Nr. 4/2005 Juli & August Ausgabe 20
Nr. 4/2005 Juli & August Ausgabe 20
Nr. 4/2005 Juli & August Ausgabe 20
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<strong>Nr</strong>. 4/<strong><strong>20</strong>05</strong><br />
<strong>Juli</strong> & <strong>August</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>20</strong>
08<br />
I N H A L T<br />
Inhalt 8<br />
Editorial 10<br />
News 12 - 21<br />
Alexander Voß 22 - 23<br />
Clever & Smart 24 - 31<br />
Hawaiian still rules! 32 - 41<br />
Kitesurf Trophy 42 - 47<br />
Fun, anyone? 48 - 49<br />
Surfing Celebrities 50 - 51<br />
Down-the-line 52 - 61<br />
Slater schreibt Geschichte 62 - 63<br />
Globe WCT 64 - 65<br />
$68.000 66 - 67<br />
Kiteloop Contest 68 - 73<br />
King of the Coast 74 - 77<br />
How to make ... 78 - 79<br />
Cabo Verde 80 - 95<br />
Kolumne 98<br />
Tom Körber<br />
Matthias Larsen<br />
Dieses Hintergrundbild ist ebenfalls<br />
das Cover des neuen Surfing<br />
Kalenders <strong>20</strong>06 aus dem<br />
teNeuss Verlag, den der dänische<br />
Longboarder Brian Bojsen<br />
zum neunten Mal in Folge produziert<br />
hat. Er ist für 12,99 Euro<br />
im Buchhandel und in Surfshops<br />
zu haben und zeigt, wie auch in<br />
den vergangenen Jahren, Longund<br />
Shortboarding vom Feinsten.<br />
Thorsten Indra<br />
Florian Söhnchen<br />
Erik Aeder Pato COVERSHOTS:•Kiten••••••••••••••Windsurfen•••••••••••••Surfen••••<br />
Tim McKenna<br />
Duane DeSoto
10<br />
F R E E – E D I T O R I A L<br />
Alexander Lehmann Cyril Moussilmani<br />
Darrell Wong<br />
Style dich!<br />
Wie du bestimmt schon bemerkt hast, klebt in<br />
diesem Magazin eine Probe von dem legendären<br />
Garnier Fructis Style Surf Hair. Damit hast du die<br />
Chance, an der sensationellen Aktion „Vom<br />
Office Zero zum Surf Hero“ teilzunehmen und<br />
eins von zwei Surfboards zu gewinnen. Dazu<br />
schicke uns ein Vorher- und ein Nachher-Foto<br />
von deiner Aufsehen erregenden Style-Evolution<br />
an info@free-magazin.de oder an unsere Postadresse<br />
(siehe Impressum Seite 98). Selbst wenn<br />
du nicht einer der beiden glücklichen Gewinner<br />
sein wirst, drucken wir die besten und verrücktesten<br />
Einsendungen in unserer kommenden <strong>Ausgabe</strong><br />
ab und veröffentlichen sie auf unserer Internetseite<br />
www.free-magazin.de. Also: Leg los! Wir<br />
freuen uns garantiert über jede einzelne Zusendung!<br />
Neben diesem tollen Produkt findest du natürlich<br />
auch wieder einen bunten Mix an Storys von<br />
Surfern, Windsurfern und Kitern im Magazin. Wir<br />
haben zum Beispiel Duane DeSoto, einen der<br />
besten Longboarder der Welt, interviewt. Und nun<br />
wissen wir, dass auch die Hawaiianer ihre eigene<br />
Meinung zu unserem Intercontinentalpartner<br />
USA haben. In Südafrika trafen wir während unseres<br />
Winterurlaubs Peter Garzke. Peter wer? Ja,<br />
in deutschen Medien hat er sich in der jüngsten<br />
Vergangenheit etwas rar gemacht (oder wurde<br />
rar gemacht). Ein Grund mehr für uns, mit ihm<br />
über sein Leben als Windsurfprofi zu sprechen.<br />
Beim Kiten jagte dieses Frühjahr einen Event den<br />
anderen – angefangen beim inoffiziellen (oder<br />
mittlerweile wohl eher offiziellen) Saisonstart der<br />
deutschen Kiteszene, dem „King of the Coast“,<br />
über den viel gelobten ersten „Kiteloop Contest“<br />
bis hin zum Start der Kitesurf-Trophy. Wir präsentieren<br />
dir die besten Bilder aller Events. Apropos<br />
Events: Auch beim Surfen ist die Weltmeisterschaftsserie<br />
im vollen Gange, sodass wir dir auch<br />
da von den vergangenen Tourstopps die besten<br />
Bilder präsentieren.<br />
Unsere Hauptstory beschäftigt sich mit den<br />
Kapverdischen Inseln, genauer gesagt mit den<br />
Inseln Sal und Boa Vista. Wir haben in der Vergangenheit<br />
so viel Gutes über die Spots vor Ort<br />
gehört, dass wir uns selbst ein Bild von den Gegebenheiten<br />
machen wollten. Dank Heinz Merxmüller<br />
von Sun and Fun Sportreisen war das kein<br />
Problem … Und wenn man einen Fotografen wie<br />
Lars Wehrmann dabei hat, weiß man, dass eine<br />
Fotoauswahl mehr als schwierig sein wird. Nach<br />
14 Tagen und 2.400 aufgenommenen Motiven<br />
ging es wieder Richtung Heimat. Mit der Gewissheit,<br />
an Plätzen gewesen zu sein, wo Begriffe<br />
wie Ballermann oder Massentourismus (noch)<br />
Fremdworte sind.<br />
Viel Spaß mit der zwanzigsten <strong>Ausgabe</strong> des<br />
einzigartigen Free-Magazins!
12<br />
N E W S<br />
1 - Beachwalker XP<br />
Den normalen, absolut genialen Universalschuh Beachwalker aus dem Hause Aqualung kennst du ja<br />
bestimmt bereits. Und jetzt gibt es sogar den Beachwalker XP – die neue Generation! Der hochwertige<br />
Wassersportschuh ist vielfältiger einsetzbar und vor allem bei Kitern und Windsurfern beliebt. Er<br />
erreicht durch sein geringes Gewicht und seine Flexibilität einen enormen Tragekomfort. Die robuste,<br />
extra verstärkte, jedoch leichte Struktursohle bietet Schutz im und am Wasser. Die Schuhe aus<br />
hochwertigem Neopren können selbst beim Schwimmen getragen werden, ohne störend zu wirken.<br />
Im Vergleich zum bereits bewährten Beachwalker bekam der XP zusätzlich eine zweite Ein- und<br />
Ausstiegshilfe sowie stabilisierende Fersenstützen aus Nubuk. Auch das XP-Modell ist in<br />
Kindergrößen erhältlich und deckt die Bandbreite von Schuhgröße 28 bis 47 ab.<br />
2 - Neuer Shop in Lübeck<br />
Bereits am 2. April öffnete der Boardrider Shop in Lübeck seine Pforten. Der Shop bietet allen<br />
Modebewussten in erster Linie stylische Surfklamotten, wie zum Beispiel von Elkline, Matador<br />
oder the realm. Aber natürlich haben Chrischi und Marci auch alles für die Windsurfer, Kiter und Wellenreiter<br />
am Start. Die komplette Markenübersicht findest du online auf www.boardrider-shop.de.<br />
Die Lage des Shops ist direkt in der Lübecker Innenstadt, aber trotzdem findet man eigentlich immer<br />
einen Parkplatz in der Nähe. Besonderer Service: Park- und Strafgebühren werden erstattet! Adresse:<br />
Fleischhauer Straße 46, Fon: 0451-5058950.<br />
3 - Neuer Deutschlandimporteur für BIC SPORT<br />
Bereits Anfang Juni hat die Choppy Water GmbH aus Kiel den Import und Vertrieb von BIC SPORT in<br />
Deutschland übernommen. Die Aktivitäten erstrecken sich auf die Bereiche „BIC Windsurfing“ und „BIC<br />
Surf“. Dabei werden das gesamte Portfolio von Windsurfing- und Wellenreitequipment sowie das entsprechende<br />
Zubehör angeboten. Die Choppy Water GmbH verfügt über eine langjährige Erfahrung auf<br />
dem deutschen und internationalen Windsurfmarkt. Bisher war sie vor allem als Partner der Deutschen<br />
Windsurfing Vereinigung (DWSV) sowie der International Windsurfing Association (IWA) und der von<br />
ihr vertretenen Klassen International Formula Windsurfing Class (IFWC) und International Funboard<br />
Class Association (IFCA) bekannt. Seit 1999 organisiert die Choppy Water GmbH die höchste nationale<br />
Regattaserie, den „Deutschen Windsurf Cup“. <strong>20</strong>01 kam die kontinentale Regattaserie „Windsurfing<br />
Euro-Cup“ hinzu, die sich mittlerweile zur wichtigsten Racing- und Slalomserie der Welt entwickelt hat.<br />
In den Jahren <strong>20</strong>02 bis <strong>20</strong>04 hat die Choppy Water GmbH jeweils die Austragung von Windsurfing-<br />
Weltmeisterschaften in Deutschland organisiert. Zur Saison <strong><strong>20</strong>05</strong> wurde gemeinsam mit der Deutschen<br />
Windsurfing Vereinigung und dem Deutschen Segler-Verband (DSV) sowie BIC SPORT (Frankreich) das<br />
neue Jugendmeisterschaftsboard „BIC Techno 293 One Design“ in Deutschland eingeführt. Ab sofort<br />
steht dem Windsurfing-Fachhandel damit wieder ein Vertriebspartner für BIC-Produkte zur Verfügung.<br />
Händler können sich direkt an Choppy Water wenden: Fon: 0431-9719898 oder Mail: info@choppywater.de.<br />
4 - Kite-Academy – Neuer Maßstab für Lernerfolge<br />
Gegründet von Claudia Höhne, Gewinnerin der Kitesurf-Trophy <strong>20</strong>04, geht die Kite-Academy an den<br />
Start. Schon der Name macht den Anspruch deutlich: Eine sehr professionelle Kite-Ausbildung, die das<br />
Beste aus dem Talent der Schüler macht! Eine Differenzierung soll durch Leidenschaft in der<br />
Durchführung der Kurse, ein eigenes, detailliertes Schulungskonzept, den Einsatz neuwertiger Produkte<br />
sowie beste Ausbildungsbefähigung, Schulungserfahrung und hohes Fahrkönnen der Lehrer erreicht<br />
werden. So gehören unter anderem Matthias Larsen (9. Platz Kitesurf-Trophy und auf dem Bild zu sehen)<br />
und Niklas Huntgeburth (7. Platz Worldcup, 1. Platz Kitesurf-Trophy Fehmarn) zum Lehrerteam. Mit diesen<br />
Top-Ridern ist die Kite-Academy in Ergänzung zur Ausbildung von Einsteigern auch hervorragend<br />
auf die Schulung von fortgeschrittenen Kiter vorbereitet. Grundlage des Schulungskonzepts ist der<br />
Academy First Kurs für Einsteiger: In zehn Stunden intensiver Schulung und in einer Gruppe mit maximal<br />
vier Schülern werden die Grundlagen des Kitesurfens vermittelt. Jeder Teilnehmer erhält zum<br />
Kursabschluss eine CD-ROM mit Bildern der „ersten Schritte in Action“ während des Kurses und ein<br />
Academy-T-Shirt. Auf die Frage, warum die Academy teurer ist als andere Schulen, hat Claudia immer<br />
wieder die gleiche überzeugende Antwort: „Billig kann jeder, richtig gut nur wenige. Und darauf<br />
kommt es schließlich an. Das Feedback der ersten Schüler bestätigt unser Konzept.“ Für den Sommer<br />
und Herbst plant die Kite Academy diverse interessante Camps, zum Beispiel einwöchige Kite-<br />
Segeltörns Richtung Dänemark oder auch Kitereisen und Kite-Camps nach Portugal und Marokko. Infos<br />
zum Angebot und zu den Terminen werden rechtzeitig auf der Website www.kite-academy.com<br />
bekannt gegeben oder können telefonisch unter 0431-2602521 bei Claudia erfragt werden.<br />
5 - Mysterious Al featuring Eastpak<br />
Und wieder einmal konnte Eastpak einen renommierten Streetart-Künstler für eine exklusive Artists-<br />
Serie gewinnen. „Mysterious Al“ ist der wohlklingende Name des Designers, der mit seinen Entwürfen<br />
seinem Namen alle Ehre macht. „Beim Old Team handelt es sich um ägyptische Mumien. Sie lieben es,<br />
Sand zu vertilgen und Leute mit Flüchen zu belegen“, sagt der Künstler zu einer seiner Kreationen. Uns<br />
gefällt jedoch besonders das Dark-Team-Design: Dabei handelt es sich um eine Horde Geister, die<br />
Black Sabbath lieben und in den Wäldern leben. Ihre Zeit sollen sie damit verbringen, Leute zu Tode<br />
zu erschrecken. Das erinnerte uns doch spontan an Kalle und seine Freunde … Mehr Infos zu dieser<br />
und zu anderen Kollektionen bekommst du auf www.eastpak.com.<br />
Free-Magazin Saisonopening Party<br />
Am 27. Mai feierte das Free-Magazin den Start der Saison <strong><strong>20</strong>05</strong>. Knapp 500 Partygänger rockten die stylische<br />
Location „Toni´s“ in der Hafenstraße 15 in Kiel, die im normalen Leben ein leckeres, italienisches<br />
Restaurant beherbergt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn so gegen fünf Uhr Morgens kam<br />
sogar die Decke runter … DJ Moisy gab wieder alles, die Free-Mag Haus und Hof Band „Pool“ feierte<br />
ihren letzten Auftritt (zumindest in dieser Konstellation; der Drummer verlässt das Land …; www.poolband.de)<br />
und die Premiere des offiziellen Kiteloop-Contest Videos kam ebenfalls sehr gut an. Die nächste<br />
Party vom Free-Magazin kommt also bestimmt! Mehr Partypix, die alle der sensationelle Lars<br />
Wehrmann geschossen hat, unter www.free-magazin.de!<br />
6 - FreeWave <strong>20</strong>06<br />
Fanatic bleibt sich mit seinem Konzept, den FreeWave als<br />
Alleskönner zu shapen, auch in der kommenden Saison<br />
treu. Wer das Vergnügen hatte, einen <strong><strong>20</strong>05</strong>er zu fahren<br />
(die Boards waren schnell ausverkauft), darf sich auf<br />
neue Features freuen. Die FreeWaves <strong>20</strong>06 sind CAD<br />
designed und CNC machined. Um mehr Komfort und<br />
Kontrolle sowie verbesserte Manövereigenschaften zu<br />
erreichen, haben die Boards ein dünneres Deckvolumen.<br />
Eine kürzere und breitere Outline soll die Angleiteigenschaften<br />
verbessern und eine kontrollierte<br />
Endgeschwindigkeit ermöglichen. Vollkommen neu ist<br />
der FreeWave 78: Das neue Spielzeug in der Linie ist<br />
perfekt zum Abreiten der Wellen oder auch einfach nur<br />
zum Geradeaus-Heizen. Beim 88er konnten die bereits<br />
erfolgreichen Features des Vorgängermodells mit einem<br />
neuen CAD FreeWave Rocker und einem Power V kombiniert<br />
werden, um so die Leistungsfähigkeit sowohl bei<br />
Flachwasser als auch in der Welle nochmals zu optimieren.<br />
Beim 98er ist der Shape in erster Linie auf frühes<br />
Angleiten und Flachwasser-Performance ausgelegt,<br />
ohne dabei an Manöver- und Freestyle-Eigenschaften<br />
einzubüßen. Und auch in moderaten Wellen soll man<br />
den FW 98 ohne Probleme einsetzen können. Nähere<br />
Details bekommst du bald unter www.fanatic.com.<br />
7 - Summer Ispo<br />
Die ispo summer <strong><strong>20</strong>05</strong> öffnet vom 3. bis 5. <strong>Juli</strong> mit einem<br />
neuen Konzept, dem „Board Sports Village“, ihre<br />
Pforten. Dabei präsentieren sich sechs große Marken –<br />
BILLABONG, CHIEMSEE, O’NEILL, PROTEST, QUIKSIL-<br />
VER und XS-EXES – mit einem einheitlichen, großzügigen<br />
Markenauftritt. Modenschauen und zwei Bars<br />
machen das „Board Sports Village“ zu dem Treffpunkt<br />
der Brettsportspezialisten, ideal für ergebnisreiches<br />
Arbeiten auf der weltweit größten Sportmesse. Aber<br />
auch viele andere wichtige Brands stellen dem<br />
Fachbesucher während der drei Messetage ihre neuen<br />
Produkte vor, wie zum Beispiel MORMAII, FUNK oder<br />
MISTRAL. Infos unter www.ispo.com.<br />
8 - Oxbow goes surfing!<br />
Mädels aufgepasst: Mit diesen technischen Boardshorts<br />
und Lycras seit ihr eine Augenweite auf den Weiten des<br />
Meeres. Mit stylischem Design und höchstem Komfort<br />
bieten euch diese Produkte garantiert einen großartigen<br />
und angenehmen sportlichen Tag – im Wasser und an<br />
Land. V. l. n. r. TIARE Lycra (55 Euro) / TEHANI Boardshort<br />
(45 Euro), ROOKS Bikini-Top/ RISHNA Boardshort<br />
(beides 40 Euro), TAHIA Lycra/ TEORU Boardshort (beides<br />
50 Euro). Mehr Infos unter www.oxboworld.com.<br />
9 - Windstatistiken - UNPLUGGED!<br />
Bist du bei deiner letzten Surfreise auf eine frisierte<br />
Windstatistik reingefallen? Das passiert dir auf jeden Fall<br />
nicht noch einmal, denn Windfinder hilft dir jetzt bei<br />
deiner Reiseplanung mit aktuellen und unabhängigen<br />
Windstatistiken von fast allen bekannten Surfspots der<br />
Welt. Die Statistiken enthalten die durchschnittliche<br />
monatliche Windstärke, die Gleitwindwahrscheinlichkeit<br />
(ab vier Beaufort), die durchschnittliche Lufttemperatur<br />
und - der Clou - Windverteilungsgrafiken, die<br />
dir Aufschluss darüber geben, ob nicht nur die<br />
Windstärke, sondern auch die Richtung stimmt. Check<br />
it all out at: www.windfinder.com, dann auf Windreports,<br />
das gewünschte Land auswählen, Spot anklikken<br />
und die Wind Statistik aufrufen!
Free-Magazin Party Pix<br />
14<br />
N E W S<br />
10 - Henning Terstiege zieht sich um<br />
Seit dieser Saison bekommt Henning tatkräftige Unterstützung von maze-style. Wie der neue Teamrider<br />
bewegt sich das kleine Modelabel weitab vom Mainstream. Die neue Kollektion ist ab <strong>Juli</strong> sowohl online<br />
als auch deutschlandweit in ausgewählten Shops zu haben. Weitere Infos unter www.maze-style.com.<br />
11 - Kinokartenverlosung für „Step into liquid“<br />
„Ein wunderschöner Dokumentarfilm“, sagt uns Uli Wickert von den „Tagesthemen“ in der ARD. „Man<br />
muss Browns Film im Kino sehen, auf einer möglichst großen Leinwand, mit anständigem Sound, damit<br />
man begreift, dass der Surffilm tatsächlich eines der schönsten Kino-Genres darstellt“, meint der<br />
„Kultur SPIEGEL“. Und schlicht „sehenswert“ urteilt der „Stern“. Alle drei Meinungsgranaten haben den<br />
Film „Step into liquid“ gesehen und waren hellauf begeistert. Ist ja aber auch klar, dass ein Film, bei<br />
dem das Free-Magazin der Medienpartner ist, einfach weltklasse sein muss! Und auch du bekommst in<br />
diesem Sommer noch einmal die Möglichkeit, den sensationellen Surffilm in den Kinos zu sehen. Wo<br />
und wann er genau läuft, erfährst du auf www.step-into-liquid.de. Und Achtung! Für die ganz schnellen<br />
unter euch verlosen wir bis zum 10. <strong>Juli</strong> <strong><strong>20</strong>05</strong> Kinogutscheine für den Film, die in allen Partnerkinos<br />
akzeptiert werden! Einfach eine Mail an kalle@free-magazin.de schicken! Die ersten 40 sind dabei!<br />
12 - Swatch Fun Scuba<br />
Knallbunte Uhren in markanter Größe mit raffinierter Technik und garantiertem Spaßfaktor: Swatch<br />
präsentiert sieben Modelle dieses Zeitmes-sers, der Wassertiefen von bis zu <strong>20</strong>0 Metern verträgt,<br />
aber auch an der Strandbar oder im Gebirge eine gute Figur macht. Aber eine Swatch Fun Scuba ist<br />
mehr als ein extravaganter Blickfang. Wer auch die technische Seite der Uhr ausreizen will, muss sich<br />
allerdings mindestens einen Meter unter die Wasseroberfläche bequemen, denn ab dann weiß die<br />
Uhr ganz automatisch, was von ihr ver-langt wird: Der Stundenzeiger misst ab sofort die Tauchtiefe<br />
– und zwar bis in fünf Meter Tiefe in Meter-Schritten. Nach der Fünf-Meter-Marke misst die Swatch<br />
Fun Scuba die Tauchtiefe dann in Zwei-Meter-Schritten bis in eine Tiefe von 40 Metern. Möglich wird<br />
all das durch einen druck-empfindlichen Sensor an der linken Seite des Kunststoffgehäuses.<br />
Während der Stundenzeiger sich automatisch mit der Tauchtiefe befasst, misst der Minutenzeiger<br />
derweil die Dauer des Tauchganges, in den ersten zwei Minuten in Sekundenschritten, danach in<br />
Minuten-Schritten. Die maximal messbare Tauchzeit mit einer Swatch Fun Scuba beträgt 90 Minuten<br />
– unter Wasser eine Ewigkeit! Besonderen Spaß verspricht bei der Swatch Fun Scuba die Logbuch-<br />
Funktion: Jeder zuletzt absolvierte Tauchgang wird automatisch aufgezeichnet und kann durch einfaches<br />
Drücken der Krone im Uhrzeitmodus abgerufen werden. Besonders eindrucksvolle Tauch-gänge<br />
können als „Favoriten“ gespeichert und durch zweimaliges Drücken der Krone abgespielt werden.<br />
13 - Großer Designwettbewerb von Oxbow<br />
Mit der Gründung im Jahre 1985 feiert Oxbow in diesem Jahr sein <strong>20</strong>-jähriges Bestehen. Zu diesem<br />
Anlass entwarf Oxbow eine Serie von <strong>20</strong> T-Shirts, die sich auf die Firmengeschichte beziehen. Jedes T-<br />
Shirt zeigt ein extravagantes Design, welches ein Oxbow-Jahr und dessen Event symbolisiert. Diese limitierte<br />
Kollektion ist seit dem 13. Mai bei vielen europäischen Oxbow-Partnern erhältlich. In diesem<br />
Zusammenhang ruft Oxbow alle Enthusiasten auf, bei einem großen paneuropäischen Design-<br />
Wettbewerb mitzumachen. Gesucht wird das exklusivste Layout des 21. T-Shirts, um die Jubiläums-T-<br />
Shirt-Serie weiterzuführen. Als einzige Vorgabe soll das T-Shirt das Thema „Französisch-Polynesien“ zeigen.<br />
Hierzu liefern unter anderem Tahiti, die Tuamotu Inselgruppe und die Marquesas Inseln viele<br />
Inspirationen. Am 9. Mai <strong><strong>20</strong>05</strong>, dem Oxbow-Jubiläumstag, fiel der Startschuss dieses Design-<br />
Wettbewerbs. Einsendeschluss ist der 30. September <strong><strong>20</strong>05</strong>. Dann wird die Jury das beste T-Shirt auswählen,<br />
welches in die Sommerkollektion <strong>20</strong>06 aufgenommen wird. Der Gewinner darf sich schon jetzt<br />
freuen, denn er/sie wir die nächsten <strong>20</strong> Jahre mit Oxbow-Bekleidung ausgestattet. Also, Mitmachen<br />
lohnt sich! Alle notwendigen Infos gibt es auf www.oxbow<strong>20</strong>.com oder submit@oxbow<strong>20</strong>.com.<br />
14 - TWINSTYLE 100<br />
Hifly gibt Gas! Nicht nur mit dem Design geht Hifly nun (endlich!) mal in die Vollen! Auch beim neuen<br />
Freestyleboard TWINSTYLE 100 setzt Hifly auf die Innovation der Twinser-Finnen. Die beiden 22er Dorne<br />
sollen hinsichtlich der Fahrleistungen deutliche Vorteile bringen. Laut Shaper Klaus Jocham, der gemeinsam<br />
mit Andy Pusch das Board entwickelte, gleitet es deutlich früher an und läuft besser Höhe. Außerdem<br />
sind die beiden kurzen Finnen bei allen Rückwärtsfahrmanövern besser, wobei das Spock Tail sich dabei<br />
positiv bemerkbar macht. Auch in gemäßigter Welle soll das Board noch gut funktionieren und durch<br />
seine einfachen Fahreigenschaften auch für Freestyleeinsteiger und Freemover bestens geeignet sein.<br />
Details: 100 Liter, Länge: 242 cm, Breite: 65,5 cm, Gewicht: ca. 6,2 kg. Mehr Infos unter www.hifly.de.<br />
15 - Das Single Surf Cover & Travel Bag<br />
Diese Bag stammt aus der Surf Quick-Linie von Pat Love. Sie hat Platz für ein Board und den<br />
Neoprenanzug. Das Außenmaterial ist aus 600er Cordura auf der Ober- und aus silbergrauem Tarpee<br />
auf der Unterseite. Die Bag ist in sieben verschiedenen Größen erhältlich und dazu noch auf die einzelnen<br />
Boardshapes abgestimmt. Die Polsterung ist sechy, bzw. acht Millimeter stark. Der Preis liegt<br />
je nach Größe zwischen 59 und 79 Euro. Perfekte Qualität zum richtigen Preis! Mehr Infos unter Fon<br />
08152-988 779 oder patlove@intenics.de.<br />
16 - Ride the sky with joy!<br />
Die sehr erfolgreiche und hoch entwickelte Step-Cap-Produktion der Fanatic Kiteboards hat neue<br />
Standards in der Kiteboardproduktion gesetzt. Die leichte und fast unzerstörbare Konstruktion ist die<br />
perfekte Kombination für ein Kiteboard. Die Technologie zur Entwicklung dieser Boards hat man sich aus<br />
der Snowboardkonstruktion abgeschaut. Der Kern ist ein reiner CNC-Cut und zwischen den ABS-Sidewalls<br />
und dem schlagfesten Top Sheet positioniert. Das Board wurde unter einer Drucklast von 85<br />
Tonnen bei ca. 95 Grad gebacken. Diese Konstruktion erlaubt es daher, extrem leichte und doch stabile<br />
Boards zu bauen. Seit <strong><strong>20</strong>05</strong> hat jedes Board eine speziell arithmetisch geformte Rocker Linie, die für hohen<br />
Speed, guter Manövrierbarkeit und ein perfektes Handling sorgt. Jede Boardlänge ist in zwei Ausführungen<br />
erhältlich, dem Joyrider und dem Skyrider. Die Joyrider-Version ist breiter und steht für superschnelles<br />
Gleiten, die Skyrider-Version kombiniert Kontrolle und leichteres Handling durch sein gemäßigtes Längen-<br />
Breiten-Verhältnis. Den Joyrider gibt es in 1<strong>20</strong> cm (Breite: 37,5 cm, Gewicht: 2,1 kg), 129 cm (39 cm, 2,2<br />
kg) und 138 cm (40 cm, 2,4 kg). Die Skyrider haben die gleichen Längen, sind aber schmaler (35,5 cm, 36,5<br />
cm und 37,5 cm) und leichter (2 kg, 2,1 kg, 2,3 kg). Mehr Infos unter www.fanatic.com.<br />
17 - Sommer, Sonne, Strand und Meer!<br />
Das gibt es mit dem Beachset von Tatonka und Teva. Richtig praktisch ist die Turn Over Bag, mal geblumt<br />
und mal plain passt sie perfekt zu jeder Aktivität. Dazu gibt es die hübsche und praktische Aqua Bag aus<br />
Tarpaulin mit unterteilten Innenfächern. Der Teva-Zehengreifer ist ein kalifornischer Kult-Klassiker und gehört<br />
zu jedem Strandbesuch dazu. Absoluter Clou: Die Bänder laufen im 360-Grad-System wieder in die Sohle<br />
und verhindern so ein Ausreißen! Der Wert pro Set liegt bei 55 Euro und wir verlosen drei davon!<br />
Beantworte einfach folgende Frage: Welchen Wert hat dieses sensationelle Beachset von Tatonka und Teva?<br />
Ist es A) 55 Euro B) 555 Euro oder C) 5.555 Euro? Klar mag die Lösung dem ein oder anderen etwas einfach<br />
erscheinen, aber schließlich soll Kalle ja die richtigen Lösungen prüfen! Also: Schicke den richtigen<br />
Lösungsbuchstaben an kalle@free-magazin.de und mit ein bisschen Glück gehört eines der drei tollen<br />
Beachsets dir! Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen und der Einsendeschluss ist der 31.07.<strong><strong>20</strong>05</strong>.<br />
18 - Semi Dry CI-II und C2-II - Gut in Form, perfekter Sitz!<br />
Die Camaro Semi Dry Anzüge CI-II (149,95 Euro) und C2-II (139,95 Euro) werden aus hochwertigem<br />
4/3 mm Softskin-Neopren gefertigt und zeichnen sich durch Passform aus. Der hochelastische<br />
G-Flex-Kragen sowie die hoch elastischen Dehnzonen im Knie- und Rückenbereich garantieren<br />
beste Bewegungsfreiheit. Die Beinabschlüsse sind mit Wasserlasche und Klettverschluss ausgestattet.<br />
Der Camaro Semi Dry C2-II kann durch die Kombination mit dem Shirt Convertible (69,95<br />
Euro), das am Körper Elasthan-Fleece-Material mit zwei Millimeter Smoothskin SCS an den Ärmeln<br />
kombiniert, sowohl als Langarm auch als Kurzarmanzug verwendet werden und wird somit zu<br />
einem „All Season“-Surfanzug. Weitere Produkte von Camaro unter www.camaro.at<br />
19 - Das erste wasserdichte Portemonnaie<br />
Was macht man mit seinem Bargeld oder dem Autoschlüssel, seinen Kreditkarten und anderen Wertgegenständen,<br />
wenn man am Strand ist und schwimmen oder surfen geht?! Mit Pakpak® von Denko®<br />
ist das ab heute kein Problem mehr! Das wasserdichte Portemonnaie hält alle Gegenstände trocken und<br />
sicher. Man trägt es um den Hals, am Arm oder am Gürtel. Die patentierte Verschluss-Technologie kombiniert<br />
mit ultimativem Style begeistert nicht nur Wassersportfans. Das revolutionäre Portemonnaie wurde<br />
intensiv auf den Prüfstand gestellt und unter Extremstuationen getestet. Pakpak® ist absolut wasserdicht,<br />
am Taucherarm sogar bis zu 50 Meter. Pakpak® ist verdammt langlebig: Es lag über 90 Tage in der<br />
Kalahari-Wüste und war stärksten Sonnenstrahlen ausgesetzt. Nicht einmal die Farben blichen aus.<br />
Außerdem wurde selbst nach 10.000 maligem Öffnen die Dichte des Portemonnaies nicht beeinträchtigt.<br />
Pakpak® hat acht Jahre Garantie! Netztasche sowie Arm-, Belt- und Neck-Holder sind im Preis von nur<br />
24.95 Euro inklusive. Mehr Infos unter www.pakpak.de. Händleranfragen beantwortet die SSB-<br />
Handelsagentur mit der Faxnummer 0234-36958919 und E-Mail: hohmann-sven@arcor.de.
Free-Magazin Party Pix<br />
16<br />
N E W S<br />
<strong>20</strong> - Demonstrate yourself!<br />
US40 sucht noch bis zum 15. September den ultimativen „Urban Star“. Egal, ob Skater, Biker, Surfer oder<br />
Wakeboarder. Während eines Kickflips kannst du dir die Schuhe zuschnüren? Während du einen Berg<br />
mit 45 Prozent Gefälle runterschießt, kannst du mit deiner Nase lenken? Und während des fettesten<br />
Tuberides machst du dir ein Bier auf? Wenn du eine der Fragen mit „jein“ beantworten kannst, bist du genau<br />
der Richtige für diese Aktion. Also wenn du dich selbst für den Größten hältst, solltest du schleunigst<br />
Beweismaterial wie Videos und Fotos fertig machen und eintüten. Zu gewinnen gibt es fünf umfangreiche<br />
US40-Ausrüstungspackages im Wert von rund eintausend Euro. Das ist deine große Chance, endlich<br />
entdeckt zu werden, also nutze sie auch! Auf www.us40.com findest du weitere Informationen<br />
zu dieser Aktion und noch viel wichtiger: das Anmeldeformular! Mach mal fertig wie besprochen!<br />
21 - Rip Curl Venus Festival<br />
Chelsea Georgeson (Gold Coast, Australien) heißt die Siegerin des Rip Curl Venus Festival, das Anfang<br />
Juni in Frankreich stattfand. Georgeson sicherte sich das Preisgeld in Höhe von 10.000 US-Dollar, in<br />
dem sie im Finale die Hawaiianerin Rochelle Ballard besiegte. Das ist nun bereits ihr zweiter WCT-Sieg<br />
in der laufenden Saison, sodass sie ihrem Ziel, Weltmeisterin zu werden, wieder ein Stück nähergekommen<br />
ist. Sie liegt zwar in der Jahreswertung immer noch hinter Sofia Mulanovich auf dem zweiten<br />
Platz, jedoch trennen die beiden Kontrahentinnen nur noch 228 Punkte.<br />
22 - KAG 3.0 (von Petra)<br />
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Der Tanz in den Mai war für viele Kitesurfer dieses Jahr wieder „ein Kite<br />
in den Mai“. Na gut, mehr oder weniger ein Kite, eher „ein Grill in den Mai“. Der liebe Gott ließ uns in<br />
Sachen Wind dieses Jahr ganz schön hängen. Aber nichtsdestotrotz war es das bisher beste KAG. Trotz<br />
Flaute war bei den über 70 Teilnehmern gute Laune angesagt. Mit Testmaterial dabei und für alle Fragen<br />
rund ums Kitesurfen offen waren Armin von Flysurfer, der Bigboysports-Ralph, Rainer von spleene, F-one-<br />
Alex von sportsonly und Peter von ram-air. Die Teilnehmer des Kitekurses kamen zwar an diesem<br />
Wochenende nicht aufs Wasser, aber neben dem legendären Kitekursfrühstück, welches zur Theorie die<br />
hungrigen Mägen füllte, konnten Armin, Alex, Rainer & Co. zumindest mit vielen Informationen über<br />
Material und Sicherheit die angehenden Kitesurfer begeistern. Am Samstagabend bei der<br />
Bratkartoffelhockete sorgte Micha, bekannt als schwerer Kiter, für das leibliche Wohl. Neben 27 Kilogramm<br />
Bratkartoffeln wurden 60 Spiegeleier verzehrt. Nach dem Essen heizte DJ VMarkus mit heißen Sounds ein.<br />
Auch der Funcontest ließ kein Auge trocken. Dieses Jahr stand ein „Drachen-Selfmade-Wettbewerb“ auf<br />
dem Programm. Die Teilnehmer ließen die Jury staunen. Sogar bei Windstille konnten alle Teilnehmer ihre<br />
„Kites“ zum Fliegen bringen und begeisterten mit brillanten Präsentationen das Publikum. Spektakulär war<br />
der Stand von Flying Klaus, welcher gleich selbst vor die Jury geflogen kam. Da hat ihm wohl die Spannleine<br />
vom Zelt einen Streich gespielt. In diesem Jahr konnte Nasarené die Jury überzeugen und sahnte einen<br />
Gutschein für einen Einkauf bei BELIEVER-SPORTS ab. Leer ging aber kein Teilnehmer des Funcontests aus.<br />
Für jeden gab es ein Freiabo vom Free-Magazin sowie ein KAG-Aufkleber. Die Kites werden zugunsten der<br />
Silke Gorld Foundation ab September bei Ebay versteigert. Nach dem Funcontest stand Feuerspucken auf<br />
dem Programm. Peter von Ram-Air verblüffte die Teilnehmer mit einer spektakulären Show. Der Sonntag<br />
war chillig und gemütlich. Die meisten KAGler reisten schon am Mittag ab und der Rest verbrachte noch<br />
einen gemütlichen Tag am Strand. Hiermit geht noch einmal ein Dankeschön an den Campingplatz „it soal“<br />
für den reibungslosen Ablauf des diesjährigen KAGs und an alle Teilnehmer, die das KAG zu dem gemacht<br />
haben, was es war. Bis nächstes Jahr. Ich zähl auf euch! Und vielleicht dürfen wir die Free-Magazin-Crew<br />
beim nächsten KAG auch endlich mal persönlich begrüßen!<br />
23 - Gute Zeiten für Drachenbändiger!<br />
Der Kieler Kultladen „Da Lounge“ in der Kehdenstrasse 3 erweitert sein Repertoire. Ab sofort gibt es die<br />
spitzenklasse Kites und Boards des renommierten Brands F-One endlich in Kiel! F-One steht für Innovation,<br />
beste Verarbeitung und vereint hervorragendes Handling mit neuesten Safety-Standarts. Das<br />
passt ganz hervorragend zu den drei Besitzern Pepe, Chrischie und Töffi, die bei allem, was sie tun,<br />
immer auf ein gutes Handling und die entsprechende Safety achten. Also, einfach mal vorbeischauen und<br />
eine Auswahl der Produktpalette bestaunen oder noch besser: kaufen! See you at „Da Lounge“!<br />
24 - PROTEST Cable Wakeboard Europameisterschaften<br />
Vom 26. bis 28. <strong>August</strong> <strong><strong>20</strong>05</strong> werden sich die besten Rider aus Europa, Afrika und dem Mittleren Osten<br />
am Alfsee in Rieste (bei Osnabrück) einfinden und ihre Champions in acht Kategorien ermitteln.<br />
Mindestens 10.000 Besucher werden erwartet. Somit ist die EM das abschließende Cable-Highlight der<br />
Saison, das neben sportlicher Höchstleistung auch musikalisch ein Leckerbissen für die Boarder<br />
Community sein wird. Für nur zwei Euro Eintritt pro Tag kann man die gesamte Strandarena bestehend<br />
aus Seilbahn und Beach nach Belieben nutzen. Für echte Fans besteht die Möglichkeit, von Freitag bis<br />
Sonntag für nur fünf Euro pro Nacht im angrenzenden Ferienpark zu campen. Am besten, du informierst<br />
dich unter www.cablewakeboard-em.de. Hier bekommst du laufend die wichtigsten Infos zum Programm<br />
und zu den Teilnehmern, welche Bands auftreten und wie du an Tickets rankommst. Alle Fragen<br />
rund ums Event werden auch per E-Mail unter mail@cablewakeboard-em.de oder über die Event-Hotline<br />
05464 / 91013 beantwortet. Freut euch auf jede Menge spektakuläre Wake Action und erstklassige Side<br />
Events. Natürlich wird es auch Gelegenheit geben, die neuesten Wakeboards zu testen und selbst ein<br />
paar Runden zu drehen. Also, Beachwear einpacken und auf zum Alfsee – see you!<br />
25 - Sola Energy<br />
Keine Sorge, der Neoprenspezialist versucht nun nicht,<br />
den Gummibärchensaftherstellern Konkurrenz zu<br />
machen, sondern es handelt sich hierbei vielmehr um die<br />
Modell Linie „Energy Series“ des Herstellers. Diese<br />
Multi-Sport-Anzüge eignen sich zum Windsurfen,<br />
Surfen oder auch Kiten. Das Glatthautneopren ist teilweise<br />
kaschiert und aus einem hochwertigen Superstretch-Material.<br />
Die Preise sind mit 99 Euro für den<br />
Damen- oder Herren Shorty und 139 Euro für den<br />
Damen- oder Herren Converter mehr als fair. Mehr Infos<br />
unter www.sola.co.uk oder www.fox-sports.nl<br />
26 - ADH-Open <strong><strong>20</strong>05</strong> im Wellenreiten<br />
Vom 14. bis 21. Mai fanden im französischen Seignosse<br />
Plage die ADH Open <strong><strong>20</strong>05</strong> (Allgemeiner Deutscher<br />
Hochschulsportverband) im Wellenreiten statt. Mit mehr<br />
als zweihundert Startern in den Klassen „Longboard“,<br />
„Open“ und „Frauen“ übertraf der Umfang des diesjährigen<br />
ADH-Cups die positiven Erwartungen der Organisatoren<br />
um ein Vielfaches. Zu den Finals am Freitag, 21.<br />
Mai <strong><strong>20</strong>05</strong>, konnten die ADH-Finalisten in zum Teil schwierigen<br />
4 bis 5 Fuß hohen Wellen eindrucksvoll demonstrieren,<br />
dass sich Deutschland surftechnisch nicht mehr<br />
zu verstecken braucht. Sieger in der Longboard-Klasse<br />
wurde Patrick Velten, der die Jury mit einer ganzen<br />
Armada an heavy Drops und tiefen Frontsiderides zur<br />
Punktevergabe animierte. Zweiter wurde Christian<br />
Fichter vor Martin Beelert, der in unserem Freundeskreis<br />
auch liebevoll „Kätzchen <strong>20</strong>00“ genannt wird. Miguel<br />
Gally sicherte sich den Sieg in der Open-Class der<br />
Männer. Der bescheidene Kommentar des Champs:<br />
„Dieses Finale war geprägt von unsteten Wellen. Mein<br />
Sieg habe ich somit meiner glücklichen Wellenauswahl zu<br />
verdanken.“ Zweiter wurde Jörn Hoffmann vor Wolfgang<br />
Winklmeier. Bei den Frauen setzte sich Eva Kreyer<br />
vor Claudia Bruckmann und Annabelle Borges durch.
Free-Magazin Party Pix<br />
18<br />
N E W S<br />
27 - Blue Line Surf Competition im Bremgarten, CH, 4. Juni <strong><strong>20</strong>05</strong> (von Nico Meisner)<br />
Der Contestkalender für die Riversurfserie, die in die Blue Line Surf Competition-Serie eines blauen<br />
Surfboardblankherstellers integriert wurde, sieht dieses Jahr die Stopps in Bremgarten (Schweiz), Silz<br />
(Österreich) und München (Deutschland) vor. Zum Auftakt der Contestserie ging es also ins Land der<br />
Eidgenossen. Diese haben sich zwar am selbigen Wochenende für einen Beitritt zum Schengener<br />
Abkommen ausgesprochen, trotzdem gab es bei der Einreise wieder das übliche Gezeter, wenn man mit<br />
einem Pick-up, vollgeladen mit Surfboards, einreisen will. Und wer weiß schon, dass man in die Schweiz<br />
mit maximal zwei Liter Bier pro Kopf (der halben Tagesration eines gestandenen Münchener Surfers) einreisen<br />
darf?! In Bremgarten angekommen, spielte die Natur aber erstmal richtig mit und so gab es in der<br />
Nacht vor dem Contest noch ein dickes Gewitter, das den Pegel zu Jahresbeststand anschwellen ließ. Da<br />
haben wir auch gleich „Des einen Freud ist des anderen Leid Part 1“. Ein Münchener Riversurfer setzte<br />
am Abend noch auf ein schnelles Einsurfen statt auf ein vernünftiges Abspannen seines Zeltes und verbrachte<br />
einen Teil der Nacht damit, sein Zelt festzuhalten. Beim Contest selbst wurde in Dreierteams<br />
gestartet. Für das beste Team gab es ein Ticket zum Finale der Blue Games in Biarritz. Schon bei der<br />
Qualifikation zeigte sich, dass dieses Jahr auch die angereisten deutschen und österreichischen Locals<br />
mit ihren teilweise hohen technischen Skills mit der Welle etwas anfangen konnten. Aus der Münchner<br />
Fraktion gab es Highlights von Marathonsurfer Gerry Schlegel, der gleich in zwei Teams startete, und von<br />
Robert Betz, der in seinem Finallauf gleich zweimal zum 360 drehte. Den schönsten Style hatte der für<br />
ein Schweizer Team startende Brasilianer Marcio Franca gepachtet. Und mit Style kann man scoren und<br />
so gab es den Platz eins für ihn und seine Mitstreiter Roland Hauser und Daniel Paez. „Des einen Freud<br />
ist des anderen Leid Part 2“ galt für das als stärkste eingeschätzte Münchener Team. Young Blood<br />
Ferdinand Fleissner bekam die Tücken des Flusses bei hohem Wasserstand zu spüren, wurde in einen<br />
Strudel hinter der Welle tief unter Wasser gesaugt und kam mit gerissener Leash erst nach langer Down-<br />
Time benommen wieder an die Oberfläche. Dafür gab’s Platz drei für ein anderes Münchener Team mit<br />
Gerry Schlegel, André Garstecki und dem Züricher „Leihlocal“ Tom Braun. Mehr Infos übers Riversurfen<br />
unter www.grossstadtsurfer.de / Surfboards aus München: www.buster-surfboards.com.<br />
Tom Braun Marcio Franca<br />
Tom Braun Roland Hauser<br />
Tom Braun Gerry Schlegel<br />
Verwandel dich von der Office<br />
Zero zum Surf Hero und gewinne<br />
eins von zwei coolen Surf-boards.<br />
Und so geht es:<br />
Einfach mit Garnier Fructis Style<br />
Surf Hair deinen eigenen Surflook<br />
kreieren, dann deine Style-Evolution<br />
mit Fotos dokumentieren<br />
und an das Free-Magazin, Jungfernstieg<br />
14, 24103 Kiel oder per<br />
E-Mail an info@free-magazin.de<br />
schicken.<br />
Mit etwas Glück bist du<br />
bald der Fructis Surf Hero!<br />
David Pu’u<br />
Sollte an dieser Stelle keine Probe von Garnier Fructis Style vorhanden<br />
sein, schreibe uns einfach eine Mail an kalle@free-magazin.de und du<br />
erhällst umgehend eine Zusendung. Einsendeschluss ist der 31.07.05<br />
Nur so lange der Vorrat reicht! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
19
Free-Magazin Party Pix<br />
<strong>20</strong><br />
N E W S<br />
30 - www.wake-world.de<br />
Kommst du aus Nordrheinwestfalen, Chile oder Südindien? Dann haben wir genau den richtigen<br />
Shop für dich auf Lager! Wake-World im Strohweg 10 in Xanten. Mit über 300 Quadratmetern ist<br />
Wake-World größter Wake- und Surfshop im bevölkerungsreichsten Bundesland Mittelerdes. Du<br />
kannst vor Ort nicht nur das neueste Material testen, du bekommst auch noch gleich, wenn nötig, eine<br />
Schulung auf der hauseigenen Anlage, wahlweise hinterm Lift oder Boot. Aber auch Windsurfschulungen<br />
sind möglich. Als besonderen Service haben die Jungs außerdem noch Board-,<br />
Segel- und Neoprenreparaturen auf Lager. Dass du dort auch noch eine Top-Beratung bekommst, ist<br />
doch selbstverständlich. Klick einfach mal auf www.wake-world.de oder fahre gleich mal vorbei!<br />
29 - Body Glove Wellenreiter<br />
Neue Shapes gibt es für die aktuelle Saison von Body Glove. Die Jungs und Mädels machen nicht nur<br />
Neopren und weitere Accessoires (www.bodyglove.com), sondern auch echt gute Wellenreiter.<br />
Die Boards gibt es in zwei unterschiedlichen Bauweisen: Epoxy und Polyester, das durch seine<br />
Robustheit besonders Anfängerfreundlich ist. Die Boards gibt es in den Größen 6.0", 6.4", 7.0", 7.6",<br />
8.0" und werden inklusive FCS Finnen geliefert. Vertrieben werden die Boards von Fox Sports, die du<br />
unter dieser Page erreichst: www.fox-sports.nl<br />
28 - PAT LOVE Kite TFM Trapez<br />
Dieses stylische High-End-Hüfttrapez von Pat Love hat eine perfekte Körperergonomie. Es hat einen voll<br />
gepolsterten, drehsicheren Trapezhaken, der das Hochrutschen und blaue Flecken verhindert. Außerdem<br />
verfügt er über einen Schnellverschluss für einfaches Ein- und Aussteigen. Ein integrierter, innen liegender<br />
Power Stretch Belt und ein verstellbares Rücken-Lendenpolster unterstützen die optimale Körperanpassung.<br />
Ein für Kiter ebenfalls wichtiges Feature ist das integrierte Notfallmesser. Ansonsten verfügt<br />
das Trapez über ein komplettes Thermo-Moulding mit 3D-Konturshape für perfekte Kraftverteilung und<br />
hohen Tragekomfort. Der Preis beträgt 179 Euro. Infos unter Fon: 08152-988 779 oder patlove@intenics.de.<br />
31 - Rip Curl Cavaliers<br />
Na, wie gefällt dir die neue Sonnenbrille „Cavaliers“ von Rip Curl? Sie kann schon bald dir gehören,<br />
wenn du uns folgende Frage beantworten kannst: Willst du „Cavaliers“ surfen, dann musst du in<br />
eines der größten Länder Europas fahren. Dort kann man die höchsten Berge Europas erklettern, die<br />
längsten Strände zu Fuß erobern und auch der Wein schmeckt ziemlich gut. „Les Cavaliers“ ist ein<br />
Beach Break mit gefährlicher Strömung bei Hochwasser und sehr bekannt für seine Tubes, die durchaus<br />
mit anderen wie denen in Hossegor konkurrieren können. Sie brechen hohl, sind schnell und<br />
machen richtig Spaß. Der Spot, der an der Mole von La Barre liegt, wird im Sommer von Hunderten<br />
von Surfern aufgesucht. Jedoch weiß niemand, wie lange das noch so sein wird, da „Cavaliers“ durch<br />
den geplanten Hafenausbau bedroht ist. Rip Curls gleichnamige Sonnenbrille besteht aus leicht getönten<br />
und kratzfesten Gläsern (Sonnenschutzfaktor 3). Sag uns, in der Nähe welcher Flussmündung<br />
man „Cavaliers“ surfen kann und schon bald kannst du Besitzer einer eigenen „Cavaliers“ sein.<br />
Einfach eine E-Mail an kalle@free-magazin.de schicken! Alternativ ist das gute Stück für 89,95 Euro<br />
auf www.sportscheck.de oder beim guten RIP CURL-Store zu erwerben. Einsendeschluss ist der<br />
31. <strong>Juli</strong> <strong><strong>20</strong>05</strong>. Rechtsweg ausgeschlossen und was man sonst noch so alles bei Verlosungen sagen muss …<br />
Dieses Foto entstand in Belharra, Frankreich, dem Spot, nachdem wir in der <strong>Ausgabe</strong> 18 gefragt hatten. Er liegt 1,2 Kilometer vor der französischen<br />
Kuste auf dem offenem Meer und wurde an diesem Big Day von Fred Basse, Mitbegründer von Rip Curl Europe, bezwungen.<br />
Chauché Fred Basse<br />
Graphik: outline-graphix.de
22<br />
ALEXANDER VOß – PASSION: FOTOGRAFIE!<br />
Wer bitte ist Alexander Voß? Windsurfer? Nein. Kitesurfer? Auch falsch. Wellenreiter? Weit<br />
gefehlt. Alexander Voß steht am Strand oder im Studio. Denn Alexander macht Fotos.<br />
Der gelernte Erzieher wurde im <strong>Juli</strong> 1978<br />
geboren. Seine Mutter war diejenige, die ihn<br />
schon früh an die Fotografie heranführte. Mit<br />
13 Jahren bekam er seine erste Kamera geschenkt<br />
und knipste munter drauf los. Als er<br />
zum <strong>20</strong>. Geburtstag seine erste Spiegelreflex-<br />
Kamera in den Händen hielt, wusste er, dass er<br />
seine Berufung gefunden hatte. Trotzdem entschied<br />
er sich gegen das Studium des Fotodesigns<br />
und die Ausbildung zum Fotografen<br />
und wurde Erzieher. Die Hobbyfotografie war<br />
alles, was von der anfänglichen Leidenschaft<br />
blieb. Als er merkte, dass ihn sein Beruf nicht<br />
ausfüllte, schmiss er alles hin und machte sich<br />
selbstständig, um sich ganz und gar der<br />
Fotografie zu widmen. Jeden Tag. So kommt er<br />
in Kontakt mit diversen Fotostudios, wo er als<br />
Assistent anfängt zu jobben. Seitdem ist er<br />
infiziert. Von der Fotografie, dem Beruf, der<br />
Ästhetik in seinen Bildern.<br />
Anfänglich fotografiert und assistiert Alexander<br />
hauptsächlich im Bereich der Werbe- und<br />
Industriefotografie und verdient damit sein Geld.<br />
Doch auch in seiner Freizeit ist die Kamera immer<br />
dabei. Dadurch dass er in Schleswig-Holstein<br />
lebt, ist es irgendwann selbstverständlich, dass er<br />
auch am Strand Fotos von den Kite- und Windsurfern<br />
macht, so wie beim diesjährigen Kiteloop<br />
Contest in Laboe. Doch hinter seinen Kitesurfbildern<br />
steckt keine persönliche Passion fürs<br />
Wasser. Vielmehr ist es die Leidenschaft, die Bilder<br />
festzuhalten, „die die Welt mit jedem neuen Lidschlag<br />
aufzeigt“. Das ist der Thrill, der für ihn die<br />
Fotografie ausmacht. Deswegen fotografiert er.<br />
Kürzlich fand seine erste Ausstellung statt. „Die<br />
schwarze Serie“ dokumentiert das Leben farbiger<br />
Mitbürger in Deutschland. Ob mehr<br />
Ausstellungen folgen? „Bestimmt, wenn mal wieder<br />
Zeit ist für freie Arbeiten“, ist die Antwort.<br />
Wo Alexander mal hin will? Beruflich gerne in<br />
Richtung Motorradfotografie. Und reisen will er<br />
auch, am liebsten auf einem Motorrad um die<br />
Welt und dann fotografieren. Aber erstmal<br />
würde ihm auch ein Umzug nach Süddeutschland<br />
genügen – denn da kann man angeblich<br />
besser Motorrad fahren. Aber davon verstehen<br />
wir Wasserratten wohl leider nichts …<br />
Wer Abzüge vom Kiteloop Contests in Laboe oder<br />
King of the Coast haben möchte, kann diese direkt bei<br />
Alexander unter rednaxela1@gmx.de bestellen.<br />
Ansonsten ist er auch für jegliche Art von Werbe-, Industrie-,<br />
Architektur- und Portraitfotografie buchbar.
24<br />
Clever & Smart<br />
Peter Garzke wurde 1968 in Kleve geboren. Mit neun Jahren hat er mit dem Windsurfen angefangen. Erst an der holländischen<br />
Küste, dann in Spanien und später auf Hawaii. Was er anfangs noch mit Nachtschichten in der Fabrik finanzieren musste,<br />
wurde später durch namhafte Sponsoren unterstützt, um die Teilnahme an DWC und Worldcups zu sichern. Mittlerweile hat<br />
Peter sich zum Medienprofi weiterentwickelt, was seiner Meinung nach seinen aktuellen Sponsoren heutzutage einen deutlichen<br />
Mehrwert einbringt. Er gilt immer noch als einer der besten deutschen Windsurfer in der Welle. Trotzdem hat man lange<br />
nichts mehr von ihm gehört, zumindest nicht hierzulande. Wir sprachen mit ihm in Südafrika über Vorurteile, Regatten und seinen Job.<br />
<strong>Juli</strong>a Deutsch<br />
FM: Wie oft hörst du das Statement: „Du<br />
surfst ja nur und machst dir ansonsten<br />
einen lauen Lenz“?<br />
PG: OFT! Na ja, vielleicht nicht ganz in der Form.<br />
Aber im Prinzip ist das Profidasein ein Job, wie<br />
jeder andere auch. Gerade zu Hause sehen die<br />
Leute, „Aha, der Garzke geht mal wieder erst um<br />
elf Uhr aus dem Haus. Da habe ich dann schon<br />
seit drei Stunden vor dem Computer gesessen“.<br />
Dass ich teilweise bis Mitternacht arbeite, sehen<br />
die natürlich nicht. Dann fährt der Garzke mal<br />
wieder nach Südafrika und nach Hawaii – das ist<br />
für den normal sterblichen Deutschen natürlich<br />
schwer nachzuvollziehen, was man da eigentlich<br />
macht. Ich hab da schon die lustigsten Kommentare<br />
gehört. Aber das kann man irgendwann<br />
wegblenden und wenn man zusätzlich die multimediale<br />
Präsenz hat, dann sehen die Leute auch,<br />
dass man was macht. Schade nur, dass es daran<br />
gebunden ist.<br />
FM: Nichtsdestotrotz sieht man dich in den<br />
Magazinen dann auf einem Windsurfboard<br />
und das sieht dann natürlich nach Spaß aus …<br />
PG: Ja klar, das stimmt. Dass man da über<br />
Stunden um einen Fotografen rumkurvt, ist ein<br />
anderes Thema. Es dauert richtig lange, bis man<br />
ein gutes Foto hat. Es muss ja auch alles stimmen<br />
– Wasserfarbe, Welle, Wind, Sonne … Teilweise<br />
ist das echt mühsam. Manchmal ist man für drei<br />
druckbare Fotos eine Woche lang unterwegs.<br />
FM: Windsurfst du nur oder gehst du auch<br />
wellenreiten?<br />
PG: Ich habe im letzten Sommer auf Oahu viel<br />
Zeit auf dem Wellenreiter verbracht, da hatten<br />
wir längere Zeit Flaute. Das hat mir auch viel<br />
Spaß gemacht. Ich geh meistens longboarden,<br />
weil ich keine Lust habe, mich auf den Shortboards<br />
so abzurackern und dann keine Wellen<br />
zu kriegen. Das mit dem Longboarden ist bei mir<br />
auch besser geworden, seitdem ich snowboarde.<br />
Meine Freundin kommt aus dem österreichischen<br />
Raum. Eigentlich war ich immer ein Anti-<br />
Schneemensch. Aber durch sie hab ich dann<br />
doch den Dreh bekommen. Die ersten zwei<br />
Saisons waren zwar ein bisschen schwer, weil ich<br />
doch etwas erfolgsverwöhnt war und dachte,<br />
dass mir das Snowboarden zufliegen würde. Aber<br />
irgendwann hab ich gemerkt, dass irgendwo runterfahren<br />
ohne ein Segel doch tierisch Bock<br />
macht. Danach bin ich auf meinen Wellenreiter<br />
gestiegen und hab mich spontan wohler gefühlt.<br />
FM: Wie ist es mit dem Kiten?<br />
PG: Ich habe zwei Jahre gekitet. War eine spannende<br />
Erfahrung, weil der Zug und die Kräfte<br />
ganz anders sind als beim Windsurfen. Es ist<br />
relativ leicht zu lernen, weil es recht eindimensional<br />
ist. Windsurfen ist für mich motorisch<br />
Darrell Wong<br />
25
26<br />
anspruchsvoller als Kitesurfen. Das siehst du auch daran, dass die Leute, die das Windsurfen<br />
nie so richtig in den Griff bekommen haben, auf einmal anfangen zu kiten und da schon<br />
die Kanonen sind! Ich find den Sport schön, solange man sich auf dem Wasser respektiert.<br />
Hinzu kommt für mich auch der Aspekt der Gefahr. Wenn du dich beim Windsurfen hinpackst,<br />
dann fällt das Segel ins Wasser und der Druck ist raus. Wenn du beim Kiten<br />
abschmierst, geht die Reise gerade erst richtig los. Deswegen ist es sicherlich wichtig, dass<br />
man vorher einen Kurs gemacht hat und die Safetys verinnerlicht, sodass sie automatisch<br />
ablaufen. Viel wichtiger ist jedoch der Respekt unter den Wassersportlern<br />
– dass ein Kiter nicht mitten durch die Windsurfer durchzieht.<br />
Das gilt umgekehrt natürlich auch! Trotzdem wäre es klasse,<br />
wenn sich Kitesurfer tendenziell automatisch nach Lee orientieren<br />
würden, da sie bei Kontrollverlust ansonsten einmal quer durchs Volk<br />
geschleppt werden. Ich finde es einfach schade, dass das nicht überall<br />
klappt. Als Windsurfer guck ich auf dem Wasser nach anderen Windsurfern. Wenn da ein<br />
Kiter in der Mitte ist, kann man diesen selten richtig einschätzen. Deswegen wäre es mir wichtig,<br />
dass man Windsurfer und Kiter auf dem Wasser strikter trennt. Es ist ja genug Platz da.<br />
FM: Wie finanzierst du dich?<br />
PG: Über mehrere Sponsoren, die entsprechend ihren Möglichkeiten in meinen Topf einzahlen,<br />
den ich dann über das Jahr effektiv für alle Seiten nutze. Am Ende des Jahres sollten<br />
alle zufrieden sein, denn dann geht’s auch weiter. Dieser Sponsorenpool setzt sich aus<br />
sportspezifischen Sponsoren und natürlich auch branchenfremden zusammen.<br />
„Ständiges Hin und Her zwischen<br />
den Firmen wirkt sich nicht unbedingt<br />
positiv aus.“<br />
FM: Man munkelt, dass es der Windsurfbranche<br />
gar nicht mehr so gut geht. Trotzdem<br />
ist Sponsoring dort noch möglich?<br />
PG: Es ist schon noch möglich, doch es ist ein<br />
ganz kleiner Kuchen. Da muss man halt sehen,<br />
dass man sein Stückchen abbekommt und einfach<br />
vernünftige Arbeit abliefert. Wie schon gesagt<br />
muss man medial effektiv<br />
arbeiten und am Ende des<br />
Jahres was zeigen können.<br />
Wichtig ist sicherlich auch<br />
Loyalität. Ständiges Hin und<br />
Her zwischen den Firmen<br />
wirkt sich nicht unbedingt positiv aus. Es ist in<br />
meinen Augen wichtig, sich bei den Partnern ein<br />
gewisses Standing zu erarbeiten. So war das bei<br />
mir zum Beispiel mit Lorch, Naish und ganz<br />
besonders DaKine.<br />
FM: Was hast du studiert?<br />
PG: Diplomsport in Köln<br />
FM: Auch abgeschlossen?<br />
<strong>Juli</strong>a Deutsch
28<br />
PG: Ja, auch abgeschlossen. Das gibt einem ein etwas sichereres Gefühl, als wenn man seine<br />
Zeit nur auf dem Wasser verbracht hätte. Zudem hat mir mein Studium, speziell im Bereich<br />
der Fahrtechnikserien sehr geholfen, da ich analytischer an die Bewegungen herangehen kann.<br />
FM: Die goldenen Jahre der Windsurfindustrie müsstest du doch auch noch mitgemacht<br />
haben, oder?<br />
PG: Nein. Als ich ins Profisurfen eingestiegen bin, war das Ganze schon vorbei. Viele<br />
Windsurfer hatten da bei den Firmen verbrannte Erde hinterlassen. Die Firmen wurden<br />
vorsichtiger und man musste sich wieder ganz vorsichtig rantasten und lange warten. Ich<br />
glaube, ich bin erst mit 26 Jahren mit Fanatic so richtig da reingerutscht. Ab dem Zeitpunkt<br />
ging es stramm bergauf, denn wenn eine größere Firma hinter dir steht und deinen Namen<br />
entsprechend fördert, merkst du halt auch, dass das um einiges besser und vor allem einfacher<br />
läuft. Aber da waren die fetten Jahre schon vorbei. Ich konnte<br />
bestehen aufpassen, das man nicht in eine geistige<br />
Einbahnstraße fährt. Man ist schon ziemlich<br />
isoliert. Man liest halt ein bisschen und versucht<br />
am Ball zu bleiben, indem man alles verfolgt, was<br />
außerhalb unserer kleinen Windsurfwelt so passiert.<br />
Zusätzlich pauke ich dann zwischendurch<br />
sogar slowakische Vokabeln, denn meine Freundin<br />
kommt ja aus der Slowakei. Momentan lese ich<br />
dann auch noch Tonnen an Informationsmaterial<br />
zur Fotographie, weil ich auch hier weiterkommen<br />
möchte<br />
FM: Hattest du denn das<br />
auch damals nicht besonders handeln. Klar versuchte man irgendwann<br />
mal was rauszukitzeln, aber ich dachte mir auch: „Du bist auf „Ich habe mich selbst abgegrenzt.“<br />
Gefühl, während deiner<br />
Zeit beim DWC ausge-<br />
Hawaii und in Südafrika – Hauptsache, du kommst über die Runden<br />
grenzt zu sein?<br />
und kannst dir neue Kameras kaufen, damit du anständig arbeiten kannst.“ In der aktuel- PG: Naja, ausgegrenzt würde ich direkt nicht<br />
len wirtschaftlichen Situation muss man den Firmen schon im Nacken sitzen, sonst bleibt sagen. Ich habe mich selbst abgegrenzt. Das Party-<br />
man auf der Strecke.<br />
gehabe war halt nicht so meins. Für mich war der<br />
FM: Was machst du, um auf deinen lang Trips nicht zu verblöden?<br />
Sport wichtig und alles andere kam danach. Ich<br />
PG: Naja, ich hab ja studiert und von daher sicherlich auch einen anderen Einblick be- habe auf jeden Fall jede Menge nette Leute kenkommen.<br />
Dann beeinflussen einen ja auch die Menschen um einen herum. Man kann sich nen gelernt, aber es war oft so, dass man da<br />
ja seinen Kreis suchen. Ich bin nie ein Partyanimal gewesen. Das war gerade zu DWC- hochgefahren ist und dann war kein Wind und<br />
Zeiten unangenehm. Zum Event gehört die Party und wenn du dich da zurückziehst und du hast das ganze Wochenende am Strand<br />
keine Lust hast, wirkt das befremdend. Ich war nie jemand, der gerne zwei Mal die Woche gesessen und bist nicht gefahren. Wenn Wind<br />
über die Strenge schlägt. Ich bin ein Naturmensch. Trotzdem muss man auf seinen routi- war, war es schön und du hast dich nach dem<br />
nierten Reisen, die häufig aus schlafen, essen, surfen und filmen und wieder schlafen Wochenende gut gefühlt. Aber oft war eben nur<br />
<strong>Juli</strong>a Deutsch<br />
<strong>Juli</strong>a Deutsch<br />
Party. Und das war schon schweineteuer. Wer<br />
kann sich das leisten, eine Woche auf Sylt einfach<br />
so abzuhängen? Man musste auch viel Geld<br />
ins Material stecken. Und da fragst du dich, ob<br />
sich das überhaupt lohnt oder ob man das Geld<br />
nicht lieber in einen schönen Trip nach Hawaii<br />
stecken sollte, um an seinem Level zu arbeiten.<br />
Das habe ich auch gemacht. DWC war für mich<br />
eher aufwendig, weil ich nicht aus dem Norden<br />
komme. Dann musstest du vier Wochen hintereinander<br />
von Insel zu Insel hüpfen und zwischendurch<br />
wieder nach Hause zum Studieren.<br />
Außerdem bin ich viel lieber an einem Ort und<br />
konzentriere mich auf das, was ich tue, als wenn<br />
ich jede Woche woanders bin. Das ist mir zu hektisch<br />
und macht mich irgendwie nervös.<br />
Trotzdem verdanke ich den DWC-Veranstaltungen<br />
natürlich auch eine Menge. Kein Schauspieler<br />
kann ohne Bühne auftreten. Insofern danke<br />
ich natürlich den Menschen, die diese Wettkämpfe<br />
organisieren. Oft kommen Nachwuchsfahrer<br />
zu mir und wollen direkt meine Auslegung<br />
des Sports nachleben, aber so funktioniert das<br />
nicht. Du musst zunächst Wettkämpfe fahren,<br />
um ein ansprechende Historie zu haben, denn<br />
das ist Grundvoraussetzung.<br />
FM: War denn das Konkurrenzverhalten damals<br />
im DWC größer als heute?<br />
PG: Das kann ich nicht abschätzen. Aber ich<br />
glaube nicht, dass sich die Menschen großartig<br />
verändern. Mich persönlich hat das Gerangel<br />
unter den Fahrern genervt. Allerdings bin ich nie<br />
richtig drauf eingestiegen. Irgendwann hat einer<br />
der Wettkampfteilnehmer in einem Magazin die<br />
Top Ten der deutschen Waveszene charakterisiert<br />
und das fand ich eher unangemessen. Da<br />
stand dann so etwas wie „Ja, der Garzke wird nie<br />
auf dem ersten Platz landen, weil er kein Wettkampftyp<br />
ist“. Zum Glück hab ich denjenigen im<br />
kommenden Event geschlagen und landete auf<br />
Platz eins. Ich denke, so was wird heute nicht anders<br />
sein. Der Wettkampf verändert die Menschen,<br />
und da schließe ich mich selbst nicht aus. Ich<br />
halte die Veränderung nicht unbedingt für positiv.<br />
Ich vermiss diese Wettkampfgeschichten jedenfalls<br />
nicht. Einige der Menschen allerdings schon.<br />
FM: Ich habe das Gefühl, dass du international<br />
sehr in den Fachmedien präsent bist.<br />
Aber das fällt mir bestimmt besonders auf,<br />
weil ich die Magazine lese.<br />
PG: Ja, genau. Die Leute in Deutschland sagen<br />
mir, ich sei gar nicht mehr präsent. Ich hab in<br />
Deutschland nicht mehr so viel Coverage. Trotzdem<br />
hat die internationale Presse einen nicht unwesentlichen<br />
Wert für mich.<br />
FM: Ist dir internationale Presse denn wichtiger<br />
als die deutsche?<br />
PG: Nein! Natürlich ist mir die deutsche Presse<br />
sehr wichtig. Aber ich halte es für eine besondere<br />
Auszeichnung, wenn auch die ausländischen<br />
Magazine dein Bildmaterial und deine Texte<br />
drucken. Als deutscher Fahrer Presse im nationalen<br />
Bereich zu bekommen ist schwer, international<br />
hereinzurutschen … das ist dann noch einmal<br />
ein anderer Level. Wir versuchen zum Beispiel<br />
die Marke Lorch zu internationalisieren und<br />
wenn du Importeure suchst, die sehen, dass die<br />
Marke auch in ihrem Land schon bekannt ist, ist<br />
das für uns einfacher den Fuß in die Tür zu<br />
bekommen. Außerdem bin ich internationaler Naish<br />
Teamfahrer und dem Robby kommt es auch entgegen<br />
, wenn die Japaner meine Berichte drucken.<br />
FM: Was ist international dein Lieblingsmagazin?<br />
PG: Das ist schwierig.<br />
FM: Was macht denn ein gutes Surfmagazin<br />
für dich aus?
30<br />
Darrell Wong<br />
<strong>Juli</strong>a Deutsch<br />
PG: Ich weiß, dass ein Surfmagazin auch den<br />
„Normalo-Surfer“ bedienen muss, der am Wochenende<br />
mit seinem Wohnmobil ans Flachwasser<br />
fährt. Der muss sich natürlich auch mit<br />
dem Magazin identifizieren können. Und er<br />
gehört für mich genauso zur Windsurfwelt, wie<br />
die Wellenbezwinger vor Jaws, die auf der<br />
Suche nach einem Nahtoderlebnis sind. Aber<br />
ich finde es trotzdem wichtig, dass über die<br />
Bildsprache die Leute zum Träumen animiert<br />
werden. Das bricht immer häufiger weg. Und<br />
bei den Bildern sind natürlich auch die Qualität<br />
und die Auswahl entscheidend.<br />
FM: Was sind deine Pläne für die nächsten<br />
Jahre?<br />
PG: Ich würde gerne mein Leben so weiterleben.<br />
Ich versuche immer neue Felder aufzutun,<br />
wie zum Beispiel beim Kinofilm „Movienight of<br />
Extremsports“. So etwas würde ich gerne intensiver<br />
machen. Dann werde ich mich natürlich<br />
auf meinen Boardsponsor konzentrieren, um die<br />
Palette in Zusammenarbeit mit Günter zu verbessern.<br />
Ich bin mit 90 Prozent der Boards<br />
schon sehr zufrieden, aber bei ein, zwei Boards<br />
„Der Wettkampf verändert die<br />
Menschen. Ich halte die Veränderung<br />
nicht unbedingt für positiv.“<br />
kann die Entwicklung noch weiter vorangetrieben<br />
werden. Dafür muss ich viel auf dem<br />
Wasser sein. Man kann viel entwickeln, aber<br />
man darf auch nicht den Kontakt zum Wasser<br />
und das Boardgefühl verlieren, um zu wissen,<br />
was funktioniert und was nicht. Heutzutage<br />
kann ich auf ein Board springen, fahre <strong>20</strong>0 Meter<br />
oder ein, zwei Wellen und weiß, was da los ist.<br />
Außerdem habe ich gerade einen Teil meines<br />
Budgets in eine Fotokameraausrüstung gesteckt,<br />
um noch selbstständiger arbeiten zu können.<br />
So bin ich jetzt im Video, wie auch im Fotobereich<br />
autark und damit interessanter für meine<br />
Sponsoren. Alles andere wird sich in der Zukunft<br />
irgendwie zeigen.<br />
FM: Wenn man in deiner Nähe surft, hört man<br />
dich auch mal ganz gerne etwas schreien …<br />
PG: … aber nur ab und zu. Das ist schon besser<br />
geworden. Windsurfen ist oft ein Kampf mit mir<br />
selbst. Ich habe gewisse Erwartungen an mich<br />
und wenn ich diese nicht erfülle, werde ich<br />
stinksauer und muss mich anpeppen. Ich schreie<br />
nie mit anderen Leuten rum, was manche missverstehen<br />
und am Strand erklärt werden muss.<br />
Das ist mein eigener Kampf mit der Welle und<br />
dem Material.<br />
FM: Das passt gar nicht zu dir. Du wirkst so<br />
ausgeglichen.<br />
PG: Ich bin auch eher ein ausgeglichener Typ, es<br />
sei denn Menschen verhalten sich respektlos.<br />
Auf dem Wasser frustriert es mich vollkommen,<br />
wenn es nicht läuft. Ich weiß, dass es häufig<br />
daran liegt, dass die Bedingungen nicht stimmen.<br />
Es nervt mich, wenn ich stundenlang gegen die<br />
Bedingungen ankämpfe und nicht das raushole,<br />
was ich mir wünsche. Das kriegst du auch nicht<br />
in den Griff. Und dann schreie ich halt rum. Aber<br />
das hat Boris Becker auch gemacht!
32<br />
Hawaiian still rules!<br />
Spätestens seit Duane DeSoto 1993 die World Longboard Chamionchips gewann, zählt der Hawaiianer zu den besten Longboardern<br />
der Welt. Sein einzigartiger Style, der auf der einen Seite kraftvoll und aggressiv, auf der anderen Seite aber auch sehr<br />
stilvoll und smooth daherkommt, ist selbst unter der Longboardelite nur selten zu finden. Und genau diese Kombination macht<br />
Duane zu einem besonderen Surfer. Er sprach mit uns über seine Anfänge, die Entwicklung des Surfens und über Lokalismus.<br />
Tim McKenna<br />
FM: Seit wann surfst du?<br />
DD: Das erste Mal überhaupt war ich mit einem<br />
Bodyboard im Alter von drei Jahren surfen. Auf<br />
einem richtigen Surfboard stand ich mit vier.<br />
Das war auch das erste Mal, dass ich einen<br />
Contest mitgemacht habe.<br />
FM: Im Ernst? Konntest du da schon laufen?<br />
Oder hast du erst surfen gelernt und dann<br />
laufen?<br />
DD: Nein, offensichtlich konnte ich erst laufen<br />
und dann surfen – wie wäre ich denn sonst zum<br />
Strand gekommen?<br />
FM: Stimmt. An welchem Strand trifft man<br />
dich am häufigsten?<br />
DD: Ich bin auf der Insel Ohau am Makaha Beach<br />
aufgewachsen und dort haben mir mein Vater,<br />
mein Onkel und meine Brüder das Surfen beigebracht.<br />
Meine ganze Familie surft! Heute bin ich<br />
eigentlich überall, am meisten natürlich am Northshore,<br />
dann natürlich Pipeline, Backdoor, Sunset<br />
und Haleiwa.<br />
FM: Und was ist dein Lieblingsspot?<br />
DD: Da muss ich nachdenken, aber ich glaube,<br />
es ist und bleibt Makaha Beach. Nach all den<br />
Jahren ist es immer noch mein Lieblingsspot, da<br />
„Auf dem Wasser zu sein ist so, als<br />
ob du fliegen lernst. Dann verändert<br />
sich deine Perspektive auf die Welt.“<br />
läuft eine super Welle.<br />
FM: Und welcher Spot ist der beste, den du<br />
je gesurft bist?<br />
DD: Der beste Spot, den ich je gesurft bin? Hm,<br />
das ist schwierig ...<br />
FM: Das sind bestimmt eine Million Spots!<br />
DD: Ja, Hunderte von verschiedenen Wellen auf<br />
der ganzen Welt. Aber ich müsste sagen, dass mein<br />
Lieblingsspot Puerto Escondido in Mexiko ist.<br />
FM: Und was sagst du zu unseren Wellen in<br />
Europa?<br />
DD: Ja, es gibt in Europa definitiv gute Wellen,<br />
aber immer wenn ich in Europa bin, ist Sommer<br />
und daher habe ich bisher immer den Swell im<br />
September verpasst.<br />
FM: Also hast du hier noch nie eine gute<br />
Welle gesurft?<br />
DD: Doch doch, ich hab in Italien gesurft. Die<br />
hatten da eine ganz anständige Tide. Das war gut.<br />
Wir hatten da 1996 einen Contest. Das war<br />
ziemlich cool.<br />
FM: Wir fahren gern nach Portugal für gute<br />
Wellen.<br />
DD: Da hab ich auch mal eine richtig fette<br />
Righthander gehabt. Die lief direkt vor den<br />
Tim McKenna<br />
33
34<br />
„Wir Hawaiianer sind kein Teil des amerikanischen<br />
Kontinents und wir stimmen zu 99<br />
Prozent nicht mit dem überein, was da drüben<br />
in den USA politisch entschieden wird.“<br />
Tim McKenna
36<br />
Felsen, aber ich habe leider den Namen vergessen. Ich glaube, es war Peniche.<br />
FM: In Europa boomt surfen gerade. Ist das in den USA auch so?<br />
DD: Total. Nie zuvor sind so viele Frauen im Wasser mit Longboards und Shortboards<br />
gewesen. Der Sport wächst so unglaublich schnell. Ich würde fast sagen, dass mittlerweile<br />
fast fünfmal so viele Menschen surfen wie noch vor wenigen Jahren.<br />
FM: Und warum ist das so?<br />
DD: Das liegt vor allem daran, dass wir vom Ozean umgeben sind. Die Frauen wollen alle<br />
schön athletisch sein und das Meer zieht sie einfach an. Die Mädels<br />
sioneller Longboarder zu werden. Also arbeitete<br />
ich an meinem Können auf dem Longboard und<br />
versuchte, damit größere Wellen zu surfen. Also<br />
wurde das, was ich auf dem Shortboard machte,<br />
nur besser, weil ich so viel auf dem Longboard<br />
stand. Ich hab keine Ahnung, aber Longboarden<br />
fühlt sich einfach richtig an. Ich kann shortboarden,<br />
das ist nicht das Problem.<br />
gehen raus, können sich durchtrainierte Kerle anschauen und alles um<br />
sich herum vergessen.<br />
FM: Also geht es mal wieder nur um Sex?<br />
“Longboarden fühlt sich<br />
einfach richtig an.”<br />
Aber ich habe das Gefühl, dass<br />
ich auf einem Shortboard benachteiligt<br />
bin. Ich paddel nicht so<br />
DD: Naja, vielleicht ein bisschen, aber eigentlich geht es mehr um den<br />
schnell wie auf meinem Long-<br />
athletischen Aspekt. Manche Leute gehen ins Fitnessstudio und wenn du einen Ozean board und auf den Wellen bin ich auch nicht so<br />
vor der Nase hast, dann gehst du surfen und trainierst so deinen Body. Wenn du auf dem schnell. Außerdem ist es gut, wenn man anders<br />
Wasser bist, dann gibt dir das ja noch viel mehr. Das ist so, als ob du fliegen lernst, dann ist und ich lege nicht besonders großen Wert<br />
verändert sich deine Perspektive auf die Welt.<br />
darauf, was andere Leute über mich denken.<br />
FM: Warum bevorzugst du das Longboarden gegenüber dem Shortboarden?<br />
Auf einem Longboard zu stehen, ist eine gute<br />
DD: Ich habe mal beides gemacht und mich an einem Punkt dazu entschlossen, profes- Art, anders zu sein.<br />
FM: Findest du, dass Longboarder entspannter sind als Shortboarder?<br />
DD: Bei manchen trifft das bestimmt zu, aber nicht bei allen. Ich kenne ein paar<br />
Longboarder, die richtig ernsthafte Wettkämpfer sind und kein Stück entspannt, sondern<br />
sehr fokussiert bei dem, was sie tun. Und andere Shortboarder, die ich kenne, sind völlig<br />
relaxte Kerle, die feiern und einfach nur Spaß auf dem Wasser haben. Das hängt also sehr<br />
von der Person ab und nicht nur vom Brett.<br />
FM: Also bist du kein Longboardpatriot und findest die Shortboarder zu aufgedreht?<br />
DD: Nein. Ich denke, dass jeder, egal ob Longboarder oder Shortboarder, der bei einem<br />
Event auftaucht, nicht dahin kommt, um zu verlieren. Aber ich denke, dass Longboarder<br />
es nicht so persönlich oder ernst nehmen, wenn sie verlieren. Sie wissen, dass es der<br />
Ozean ist, gegen den man einen Wettkampf fährt.<br />
FM: Hat sich der „Spirit of Longboarding“ in den letzten Jahren verändert?<br />
DD: Wenn er sich verändert haben sollte, dann insofern, dass er heute mehr akzeptiert<br />
wird. Fünf bis zehn Jahre zuvor wurde Longboarding wie das Stiefkind des Surfens<br />
behandelt. Mittlerweile ist Longboarding genauso revolutionär wie Shortboarding. Wir<br />
surfen zum Beispiel auch in tiefen Pipelines. Damit bringen wir ein wenig das Feeling von<br />
vor vielen, vielen Jahren zurück, als sie auch mit ihren Riesenplanken die Wellen abritten.<br />
Mittlerweile geht das eben mit den Longboards auch.<br />
Tim McKenna
38<br />
„Vor fünf bis zehn Jahren wurde Longboarding<br />
wie das Stiefkind des Surfens<br />
behandelt. Mittlerweile ist Longboarding<br />
genauso revolutionär wie Shortboarding.”<br />
Tim McKenna
40<br />
FM: Hat sich denn die Longboarding-Revolution in den USA vor einigen Jahren<br />
durchsetzen können?<br />
DD: Es wächst enorm, wenn du das meinst. Kleine 15-Jährige fangen an, zu longboarden,<br />
und fassen ein Shortboard gar nicht erst an. Die Vorurteile sind einfach nicht mehr da, die<br />
man früher hatte: „Longboards sind nur für alte Leute und für kleine Wellen.“ Diese ganzen<br />
Stereotypen sind in den letzten Jahren etwas davongeschwemmt worden.<br />
FM: Was denkst du über Lokalismus?<br />
DD: Ich denke, es gibt eine Zeit und einen Ort für Lokalismus. Eine Menge Lokalismus ist<br />
einfach überflüssig und viele Leute steigern sich da zu sehr rein. Und dann gibt es<br />
Lokalismus, der nötig ist, um die Massen zu kontrollieren, die sich an einem Spot niederlassen.<br />
So ist das zum Beispiel an manchen Spots auf Hawaii. Mal im Ernst, wie viele Leute<br />
sind noch nicht auf Hawaii zum Surfen gewesen? Die Frage ist wohl eher, wer ist noch<br />
nicht da gewesen, anstatt, wer war schon da! Ich bin mir sicher, dass viele Europäer schon<br />
hier gewesen sind. Du hast hier so viele Nationalitäten, die im Winter herkommen, um<br />
sich einen Platz im Line-up zu sichern, und es ist einfach verrückt, wie viele das sind. Auf<br />
der anderen Seite hast du dann Spots wie in Biarritz oder so, wo die Wellen echt klein und<br />
so gut wie unsurfbar sind. Und wenn ich da einfach meinen Surftrip genießen will und<br />
dann auf so heftigen Lokalismus in Portugal,<br />
Frankreich und Spanien treffe, denke ich nur,<br />
dass das absolut lächerlich ist. Ich habe das noch<br />
nicht erlebt, dass ein Local einen anderen Local<br />
angemacht hat. Aber mein Buddy und ich wurden<br />
echt angebrüllt, weil wir auf unseren Longboards<br />
unterwegs waren. Und ich meine, ich<br />
kann mein Longboard hundertmal besser surfen,<br />
als der sein Shortboard!!! Also, warum macht der<br />
mich an? Also, Lokalismus ist manchmal gerechtfertigt,<br />
aber es sollte nicht die Regel sein, denn in<br />
den meisten Fällen ist er absolut überflüssig und<br />
ungerechtfertig und wirft ein schlechtes Licht auf<br />
die Surf-Kultur. Außerdem sind wir alle auf dem<br />
Wasser, um Sport zu machen, und deswegen<br />
sollten alle einfach nur Spaß haben.<br />
FM: Gibt es etwas, das dich richtig nervt?<br />
Tim McKenna Tim McKenna<br />
DD: Mich nervt richtig, dass die Entwicklung in<br />
der Longboardingindustrie in den letzten Jahren<br />
absolut keine Rücksicht auf das Gehalt professioneller<br />
Longboarder genommen hat. Der<br />
Longboard-Verkauf ist so riesig geworden und<br />
dennoch konzentrieren sich die Firmen zu 99<br />
Prozent auf ihre Kohle, die sie beim Shortboard-<br />
Verkauf machen. Denen ist die Longboarder-<br />
Szene völlig egal und das ist unfair. Da werden<br />
Contests aufgezogen und riesige Gehälter<br />
gezahlt, nur weil Shortboarden zurzeit einfach<br />
mehr gepusht wird. Und wir, die richtig gut longboarden<br />
können und so manchen Shortboarder<br />
mit Links in die Tasche stecken können, stehen<br />
da und gehen leer aus. Der andere Typ mit seinem<br />
Shortboard ist in jedem Magazin und Video.<br />
Das nervt mich so ungemein! Du musst dir sogar<br />
als professioneller Longboarder immer noch einen richtigen Job suchen und das nervt!<br />
FM: Was ist dein richtiger Job?<br />
DD: Oh, ich hatte bisher immer Glück. Seit über zehn Jahren werde ich von Oxbow<br />
unterstützt und habe mich durch ihre Unterstützung immer weiterentwickeln können. Ich<br />
wurde immer bestens versorgt und dafür bin ich echt dankbar. So viel Glück hatten bisher<br />
nicht viele Longboarder.<br />
FM: Hast du eine Message an unsere Leser? Du bist ja Amerikaner, wie stehst du<br />
zum Beispiel zu euer Politik?<br />
DD: Meine Message ist, dass wir keine Amerikaner sind. Wir sind Hawaiianer und das war<br />
schon immer so. Wir haben unsere eigene Nation und Kultur. Wir sind kein Teil des amerikanischen<br />
Kontinents und wir stimmen zu 99 Prozent nicht mit dem überein, was da drüben<br />
in den USA politisch entschieden wird. Was den Irakkrieg z.B. angeht, kann ich nur sagen,<br />
dass wir Hawaiianer in den letzten 150 Jahren dasselbe durchgemacht haben – dieselbe<br />
Situation, dieselbe Zerstörung unseres Volkes. Das ist ein Muster, was sich seit Jahrhunderten<br />
wiederholt, seitdem die Amerikaner von Osten nach Westen gezogen sind und<br />
auf ihrem Weg alles zerstört haben, was ihnen in die Finger gekommen ist. Hawaii ist eines<br />
der vielen Opfer, das die sinnlose Zerstörung und Erniedrigung der USA erfahren musste.<br />
41
42<br />
Sebastian Bubmann<br />
Dörthe Mergeler alle Bilder: Tom Körber<br />
Bei sehr wechselhaften Wetter- und Windbedingungen kamen die besten deutschen<br />
Kiter am Pfingstwochenende am Burger Südstrand auf Fehmarn voll auf ihre Kosten!<br />
Es konnten insgesamt zwei komplette Freestyle-Wertungen in allen drei Klassen,<br />
Herren, Damen und Junioren, durchgeführt werden. Bei den Herren gab es bereits am<br />
ersten Tag eine Überraschung. Kim Albrecht, der eigentlich noch in der Klasse der<br />
Junioren hätte starten dürfen, schmiss in einem Vorlauf bei den Herren in einem sensationellen<br />
Heat den Deutschen Vizemeister und Top-Favoriten Henning Nockel raus.<br />
Damit qualifizierte er sich für das Halbfinale, das er jedoch knapp gegen den Worldcup-Kiter<br />
Niklas Huntgeburth verlor. Im Finale trafen Clinton Bolton und Niklas Huntgeburth<br />
aufeinander. Das technisch sehr anspruchsvolle Finale fand unter optimalen<br />
Bedingungen statt. Mehr als 1.000 Zuschauer verfolgten sensationelle Sprünge und<br />
aktionsgeladene Manöver. Schließlich konnte sich Clinton Bolton mit seinem radikalen<br />
Fahrstil durchsetzen. Am Finaltag, dem Pfingstmontag, wurden die Kiter noch einmal gefordert.<br />
Clinton Bolton<br />
43
44<br />
Bei nördlichen Winden um 5 Windstärken wurde<br />
schon früh morgens mit der Freestyle-Wertung<br />
begonnen. Um den Contest spannender zu<br />
gestalten, hatte sich Headjudge Sunny Jonas<br />
dazu entschlossen, die Freestyle-Disziplin im<br />
Rahmen einer Double Elimination starten zu lassen.<br />
Dabei wurden die Fahrer nach der am<br />
Samstag gefahrenen Wertung gesetzt, sodass<br />
sich einerseits die Top-Fahrer nicht erst durch<br />
diverse Qualifikationsläufe durchkämpfen mussten,<br />
andererseits die einzelnen Heats vom fahrerischen<br />
Können her sehr viel ausgeglichener<br />
waren. Zwar fahren auch bei der Double Elimination<br />
vier Kiter in einem Heat, allerdings treten<br />
jeweils zwei Fahrer direkt gegeneinander an.<br />
Sechs Judges bewerten das fahrerische Können.<br />
Mit einer sehr starken Leistung konnte sich der<br />
am Samstag nur auf Platz 17 der Herren gefahrene<br />
Stefan Permien am Ende auf den vierten Platz<br />
vorkämpfen. Die Favoriten vom Samstag, Kim<br />
Abrecht, Sebastian Bubmann und Niklas Huntgeburth,<br />
zeigten ein Feuerwerk an schwierigsten<br />
Freestyle-Manövern, spektakulären Tricks und<br />
Sprüngen. Über 5.000 Zuschauer verfolgten<br />
gespannt das Spektakel am Südstrand. Niklas<br />
Huntgeburth konnte sich im Halbfinale gegen<br />
Sebastian Bubmann durchsetzen und qualifizierte<br />
sich damit für das Freestyle-Finale gegen den<br />
Deutsch-Südafrikaner Clinton Bolton. Was dann<br />
folgte, war Kiten auf höchstem Niveau. Nur<br />
durch die Anzahl der Sprünge konnte Niklas das<br />
Finale für sich entscheiden. Damit stand es 1:1<br />
zwischen Bolton und Huntgeburth und es musste<br />
ein weiteres Finale gestartet werden. Aber<br />
auch das entschied Niklas für sich und verwies<br />
damit den Top-Favoriten auf den zweiten Platz.<br />
Auch bei den Damen blieb es bis zum Ende<br />
spannend. Anne Pieper dominierte über lange<br />
Strecken den Contest, hatte aber auch einige<br />
Schwierigkeiten mit dem später sehr böigen<br />
Wind. Im Finale konnte sie ihr Potential jedoch<br />
voll ausschöpfen und verwies die Top-Favoritin<br />
Claudia Höhne auf den zweiten Platz. Mit einer<br />
sensationellen Leistung bei den Junioren platzierte<br />
sich die Nachwuchshoffnung Mario<br />
Rodwald auf den ersten Platz, dicht gefolgt von<br />
dem Lokalmatador Rick Jensen. Auf dem dritten<br />
Rang landete Marvin Hoffman.<br />
Niklas Huntgeburth<br />
Henning Nockel
46<br />
Mario Rodwald Anne Pieper<br />
Eine Woche vor der Kieler Woche, vom 10. Juni<br />
bis 12. Juni <strong><strong>20</strong>05</strong>, fand der zweite Tourstopp der<br />
Kitesurf-Trophy in Laboe an der Kieler Förde,<br />
direkt unter dem Ehrenmal statt. Strahlend blauer<br />
Himmel, Sonne und optimaler Sideshore-Wind<br />
sorgten für einen traumhaften ersten Tag in<br />
Laboe. Pünktlich um elf Uhr konnte mit dem<br />
Freestyle-Contest gestartet werden. Bei vier Windstärken<br />
konnten die besten Kiter Deutschlands ihr<br />
Können auf dem Wasser und in der Luft unter<br />
Beweis stellen. Zahlreiche Besucher schauten sich<br />
die spektakulären Sprünge und Tricks der Kiter<br />
vom Laboer Strand aus an. Der Wind nahm während<br />
des Tages sogar stetig zu, sodass insgesamt<br />
eine komplette Freestyle-Wertung in den Klassen<br />
der Damen und Herren durchgeführt werden<br />
konnte. Headjudge Sunny Jonas war begeistert<br />
und setzte wie bereits auf Fehmarn für den<br />
Samstag eine Wertung innerhalb der Double<br />
Elimination an. Auch am zweiten Tag wurden<br />
spannende Heats ausgetragen. Dabei konnte sich<br />
der Gewinner der Single Elimination vom Vortag,<br />
Niklas Huntgeburth, erneut in einem packenden<br />
Finale gegen Stefan Permien durchsetzen und<br />
belegte damit Platz eins. Permien hatte zuvor seinen<br />
zweiten Platz erfolgreich gegen Henning<br />
Nockel verteidigen können, der somit auf Platz<br />
drei landete. Nockel: „Ich bin sehr zufrieden mit<br />
meiner Leistung. Ich bin am Freitag ziemlich früh<br />
ausgeschieden und freue mich, dass ich mich am<br />
Samstag so erfolgreich nach vorne kämpfen<br />
konnte.“ Doch auch bei den Damen ging es am<br />
Samstag heiß her. Anne Pieper, die Gewinnerin<br />
vom Vortag, traf im Finale der Double Elimination<br />
auf Claudia Höhne. Als bei einer starken Böe eine<br />
Leine an Piepers Kite riss, war Claudia Höhne der<br />
Sieg nicht mehr zu nehmen. Dadurch kam es zwischen<br />
den beiden zu einer Pattsituation in der<br />
Platzierung und es musste ein Stechen gefahren<br />
werden. In einem spannenden zweiten Finale<br />
konnte Anne Pieper ihren ersten Platz bestätigen.<br />
Der dritte Platz wurde von Sabrina Lutz belegt.<br />
Auch die Junioren traten an diesem Samstag in<br />
einer Double Elimination an. Hier zeigte sich während<br />
der gesamten Heats, dass Mario Rodwald<br />
die Nase vorne hat. Mit sicheren Sprüngen verwies<br />
er Rick Jensen auf den zweiten Platz. Marvin<br />
Hoffmann wurde wie auf Fehmarn Dritter. Nach<br />
einem erfolgreichen Tag auf dem Wasser traf sich<br />
die Kiter-Gemeinde am Abend im Luna Club in<br />
Kiel, um dort erfolgreich das Haus zu rocken. Wie<br />
man hört, hatten die Jungs und Mädels im Schnitt<br />
drei Promille, sodass die obligatorischen Nackttanzszenen<br />
nicht ausblieben. Und einige, die alleine<br />
zur Party gekommen waren, sollen diese dann<br />
in Begleitung wieder verlassen haben oder Kim?!<br />
Stefan Permien<br />
Sunny Jonas hatte am nächsten Tag nur wenig<br />
Erbarmen für die verkaterten Kiter und startete<br />
pünktlich um 10:30 Uhr den ersten Heat. Doch<br />
gegen Mittag wurde der Wind immer unkonstanter,<br />
sodass alle weiteren Heats abgesagt wurden<br />
und nur ein freiwilliger Big Air Contest stattfand.<br />
Alle weiteren Infos zur Tour bekommst du auf<br />
www.kitesurf-trophy.de.<br />
Rick Jensen<br />
Dörthe Mergeler alle Bilder: Tom Körber<br />
47
48<br />
Fun, anyone?<br />
PlayStation Junior Team<br />
Tom Körber<br />
K i m A l b r e c h t<br />
Auch im zweiten Jahr ist die Kitesurf-Trophy<br />
fest in die PlayStation Fun Cooperation integriert.<br />
Mit der Botschaft „Fun, anyone?“ und einem jungen<br />
PlayStation 2 Kitesurf Team verkörpert die<br />
PlayStation Fun Cooperation einmal mehr, dass<br />
Power und Action ein Erfolgsrezept sind. Frank<br />
Rosin, Butzi Witzleben und Clinton Bolton sind nur<br />
einige Namen, die im Rahmen der PlayStation<br />
Fun Cooperation mit ihrem Kite richtig Dampf auf<br />
dem Wasser machen. Alle drei fahren die Einzel-<br />
Events der Kitesurf Trophy mit und versuchen mit<br />
ihren Tricks die Konkurrenz in den Schatten zu<br />
stellen. Bei jedem Tourstopp wird der „PlayStation<br />
2 Best Trick“ von der Jury vergeben. Der Gewinner<br />
dieses Contests nimmt ein begehrtes PlayStation 2<br />
Package mit nach Hause. Doch vorher muss man<br />
durch waghalsige Sprünge die Jury beeindrucken.<br />
Die Zuschauer können, neben der Action auf dem<br />
Wasser, ein umfangreiches Rahmenprogramm an<br />
Land erleben und ihre Fingerfertigkeit an diversen<br />
PlayStation-Displays auf die Probe stellen. Auch in<br />
den PlayStation-Domes heißt es „Fun, anyone?”,<br />
sobald Kids und Co. ein Tor nach dem anderen bei<br />
TIF <strong><strong>20</strong>05</strong> schießen oder ihre Geschicklichkeit in den<br />
Rennsimulatoren mit GT4 unter Beweis stellen.<br />
Doch die PlayStation Fun Cooperation beeinhaltet<br />
natürlich noch viel mehr als Kitesurfen. Skateboarden,<br />
Sandboarden, Wakeboarden und – seit<br />
diesem Winter neu – Snowboarden gehören zu<br />
den Trendsportarten, die von der Fun Cooperation<br />
begleitet und unterstützt werden. So werden neben<br />
den fünf Tourstopps der Kitesurf Trophy auch die<br />
Sandboarding WM am Monte Kaolino im oberpfälzischen<br />
Hirschau, die Wake Challenge, der Nitro<br />
Snowpark in Leogang und der Skateboarding<br />
C.O.S. Cup gesponsert.<br />
Wenn du mehr Informationen zur PlayStation<br />
Fun Cooperation suchst, oder du dich über<br />
aktuelle Ergebnisse der Fun Cooperation<br />
<strong><strong>20</strong>05</strong> informieren möchtet, wirst du unter<br />
www.playstationfuncooperation.de fündig.<br />
Wenn auch du deine Fähigkeiten als Boarder testen möchtest,<br />
kannst du hier eine coole PlayStation 2 mit dem neuen<br />
EyeToy: AntiGrav inklusive EyeToy Kamera gewinnen.<br />
Einfach Email an info@free-magazin.de senden und mit<br />
etwas Glück bist du bald der neue Boarder-Star!<br />
49
Surfing Celebrities<br />
Colourpress<br />
Wassersport liegt voll im Trend. Auch die Stars der internationalen Filmbranche<br />
haben das Element Wasser für sich entdeckt. Seit Cameron Diaz für den Film<br />
„Charlys Angels“ die Wellen unsicher machte, ist sie nicht mehr vom Board runter<br />
zu bekommen. Mittlerweile hätte sie auch kein Double mehr nötig, ist sie doch<br />
schon so gut geworden, dass sie ihrem derzeitigen Lebensabschnittsgefährten<br />
Justin Timberlake Unterricht gibt. Aber nicht nur Cameron ist begeisterte<br />
Wassersportlerin, wie man auf den Bildern erkennen kann …<br />
Gemeinsam dem Sonnenuntergang entgegen: Cameron Diaz und Justin Timberlake.<br />
Cameron Diaz freut sich auf ihren ersten Tuberide.<br />
Für dieses Foto von Cameron Diaz haben wir knapp 50.000 Euro bezahlen müssen.<br />
Dieser Anblick war uns aber jeden einzelnen Cent wert!<br />
Colourpress<br />
Colourpress Colourpress Colourpress<br />
Colourpress Colourpress<br />
Colourpress Colourpress Colourpress<br />
Irgendjemand hätte Mette-Marit und Prinz Haakon von Norwegen auch sagen können, dass<br />
sich in den letzten zehn Jahren beim Windsurfmaterial wirklich eine Menge getan hat!<br />
Superman Dean Cain alias Clark Kent aus der Fernsehserie „Lois & Clark“ beim „Rip Curl<br />
Celebrities Surf Bout“ im Oktober <strong>20</strong>04.<br />
007-Star Pierce Brosnan hatte schon in einem Bond-Film eine spektakuläre Surf-Szene und<br />
ist von daher das Neoprenanzug tragen gewöhnt.<br />
Auf diesem Bild wird deutlich, dass Adam Sandlers Lieblingsserien in der Kindheit „Lassie“<br />
und „Boomer“ waren.<br />
Auch Charlize Theron kann dem Element Wasser nicht widerstehen, auch wenn ein Kayak in<br />
unseren Augen noch nicht ganz das richtige Sportgerät ist.<br />
Nein, dieses Bild zeigt keine Seebestattung, sondern den Body-Board-Unterricht für die<br />
Mutter von Clint Eastwood.<br />
Leichtmatrose Danny DeVito hätte eigentlich ein Bodyboard gar nicht nötig …<br />
50 51
52<br />
Down-the-line<br />
„Bis der liebe Gott am Abend das Licht ausmacht.“<br />
Welle, von althochdeutsch: wellan (wälzen).<br />
Eine Welle ist im physikalischen Sinne eine Art<br />
der Energieausbreitung, eine zeitlich und örtlich<br />
periodische Veränderungen einer physikalischen<br />
Größe g(t, x). Wenn benachbarte Raumpunkte<br />
dieselbe Fähigkeit besitzen und eine<br />
Kopplung zwischen den beiden Punkten besteht,<br />
dann kann die Energie von einem zum<br />
nächsten Raumpunkt abwandern. Dieses Ausbreitungs-Phänomen<br />
nennt man Welle. Seit jeher<br />
üben das Meer und die auf die Küsten schlagenden<br />
Wellen eine tiefe Faszination auf die<br />
Menschen aus. Oft hört man sie sagen „Ich brauche<br />
das Meer in meiner Nähe“. Weshalb können<br />
sie oft nicht sagen, es ist halt so ein starkes inneres<br />
Gefühl. Genau dieses Glücksgefühl muss es<br />
sein, das uns antreibt, wenn wir uns ins voll<br />
bepackte Auto setzen und trotz horrender<br />
Spritpreise zu den Küsten Hollands oder Dänemarks<br />
aufbrechen oder mit dem Flugzeug Richtung<br />
Kanaren, Marokko oder Südafrika Landflucht<br />
begehen. Es gibt viele von uns, Wellensuchende,<br />
Glücksuchende, Waverider. Wir<br />
treffen uns ohne Verabredung an den Stränden<br />
dieser Welt. Die Wetterkarten bestimmen den<br />
Zeitplan und manchmal das halbe Leben.<br />
&<br />
Henning Terstiege<br />
Sjaak van der Linden<br />
53
54<br />
Die tobende See, für die Fischer Goldgrube und Grab, für Badegäste und Touristen<br />
unnahbares Naturschauspiel, ist für uns Surfer ein riesiger Abenteuerspielplatz. Direkt<br />
nach der ersten Wende vor einem großen Set liefert die Natur selbst die Antwort, weshalb<br />
Waveriding immer die Königsdisziplin im Windsurfen bleiben wird. Es ist das dritte<br />
Element! Nicht nur Wind und Wasser, sondern auch noch pure Wellenenergie.<br />
Deine Welle baut sich auf und donnert dumpf, die Konzentration ist am Anschlag, jeder<br />
Muskel ist angespannt. Jetzt bloß gut positionieren, keinen dummen Fehler machen.<br />
Die Welle lesen und im Kopf eine Linie zur Lippe vorausberechnen. Und dann schiebt<br />
dich eine Riesenhand mit ungebändigter Energie ins Wellental. Du fliegst down-theline!<br />
Der Fahrtwind rauscht in den Ohren, das Rail greift, die Gischt fliegt, dein<br />
Instinkt meldet dir nun, wo die Lippe ist. Du triffst sie voll und sie katapultiert dich<br />
in die Luft, durch die Luft. Das Timing passt, du landest vor dem Weißwasser, die<br />
Haare fliegen, das Segel reißt kurz und wird dann wieder freigegeben. Was für ein<br />
Wahnsinn! Adrenalinschock. Du hast diese Wasserwand gesurft, besser: Du bist<br />
mit Ihr gesurft! Das ist der entscheidende Punkt. Waveriding ist nicht nur Surfprofis<br />
vorenthalten! Jeder Surfer jeglichen Niveaus kann sich Schritt für Schritt an die Wellen<br />
heranwagen, so lang er versucht mit den Wellen zu surfen und nicht gegen sie!<br />
Die tobende See, für die Fischer<br />
Goldgrube und Grab, für Badegäste<br />
und Touristen unnahbares Naturschauspiel,<br />
ist für uns Surfer ein riesiger<br />
Abenteuerspielplatz.<br />
Sebastian Wenzel Darrell Wong
56<br />
Manchmal musst du eben drei<br />
Minuten am Strand warten, bis<br />
die Ampel wieder grün wird.<br />
Steffi Wahl Sjaak van der Linden
58<br />
Die goldenste aller Wellenregel ist wohl: Auf<br />
die „Ampel“ achten! Wellen reisen meist in<br />
Sets. Nach drei bis fünf großen Wellen folgt oft<br />
eine ruhige Phase. Der Trick ist nun, eben nicht<br />
in See zu stechen, wenn die Bahn augenscheinlich<br />
frei ist, um dann direkt der ersten Welle des<br />
nächsten Sets in die Arme zu surfen. Stattdessen<br />
musst du am Ende des Sets loszufahren,<br />
wenn es für den Wellenneuling am schlimmsten<br />
aussieht, um in der Ruhephase bereits in der<br />
Brandungszone zu sein. Wenn du startest, tue<br />
es entschlossen und schnell. Nichts ist schlimmer<br />
als ein zögerlicher Start im dem Shorebreak.<br />
Entweder ist die Bahn frei und es geht<br />
los, oder du wartest in sicherem Abstand am<br />
Ufer. Die Wellen entscheiden wann gesurft wird,<br />
nicht die Surfer. Manchmal musst du eben drei<br />
Minuten am Strand warten, bis die Ampel wieder<br />
grün wird. Und manchmal musst du auch<br />
umdrehen und klein beigeben, wenn die Ampel<br />
unterwegs unerwartet von grün auf rot umschaltet!<br />
Auch die anderen Surfer sind hierbei<br />
ein guter Anhaltspunkt. Wenn die ganze Mannschaft<br />
auf dem Weg durch die Brandungszone<br />
eine Chickenjibe hinlegt und umdreht, ist da<br />
meist was dran und es macht wenig Sinn, alleine<br />
weiter ins Verderben zu dümpeln. Surfe mit<br />
den Wellen, niemals gegen sie! Suche dir für<br />
deinen Wellenritt nicht unbedingt die erste<br />
Welle des Sets aus. Wenn dann etwas schief<br />
läuft, hast du die restlichen drei, vier Wellen<br />
noch vor dir und wirst gründlich durchgemangelt.<br />
Auch nach einem gelungenen Wellenritt<br />
gilt es wachsam zu sein. Versuche einen Blick<br />
hinter deine Welle zu werfen, bevor du heraus<br />
halst. So ersparst du dir unerwünschte Begegnungen<br />
mit Wellen, die dir direkt nach der<br />
Halse den Weg versperren. Surfen in der<br />
Welle ist nicht gefährlich, erfordert aber den<br />
nötigen Respekt beim Spiel mit dem dritten<br />
Element. Daher ist Rücksicht aufeinander noch<br />
wichtiger als sonst. Der Surfer, der die Wellen<br />
beim raus fahren queren muss, hat immer<br />
Vorfahrt, auch wenn der eigene Wellenritt<br />
womöglich schwerst darunter leidet. Auf der<br />
Welle gilt: Wer zuerst auf der Welle war entscheidet,<br />
ob er sie teilen möchte oder nicht.<br />
Henning Terstiege<br />
Sjaak van der Linden<br />
59
60<br />
Wer bei definiert brechenden Wellen näher an der Lippe surft, kann die Welle für<br />
sich beanspruchen. Generell sollte man sein Wellenrecht aber nie erzwingen. Es<br />
gibt genug Stress im Leben, da sollte man sich auf dem Wasser lieber entspannen!<br />
Also warten und hoffen auf das nächste Mal. Weissenhaus? Klitmöller? Wijk?<br />
Vargas? Wir werden wieder alle zwei Tage vorher wissen, wenn es soweit ist und uns<br />
ohne Verabredung an den Stränden treffen. Mit dieser Vorfreude im Bauch, mit diesem<br />
Leuchten in den Augen! Vollgas down-the-line! Bis nichts mehr geht. Bis der<br />
liebe Gott am Abend das Licht ausmacht.<br />
Anne-Marie Reichmann<br />
<strong>Juli</strong>a Deutsch
62<br />
Slater schreibt Geschichte<br />
mit doppeltem 10-Punkte-Ride bei der Billabong Pro Tahiti Tour<br />
Mit zwei perfekten 10-Punkte-Rides hat der Amerikaner<br />
Kelly Slater bewiesen, dass er bei der Billabong<br />
Pro Tahiti Tour immer noch der Mann ist, den<br />
es zu schlagen gilt. In makellosen Zwei- bis Drei-<br />
Meter-Wellen zeigte er der begeisterten Jury der<br />
Billabong Pro Tahiti Tour sein Können und beendete<br />
den Contest im Finale mit <strong>20</strong> von <strong>20</strong> möglichen<br />
Punkten. Damit schaffte er den absoluten ASP-<br />
Rekord. Slater konnte sein Glück kaum fassen: „Ich<br />
kann mir das selbst nicht erklären. Ich hatte nicht<br />
erwartet, zwei Mal 10 Punkte zu bekommen. Die<br />
Wellen sind einfach zu mir gekommen und ich bin<br />
sie sauber mit vollem Potential abgefahren.“ Sein<br />
Finalgegner, Damien Hobgood, hatte keinen Grund<br />
zur Freude. Im Finale kugelte er sich die Schulter aus<br />
und ließ Slater in einem perfekten Line-up alleine sitzen.<br />
Ein bitteres Ende für Hobgood, der offensichtlich<br />
der einzig Fähige gewesen wäre, Slaters Home-<br />
Run zu stoppen. n den Vorrunden hatte Damien<br />
Hobgood eher Glück mit seinen Gegnern. Kelly<br />
Slater dagegen musste sich seinen Weg ins Finale<br />
gegen Surfgrößen wie Bruce Irons, Taj Burrow und<br />
Tim Curran hart erkämpfen. Auch Damiens<br />
Zwillingsbruder CJ Hobgood stand Slater im Viertelfinale<br />
ziemlich chancenlos gegenüber, denn Slater<br />
zeigte während aller Heats kontinuierliche Stärke.<br />
Die Zuschauer, die im Finale seine 10-Punkte-Rides<br />
vom Land aus beobachteten, waren sich einig, dass<br />
Slater mit seinen Rides dieses Mal ASP-Geschichte<br />
geschrieben hatte. Damien Hobgood blieb mit<br />
17.50 Punkten auf Platz zwei hinter Slater, während<br />
der Westaustralier Taj Burrow mit einem dritten Platz<br />
abschließen konnte. Rookie Fred Patacchia ließ Jury<br />
und Zuschauer spüren, wie sehr er sich in den Barrels<br />
in Teahupoo zu Hause fühlte und beendete den<br />
Contest mit einem guten fünften Rang. Auch bei<br />
den Damen ging es heiß her. So konnte sich die Australierin<br />
Chelsea Georgeson den Titel des Billabong<br />
Girls Pro Tahiti sichern. Sie schlug im Finale Melanie<br />
Redman-Carr mit 14 zu 10,5 Punkten deutlich.<br />
Kelly Slater aspworldtour.com/ tostee<br />
CJ Hobgood<br />
aspworldtour.com/ karen<br />
Jonas Wagner Taj Burrow aspworldtour.com/ karen<br />
Chelsea Georgeson<br />
aspworldtour.com/ tostee<br />
63
64<br />
Globe WCT<br />
Kelly Slater gewinnt die Globe WCT auf Fidschi<br />
Bei der diesjährigen Foster’s Men’s World Tour in<br />
Restaurants, Tavarua auf Fidschi, sicherte sich<br />
Kelly Slater in sechs bis acht Fuß hohen Wellen<br />
den Globe WCT Fiji-Titel. Slater rückte damit auf<br />
Platz eins der Rangliste und steht einmal mehr in<br />
den Startlöchern für den Weltmeistertitel, welchen<br />
er <strong>20</strong>03 im finalen Gerangel mit Andy Irons<br />
nur knapp verpasste.<br />
Der 33-jährige Slater besiegte im Finale CJ<br />
Hobgood aus Florida mit drei Neun-Punkte-Rides.<br />
Furchtlos surfte Slater über das fast ausgetrocknete<br />
Riff und dominierte schon früh das Finale. CJ<br />
Hobgood sagte später: „Ich konnte nichts gegen<br />
ihn ausrichten, es war einfach sein Tag da draußen!“<br />
Bis dato hatte Slater noch nie auf Fidschi<br />
einen Titel gewinnen können. Umso größer war<br />
seine Euphorie: „Endlich habe ich hier einen Sieg<br />
geholt. Das hat mir noch gefehlt.“ Kurz vorher<br />
hatte Slater noch mit dem Gedanken gespielt, nur<br />
einige selektierte Events des WCT mitzufahren.<br />
Doch die Möglichkeit eines Weltmeistertitels<br />
hatte ihn erneut motiviert. „Ich war in letzter Zeit<br />
nicht wirklich ambitioniert. Aber die letzten<br />
Events sind einfach phantastisch gewesen. Ich<br />
habe zweimal hintereinander gewonnen und der<br />
siebte Weltmeistertitel liegt in greifbarer Nähe.<br />
Momentan surfe ich besser, als ich das jemals<br />
getan habe. Das fühlt sich ziemlich gut an!“<br />
Bereits zuvor hatte er gegen CJs Zwillingsbruder<br />
Damien Hobgood in Tahiti gewonnen.<br />
Im Halbfinale hatten sich Slater und der hawaiianische<br />
Rookie Pattachia gegenübergestanden. Pattachia<br />
kam am Ende mit 16,86 Punkten auf Platz drei<br />
und belegt insgesamt Platz sechs der Weltrangliste.<br />
Ebenfalls im Halbfinale hatte CJ Hobgood Bruce<br />
Irons, den Bruder des amtierenden Weltmeisters<br />
Andy Irons, mit 17,67 Punkten besiegt. Zweimal<br />
hat Kelly Slater nun während der Foster’s Men’s<br />
World Tour gegen einen der Hobgood-Brüder im<br />
Finale gewonnen. Bereits bei der Billabong Pro<br />
Tour in Tahiti hatte sich Damien Hobgood von<br />
Slater geschlagen geben müssen. Slater führt nun<br />
die Foster ASP Tour-Rangliste mit 3542 Punkten<br />
vor dem Australier Trent Munro mit 3276 Punkten,<br />
Andy Irons aus Hawaii mit 2964 Punkten und Mick<br />
Fanning aus Australien mit 26<strong>20</strong> Punkten.<br />
Jonas Wagner CJ Hobgood<br />
aspworldtour.com/ tostee<br />
Kelly Slater<br />
CJ Hobgood<br />
CJ Hobgood und Kelly Slater<br />
aspworldtour.com/ tostee<br />
aspworldtour.com/ tostee<br />
aspworldtour.com/ tostee<br />
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66<br />
$68.000<br />
Monster-Wellen-Awards<br />
an beste Surfer vergeben<br />
Der Gewinner des Billabong XXL Global Big Wave<br />
Awards <strong><strong>20</strong>05</strong>, der von Monster Energy präsentiert<br />
wird, heißt in diesem Jahr Dan Moore für seine<br />
legendäre 68-Fuss-Monsterwelle in Jaws an der<br />
Nordküste von Maui. Der 48-jährige Pionier des<br />
Tow-in-Surfens ritt diese Siegerwelle am 15. Dezember<br />
<strong>20</strong>04, als der heftigste Swell seit Jahrzehnten vor<br />
Maui ankam. Damit gewann der Surf-Veteran vom<br />
Sunset Beach einen Scheck über sagenhafte 68.000<br />
US-Dollar. Jeder Fuß der Welle wurde mit 1.000<br />
Dollar vergütet. Mehr als 2.000 Zuschauer und<br />
VIP-Gäste sahen sich die Siegerehrung Moores<br />
live am Grove Theater in Anaheim, California, an.<br />
„Es war ein unglaublicher Tag, einfach sensationell“,<br />
sagte Moore über seine Session im<br />
Dezember. „Wir sahen, wie sich die Welle draußen<br />
aufbaute und mein Partner, Mark Anderson, sorgte<br />
dafür, dass ich sie auch bekam. Er zog mich richtig<br />
tief rein und dann baute sie sich einfach quer<br />
über dem Riff wie eine Mauer auf. Ich war in diesem<br />
Moment schneller, als ich jemals zuvor auf<br />
einem Surfboard unterwegs gewesen war, trotz all<br />
der Bumps und Unebenheiten im Wasser. Als ich<br />
die Lippe der Welle über mir kommen sah, wusste<br />
ich, dass ich drin war. Es war ein totaler<br />
Waschgang. Jetzt weiß ich, wie sich ein Gecko<br />
fühlt, wenn jemand auf seinen Schwanz tritt.“<br />
Der Monster Paddle Award, der jedes Jahr für die<br />
größte, eigenständig angepaddelte Welle vergeben<br />
wird, geht dieses Jahr an Shane Desmond aus<br />
Santa Cruz. Während des Maverick Surf Contests<br />
hatte er am 9. März <strong><strong>20</strong>05</strong> am Half Moon Bay eine<br />
riesige Backside-Welle erwischt und erhielt dafür<br />
einen Scheck über 10.000 US-Dollar.<br />
Der Monster Tube Award ging an den Australier<br />
Dylan Longbottom aus Bentalong, New South<br />
Wales, mit einem Preisgeld von 5.000 US-Dollar. Longbottom<br />
ritt die Monster-Walze am berüchtigten<br />
Spot Shipstern Bluff an der Südspitze Tasmaniens.<br />
Dylan Longbottom<br />
Shane Desmond<br />
Jonas Wagner Dan Moore Robert Brown/ billabongxxl.com<br />
Dan Moore billabongxxl.com<br />
billabongxxl.com<br />
Don Montgomery/ billabongxxl.com<br />
67
68<br />
Johannes Stengel, Sieger in der Kategorie “Highest Kiteloop”<br />
Von vielen von euch habe ich oft gehört, wie stressig ein Contest sei und dass es<br />
keinen Spaß mache, den ganzen Tag auf seinen Minuten-Heat zu warten, dabei erbärmlich<br />
zu frieren und natürlich die schlechtesten Bedingungen „ever“ zu erwischen.<br />
Meine ersten Contesterfahrungen sammelte ich im <strong>August</strong> <strong>20</strong>04 beim „First Kiteloop Contest<br />
of the world“ in Cabarete, wo ich weder gestresst war noch gefroren habe. Sicher ist es in<br />
„good old Europe“ nicht so warm, aber Spaß kann man hier dennoch haben, denn die Kites<br />
loopen hier ebenso fix wie in der Karibik. Beim Contest stehen ein paar einfache Dinge im<br />
Vordergrund: die Fahrer, deren Wünsche und deren Style! Schon ist der KLC ein Event<br />
und die Aussicht, eine Menge Action zu erleben, andere Fahrer zu bewundern und sich<br />
über den „sickest Trick“ auszutauschen (am Strand und auf dem Wasser), ist Programm.<br />
Aber wie war es denn nun beim ersten Kite Loop Contest? Am Samstag wurden die<br />
Bedingungen im Laufe des Tages immer mieser und das Fahren fiel ins Wasser. Es pisste aus<br />
allen Kanälen und der Wind verschlief seinen Auftritt. Dem Frust wurde nach deutschem<br />
Brauch mit Grillwurst und Spirituosen der Garaus gemacht. Am nächsten Morgen fuhren wir<br />
im Regen nach Laboe und überlegten uns schon Ausweichtermine, doch trotz richtig<br />
Timo Christahl alle Bilder: Alexander Voss<br />
Johannes Stengel<br />
Volker Arp, Sieger in der Kategorie “Most technical Kiteloop”<br />
69
70<br />
schlechter Bedingungen kamen ein paar Rider an den Strand. So hatte sich bis 11 Uhr eine<br />
dreizehnköpfige Fahrertruppe registriert und wir warteten gemeinsam auf den vorhergesagten<br />
Wind. Die Hagelkörner trommelten auf die Wagendächer und jedem war klar, hier<br />
hoffen nur noch debile Einzeller auf kitebare Bedingungen. Doch so etwa wie bei „Ritter der<br />
Kokosnuss“ riss die Wolkendecke zum Mittag auf und die Sonne lies selbst das graue U-<br />
Boot farbig wirken. Der Wind kam hart, aber gerecht zurück, es wehte ein unbeständiger<br />
Wind aus SW und von 8 bis <strong>20</strong> Knoten war alles dabei. Für die Locals also normal oder auch<br />
„laboeig“. Man entschied sich für kleine Schirme, denn die Böen hatten es in sich. So wurden<br />
Schirme von 10 m 2 bis 14 m 2 in den Himmel geschickt. Die Belohnung für das lange<br />
Warten sollte doch noch folgen, denn die Sonne schien an diesem Tag scheinbar nur für<br />
den KLC. Am Horizont war alles dunkel.<br />
Die gemeldeten Fahrer starteten bei Sideshore-Wind von einem Railey-Startblock aus. Um<br />
möglichst gleiche Bedingungen zu schaffen, wurde in einem gemeinsamen Heat gefahren,<br />
bei dem aber nur drei Rider zeitgleich auf dem Wasser waren und bewertet wurden. Schon<br />
nach den ersten Minuten war klar, hier wird einem nichts geschenkt. Die Piloten heizten sich<br />
gegenseitig kräftigst ein und präsentierten Bestleistungen, die sich vor keinem offiziellen<br />
Ruben Griesbach<br />
Tim Wamser<br />
Ruben Griesbach, Sieger in der Kategorie “Best Wipe Out”<br />
Contest hätten verstecken brauchen. Es wurde geloopt,<br />
was der Stuff hergab, und das in allen Variationen. Nicht<br />
nur die Sportler brachten ihr Material ans Limit, auch<br />
unser Kameramann Hilmer (ehemals NDR) verlangte seinem<br />
Equipment einiges ab und setzte alle Hebel in<br />
Bewegung, um auch den letzten Sprung einzufangen.<br />
Trotz der Kälte (Luft 10°C/ Wasser 8°C) fanden sich unerwartet<br />
viele Zuschauer am Strand ein, die sich wie die<br />
Möwen auf der Steinmole niederließen. Unter den Steinsitzern<br />
waren auch viele Seniortouristen, die mit offenen<br />
Mündern zusahen und nicht so recht begriffen, was da vor<br />
sich ging. Natürlich wurden sie korrekt aufgeklärt und das<br />
fanden sie „einfach Spitze“, „dolle Sache“ oder „gaaaanz<br />
toll“. Eine Gruppe von älteren Herrschaften fragte mich<br />
sogar, bei wem sie Eintritt bezahlen müssten. Diese einfache<br />
Frage hat mir sehr viel beantwortet …
72<br />
Tim Wamser<br />
Sven Lotse, , Sieger in der Kategorie “Most powerful Kiteloop”<br />
Volker Arp<br />
Überhaupt erst möglich gemacht haben diese<br />
Veranstaltung die Sponsoren. Ohne die starke<br />
Unterstützung wäre es nicht halb so schön geworden.<br />
Es gab dieses Jahr stolze Preise zu gewinnen,<br />
die nicht immer unbedingt an den Besten gingen.<br />
So gab es ein Free-Magazin-Abo und wahlweise ein<br />
Lycra oder eine Kite-DVD für jeden Teilnehmer.<br />
Weitere Preise waren die Siegershirts <strong><strong>20</strong>05</strong>, Trapez,<br />
Surfklamotten, ein Custommade-Karbonhelm und<br />
vieles mehr. Die anwesenden Sponsoren waren<br />
ebenfalls begeistert, ihr Material in wirklichem<br />
Einsatz zu sehen. So wurde getestet, ob man einen<br />
harten Loop mit einem Board von Vampire, Devil,<br />
Anton, Airush oder Wipika am besten landet oder<br />
der Reactor wirklich schneller loopt als ein Wipika<br />
oder Naish. Maßgeblich beteiligt waren auch<br />
Two.AG, amdo industries, Free-Magazin, bonoborepair,<br />
kitesurfing-kiel.de, oase.com und Surfers<br />
Paradise. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön<br />
für euer Vertrauen und eure Hilfe!!! Ich denke, ich<br />
spreche im Namen aller Beteiligten.<br />
Die Ergebnisse wurden von den Fahrern selbst<br />
ermittelt. Die hübschen Mädels bestätigten die<br />
Ergebnisse mit reichlich vielen Küssen: Wir sahen<br />
den „Most technical KL“ von Volker Arp, Ruben<br />
Griesbach legte den „Best Wipe Out“ hin. Am höchsten<br />
schoss sich Johannes Stengel raus (Highest<br />
KL) und den wohl schmerzfreiesten Tag hatte<br />
Sven Lotse mit dem „Most Powerful KL“. Ich bin<br />
mir natürlich darüber im Klaren, dass ein gemütlicher<br />
Kitenachmittag bei 3 Bft und 6th Leine vernünftiger ist,<br />
als ein gewolltes Abschießen mit Kiteloops. Aber mit<br />
der Vernunft ist es so eine Sache. Sie führt praktisch<br />
immer in eine lauwarme Mittelmäßigkeit. In einem<br />
von zahnloser Besonnenheit gelähmten Land ist es<br />
wohl eine der letzten Freuden, wenn es sich mal wieder<br />
einer so richtig dreckig gibt. Bleibt zu hoffen,<br />
dass dabei eine realistische Selbsteinschätzung der<br />
fahrerischen Fähigkeiten mitfährt. Also bleibt auf<br />
der sicheren Seite vom Limit. Aber bitte möglichst<br />
dicht dran. Am Limit eben. Also Helm auf und fleißig<br />
üben, wir sehen uns dann zum KLC <strong>20</strong>06.
74<br />
Johannes Marczinski und<br />
Norman „willst-du-dir-mal-meinen-Bus-anschauen” Falkenberg<br />
Axel „ich-krieg-sie-alle” Haber<br />
alle Bilder: Alexander Voß<br />
Deutschland kitet nun bereits seit 1998 und seitdem<br />
erblickten viele Events und Contests das Licht unserer<br />
schönen deutschen Küsten und Inseln. Einen Event zu<br />
organisieren, verlangt viel Energie, Idealismus, Unterstützung,<br />
finanzielle Mittel und natürlich die Akzeptanz<br />
der Kiter. Und so verschwanden einige dieser Events<br />
nach und nach wieder von der Bildfläche. Nur der King<br />
of the coast blieb fester Bestandteil der deutschen Szene.<br />
Seit fünf Jahren steht der King of the Coast für die Freude<br />
am Kiten und den gemeinsamen Spaß auf dem Wasser.<br />
Mittlerweile ist der KOTC zu einem der größten organisierten<br />
Treffen der deutschen Kiteszene geworden.<br />
Immer am letzten, vollständigen Wochenende im April<br />
führt der Weg für viele Hersteller, Aktive und<br />
Fotografen an die Strände der Kieler Förde. Dieses Jahr<br />
waren Leute aus Kiel, Flensburg, Hamburg, Lübeck,<br />
Bremen, Greifswald, Hannover, Leverkusen, Berlin und<br />
München gekommen (sorry, falls wir Städte vergessen<br />
haben). Zum inoffiziellen Saisonopening gab es die<br />
Möglichkeit, kostenlos die neuesten Produkte zu<br />
testen, die Top-Rider Deutschlands zu bestaunen, Gespräche<br />
mit den Herstellern zu führen und natürlich<br />
jede Menge Spaß auf dem Wasser zu haben. Der King<br />
of the Coast <strong><strong>20</strong>05</strong> wurde von perfektem Ostwind und<br />
strahlender Sonne verwöhnt. 10°C Lufttemperatur und<br />
rund 8°C Wassertemperatur brachten zwar kein Karibik-Feeling<br />
auf, aber der Wind mit durchgehend 5 bis 6<br />
Windstärken aus Osten brachte ideale Bedingungen<br />
auf dem Wasser. Auch Wellen fehlten nicht, sodass<br />
sogar die brandneuen Surfshapes sinnvoll getestet werden<br />
konnten. Die Kieler Eastcoast (Brasilien/Schönberger<br />
Strand) zeigte sich von ihrer besten Seite.<br />
KING OF THE COAST<br />
Axel Haber<br />
Dr. Chris Nickel<br />
Henning Nockel<br />
Oli “Windfinder” König<br />
Uwe Seeler<br />
75
76<br />
Dr. I Believe<br />
Top-Firmen wie f.one, Flysurfer, Nobile, Beate<br />
Uhse, AP oder Wipika und viele weitere präsentierten<br />
ihre neuesten Entwicklungen. Jeder, der<br />
vor Ort war, konnte unkompliziert und ohne<br />
Formalitäten aus einer Palette von mehreren dutzend<br />
Boards und Kites seinen Favoriten zum<br />
Testen auswählen. Dieses Angebot wurde rege<br />
in Anspruch genommen und sorgte für viele<br />
glückliche und kaufwütige Gesichter am Strand.<br />
Natürlich war der KOTC auch dieses Jahr ein<br />
großes Treffen aller Kiter, die sich nach einem<br />
langen Winter und langen Reisen in südliche<br />
Gefilde erstmals wieder an heimischen Gewässern<br />
trafen. Viele Bilder von dem Wochenende<br />
gibt es auch im Internet. Links findet ihr auf<br />
www.kingofthecoast.de.<br />
Wir freuen uns bereits auf den nächsten King of<br />
the Coast <strong>20</strong>06. Dieser findet am 29./30. April<br />
<strong>20</strong>06 statt! Wir sehen uns in Kiel!<br />
Dr. Chris Nickel
& Matthias Larsen<br />
Astrid<br />
How to make a Krypt Tail Grab<br />
Im Moment geht die Stilentwicklung im Kitesurfen eindeutig in Richtung Wakestyle. Die<br />
Grenzen des Sports werden dabei weiter gepusht und Moves mit einer überaus hohen<br />
technischen Schwierigkeit sind mittlerweile denkbar, wie zum Beispiel die jetzt aktuellen<br />
Kiteloop mit Handlepass-Variationen. Diese aus dem Wakeboarden abstammenden<br />
Bewegungen werden nun mit Elementen aus dem Kitesurfen verbunden und noch<br />
erschwert, wie zum Beispiel mit dem oben genannten Kiteloop.<br />
Die Grundlage für den Wakestyle ist ein aus dem Trapez ausgehängtes Fahren und<br />
Abspringen. Um den Einstieg hierzu zu finden, hilft zwar auch das Fahren an einer<br />
Wakeboardanlage oder hinter einem Boot, wobei aber schnell deutlich wird, wie wichtig Kraft<br />
und Technik hierbei sind. Leider sind die ersten, größeren Sprünge an einer Anlage doch<br />
meist sehr schmerzhaft und man kann deshalb ruhig den Einstieg direkt am Kite wagen. Für<br />
den Anfang ist es wichtig, einen möglichst kleinen Kite zu fliegen. Der hier zu sehende Move<br />
ist der Krypt Tail Grab unhooked – einer der vielen ausgehakten Grabs. Um diesen Move zu<br />
lernen, solltest du sichere loaded Sprünge (ohne Schirmbewegung) beherrschen und den<br />
Kite dabei schon etwas tiefer Richtung Powerzone<br />
stellen können. Außerdem solltest du den Grab<br />
eingehakt und loaded gestanden haben.<br />
Absprung<br />
Grundvorrausetzung für den Move ist eine vernünftige<br />
Anfahrtsgeschwindigkeit. Außerdem<br />
ist es wichtig sich ein Stück mit schönem<br />
Glattwasser für den Move auszusuchen, was<br />
den Absprung und die Landung deutlich einfacher<br />
werden lässt. Man fährt dem Kite kurz ein<br />
wenig entgegen und hakt sich dabei schnell aus.<br />
Der Kite sollte hierbei auf 45 Grad stehen. Je tiefer,<br />
umso schwieriger und spektakulärer wird<br />
der Grab. Sofort nach dem Aushaken kantet<br />
man stark an, um möglichst viel Spannung auf<br />
die Leinen zu bringen. Hierfür ist auch eine<br />
ordentliche Körperspannung wichtig. Man entlädt<br />
die Kante dann und springt mit starkem<br />
Anluven aus den Beinen entschlossen ab. Dies<br />
ist im ersten Bild gut zu sehen.<br />
Air-Time<br />
Um einen Grab machen zu können, muss man also<br />
genug Druck aufgebaut haben, um dann auch<br />
hoch genug zu beschleunigen. Die Hände sind mittig<br />
direkt neben dem Depowertampen platziert, es<br />
gibt aber auch die Möglichkeit mit den Fingern der<br />
vorderen Hand den Tampen zu umschließen, um<br />
eine ungewollte, meist unangenehme Bewegung<br />
des Kites während der Flugphase zu verhindern.<br />
Nun gilt es schnellstmöglich die hintere Hand von<br />
der Bar zu nehmen, um den Grab zu machen. Die Beine und das Board katapultierst du möglichst<br />
hoch nach hinten hinaus und drehst dich etwas mit der Hüfte ein (Bild 2 und 3), um nach<br />
dem Grab 180 Grad nach hinten versetzt im Switch Stance zu landen. Mit der hinteren Hand<br />
greifst du nun nach dem Tail des Boards auf der Frontside. Es hilft sehr, wenn du dich darauf<br />
konzentrierst, das Brett der Hand auch etwas entgegenzubringen (Bild 4). Wenn du das<br />
Board grabst, halte die Körperspannung, lächle in die Kamera und genieße den kurzen<br />
Augenblick, denn dann musst du dich auch schon auf die Landung konzentrieren.<br />
Landung<br />
Bringe dazu das Board wieder unter dich nach vorne (Bild 6) und benutze den hinteren<br />
Arm, um die Balance bei der Landung zu halten. Dann ist es sehr wichtig, die Beine auszustrecken<br />
(auch Bild 6), um die Landung aus den Knien abzufedern (Bild 7). Außerdem<br />
solltest du plan auf deinem Board auf einem Downwindkurs landen, dich direkt nach der<br />
geglückten Landung wieder einhaken und dich ausgiebig über den gestandenen Move<br />
freuen und allen deinen Freunden davon erzählen! Danach kannst du dich dann an all die<br />
anderen Grabs wagen und auch Rotationen hinzufügen ...<br />
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80<br />
Cabo Verde<br />
powered by:<br />
Milan und Kalle alle Bilder: der sensationelle Lars Wehrmann<br />
„Ein mörderischer Verrückter entfacht eine Meuterei auf einem Walfänger, weil er<br />
ein Königreich auf den Kapverden aufbauen will. Mithilfe eines Beils metzelt er erst<br />
den Kapitän und dann mehrere Matrosen nieder.“ Was sich so ähnlich wie der<br />
Beginn zum Drehbuch der Fortsetzung des legendären Streifens „Meuterei auf der<br />
Bounty“ anhört, kann man vielleicht auch auf den Wave-Weltmeister des Jahres<br />
<strong>20</strong>03, Josh Angulo, beziehen. Er hat zwar weder jemanden niedergemetzelt, noch<br />
kam er mit einem Walfänger auf die Kapverden, noch ist er ein mörderischer<br />
Verrückter, aber er ist immerhin dabei, sein eigenes Königreich auf Sal aufzubauen.<br />
Eine der cleansten Wellen der Welt (Punta Preta), gute Windsurfbedingungen, boomender<br />
Tourismus und vielleicht auch die nicht ganz unwesentliche Tatsache, dass<br />
seine Frau Kapverdierin ist, zogen ihn auf den seit 1975 selbstständigen Inselstaat.<br />
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82<br />
Und auch uns locken die Berichte, Fotos und Erzählungen über das „Paradies der Wassersportler“<br />
Anfang des Jahres <strong><strong>20</strong>05</strong> gen Süden. Mitte Januar machen wir uns auf den Weg.<br />
Wir, das sind Lars als Fotograf, Michi und Alexander als Windsurfer und uns Kalle als<br />
Maskottchen. Die Reise beginnt in München, von wo aus wir mit der Fluglinie TACV innerhalb<br />
von sechs Stunden direkt nach Sal fliegen. Beim Betreten des Flugzeuges wird die<br />
Herkunft der kapverdischen Fluggesellschaft deutlich. Man hat es sich erfolgreich zum<br />
Ziel gemacht, den heimischen „Way of Life“ schon während des Fluges den Gästen näher<br />
zu bringen. Verschiedene Farbgestaltungen schmücken jeden Sitz in ganz individueller Art<br />
und Weise und die Flugbegleiterinnen schlendern mit der ganz typischen Gelassenheit<br />
durch die Gänge. Stress mag nie so richtig aufkommen, was uns aber eher positiv auffällt.<br />
Unsicher fühlt man sich in der Maschine jedenfalls nicht und das ist die Hauptsache.<br />
Wir landen gegen 14:00 Uhr auf dem sympathischen Flughafen von Sal, wogegen der<br />
Freizeit-Flughafen von Wanne Eikel wie ein „International Airport“ wirkt. Eigentlich sollte<br />
unsere Reise mit einem Anschlussflug nach Boa Vista weitergehen, wo die ITOMA schon auf<br />
uns wartete. Nur leider war der Transport unseres 140 Kilogramm schweren Windsurf-<br />
equipments mit der kleinen Inlandsmaschine<br />
unmöglich. Unser Tipp für dich an dieser Stelle:<br />
Pack lieber mehrere ganz kleine Bags anstatt drei,<br />
vier Tripple-Boardbags! Dann ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass du mitgenommen wirst, größer! Eine<br />
Garantie gibt es jedoch nicht. Zum Glück bieten<br />
sich noch andere Möglichkeiten an, von Sal nach<br />
Boa Vista zu kommen. Dazu kommen wir aber<br />
später. Also Planänderung: Wir stopfen unser<br />
Equipment in vier Taxen und fahren nach Santa<br />
Maria, der touristischen „Hochburg“ der Insel. Unser<br />
Hotel, das Leme Bedje, ist schnell gefunden und<br />
liegt direkt am Meer mit angegliedertem Planet<br />
Windsurf Pool. Was für ein Glück: Wir kommen<br />
pünktlich zur Happy Hour und der Abend beginnt<br />
mit leckerem Caipirinha am Strand mit Blick auf die<br />
Bucht von Santa Maria, wo die Alexander von<br />
Humbold, besser bekannt als das „Becks-Schiff“,<br />
gerade vor Anker gegangen ist.<br />
Die nächsten sieben Tage lernen wir Sal besser<br />
kennen. Unser Offroader bringt uns auch abseits<br />
der Pisten sicher um die Insel. Ein 4-Wheel-Drive<br />
ist absolute Pflicht, wenn man auch abseits der<br />
geteerten Straße vorankommen möchte und von<br />
denen gibt es auf Sal nicht sonderlich viele.<br />
Am dritten Tag unserer Reise erleben wir ein<br />
Wunder der Natur: Es regnet und seit Beginn der<br />
Wetteraufzeichnungen auf den Kapverden soll es<br />
auf Sal im Januar noch nie einen Tropfen gegeben<br />
haben. Macht nichts, denken wir und fühlen uns<br />
bei 17 Grad Lufttemperatur und sechs bis sieben Beaufort bei Nieselregen unheimlich heimisch.<br />
Doch schon am nächsten Tag hat das Wetter zu seiner Normalform zurückgefunden<br />
und wir mischen uns bei guten vier Windstärken am Kitebeach ins Geschehen. Der<br />
Kitebeach ist etwa 15 Autominuten von Santa Maria entfernt und ist, wie der Name schon<br />
vermuten lässt, Treffpunkt der Kiter. Der Boden im Wasser ist sandig. Und auch wenn dicht<br />
unter der Sandschicht ein Riff liegt, ist der Spot ungefährlich, da das Riff keine scharfen<br />
Kanten aufweist – jedenfalls nicht dort, wo wir draußen waren …<br />
Abends bekommen wir noch einen Eindruck von Punta Preta, dem legendären Wavespot<br />
genau auf der anderen Seite der Insel. Die Wellen müssen dort mindestens zwei bis drei<br />
Meter hoch sein, damit sie weit genug weg vom Land brechen. Und dann ist der Spot wirklich<br />
eine Macht. Eine schnelle Right zieht sich in die kleine Bucht hinein und schiebt den<br />
schräg ablandigen Wind vor sich her. Aber man muss schon ehrlicherweise sagen, dass dieser<br />
Spot nur was für Experten ist. Der Wind ist nämlich nicht sonderlich stark und, da er über<br />
Land kommt, auch recht böig. Die Windsurfer haben es da schwerer als die Kiter, weil sie<br />
eher rausdümpeln müssen, während die Kiter den regelmäßigeren Wind in <strong>20</strong> Meter Höhe<br />
Ethienne Lothe Michi Josh Angulo Alexander Michi (ist noch solo!) Titanic Locals Die Crew mit Auftrag<br />
Alexander in Calheta Funda<br />
Ethienne Lothe in Punta Preta<br />
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84<br />
Hannes Krohn in Punta Preta<br />
nutzen können. Und ohne richtig Druck im<br />
Segel auf ein Set zu warten und dabei auch noch<br />
die richtige Position zu haben, ist schon ziemlich<br />
heikel. Wenn man es dann geschafft hat, auf die<br />
Welle zu kommen, hat man plötzlich so viel<br />
Druck im Segel, dass man sich einen Quadratmeter<br />
weniger Tuch in der Hand wünscht.<br />
Trotzdem ist das Spektakel schön anzusehen<br />
und so ist es nicht unüblich, dass an einem<br />
guten Tag über 100 Zuschauer am Strand die<br />
Aktiven bewundern. Wenn der Spot läuft, gibt<br />
es etwas nördlicher in Calheta Funda eine gute<br />
Ausweichmöglichkeit. Hier kommt der Wind<br />
sideshore von rechts und die Wellen sind nicht<br />
ganz so groß und kräftig. Der Name ist ausgeschildert,<br />
obwohl es sich nur um einen kleinen<br />
Strand handelt.<br />
Am nächsten Tag macht der Wind eine Pause und<br />
wir haben das Glück, von Carlos Enrique Santos,<br />
dem Manager von Planeta Cabo Verde und vom<br />
Hotel Leme Bedje, den kulturellen Hintergrund<br />
der Inseln zu erfahren.<br />
Die Kapverdischen Inseln mit ihren 400.000<br />
Einwohnern sind ein Archipel vulkanischen<br />
Ursprungs und bestehen aus neun bewohnten<br />
und sechs unbewohnten Inseln. Die gesamte<br />
Landfläche beträgt 4033 Quadratkilometer und ist<br />
damit kleiner als das Ruhrgebiet. Die Inseln liegen<br />
550 Kilometer vor der Küste Senegals (westlich<br />
von Afrika), auf halbem Seeweg von Portugal<br />
nach Brasilien. Seit der Unabhängigkeit von Portugal<br />
1975 ist die República de Cabo Verde ein eigenständiges<br />
Land. Hufeisenförmig liegen die Inseln<br />
im Atlantik und im ständig blasenden Nordostpassat.<br />
Die oberen Inseln (bis Boa Vista) gehören zur<br />
Barlavento-Gruppe (über dem Wind), die restlichen<br />
vier zur Sotavento-Gruppe (unter dem Wind).<br />
Ilha do Sal ist die flachste der Barlovento Inseln<br />
von Kapverden. Ihre höchste Erhebung ist der Monte<br />
Gordo und liegt nur 400 Meter über dem Meeresspiegel.<br />
11.000 Menschen leben auf Sal und diese<br />
Anzahl steigt unablässig infolge ihrer ständigen<br />
Entwicklung und dank neuer Arbeitsmöglichkeiten.<br />
Die meisten Bewohner von Sal leben in Espargos, der<br />
Hauptstadt, die in der Mitte der Insel liegt und nur<br />
wenige Kilometer vom internationalen Flughafen A.<br />
Cabral entfernt ist. Innerhalb eines Tages kann<br />
man die Insel und die wenigen Sehenswürdigkeiten<br />
mit einem Auto gut erkunden. Ein geländegängiger<br />
Wagen ist dabei von großem Vorteil.<br />
Bedingt durch die „salzige Geschichte“ von Sal bietet<br />
sich vor allem der Besuch der Salinas bei Pedra<br />
Lume an. Die Bucht von Santa Maria, etwa 18<br />
Kilometer von Espargos entfernt, ist das touristische<br />
Dörfchen auf der südlichen Küste. Santa<br />
Maria ist während der letzten zehn Jahre als ein<br />
interessantes touristisches Ziel wiederentdeckt<br />
worden. Dies hat folglich zu einer großen Entwicklung<br />
im Hotelgewerbe geführt. Heute liegen<br />
an der Küste tatsächlich mehrere Hotels und touristische<br />
Einrichtungen mit allen Bequemlichkeiten<br />
85
86<br />
und vielen Angeboten rund um den Wassersport. Die Surfszene und die größten Ferienanlagen<br />
befinden sich am weißen Sandstrand von Santa Maria. Auch kulinarisch ist die Insel<br />
vom Angebot des Meeres geprägt. Das wohl traditionellste Gericht der Insel sind gekochte<br />
Schalentiere mit einer Reisbeilage und wird in allen Restaurants angeboten. Und das probieren<br />
wir am gleichen Abend auch noch aus, um uns für unseren Trip nach Boa Vista am<br />
nächsten Morgen zu stärken.<br />
Da uns der Flieger ja nicht mitnehmen wollte, heuern wir als Leichtmatrosen auf der Estrela<br />
Nova an! Das etwas in die Jahre gekommene Schiff dient heute als Transportfahrzeug für den<br />
Warenaustausch zwischen den Inseln und befördert für 35 Euro auch Menschen. Kalle finanziert<br />
seine Überfahrt natürlich selbst, indem er mit einer Zahnbürste das Deck schruppt. Die<br />
Kalle in Punta Preta<br />
Überfahrt dauert etwa dreieinhalb Stunden und<br />
ist wesentlich entspannter, als in einem engen<br />
Flugzeug zu sitzen.<br />
Die Insel Boa Vista ist die östlichste der Kapverdischen<br />
Inseln und wurde 1456 von Kapitän Cadamosta<br />
entdeckt. Die Insel hat eine Größe von 6<strong>20</strong><br />
Quadratkilometern und wartet mit 55 Kilometer<br />
weißen Sandstränden und smaragdgrünem Wasser<br />
auf. Das Sensationelle an den Stränden ist, dass<br />
man wirklich für Stunden keine Menschenseele<br />
Alexander in Calheta Funda<br />
Milan Gideon Schnabel<br />
Milan Gideon Schnabel ist von Herzen Surf- und<br />
Kitelehrer und mittlerweile Stationsleiter der Happy-<br />
Surfstation auf Boa Vista. Das Studium der Literatur<br />
und Medien hatte er bereits vor Jahren zugunsten<br />
der Karriere am Strand und auf dem Wasser geschmissen<br />
und sich damit einen Traum verwirklicht.<br />
„Mein Traum ist es, zu reisen und an verschiedenen<br />
Spots dieser Welt zu windsurfen und zu kiten“, sagt<br />
der 24-Jährige. „Hier habe ich einen Weg gefunden,<br />
meinen Sport auszuüben, dafür neues Material gestellt<br />
zu bekommen und gleichzeitig fremde Länder kennen<br />
zu lernen.“ Bereits seit 1999 gibt Milan Windund<br />
Kitesurfschulungen, auch für die nervigsten Touristen.<br />
Doch Milan nimmt es gelassen: „Der Job ist<br />
trotz allem ein Traumjob. Unentspannt wird’s erst, wenn<br />
die Touris mit bestimmten Vorstellungen nach Boa<br />
Vista kommen und dann enttäuscht sind, wenn sie<br />
etwas anderes vorfinden. Es ist hier nun mal ziemlich<br />
abgeschnitten von der zivilisierten Welt.“ Die<br />
familiär orientierte Happy-Station bietet dem surfbegeisterten<br />
Touristen dafür neben perfekter Location<br />
auch gute Surfbedingungen: 13 Surfpool-Plätze stehen<br />
in der Happy-Station zur Verfügung – da bleibt<br />
es nicht aus, dass man nach kurzer Zeit alle Kursteilnehmer<br />
mit Namen kennt. „Man verbringt neben<br />
dem Surfen auch viel Zeit miteinander“,<br />
bestätigt Milan. Und das Club orientierte Service- und<br />
Unterhaltungsangebot der Happy-Surfstation kommt<br />
bei den Urlaubern gut an, weshalb viele trotz eingeschränkter<br />
Party-Möglichkeit zu Stammkunden<br />
werden und immer wieder zurückkommen.
88<br />
Santa Maria im Norden Boa Vistas<br />
Kilometer langer Sandstrand auf Boa Vista<br />
trifft, wenn man es nicht möchte. Wenn man einen guten Strand gefunden hat, kann man<br />
einen Kilometer nach Norden und einen Kilometer nach Süden sehen. Nichts als weißer<br />
Strandsand. Michi nimmt die Gelegenheit natürlich war, um seiner gewohnten FKK-Neigung<br />
nachzugehen. Insgesamt leben 3.353 Menschen auf der kleinen Insel. Deren Bezeichnung<br />
Boa Vista („schöne Aussicht“) beruht auf einer Legende, nach der ein Seemann vom<br />
Ausguck des Segelmastes statt dem traditionellen „jerra a vista“ (Land in Sicht) die Insel mit<br />
dem Freudenschrei „Capitano, boa vista“ ankündigte. Wäre die Insel 500 Jahre später von<br />
den Windsurfern entdeckt worden, hätten sie ihr sicherlich keinen anderen Namen gegeben.<br />
Die eigentliche Besiedlung fand erst ab 16<strong>20</strong> statt, als die erste Ortschaft Povocao do<br />
Velha entstand und eine Gruppe von Engländern mit der Salzgewinnung begann. Das<br />
bedeutete eine entscheidende Verbesserung der<br />
Inselwirtschaft und zog andere Kunsthandwerksindustrien,<br />
wie die Tuchherstellung und die<br />
Keramikfabrikation, nach sich. Ab diesem Zeitpunkt<br />
blühte die Insel stark auf und wurde zu<br />
einem wichtigen kulturellen Zentrum des Archipels.<br />
Kurze Zeit später entdeckten Piraten, angezogen<br />
von den dort hergestellten Waren, die Inseln.<br />
1815 und 1817 wurde die Insel geplündert, was<br />
den Bau der Festung „Duque de Braganca“ auf
90<br />
dem Eiland Sal-Rei zur Folge hatte – heute eine der Hauptattraktionen auf den Kapverden für<br />
Touristen. Doch auch kulturell hat Boa Vista mehr als die anderen Inseln zu bieten, denn Boa<br />
Vista wird nicht nur als die Wiege der „Morna“ (der Name kommt aus dem Englischen „to<br />
mourn“, was „weinen“, „beklagen“ bedeutet), der eigentlichen Musik von Cabo Verde betrachtet.<br />
In den Werkstätten und Geschäften der Insel kann man auch Stickereien, Tonpuppen, Strohhüte<br />
und verschiedene Artikel, die aus Horn- und Kokosnussschalen gemacht werden, finden.<br />
Das kleine Fischerdörfchen Sal Rei mit seinem großen Marktplatz und der mächtigen Kirche<br />
„Sao Isabel“ liegt im Nordwesten der Insel an einer herrlichen Sandbucht. Eine Hand voll<br />
Tavernen, eine Surfer-Bar, eine für den Ort sehr große und fortschrittliche Bank, eine<br />
Arztpraxis und ein paar Läden bilden das kulturelle<br />
Zentrum von Boa Vista. Hier werden<br />
Langusten und Thunfische noch fangfrisch aufgetischt.<br />
Von den Stränden, die die ganze Insel umgeben,<br />
hebt sich Currolinho hervor, der beste Strand<br />
von ganz Kap Verde, der durch seine Ähnlichkeit<br />
mit dem Strand gleichen Namens in den Vereinigten<br />
Staaten von Amerika auch bekannt ist als<br />
„Santa Monica“. Massentourismus, Stress und<br />
Hektik gibt es auf Boa Vista nicht.<br />
Alexander und Hannes am Kite Beach auf Sal
92<br />
Während unseres Aufenthaltes auf Boa Vista ist uns der Windgott leider nicht wohl gesonnen.<br />
Und so entspannen wir einfach und genießen die absolute Ruhe auf dieser Insel. Und<br />
genau darüber sollte man sich auch im Klaren sein, wenn man sich dazu entschließt, Boa<br />
Vista zu besuchen. Partys, Action oder was sich sonst noch so alles auf Inseln wie Mallorca<br />
findet, gibt es auf Boa Vista nicht. Wir haben das aber als super angenehm empfunden<br />
und setzen nach vier super entspannten Tagen wieder nach Sal über.<br />
Auf Sal verbringen wir noch ein, zwei Tage direkt an der Surfstation von Planet Windsurfing<br />
am Strand des Hotels Leme Bedje bei typischen Bedingungen – flaches Wasser, Sonne, vier<br />
bis fünf Windstärken. Ein ideales Revier für Freerider und Freestyler.<br />
Unser Trip nähert sich dem Ende und so ist es an der Zeit, ein Resümee zu ziehen. Die Kapverdischen<br />
Inseln Sal und Boa Vista sind hübsche, kleine Inseln, die noch weitestgehend vom<br />
Massentourismus verschont geblieben sind. Vor allem Boa Vista ist noch mal um einiges<br />
ruhiger als Sal. Der Wind weht nie sehr stark, dafür in der Regel beständig, was die Inseln zu<br />
einem guten Revier für 95 Prozent der deutschen Windsurfer und Kiter macht. Wer also einfach<br />
entspannen möchte und ein Revier sucht, bei dem er fast jeden Tag aufs Wasser kommt,<br />
ist mit einer der beiden Inseln bestens bedient.<br />
Nähere Infos bekommst du unter www.sportreisen.de. An dieser Stelle möchten wir uns<br />
herzlich bei Heinz Merxmüller von Sun and Fun Sportreisen für seine unkomplizierte Hilfe<br />
bedanken. Außerdem ein herzliches Dankeschön an die TACV und an Carlos Enrique Santos<br />
für seine Gastfreundschaft im Hotel Leme Bedje auf Sal.<br />
Hafenmole auf Sal<br />
Kite Beach
94<br />
Michi Trapp vor dem Hotel Leme Bedje<br />
Carlos Enrique Santos ist Kapverdier, 41 Jahre jung und<br />
seit <strong>20</strong>01 auf Sal Manager von Planeta Cabo Verde und<br />
vom Hotel Leme Bedje. Er studierte Fremdsprachen in<br />
Frankreich und spricht mehr als fünf Sprachen fließend,<br />
unter anderem auch Deutsch. Nach <strong>20</strong> Jahren im Ausland<br />
kehrte Carlos 1996 wieder in seine Heimat zurück.<br />
Carlos Enrique Santos<br />
FM: Als du 1976 deine Heimat verlassen hattest,<br />
war da für dich klar, dass du irgendwann<br />
wieder auf die Kapverdischen Inseln zurückkommen<br />
würdest?<br />
Carlos: Auf jeden Fall! Alles, was ich im Ausland<br />
gemacht habe, habe ich getan, damit ich eines<br />
Tages wieder hierher zurückkommen kann.<br />
FM: Was ist für dich das Besondere an diesen<br />
Inseln?<br />
Carlos: Die Lebensphilosophie. Natürlich hast du im<br />
Ausland Dinge, die du hier nicht hast. Aber wir<br />
haben hier eine bessere Lebensqualität und weniger<br />
Stress, auch wenn wir hier viel arbeiten. Und<br />
dann ist hier natürlich die Sonne! Das ist für mich die<br />
Hauptsache. Sollte ich mal Stress bei der Arbeit haben,<br />
dann gehe ich mit einer Tasse Kaffee aus meinem<br />
Büro nach draußen in die Sonne und schaue aufs<br />
Meer. Nach fünf Minuten bin ich wieder fit!<br />
FM: Wenn du zurückblickst: Wie hat sich das<br />
Leben hier auf der Insel seit deiner Rückkehr<br />
verändert?<br />
Carlos: Die Zeit von 1996 bis 1997 war noch etwas<br />
ruhiger. Doch seit 1998 wird bei uns viel gebaut<br />
und investiert. Immer mehr Veranstalter interessieren<br />
sich für die Kapverden. Außerdem hilft die<br />
problematische politische und religiöse Entwicklung<br />
in der restlichen Welt in gewisser Weise unserem<br />
Tourismus. Wir sind ein kleines, ruhiges,<br />
christliches Land. Die Touristen können sich hier<br />
sicher fühlen und müssen keine Angst haben.<br />
FM: Was sind denn deiner Meinung nach die<br />
Hauptaufgaben, die die Inseln in den nächsten<br />
Jahren touristisch bewältigen müssen?<br />
Carlos: Momentan können wir uns noch durch<br />
unsere „kapverdische Art“ retten: Alles ganz entspannt<br />
sehen! Aber wenn die Entwicklung im<br />
Tourismus weiterhin so schnell vorangeht, wenn<br />
noch mehr Hotels gebaut werden und die Standards<br />
für diese weiter angehoben werden, dann<br />
benötigen wir zum Beispiel dringend so etwas wie<br />
eine Hotelfachschule. Wir brauchen geschultes Personal,<br />
das weiß, wie man einen Gast an der Rezeption<br />
empfängt. Da reicht nicht immer nur ein Lächeln,<br />
sondern das ist auch ein bisschen psychologische<br />
Arbeit. Wir brauchen Leute, die wissen, wie man<br />
einen Teller serviert, nicht nur mit Freundlichkeit,<br />
sondern auch mit Professionalität. Momentan können<br />
wir dem Personal noch selbst beibringen, was<br />
es im Umgang mit den Gästen wissen muss, aber<br />
wenn noch mehr Hotels entstehen, kommen wir<br />
nicht mehr hinterher. Dann braucht man auch<br />
geschulte, mehrsprachige Fremdenführer für die<br />
deutschen, holländischen und englischen Touristen,<br />
die diesen die Geschichte und die Besonderheiten<br />
der Inseln in ihrer Sprache erklären.<br />
FM: Was sind deine Ziele in den nächsten Jahren?<br />
Carlos: Unsere Pläne sind es, die Agentur, das<br />
Hotel Leme Bedje, die Windsurfstation am Strand,<br />
die Tauchstation und den zukünftigen Fishing-<br />
Club zusammenzuführen. All das soll zu einem<br />
„Sportprodukt“ werden. Es gibt bisher auf den<br />
Kapverden keinen Veranstalter, der sich explizit<br />
auf Sport spezialisiert hat. Wenn jemand auf den<br />
Kapverden in Zukunft Sport machen will, dann<br />
soll er sagen: „Ich weiß, es gibt Planeta und das<br />
Leme Bedje und die wissen, wovon sie reden.“
98<br />
F R E E – K O L U M N E<br />
Alexander Lehmann David Pu’u Kalle Graeper<br />
Pic of the day<br />
Was tut jeder Wassersportler, der es sich nicht erlauben kann elfeinhalb Monate im Jahr durch<br />
die Weltgeschichte zu reisen an einem Montagmorgen im Büro als Erstes? Richtig! Er klickt auf<br />
www.stehsegelrevue.de und schaut in die Kategorie „Pic of the day“ (POD)! Dort kann man<br />
sich dann davon überzeugen, dass in Hanstholm, Heiligenhafen, Hohenpeissenberg,<br />
Hurghada oder auf Hawaii gerade die besten Bedingungen herrschen, die der jeweilige Spot<br />
jemals in seiner Geschichte erlebt hat. Da Wassersportler aber im Grunde ja etwas masochistisch<br />
veranlagt sind (damit meine ich sich regelmäßig drei Stunden ins Auto zu setzen, um<br />
dann irgendwo anzukommen, wo der Wind gerade fünf Minuten vorher eingeschlafen ist),<br />
guckt man sich die Bilder immer wieder gerne an. Man kann förmlich das Meersalz schmekken,<br />
die Sonne auf der Haut spüren und die Bewegungen der Surfer genau nachempfinden.<br />
Die Idee von Fred Niedner, jedem Wassersportler die Möglichkeit zu geben, seine eigenen<br />
Fotos upzuloaden ist genauso simpel, wie genial. Jeder in der deutschen und mittlerweile auch<br />
internationalen Szene, weiß nun immer genau, wo Dieter gerade am Wochenende war und wo<br />
Mannis Clique mal wieder so richtig auf den Putz gehauen hat. Man sieht, wo die verschiedenen<br />
Profis (und die, die es mal werden wollen) gerade surfen (ach nein, das heißt dann ja trainieren)<br />
und ist somit laufend auf dem neusten Stand. Genial. Auch wir nutzen den POD regelmäßig.<br />
Sei es, um auch mal wieder Bilder von unseren zugegebener Maßen etwas häufigeren<br />
Betriebsausflügen zu veröffentlichen (bei uns heißt das dann aber nicht trainieren, sondern<br />
arbeiten), oder um uns einfach nur zu informieren, was gerade in der Welt des Surfens abgeht.<br />
Deshalb an dieser Stelle ein dickes Dankeschön an dich, Fred, für diese sensationelle<br />
Geschichte, die den Montagmorgen in unserem Büro immer etwas freundlicher werden lässt!<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber:<br />
Alexander Lehmann & Tom Körber<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Free-Magazin | Jungfernstieg 14 | 24103 Kiel I<br />
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Redaktion: Dirty Dörte, Jonas Wagner, Elvis,<br />
Christian Schulze, Michi Trapp, Liselotte Pulver.<br />
Lektorat: uns Sibille<br />
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<strong>Juli</strong>a Deutsch, Katarzyna Bottcher, PWA/Carter,<br />
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