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Nacken - Bereich - Behindertenwerk Spremberg

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14 Erlebt und festgehalten<br />

Wenn ich mit meinen Klienten des Ambulant<br />

Betreuten Wohnens über das Thema »Nachbarschaftshilfe«<br />

spreche, dann erzählen sie mir<br />

von Hilfe beim Einkauf, wenn jemand krank<br />

ist, vom Blumengießen, dass jemand verreist ist<br />

oder auch mal vom Haustier füttern, wenn jemand<br />

keine Zeit hat. Also ganz normale und<br />

selbstverständliche Sachen…<br />

Was geschieht aber, wenn eine Nachbarin für<br />

lange Zeit ins Krankenhaus nach Cottbus muss,<br />

der Vogel nicht nur »mal gefüttert«, sondern<br />

regelmäßig versorgt werden muss, wenn es<br />

keine Familie gibt, die zum Besuch ins Krankenhaus<br />

kommt, den Briefkasten leert und mal<br />

in der Wohnung nach dem Rechten sieht?<br />

Frau Scholz stand 2010 genau vor dieser Situation.<br />

Mit ihrem Einverständnis wurden im Vorfeld<br />

ihrer Einweisung ins Carl-Thiem-Klinikum<br />

Cottbus die Nachbarn informiert. Mit ihren<br />

Freunden sprach sie selbstständig ab, wer den<br />

Vogel in dieser Zeit versorgen kann. Frau<br />

Wiechmann bot sofort ihre Hilfe an und nahm<br />

den Vogel für die gesamte Zeit des Krankenhausaufenthalts<br />

zu sich nach Hause. Da sie<br />

eine große Tierfreundin ist, kümmerte sie sich<br />

sehr fachkundig um den Wellensittich.<br />

Frau Eikmeier, Herr Schlichting, Herr Behrendt,<br />

Herr Kuschel und andere Freunde erklärten<br />

sich im Gespräch sofort bereit, Frau Scholz im<br />

Krankenhaus in Cottbus regelmäßig zu besuchen.<br />

Da das Carl-Thiem-Klinikum sehr groß ist<br />

und man sich schnell verlaufen kann, wurde<br />

der erste Besuch gemeinsam mit der Betreuerin<br />

geplant und durchgeführt. Von da an fuhren<br />

die Klienten mehrmals in der Woche und<br />

sogar am Wochenende zu Frau Scholz<br />

ins Krankenhaus. Frau Eikmeier<br />

brachte dann auch gleich<br />

die Post mit.<br />

Aber auch von Anderen<br />

erhielt sie Nachrichten.<br />

Die Nachbarin, Frau Butzmann,<br />

schickte z.B. eine<br />

Karte und die Arbeitskolle-<br />

gen des ZAB erkundigten sich nach ihrem Befinden.<br />

Über die Post von Frau Höhna, vom Begleitenden<br />

Dienst der Werkstatt, freute sie sich<br />

besonders. So fühlte sich Frau Scholz durch die<br />

häufigen Besuche nicht einsam und erfuhr alle<br />

Neuigkeiten aus der Badergasse.<br />

Natürlich endete die Hilfe hier nicht. Nach<br />

ihrer Entlassung gingen Herr Schlichtung und<br />

Frau Eikmeier für sie einkaufen, und Frau<br />

Wiechmann brachte den Wellensittich, der<br />

zwischenzeitlich sogar zum Tierarzt musste,<br />

zurück.<br />

Als Dankeschön lud Frau Scholz die Nachbarn<br />

und Freunde zum Kaffee in ihre Wohnung ein.<br />

Gemeinsam mit ihrer Betreuerin wurde alles<br />

vorbereitet, Kuchen gebacken und eine Torte<br />

besonders hübsch garniert. Dafür mussten natürlich<br />

auch Teller und Tassen gezählt werden,<br />

damit das Geschirr für soviel Gäste auch reicht.<br />

Zum Kaffee kamen dann alle Freunde zusammen<br />

und es wurde ein toller<br />

Nachmittag. ■<br />

Sinnesgarten | 01 2011<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Normalität<br />

Selbstverständlichkeit?<br />

Sinnesgarten | 01 2011<br />

Wohnstättentag<br />

Am Wohnstättentag 2010 nahmen zahlreiche Mitarbeiter der Wohnstätten<br />

des BWS zum Thema »Modularisierung der Teilhabeleistungen<br />

in der Gemeinschaft« teil.<br />

Ein ständig wechselnder Ablauf durch drei Workshops – Themen gab<br />

den Mitarbeitern Gelegenheit, sich über alle Themen zu informieren.<br />

Wir fanden die Workshops Klasse, weil:<br />

• neue Informationen über Alltagskompetenzen, Freizeitgestaltung/<br />

Bildung und therapeutischen Leistungen vermittelt wurden.<br />

• alle Mitarbeiter die Gelegenheit zum Dialog, Erfahrungsaustausch<br />

der unterschiedlichsten Wohnformen und Einrichtungen<br />

hatten.<br />

• die Moderatoren gut vorbereitet waren.<br />

• neue Hilfsmittel und Arbeitsmaterialien vorgestellt wurden.<br />

• viele Ideen, Empfehlungen und Vorschläge zusammen kamen.<br />

• neue Ansätze in der Förderung und Betreuung erarbeitet wurden.<br />

• eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern<br />

statt fand.<br />

• gemeinsam und zielorientiert an verschiedenen Aufgaben gearbeitet<br />

wurde.<br />

Überrascht hat uns:<br />

• die Offenheit beim Erfahrungsaustausch mit allen Mitarbeitern<br />

der Wohnstätten<br />

• dass auch Probleme angesprochen und diskutiert wurden<br />

Wir finden es wichtig:<br />

• regelmäßig in den Einrichtungen Fortbildung im Team (FIT)<br />

durchzuführen<br />

• weitere Multiplikatoren auszubilden<br />

• Erfahrungen bei fachspezifischen Angeboten auszutauschen<br />

Fazit: beim nächsten Wohnstättentag sind wir wieder dabei. ■

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