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Ausgabe 3/2011 - plan B

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Übergänge gestaltenVon der KrisenpflegefamWie kann man zWas können Krisenpflegeeltern undPflegeeltern zur Gestaltung einessanften Überganges beitragen?Die Unterbringung eines Kindes in der FamiliärenKrisenpflege ist geprägt von tiefgreifendenÜbergängen, zumindest an jenen Punkten, an denendas Kind in die Krisenpflege gegeben wird und eswieder in die Herkunftsfamilie rückgeführt oderauf einen Langzeitpflegeplatz vermittelt wird.Ein Großteil unserer Krisenpflegekinder findetseinen zukünftigen Platz bei einer Pflegefamilie.Die Zeit des Überganges in die neue Familiefordert vom Kind wieder eine umfassende undmit Stress verbundene Neuorientierung beigleichzeitiger Verarbeitung der Trennung vonder Krisenpflegefamilie. Ohne entsprechendeVorbereitung und Begleitung kann diese Trennungzu einem schwer belastenden Ereignis mitweitreichenden Folgen werden. Die Übergangsphasezwischen Krisenpflege und Langzeitpflegebezeichnen wir als „Anbahnungsphase“.Quellen:Bereitschaftspflege – Familiäre Bereitschafts betreuung.Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend(Deutschland); Stuttgart, 2002.Bindung und Trauma – Konsequenzen inder Arbeit für Pflegekinder.Stiftung zum Wohl des Pflegekindes; Idstein, 2008Die Anbahnung.Nachdem sich die Pflegeeltern entschieden haben, dasKind bei sich aufzunehmen, wird in einem Anbahnungsgesprächbzw. in einem weiteren Zwischengespräch derAblauf ge<strong>plan</strong>t. Im ersten Teil der Anbahnung findenBesuche der Pflegeeltern bei der Krisenpflegefamiliestatt, damit sie das Kind in seinem momentanen undvertrauten Zuhause kennenlernen können. Dann besuchendie Krisenpflegeeltern mit dem Kind die Pflegefamilie.Es soll sich ein erstes Bild von seinem künftigenZuhause machen können, von allen Familienmitgliedern,von seinem Zimmer, den Haustieren etc. Die Besuchewerden mit der Zeit in ihrer Dauer ausgedehnt,die Krisenpflegeeltern ziehen sich zunehmend zurück.So soll die Beziehung zwischen dem Kind und den Pflegeelternweiter gefördert und intensiviert werden, Vertrauenund Sicherheit aufgebaut und Ängste abgebautwerden. In einem Zwischengespräch mit allen Beteiligtenwerden der bisherige Verlauf reflektiert und dierestlichen Besuche bis zur Übersiedlung ge<strong>plan</strong>t.Der Zeitpunkt der Übersiedelung hängt im Wesentlichenvon den Bedürfnissen des Kindes ab. Als Bestimmungskriteriumgilt hier, dass das Kind einen ganzenTag lang ohne Probleme und ohne Anwesenheit einesMitgliedes der Krisenpflegefamilie bei der Pflegefamilieverbringen kann.Nach der Übersiedelung finden mehrere Nachbetreuungsterminestatt, bei denen die Mitglieder der Krisenpflegefamiliedas Kind in der Pflegefamilie besuchen.Damit soll dem Kind Verlässlichkeit und Sicherheitvermittelt und es in der Verarbeitung der Trauer überdie Trennung unterstützt werden. Es lernt dadurch, dasseine Trennung nicht unbedingt mit Beziehungsabbrüchengleichzusetzen ist und wichtige Menschen nichteinfach aus seinem Leben verschwinden. Erst wenn dasKind die Trauer über die Trennung positiv verarbeitethat, kann es sich auf Neues - also auf die Beziehung zuden Pflegeeltern - einlassen.Die Gestaltung der Anbahnung ist abhängig vom Alterdes Kindes, von der Dauer der bisherigen Unterbringung,seinen individuellen Bedürfnissen und Verarbeitungsmöglichkeiten.Mit der Anbahnung soll einGrundstein für eine gute Eingewöhnung und Entwicklungdes Kindes gelegt und ein behutsames „Hinübergleiten“in seine neue Lebenswelt ermöglicht werden.Pflegekinder und ihre Chancen nach frühentraumatischen Erfahrungen.Monika Nienstedt / Arnim Westermann; Stuttgart, 2007Seite 4 Pflege und Adoption 03/<strong>2011</strong>

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