Ausgabe September | Oktober | November 2011 - OSP Stuttgart
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� Hindernisse und Hilfreiches<br />
Trotz ihrer harten Arbeit und der hervorragenden Leistungen<br />
hat Beate ein Problem: „Keiner will einen Schützen sponsern.<br />
Nach den furchtbaren Amokläufen, z. B. in Winnenden, hat<br />
sich die Situation für Schützen verschlechtert. Da wird leider<br />
nicht unterschieden, dass wir mit Sportgeräten arbeiten, deren<br />
Munition völlig ungefährlich ist und keinen Schaden anrichten<br />
kann“, berichtet die 27-Jährige, „man steht als Schütze<br />
sozusagen unter Generalverdacht.“ Dennoch hat Beate viele<br />
Fans. Gerade bei großen Ereignissen wie den Deutschen Meisterschaften,<br />
Europa- und Weltmeisterschaften sowie Weltcups<br />
ist der Zuschauerraum voll. Da kann trotz der leisen Waffen<br />
ein ordentlicher Lärmpegel aufkommen. Beate nimmt dann<br />
ihre Ohrstöpsel und schottet sich akustisch von dem lebhaften<br />
Umfeld ab, um sich besser konzentrieren zu können. Damit die<br />
Nerven nicht anfangen zu flattern, hält sich die Europameisterin<br />
immer wieder vor Augen: „Das kennst du. Die Situation<br />
hast du schon zig Mal durchlebt. Es ist nur einer von vielen<br />
Wettkämpfen, wie sie fast jedes Wochenende stattfinden. Konzentrier‘<br />
dich auf deinen Ablauf.“ Scheinbar gelassen hebt sie<br />
das Luftgewehr an, zielt, schießt, trifft.<br />
14<br />
Schießen<br />
Foto: Pressefoto Baumann<br />
� Mit Pfeil und Bogen<br />
über den Ärmelkanal<br />
Sich zurückziehen, konzentrieren, die<br />
Abläufe wieder und wieder durchgehen<br />
– all das gehört auch zu Camilos Alltag.<br />
Der 20-jährige Bogenschütze aus Welzheim,<br />
der diesen Juni seinen Zivildienst<br />
am <strong>OSP</strong> beendet hat, wechselt gerade<br />
von der Junioren-Klasse ins Profi-Lager.<br />
Beim Weltcup der Herren im amerikanischen<br />
Ogden landete er bereits auf Platz<br />
Neun. Ein vielversprechender junger<br />
Schütze, der als heißer Anwärter auf<br />
einen der drei deutschen Olympiastartplätze<br />
gilt, die allerdings erst noch bei<br />
der Europameisterschaft im Mai 2012<br />
gewonnen werden müssen. Bis dahin<br />
hat Camilo einen straffen Trainingsplan<br />
für Technik, Athletik und Geist. Für<br />
Letzteren stellt sich der Olympia-Aspirant<br />
vor, wie er mit den Füßen den richtigen<br />
Stand sucht, die Sehne mit einem<br />
Zuggewicht von 24 Kilogramm an die<br />
Wange führt und schließlich den Pfeil<br />
ins Zentrum der Zielscheibe schickt – in<br />
anderen Worten: Er trainiert mental den<br />
perfekten Schuss.