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Phonologie

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Theoretische Grundlagen IISommersemester 2012Said Sahel<strong>Phonologie</strong>:vom Strukturalismus zumGenerativismus


Gegenstand der strukturalistischen <strong>Phonologie</strong>„Die <strong>Phonologie</strong> hat zu untersuchen, welche Lautunterschiede in derbetreffenden Sprache mit Bedeutungsunterschieden verbunden sind, wiesich die Unterscheidungselemente zueinander verhalten und nachwelchen Regeln sie miteinander zu Wörtern kombiniert werden dürfen“(Trubetzkoy 1971 5 : 14)


Gegenstand der strukturalistischen <strong>Phonologie</strong>• Die strukturalistische <strong>Phonologie</strong> ist eine Element- undAnordnungsphonologie• Die strukturalistische <strong>Phonologie</strong> ist bestrebt,– das Phoneminventar einer Sprache zu ermitteln und– die Kombinierbarkeit der Phoneme zu untersuchen→ Der Untersuchungsgegenstand der strukturalistischen <strong>Phonologie</strong> ist dasphonologische System


Phonetik vs. <strong>Phonologie</strong>„Die Sprachlaute, welche die Phonetik zu untersuchen hat, besitzen einegroße Zahl von akustischen und artikulatorischen Eigenschaften, die fürden Phonetiker alle wichtig sind [...]“ (Trubetzkoy 1971 5 : 14)„Der Phonologe hat am Laut nur dasjenige ins Auge zu fassen, was eine„Der Phonologe hat am Laut nur dasjenige ins Auge zu fassen, was einebestimmte Funktion im Sprachgebilde erfüllt “ (Trubetzkoy 1971 5 : 14)


Phonetik• Sprachlaute (z.B. [k]) weisen je nach dem, in welcher lautlichen Umgebungsie vorkommen und von welchem Sprecher sie artikuliert werden,phonetisch unterschiedliche Eigenschaften auf: „Die einzige Aufgabe der Phonetik ist eben die Beantwortung der Frage,‚wie dies und das gesprochen wird‘“ (Trubetzkoy 1971 5 : 13)


<strong>Phonologie</strong>• Ein Sprachlaut ist für den Phonologen nur dann relevant, wenn er einebedeutungsunterscheidende Funktion hat, also ein Phonem ist• Jede Sprache hat mehr Sprachlaute als Phoneme• Aufgabe des (strukturalistischen) Phonologen ist es, das Phoneminventareiner Einzelsprache zu ermitteln


Ermittlung des Phoneminventars„Wenn zwei Laute genau in derselben Lautstellung vorkommen und nichtmiteinander vertauscht werden können, ohne daß sich dabei dieBedeutung der Wörter verändern oder das Wort unkenntlich werdenwürde, so sind diese zwei Laute Phonetische Realisationen zweierverschiedener Phoneme“ (Trubetzkoy 1971 5 : 44)„Wenn zwei Laute derselben Sprache genau in derselben lautlichenUmgebung vorkommen und miteinander vertauscht werden dürfen, ohnedabei einen Unterschied in der intellektuellen Wortbedeutunghervorzurufen, so sind diese zwei Laute nur fakultative phonetischeVarianten eines einzigen Phonems“(Trubetzkoy 1971 5 : 42)


Minimalpaarbildung• Zwei lautliche Einheiten eines Einzelsprachsystems sind Phoneme, wennsie in Opposition zueinander stehen, d.h. wenn sie in derselbenLautumgebung miteinander kontrastieren• Die Oppositionen können über Minimalpaare, d.h. minimal differierendeWörter, ermittelt werdenGasse – Kasse /g/ - /k/ Nacht – Macht /n/ - /m/bar – Paar /b/ - /p/ Bus – Busch /s/ -//Deich – Teich /d/ - /t/ Höhle – Hölle // - //


Phonologisch relevante Lauteigenschaften• „Das Phonem ist die Gesamtheit der phonologisch relevantenEigenschaften eines Lautgebildes“ (Trubetzkoy 1971 5 : 35)


Phonologisch relevante Lauteigenschaften• Nicht alle Lauteigenschaften sind bedeutungsunterscheidend in einemEinzelsprachsystem• Vielmehr haben viele Lauteigenschaften (die auf der Grundlage einerauditiven Segmentation gewonnen werden) keinebedeutungsunterscheidende Funktion, d.h. sie sind phonologisch nichtrelevant• Im Deutschen ist beispielsweise die Lauteigenschaft ‚Aspiration‘ nichtbedeutungsunterscheidend, denn es gibt kein Minimalpaar, das sich alleinin dieser Lauteigenschaft unterscheidet• Vielmehr ist die Aspiration im Deutschen eine regelhaft vorhersagbareLauteigenschaft• Es ist von Sprache zu Sprache unterschiedlich, welche Lauteigenschaftenbedeutungsunterscheidend sind


Aspiration im Deutschen• Die deutschen Wörter und enthalten ein [tȹ] bzw. ein [t]• Die Aspiration im Wort bzw. die Nicht-Aspiration im Wort istvorhersagbar– Im Wort ist das [tȹ] wortinitial vor einem Vokal, daher aspiriert– Im Wort steht das [t] nach dem postalveolaren Frikativ [], daher nicht aspiriert• Im Deutschen finden sich keine Wörter mit anlautendem [t] vor einemVokal, das nicht aspiriert ist• …und andererseits finden sich keine Wörter mit einem [t] nach einempostalveolaren Frikativ [], das aspiriert ist→ Die jeweilige Lautumgebung erlaubt entweder die Lauteigenschaft[+aspiriert] oder [-aspiriert]


Aspiration im Thai• Im Thai ist hingegen die Lauteigenschaft ‚Aspiration‘bedeutungsunterscheidend und somit phonologisch relevant• [t] und [tȹ] sind im Thai Phoneme: Sie kontrastieren in der selbenLautumgebung• Es finden sich im Thai Wörter, die sich allein in der Lauteigenschaft‚Aspiration‘ unterscheiden:[tȹam] ‚tun‘[tam]‚zerstampfen‘(Beispiele aus Grewendorf et al. 1996 9 )


Deutsch vs. Thai• Während im Thai die Lauteigenschaft ‚Aspiration‘bedeutungsunterscheidend ist, also /t/ und /tȹ/ Phoneme sind, gibt es imDeutschen ein Phonem /t/, das abhängig von der Lautumgebung als [t]bzw. [tȹ] realisiert wird• [t] bzw. [tȹ] sind in Deutschen Allophone des Phonems /t/


Phon• Ein Phon ist eine lautliche Einheit, die durch Segmentierung einersprachlichen Lautkette gewonnen wird• So besteht die Lautkette aus den vier Phonen , , und• Bei einem Phon handelt sich um eine konkrete lautliche Realisierung• In der Notation stehen Phone in eckigen Klammern [ ]• Einem Phon ist noch keine Funktion innerhalb eines Sprachsystemszugewiesen


Phonem, Allophon• Ein Phonem ist eine abstrakte Einheit eines Sprachsystems, die in einer konkretenLautkette durch ein oder mehrere unterschiedliche Allophone realisiert wirdMeibauer et al. (2002: 84)• Phoneme repräsentieren die Ebene des abstrakten Sprachsystems (<strong>Phonologie</strong>)• Allophone repräsentieren die Ebene der konkreten lautlichen Realisierungen(Phonetik)• Phoneme werden in Schrägstrichen notiert / /


Kritik an der strukturalistischen <strong>Phonologie</strong>• Die strukturalistische <strong>Phonologie</strong> ist eine Element- undAnordnungsphonologie• Sie kann daher keine phonologischen Prozesse erfassen• Dies kann nur durch eine Element- und Prozessphonologie geleistetwerden→ Generative <strong>Phonologie</strong>• Der generative Ansatz wurde für die Syntax entwickelt und erst später aufdie <strong>Phonologie</strong> angewendet→ Chomsky/Halle (1968). Sound Pattern of English (SPE)


Phonologische Regeln• Der Annahme von phonologischen Regeln liegt die Idee zugrunde, dasskonkrete Realisierungen von Sprachlauten auf zugrunde liegendeStrukturen zurückzuführen sind• Mit Hilfe von phonlogischen Regeln werden phonologische Prozessebeschrieben• Phonologische Regeln geben an, unter welcher(n) Bedingung(en) einSegment A als Segment B realisiert wird, wobei Segment A die Basis undSegment B das Derivat darstellt• Mit Hilfe einer phonologischen Regel kann die Derivation (Ableitung)beschrieben werden


Notation• Die allgemeine Form einer phonologischen Regel lässt sichfolgendermaßen notieren:A → B / X __Y• Der Pfeil "→ " ist als "wird zu" zu deuten• Der linke Teil der Regel (vor "/") gibt die Veränderung an• Der rechte Teil der Regel (nach "/") gibt die Bedingung bzw. die Umgebungan, in der A als B realisiert wird• Der Schrägstrich "/" ist als "wenn" zu lesen• Der Unterstrich " __ " gibt die Stelle des sich ändernden Segments an• X und Y können auch Silben- ($), Morphem- (+) oder Wortgrenzen (#) sein• Diese Regel ist folgendermaßen zu lesen: Phonem A wird als Laut Brealisiert, wenn es zwischen X und Y auftritt


Allophonische Variation: [ç] vs. [x]• Komplementäre Verteilungen verschiedener Allophone desselben Phonems(allophonische Variation) werden durch phonologische Regeln beschrieben(Meibauer et al. 2002: 84)


Allophonische Variation: [ç] vs. [x]Regel für die Distribution der dorsalen Frikative [ç] und [x]• /ç/ wird als [x] realisiert, wenn es nach hinteren und zentralen VokalenauftrittNotation der Regel• /ç/ → [x] / [ ] ___


Allophonische Variation: [ç] vs. [x]• Die allophonische (komplementäre) Verteilung von [ç] und [x] ist dasErgebnis eines Assimilationsprozesses• „Assimilationen bilden Angleichungsprozesse eines Segments inbestimmten Merkmalen an andere Segmente im Äußerungskontext “(Meibauer et al. 2002: 97)• Die dorsalen Frikative [ç] und [x] assimilieren an die Artikulationsstelle(Zungenlage) des vorangehenden Vokals (progressive Assimilation):– Nach einem vorderen (palatalen) Vokal wird der palatale Frikativ [ç] realisiert– Nach einem hinteren (velaren) Vokal wird der velare Frikativ [x] realisiert


Allophonische Variation: [ç] vs. [x]/ç /[ç] oder [x]?[ç] oder [x]?[m ç] [d x]palataler Vokalvelarer Vokalpalataler Frikativvelarer FrikativAssimilation an die Artikulationsstelle des vorangehenden Vokals


Phonemische Variation: /b d g/ vs. /p t k/Beispiele: [lebn] vs. [lept] [hmd] vs. [hmts] [jagn] vs. [jakt]Regel für die defektive Verteilung der stimmhaften Plosive /b d g/• /b d g/ werden als [p t k] realisiert, wenn sie innerhalb in einer Silbe voreinem stimmlosen Plosiv oder einem stimmlosen Frikativ vorkommenNotation der Regel (2)• /b d g/ → [p t k] /___stimmloser Plosiv, stimmloser Frikativ


Phonemische Variation: /b d g/ vs. /p t k/Notation der Regel für die Auslautverhärtung im Deutschen___ #• /b d g/ → [p t k] / ___stimmloser Plosiv, stimmloser Frikativ


Übungsaufgabe 11. In Plains Cree kommen sowohl stimmhafte [b d g] als auch stimmlose Plosvie [p tk] vor. Stellen Sie anhand der folgenden Wortbeispiele fest, ob es sich bei disesnsechs Phonen um Phoneme handelt, oder ob hier eine komplementäre Verteilungvorliegt.[sisip] ‚Ente‘ [mibit] ‚Zahn‘[tanispi] ‚wann‘ [nabeu] ‚Mann‘[paskuau] ‚Prärie‘ [abihtau] ‚Hälfte‘[asabap] ‚Faden‘ [mibit] ‚Zahn‘[nisida] ‚meine Füße‘ [tahki] ‚immer‘[kodak] ‚einander‘ [taɡosin] ‚er kommt an‘[abihtau] ‚Hälfte‘ [tanispi] ‚wann‘[taɡosin] ‚er kommt an‘ [tahki] ‚immer‘[paskuau] ‚Prärie‘ [kodak] ‚einander‘(Die Beispiele stammen aus Hall 2000: 42)


Übungsaufgabe 21. [s z] und [ʃ ʒ] sind Sprachlaute einer Sprache aus dem Südkongo.a. Stellen Sie anahand der foglgenden Wortbeidpiele fest, ob [s z] und [ʃ ʒ]Phoneme oder Allophone dieser Sprache sind.b. Falls [s z] und [ʃ ʒ] Allophone sind, stellen Sie eine phonologische Regel auf,die die komplementäre Verteilung dieser beiden Lautgruppen erfasst.[zenɡa] ‚schneiden‘ [kunezulu] ‚zum Himmel‘[ʒima] ‚ausstrecken‘ [nkoʃi] ‚Löwe‘[lolonʒi] ‚waschen‘ [nzwetu] ‚unser Haus‘[kesoka] ‚schneiden lassen‘ [aʒimola] ‚Almosen‘[kasu] ‚Ausmergelung‘ [zevo] ‚dann‘(Die Beispiele stammen aus Hall 2000: 75)


Allgemeines• Phoneme lassen sich in kleinere Lauteigenschaften zerlegen. DieseLauteigenschaften nennt man distinktive phonologische Merkmale• Jedes Phonem kann durch ein Bündel phonetisch relevanter Merkmalebeschrieben werden, die es von allen anderen Phonemen hinreichendunterscheiden• Die distinktiven phonologischen Merkmale sind im Wesentlichenartikulatorisch begründet• Ein phonologisches Merkmal ist distinktiv, wenn es in irgendeinernatürlichen Sprache eine bedeutungsdifferenzierende Funktion hat


Allgemeines• Phonologische Merkmale sind universell, d.h. mit ihnen können diePhonemsysteme aller natürlichen Sprachen charakterisiert werden• Distinktive Merkmale sind binär, d.h. sie haben entweder den Wert(+) oder (–)• Die Merkmalbezeichnung wird in eckige Klammern notiert,z.B. [-stimmhaft]• Die Hauptmotivation für phonologische Merkmale liegt darin, dassPhoneme, die bestimmte phonetische Gemeinsamkeiten aufweisen, zunatürlichen Klassen zusammengefasst werden


Die Oberklassenmerkmale• Die Oberklassenmerkmale definieren die Unterschiede zwischen denHauptklassen eines Lautsystems• Im Deutschen werden die vier Hauptklassen von Lauten: Vokale,Sonoranten, Obstruenten und Laryngale anhand von zwei binärenMerkmalen differenziert:[+/- konsonantisch] und [+/-sonorant]Vokale Sonoranten Obstruenten Laryngalekonsonantisch - + + -sonorant + + - -


Oberklassenmerkmal: [+/-konsonantisch]• Laute, bei denen der Luftstrom oberhalb der Glottis, d.h. im Ansatzrohr,behindert wird, haben das Merkmal [+konsonantisch]• Dazu gehören im Deutschen alle Konsonanten bis auf den glottalen Plosiv[] und den glottalen Frikativ [h]• Bei Lauten mit dem Merkmal [-konsonantisch] wird der Luftstromentweder in der Glottis, wie bei [] und [h], oder gar nicht behindert wiebei den Vokalen


Oberklassenmerkmal: [+/-sonorant]• Dieses Merkmal bezieht sich auf die Möglichkeit zur Stimmtonbildung• Laute mit dem Merkmal [+sonorant] sind spontan stimmhaft, d.h. dieKonstellation des Kehlkopfes und des Ansatzrohres begünstigt dieVibration der Stimmlippen• Diese Laute werden Sonoranten genannt. Laute mit dem Merkmal[+sonorant] sind im Deutschen Nasale, Laterale, Vibranten und Vokale• Das Merkmal [-sonorant] haben Laute, die nicht spontan stimmhaft sind• Diese Klasse von Lauten wird Obstruenten genannt• Zu den Obstruenten im Deutschen gehören Plosive und Frikative• Damit Obstruenten stimmhaft produziert werden, ist ein zusätzlicherartikulatorischer Aufwand im Bereich der Kehlkopfmuskulatur nötig, umdie Stimmlippen in Schwingung zu versetzen


Die Artikulationsartsmerkmale• Drei Merkmale der Artikulationsart sind für die Klassifikation deutscherPhoneme relevant:[+/-stimmhaft], [+/-nasal], [+/-kontinuierlich]


Artikulationsartsmerkmal: [+/-stimmhaft]• Bei Lauten mit dem Merkmal [+stimmhaft] vibrieren die Stimmlippen,wenn die Luft durchströmt; dazu gehören alle Sonoranten sowie diestimmhaften Obstruenten• Stimmlose Obstruenten haben hingegen das Merkmal [-stimmhaft]


Artikulationsartsmerkmal: [+/-nasal]• Laute mit dem Merkmal [+nasal] werden mit gesenktem Velumproduziert, sodass die Luft nicht durch den Mundraum, sondern durch denNasenraum strömt• Die drei deutschen Nasale [m], [n] und [ŋ] haben das Merkmal [+nasal].Alle anderen Sonoranten sowie alle Obstruenten haben das Merkmal[-nasal]


Artikulationsartsmerkmal: [+/-kont]• Dieses Merkmal bezieht sich auf die vollständige Blockierung desLuftstroms im Mundraum• Bei Lauten mit dem Merkmal [-kont] wird der Luftstrom vollständigblockiert; dazu gehören Plosive, Affrikaten und Nasalkonsonanten• [+kont] sind alle übrigen Laute• Das Merkmal [+/-kont] unterscheidet innerhalb der Klasse der• Das Merkmal [+/-kont] unterscheidet innerhalb der Klasse derObstruenten zwischen Plosiven und Frikativen


Die Artikulationsortsmerkmale• Vier Merkmale des Artikulationsortes sind für die Klassifikation deutscherPhoneme relevant:[+/-labial], [+/-koronal], [+/-hinten], [+/-hoch]


Die Artikulationsortsmerkmale• [+/-labial]: Laute mit dem Merkmal [+labial] sind Laute, bei denen dieLippen an der Artikulation beteiligt sind. Alle anderen Laute haben dasMerkmal [-labial]• [+/-koronal]: Dieses Merkmal bezieht sich auf die Zungenspitze, dieCorona. Laute mit dem Merkmal [+koronal] werden mit angehobenerZungenspitze artikuliert; alle anderen Laute sind [-koronal]• [+/-hinten]: Dieses Merkmal bezieht sich auf den Zungenrücken, dasDorsum. Bei Lauten mit dem Merkmal [+hinten] wird der Zungenrückennach hinten verlagert; alle anderen Laute sind [-hinten]• [+/-hoch]: Bei Lauten mit dem Merkmal [+hoch] wird der Zungenrückenaus der neutralen Stelle angehoben; alle anderen Laute sind [-hoch]


Labiale Dentale/Alveolare Postalveolare Palatale Velare Uvularelabial + - - - - -koronal - + + - - -hinten - - - - + +hoch - - + + + -Artikulationsorte und Ortsmerkmale im Deutschen (nach Meibauer et al. 2002)


Übungsaufgabe• Die stimmlosen Plosive [p t k] und die stimmlosen Frikative [f x] sind Sprachlaute desBibel-Hebräischen:[pɛ] Mund [kɛsɛf] Geld [bexor] erstgeboren[pol] Bohne [tea] neun [kɛn] ja[mipaha]Familie [ taim] zwei [axau] Gesetz[af] eben [ba] Brotkrume [barux] gesegnet[sɛfer] Buch [ii] mit mir(a) Stellen Sie fest, ob es sich bei [p t k] und [f x] um Phoneme oder Allophone des Bibel-Hebräischen handelt. Begründen Sie Ihre Antwort.(b) Falls es sich bei [p t k] und [f x] nicht um Phoneme, sondern um Allophone handelt, stellenSie eine phonologische Regel auf, die die komplementäre Verteilung der stimmlosen Plosive[p t k] und der stimmlosen Frikative [f x] vorhersagt. Geben Sie in dieser Regel jedeLautklasse durch ihre phonologischen Merkmale wieder.

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