Forstgarten Lobsigen: Die Eicheln der Traubeneichekeimen bei Bodenkontakt sehr schnell aus. Beitrockenem W<strong>et</strong>ter werden die Eicheln in mehrerenEtappen eingesammelt. Die Ernten werden wiederholtbis genügend Saatgut eingebracht wordenist).Ausgelegte N<strong>et</strong>ze sind bei Jägern wenig beliebt. Instadtnahen Erntebeständen muss mit Vandalismusgerechn<strong>et</strong> werden.Die N<strong>et</strong>ze müssen in jeden Fall regelmässig kontrolliertwerden.wird das Saatgut vom Laub und anderem Unrat g<strong>et</strong>renntund grob vorgereinigt.Vorteile: Grosse Leistung. Bei Vollmast bis zu 100Kilogramm Saatgut pro Stunde.Nachteile: Bei Regen und nassem Laub sinkt dieLeistung <strong>des</strong> Saugers stark ab. Innige Durchmischung<strong>des</strong> Saatgutes mit Laubstreu und Humusbestandteilen.Dadurch starke Verschmutzung <strong>des</strong>Saatgutes. Erhöhte Gefahr von Pilzinfektionen.Das Saatgut muss nach der Ernte unbedingt nachgereinigtund gewässert werden.• Maschinelle Ernte (Sauggerät "Tonutti"). DerVorteil dieser M<strong>et</strong>hode besteht darin, dass in Beständen,die mit dem Traktor befahrbar sind(Waldwege, Rückegassen) relativ schnell grosseMengen an Eicheln geernt<strong>et</strong> werden können. Eicheln,Laub und kleine Ästchen werden aufgesaugt.In einer Trommel und einem SteigsichterDie drei Grund-Techniken können bei Bedarf auchkombiniert werden: Zum Beispiel Beerntung mit N<strong>et</strong>zen.Trennung der Eicheln vom Laub und anderemUnrat mit der Tonutti.Maschinelle Ernte mit Sauggerät "Tonutti".Foto: M. Sieber, ETH-Z4 BUWAL/proQuercus, Merkblatt, 2003: Die Samenernte bei der Eiche.
Behandlung <strong>des</strong> Saatgutes nach derErnteIm Erntebestand werden die mit Saatgut gefülltenSäcke oder Behälter mit folgenden Angaben zur Herkunftversehen: Baumart, Gemeinde, Waldort, Exposition,Meereshöhe und Erntedatum. Diese Angaben zurHerkunft müssen das Saatgut und später die Pflanzenbis an ihren Bestimmungsort begleiten. In einzelnenKantonen werden diese Angaben auch im B<strong>et</strong>riebsplanfestgehalten. Dies ist sehr zu begrüssen.Das Saatgut von allen Gehölzen ist während undnach der Ernte mit grösster Sorgfalt zu behandeln.Frisch geernt<strong>et</strong>e Eicheln weisen einen hohen Wassergehaltauf. Deshalb darf das Saatgut unter keinenUmständen in Säcken und Behältern herumliegen, dasich die Eicheln sehr rasch erhitzen, schimmlig werdenund verderben. Die Eicheln werden <strong>des</strong>halb jedenAbend, g<strong>et</strong>rennt nach Herkunft, in trockenen und luftigenRäumen ausgeschütt<strong>et</strong> und vorg<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong>. DieSchichthöhe soll bei frischem Material höchstens 10Zentim<strong>et</strong>er b<strong>et</strong>ragen.Nach Beendung der Samenernte können die Eichelnin einem Wasserbecken gereinigt und weitersortiert werden. Die leichten und kranken Eichelnsowie leichte Abfälle schwimmen obenauf, währenddie schwereren, gesunden Eicheln (aber auch Steine)auf dem Boden <strong>des</strong> Behälters bleiben.Nach dem Wässern müssen die Eicheln bei Raumtemperaturwieder sorgfältig g<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong> werden. Fallsdie Eicheln direkt gesät werden können, genügt es,wenn die Eicheln oberflächlich trocken sind.Falls die Eicheln zwischengelagert werden müssen,sind sie täglich umzuschichten. Eine längerfristigeLagerung ist ab einem Wassergehalt von 30 bis 40%und einer Lagertemperatur bei 0 Grad Celsius möglich.Abiotische und biotische GefährdungenSelbst ein starkes Blühen der Waldbäume führt nichtin jedem Jahr zu einem guten Samenbehang.Schlechtes W<strong>et</strong>ter während der Blüte kann die Bestäubungund Befruchtung stark behindern oder garverunmöglichen. Vor allem starker Frost kann dieBlüten in einer Nacht vollständig zerstören.Lange Trockenheit im Sommer wirkt sich in der Regelnegativ auf die Entwicklung der Eicheln aus.stärker, je spärlicher die Fruktifikation ausfällt. BeiSprengmasten konnte festgestellt werden, dass über25% der von Hand geernt<strong>et</strong>en Früchte wurmstichigwaren und eliminiert werden mussten.Der pathogene Pilz Ciboria batschiana (Schwarzfäule)ist der schädlichste Parasit beim Eichensaatgut. Infrisch gesammeltem Saatgut ist seine Anwesenheitschwierig festzustellen. Im Ausland wird für industrielleGrossmengen das Wachstum von Ciboria durch eineThermobehandlung (Wasserbad: 3 Stunden à 41 GradCelsius) gestoppt. Durch diese Behandlung könnendie Eicheln über zwei Winter gelagert werden.AussaatIn Schweizer Forstgärten werden die Eicheln imHerbst, möglichst bald nach der Ernte gesät. Dies hatden Vorteil, dass das Saatgut nicht allzu stark nachgereingtwerden muss. Im Saatbe<strong>et</strong> sind die gesundenEicheln zudem vor Pilzkrankheiten relativ sicher. DieEicheln müssen aber vor Mäuse- und Vogelfrass gutgeschützt werden.Sauber geernt<strong>et</strong>es und gut nachbehandeltes EichenSaatgut lässt sich in einem frostfreien Raum vonFachleuten durchaus einige Wochen lagern.In guten Samenjahren (Vollmast) weisen SchweizerHerkünfte nach der Ernte folgende Keimprozenteauf: Traubeneiche bis 65%, Stieleiche bis 75 % (A.Burkart, 2000).Ausgewählte LiteraturBURKART, A. (2000): Kulturblätter. Angaben zur Samenernte,Klengung, Samenlagerung, Samenausbeuteund Anzucht von Baum- und Straucharten. - Birmensdorf,Eidgenössische Forschungsanstalt WSL.98 S.PRENEY S., BONVICINI M.P., CONCHE J. (1997): La récolte<strong>des</strong> glands de chêne <strong>pédonculé</strong> (Quercus robur L) <strong>et</strong>de chêne <strong>sessile</strong> (Quercus p<strong>et</strong>raea Liebl) à l’OfficeNational <strong>des</strong> Forêts. ONF Bull. tech. n° 33 - pp 21-32.BARY-LENGER A., NEBOUT J.-P. (1993): Le chêne. Les<strong>chênes</strong> <strong>pédonculé</strong>s <strong>et</strong> <strong>sessile</strong> en France <strong>et</strong> en Belgique.Ecologie - Economie - Histoire - Sylviculture.Editions du Perron, Alleur-Liège. 604 p.SUSKA B., MULLER C., BONNET-MASIMBERT M. (1994): IN-RA, Editions 1994. Graines <strong>des</strong> feuillus forestiers, dela récolte au semis.Auch ein starker Befall der Eicheln durch Rüsselkäfer(Balaninus sp.) kann die Ernte stark reduzieren(wurmstichige Eicheln). Der Insektenbefall ist umsoBUWAL/proQuercus, Merkblatt, 2003: Die Samenernte bei der Eiche. 5