut sortierten Bauhof einer größeren Wintermetropole versetzt: Schneepflüge aller Größen, Frässchleudern<br />
mit unterschiedlichsten Kapazitäten warten versandfertig verpackt auf dem Firmenareal in Eggiwil. Kommunalorange<br />
wohin man blickt – deutliches Zeichen dafür, dass die Winter- und Straßendienstausrüstungen das<br />
Hauptstandbein der rund 120 Mitarbeiter starken Unternehmung sind. Im Gespräch mit Geschäftsführer<br />
Daniel Frutiger wird allerdings schnell deutlich, dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handelt.<br />
Tatsächlich ist das Unternehmen an seinem über 110-jährigen<br />
Standort in zahlreichen Segmenten des Spezialmaschinenbaus<br />
extrem breit aufgestellt. Neben der Kommunaltechnik<br />
mit speziell angepassten Fahrzeug-Anbautechnologien,<br />
entwickelt und baut Zaugg spezifische Maschinen<br />
und Geräte für die Unkrautbeseitigung, ist führend in<br />
der maßgeschneiderten Konzeption von Schneeräumern<br />
für schienengebundene Fahrzeuge aller Art und lastet im<br />
Fahrzeugbau seine Kapazitäten zusätzlich mit der Lohnfertigung<br />
von Baustellendumpern aus. Zu dieser breiten Palette<br />
kommt die Pistenbearbeitung, die mit klassischen<br />
Front-Frässchleudern zur Schneeverfrachtung und der<br />
Zaugg-Halfpipe-Technologie einen Anteil von gut 20 %<br />
am Unternehmensumsatz hat.<br />
Breites Angebot<br />
Die Gründe für diese breite Aufstellung liegen in der jüngeren<br />
Geschichte: Mitte der neunziger Jahre geriet das<br />
1965 gegründete Familienunternehmen Gebrüder Zaugg<br />
AG nach einem Absatzeinbruch im Winterdienst in eine<br />
wirtschaftliche Schieflage. Diese konnte 1997 durch die<br />
gemeinsame Anstrengung regionaler Investoren und der<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
66<br />
Die Produktionsstätte der Zaugg AG Eggiwil wurde 2004 errichtet und erweitert.<br />
Mitarbeiterschaft abgewendet werden.<br />
Unter Leitung von Erich Kromer<br />
– bis vor 7 Jahren Geschäftsführer<br />
– restrukturierte man das<br />
Produktionsprogramm. Der bis dahin<br />
mitbestimmende landwirt-<br />
schaftliche Fertigungszweig wurde<br />
aufgegeben und lebt heute lediglich<br />
als angegliederter regionaler<br />
Verkaufs- und Service-Dienstleister<br />
fort. Als Kernkompetenzen rückten<br />
Schneeräumung und Kommunaltechnik<br />
in den Mittelpunkt, wobei<br />
Eggiwil als zentraler Konstruktionsund<br />
Fertigungsstandort erhalten<br />
wurde. Heute umfasst die Entwicklungsabteilung<br />
zehn Ingenieure –<br />
die rund 90 Mitarbeiter in der 2004<br />
neu errichteten Produktion werden<br />
auf regionaler Ebene durch etwa 50<br />
externe, in Lohn fertigende, aber<br />
selbständige Werkstätten und von<br />
langfristig verbundenen Zulieferern<br />
unterstützt.<br />
Dieser hohe Grad an Eigenständigkeit,<br />
der schon 1999 mit der erfolgreichen<br />
ISO-Zertifizierung bescheinigt<br />
wurde und der sich auch<br />
im zentral gesteuerten Europavertrieb<br />
unter Verkaufsleiter Rolf Egli<br />
fortsetzt, ist für Geschäftsführer Daniel<br />
Frutiger die Grundlage des Erfolges.<br />
„Als Spezialist für Anbau-<br />
Geräte nehmen wir grundsätzlich<br />
Insgesamt 120 Mitarbeiter fertigen in Eggiwil die umfangreiche Zaugg-Produktpalette.
eine neutrale Position ein. Wir sind in keinem<br />
unserer Segmente mit einem Hersteller<br />
von Trägergeräten ‚verheiratet’,<br />
das bringt uns die wichtige Unabhängigkeit<br />
in der Entwicklung leistungsfähiger<br />
und qualitativ hochwertiger Lösungen.“<br />
So ist Zaugg im Winterdienst vor allem<br />
seiner Vielseitigkeit wegen Schweizer<br />
Marktführer. „Alle Fahrzeughersteller führen<br />
mit unseren Anbaugeräten und Aggregaten<br />
vor,“ unterstreicht Daniel Frutiger,<br />
wobei diese Referenzposition Traktor-Kleinpflüge,<br />
4WD-Anbauten, schweres<br />
Räumgerät bis 9,0 Meter Breite sowie<br />
die insgesamt neun Geräteklassen der<br />
Zaugg-Schneefrässchleudern umfasst.<br />
Entsprechend breit ist auch der Kundenkreis<br />
am Schweizer Heimmarkt, der gut<br />
60 % des Unternehmens-Umsatzes ausmacht.<br />
Neben Kommunen und regionalen<br />
Verkehrsträgern sind es vorrangig deren<br />
private Subunternehmer aus Bauund<br />
Landwirtschaft, die für die vielfältigsten<br />
Trägergeräte Lösungen bei Zaugg<br />
suchen. Weniger vielseitig ist das Export-<br />
Geschäft im Winterdienst, das vor allem<br />
durch Großaufträge bestimmt ist. Hier<br />
plant Zaugg für die kommenden Jahre<br />
ein verstärktes Engagement in den Nachbarmärkten<br />
Deutschland und Österreich.<br />
Gleichzeitig positioniert man sich mit<br />
speziellen Lösungen wie den voll autarken<br />
Monoblock-Schneefrässchleudern<br />
(z. B. für Radlader) auch erfolgreich in<br />
Übersee-Märkten, die über ein Netz von<br />
Händlern und Servicepartnern betreut<br />
werden (siehe MM 5/07).<br />
Zaugg setzt Standards<br />
Weltweit vermarktet Zaugg auch seine<br />
Half-Pipe-Maschinen für Pistengeräte,<br />
die sich seit 1999 mit insgesamt 300<br />
platzierten Einheiten in heute drei Gerä-<br />
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
Erfolg auf Lager (v. l.):<br />
Zaugg-Geschäftsführer<br />
Daniel Frutiger und<br />
Rolf Egli, zuständig für<br />
die Kommunikation<br />
und Exporte, vor Fräshaspeln<br />
der Halfpipe-<br />
Fräsmodelle.<br />
teklassen als eigenständige Produktlinie<br />
im Unternehmensangebot etabliert hat.<br />
Mit Pipe Monster, Pipe Designer und<br />
Tube Designer bieten die Schweizer eine<br />
modular aufgebaute Palette, die sich sowohl<br />
an den Wünschen von Snowboardern<br />
aller Klassen, den Erfordernissen der<br />
Halfpipe-Bauer als auch an den wirtschaftlichen<br />
Ansprüchen von Pistengeräte-Betreibern<br />
orientiert.<br />
Von Anfang an war Daniel Frutiger an<br />
der Entwicklung des Halfpipe-Geräteprogramms<br />
beteiligt. „Wir haben natürlich<br />
frühzeitig auf die Frässchleuder-Technologie<br />
gesetzt – das ist unser Metier. Und<br />
nur dieses Verfahren bietet letztlich die<br />
Möglichkeit, in einem Arbeitsschritt mit<br />
einer Maschine den Schnee abzutragen<br />
und gezielt für die Modellierung aufzubringen.“<br />
Von der Idee bis zur Umsetzung<br />
war es allerdings ein langer Weg:<br />
„Wir haben sehr eng mit den Praktikern<br />
aus der Szene zusammen gearbeitet. Von<br />
den Fahrern haben wir gelernt, wie eine<br />
ideale Halfpipe auszusehen hat, die Park-<br />
Designer haben uns gesagt, worauf es<br />
beim Bau und besonders im Unterhalt<br />
ankommt,“ erklärt Daniel Frutiger die<br />
Entwicklungsarbeit mit weltbekannten<br />
Cracks, wie dem schweizerischen Olympiasieger<br />
Gian Simmen, sowie Fahrern<br />
und Park-Designern aus dem Schweizer<br />
Boarder-Dorado Laax und dem österreichischen<br />
Kaunertal. „Theoretisch zeichnet<br />
eine gute Halfpipe vor allem die ideale<br />
Beschleunigungsphase im Kurvenradius<br />
aus. Im ständigen Feintuning mit<br />
den Top-Fahrern und Parkdesignern haben<br />
wir genau das in unserem Maschinenkonzept<br />
umgesetzt, wobei ‚unsere<br />
Pipes’ in den vergangenen Jahren praktisch<br />
zur Referenz für Wettbewerbs-Standards<br />
wurden.“ So baute das damalige<br />
Zaugg-Spitzenmodell der Pipe Monster-<br />
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TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Von Eggiwil aus gehen die verschiedenen Modellreihen der Halfpipe-<br />
Frässchleudern in Märkte auf der ganzen Welt.<br />
Linie die 18-Fuß-Olympia-Pipe in Turin 2006, bei zahlreichen<br />
aktuellen Bewerben und den nächsten Winterspielen im kanadischen<br />
Vancouver wird der Standard in der Flankenhöhe durch<br />
das neue 22-Fuß-Modell gesetzt.<br />
Vorteil Frästechnik<br />
„Damit haben wir allerdings wohl die Grenze des anbautechnisch<br />
Machbaren erreicht“, unterstreicht Daniel Frutiger. Auch<br />
bei den derzeit größten Pistenmaschinen der 350-kW-Klasse setzen<br />
Chassisstärke, Bodenhaftung und letztlich die Motorleistung<br />
der Trägergeräte die Grenzen für die maschinelle Erstellung von<br />
Halfpipes. Bei maximal 1 500 kg Anbaugewicht liegen heute die<br />
größten Zaugg-Pipefrässchleudern. Die Anbauvorrichtung und<br />
die Leistungsaufnahme lassen sich dabei spezifisch auf die Auf-<br />
MILLIONEN<br />
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nahme und die Hydraulikkonfiguration des jeweiligen Raupenmodells<br />
ausrichten und selbst bei Fahrzeugwechseln problemlos anpassen.<br />
„Das ist unser großer Vorteil am Markt,“ stellt Daniel Frutiger<br />
heraus. „Im Gegensatz zu herstellereigenen Systemen bieten wir<br />
dem Endkunden die größte Freiheit in der Trägergerätewahl, gleichzeitig<br />
kann er unsere modularen Modelle ohne großen Aufwand anpassen<br />
und von den Vorteilen der Technologie profitieren.“<br />
Diese liegen laut Daniel Frutiger vor allem im „aktiven“ Fräsverfahren:<br />
„Gegenüber reinen Schneid- oder Paddel-Anbauten transportieren<br />
wir einfach mehr Schnee.“ Das rechnet sich beim Erstangriff<br />
in den heute meist geländetechnisch vorgeformten Pipe-Arealen,<br />
wenn der frei steuerbare Auswurfkamin den heruntergearbeiteten<br />
Schnee gezielt zur Modellierung anwirft. Das bringt im Unterhalt<br />
wertvolle Zeit, wenn bremsender Neuschnee leicht und schnell in<br />
einem Übergang aus der bestehenden Pipe befördert werden kann.<br />
Und gerade die maschinelle Nachbearbeitung vereister Pipeflanken<br />
wäre ohne die rotierenden Gelenkfräshaspeln der Zaugg-Anbauten<br />
oft gar nicht möglich.<br />
Dabei ist der Betrieb laut Frutiger einfach und wartungsfreundlich:<br />
„Meist reicht unsere 1-2tägige Schulung, um die Grundlagen des<br />
Pipe-Designs zu vermitteln. Dazu bieten wir spezielle Hilfsmittel wie<br />
den elektronischen Neigungsmesser, an dem der Pistenraupenfahrer<br />
jederzeit die exakte Stellung der Fräse ablesen kann. Wir haben<br />
die Wartung an den Pipefräsen deutlich minimiert, und durch ihre<br />
leichte, selbsttragende Konstruktion entwickeln die Anbauten nur<br />
eine sehr geringe Belastung für die Trägergeräte.“<br />
Der weltweite Markt für die Zaugg-Pipetechnologie stellt sich dabei<br />
je nach Stellenwert des Halfpipe-Angebots unterschiedlich dar. „In<br />
Nordamerika bieten viele Parks Halfpipes jeder Kategorie an. Diese<br />
haben bis zu drei unterschiedliche Anbauten im Einsatz. In Europa<br />
fahren die Betreiber meist nur ein Gerät, wobei wir allerdings auch<br />
hier einen Trend zur Diversifizierung beobachten. Davon profitiert<br />
unsere mittlere Baureihe Pipe Designer, die mit Flankenhöhen von 9<br />
bis 13 Fuß den Bau hochwertiger und vor allem sichere Pipes für Anfänger<br />
und ambitionierte Fortgeschrittene erlaubt.“ Guten Zuspruch<br />
erfahren auch die kompakten Tube Designer, die an kleineren<br />
Pistenmaschinen oder handgeführt – z. B. an der Zaugg-Raupe<br />
„Snow Beast“ – den Bau und Unterhalt von professionellen Snow-<br />
Tubing-Kursen ermöglicht. Per Umbausatz lassen sich damit auch<br />
kleinere Halfpipes errichten und pflegen. tb<br />
i<br />
Infos: www.zaugg-ag.ch<br />
Die Vielfalt macht’s: In den vereinigten Staaten haben Funparks mit einem<br />
breiten Pipe-Angebot oft mehrere Halfpipe-Fräsen im Betrieb.
FORMATIC:<br />
Neue Zentrale für Österreich<br />
Formatic hatte am 24. Oktober gleich doppelten Grund<br />
zum Feiern. So wurde die neue Österreich-Zentrale in Reith<br />
bei Seefeld offiziell ihrer Bestimmung übergeben, dazu kann<br />
man sich über 50 erfolgreiche Jahre im Schneebusiness<br />
freuen.<br />
Die neue Österreich-Zentrale in Reith bei Seefeld wurde offiziell ihrer Bestimmung<br />
übergeben: (V.l.) Thore Carlson, Peter Nuyttens, Export Manager, Herbert Penz,<br />
Service Österreich, Jürg Wülser, Erwin Auer, Formatic Österreich, Anita, Mats und<br />
Kaj Carlson. Fotos: dwl<br />
Schon 1957 begann Kaj Carlson<br />
mit der Entwicklung von Überschneefahrzeugen<br />
und legte somit<br />
den Grundstein für das finnische<br />
Unternehmen Hydrolink Oy, das<br />
heute von seinen Söhnen Mats<br />
und Thore Carlson geführt wird.<br />
Unter dem Produktnamen „Formatic“<br />
sind die finnischen Pistenfahrzeuge<br />
mittlerweile über die<br />
Länder Skandinaviens hinaus ein<br />
Begriff.<br />
Neuer Schwung<br />
Um den alpinen Raum optimal betreuen<br />
zu können, hat man Anfang<br />
August die neuen Räumlichkeiten<br />
in Reith bei Seefeld bezogen. Von<br />
hier aus will die Pistengeräte GmbH<br />
unter der Leitung von Erwin Auer in<br />
Zukunft Akzente setzen. Dazu hat<br />
man nun auf 300 m 2 Platz für Bü-<br />
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
ros, Konferenz- und Serviceräumlichkeiten sowie Lagerräume<br />
für alle notwendigen Ersatzteile.<br />
Gäste aus ganz Österreich ließen es sich deshalb auch<br />
nicht nehmen, bei der Eröffnungsfeier am 24. Oktober vor<br />
Ort zu sein und sich selber ein Bild vom neuen Unternehmensstandort<br />
zu machen. Dabei gab es auch Gelegenheit,<br />
die Loipenmaschine Formatic X-Trail 170 und das Pistenfahrzeug<br />
Formatic GT 450 in der Modellversion 2008,<br />
das zur Auslieferung nach St. Anton/Arlberg bereit war, in<br />
Augenschein zu nehmen. Die engagierte Formatic-Crew<br />
um Mats und Thore Carlson sowie Erwin Auer und Herbert<br />
Penz stand für Fragen und Gespräche zur Verfügung,<br />
für das leibliche Wohl sorgten finnische und österreichische<br />
Schmankerl.<br />
Nach den überaus interessanten Gesprächen auf der Interalpin<br />
und den Erfolgen in Frankreich und der Schweiz<br />
möchte Formatic in dieser Saison auch in Österreich, Süddeutschland<br />
und Südtirol verstärkt auf sich aufmerksam<br />
machen. Dazu Mats Carlson: „Im kommenden Winter<br />
wird es wieder Demonstrationen von FORMATIC geben,<br />
wobei wir vor allem die neue Winde in den Blickpunkt rücken<br />
möchten. Für nächstes Jahr rechnen wir daher auch<br />
mit entsprechenden Aufträgen.“<br />
i Infos:<br />
Pistengeräte GmbH<br />
Auland – Gstoag 123/9<br />
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erwin.auer@formatic.at, www.formatic.at<br />
Die Formatic GT 450 und Formatic X-Trail 170 wurden zur Eröffnung der neuen Firmenzentrale präsentiert.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
69
TECHNIK<br />
PISTENFAHRZEUGE<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
70<br />
Kässbohrer Geländefahrzeug AG:<br />
Für jeden das passende Angebot<br />
Finden statt Suchen! Das war bei der 8. Internationalen<br />
Gebrauchtfahrzeug-Show bei Kässbohrer<br />
garantiert. In Laupheim fand jeder seinen<br />
neuen Gebrauchten!<br />
Gebrauchte PistenBully in Topzustand warten auf ihre neuen Besitzer. Fotos: Kässbohrer Geländefahrzeug AG<br />
Wer am 21. September 2007 früh<br />
bei Kässbohrer vor Ort war, konnte<br />
das umfangreiche Angebot an gebrauchten<br />
PistenBully in aller Ruhe<br />
und Gründlichkeit sichten. Rund<br />
130 gebrauchte PistenBully zu attraktiven<br />
Konditionen standen für<br />
die Kunden aus aller Welt bereit.<br />
Nirgendwo sonst gibt es eine vergleichbar<br />
große Auswahl an gebrauchten<br />
PistenBully in bekannter<br />
Kässbohrer-Qualität. Interessenten,<br />
die sich an diesem Tag für ihren<br />
neuen Gebrauchten entschieden,<br />
konnten sich einen speziellen Preisnachlass<br />
sichern.<br />
Mehr als 350 Kunden kamen zur<br />
Internationalen Gebrauchtfahrzeug-Show,<br />
die Kässbohrer nun bereits<br />
zum 8. Mal durchgeführt hat.<br />
58 gebrauchte PistenBully wechselten<br />
dabei den Eigentümer. Schwer-<br />
punktmäßig sind es nach wie vor<br />
die Kunden aus den osteuropäischen<br />
Ländern, die diesen Marktplatz<br />
nutzen. Aber auch Gäste aus<br />
der Schweiz und Österreich, Frankreich<br />
und Italien und sogar aus<br />
dem Libanon und Saudi-Arabien<br />
nutzten diese Gelegenheit.<br />
Gebrauchte PistenBully sind auch<br />
nach Jahren noch sehr gefragt im<br />
Markt. Ihre lange Lebensdauer ist<br />
dabei das schlagkräftigste Argument.<br />
Gebrauchte PistenBully eignen<br />
sich ideal für einen Neuanfang<br />
im Skigebiet, aber auch für Spezialund<br />
Sondereinsätze sind sie die erste<br />
Wahl.<br />
Kompetente<br />
Unterstützung<br />
Kässbohrer bereitet die gebrauchten<br />
PistenBully individuell nach den
Über 350 Kunden kamen zur 8. Internationalen Gebrauchtfahrzeug-Show.<br />
Vorstellungen und Wünschen der Kunden<br />
auf, als ECONOMY-, STANDARD- oder<br />
PREMIUM-Fahrzeug. Denn die Anforderungen<br />
der Gebrauchtfahrzeug-Kunden<br />
sind sehr unterschiedlich. Ein Kunde möchte<br />
die Fahrzeuge lieber weitgehend selbst<br />
aufbereiten. Ein anderer zieht die Qualität<br />
der PistenBully-Werkstätten vor und hat<br />
damit Garantie für sein Gebrauchtfahrzeug.<br />
Mit dem Kauf eines gebrauchten PistenBully<br />
bekommt der Kunde immer auch<br />
die hohe Serviceverfügbarkeit: 24 Stunden<br />
am Tag sind schnellste Unterstützung und<br />
Ersatzteillieferung garantiert. Dies gilt auch<br />
für Wartungs- und Verschleißteile für PistenBully,<br />
die schon 15 Jahre im Einsatz<br />
sind.<br />
Die Stimmung ist bei Kässbohrer-Veranstaltungen immer gut!<br />
Kompetentes Fachpersonal unterstützte<br />
die Interessenten bei der Auswahl des passenden<br />
PistenBully, erfahrene PistenBully-<br />
Monteure gaben technische Tipps für die<br />
Praxis. Bei der Gebrauchtfahrzeug-Show<br />
konnten die Kunden von Vorzugspreisen<br />
für Ersatzteile sowie kompletten Wartungspaketen<br />
profitieren. Informative Führungen<br />
durch das Kässbohrer-Werk sowie<br />
ein unterhaltsames Abendprogramm rundeten<br />
die Gebrauchtfahrzeug-Show ab.<br />
Wer keine Zeit hatte zur 8. Internationalen<br />
Gebrauchtfahrzeug-Show nach Laupheim<br />
zu kommen, findet viele interessante Informationen<br />
unter www.pistenbully.com in<br />
der Rubrik Top Gebrauchte. Hier gibt es das<br />
ganze Jahr hindurch aktuelle Angebote.<br />
TECHNIK<br />
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7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
71
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
Arctic Cat: Schnee im Blut –<br />
Ideale Geräte für echte Snowboys<br />
Arctic Cat – besessen von der Vision des perfekten Motorschlittens: Es gibt nichts, was nicht noch besser gemacht werden kann. Fotos: Arctic Cat<br />
Wenn es um Motorschlitten geht, gibt es nur ein Unternehmen, das kompromisslos seinen Weg nach vorne<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
72<br />
verfolgt – Arctic Cat.<br />
Das unermüdliche Streben nach<br />
Optimierungen und Verbesserungen<br />
in Design, Technik und Funktion<br />
führt zu unglaublichen Erfolgen<br />
– Jahr für Jahr werden die<br />
Schlitten noch besser. Arctic Cat<br />
gilt als Erfinder des Motorschlittens<br />
– vor 50 Jahren begann diese Leidenschaft,<br />
welche heute noch in jedem<br />
Motorschlitten von Arctic Cat<br />
spürbar ist.<br />
Twin Spar Chassis<br />
Der große Wurf der Arctic Cat-Ingenieure<br />
– das neue Twin Spar Alu<br />
Chassis – revolutioniert den Markt<br />
Achtung bissig – einmal losgelassen, ist<br />
ein Schlitten von Arctic Cat fast nicht<br />
mehr zurückzuhalten.
mit Gewichtsersparnis bei größerer Festigkeit<br />
und bedeutet das Rückgrat der Arctic<br />
Cat-Technologieführerschaft.<br />
Sitzt perfekt<br />
Wer gut sitzt, fährt gut: perfekte Sitzposition<br />
durch das neue IRP (Infinite Rider Positioning)-System.<br />
Ausgehend vom neuen<br />
Twin Spar-Chassis befindet sich das Knie direkt<br />
über dem Fuß. Mit diesem 90-Grad-<br />
Winkel erreicht der Fahrer die ideale Position<br />
für das Vorwärtsfahren. Wer schnell<br />
nach hinten rücken will, auch kein Problem:<br />
Sitz, Lenker und Fußraster sind in<br />
nullkommanichts angepasst.<br />
Richtig stark<br />
Die 2- und 4-Takt Motoren von Suzuki<br />
überzeugen mit mehr Kraft bei niedrigerem<br />
Spritverbrauch. Das Kühlsystem wurde<br />
weiter optimiert und die Performance<br />
im niedrigen und mittleren Drehzahlbe-<br />
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
reich ausgebaut. Wieder ein Stück weiter<br />
auf dem Weg, das Maximum aus der Motorleistung<br />
herauszuholen.<br />
Echt sensibel<br />
Das hochgelobte „Diamond Direct Drive“-<br />
Planetengetriebe übertrifft alle Erwartungen<br />
– so stellt man sich optimale Kraftübertragung<br />
vor! Der Schwerpunkt konnte<br />
damit noch tiefer gelegt werden, was die<br />
Kippsicherheit um einiges erhöht.<br />
Und noch etwas: Ab heuer gibt es für alle<br />
Sportmodelle den Rückwärtsgang auf<br />
Knopfdruck.<br />
Ausgebremst<br />
Schnell fahren und gut bremsen gehören<br />
untrennbar zusammen – mit der doppelten,<br />
innenbelüfteten Bremsscheibe direkt<br />
auf der Antriebsachse hat Arctic Cat auch<br />
beim Stehenbleiben die Nase vorn.<br />
Technik für Hochgefühle – seit Jahrzehnten das Markenzeichen von Arctic Cat.<br />
Weitere Informationen:<br />
Snopex SA<br />
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Telefon: +41 (0) 91/ 6 46 17 33<br />
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A30
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
PRINOTH-Drivers-Club<br />
Event 2007: Mit 95km/h über<br />
die Olympia-Bobbahn in Igls<br />
Der PRINOTH Drivers Club ist<br />
mittlerweile zum In-Treffpunkt<br />
der Pistenfahrzeuglenker geworden.<br />
Beweis dafür: Zum letzten<br />
Treffen in Nordtirol kamen mehr<br />
als 80 Fahrer aus Südtirol, Oberitalien<br />
und Österreich.<br />
Olympiafeeling auf<br />
der Bobbahn in Igls.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
74<br />
Gelockt hatte nicht nur die Freundschaft,<br />
die viele PRINOTH-Fahrer<br />
mittlerweile verbindet, sondern vor<br />
allem ein tolles Programm mit Paragleiten,<br />
Sommerbobfahrt und einem<br />
Essen in der alten Ritterkuchl<br />
von Hall. Das i-Tüpfelchen setzten<br />
zwei strahlend schöne Spätsommertage,<br />
die den Ausflug in die Tiroler<br />
Berge zum Erlebnis werden<br />
ließen.<br />
Treffpunkt der angereisten italienischen<br />
PRINOTH-Driver war der Firmensitz<br />
in Unterackern bei Sterzing,<br />
wo ihnen zuerst eine fachmännische<br />
Führung durch die<br />
Die Teilnehmer am PRINOTH-Drivers-Club Event 2007. Fotos: Prinoth<br />
neue Produktionsanlage geboten<br />
wurde. Technische Details und vor<br />
allem die Qualitäten von Leitwolf<br />
und Husky wurden ausgiebig diskutiert.<br />
Mit von der Partie war auch<br />
Paula Zin, eine der wenigen ClubberInnen,<br />
die sich in diese Männerwelt<br />
vorgewagt hat.<br />
Auf ins Abenteuer<br />
Mit dem Bus ging es von Sterzing<br />
über den Brenner nach Neustift im<br />
schönen Stubaital und mit der Elferbahn,<br />
einer Leitner-Qualitätsanlage,<br />
auf 1 793 m Seehöhe. Paragleiten<br />
im Tandemflug war für die<br />
wagemutigen Driver angesagt,<br />
während die andere Hälfte der<br />
Gruppe eine gemütliche Hüttenwanderung<br />
unternahm. Beide wurden<br />
mit herrlichen Ausblicken über<br />
die Nordkette belohnt.<br />
Abends stand ein Besuch in der legendären<br />
Ritterkuchl in Hall auf<br />
dem Programm. Für Unterhaltung<br />
sorgte die Wirtin selbst, die den österreichischen<br />
PRINOTH-Verkäufer<br />
zum edlen Ritter Franz schlug, der<br />
dann mit Burgherrin und Hofnarr<br />
über die PRINOTH-Knappen herrschen<br />
durfte.<br />
Für viele dürfte die Nacht in Innsbruck<br />
kurz geworden sein, denn<br />
früh morgens wurden sie für den<br />
zweiten Teil des Driver-Treffens<br />
wieder aus dem Bett geholt. Auf<br />
ging es zuerst zur Olympia-Bobbahn<br />
nach Igls, wo sich fast alle Driver<br />
in Vierer-Mannschaften und mit<br />
einer Höllengeschwindigkeit von<br />
gut 95 km/h in die Olympiakurven<br />
legten.<br />
Am Ziel erwarteten die Fahrer zünftige<br />
Riesenbrezeln, bevor es weiterging<br />
auf den Postkutscherhof in<br />
Axams, wo sich die Driver im Bierkistensteigen,<br />
Bogenschießen und<br />
Flying Fox maßen und den Ausflug<br />
gemütlich ausklingen ließen.
KASER Skicarpet MY08:<br />
Feuerwerk an Innovationen<br />
Zu den wichtigsten Innovationen<br />
gehört sicherlich die Steuerung,<br />
eine Kaser iControl. Mit dieser<br />
elektronisch programmierbaren<br />
Steuerung werden alle Funktionen<br />
des Förderbandes über Touch-<br />
Screen mit integrierter SPS bedient.<br />
Einfaches und effizientes Handling<br />
sind damit garantiert.<br />
Pluspunkte und Hauptfunktionen<br />
der Steuerung sind:<br />
? stufenlose Geschwindigkeitsregelung,<br />
? Motorstromverbrauch,<br />
? Anzeige Betriebsstunden,<br />
? Fehler- und Alarmprotokoll,<br />
? Service-Kontaktinformationen,<br />
? Seriennummer und Softwareversion,<br />
? Personenzähler mit programmierbaren<br />
Filter für Snowtubes<br />
oder Rodeln,<br />
? individuelle Programmierung<br />
des Starttasters am Einstieg und<br />
Ausstieg,<br />
? Staudiagnose aller Taster,<br />
? Schalter und Sensoren,<br />
? Programmierung Zeitschalter<br />
Heizanlage,<br />
? Programmierung Alarmsignal,<br />
? Trendvergleich zwischen Antriebstrommel<br />
und Umlenktrommel,<br />
? individuelle Programmierung<br />
des Reset-Tasters unter Berücksichtigung<br />
der nationalen Normen,<br />
? Sicherheitstest,<br />
? Aktivierung bzw. Deaktivierung<br />
und Programmierung des Ultraschall-Bewegungsmelders<br />
am Einstieg,<br />
? Übergeschwindigkeitstest,<br />
? Backup (Sicherheitskopie) der<br />
Konfiguration der Anlage auf mitgelieferter<br />
SD-Karte,<br />
? USB-Schnittstelle zum <strong>Download</strong>en<br />
der Konfigurationsparameter<br />
und des Fehler- bzw. Alarmprotokolls<br />
auf USB-Stick. Die Daten können<br />
dem Kaser Kundendienst per E-<br />
Mail gesendet werden, eventuelle<br />
Änderungen oder Updates werden<br />
dem Betreiber wiederum per E-Mail<br />
geschickt und über USB-Stick in die<br />
Kaser iControl Steuerung kopiert.<br />
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
Effizienter Betrieb<br />
Die Kaser Skicarpet Modellreihe MY08 verfügt außerdem<br />
über ein durchdachtes Energiesparpaket, das E.S.P.: Energy<br />
Saving Package. Dabei ermöglicht die Verwendung von<br />
Motoren in Energieeffizienzklasse 2, gesteuert von hochwertigen<br />
Frequenzumrichtern in Kombination mit einem<br />
Ultraschallsensor am Einstieg große Energieeinsparungen.<br />
Wenn sich ein Fahrgast dem Einstieg am Förderband nähert,<br />
startet der sensible Ultraschall-Bewegungsmelder das<br />
Band automatisch. Auf diese Art ist eine Beförderung ohne<br />
Wartezeiten möglich. Wenn gerade kein Gast transportiert<br />
wird, hält das Förderband automatisch nach einer bestimmten,<br />
vorher eingegebenen Zeit inne. Die Funktion ist<br />
vom Betreiber programmierbar und wird über das Einstecken<br />
einer Chipkarte aktiviert.<br />
Bei Interesse steht Ihnen das Kaser Team jederzeit gerne<br />
zur Verfügung.<br />
i<br />
Im Herbst 2007 hat Kaser das weiterentwickelte<br />
Model Kaser Skicarpet<br />
MY08 vorgestellt. Dabei erregt man<br />
mit einer ganzen Reihe an Neuerungen<br />
Aufsehen.<br />
Kaser Skicarpets punkten mit ihren durchdachten<br />
technischen Features. Fotos: Kaser<br />
Infos: www.skicarpet.com<br />
Große und kleine Gäste werden auf Kaser Skicarpets sicher transportiert.<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
75
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
76<br />
Dipl.-Kfm. Rainer Egen,<br />
GF SITOUR Marketing GmbH:<br />
Kundenwünsche haben Priorität<br />
Die Sitour Marketing GmbH hat sich mit Dipl.-Kfm. Rainer<br />
Egen einen zweiten Geschäftsführer an Board geholt, der<br />
über eine langjährige Erfahrung in der Branche verfügt.<br />
Der Mountain Manager hat ihn nach seinen Ambitionen<br />
und Zielen befragt.<br />
Dipl.-Kfm. Rainer Egen, Geschäftsführer der<br />
SITOUR Marketing GmbH. Fotos: SITOUR<br />
MM-FRAGE: „Sie leiten seit Anfang September gemeinsam<br />
mit Herrn Dr. Markus Schröcksnadel die Geschäfte der Sitour<br />
Marketing GmbH. Welchen Bezug hatten Sie vorher zum<br />
Unternehmen?“<br />
Egen:<br />
„Ich war seit dem Jahr 2000 Geschäftsführer der feratel media<br />
technologies GmbH in Messkirch und bin im gleichen<br />
Jahr bei der feratel AG Prokurist geworden. feratel ist ein touristischer<br />
Anbieter und konzentriert sich auf 3 Kernbereiche:<br />
Telekommunikation wie z. B. Panorama-TV, Informationsund<br />
Reservierungssysteme und den Medienbereich, also die<br />
Vermarktung des touristischen Contents, den feratel in ihren<br />
Datenbanken hat. Durch meine 10-jährige Tätigkeit für das<br />
Unternehmen verfüge ich über sehr gute Marktkenntnisse<br />
und das notwendige Business-Know-how für meine Aufgaben<br />
bei der Sitour Marketing GmbH, die seit Februar dieses<br />
Jahres eine Tochtergesellschaft der feratel media technologies<br />
AG ist.“<br />
MM-FRAGE: „Wie definieren Sie die Marktposition der Sitour<br />
Marketing GmbH, wo liegen die Stärken des Unternehmens?“<br />
Egen:<br />
„Die Sitour Marketing GmbH mit Sitz in Innsbruck ist gemeinsam<br />
mit ihren Niederlassungen in Deutschland, Italien,<br />
Frankreich, der Tschechischen Republik, Slowakei, Japan,<br />
USA und Kanada Weltmarktführer im Bereich Pistenmarkierungen<br />
und Werbeflächen in Wintersportgebieten. Sitour<br />
betreut ca. 997 Skigebiete in Bezug auf Pistenkomfort und<br />
Sicherheit, wobei in diesen Regionen an die 100 Mio. Skifahrer<br />
unterwegs sind. In Österreich sind es mittlerweile 190<br />
Skigebiete geworden, 100 in Italien, 65 Skiresorts in der Republik<br />
Tschechien und 38 Resorts in der Slowakei, die bei
Die neuen Glaspanoramatafeln sind eine Symbiose<br />
aus Glas, Technik und Information.<br />
uns unter Vertrag stehen. Ausgehend von der<br />
Idee, Sicherheit und Information für die Skifahrer<br />
über Werbung zu finanzieren, ist seit über<br />
40 Jahren für alle 3 Partner, die Seilbahnunternehmen,<br />
die Werbewirtschaft und die Sitour<br />
GmbH, eine erfolgreiche Partnerschaft entstanden.<br />
Die Stärken des Unternehmens liegen in<br />
der jahrelangen Erfahrung und in der Innovationskraft.<br />
Wir entwickeln Angebote am Puls<br />
der Zeit und liefern für die Seilbahnbetriebe innovative<br />
und moderne Produkte.“<br />
„Wo man Leidenschaft und Arbeit<br />
verbinden kann, bringt man<br />
überzeugende Leistungen“<br />
MM-FRAGE: „Sie sind selber zu Fuß, mit Skiern<br />
oder dem Bike in den Bergen unterwegs, welche Vorteile bringen diese<br />
Erfahrungen für Ihre Tätigkeit?“<br />
Egen:<br />
„Ich habe das große Glück, in einem Bereich zu arbeiten, in dem ich<br />
mich wohl und zu Hause fühle. Ich komme aus München, Berge<br />
sind schon in jungen Jahren meine Leidenschaft geworden. Überall<br />
wo man Leidenschaft mit seiner Arbeit verbinden kann, ist man in<br />
der Lage, überzeugende Leistungen zu bringen. Es ist für mich einfach<br />
wichtig, einen persönlichen Bezug zu haben, wenn man den<br />
hat – dann funktioniert alles Weitere ausgezeichnet.“<br />
MM-FRAGE: „Um welche Aufgaben werden Sie sich konkret kümmern?“<br />
Egen:<br />
„Ich führe die Geschäfte gemeinsam mit Dr. Markus Schröcksnadel.<br />
Unser Ziel ist es, uns noch intensiver um die Wünsche der Kunden<br />
zu kümmern und ihnen beratend zur Seite zu stehen. Das heißt, wir<br />
werden unser Beziehungsnetz zu unseren Partnern und Kunden verstärken<br />
und innovative Lösungen suchen. Dabei wird die Technisierung<br />
der Werbung immer wichtiger. Wir werden in diesem Winter<br />
einige Pilotprojekte starten, um noch flexibler zu werden. Plakate,<br />
die man bisher verwendet hat, sind oft den ganzen Winter gleich<br />
geblieben. Viele Kunden zeigen aber Interesse für kurzfristige Kampagnen<br />
und da sind Videowalls die idealen Informationsträger.<br />
Interaktive und bewegliche Infos sind interessanter als ein immer<br />
gleich bleibendes Bild.“<br />
MM-FRAGE: „Welche Ziele haben Sie sich bzw. für Sitour gesteckt?“<br />
Egen:<br />
„Nach unserer erfolgreichen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten,<br />
setzen wir im Moment unseren Schwerpunkt auf das Erarbeiten<br />
kreativer Ideen und Technologien. Mit unserem engagierten Team,<br />
das derzeit aus 20 Mitarbeitern besteht, möchten wir an diese Erfolge<br />
anknüpfen und unsere Position als Marktführer weiter ausbauen.“<br />
MM-FRAGE: „Was ist Ihrer Meinung nach wichtig, damit Sitour seine<br />
Marktposition stärken kann, wo sehen Sie Wachstumspotenzial?“<br />
Egen:<br />
„Es wird weiterhin wichtig bleiben, professionelle Arbeit zu leisten<br />
und unseren Kunden höchste Qualität bieten zu können. Darüber<br />
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
hinaus werden wir unsere Produkte durch innovative Ideen<br />
weiterentwickeln und ergänzen. Hier ist auch die Zusammenarbeit<br />
mit feratel wichtig, die als Technologielieferant für die Pisteninformation<br />
fungiert. Diese Kooperation möchte ich verstärken<br />
und Synergieeffekte erzeugen und nutzen.<br />
Letztlich wollen wir natürlich auch international erfolgreich sein.<br />
In Österreich gibt es nicht mehr viele neue Skigebiete, aber im<br />
Osten entwickelt sich ein sehr dynamischer Markt, man denke<br />
nur an die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014.“ dwl<br />
www.ilf.com<br />
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7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
77
TECHNIK<br />
SICHERHEIT<br />
PETZL: Training für den Ernstfall<br />
Die Personenbergung aus Sessel- bzw. Kabinenbahnen<br />
gehört zu den gefährlichsten Aufgaben<br />
der Flugrettung. Zuverlässiges Material und<br />
eine optimale Ausbildung sind deshalb unumgänglich.<br />
Die Ausbildung zum Bergungsspezialisten beim ÖAMTC<br />
stellt hohe physische und psychische Anforderungen. Nur<br />
so wird sichergestellt, dass im Notfall alle Rettungsmaßnahmen<br />
reibungslos funktionieren.<br />
Ein Modul im Rahmen der umfassenden Schulung, die sowohl<br />
theoretisches wie auch praktisches Wissen vermittelt,<br />
beschäftigt sich mit der Seilbahnbergung. Sie zählt zu den<br />
gefährlichsten Einsätzen im alpinen Raum und wird deshalb<br />
in allen Details analysiert, vorbereitet und entsprechend<br />
trainiert. Aufgrund veränderter seilbahntechnischer<br />
Voraussetzungen hat der ÖAMTC gemeinsam mit PETZL<br />
dafür ein neues System entwickelt, das mittlerweile in ganz<br />
Österreich angewendet wird. Kernpunkt der Systemumstellung<br />
ist der Einsatz von 2 Flugrettern, deren Aufgaben<br />
exakt aufeinander abgestimmt wurden. Der MOUNTAIN<br />
MANAGER hatte im Oktober in Hintertux Gelegenheit,<br />
sich ein Bild von der Ausbildung, der engagierten Mannschaft<br />
und dem eingesetzten Material zu machen.<br />
Optimale Vorbereitung<br />
Vom 12. bis zum 14. Oktober trafen sich 12 HCMs (Hems<br />
Crew Members) und 6 Ausbilder zum Schulungsmodul<br />
VIII „Liftanlagen und Seilbahnen“ am Stützpunkt „Alpin<br />
5“ in Hintertux. Der Stützpunkt, der so wie die Beispiele in<br />
St. Anton, Sölden, Lech und Patergassen nur im Winter<br />
betrieben wird, wurde 2003 neu errichtet und bietet auf<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
78<br />
einer Fläche von 400 m 2 modernste<br />
Gebäudetechnik und alle Einrichtungen,<br />
die für einen Helikopterstützpunkt<br />
nötig sind.<br />
Den Beginn der Ausbildungsmaßnahmen<br />
bildete ein Vortrag von<br />
Franz Mader, Betriebsleiter der Zillertaler<br />
Gletscherbahnen GmbH &<br />
Co KG, der die Aufgaben und Zuständigkeiten<br />
eines Betriebsleiters<br />
im Ernstfall sowie die technischen<br />
Daten der Fahrbetriebsmittel wie<br />
Klemmen oder Verriegelungsmechanismus<br />
von Kabinen vorstellte.<br />
Dann ging es hinauf zum 8er-Sessel<br />
Horbergbahn und zur 4 EUB Rastkogelbahn.<br />
Am Beispiel des 8er-<br />
Sessels wurden in Vorbereitung eines<br />
entsprechenden Helikoptereinsatzes<br />
am nächsten Tag in der Talstation<br />
alle Schritte geübt, die im<br />
Falle einer Bergung zu unternehmen<br />
sind. Als besondere Herausforderung<br />
erwies sich dabei das Absetzen<br />
des Retters an sich, der am<br />
Sessel für alle folgenden Aufgaben<br />
den geeigneten Landungs- bzw. Sicherungspunkt<br />
finden muss. Auch<br />
die Fixierung eventuell vorhandener<br />
Bubbles ist ein wichtiges Krite-<br />
Der Helikopter bringt die Flugretter zum<br />
Einsatzort, Ausbilder beobachten die<br />
Szene vom Boden aus.<br />
Üben am 8er-Sessel mit Bubble in der Station. Fotos: dwl<br />
rium, bevor die Instruktion der<br />
Fahrgäste, die Verteilung der Petzl-<br />
Bergedreiecke und die Vorbereitung<br />
der weiteren Maßnahmen erfolgen<br />
können.<br />
Einblick in die Bergepraxis gab es<br />
dann in der Übung an der Rastkogelbahn.<br />
Hier wurden in 2 Umläufen<br />
mit Bergrettern besetzte Kabinen<br />
auf die Strecke gebracht und<br />
durch Anhalten der Bahn ein Notfall<br />
simuliert. 2 Flugretter wurden<br />
per Helikopter an einem 10 m langen<br />
Seil (Durchmesser 12 mm,<br />
Bruchlast 4 300 kg) mit der nötigen<br />
Ausrüstung zum Kabinendach verbracht.<br />
Einer der Retter leitete in<br />
der Folge die Sicherungs- und Rettungsmaßnahmen<br />
auf und in der<br />
Kabine, während der zweite bereits<br />
einen weiteren Flugretter aufnehmen<br />
und zum Einsatz bringen<br />
konnte. Um hier den Transport der<br />
Flugretter, des Materials und die<br />
anschließende Bergung der Personen<br />
schnell und effizient durchführen<br />
zu können, bedarf es einer optimalen<br />
Organisation und Einteilung<br />
– schließlich muss das Entleeren<br />
einer Seilbahn laut Gesetz<br />
innerhalb von 4 Stunden abgeschlossen<br />
sein.<br />
Die einzelnen Bergeschritte wurden<br />
auf Video festgehalten, sodass<br />
im Anschluss eine genaue Analyse
der Maßnahmen erfolgen kann. Nach jedem Einsatz fand eine Mannschaftsbesprechung<br />
statt, in der die Erfahrungen und aufgetretene Probleme<br />
diskutiert wurden.<br />
Kursprogramm:<br />
Bergungsspezialist, Modul VIII Liftanlagen<br />
und Seilbahnen: ausgebildet wurden<br />
12 HCM (Hems Crew Members)<br />
Kursleiter: Franz Kröll<br />
Trainer: Heli Mittermayr, Peter Lippert,<br />
Api Prugger, Markus Amon, Christian<br />
Hotter<br />
Petzl-Material/Auszug:<br />
PAW P63M: Riggingplatte<br />
1 Flugretter<br />
hat sich am<br />
Kabinendach<br />
gesichert und<br />
beginnt seinen<br />
Einsatz, der 2.<br />
Flugretter wird<br />
zum nächsten<br />
Bergeschritt<br />
geflogen.<br />
ANNEAU C40: genähte Rundschlinge aus<br />
Gurtband<br />
Am’D TRIACT-LOCK (M34SL – M34BL –<br />
M34-TL): asymmetrischer Verriegelungskarabiner<br />
OK TRIACT-LOCK M33TL: symmetrischer<br />
Karabiner mit automatischem Verriegelungssystem<br />
BERMUDE C80: Rettungsdreieck ohne<br />
TECHNIK<br />
SICHERHEIT<br />
Die Personen aus der Kabine werden abgeholt, transportiert<br />
werden bei einer Rotation maximal 3 Personen + 1 Flugretter.<br />
Petzl – 30 Jahre Erfahrung<br />
Alle eingesetzten Rettungs- und Sicherungsmaterialien<br />
(außer dem Bergetau am Helikopter), die man vor Ort<br />
zum Einsatz brachte, stammten von Petzl. Das Unternehmen,<br />
das auf eine 30-jährige Erfahrung verweisen kann, ist<br />
spezialisiert auf die Herstellung von persönlicher Schutzausrüstung<br />
gegen Absturz und bietet ein umfangreiches<br />
Sortiment an Gurten, Helmen, Verbindungsmitteln, Abseilgeräten,<br />
Stirnlampen etc.<br />
Bei der Produktion standen von Anfang an sinnvolle Innovationen<br />
sowie einfache, intelligente und effektive Lösungen<br />
im Blickpunkt, sodass Petzl-Produkte heute für ihre<br />
Qualität und Zuverlässigkeit bekannt sind. Gewährleistet<br />
wird das durch eine ISO 9001-Zertifizierung sowie eine<br />
Reihe von visuellen und individuellen Tests, denen die Produkte<br />
unterzogen werden. Seit 1992 ist jedes Stück der<br />
persönlichen Schutzausrüstung von Petzl mit einer Nummer<br />
gekennzeichnet, sodass jedes Produkt exakt eingeordnet<br />
und zurückverfolgt werden kann.<br />
i<br />
Infos: mberger@petzl.at<br />
Schultergurtbänder für alle Größen<br />
VERTEX® BEST A16: Helm für Höhenarbeit<br />
und Rettung<br />
NAVAHO® BOD FAST C710F0: Mehrzweck-Auffanggurt<br />
und Haltegurt<br />
WALLSTEP C01: Trittleiter mit 7 Stufen<br />
GRILLON: Verbindungsmittel<br />
ASCENSION: Steigklemme<br />
ID: Abseilgerät<br />
Drahtseile für Neuanlagen, Reparatur und Wartung<br />
an Schlepp-, Sesselliften, kuppelbaren Bahnen, Hebetechnik<br />
Ausführen sämtlicher Wartungsarbeiten, Spleißen, Kürzen, Vergießen, Reinigen, Nachkonservieren<br />
• kurzfristige und flexible Montagezeiten<br />
• fachgerecht und individuell durch langjährige Praxiserfahrung (Meisterbetrieb in der 5. Generation)<br />
• auf Wunsch laufende Überwachung der aufliegenden Seile. Wir führen UVV-Regelüberprüfungen durch.<br />
Grießenbachstraße 35 • 83098 Brannenburg • Telefon +49 (0) 80 34 70 58 00 • Telefax +49 (0) 80 34 70 58 01<br />
Mobil +49 (0) 170 8 62 23 99 • www.seilprofi-weiss.de • info@seilprofi-weiss.de<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
79
TECHNIK<br />
SICHERHEIT<br />
Die Bergbahnen Fiss betreiben zurzeit neun<br />
Kabinen- und Sesselbahnen. Zählt man alle<br />
vorhandenen Berge-Einrichtungen zusammen,<br />
sind es 39 Ausrüstungen. Die<br />
IMMOOS GmbH, Bergungsspezialist aus<br />
der Schweiz mit einer Zweigniederlassung<br />
in Lauterach (A), hat in Zusammenarbeit<br />
mit den Bergbahnen Fiss eine Bergungsoptimierung<br />
vorgenommen, welche nun auch<br />
behördlich bewilligt wurde. „Durch das Zusammenlegen<br />
der Bahnen in einen Bergesektor<br />
mit einem zentralen Materialdepot sind nun insgesamt<br />
nur noch neun Berge-Einrichtungen erforderlich“,<br />
erläutert Beat Immoos, Geschäftsführer und Gründer der<br />
IMMOOS GmbH. Eine gewaltige Reduktion, wodurch es<br />
klar auf der Hand liegt, dass sich eine Bergungsoptimierung<br />
lohnt. Auch in finanzieller Hinsicht – denkt man nur<br />
mal an die notwendigen Aufwendungen für Wartungsarbeiten<br />
wie jährliche Sachkundigenprüfung oder den Ersatz<br />
der Textilteile nach Ablauf der Lebensdauer.<br />
Da das Material zudem vereinheitlicht wird, arbeiten alle<br />
Retter mit dem gleichen Material, wodurch auch die Aus-<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
80<br />
IMMOOS: Kosten sparen bei der<br />
Bergungsorganisation<br />
Mit einer Optimierung der<br />
Bergungsorganisation können die<br />
Seilbahngesellschaften viel Geld<br />
einsparen: Dies bewies die Firma<br />
IMMOOS mit der eindrücklichen<br />
Neuorganisation der Bergung bei<br />
den Bergbahnen Fiss.<br />
Rechtliche Aspekte<br />
Das „IMMOOS Bergesystem Typ Bergrettung Tirol“ ist<br />
nach den europäisch harmonisierten CEN-Normen<br />
zertifiziert. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob die<br />
Bergretter diese Ausrüstung auf den Anlagen einsetzen<br />
dürfen. Dies ist möglich unter folgenden Voraussetzungen:<br />
? Bei einer neuen Anlage werden diese mit der Betriebsbewilligung<br />
von der Behörde genehmigt.<br />
? Bei einer bestehenden Anlage handelt es sich nach<br />
dem österreichischen Seilbahngesetz (bei einer Änderung<br />
der Berge-Einrichtung) um einen Umbau<br />
der Anlage. Demzufolge ist eine Eingabe an die Behörde<br />
erforderlich (Kabinenbahnen an BMVIT, Sesselbahnen<br />
an die Landesbehörde).<br />
? Unter Vorlage der entsprechenden Dokumente wird<br />
von der Seilbahnbehörde die Bewilligung erteilt.<br />
Sicherheit bei Seilbahnen mit dem „IMMOOS Bergesystem Typ Bergrettung Tirol“. Foto: IMMOOS<br />
bildungskosten verringert werden.<br />
Für Seilbahngesellschaften mit<br />
mehreren Sessel- und Kabinenbahnen<br />
bringt eine Optimierung der<br />
Bergung auf jeden Fall eine Verbesserung.<br />
Auch bei einem Neubau einer<br />
Anlage ist es sinnvoll, nicht einfach<br />
eine gewisse Anzahl an neuen<br />
Bergungssystemen zu kaufen, sondern<br />
gleichzeitig die Möglichkeit<br />
einer Optimierung zu prüfen. Die<br />
Firma IMMOOS konnte mit einer<br />
Bergungsoptimierung schon bei einigen<br />
Bahngesellschaften für hohe<br />
Kosteneinsparungen sorgen.<br />
Intensive Zusammenarbeit<br />
mit der Bergrettung<br />
IMMOOS entwickelte mit der Landesleitung<br />
des Bergrettungsdienstes<br />
Tirol ein kompetentes und zuverlässiges<br />
Bergungssystem, das<br />
nach der Seilbahn-Richtlinie 2000/<br />
IMMER AKTUELL MIT MM ONLINE<br />
www.mountain-manager.com<br />
9/EG als Teilsystem zertifiziert wurde.<br />
Zu Ausbildungszwecken baute<br />
die Bergrettung Tirol im Jamtal eine<br />
Übungsbahn. In Zukunft werden<br />
alle Bergretter im Jamtal mit dem<br />
„IMMOOS Bergungssystem Typ<br />
Bergrettung Tirol“ zu Seilbahnrettern<br />
ausgebildet. In wenigen Jahren<br />
werden somit viele Bergretter<br />
ebenfalls für Seilbahnrettungen<br />
ausgebildet sein. „Wir glauben,<br />
dass das auch eine positive Nachricht<br />
für die Seilbahngesellschaften<br />
ist, die damit die Möglichkeit haben,<br />
bei Bedarf auf die entsprechend<br />
ausgebildeten Bergretter zurückzugreifen“,<br />
betont Beat Immoos.<br />
„Ein weiterer Vorteil ist, dass<br />
die Seilbahnbediensteten und die<br />
Bergretter mit dem gleichen Bergungsmaterial<br />
arbeiten und somit<br />
auch gemischt in Rettungsequipen<br />
eingesetzt werden können.“ Die<br />
rechtlichen Aspekte zum Einsatz eines<br />
Bergesystems werden nachfolgend<br />
erläutert. IMMOOS hat in<br />
dieser Angelegenheit ein großes<br />
Fachwissen und hat schon für verschiedene<br />
Seilbahngesellschaften<br />
die Eingabe-Unterlagen erstellt.
TECHNIK<br />
ELEKTROTECHNIK<br />
GIFAS-ELECTRIC GmbH aus Eugendorf hat sich darüber Gedanken gemacht, wie die vorgeschriebenen<br />
periodischen Überprüfungen möglichst einfach und kosten- bzw. zeitsparend durchgeführt werden<br />
können. Das Ergebnis ist der „EasyCHECK“.<br />
Periodische Überprüfungen der<br />
elektrischen<br />
Betriebsmittel<br />
leicht gemacht<br />
Easy Check: mobiler Prüfkoffer.<br />
Sämtliche seilbahntechnischen Anlagen,<br />
aber auch Hebezeug, Leitern,<br />
sicherheitstechnischen Einrichtungen<br />
und elektrische Anlagen müssen<br />
einer periodischen Überprüfung<br />
zugeführt werden. Genauso ist es<br />
aber auch bei allen elektrischen Betriebsmitteln,<br />
wie z. B. Leuchten,<br />
Verlängerungen, mobilen Verteilern,<br />
Bohrmaschinen, Winkelschleifern,<br />
Kabelrollen, sämtlichen steckbaren<br />
elektrischen Geräten bis hinauf zur<br />
Schneekanone. Alle diese Geräte<br />
werden ja im Normalfall nicht bei<br />
der Anlagenüberprüfung mit überprüft.<br />
Außerdem müssen diese Geräte<br />
ja einer jährlichen Überprüfung<br />
unterzogen werden. Weiters wird<br />
ausdrücklich ein schriftliche Dokumentation<br />
der Messergebnisse gefordert.<br />
Ein enormer Aufwand, der<br />
mit EasyCHECK wegfällt.<br />
GIFAS-ELECTRIC GmbH reagiert<br />
mit der Einführung des Easy-<br />
CHECK auf die veränderten Normen<br />
(Prüfung nach Instandhaltung<br />
und Änderung sowie wiederkehrende<br />
Prüfung elektrischer Geräte<br />
ÖVE/ÖNORM E 8701-1;<br />
ÖVE/ÖNORM E 8701-2-2 sowie<br />
DIN VDE 0701; DIN VDE 0702).<br />
Auch in der Arbeitsmittelverordnung(AMVO)<br />
in Österreich bzw.<br />
bei den Berufsgenossenschaften<br />
in Deutschland sind diese Prüfungen<br />
verankert.<br />
Der EasyCHECK wurde nach der<br />
Norm EN 61010-1 vom TÜV-Saarland<br />
geprüft.<br />
Die Bedienerfreundlichkeit und der<br />
Anwendungsumfang und somit<br />
der Kundennutzen konnte mit der<br />
Einführung des EasyCHECK nochmals<br />
erheblich gesteigert werden.<br />
Über einen zusätzlichen Prüfadapter können auch<br />
sämtliche Drehstromgeräte ohne Zerlegen überprüft<br />
werden.<br />
Archivierungs-WEB-Software<br />
Um eine große Anzahl von zu prüfenden Geräten erfassen<br />
und bearbeiten zu können, entwickelte GIFAS<br />
eine entsprechende Software als Ergänzung zum<br />
EasyCHECK. Die Kommunikation mit dem EasyCHECK<br />
erfolgt über eine Ethernetschnittstelle.<br />
Kernstück der testerseitigen Software ist ein Web-Server<br />
welcher über den Web-Browser bedient werden<br />
kann. Es muss daher keine zusätzliche Software auf<br />
dem zur Bedienung vorgesehenen Rechner installiert<br />
werden. Nach einer zuvor erstellten Prüfliste werden<br />
die Prüfergebnisse den Gerätestammdaten hinzugefügt.<br />
Einzelprüfungen sind jederzeit möglich. Somit hat<br />
man immer einen aktuellen Überblick über die Prüfergebnisse,<br />
kann verschiedene Listen und Auswertungen<br />
generieren und Geräteeinzeldaten, wie z. B. das letzte<br />
Prüfergebnis abfragen und ausdrucken. Man kann vor<br />
Ort die gesamte Messung durchführen und die Daten<br />
werden in die Datenbank übernommen. Weiter können<br />
die Messergebnisse auch in Betriebsleiter-Softwareprogramme<br />
übernommen werden.<br />
Verwaltung von Gerätestammdaten<br />
Die Stammdaten, wie Type, Seriennummer, Inventarnummer,<br />
Hersteller, elektr. Daten, Art des Messverfahrens,<br />
Prüfergebnis etc. können erfasst und ausgewertet<br />
werden.<br />
Für eine größtmögliche Transparenz ist eine Geräteverwaltung<br />
für verschiedene Standorte möglich (Abteilungen,<br />
Tochterfirmen, unterschiedliche Gesellschaften).<br />
Die Geräte sind den Mandanten zugeordnet und somit<br />
übersichtlich gegliedert.<br />
Prüflisten<br />
Prüflisten werden nach individuellen Kriterien erstellt.<br />
Sie können nach Prüfdatum, Abteilung, Gerätetype,<br />
Hersteller oder bestimmten Geräten eine Prüfliste erstellen.<br />
as<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
81
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
Teufelberger investiert in St. Aegyd<br />
Die TEUFELBERGER Seil<br />
Ges.m.b.H., Hersteller von Spezialstahlseilen<br />
für Seilbahnen, Pistenwinden,<br />
Forstanwendungen<br />
und Krane eröffnete am 21. September<br />
nach 7 monatiger Bauzeit<br />
ihr neues Rope Technology<br />
Center am Standort Wels. Am<br />
19. Oktober lud das Unternehmen<br />
seine Kunden in das Werk<br />
St. Aegyd ein, wo ebenfalls<br />
kräftig investiert wurde.<br />
MOUNTAINMANAGER 7/2007<br />
82<br />
„Der Produktionsstandort in St.<br />
Aegyd, der 2001 von der Voest Alpine<br />
Austria Draht übernommen<br />
wurde, ist Kompetenzzentrum für<br />
Seilbahn- und Kranseile. Um die<br />
hohen Qualitäts-, Innovations- und<br />
Mengenansprüche unserer Kunden<br />
zu erfüllen, wurden für den Standort<br />
zusätzliche Maschinen angeschafft“,<br />
so Dr. Roland Konrad, Geschäftsführer<br />
der TEUFELBERGER<br />
Kunden verfolgen die Präsentation von „TEUFELBERGER ihr technischer Partner in<br />
Stahlseilanwendung“ im Werk St. Aegyd. Fotos: Teufelberger<br />
Seil Ges.m.b.H. bei der Präsentation<br />
der neuen Maschinen im Werk<br />
St. Aegyd.<br />
Von der Leistungsfähigkeit der neuen<br />
Maschinen durften sich die Kunden<br />
bei einem Werksrundgang<br />
selbst überzeugen. Zusätzliche Informationen<br />
erhielten die Kunden<br />
bei einer Präsentation zum Thema<br />
„TEUFELBERGER ihr technischer<br />
Partner in Stahlseilanwendung“<br />
vom Technischen Leiter Peter Baldinger,<br />
sowie bei einem Fachvortrag<br />
von Robert Traxl, Leiter Forschung<br />
& Entwicklung. Abgerundet<br />
wurde das Programm durch einen<br />
Besuch des Tourismus- und<br />
Wallfahrtsortes Mariazell, wo sich<br />
Kunden und Mitarbeiter der Firma<br />
TEUFELBERGER bei einem gemeinsamen<br />
Abendessen zum Gedankenaustausch<br />
einfanden. Zur allgemeinen<br />
Unterhaltung trugen eine<br />
Modenschau der Modeschule<br />
Ebensee, mit TEUFELBERGER Kreationen<br />
(s. Foto), sowie ein Kabarett<br />
von Dr. Wiesbauer bei. Bis zum Jahr<br />
2011 werden an den beiden Standorten<br />
insgesamt 12 Mio. € investiert.<br />
Diese Investitionen sind ein<br />
wichtiger Schritt in Richtung höchste<br />
Produktqualität und Ausbau der<br />
Produktionskapazität, um die stän-<br />
Auch das gibt es – wenn auch nur als<br />
Event-Gag: Mode aus TEUFELBERGER<br />
Stahlseilen.<br />
dig steigende Nachfrage nach TEU-<br />
FELBERGER Stahlseilen in Zukunft<br />
optimal zu befriedigen.<br />
6000 km Stahlseile<br />
pro Jahr<br />
Die TEUFELBERGER Seil Ges.m.b.H<br />
mit ihren 190 Mitarbeitern versorgt<br />
von ihren beiden Produktionsstandorten<br />
Wels und St. Aegyd<br />
Kunden aus aller Welt mit rund<br />
6 000 Kilometern Stahlseile pro<br />
Jahr. Zu den Hauptabnehmern zählen<br />
sowohl große Kranhersteller<br />
wie Palfinger und Liebherr, als auch<br />
direkte Endkunden wie zum Beispiel<br />
große Bauunternehmen. Der<br />
weltweite Vertrieb erfolgt über ein<br />
Netzwerk an Stützpunkthändlern.<br />
Im Geschäftsfeld Seilbahn arbeitet<br />
TEUFELBERGER intensiv mit den<br />
führenden Anlagenbauern zusammen,<br />
die weltweit Großprojekte realisieren.<br />
Zwei dieser Großprojekte, die 2007<br />
mit TEUFELBERGER Stahlseilen aus<br />
St. Aegyd ausgestattet wurden, sind<br />
der Trassexpress (6 litziges LO-<br />
STRETCH ® Seil in SUPERFILL ® Ausführung,<br />
Länge: 5 870 m, Durchmesser:<br />
56 mm) am Schmitten/Zell<br />
am See, sowie die Erneuerung der<br />
Teilstrecke 1 und 2 der Dachstein-<br />
Krippensteinbahn (4 vollverschlossene<br />
Tragseile, Gesamtlänge: 7 800 m,<br />
Durchmesser: 42 mm).<br />
i<br />
Infos: www.teufelberger.com
Der Seilbahnspezialist Doppelmayr<br />
legt seit jeher großen<br />
Wert auf die Ausbildung<br />
von Lehrlingen. Mit Anfang<br />
September 2007 haben nun<br />
weitere 21 Jugendliche ihre<br />
berufliche Ausbildung begonnen.<br />
Mit den 21 Neuzugängen werden<br />
derzeit bei Doppelmayr bzw. LTW<br />
in Wolfurt 70 Lehrlinge ausgebildet.<br />
Angeboten werden die<br />
Lehrberufe Maschinenbautechniker,<br />
Stahlbautechniker, Maschinenmechaniker,<br />
Konstrukteur, Elektroanlagentechniker,Anlagenelektriker<br />
und EDV Techniker.<br />
Das größte Interesse herrscht naturgemäß<br />
am Beruf des Stahlbautechnikers,<br />
sodass Doppelmayr für<br />
diesen Bereich derzeit 24 Lehrlinge<br />
ausbildet, gefolgt von 21 Maschinenbau-<br />
und 10 Elektroanlagentechnikern.<br />
Eingesetzt werden dabei<br />
10 Ausbilder, von denen 9 ihre<br />
Berufslaufbahn ebenfalls mit einer<br />
Lehre bei Doppelmayr begonnen<br />
haben. Ihre regelmäßige fachliche<br />
und pädagogische Weiterbildung<br />
stellt sicher, dass die Auszubildenden<br />
beste Bedingungen zum Lernen<br />
vorfinden.<br />
Bei der Auswahl geeigneter Lehrlinge<br />
ist Doppelmayr Interesse und<br />
Engagement der jungen Leute<br />
wichtig. Dazu werden im Vorfeld,<br />
so Ausbildungsleiter Georg Dür, die<br />
Einstiegskriterien für die Berufsschule<br />
in Mathematik und das logischgraphische<br />
Verständnis getestet, an<br />
zwei berufspraktischen Tagen wird<br />
zur Beurteilung des handwerklichen<br />
Geschicks ein Werkstück gefertigt.<br />
Außerdem fließen die aktuellen<br />
Zeugnisse in die Gesamtbeurteilung<br />
ein. 2007 haben sich für die<br />
21 ausgeschriebenen Lehrstellen<br />
150 Jugendliche beworben, sodass<br />
man bei Doppelmayr über genügend<br />
Nachwuchskräfte verfügt.<br />
Während der Ausbildung verbringen<br />
die Lehrlinge ca. 50 % der 3,5<br />
bis 4-jährigen Lehrzeit in der Lehrwerkstatt,<br />
den Rest der Zeit in den<br />
jeweiligen Abteilungen, die der<br />
Ausbildung im angestrebten Beruf<br />
entsprechen. Ausgewogenheit zwischen<br />
Theorie und Praxis wird im<br />
gesamten Verlauf der Lehre groß<br />
geschrieben.<br />
Darüber hinaus haben die Lehrlinge<br />
auch Gelegenheit, eine Reihe<br />
von Schulungen und Kursen zu besuchen<br />
und von den Sozialleistungen<br />
eines großen Unternehmens<br />
zu profitieren. Durch die internationalen<br />
Kontakte von Doppelmayr<br />
können die Auszubildenden im<br />
Rahmen des Leonardo-Projekts 3<br />
bis 4 Wochen im EU-Ausland Erfahrungen<br />
sammeln.<br />
Beste Voraussetzungen<br />
Um eine qualitativ hochwertige<br />
Ausbildung zu garantieren, wurde<br />
bereits 1979 eine eigene Lehrwerkstätte<br />
eingerichtet. 2007 hat man<br />
auch in diesen Bereich wieder kräftig<br />
investiert, sodass mit Beginn des<br />
neuen Lehrjahres eine neue Lehr-<br />
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
DOPPELMAYR:<br />
In die Zukunft investiert<br />
Doppelmayr bietet seinen Lehrlingen hervorragende Berufs- und Zukunftschancen. Foto: Doppelmayr<br />
werkstätte bezogen werden konnte. Damit findet die<br />
Grundausbildung für die Elektro- und Metallberufe nun<br />
auf 770 m 2 statt. Mit dieser neuen Lehrwerkstatt und drei<br />
Lehrlingsbereichen in der Produktion stehen nunmehr<br />
über 1 600 m 2 für die Ausbildung zur Verfügung.<br />
Dass auch die Lehrlinge selbst das Angebot bei Doppelmayr<br />
zu schätzen wissen, zeigt ein Blick auf die Homepage,<br />
die von ihnen selbst gestaltet wird (www.lehre-beidoppelmayr.at).<br />
So erklärt etwa Marcel S. aus Dornbirn,<br />
Konstrukteur-Lehrling: „Nachdem mir klar wurde, dass<br />
ich eine Lehre beginnen werde, stellte sich mir die Frage,<br />
in welchem Beruf ich meine Ausbildung starte. Daher<br />
schnupperte ich in den verschiedensten Betrieben.<br />
Glücklicherweise auch bei der Firma Doppelmayr. Bereits<br />
während der berufspraktischen Tage konnte ich mir ein<br />
gutes Bild der Firma machen. Wichtige Gründe, die Lehre<br />
bei Doppelmayr zu beginnen: Doppelmayr ist ein sehr<br />
interessantes, weltweit tätiges Unternehmen, es gibt<br />
gute Möglichkeiten zur Weiter- bzw. Fortbildung und<br />
Möglichkeiten, sich nach der Lehre im Unternehmen<br />
weiterzuentwickeln... Mir gefällt das gute Arbeitsklima,<br />
das unter den Mitarbeitern und Lehrlingen besteht. Daher<br />
kann ich die Firma als Ausbildungsstelle nur weiterempfehlen!“<br />
dwl<br />
7/2007 MOUNTAINMANAGER<br />
83