12.07.2015 Aufrufe

Burkina Faso: Kinderarbeit in Goldminen (pdf / 155 KB) - younicef.de

Burkina Faso: Kinderarbeit in Goldminen (pdf / 155 KB) - younicef.de

Burkina Faso: Kinderarbeit in Goldminen (pdf / 155 KB) - younicef.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ProgrammGeme<strong>in</strong>sam für K<strong>in</strong><strong>de</strong>r<strong>Burk<strong>in</strong>a</strong> <strong>Faso</strong>K<strong>in</strong><strong>de</strong>r <strong>in</strong> Goldm<strong>in</strong>en brauchen HilfeK<strong>in</strong><strong>de</strong>r, die <strong>in</strong> Goldm<strong>in</strong>en schuften, s<strong>in</strong>d vielenGefahren ausgesetzt.<strong>Burk<strong>in</strong>a</strong> <strong>Faso</strong> ist e<strong>in</strong>es <strong>de</strong>r ärmsten Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rWelt - doch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Regionen wird Gold zuTage geför<strong>de</strong>rt. Viele ungelernte Arbeiter ziehenmit ihren Familien <strong>in</strong> die Nähe <strong>de</strong>r M<strong>in</strong>en, um dortihren Lebensunterhalt zu verdienen. Schon Fünfjährigehelfen beim Transport <strong>de</strong>r Ste<strong>in</strong>e und beimGoldwaschen mit. Viele verletzen sich o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>nkrank - zur Schule geht kaum e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d. UNICEFunterstützt mit <strong>de</strong>utschen Spen<strong>de</strong>n e<strong>in</strong> Hilfsprogrammfür K<strong>in</strong><strong>de</strong>r <strong>in</strong> drei Prov<strong>in</strong>zen. Die Mädchenund Jungen erhalten Unterricht o<strong>de</strong>r können e<strong>in</strong>eBerufsausbildung machen. UNICEF gibt zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>nMüttern Starthilfe, um sich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Existenzaufzubauen.Ausbeutung <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Gold<strong>in</strong>dustrieIn <strong>Burk<strong>in</strong>a</strong> <strong>Faso</strong> arbeiten zwischen 60.000 und200.000 K<strong>in</strong><strong>de</strong>r <strong>in</strong> Goldm<strong>in</strong>en. Rund 70 Prozentvon ihnen s<strong>in</strong>d noch ke<strong>in</strong>e 15 Jahre alt. GenaueAngaben s<strong>in</strong>d schwierig, weil die meisten M<strong>in</strong>ennicht offiziell registriert s<strong>in</strong>d und oft sehr abgeschie<strong>de</strong>nliegen. Die Mädchen und Jungen zerschlagenstun<strong>de</strong>nlang <strong>in</strong> gebeugter Haltung schwereSte<strong>in</strong>e. An<strong>de</strong>re stehen <strong>de</strong>n ganzen Tag <strong>in</strong> kaltem,schlammigem Wasser und helfen ihren Eltern beim Goldwaschen. Viele K<strong>in</strong><strong>de</strong>r verletzensich mit <strong>de</strong>m primitiven Werkzeug - beson<strong>de</strong>rs, wenn sie bereits mü<strong>de</strong> und erschöpft s<strong>in</strong>d.Auch Atemwegserkrankungen durch Staub und giftige Dämpfe und Augen<strong>in</strong>fektionen s<strong>in</strong>dhäufig. Mediz<strong>in</strong>ische Behandlung ist entwe<strong>de</strong>r nicht verfügbar o<strong>de</strong>r für die Familien kaumzu bezahlen. Die Jungen wer<strong>de</strong>n häufig auch für das Graben von Tunnels e<strong>in</strong>gesetzt. In diesenimprovisierten Stollen drohen ihnen Erdrutsche und damit lebensbedrohliche Unfälle.Kaum e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d geht zur SchuleNach Erfahrungen von UNICEF kommen viele <strong>de</strong>r K<strong>in</strong><strong>de</strong>r aus Goldwäscherfamilien undarbeiten geme<strong>in</strong>sam mit ihren Eltern <strong>in</strong> <strong>de</strong>n M<strong>in</strong>en. An<strong>de</strong>re, oft Waisen, leben aber auchganz alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n M<strong>in</strong>enregionen. Erstmals bekannt wur<strong>de</strong> das Ausmaß <strong>de</strong>r <strong>K<strong>in</strong><strong>de</strong>rarbeit</strong><strong>in</strong> Goldm<strong>in</strong>en im Jahr 1998. Die <strong>in</strong>ternationale Arbeitsorganisation ILO befragte damals500 K<strong>in</strong><strong>de</strong>r und Jugendliche - und erhielt e<strong>in</strong> erschrecken<strong>de</strong>s Bild: 85 Prozent <strong>de</strong>r 500K<strong>in</strong><strong>de</strong>r sagten, dass sie nie zur Schule gegangen seien. Der Rest hatte die Schule vorzeitigverlassen. Zwei von drei erhielten für ihre Arbeit ke<strong>in</strong>en Lohn. UNICEF begann damals,erste Pilotprojekte <strong>in</strong> Goldm<strong>in</strong>en zu unterstützen. Seit<strong>de</strong>m konnten bereits über 400 K<strong>in</strong><strong>de</strong>raus <strong>de</strong>r M<strong>in</strong>enarbeit befreit wer<strong>de</strong>n. Angesichts <strong>de</strong>s erschrecken<strong>de</strong>n Ausmaßes von <strong>K<strong>in</strong><strong>de</strong>rarbeit</strong><strong>in</strong> <strong>de</strong>r Gold<strong>in</strong>dustrie soll das Programm jetzt <strong>de</strong>utlich ausgebaut wer<strong>de</strong>n.Deutsches Komitee für UNICEF e.V. , Hön<strong>in</strong>ger Weg 104, 50969 Köln, Tel.: 0221/9 36 50-0, Fax: 0221/9 36 50-279mail@unicef.<strong>de</strong>, www.unicef.<strong>de</strong>, Spen<strong>de</strong>nkonto 300 000, Bank für Sozialwirtschaft Köln, BLZ 370 205 00


Was tut UNICEF?1. Familiene<strong>in</strong>kommen undmediz<strong>in</strong>ische HilfeUNICEF unterstützt mit <strong>de</strong>utschen Spen<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>umfassen<strong>de</strong>s Programm gegen <strong>K<strong>in</strong><strong>de</strong>rarbeit</strong> - <strong>in</strong>acht M<strong>in</strong>en <strong>de</strong>r Region Centre-Nord. Die Familienerhalten Unterstützung, um ihr E<strong>in</strong>kommenzu verbessern. So müssen die K<strong>in</strong><strong>de</strong>r nicht mehrmitarbeiten und können statt<strong>de</strong>ssen zur Schulegehen. Rund 200 Frauen und ältere Mädchenbekommen von UNICEF jeweils zwei Schafe, ume<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Tierzucht aufzubauen. UNICEF hilftaber auch, Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Herstellung von Seifeo<strong>de</strong>r kle<strong>in</strong>en Mahlzeiten zu schulen und sie mit<strong>de</strong>n notwendigen Geräten auszustatten. Auchregelmäßige Besuche lokaler Gesundheitshelferwer<strong>de</strong>n organisiert. Sie untersuchen die K<strong>in</strong><strong>de</strong>rund behan<strong>de</strong>ln sie. UNICEF stellt Medikamentebereit und sorgt dafür, dass je<strong>de</strong>s K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>eGeburtsurkun<strong>de</strong> erhält - e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzungfür mediz<strong>in</strong>ische Versorgung.2. K<strong>in</strong><strong>de</strong>rgarten, Schule undAusbildungUNICEF hilft <strong>in</strong> <strong>de</strong>n M<strong>in</strong>enregionen bei <strong>de</strong>rE<strong>in</strong>richtung von K<strong>in</strong><strong>de</strong>rkrippen und e<strong>in</strong>fachenSchulen - häufig <strong>in</strong> Zelten. Für die Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong><strong>de</strong>rstellt UNICEF Spielzeug und Essgeschirr bereitund schult die Betreuer<strong>in</strong>nen, meist Frauen aus<strong>de</strong>r Region. Für die Grundschulk<strong>in</strong><strong>de</strong>r stelltUNICEF Tische, Bänke sowie Schulmaterialbereit. Rund 250 Jugendliche können e<strong>in</strong>e Ausbildungzur Schnei<strong>de</strong>r<strong>in</strong>, zum Mechaniker o<strong>de</strong>rTischler machen. Nach ihrem Abschluss erhaltensie von UNICEF die Grundausstattung für ihrHandwerk.3. AufklärungsarbeitUNICEF setzt sich lan<strong>de</strong>sweit für die Abschaffungvon <strong>K<strong>in</strong><strong>de</strong>rarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Gold<strong>in</strong>dustrie e<strong>in</strong>.Mit Theaterstücken sowie Radio- und Fernsehspotsklärt UNICEF über die Gefahren auf.UNICEF arbeitet dazu eng mit <strong>de</strong>n M<strong>in</strong>enbesitzern,<strong>de</strong>n Bergbaubehör<strong>de</strong>n sowie mit <strong>de</strong>rPolizei zusammen.So können Sie helfen• Für 5,50 Euro erhält e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d Schulmaterial.• 72 Euro kosten zwei Schafe für die Tierzucht.• Für 450 Euro stattet UNICEF e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>de</strong>rkrippemit e<strong>in</strong>fachen Möbeln und Spielzeug aus.Spen<strong>de</strong>nstichwort: „<strong>Burk<strong>in</strong>a</strong> <strong>Faso</strong>/<strong>K<strong>in</strong><strong>de</strong>rarbeit</strong>“Vielen Dank für Ihre Unterstützung!BURKINAAFRIKAMouhounBobo-DioulassoELFEN BEINKÜSTEVoltaSchwarzerM A L ICENTRE NORDOUAGADOUGOUKoudougouGHANA0 km„Sie wer<strong>de</strong>n allezur Schule gehen“Über <strong>de</strong>r Pissy-Goldm<strong>in</strong>e außerhalb<strong>de</strong>r Hauptstadt Ouagadougou liegtstechen<strong>de</strong>r, gelblicher Rauch. Überkle<strong>in</strong>en Feuern erhitzen die Männerschwere Felsblöcke, um sie danachmit Äxten <strong>in</strong> Stücke zu schlagen. Auf<strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n sitzen die Frauen undzerkle<strong>in</strong>ern die Felsstücke weiter. DerLärm ist ohrenbetäubend.Ganz an<strong>de</strong>rs kl<strong>in</strong>gt es e<strong>in</strong> Stück weiter:In <strong>de</strong>r von UNICEF e<strong>in</strong>gerichtetenK<strong>in</strong><strong>de</strong>rkrippe, <strong>de</strong>m so genannten„bisongo“, herrscht fröhlichesK<strong>in</strong><strong>de</strong>rlachen. „Wir mussten e<strong>in</strong>fachetwas für unsere K<strong>in</strong><strong>de</strong>r tun“, erzähltMariam Sawadogo, die Initiator<strong>in</strong>.Die 67-Jährige arbeitet seit über 50Jahren <strong>in</strong> <strong>de</strong>r M<strong>in</strong>e und hat nie Lesenund Schreiben gelernt. Doch esgelang ihr, die Frauen von <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ee<strong>in</strong>er Krippe zu überzeugen. Mittlerweilebesuchen 50 K<strong>in</strong><strong>de</strong>r das „bisongo“- es gibt sogar schon e<strong>in</strong>eWarteliste. Je<strong>de</strong> Mutter zahlt vonihrem Verdienst als M<strong>in</strong>enarbeiter<strong>in</strong>monatlich 500 Francs (umgerechnet75 Cents, entspricht e<strong>in</strong>em Tageslohn).Die Frauen wechseln sichmonatlich mit <strong>de</strong>r Betreuung ab undbekommen dafür etwas Geld. AmWochenen<strong>de</strong> stellen sie geme<strong>in</strong>samSeife für <strong>de</strong>n Verkauf her. Auch diesesProjekt hat UNICEF ermöglicht.Ob Mariams Enkelk<strong>in</strong><strong>de</strong>r später auch<strong>in</strong> <strong>de</strong>r M<strong>in</strong>e arbeiten wer<strong>de</strong>n? „Ne<strong>in</strong>“,schüttelt sie entschlossen <strong>de</strong>n Kopf.„Sie wer<strong>de</strong>n alle zur Schule gehen.“Der Krippenbesuch ist dafür e<strong>in</strong>egute Vorbereitung - das haben dieLehrer <strong>de</strong>r nächsten Grundschulebereits festgestellt.200TOGONIGERBENINBURKINGrundsatz und Information - PR 045 - 5.000 – 08/08

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!