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OdA Wald - Höhere Forstliche Fachschulen der Schweiz

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RahmenlehrplanStudiengang <strong>Wald</strong>wirtschaft HF


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>1.4 Erläuterungen zum Berufsprofil und den zu erreichendenKompetenzenDem vorliegenden Berufsprofil liegt <strong>der</strong> in Abbildung 1 dargestellte Aufbau zu Grunde.Abbildung 1: Aufbau Berufsprofil, Quelle: BfB 1Arbeitsfeld und KontextEs werden die zentralen Aufgaben und Tätigkeiten, Akteure und <strong>der</strong> Arbeitskontext(z. B. Positionierung in <strong>der</strong> Berufswelt und in Organisationen) beschrieben. Zudemwerden Rahmenbedingungen und – wenn absehbar – Entwicklungsperspektivenaufgezeigt.ArbeitsprozesseAllgemein versteht man unter Prozess einen Vorgang o<strong>der</strong> Verlauf. Arbeitsprozessesind Vorgänge, die <strong>der</strong> Erreichung eines bestimmten Zieles (z. B. Kundennutzen)dienen. Zu Beginn eines Arbeitsprozesses steht ein Auslöser, z. B. eine typischeProblemstellung. Durch verschiedene Tätigkeiten in diesem Prozess wird diesesProblem gelöst. Am Ende des Prozesses steht ein Ergebnis, z. B. in Form eines Produkteso<strong>der</strong> eines Nutzens.Die Arbeitsprozesse im Berufsprofil zeigen die zentralen Wirkungen des beruflichenHandelns auf. Sie glie<strong>der</strong>n das Arbeitsfeld und Kontext in grobe Kategorien. Die Bewältigung<strong>der</strong> Arbeitsprozesse erfor<strong>der</strong>t spezifische Kompetenzen, die in <strong>der</strong> Ausbildungvermittelt werden.Zu erreichende KompetenzenUnter Kompetenz verstehen wir in Anlehnung an die Terminologie des Kopenhagen-Prozesses die im Rahmen einer Bildungsmassnahme o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>swo erworbene Fähigkeiteiner Person, ihre Ressourcen zu organisieren und zu nutzen, um ein bestimmtesZiel zu erreichen. Wer kompetent ist, ist in <strong>der</strong> Lage, Arbeitssituationen erfolgreichzu bewältigen.1 BfB Büro für Bildungsfragen AG5/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Unter Ressourcen verstehen wir• Kognitive Fähigkeiten, die den Gebrauch von Wissen, Theorien und Konzepteneinschliessen, aber auch implizites Wissen (tacit knowledge), das durch Erfahrunggewonnen wird• Fertigkeiten, Know-how, die zur Ausübung einer konkreten Tätigkeit erfor<strong>der</strong>lichsind, inklusive <strong>der</strong> Fähigkeit zur Beziehungsaufnahme in beruflichen Situationen(soziale Kompetenz)• Einstellungen und WerteDie Kompetenzen in diesem Rahmenlehrplan sind einheitlich wie folgt aufgebaut:• Titel <strong>der</strong> Kompetenz• Allgemeine Beschreibung <strong>der</strong> Kompetenz unter Angabe des Ziels und mit Hinweisenauf die eingesetzten Mittel und benötigten Ressourcen• Beschreibung des kompetenten Handelns in Form eines vollständigenHandlungszyklus’ (IPRE)Der vollständige Handlungszyklus (IPRE) ist in vier Schritte unterteilt, die das erfolgreicheBewältigen einer Arbeitssituation aufzeigen (siehe Abbildung 2):1. Sich informieren: Hier geht es um die Informationsaufnahme, um in Berücksichtigung<strong>der</strong> Rahmenbedingungen eine Aufgabe zu erfüllen.2. Planen / Entscheiden:Auf Basis <strong>der</strong> gesammelten Informationen wird das weitereVorgehen geplant o<strong>der</strong> ein Entscheid gefällt. Es gehthier um die Handlungsvorbereitung und Entscheidung fürbeispielsweise eine Variante, den entsprechenden Handlungszeitpunkt,usw.3. Realisieren: Hier geht es um die Umsetzung <strong>der</strong> geplanten Handlung,respektive die Ausführung eines Verhaltens / einer Handlung.4. Evaluieren: Als letzter Schritt wird die Wirkung <strong>der</strong> ausgeführtenHandlung überprüft, und die Handlung in gegebenem Fallkorrigiert. Das Evaluieren fällt mit dem ersten Schritt desHandlungszyklus’ (Sich informieren) zusammen, da - umeine neue Handlung einzuleiten - hier erneut Informationengesammelt werden und <strong>der</strong> Handlungszyklus beiKorrekturbedarf wie<strong>der</strong> von vorne beginnt.6/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Abbildung 2: Vier Schritte des vollständigen Handlungszyklus’ (IPRE), Quelle: BfBAnfor<strong>der</strong>ungsniveauDas Anfor<strong>der</strong>ungsniveau wird im Arbeitsfeld und Kontext, in den Arbeitsprozessenund insbeson<strong>der</strong>e in den Kompetenzen beschrieben.Das Anfor<strong>der</strong>ungsniveau von Förster/innen wird u. a. beschrieben durch:• den Grad ihrer Selbständigkeit.• die Verantwortung, die sie tragen.• die Tragweite ihrer Entscheide.• die personelle Führungsverantwortung.• den Koordinationsbedarf mit an<strong>der</strong>en Bereichen (Interdisziplinarität).• den Grad <strong>der</strong> Unsicherheit <strong>der</strong> Ausgangslage einer Arbeitssituation .• die Dynamik <strong>der</strong> Arbeitssituation, bzw. die Häufigkeit <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Neueinschätzungen,die diese Dynamik mit sich bringt.7/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>2 PositionierungFörster/innen sind Fach- und Führungskräfte und werden in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> auf demnicht universitären tertiären Niveau, auf <strong>der</strong> Stufe <strong>der</strong> „höheren Berufsbildung“ ausgebildet.Was heisst das?Die Ausbildung ist praxisorientiert und erfolgt sehr nahe am Arbeitsmarkt. In <strong>der</strong> höherenFachschule erhalten die Försterstudent/innen das nötige theoretische Rüstzeug.In einem längeren betrieblichen Praktikumsteil sowie in Vertiefungen, Übungenund Projekten wenden sie dieses Wissen an und lernen es umzusetzen. PraktischeAnliegen <strong>der</strong> Arbeitgeber und <strong>der</strong> übrigen Sozialpartner und <strong>der</strong> Forschung fliessenlaufend in den Studiengang ein.Förster/innen arbeiten als Fachpersonen einer Vollzugsbehörde, als leitende Angestellteeiner <strong>Wald</strong>eigentümerin eines <strong>Wald</strong>eigentümers o<strong>der</strong> als selbständige Unternehmer/innen.Sie sind dabei vor allem als aktive Umsetzer im <strong>Wald</strong> und in waldnahenBereichen tätig. Förster/innen kommen aus <strong>der</strong> forstlichen Praxis und werdennach ihrer Ausbildung in aller Regel wie<strong>der</strong> dort tätig. Sie kennen sich im <strong>Wald</strong> sehrgut aus und sind nahe bei ihren Leuten und den übrigen Anspruchsgruppen des<strong>Wald</strong>es.Dank ihren fachlichen und menschlichen Kompetenzen können Förster/innen nachihrer Ausbildung berufliche Alltagssituationen und Herausfor<strong>der</strong>ungen bewältigenund gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden o<strong>der</strong> Dritten, z. B. Unternehmungen, dieBetriebsziele erreichen.Abbildung 3: Bildungssystematik. Quelle: BBT8/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>3 Berufsprofil und die zu erreichenden Kompetenzen3.1 Arbeitsfeld und KontextWäl<strong>der</strong> sind komplexe Ökosysteme und Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten.Förster/innen sind vielseitige Fach- und Führungskräfte, die sich als Praktiker/innenim <strong>Wald</strong> sehr gut auskennen. Ihre Fähigkeiten liegen beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong>aktiven Umsetzung im <strong>Wald</strong>. Sie sind zum Nutzen von <strong>Wald</strong> und Mensch als Betriebsleiter/innen,als Unternehmer/in o<strong>der</strong> als Fachpersonen für waldspezifische undwaldnahe Fragen und für den Vollzug des <strong>Wald</strong>gesetzes tätig. Dabei berücksichtigensie die Nachhaltigkeit aller <strong>Wald</strong>funktionen. Ihre Tätigkeit setzt beson<strong>der</strong>s Freude an<strong>der</strong> Natur, die Fähigkeit zur Vernetzung und langfristiges Denken und Handeln voraus.Das Tätigkeitsgebiet von Förster/innen ist komplexer und dynamischer gewordenund stellt hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an erfolgreiche Fachpersonen. Die Vielfalt <strong>der</strong>Akteurinnen und Akteure sowie Anspruchsgruppen erfor<strong>der</strong>t zudem ausgeprägteKommunikationsfähigkeiten.Förster/innen leiten Forstreviere, öffentliche und private Forstbetriebe o<strong>der</strong> Unternehmenim Sinne ihrer Arbeitgeber/innen. Als Betriebsleiter/innen sind sie für diefachliche, betriebwirtschaftliche und personelle Führung zuständig. Sie entwickeln inZusammenarbeit mit den <strong>Wald</strong>eigentümern/innen einen Unternehmensplan und setzendiesen um. Wirtschaftlichkeit, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit, Personalführungund rationeller Einsatz <strong>der</strong> Arbeitsmittel sind dabei genauso wichtig wiedie Erfüllung unterschiedlicher Ansprüche an den <strong>Wald</strong>. Die Komplexität und Vielfältigkeitdieser Aufgabe erfor<strong>der</strong>n Umsicht, vernetztes Denken sowie KommunikationsundVerhandlungsgeschick. Förster/innen brauchen ebenfalls ein hohes Mass anSelbständigkeit und Eigenverantwortung. Sie agieren in <strong>der</strong> Regel im Spannungsfeldsich wi<strong>der</strong>sprechen<strong>der</strong> Interessen.HauptaufgabenDie <strong>Wald</strong>bewirtschaftung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> orientiert sich seit Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>tsam Grundsatz <strong>der</strong> Nachhaltigkeit und des naturnahen <strong>Wald</strong>baus. Die langeTradition des schweizerischen <strong>Wald</strong>baus und <strong>der</strong> nachhaltigen <strong>Wald</strong>bewirtschaftungfinden international hohe Anerkennung und Wertschätzung. Heute und morgen bewegensich Förster/innen innerhalb des Dreiecks <strong>der</strong> nachhaltigen Entwicklung(Ökonomie, Ökologie und Soziales) und arbeiten typischerweise im Rahmen <strong>der</strong> vierwichtigsten <strong>Wald</strong>leistungen:1. Holzproduktion2. Erhaltung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Biodiversität3. Schutz vor Naturgefahren4. Beiträge an die Wohlfahrt (Erholung usw.)Im Rahmen <strong>der</strong> Holzproduktion sind Förster/innen aufgrund <strong>der</strong> Vorgaben <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innenverantwortlich für eine wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige<strong>Wald</strong>bewirtschaftung. Sie entscheiden welche Bestände aufgelichtet o<strong>der</strong> verjüngt,und welche Bäume gefällt werden. Förster/innen organisieren die Holzschläge,bestimmen die angepassten Holzerntemethoden und koordinieren die Bereitstellung10/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>des geernteten Holzes für die Weiterverarbeitung. Die Sicherheit von Mitarbeitendenund Dritten hat bei diesen risikoreichen Arbeiten einen hohen Stellenwert.Förster/innen gestalten und pflegen mit einem naturnahen und standortsgerechten<strong>Wald</strong>bau den <strong>Wald</strong> von morgen. Sie sorgen für die Vielfalt von Flora, Fauna und Lebensräumen(Biodiversität) und für den Umwelt- und Naturschutz, im Beson<strong>der</strong>enauch für den Bodenschutz, in ihrem Verantwortungsbereich.Je nach Lage, Funktion und Topografie des Gebietes steht <strong>der</strong> Schutz vor Naturgefahrenim Vor<strong>der</strong>grund. In diesem Fall beschäftigen sich Förster/innen mit Schutzwaldpflegesowie mit <strong>der</strong> Planung und Ausführung (Bauleitung) baulicher Massnahmenwie Hangsicherungen sowie Bach- und Lawinenverbauungen. Damit sollen dieFolgen möglicher Naturereignisse wie Lawinen, Erdrutsche o<strong>der</strong> Überschwemmungenmöglichst verhin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> minimiert werden.Wäl<strong>der</strong> dienen <strong>der</strong> Bevölkerung mit zahlreichen Wohlfahrtsleistungen. Zum Beispielzur Erholung o<strong>der</strong> zur Ausübung von Freizeittätigkeiten. Durch die Arbeit <strong>der</strong> Förster/innenwerden solche Leistungen und Aktivitäten geför<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> erst recht ermöglicht.Bei ihrer Arbeit berücksichtigen Förster/innen immer alle vier <strong>Wald</strong>leistungen respektive<strong>Wald</strong>funktionen. Je nach Region o<strong>der</strong> gesellschaftlichen Ansprüchen könneneinzelne <strong>Wald</strong>leistungen – zum Beispiel <strong>der</strong> Schutz vor Naturgefahren im Bergwald –im Vor<strong>der</strong>grund stehen.Bei den anfallenden Holzernte-, <strong>Wald</strong>pflege- und Bauarbeiten kalkulieren Förster/innendie Kosten. Sie bestimmen die zweckmässigen Arbeitsverfahren, organisierendie Arbeiten, planen und leiten den Einsatz von Mitarbeitenden und Maschinenund sorgen dafür, dass die Arbeiten effizient, fachgerecht und sicher ausgeführtwerden. Bei Bedarf ziehen sie private Unternehmen bei o<strong>der</strong> realisieren die Arbeitenmit ihrem Team.Je nach Anstellung sind Förster/innen auch für die hoheitliche Aufsicht (Beratung undÜberwachung <strong>der</strong> Einhaltung nationaler und kantonaler Gesetzesvorschriften) zuständig.Sie überwachen den Zustand des Ökosystems <strong>Wald</strong> hinsichtlich Umwelteinflüssen,Naturereignissen o<strong>der</strong> menschlichen Einwirkungen und handeln gegebenenfallsmit geeigneten Massnahmen.Berufliche Funktionen und zukünftige EntwicklungenDie Aufgaben von Förster/innen werden durch den wirtschaftlichen Strukturwandel,durch Interessenskonflikte (verschiedenartige Ansprüche an den <strong>Wald</strong>) und aufgrundvon neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen (Klimawandel, Naturkatastrophen, steigende Nachfragenach <strong>Wald</strong>leistungen) anspruchsvoller. Als Leiter/innen eines Forstbetriebesvertreten Förster/innen die Interessen <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen. Als Mitarbeitendedes Forstdienstes sind Förster/innen häufig in <strong>der</strong> Rolle des Vermittlers zwischen<strong>Wald</strong>eigentümer/innen, Behörden und <strong>der</strong> Öffentlichkeit. In beiden Funktionen pflegensie Kontakte zu politischen Instanzen und Interessensgruppen wie Umweltorganisationen,Tourismusanbietern und arbeiten interdisziplinär mit an<strong>der</strong>en Berufsgruppenwie zum Beispiel Jäger/innen, Jagdaufseher/innen, Wildhüter/innen, Biolog/innenund Ornitholog/innen zusammen.Förster/innen beraten, führen Gespräche und Verhandlungen und betreiben aktiv11/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Öffentlichkeitsarbeit. Sie halten Vorträge, leiten Exkursionen, gestalten waldpädagogischeProgramme o<strong>der</strong> <strong>Wald</strong>lehrpfade. Sie sind aber auch Partner von Forschungund Politik, wenn es um Wissenstransfer o<strong>der</strong> Umfragen zum <strong>Wald</strong>zustand geht. Umdiese vielfältigen Aufgaben erfolgreich zu bewältigen, brauchen Förster/innen ausgeprägteSozialkompetenzen.Neue Tätigkeitsbereiche finden Förster/innen nicht nur im <strong>Wald</strong>, son<strong>der</strong>n auch inwaldnahen Bereichen, sei es als Inhaber eines eigenen Unternehmens, als Führungskrafto<strong>der</strong> Beratungsperson in <strong>der</strong> Holzverarbeitungsbranche, in Verwaltungen,Planungsbüros, Verbänden o<strong>der</strong> Umweltorganisationen o<strong>der</strong> als Leiter/in von Kommunalbetrieben.Förster/innen müssen künftig vermehrt den Spagat schaffen zwischen langfristigausgelegtem Denken, Planen und Handeln und <strong>der</strong> erfolgreichen Bewältigung vonunvorhergesehenen Ereignissen. Dabei müssen sie immer wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lage sein,sich flexibel an verän<strong>der</strong>te Rahmenbedingungen anzupassen und sich und ihren Betriebneu auszurichten.Abbildung 4: Das Berufsprofil von Förster/innen bewegt sich im Umfeld <strong>der</strong> nachhaltigen Entwicklung(oranger Bereich oben) und <strong>der</strong> vier <strong>Wald</strong>leistungen (grauer Bereich links). Die Arbeitsprozesse glie<strong>der</strong>nsich nach dem St. Galler Management-Modell (grüner Bereich, Mitte).12/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>3.2 Arbeitsprozesse und die zu erreichenden Kompetenzen imÜberblickArbeitsprozess 1: Führung1.1 Unternehmenspolitik und Betriebsorganisation1.2 Betriebsplanung1.3 Operative Führung1.4 Projektmanagement1.5 Qualitätsentwicklung1.6 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz1.7 <strong>Wald</strong>entwicklungsplanung, RaumplanungArbeitsprozess 2: Finanzen2.1 Finanz- und Rechnungswesen2.2 Finanzen und InvestitionenArbeitsprozess 3: <strong>Wald</strong>bau3.1 Beurteilung von <strong>Wald</strong>standorten und Son<strong>der</strong>standorten3.2 <strong>Wald</strong>erfassung3.3 <strong>Wald</strong>bauliche Planung3.4 <strong>Wald</strong>pflegeArbeitsprozess 4: Holzernte4.1 Planung Holzernte4.2 Schlagorganisation und Holzernteverfahren4.3 HolzbereitstellungArbeitsprozess 5: Marketing und Verkauf5.1 Marketing5.2 Auftragswesen5.3 Entwicklung von Produkten und DienstleistungenArbeitsprozess 6: <strong>Forstliche</strong> Infrastruktur und Schutzbauten6.1 <strong>Wald</strong>erschliessung6.2 Planung, Ausführung und Leitung von baulichen Massnahmen6.3 Kontrolle und Unterhalt forstlicher Infrastrukturen6.4 Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren13/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Arbeitsprozess 7: Biodiversität, Natur und Umwelt7.1 Erhalt und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Biodiversität7.2 Forstschutz7.3 Natur- und LandschaftsschutzArbeitsprozess 8: Hoheitliche Aufgaben8.1 Umsetzung hoheitlicher Aufgaben8.2 Beratung <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innenArbeitsprozess 9: Personal9.1 Personalselektion und -entwicklung und Nachwuchsför<strong>der</strong>ung9.2 Personalführung9.3 Selbstkompetenz und -entwicklungArbeitsprozess 10: Kommunikation und Kooperation10.1 Öffentlichkeitsarbeit, <strong>Wald</strong>pädagogik10.2 Kooperation mit an<strong>der</strong>en Berufs- und Interessensgruppen14/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>3.3 Arbeitsprozesse und KompetenzenDa <strong>der</strong> grösste Teil <strong>der</strong> Förster/innen als Revierförster/innen und Betriebsleiter/innenarbeiten, wurde das Kompetenzprofil aus dieser Sicht beschrieben. Für Förster/innenan an<strong>der</strong>en Arbeitsorten, z. B. in Verwaltungen, kann die Gewichtung <strong>der</strong> Kompetenzenan<strong>der</strong>s sein, doch wenn ein/e Förster/in die beschriebenen Kompetenzen erreichthat, kann er / sie ebenfalls die Aufgaben an diesen Arbeitsorten erfüllen.Arbeitsprozess 1:FührungNach Vorgaben <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen wirken Förster/innen alsBetriebsleiter/innen bei <strong>der</strong> strategischen Entwicklung (Leitbild, Unternehmenspolitik)ihres Forstbetriebs mit und erarbeiten den Betriebsplan.Sie führen den Betrieb operativ selbstständig und tragen gegenüberden <strong>Wald</strong>eigentümer/innen o<strong>der</strong> dem Forstunternehmen Ergebnisverantwortung.Die / <strong>der</strong> Förster/in wirkt bei <strong>der</strong> behördenverbindlichen <strong>Wald</strong>entwicklungsplanungmit.Sie/er sichert und entwickelt selbstständig die Qualität <strong>der</strong> eigenenLeistungen und jener des Betriebes.Sie/er sichert und entwickelt selbstständig die Nachhaltigkeit, die Arbeitssicherheitund das Controlling in <strong>der</strong> Unternehmung und <strong>der</strong>enLeistungen.Sie/er leitet Projekte o<strong>der</strong> führt sie selber durch.Wo nichts an<strong>der</strong>es erwähnt wird, arbeiten Förster/innen überwiegendund weitgehend selbstständig und sind mit den entsprechenden Freiheitenoft auf sich selbst angewiesen. Deshalb ist die Kompetenz 9.3(Selbstkompetenz und -entwicklung von hoher Bedeutung.15/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>1.1 Unternehmenspolitik und BetriebsorganisationFörster/innen setzen Instrumente <strong>der</strong> Unternehmenspolitik ein. Dabeiberücksichtigen sie nationale und internationale Entwicklungen. Sieerarbeiten eine zweckmässige Betriebsstruktur und Betriebsorganisation.Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Analysiert das Unternehmensumfeld (Ausgangslage, z. B. Marktchancen,Kunden, Mitarbeiter usw.). Verschafft sich Klarheit überZiele und Instrumente <strong>der</strong> Unternehmenspolitik und <strong>der</strong> Betriebsorganisation.• Wählt die geeigneten Instrumente <strong>der</strong> Unternehmenspolitik und <strong>der</strong>Betriebsorganisation. Positioniert sich im Markt und entscheidetsich für Schwerpunkte <strong>der</strong> Geschäftsfel<strong>der</strong>. Wählt dazu die geeigneteStrategie.• Setzt die Instrumente <strong>der</strong> Unternehmenspolitik unter Berücksichtigungdes wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeldes ein.Schafft eine zweckmässige Betriebsstruktur und Betriebsorganisation.• Kontrolliert, ob die Instrumente <strong>der</strong> Unternehmenspolitik und dieBetriebsorganisation zum Ziel führen.1.2 BetriebsplanungFörster/innen leiten aus den strategischen Zielen <strong>der</strong> Unternehmung,dem <strong>Wald</strong>entwicklungsplan und <strong>der</strong> waldbaulichen Planung zusammenmit den <strong>Wald</strong>eigentümer/innen einen Betriebsplan ab, <strong>der</strong> Führungsmittelund Controllinginstrumente enthält. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Verschafft sich die notwendigen Informationen und einen Überblicküber Rahmenbedingungen und Umfeld des Betriebes.• Plant Umfang, Inhalte, Zeitrahmen und Budget des Betriebsplans.• Formuliert zusammen mit <strong>der</strong> / dem Eigentümer/in Ziele mit Prioritäten,Massnahmen und terminiert die Umsetzung.• Überprüft, ob die vorgeschlagenen Massnahmen plausibel undumsetzbar sind. Kontrolliert laufend, ob <strong>der</strong> Betriebsplan noch aktuellist.16/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>1.3 Operative FührungFörster/innen führen den Betrieb operativ und erarbeiten und benutzendazu geeignete Führungsinstrumente. Sie erledigen Verwaltungsaufgabenzuverlässig, effizient und rationell. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Beschafft sich die relevanten Informationen für die operative Führung(Betriebsplan, Budget, Marktlage usw.) und Verwaltung. Informiertsich über die aktuellen Führungs- und Planungsinstrumente.• Prüft, wie Verwaltungsaufgaben (Administration, Berichte und Meldungenfür die Öffentlichkeit, Forschung, Politik und Behörden undStatistiken) zuverlässig, effizient und rationell ausgeführt werdenkönnen. Entscheidet sich für die zielführenden Planungsinstrumente.• Führt den Betrieb operativ unter Berücksichtigung organisatorischerErfor<strong>der</strong>nisse und ökonomischer Überlegungen. Sie/er erarbeitetund benutzt dazu Planungsinstrumente wie Jahres-, Monats–,Wochen- und/o<strong>der</strong> Tagespläne. Erledigt die Verwaltungsaufgaben.• Reflektiert seine operative Führung und Verwaltungstätigkeit. Überprüft,ob die Planungen umsetzbar sind und korrigiert diesegegebenenfalls.1.4 ProjektmanagementFörster/innen initiieren, planen, realisieren, leiten und überwachenProjekte. Sie evaluieren den Prozess und das Ergebnis. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über Ausgangslage (Bedürfnis, Nachfrage, Projektidee),die Rahmenbedingungen (Vorgaben, Termine, Beson<strong>der</strong>heiten),die Ressourcen (finanziell, zeitlich, personell) sowie über dasgewünschte Endprodukt.• Legt die Projektziele fest. Führt das Variantenstudium durch (Wirkung,Kosten, Terminierung). Legt den Projektablauf fest (Meilensteine,Terminierung) sowie die Verantwortlichkeiten (Personen)fest. Erarbeitet eine Projektbeschreibung sowie allenfalls die notwendigenUnterlagen für die Ausschreibung <strong>der</strong> Arbeiten.• Startet das Projekt und leitet es o<strong>der</strong> führt es selbst durch.Überwacht das Projekt, dokumentiert den Projektfortschritt undkontrolliert, ob die Planung (Zeit, Budget) und die Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungeneingehalten werden. Leitet allenfalls Korrekturmassnahmenein.• Evaluiert das Projekt mit den relevanten Personen und reflektiertdas eigene Projektmanagement.17/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>1.5 QualitätsentwicklungFörster/innen legen Qualitätsziele fest und richten ihre Tätigkeit (z. B.die Betriebsführung) darauf aus. Sie überprüfen anhand von Qualitätsstandardsregelmässig den Ist-Zustand und vergleichen ihn mitdem Soll-Zustand. Bei Bedarf setzen sie Massnahmen zur Qualitätsentwicklungum. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen und -standards sowieden Qualitätsstand im eigenen Betrieb und in Nachbarbetrieben(Benchmarking).• Legt Zielgrössen und Werte fest (Kennzahlen). Vergleicht den Istmitdem Soll-Zustand. Prüft verschiedene Umsetzungsvarianten (z.B. Zertifizierungsformen). Entscheidet sich für die Umsetzung geeigneterMassnahmen.• Setzt die geeigneten Massnahmen zur Qualitätsentwicklung um(z. B. Arbeitssicherheit, Leistungen, Natur- und Umweltschutz).• Überprüft, ob die Ziele und Werte realistisch festgelegt wurden, obdie richtigen Massnahmen getroffen sind und passt diese gegebenenfallsan.1.6 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz•• Förster/innen för<strong>der</strong>n die Arbeitssicherheit, die Gesundheit und dieLeistungsfähigkeit <strong>der</strong> Mitarbeitenden. Sie entwickeln in Zusammenarbeitmit dem Arbeitgeber ein Sicherheitskonzept. Sie besorgendessen Umsetzung und entwickeln das Sicherheitsmanagementlaufend weiter. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über die Gefahren und Risiken im Betrieb und beschafftsich sämtliche Informationen und Grundlagen zum Gesundheitsschutzund zur Arbeitssicherheit, die dem neusten Stand<strong>der</strong> Technik und den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.• Analysiert die Gefahren und Risiken im Betrieb und erstellt ein daraufaufbauendes Sicherheitskonzept (Gesundheit und SicherheitMitarbeiter, Sicherheit Sachwerte und Drittpersonen).• Setzt das Konzept mit geeigneten Massnahmen um und berücksichtigtdabei die Zumutbarkeit für Betrieb und Mitarbeitende. Regeltinsbeson<strong>der</strong>e die Zuständigkeiten und Kompetenzen, die Weiterbildungund die Notfallorganisation. Überwacht bei allen Arbeitendie Einhaltung <strong>der</strong> Massnahmen zum Gesundheitsschutz undzur Arbeitersicherheit durch die Mitarbeiter des Betriebes. Führt regelmässigSicherheitsinspektionen durch und ergreift entsprechendeMassnahmen. Überprüft Indikatoren wie Unfallhäufigkeit, Kostenund Abwesenheitskontrolle.• Überprüft, ob alle Gefahren und Risiken berücksichtigt wurden, obdie getroffenen Massnahmen und insbeson<strong>der</strong>e die Notfallorganisationgeeignet sind.18/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>1.7 <strong>Wald</strong>entwicklungsplanung, RaumplanungFörster/innen arbeiten bei <strong>Wald</strong>entwicklungsplänen mit und vertretendie Interessen <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen. Bei <strong>der</strong> Planung erkennensie die Funktionen und Wirkungen des <strong>Wald</strong>es und berücksichtigensie. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über die Ansprüche <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen undNutzergruppen, über die gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungensowie über Funktionen und Wirkungen <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>bestände.• Wägt die verschiedenen Ansprüche miteinan<strong>der</strong> ab und prüft Lösungsvarianten.• Arbeitet bei <strong>der</strong> Erarbeitung des <strong>Wald</strong>entwicklungsplanes mit undzeigt Nutzungskonflikte im eigenen Gebiet auf. Vertritt die Anliegen<strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen und einer nachhaltigen <strong>Wald</strong>bewirtschaftung.• Überprüft ob die Nutzungskonflikte mit an<strong>der</strong>en Nutzergruppenaufgezeigt und die Anliegen des <strong>Wald</strong>es und <strong>der</strong> nachhaltigen<strong>Wald</strong>bewirtschaftung eingeflossen und angemessen berücksichtigtworden sind.19/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Arbeitsprozess 2:FinanzenFörster/innen sind in eigener Verantwortung für die finanzielle Führungdes Betriebes zuständig. Dazu wenden sie Kenntnisse des FinanzundRechnungswesens an, erstellen das Betriebsbudget, beschaffenund investieren Finanzmittel.2.1 Finanz- und RechnungswesenFörster/innen interpretieren und beurteilen die laufende Rechnung sowieZwischen- und Jahresabschlüsse für die Unternehmensentwicklung.Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Beschafft sich Informationen über die Methoden und Instrumentezur Interpretation und Beurteilung <strong>der</strong> laufenden Rechnung sowiedes Zwischen- o<strong>der</strong> des Jahresabschlusses (z. B. Finanzkennzahlen,Budgetvergleich).• Entscheidet sich für die geeigneten Methoden und Instrumente zurInterpretation und Beurteilung.• Interpretiert und beurteilt die laufende Rechnung und die Kennzahlen,wertet sie aus und setzt entsprechende Massnahmen um. Istverantwortlich für eine transparente und nachvollziehbare Abrechnungnach gesetzlichen und betrieblichen Vorgaben.• Überprüft die Zweckmässigkeit <strong>der</strong> ausgewählten Methoden undInstrumente zur Interpretation und Beurteilung und passt siegegebenenfalls an.20/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>2.2 Finanzen und InvestitionenFörster/innen erstellen für ihren Betrieb das Budget. Sie erstellen Investitionspläneund sorgen für ausreichende Finanzmittel, um die Liquiditätzu gewährleisten. Sie führen die Budgetkontrolle durch. Die /<strong>der</strong> Förster/in:• Beschafft sich alle relevanten Informationen für das Budget und dieBudgetkontrolle (z. B. über Finanzen, Liquidität, Finanzstrategie).Klärt ab, welche Anschaffungen getätigt werden sollen.• Setzt die budgetrelevanten Informationen in Beziehung mit denBetriebsstrukturen und <strong>der</strong> Betriebsstrategie (Betriebskosten).Stellt die Informationen über verfügbare Mittel und notwendige Anschaffungenzueinan<strong>der</strong> in Bezug. Vergleicht die Ist- mit den Soll-Daten und legt Prioritäten fest.• Erstellt das Budget (ordentliche Betriebskosten und Investitionen)und die Liquiditätsplanung für seinen Betrieb als Entscheidungsgrundlagefür die / den <strong>Wald</strong>eigentümer/in. Aufgrund des genehmigtenBudgets legt sie/er gemeinsam mit <strong>der</strong> / dem <strong>Wald</strong>eigentümer/infest, welche Investitionen und zu welchen Zeitpunkt getätigtwerden. Vergleicht laufend die Zahlen <strong>der</strong> Buchhaltung mit demBudget (Ist-Soll-Vergleich) und beurteilt die Zielerreichung bzw.Wirtschaftlichkeit.• Überprüft das Budget auf Umsetzbarkeit und Korrektheit. Überprüft,ob die Investitionen gerechtfertigt sind. Überprüft, ob die Ergebnisse<strong>der</strong> Budgetkontrolle plausibel sind. Beurteilt die Tauglichkeit<strong>der</strong> eingesetzten Instrumente für die Budgetkontrolle.21/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Arbeitsprozess 3:<strong>Wald</strong>bauFörster/innen gestalten und bewirtschaften den <strong>Wald</strong> im Auftrag <strong>der</strong> /dem <strong>Wald</strong>eigentümer/in selbstständig. Sie orientieren sich dabei anden Grundsätzen eines nachhaltigen, naturnahen und standortsgerechten<strong>Wald</strong>baus. Sie erheben die notwendigen Grundlagendaten fürdie waldbauliche Planung und für den Betriebsplan. Sie erkennen undbeurteilen die <strong>Wald</strong> und Son<strong>der</strong>standorte und <strong>der</strong>en Eigenarten. Sieleiten unter Berücksichtigung von Vorrangfunktionen die erfor<strong>der</strong>lichenwaldbaulichen Massnahmen ab und setzen diese um. Mit <strong>der</strong> Holzanzeichnungund <strong>der</strong> Pflege steuern sie die biologische Produktion im<strong>Wald</strong>. Sie stellen so die Weichen für die Wertholzproduktion sowie fürdie Leistungen für Schutz, Wohlfahrt (Erholungswald) und Biodiversität(Naturschutz).3.1 Beurteilung von <strong>Wald</strong>standorten und Son<strong>der</strong>standortenFörster/innen bestimmen <strong>Wald</strong>standorte und beurteilen <strong>der</strong>en ökologischesund waldbauliches Potenzial. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Beschafft sich Informationen über die standörtlichen Eigenschaften,ökologische Beson<strong>der</strong>heiten und waldbaulichen Möglichkeitenauf den verschiedenen <strong>Wald</strong>standorten.• Beurteilt Chancen und Risiken von <strong>Wald</strong>beständen je nach Standortund <strong>Wald</strong>funktion.• Bestimmt und beurteilt die <strong>Wald</strong>- und Son<strong>der</strong>standorte aufgrunddes Bodens und <strong>der</strong> Zeigerpflanzen.• Überprüft, ob die Standorte richtig beurteilt wurden22/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>3.2 <strong>Wald</strong>erfassungFörster/innen erfassen den Bestand (<strong>Wald</strong>beschreibung, Bestandesansprache)und den Wert eines <strong>Wald</strong>es und leiten Bewirtschaftungsmassnahmenab. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über die bisherige Bewirtschaftung und die zukünftigenBetriebsziele. Verschafft sich einen Überblick über die wichtigenKenngrössen für die nachhaltige <strong>Wald</strong>bewirtschaftung (Betriebsart,Zuwachs, Hiebsatz, Verjüngungsflächen). Verschafft sichKlarheit über die für den Betrieb notwendigen Daten und die gesetzlichenRahmenbedingungen sowie die bestehenden Inventurenauf regionaler (WEP), kantonaler und nationaler Ebene.• Wählt Art und Umfang <strong>der</strong> zu erfassenden Informationen (Daten,Genauigkeit, Karten) und plant die Erhebung <strong>der</strong> Daten sowie <strong>der</strong>enNachführung (Aktualisierung).• Erfasst den aktuellen Zustand des <strong>Wald</strong>es (Inventur, Vorratsschätzung,Weiserflächen, Berechnung des Hiebsatzes) und führt dieeingriffs-, entwicklungs- o<strong>der</strong> störungsbedingten Verän<strong>der</strong>ungenlaufend o<strong>der</strong> periodisch nach.• Überprüft, ob die vorhandenen Daten vollständig und plausibelsind.3.3 <strong>Wald</strong>bauliche PlanungFörster/innen planen die mittel- und langfristige Bewirtschaftung undPflege des <strong>Wald</strong>es. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Verschafft sich einen Überblick über Wirkungen, <strong>Wald</strong>funktionen,Standortsvoraussetzungen, Entwicklungspotenzial des <strong>Wald</strong>es unddie betriebliche Ausgangslage.• Beurteilt die verschiedenen Informationen und prüft waldbaulicheVarianten.• Legt mittel- und langfristige Walbauziele (Bestockungsziele, Betriebsartund -form, langfristige Produktionsziele) fest und erstelltdie Nutzungs-, Verjüngungs- und Pflegeplanung. Sie/er berücksichtigtdabei die Grundsätze <strong>der</strong> Nachhaltigkeit und des naturnahen<strong>Wald</strong>baus.• Überprüft die <strong>Wald</strong>bauziele und -strategien auf Nachhaltigkeit undNaturnähe und ob sie mit den standörtlichen und betrieblichenMöglichkeiten übereinstimmen.23/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>3.4 <strong>Wald</strong>pflegeFörster/innen steuern durch waldbauliche Massnahmen die Entwicklungdes <strong>Wald</strong>es und seiner Funktionen. Die / <strong>der</strong> Förster/in :• Verschafft sich einen Überblick über die waldbauliche Planung,den aktuellen <strong>Wald</strong>zustand, betriebliche Voraussetzungen und dieMarktsituation.• Evaluiert verschiedene Varianten waldbaulicher Massnahmen hinsichtlichökologischer und ökonomischer Kriterien und wählt diegeeigneten Massnahmen aus.• Setzt die geplanten Massnahmen mittels Pflegeeingriffen undHolzanzeichnung (Durchforstungen, Verjüngungen) um. Dokumentiertdie umgesetzten Massnahmen in Plänen und in Datenbanken(Nutzungskontrolle, Pflegekontrolle und Qualitätskontrolle).• Prüft, ob die Umsetzung <strong>der</strong> gewählten Massnahmen korrektdurchgeführt und richtig dokumentiert wurde.24/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Arbeitsprozess 4:HolzernteFörster/innen legen im Auftrag <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen und unterBerücksichtigung <strong>der</strong> waldbaulichen Voraussetzungen, einer nachhaltigenBewirtschaftung und <strong>der</strong> Marktsituation die Standorte für dieHolzschläge und die Sortimente selbstständig fest.Sie organisieren die Holzschläge und bestimmen jeweils das ökologischund ökonomisch geeignetste Holzernteverfahren. Beson<strong>der</strong>eBedeutung erhalten bei <strong>der</strong> Holzernte die Arbeitssicherheit und dierationelle Ressourcenzuteilung (Personal, Maschinen) sowie die umweltgerechteund bestandesschonende Vorgehensweise.4.1 Planung HolzernteFörster/innen zeichnen das im Laufe des Jahres zu fällende Holz an.Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Standortvoraussetzungen legen sie dasam Besten geeignete Holzernteverfahren fest. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich anhand des Betriebsplans und <strong>der</strong> waldbaulichenPlanung in welchen Beständen geerntet werden kann. Informiertsich über Marktsituation und Verfügbarkeit <strong>der</strong> Einsatzmittel, allenfallsbei Unternehmer/innen.• Wählt Bestände aus, in denen geerntet werden soll. Überlegt sichRealisierungsvarianten. Legt fest, in welcher Reihenfolge die Holzschlägedurchgeführt werden.• Prüft ökonomisch und ökologisch geeignete Holzernteverfahrenund erstellt eine Gefährdungsbeurteilung. Plant das Feinerschliessungskonzept.Plant bzw. koordiniert den Holzabsatz. Führt dieHolzanzeichnung nach waldbaulichen Grundsätzen durch. Realisierteine Grobdisposition <strong>der</strong> Ressourcen (z. B. Personal, Bringungsmittel,allenfalls Unternehmen, Finanzen).• Gleicht die geplante Holzschlagmenge anhand des Betriebsplansmit dem Hiebsatz ab und überprüft, ob das gewählte Verfahrenrealistisch ist.25/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>4.2 Schlagorganisation und HolzernteverfahrenFörster/innen organisieren den Holzschlag unter Berücksichtigung <strong>der</strong>Kundenwünsche und <strong>der</strong> Marktsituation. Sie bestimmen das effektivsteHolzernteverfahren und bereiten dessen Umsetzung mit den zuständigenMitarbeitenden o<strong>der</strong> Unternehmen vor. Sie überwachen dieAusführung durch die Mitarbeitenden und/o<strong>der</strong> Unternehmen. Die / <strong>der</strong>Förster/in:• Informiert sich über die Ausgangsdaten (Planung Holzernte, Anzeichnungsprotokoll,Kundenwünsche / Sortimente) und beschafftweitere Informationen (z. B. Offerten von Forstunternehmer/innen).• Konzipiert und plant den Holzschlag im Detail so, dass er effizientund sicher ausgeführt werden kann. Bestimmt das effektivste Holzernteverfahrenunter Berücksichtigung <strong>der</strong> vorhandenen Gefährdungen.Regelt vertraglich die Leistungen <strong>der</strong> Unternehmen.• Führt Holzschläge mit den Mitarbeitenden o<strong>der</strong> einem Unternehmensicher aus und/o<strong>der</strong> begleitet diese. Überwacht den korrektenEinsatz <strong>der</strong> Arbeitsmittel und die Einhaltung <strong>der</strong> Sicherheitsregeln.• Reflektiert die gewählte Schlagorganisation und den Holzschlagund überprüft, ob <strong>der</strong> Holzschlag bestandesschonend und korrektdurchgeführt worden ist.4.3 HolzbereitstellungFörster/innen sorgen für zweckmässige Sortierung und Lagerung desHolzes. Sie messen das Holz ein. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über Marktsituation, Kundenvorgaben undLagermöglichkeiten.• Erstellt eine Sortimentsliste und entscheidet über Fragen <strong>der</strong> Sortimentsbereitstellung(z. B. Kund/in, Ort, Termin, Vermessungsart,Lieferbedingungen).• Sorgt für eine Sortierung gemäss Kundenvorgabe und dafür, dassdie Mitarbeitenden das Holz marktkonform und werterhaltend lagern.• Überprüft, ob die Holzbereitstellung zweckmässig (z. B. termingerecht,an <strong>der</strong> richtigen Stelle, werterhaltend, gemäss Kundenwünschen)erfolgt ist.26/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Arbeitsprozess 5:Marketing und VerkaufFörster/innen streben in eigener Verantwortung eine optimale Wertschöpfung<strong>der</strong> Holzprodukte und weiterer Leistungen des <strong>Wald</strong>es unddes Betriebes an. Im Sinne dieser Wertschöpfung erledigen Förster/innenArbeiten für Dritte, indem sie je nach Nachfrage Dienstleistungeno<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Produkte anbieten. Dabei sind sie auch offen fürneue Produkte und Dienstleistungen.5.1 MarketingFörster/innen vermarkten Produkte und Dienstleistungen. Sie denkenund handeln marktgerichtet und marktgerecht. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über Kundenwünsche, Marktdaten und Marketingformen.Vergegenwärtigt sich <strong>der</strong> Chancen <strong>der</strong> Produkte undDienstleistungen sowie <strong>der</strong> Kooperation mit an<strong>der</strong>en Betrieben.• Erarbeitet ein Marketingkonzept. Prüft die Zusammenarbeit mitMarketing-Fachleuten. Wägt mögliche Varianten unter Berücksichtigungvon Zielgruppen, Vorgaben (z. B. Budget) und technischenMöglichkeiten ab.• Vermarktet Produkte und Dienstleistungen und kooperiert allenfallsmit Nachbarbetrieben und überregionalen Verkaufsorganisationen.Präsentiert die Produkte auf geeignete Weise und führt Verkaufsgespräche.• Überprüft die Zweckmässigkeit des Marketingkonzepts und passtdieses allenfalls an. Reflektiert die Produktpräsentationen und dieVerkaufsgespräche.5.2 AuftragswesenFörster/innen akquirieren Aufträge. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über Marktsituation und mögliche Absatzkanäle fürdie eigenen Produkte.• Nimmt Kontakt mit potentiellen Kund/innen auf o<strong>der</strong> nimmt ersteInformationen bei Kundenanfragen entgegen, um die für die Offertenstellungbenötigten Informationen (z. B. Kundenwünsche, aktuelleKalkulationsgrundlagen) zu erhalten.• Erstellt eine Erfolg versprechende Offerte. Informiert und berät diepotentielle Kundschaft und zeigt ihr den Nutzen auf.• Reflektiert die Auftragsakquisition.27/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>5.3 Entwicklung von Produkten und DienstleistungenFörster/innen entwickeln forstverwandte Produkte und Dienstleistungen.Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich, welche waldnahen Produkte und/o<strong>der</strong> Dienstleistungenauf dem Markt aktuell und in Zukunft gefragt sind / seinkönnten. Verschafft sich einen Überblick über das Potenzial deseigenen Betriebes (Fachwissen, Infrastruktur, usw.).• Stellt die Produkte und/o<strong>der</strong> Dienstleistungen in Bezug zu den betrieblichenMöglichkeiten. Wählt die zu entwickelnden Produkteund/o<strong>der</strong> Dienstleistungen aus.• Entwickelt in Übereinstimmung mit den betrieblichen MöglichkeitenProdukte und/o<strong>der</strong> Dienstleistungen. Leitet daraus allfällige Weiterbildungsbedürfnissefür sich und die Mitarbeitenden ab.• Überprüft, ob sie/er die richtigen Produkte und/o<strong>der</strong> Dienstleistungenzur Entwicklung ausgewählt hat. Überprüft <strong>der</strong>en Marktpotenzial;passt die Produktpalette gegebenenfalls an.28/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Arbeitsprozess 6:<strong>Forstliche</strong> Infrastruktur und SchutzbautenFörster/innen planen, organisieren und leiten den Bau von forstlichenInfrastrukturen wie <strong>Wald</strong>strassen für die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung, Hang-,Bach-, Lawinenverbauungen und Gewässerrenaturierungen. Sie haltendiese instand und entwickeln sie bei Bedarf weiter. Zum Schutz<strong>der</strong> Natur, des Menschen und von Gütern vor drohenden Naturgefahreno<strong>der</strong> zur Behebung von Schäden nach Naturereignissen planenund leiten sie weitere bauliche Massnahmen. Je nach Objekt und Situationarbeiten sie dabei selbstständig o<strong>der</strong> zusammen mit Spezialisten.6.1 <strong>Wald</strong>erschliessungFörster/innen analysieren die Erschliessungsbedürfnisse <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>bewirtschaftungund wirken bei <strong>der</strong> Planung von Erschliessungskonzeptenmit. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über die geplanten Holzschläge, die technischenMöglichkeiten <strong>der</strong> Holzernteverfahren und über die bestehende Erschliessung.• Bringt die einzelnen Aspekte in Bezug zueinan<strong>der</strong>.• Studiert Erschliessungsvarianten und wählt mögliche geeigneteVarianten aus, die sie/er <strong>der</strong> / dem <strong>Wald</strong>eigentümer/in und an<strong>der</strong>enStellen vorschlägt. In Zusammenarbeit mit diesen plant sie/er Erschliessungskonzepte.Informiert sich über entsprechende Möglichkeitenund Entwicklungen bei Erschliessungen (z. B. <strong>der</strong> Bringungsmittel).• Überprüft, ob sie/er die geeignetste Variante ausgewählt hat unddie Bedürfnisse <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>bewirtschaftung damit gedeckt sind.29/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>6.2 Planung, Ausführung und Leitung von baulichenMassnahmenFörster/innen leiten die Ausführung von baulichen Massnahmen imStrassenbau, bei Hang-, Bach-, Lawinenverbauungen und in <strong>der</strong> Gewässerrenaturierungo<strong>der</strong> beraten und begleiten die Ausführenden.Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Klärt die Baubedürfnisse ab. Informiert sich über die bestehendenMöglichkeiten und den neusten Stand <strong>der</strong> Technik sowie Erfahrungenan<strong>der</strong>er Betriebe.• Wählt die situationsgerechte Verbauart von einfachen Bauvorhaben.Erstellt den Kostenvoranschlag o<strong>der</strong> holt Offerten ein. Entscheidetin Absprache mit dem Arbeitgeber über die Vergabe undschliesst die entsprechenden Werkverträge ab. Organisiert die Maschinen,Materialien und weitere Ressourcen für das Bauvorhaben.Sie/er plant und organisiert die Ausführung in Übereinstimmung mitden bautechnischen, betriebswirtschaftlichen, ökologischen und sicherheitstechnischenAnfor<strong>der</strong>ungen.• Leitet das Bauprojekt o<strong>der</strong> berät und begleitet die Ausführendenwährend <strong>der</strong> Realisierung des Bauvorhabens. Stellt die gefor<strong>der</strong>teQualität während <strong>der</strong> Ausführung sicher und kontrolliert laufend dieEinhaltung <strong>der</strong> Vorschriften bezüglich Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.Übergibt das Bauwerk zur Abnahme o<strong>der</strong> nimmt esab. Erstellt die Nachkalkulation.• Reflektiert die Planung, Leitung, Beratung o<strong>der</strong> Begleitung desBauprojektes und wertet die Erfahrungen aus.6.3 Kontrolle und Unterhalt forstlicher InfrastrukturenFörster/innen kontrollieren und dokumentieren den Zustand <strong>der</strong> gesamtenforstlichen Infrastruktur periodisch und halten sie instand. Die /<strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über den Zustand <strong>der</strong> Infrastruktur und deckt beiseinen Kontrollen allfällige Gefährdungen und Mängel auf.Informiert sich über den neusten Stand <strong>der</strong> Technik zur Instandhaltungforstlicher Infrastrukturen.• Plant und organisiert in Zusammenarbeit mit Fachleuten dienotwendigen Unterhaltsmassnahmen unter Berücksichtigung desWerterhaltes und <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Infrastrukturen.• Leitet o<strong>der</strong> überwacht die Ausführung <strong>der</strong> Unterhalts- o<strong>der</strong>Instandhaltungsarbeiten. Kontrolliert die Arbeitssicherheit und stelltdie qualitative und bautechnische richtige Ausführung sicher.• Überprüft, ob sie/er die richtigen Unterhaltsmassnahmen ausgewählthat und <strong>der</strong> Wert erhalten ist. Reflektiert die Kontrolle und obsie/er die Unterhalts- resp. Entwicklungsarbeiten angemessen geleiteto<strong>der</strong> überwacht hat.30/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>6.4 Schutzmassnahmen gegen NaturgefahrenFörster/innen helfen bei <strong>der</strong> Bewältigung von Naturkatastrophen undbei <strong>der</strong> Behebung von Schäden mit. Sie planen bei möglichen o<strong>der</strong>vorliegenden Schutzdefiziten vor Naturgefahren geeignete technischeSchutzmassnahmen und setzen diese in Zusammenarbeit mit Fachleutenum. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über Gefahren- und Schadenpotenziale von Naturgefahrenfür Menschen, Güter und Biotope. Beurteilt den Schadenbei eingetretenen Naturereignissen. Stellt allfällige Schutzdefizitefest. Dokumentiert die gesammelten Informationen.• Wählt bei Schutzdefiziten in Zusammenarbeit mit Fachleuten diegeeigneten Sofort-, Präventions- o<strong>der</strong> Schutzmassnahmen ausund organisiert <strong>der</strong>en Umsetzung.• Hilft bei <strong>der</strong> Bewältigung von Naturkatastrophen und bei <strong>der</strong> Behebungvon Schäden mit. Bei Naturereignissen führt sie/er das Ereigniskatasternach. Leitet o<strong>der</strong> überwacht die Ausführung <strong>der</strong> geplantenSchutz- o<strong>der</strong> Korrekturmassnahmen. Kontrolliert laufenddie Einhaltung <strong>der</strong> Vorschriften wie z. B. Gesundheitsschutz undArbeitssicherheit• Überprüft, ob mit den gewählten Massnahmen eingetretene Schädenund drohende Gefahren so weit möglich für Menschen, Güterund Biotope vermin<strong>der</strong>t werden kann. Kontrolliert, ob sie/er das Ereigniskatastervollständig und korrekt ausgefüllt hat.31/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Arbeitsprozess 7:Biodiversität, Natur und UmweltFörster/innen erkennen und beurteilen selbstständig ökologisch wertvolleLebensräume im <strong>Wald</strong>, am <strong>Wald</strong>rand und in Feldgehölzen. Sietragen mit geeigneten Massnahmen zum Schutz, zur Erhaltung undFör<strong>der</strong>ung dieser Lebensräume und zu <strong>der</strong>en Vernetzung in <strong>der</strong> Landschaftbei.Förster/innen erkennen Risiken und Folgen von biotischen und abiotischen<strong>Wald</strong>schäden. Sie treffen Massnahmen zur Vorbeugung undBeseitigung solcher Schäden aus <strong>der</strong> belebten und unbelebten Umwelt.Förster/innen erarbeiten zusammen mit Fachleuten verschiedenerDisziplinen Hege-, Natur- und Landschaftsschutzkonzepte und wirkenbei <strong>der</strong>en Umsetzung mit.7.1 Erhalt und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> BiodiversitätFörster/innen erkennen und beurteilen ökologisch wertvolle Lebensräumeim <strong>Wald</strong>, am <strong>Wald</strong>rand und in Feldgehölzen. Sie planen in Zusammenarbeitmit an<strong>der</strong>en Fachleuten Massnahmen zum Schutz, zurErhaltung und zur För<strong>der</strong>ung dieser Lebensräume und <strong>der</strong> Biodiversität.Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Verschafft sich einen Überblick über die ökologisch wertvollenLebensräume des eigenen Reviers, über <strong>der</strong>en Zustand sowieüber die Zielsetzungen im Bereich Biodiversität.• Prüft in Zusammenarbeit mit zuständigen Fachspezialistenverschiedene Massnahmen und Varianten, um die Lebensräumezu schützen, zu erhalten, zu för<strong>der</strong>n und untereinan<strong>der</strong> zu vernetzen.Erstellt ein Ausführungskonzept zur Umsetzung von För<strong>der</strong>- und•Pflegemassnahmen. Sorgt dafür, dass die gewählten Massnahmenfachgerecht durchgeführt werden und dokumentiert die Umsetzung.• Prüft, ob die Massnahmen fachgerecht und gemäss den angestrebtenZielen ausgeführt wurden.32/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>7.2 ForstschutzFörster/innen erkennen biotische und abiotische Schäden im <strong>Wald</strong>und <strong>der</strong>en ökologischen und ökonomischen Folgen. Sie planen undrealisieren Massnahmen zur Vorbeugung und Beseitigung von <strong>Wald</strong>schäden.Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Verschafft sich einen Überblick über allfällige Schutz- und Gefahrenzonen.Informiert sich über die aktuellen Risiken und die generelleForstschutzsituation.• Zieht bei <strong>der</strong> Planung von Holzschlägen und waldbaulichen Massnahmendie Risiken für biotische und abiotische Schäden in dieÜberlegungen ein.• Leitet rechtzeitig die notwendigen Massnahmen zur Vorbeugungund Beseitigung von <strong>Wald</strong>- und Holzschäden ein. Pflegt den Kontaktund die aktive Zusammenarbeit mit Wildhut und Jagd undsorgt für die Bereitstellung und För<strong>der</strong>ung geeigneter Lebensräumefür das Wild.• Prüft, ob die getroffenen Massnahmen fachgerecht und gemässden Zielen umgesetzt wurden.7.3 Natur- und LandschaftsschutzFörster/innen wirken bei <strong>der</strong> Landschaftsplanung und -gestaltung sowiebei Naturschutzkonzepten mit. Sie beurteilen die unterschiedlichenNutzungsinteressen und erstellen Konzepte zur Steuerung dieser Interessenund zum Schutz <strong>der</strong> Natur und Landschaft. Sie wirken bei<strong>der</strong> operativen Umsetzung <strong>der</strong> Konzepte mit und stellen die Ausführung<strong>der</strong> Massnahmen sicher. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über die Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Landschaftsplanungund beschafft sich die vorhandenen Grundlagen (z. B. Pläne,Daten). Informiert sich über die Ansprüche und Aktivitäten von Interessengruppen.• Wertet die vorhandenen Informationen aus und wägt die unterschiedlichenInteressen gegeneinan<strong>der</strong> ab.• Arbeitet bei <strong>der</strong> Landschaftsplanung und -gestaltung mit und vertrittdabei die Anliegen des <strong>Wald</strong>es und <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen.Macht im Rahmen von Konzepten Vorschläge für denNatur- und Landschaftsschutz (z. B. Lenkung <strong>der</strong> Erholungssuchenden).• Evaluiert die Wirkung <strong>der</strong> eigenen Mitarbeit und prüft, ob die Anliegendes <strong>Wald</strong>es angemessen in die Konzepte o<strong>der</strong> Planungeingeflossen sind.33/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Arbeitsprozess 8:Hoheitliche AufgabenFörster/innen vertreten die Interessen des Staates, unterstützen dieUmsetzung <strong>der</strong> waldrelevanten Gesetzgebung und nehmen – sofernsie dafür beauftragt sind – hoheitliche und forstpolizeiliche Aufgabenwar. Sie beraten und unterstützen im Sinne <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>gesetzgebungdie <strong>Wald</strong>eigentümer/innen.8.1 Umsetzung hoheitlicher AufgabenFörster/innen wirken bei <strong>der</strong> Um- und Durchsetzung <strong>der</strong> forstlichenGesetzgebung mit und nehmen die ihnen vom Staat übertragenen hoheitlichenAufgaben wahr. Die / <strong>der</strong> Förster/in :• Vergegenwärtigt sich alle wichtigen Gesetze, Verordnungen, Kreisschreibenund Reglemente im Zusammenhang mit den hoheitlichenAufgaben.• Berücksichtigt die hoheitlichen Aufgaben in <strong>der</strong> Jahresplanung desBetriebes.• Setzt die gesetzlichen Auflagen und Bestimmungen konsequentum und durch. Führt Jahresgespräche mit dem kantonalen Forstdienstund an<strong>der</strong>en Behördenmitglie<strong>der</strong>n. Pflegt den Austauschund die Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Vollzugsbehörden.• Überprüft, ob sie/er die gesetzlichen Auflagen und Bestimmungenumgesetzt hat.8.2 Beratung <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innenFörster/innen sorgen für eine kompetente Information und Beratung<strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen. Sie unterstützen so die nachhaltige undgemeinsame <strong>Wald</strong>bewirtschaftung. Die / <strong>der</strong> Förster/in :• Informiert sich über die Besitzverhältnisse und weitere relevanteGrundlagen im Revier sowie die Erwartungen <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen.• Erstellt die notwendigen waldbaulichen Planungsmassnahmen.Überlegt sich, welche Informationen die <strong>Wald</strong>eigentümer/innen in<strong>der</strong> Beratung brauchen.• Informiert und berät die <strong>Wald</strong>eigentümer/innen über die <strong>Wald</strong>bewirtschaftunggemäss den Fragestellungen <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen.Nimmt die Anliegen und Interessen <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innenauf und informiert die übergeordnete Vollzugsbehörde.• Fragt nach, ob die Erwartungen <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen erfülltsind. Überprüft die Wirkung <strong>der</strong> eigenen Information und Beratung.34/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Arbeitsprozess 9:PersonalFörster/innen nutzen die geeigneten Instrumente zur effizienten Organisationund zielorientierten Ausführung <strong>der</strong> eigenen Aufgaben undjener ihrer Mitarbeitenden. Sie führen das Personal des Betriebes inallen Bereichen so, dass die Unternehmensziele optimal erreicht werden.Förster/innen för<strong>der</strong>n die Entwicklung des Personals und beteiligensich an <strong>der</strong> Sicherstellung des beruflichen Nachwuchses. Sie bildensich gezielt weiter.9.1 Personalselektion, -entwicklung und Nachwuchsför<strong>der</strong>ungFörster/innen sind für die Umsetzung <strong>der</strong> mit den <strong>Wald</strong>eigentümer/innenvereinbarten Personalpolitik zuständig und orientieren sichan den betrieblichen und sozialen Erfor<strong>der</strong>nissen. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über den Personalbedarf und die Anfor<strong>der</strong>ungendes Betriebes, die Laufbahnabsichten und das Potenzial <strong>der</strong> Mitarbeitendensowie die Möglichkeiten zur individuellen För<strong>der</strong>ung undTeamentwicklung.• Entwickelt Anfor<strong>der</strong>ungsprofile und erstellt den Personalplan.• Stellt gemäss Anfor<strong>der</strong>ungsprofil Mitarbeitende und Lernende ein.Erstellt die entsprechenden Stellenbeschreibungen, führt die Mitarbeitendengesprächeund vereinbart Entwicklungs- und För<strong>der</strong>ungsmassnahmen.Sichert die laufende Weiterbildung desPersonals in allen betrieblichen Tätigkeitsbereichen sowieinsbeson<strong>der</strong>e für die risikoreichen Arbeiten. Setzt betrieblicheMassnahmen zur Nachwuchsför<strong>der</strong>ung um.• Überprüft die Zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden. Kontrolliert, ob dierichtigen Entwicklungsmassnahmen getroffen und die richtigenPersonen ausgewählt wurden.9.2 PersonalführungFörster/innen führen ihre Mitarbeitenden zielorientiert mit geeignetenFührungsinstrumenten. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über Stärken / Schwächen <strong>der</strong> Mitarbeitenden.• Erstellt die Einsatzpläne aufgrund <strong>der</strong> individuellen Fähigkeiten <strong>der</strong>Mitarbeitenden. Pflegt einen offenen Informations- und Erfahrungsaustauschmit den Mitarbeitenden. Gestaltet aktiv ein günstigesArbeitsklima und för<strong>der</strong>t die Teamentwicklung.• Führt das Mitarbeitendenteam zielorientiert und nutzt ihre/seineVorbildfunktion bewusst. Führt Einzel- und Teambesprechungen,macht Erfolgskontrollen und entwickelt daraus Optimierungsmassnahmen.• Reflektiert die Personalführung.35/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>9.3 Selbstkompetenz und -entwicklungFörster/innen erkennen Anfor<strong>der</strong>ungen und Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> beruflichenPraxis, können sich und den eigenen Betrieb evaluieren, stellenden eigenen Weiterbildungsbedarf fest und entwickeln die eigenenKompetenzen durch gezielte Weiterbildung. Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Reflektiert eigenverantwortlich die aktuelle Situation und beschafftsich im eigenen Umfeld Informationen, die es ihr / ihm erlaubenRückschlüsse bezüglich des Selbst- und Fremdbildes (Stärken undSchwächen) zu ziehen.• Setzt Ziele und Prioritäten für die eigene persönliche Entwicklungund plant entsprechende Massnahmen.• Setzt diese Massnahmen zur eigenen Entwicklung (Weiterbildung)und zur besseren Bewältigung von Arbeitssituationen um.• Überprüft, ob sie/er alle entscheidenden Aspekte beleuchtet hatund reflektiert, ob sie/er die richtigen Massnahmen umgesetzt hat.36/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Arbeitsprozess 10:Kommunikation und KooperationFörster/innen vertreten die Interessen ihrer Arbeitgeber und jene einernachhaltigen Entwicklung des <strong>Wald</strong>es. Durch kompetente und professionelleKommunikation vermitteln sie zwischen verschiedenen Partnernund <strong>der</strong> Öffentlichkeit.10.1 Öffentlichkeitsarbeit, <strong>Wald</strong>pädagogikFörster/innen legen in Absprache mit den Vorgesetzten die Kommunikationszielenach Zielgruppen fest und leisten Öffentlichkeitsarbeit und<strong>Wald</strong>pädagogik. Die / <strong>der</strong> Förster/in:•• Informiert sich über die Bedürfnisse <strong>der</strong> anzusprechenden Zielgruppenund klärt ab wie sie/er diese adressatengerecht über den<strong>Wald</strong> und für die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung sensibilisieren kann.• Erstellt ein Kommunikationskonzept mit zielgruppenspezifischenBotschaften und Massnahmen.• Setzt die Kommunikationsmassnahmen bei den relevanten Zielgruppenum (Medienarbeit, Rapporte, Berichte, Dokumente, Anlässe,Führungen).• Fragt nach, ob die Fragen <strong>der</strong> Zielgruppe beantwortet sind. Überprüft,ob sie/er seine Ziele erreicht hat.10.2 Kooperation mit an<strong>der</strong>en Berufs- und InteressensgruppenFörster/innen entwickeln Partnerschaften und Netzwerke. Sie pflegenKundenkontakte, führen Verhandlungen und vermitteln zwischen Interessengruppen.Die / <strong>der</strong> Förster/in:• Informiert sich über Interessen- und Berufsgruppen sowie potenziellePartner/innen und Plattformen im wirtschaftlichen, ökologischenund gesellschaftlichen Umfeld des Betriebes.• Erstellt ein Konzept zur Nutzung, zum Aufbau und zur Pflege <strong>der</strong>Kontakte und Plattformen (Ziele, Massnahmen, Prioritäten).• Nutzt die Plattformen zum Aufbau von Kontakten. Pflegt diese Kontakte,indem sie/er in Berufs- und Interessensverbänden mitwirkt,an Veranstaltungen von Berufs- und Interessengruppen teilnimmtsowie nach Bedarf betriebseigene Events veranstaltet.Dokumentiert den Stand <strong>der</strong> Kontakte und die Entwicklung desNetzwerks.• Bewertet anhand <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Kontakte den Nutzen deseigenen Konzepts zur Bildung und Pflege <strong>der</strong> Netzwerke.37/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>4 Zulassung zur Ausbildung4.1 AllgemeinesDie nachfolgenden Zulassungsbedingungen basieren auf den gesetzlichen Grundlagen,insbeson<strong>der</strong>e Art. 13 und Anhang 4 (MiVo HF).Die Bildungsanbieter sind für das Zulassungsverfahren verantwortlich und reglementierenes. Sie regeln Einzelfälle unter Beachtung <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen.Das gilt auch für den Eintritt in einen laufenden Studiengang.4.2 ZulassungsbedingungenBedingungen für alle Kandidatinnen / Kandidaten:Für die Zulassung zu einem Bildungsgang müssen die Kandidatinnen / Kandidatendie folgenden Bedingungen erfüllen:• Abschluss auf Sekundarstufe II (eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ, Berufsmatura,gymnasiale Matura, Fachmittelschulabschluss, Handelsmittelschulabschluss,Abschluss IMS F <strong>der</strong> Integrativen Mittelschule)• Berufserfahrung in einem Forstbetrieb o<strong>der</strong> Forstunternehmen (siehe unten)• Bestehen einer Eignungsabklärung.• Erfolgreiche Absolvierung <strong>der</strong> Grundlagenmodule (Kompetenznachweis) 3Zulassung von Kandidatinnen / Kandidaten mit einschlägiger Grundbildung:Forstwartinnen und Forstwarte EFZ müssen nach <strong>der</strong> Grundbildung mindestens 12Monate Berufserfahrung in einem Forstbetrieb nachweisen und absolvieren eine vereinfachteEignungsabklärung.Kandidatinnen und Kandidaten mit einer an<strong>der</strong>en einschlägigen Grundbildung müssenmindestens 24 Monate Berufserfahrung in einem Forstbetrieb nachweisen undabsolvieren eine Eignungsabklärung. Als an<strong>der</strong>e einschlägige Grundbildungen gelten:• Gärtnerin / Gärtner (Fachrichtungen: Garten-/Landschaftsbau, Baumschule)• Sägerin Holzindustrie / Säger Holzindustrie• Zimmerin / Zimmermann• Landwirtin / LandwirtZulassung von allen übrigen Kandidatinnen / Kandidaten:Alle übrigen Kandidatinnen und Kandidaten mit Abschluss auf Sekundarstufe II müssenmindestens drei Jahre Berufserfahrung in einem Forstbetrieb nachweisen undeine vertiefte Eignungsabklärung bestehen.Bei zur Sekundarstufe II gleichwertigen Qualifikationen entscheiden die Bildungsanbieterüber die Aufnahme.3 Bei den Grundlagenmodulen handelt es sich in <strong>der</strong> Regel um einwöchige Kurse, die vor dem Bildungsgangberufsbegleitend besucht werden. Für den Besuch dieser Module wird <strong>der</strong> Abschluss alsForstwart EFZ o<strong>der</strong> eine äquivalente forstliche Berufserfahrung vorausgesetzt.38/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>5 BildungsorganisationDer Lehrplan basiert auf dem Berufsprofil und den darin beschriebenen Arbeitsprozessenund Kompetenzen (Kapitel 3.3).Die Ausbildung zur dipl. Försterin HF / zum dipl. Förster kann Vollzeit o<strong>der</strong> berufsbegleitendabsolviert werden und dauert im Gesamten 5’400 Lernstunden 4 . Für Studierendemit einem einschlägigen Fähigkeitszeugnis dauert sie mind. 3'600 Lernstunden.Ein Ausbildungsjahr umfasst im Schnitt 1’800 Lernstunden.Die berufsbegleitende Ausbildung setzt eine Berufstätigkeit im Forstwesen voraus.Die Berufstätigkeit umfasst mindestens 50%. Die Dauer <strong>der</strong> berufsbegleitenden Ausbildungist vom Arbeitspensum <strong>der</strong> Berufstätigkeit abhängig und dauert mindestensdrei Jahre.Es besteht die Möglichkeit, bereits erbrachte berufliche Leistungen und die Berufstätigkeitbei <strong>der</strong> Ausbildung anrechnen zu lassen (vgl. dazu Kapitel 5.4).Die Verbindung von Theorie und Praxis ist von zentraler Bedeutung. Die Ausbildungbesteht aus schulischen und praktischen Bildungsteilen. Diese bilden gemeinsam einGanzes und gewährleisten den Erwerb und die Vertiefung <strong>der</strong> beruflichen Kompetenzen.Die Ausbildung besteht aus folgenden zwei Bildungsteilen:• Theoretische Ausbildung in <strong>der</strong> Schule• Praktische Ausbildung in Forstbetrieben o<strong>der</strong> Forstunternehmen (Praktikao<strong>der</strong> Berufstätigkeit)Theoretische Ausbildung in <strong>der</strong> SchuleDiese beinhaltet:• Präsenzunterricht• Selbststudium zur Vertiefung <strong>der</strong> Unterrichtsinhalte; Vorbereitung für Prüfungen• Projekt- und Gruppenarbeiten, Übungen, Exkursionen, Studienreisen• Lernkontrollen, Semesterarbeiten, Diplomarbeit und QualifikationsverfahrenPraktische Ausbildung in Forstbetrieben o<strong>der</strong> Forstunternehmen (Praktika)Die praktische Ausbildung findet in einem Forstbetrieb o<strong>der</strong> Forstunternehmen statt,<strong>der</strong> die vorgeschriebenen Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllt (Kapitel 5.3).4 Der Begriff Lernstunden ist in Art. 42 BBV definiert.39/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>5.1 Bildungsbereiche und ihre zeitlichen AnteileNachfolgende Tabellen 1 und 2 weisen die zeitlichen Anteile <strong>der</strong> Bildungsbereicheaus.Tabelle 1: Bildungsbereiche und zeitliche Anteile bei VollzeitausbildungLernstunden ohne einschlägigesEFZLernstunden mit einschlägigemEFZPräsenzunterricht sowie1’900 1’900Projekt- und Gruppenarbeiten,Übungen, Exkursionen, Studienreise,GrundlagenmoduleSelbststudium zur Vertiefung500 500<strong>der</strong> Unterrichtsinhalte,Vorbereitung PrüfungenLernkontrollen, Semesterarbeiten300 300und Qualifikationsverfah-renPrüfungenDiplomarbeit 100 100Betriebliches Praktikum 800 800Einschlägige Berufserfahrung 1’800Total 5’400 3’600Tabelle 2: Bildungsbereiche und zeitliche Anteile bei berufsbegleiten<strong>der</strong> AusbildungLernstunden ohne einschlägigesLernstunden mit einschlä-EFZgigem EFZPräsenzunterricht sowie2'020 – 2’320 1’500 – 1’800Projekt- und Gruppenarbeiten,Übungen, Exkursionen,StudienreisenSelbststudium 1'300 – 1’600 380 – 680Lernkontrollen, Semesterarbeiten300 300und Qualifikati-onsverfahrenPrüfungenDiplomarbeit 100 100Berufstätigkeit 1’080 720Total 5’400 3’600Die Schule legt fest, wie die Arbeitsprozesse zeitlich aufgeteilt und die gefor<strong>der</strong>tenLernstunden erreicht werden. Die Schule orientiert sich dabei an <strong>der</strong> Gewichtung,wie sie in Tabelle 3 aufgeführt wird.40/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Tabelle 3: Gewichtung <strong>der</strong> ArbeitsprozesseBildungsbereich(Arbeitsprozesse)Gewichtungin ProzentenBildungsgang mit3600 LernstundenBildungsgang mit5400 LernstundenManagementprozesse 20-30% ca. 900 ca. 1350Geschäftsprozesse 40-60% ca. 1800 ca. 2700Unterstützungsprozesse 20-30% ca. 900 ca. 13505.2 Koordination von schulischen und praktischen BildungsteilenDie schulische und praktische Ausbildung bildet gemeinsam ein Ganzes und gewährleistetden Erwerb und die Vertiefung <strong>der</strong> Kompetenzen. Die Praxisausbildung istkonstituieren<strong>der</strong> und qualifizieren<strong>der</strong> Bestandteil <strong>der</strong> Gesamtausbildung. Dementsprechendist die Praktikumsbeurteilung promotionsrelevant ist. Einstellung, Werteund Sozialkompetenz <strong>der</strong> Praktikantinnen und Praktikanten werden bei <strong>der</strong> Bewertungbeson<strong>der</strong>s gewichtet. Praktika im Ausland för<strong>der</strong>n die interkulturelle Kompetenz.Die praktische Ausbildung ist mit <strong>der</strong> schulischen Ausbildung sinnvoll koordiniert.Die praktische Ausbildung dauert mindestens 20 Wochen ohne Ferien, wobei mindestensein Praktikum ununterbrochen acht Wochen dauern muss.Die Schule legt mit den Forstbetrieben o<strong>der</strong> Forstunternehmen die Anfor<strong>der</strong>ungenund Bedingungen für die praktische Ausbildung in einem Praktikumsreglement fest(Art. 10 Abs. 1 MiVo HF).Dieses Reglement enthält auch die Bedingungen <strong>der</strong> praktischen Ausbildung in einemForstbetrieb o<strong>der</strong> Forstunternehmen sowie die Vorgaben für einen Praktikumslehrplan.Die detaillierte Ausarbeitung dieses Praktikumslehrplans und des Praktikumsprogrammsist Aufgabe <strong>der</strong> Forstbetriebe o<strong>der</strong> Forstunternehmen.Die Anfor<strong>der</strong>ungen zur praktischen Ausbildung werden in einer Vereinbarung zwischenForstbetrieb o<strong>der</strong> Forstunternehmen und <strong>der</strong> / dem Studierenden unter Kenntnisnahme<strong>der</strong> Schule festgelegt.Aufgaben <strong>der</strong> Schule• Sie trägt die Verantwortung für die gesamte Ausbildung.• Sie gewährleistet die theoretische Ausbildung.• Sie erlässt ein Praktikumsreglement, in dem die Anfor<strong>der</strong>ungen (Zielsetzung,Zeitpunkt, Dauer, Vertrag, Praktikumsbetreuung, Vertrag, Praktikumsberichte,usw.) an ein Praktikum im Detail geregelt sind.• Sie verfügt über einen Lehrplan, in welchem die Koordination <strong>der</strong> Bildungsteileund die Aufgabenteilung <strong>der</strong> Kompetenzvermittlung zwischen Schule undPraktikumsbetriebe dargestellt sind. Sie formuliert im Lehrplan die Lernzielefür die Praxis und bezieht die Anliegen <strong>der</strong> Praktikumsbetriebe mit ein.41/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>• Sie ernennt eine für das Praktikum zuständige Lehrperson (eine Praktikumsbetreuerin/ einen Praktikumsbetreuer), welche die Studierenden in ihremPraktikum betreut.• Sie koordiniert die Zusammenarbeit mit den Praktikumsbetrieben.• Sie achtet darauf, dass die Minimalbedingungen für die praktische Ausbildung,wie sie im Praktikumsreglement <strong>der</strong> Schule beschrieben sind, gewährleistetsind.• Wenn die minimalen Ausbildungsbedingungen im Praktikumsbetrieb nicht erfülltsind, kann die Schule die Zusammenarbeit mit dem Praktikumsbetriebund die praktische Ausbildung <strong>der</strong> / des Studierenden in diesem Praktikumsbetriebabbrechen.• Sie informiert den Praktikumsbetrieb über:- den Lehrplan im Allgemeinen- die Ausbildungsziele- die Organisation und Planung <strong>der</strong> Ausbildung- die Organisation und Bewertungskriterien des QualifikationsverfahrensAufgaben des Praktikumsbetriebes• Er gewährleistet die praktische Ausbildung im Praktikumsbetrieb. Er för<strong>der</strong>tdas Lernen in <strong>der</strong> konkreten Arbeitssituation.• Er hält sich an die im Praktikumsreglement beschriebenen Anfor<strong>der</strong>ungen.• Er ist verantwortlich für die Praktikumsberichte, in denen die Studierenden ihregesammelten Erfahrungen und Kompetenzen des Praktikums reflektieren.• Er erstellt für jedes Praktikum Praktikumsqualifikationen.5.3 Anfor<strong>der</strong>ungen an die PraktikumsbetriebeDer Praktikumsbetrieb erfüllt die gesetzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen. Er verfügt über dienötigen personellen und strukturellen Ressourcen sowie die relevanten Aktivitäten,um eine kompetente Ausbildung anzubieten (Art. 10 Abs. 3 MiVo HF). Er verfügtüber ein Ausbildungskonzept für die Begleitung und Betreuung <strong>der</strong> Studierenden. Erbestimmt Personen, die für die Ausbildung <strong>der</strong> Studierenden im Praktikumsbetriebverantwortlich sind. Diese verfügen gemäss Art. 45 BBG und Art. 44 BBV über dasDiplom Förster/in HF, eine zweijährige berufliche Praxis im Ausbildungsgebiet undeine berufspädagogische Qualifikation im Äquivalent von 100 Lernstunden. Diesekann durch einen Kursausweis o<strong>der</strong> ein persönliches Portfolio belegt werden. In begründetenFällen können befristete Ausnahmen gemacht werden.5.4 AnrechenbarkeitVorgängige berufliche Ausbildungen können durch die Schule angemessen angerechnetwerden, sofern Studierende die Kompetenzen nachweisen können.Wenn regelmässig Absolvent/innen bestimmter Vorbildungen die Ausbildung zur dipl.Försterin / zum dipl. Förster HF beginnen möchten, erarbeitet die <strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong> in Zusammenarbeitmit den Schulen ein standardisiertes Verfahren für die Anrechung frühererBildungsleistungen.42/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>VollzeitausbildungFür Absolventen mit einschlägiger Grundbildung (vgl. Kapitel 4) dauert die Vollzeitausbildung3'600 Lernstunden.Berufsbegleitende AusbildungDie Berufstätigkeit im berufsbegleitenden Bildungsgang kann folgen<strong>der</strong>massen angerechnetwerden (Art. 4 Abs. 3 MiVo):• Studierenden im Bildungsgang mit 3'600 Lernstunden werden höchstens 720Lernstunden angerechnet.• Studierenden im Bildungsgang mit 5'400 Lernstunden werden höchstens1’080 Lernstunden angerechnet.Zulassung zu Studiengängen und Nachdiplomstudien an HochschulenDie Aufnahme von Studierenden o<strong>der</strong> Absolventen einer höheren Fachschule anStudiengänge von Fachhochschulen o<strong>der</strong> Nachdiplomstudien an Hochschulen istgrundsätzlich Sache dieser Hochschulen. Wir verweisen auf die Empfehlungen <strong>der</strong>Eidgenössischen Konferenz <strong>der</strong> Fachhochschulen.43/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>6 Qualifikationsverfahren6.1 PromotionsordnungIm Laufe <strong>der</strong> Ausbildung werden alle in Kapitel 3.3 dargestellten Kompetenzen undRessourcen sowie <strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungsniveau mit einem Kompetenznachweis geprüft.Sämtliche Leistungen und insbeson<strong>der</strong>e die Kompetenznachweise werden mitInstrumenten geprüft, welche die Gütekriterien <strong>der</strong> Gültigkeit, Zuverlässigkeit undObjektivität erfüllen.Die Promotion ist in <strong>der</strong> Promotionsordnung <strong>der</strong> Schule geregelt. Die Promotion umfasstsowohl die Leistungen des schulischen (theoretischen) Bildungsteiles als auchdes praktischen Bildungsteiles (Praktische Ausbildung in Forstbetrieben o<strong>der</strong> Forstunternehmen).Die Schule regelt die Diplomprüfung im Detail (Art. 9 Abs. 3 MiVo HF). Sie erlässteine Promotionsordnung, welche insbeson<strong>der</strong>e folgende Punkte regelt:• Gegenstand des Qualifikationsverfahrens• Zulassungsbedingungen zur Diplomprüfung• Durchführung <strong>der</strong> Diplomprüfung• Bewertung und Gewichtung <strong>der</strong> Lernleistungen• Bedingungen zur Promotion• Konsequenzen bei Nichterfüllen gefor<strong>der</strong>ter Leistungen und Wie<strong>der</strong>holungsmöglichkeiten• Rekursverfahren• Studienunterbruch/-abbruch6.2 Abschliessendes Qualifikationsverfahren – DiplomprüfungGegenstandAm Ende des Lehrganges findet eine Diplomprüfung statt. In <strong>der</strong> Diplomprüfung wirddas Zusammenspiel <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Ausbildung erworbenen Kompetenzen überprüft. Dabeiwird beson<strong>der</strong>s darauf geachtet, dass die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Arbeitswelt in denPrüfungen genügend berücksichtigt werden. Die Diplomprüfung setzt sich aus denfolgenden drei Teilen zusammen:1. eine praxisorientierte Diplomarbeit2. eine mündliche Prüfung3. eine schriftliche Prüfung44/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Einbezug <strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Bei <strong>der</strong> Durchführung und Bewertung <strong>der</strong> Diplomprüfung wirken externe Expert/-innen mit, die vom Verein <strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong> bezeichnet werden.Zulassungsbedingungen zur DiplomprüfungDie Studierenden werden zur Diplomprüfung zugelassen, wenn:• die gesamte Ausbildungsdauer gemäss Promotionsordnung <strong>der</strong> Schule abgeschlossenist.• die weiteren Zulassungsbedingungen gemäss <strong>der</strong> Promotionsordnung <strong>der</strong>Schule erfüllt sind.Durchführung <strong>der</strong> DiplomprüfungDie Schulen sind für die Durchführung <strong>der</strong> Diplomprüfung verantwortlich. Es ist denSchulen überlassen, welche Kompetenzen sie mit welchem <strong>der</strong> drei Prüfungsteileüberprüfen.Praxisorientierte DiplomarbeitDie Diplomarbeit richtet sich auf ein für das Forstwesen relevantes Thema aus.Die/<strong>der</strong> Studierende wird bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> Diplomarbeit durch eine Fachlehrerin/ einen Fachlehrer begleitet. Die Diplomarbeit ist von <strong>der</strong>/dem Studierendenselbstständig und unter Einhaltung <strong>der</strong> Vorgaben (z. B. verfügbare Zeit, usw.) zu lösen.Die Schule erlässt ein Reglement zur Diplomarbeit.Bewertung und GewichtungDie Leistungen <strong>der</strong> drei Prüfungsteile werden gemeinsam durch Prüfungsexpert/-innen <strong>der</strong> Schule sowie durch externe Expert/-innen bewertet.Die Schule legt die Bewertungskriterien und die Gewichtung <strong>der</strong> Prüfungsteile imPromotionsreglement fest.Die Ausbildung gilt als erfolgreich abgeschlossen, wenn die drei Prüfungsteile bestandensind.Wie<strong>der</strong>holungsmöglichkeitenEs besteht die Möglichkeit, die Teile <strong>der</strong> Diplomprüfung zu wie<strong>der</strong>holen, die als ungenügendbeurteilt wurden.Die Diplomarbeit kann einmal verbessert o<strong>der</strong> mit einem neuen Thema neu verfasstwerden. Die mündliche und die schriftliche Prüfung können je einmal wie<strong>der</strong>holt werden.Die Schule regelt die Voraussetzungen für die nochmalige Zulassung zur Diplomprüfungund die allfällige Verlängerung <strong>der</strong> Ausbildungszeit in <strong>der</strong> Promotionsordnung.45/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>DiplomDas Diplom wird erteilt, wenn die / <strong>der</strong> Studierende die beiden Prüfungsteile bestandenhat und die Diplomarbeit angenommen wurde.RekursverfahrenDie / <strong>der</strong> Studierende kann gegen einen negativen Promotionsentscheid Beschwerdeerheben. Das Rekursverfahren regelt die Schule.Studienunterbruch/-abbruchWer das Studium aus irgendwelchen Gründen unterbrechen o<strong>der</strong> abbrechen muss,erhält von <strong>der</strong> Schule eine Bestätigung. Diese gibt Auskunft über die Studiendauerund die Präsenzzeit sowie über die erbrachten Lernleistungen und <strong>der</strong>en Bewertung.Bei einer allfälligen Studienfortsetzung werden die erbrachten Lernleistungen währenddreier Jahre angerechnet. Wie<strong>der</strong>eintritte nach einem Studienunterbruch regelndie Schulen im Einzelfall.46/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>7 ÜbergangsbestimmungenDie gemäss <strong>der</strong> Verordnung vom 15. Juli 1993 über Mindestvorschriften für die Anerkennungvon <strong>Höhere</strong>n forstlichen <strong>Fachschulen</strong> erworbenen Diplome gelten alsgleichwertig. Die Inhaber/innen dieser Diplome sind berechtigt den Titel dipl. FörsterinHF / dipl. Förster HF zu tragen.47/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>9 Anhang9.1 AbkürzungsverzeichnisAbs. Absatz eines Artikels eines GesetzesAP ArbeitsprozessArt. Artikel eines GesetzesBAFU Bundesamt für UmweltBBG BerufsbildungsgesetzBBT Bundesamt für Berufsbildung und TechnologieBBV BerufsbildungsverordnungBfB Büro für BildungsfragenEFZ Eidgenössisches FähigkeitszeugnisES Ecole supérieureEVD Eidgenössisches VolkswirtschaftsdepartementFH FachhochschuleHF <strong>Höhere</strong> FachschuleMiVo HF Mindestvorschriften für die Anerkennung von Bildungsgängen und Nachdiplomstudien<strong>der</strong> höheren <strong>Fachschulen</strong><strong>OdA</strong> Organisation <strong>der</strong> Arbeitswelt <strong>Wald</strong><strong>Wald</strong>SSS Scuola specializzata superioreWEP <strong>Wald</strong>entwicklungsplanung9.2 GlossarBestand, <strong>Wald</strong>bestandBestockungBestockungszielBetriebsplanEin Kollektiv von Bäumen, die gegenseitig in Wechselwirkungzueinan<strong>der</strong> stehen und sich nach Artenzusammensetzung,Alter, Entwicklungsstand, Struktur und Aufbauvon an<strong>der</strong>en Beständen unterscheiden. Oft die kleinsteEinheit für die Durchführung forstlicher, insbeson<strong>der</strong>ewaldbaulicher Massnahmen.Allgemeine Bezeichnung für die Zusammensetzung desBaumbestands hinsichtlich Baumarten, Alter Struktur,Qualität und Dichte.Wünschenswerte Zusammensetzung nach Baumarten,die im Endbestand vor <strong>der</strong> Ernte erreicht werden soll.Führungsinstrument des Forstbetriebs. Unter Berücksichtigung<strong>der</strong> natürlichen und betrieblichen Ressourcen (Finanzen,Betriebsmittel, Infrastruktur, Vorräte, Personal,Know-how usw.) werden Strategien, Ziele und Massnahmenzur nachhaltigen Entwicklung des Betriebs festgelegt.Der Betriebsplan dient <strong>der</strong> Realisierung <strong>der</strong> Interessen<strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümerin / des <strong>Wald</strong>eigentümers und<strong>der</strong> Umsetzung rechtlicher Auflagen.49/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>Bildungszentren <strong>Wald</strong>BiodiversitätFeinerschliessung<strong>Forstliche</strong> InfrastrukturForstunternehmenHiebsatzHoheitliche AufgabenHolzanzeichnungBildungszentrum <strong>Wald</strong> Lyss und Bildungszentrum <strong>Wald</strong>Maienfeld: Anbieter forstlicher Bildung auf Stufe Berufsbildunginkl. höhere Berufsbildung und Fortbildung desForstpersonals. Siehe auch www.bzwlyss.ch undwww.bzwmaienfeld.ch.Artenvielfalt, Vielfalt <strong>der</strong> Lebensräume und genetischeVielfalt. Die umfassende Erhaltung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Biodiversität im <strong>Wald</strong> ist eines <strong>der</strong> obersten Ziele <strong>der</strong>schweizerischen und europäischen <strong>Wald</strong>politik.Teil <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>erschliessung. Summe aller Einrichtungenund Massnahmen, die dazu dienen, den Zugang zu deneinzelnen <strong>Wald</strong>flächen, die Zuführung von Betriebsmittelnund schliesslich den Abtransport <strong>der</strong> erzeugtenForstprodukte zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Sielässt sich glie<strong>der</strong>n in Basis- und die Feinerschliessung.Hauptaufgabe <strong>der</strong> Feinerschliessung ist es, den Transport<strong>der</strong> geernteten Forstprodukte aus den einzelnen Beständenheraus zu ermöglichen. Vor allem ein Systemvon Maschinenwegen und Rückegassen erlaubt es, den<strong>Wald</strong> abseits <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>strassen für Transportfahrzeugebefahrbar zu machen.Alle Bauwerke, die für die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung nötigsind. Dazu gehören: Grob- und Feinerschliessung, Lagerplätze,Werkhöfe, Unterstände und Einrichtungen fürErholungsleistungen.In <strong>der</strong> Regel private Firma, die sich mit <strong>Wald</strong>arbeiten, inerster Linie mit Holzerntearbeiten beschäftigt. Ist in <strong>der</strong>Lage, auch grosse Investitionen in Forstmaschinen zutätigen und wird mit steigen<strong>der</strong> Tendenz von öffentlichenund privaten Forstbetrieben mit Aufträgen betraut.Bestimmt auf einer gegebenen <strong>Wald</strong>fläche (Forstbetrieb,<strong>Wald</strong>perimeter) die amtlich zulässige jährliche Holznutzungunter Berücksichtigung <strong>der</strong> Nachhaltigkeit <strong>der</strong><strong>Wald</strong>bestockung.Umfasst jene Tätigkeiten und Funktionen, die <strong>der</strong> Staatübernimmt, um öffentliche Interessen wahrzunehmen undgesetzliche Vorschriften umzusetzen. Im <strong>Wald</strong> gehörendie Aufsicht über die <strong>Wald</strong>erhaltung, die Erfassung des<strong>Wald</strong>zustandes, die Aufsicht über die <strong>Wald</strong>nutzung sowiedie Beratung <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen, aber ebenso dieForstpolizei (Rodung, <strong>Wald</strong>feststellung und Näherbaurecht)dazu. Vergehen können durch den kantonalenForstdienst geahndet werden. Im weiteren Sinne kommtauch die Aus- und Weiterbildung des Forstpersonals unddie Öffentlichkeitsarbeit dazu.Menschliche Tätigkeit, bei dem die zu fällenden Bäumeausgesucht und angezeichnet werden.50/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>HolzschlagKognitive FähigkeitenLehrplanLernleistungMarketingNaturgefahrenNotfallorganisationPraktikumslehrplanPräsenzunterrichtPromotionKoordinierte Holzernte von <strong>Wald</strong>eigentümer/innen, Forstbetriebeno<strong>der</strong> Unternehmer/innen in einem bestimmten<strong>Wald</strong>gebiet. Holzschläge benötigen in aller Regel eineHolzschlagbewilligung <strong>der</strong> Försterin / des Försters. Kahlschlägesind verboten.Fähigkeiten zum Denken, abstrahieren (als Gegensatzzum Handeln), Umgang mit Wissen, Nutzen von WissenEr setzt den Rahmenlehrplan im Bildungsgang um. Erwird von <strong>der</strong> Schule erstellt und beschreibt die Inhalteund Regeln eines Bildungsganges (z. B. die Bildungsbereiche,die zu erreichenden Kompetenzen, die Qualifikationsverfahren,die Promotion, die zeitliche Koordination<strong>der</strong> Inhalte und die Koordination <strong>der</strong> Lernorte, usw.).Sammelbegriff für die von den Studierenden zu erbringendenLeistungen wie beispielsweise Unterrichtsteilnahme,Selbstlernen, Lernkontrollen, Praxisarbeiten, Projektarbeiten,usw.Marketing basiert auf marktgerechtem und marktgerichtetemDenken und Handeln. Wir verstehen darunter einUnternehmenskonzept und eine Methode, welche, imHinblick auf die Erreichung <strong>der</strong> Unternehmensziele,sämtliche betrieblichen Aktivitäten auf die Bedürfnissevon Abnehmern forstlicher Produkte und Dienstleistungenim Profit- und Non-Profitbereich ausrichtet.Umfassen alle aus <strong>der</strong> Natur und <strong>der</strong> Topographie entstehendenGefahren, welche Menschen, Tiere, Verbindungswegeund Sachwerte betreffen. Diesen kann mittechnischen Werken o<strong>der</strong> mit einem entsprechend gutaufgebauten, stabilen und vitalen <strong>Wald</strong> begegnet werden.Umfasst alle strukturellen und prozessorientierten Massnahmenin einem Betrieb, um Schäden nach Zwischenfällen,Notfällen und Katastrophen für Menschen, Umweltund Sachwerte so gering wie möglich zu halten. Dazugehören Erste-Hilfe-Massnahmen.Hier werden zum einen die Lernziele festgehalten undzum an<strong>der</strong>en formelle Bedingungen wie z. B. die Regelmässigkeitvon Ausbildungsgesprächen, Zeit für die Ausbildungssupervisionund für die Erfüllung von Lernaufträgen.Unterricht in Klassen, <strong>der</strong> durch eine o<strong>der</strong> mehrere Personengeleitet wird.Übergang einer / eines Studierenden von einem Ausbildungsjahrin das nächste. Um promoviert zu werden,müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Diese sindin <strong>der</strong> Promotionsordnung <strong>der</strong> Schule festzuhalten.51/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>QualifikationsverfahrenReviere, ForstreviereSicherheitskonzeptSon<strong>der</strong>standorteSortimentslisteUnternehmensplanUnternehmenspolitikVerjüngung<strong>Wald</strong>bauVerfahren zur Überprüfung <strong>der</strong> Kompetenzen, die imRahmenlehrplan festgelegt sind.Einteilung von <strong>Wald</strong>beständen nach Eigentumsgrenzenund / o<strong>der</strong> aufgrund politisch festgelegter Grenzen. Habenin <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> in <strong>der</strong> Regel sehr unterschiedlicheGrössen zwischen rund 200 und maximal etwa 3'500Hektar <strong>Wald</strong> und werden von einer / einem Förster/ino<strong>der</strong> Revierförster/in betreut.Der Sicherheitskonzept umfasst alle strukturellen undprozessorientierten Maßnahmen des Unternehmens inden Bereichen Sicherheit und Gesundheit bei <strong>der</strong> ArbeitZiel des Sicherheitskonzepts ist es, präventiv zu wirkenund Schadenereignisse (Unfälle, Zwischenfälle, Notfälle,Katastrophen) zu verhin<strong>der</strong>n.Bezogen auf den <strong>Wald</strong>: Ökosysteme, die bezüglich <strong>der</strong>Vegetation, Fauna o<strong>der</strong> Exposition eine seltene Ausprägungzeigen o<strong>der</strong> selber rar sind. Sie sind entsprechendzu schützen (Beispiel: Kastanienselven).Steuerungselement <strong>der</strong> Holzproduktion. Sie ermöglichtdie Baumstämme nach Kundenbedürfnissen (Baumart,Länge, Durchmesser und Qualität) einzuteilen und so diebestmögliche Wertschöpfung zu erzielen.Siehe Betriebsplan.Umfasst sämtliche Entscheide, welche das Verhalten desUnternehmens nach aussen und innen langfristigbestimmen. Die U. bestimmt insbeson<strong>der</strong>e Leitbild, Unternehmenszieleund Strategien und befasst sich mit <strong>der</strong>Organisation und dem Ressourcenmanagement.Zwei Bedeutungen: Erstens eine Population junger Bäumevom Sämling bis zu stangenartigen Bäumen (Dickung),bzw. wie<strong>der</strong>begründeter <strong>Wald</strong>. Zweitens alle natürlichenEreignisse o<strong>der</strong> waldbaulichen Massnahmen,die im <strong>Wald</strong> die Ablösung älterer durch junge Bäume erzieleno<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n.Die Technik, wie eine <strong>Wald</strong>bestockung über Jahre hinauszum gesetzten Ziel gebracht werden kann. Der <strong>Wald</strong>baugreift in den <strong>Wald</strong>bestand ein. Dabei wird den Erwartungen<strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer/innen ebenso Rechnung getragenwie gesellschaftlichen Zielen (Funktion, <strong>Wald</strong>leistung,Nachhaltigkeit) und natürlichen Bedingungen desStandorts,52/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong><strong>Wald</strong>eigentümer/innen<strong>Wald</strong>entwicklungsplan<strong>Wald</strong>erschliessung<strong>Wald</strong>funktionen / <strong>Wald</strong>leistungen<strong>Wald</strong>pädagogik<strong>Wald</strong>pflegeDer <strong>Wald</strong> ist in den Augen <strong>der</strong> Öffentlichkeit oft Allgemeingutweil je<strong>der</strong> ihn betreten darf. Aber <strong>Wald</strong> hat in <strong>der</strong><strong>Schweiz</strong> immer eine/n Eigentümer/in. Entwe<strong>der</strong> eineGemeinde, eine Bürgergemeinde, eine Korporation, einKanton o<strong>der</strong> in selteneren Fällen sogar <strong>der</strong> Bund, dennrund drei Viertel des <strong>Wald</strong>es sind in öffentlichem Besitz.Etwa 250'000 Hektar <strong>Wald</strong> gehören rund einer ViertelmillionPrivatwaldbesitzern.Auch WEP; Behördenverbindliches, mittelfristiges Planungsinstrumentdes kantonalen Forstdienstes, das auchdie Anliegen <strong>der</strong> Gesellschaft enthält. Der WEP erstrecktsich überbetrieblich und eigentumsübergreifend über eineRegion. Er bezweckt die Wahrung <strong>der</strong> öffentlichen Interessenam <strong>Wald</strong> und sorgt für eine langfristig nachhaltigeNutzung des <strong>Wald</strong>es. Der WEP umschreibt für das gesamte<strong>Wald</strong>areal die forstlichen Zielvorstellungen undEntwicklungsabsichten. Er enthält die allgemeingültigenGrundsätze für die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung und –pflege.Auch Basiserschliessung; hat die Funktion, grössere<strong>Wald</strong>gebiete o<strong>der</strong> einzelne Bestände für Verkehrsmittelerreichbar zu machen. Das Netz <strong>der</strong> Basiserschliessungbesteht in <strong>der</strong> Regel aus lastwagenbefahrbaren Strassen.Es wird ergänzt durch die Feinerschliessung.Der <strong>Wald</strong> erfüllt zahlreiche Funktionen und Leistungen.Im vorliegenden Rahmenlehrplan werden vier Hauptleistungenunterschieden: 1. Holzproduktion, 2. Schutz vorNaturgefahren, 3. Beiträge zur Biodiversität und 4. sämtlicheWohlfahrtsleistungen.<strong>Wald</strong>bezogene Umweltbildung. Sie umfasst alle den Lebensraum<strong>Wald</strong> und seine Komponenten sowie Funktionenbetreffenden Lernprozesse. Diese sollen im Sinne<strong>der</strong> nachhaltigen Entwicklung den Einzelnen und die Gesellschaftin die Lage versetzen, langfristig, ganzheitlichund damit verantwortungsvoll sowie zukunftsfähig zudenken und zu handeln. <strong>Wald</strong>pädagogik för<strong>der</strong>t die Entwicklungvon Achtsamkeit gegenüber <strong>der</strong> Natur, Mitgefühlgegenüber an<strong>der</strong>en Menschen und Verantwortungsbewusstseindes Einzelnen.Bezieht sich auf bestimmte <strong>Wald</strong>bestände, die je nachZielsetzung, Standort und Entwicklungsstufe differenziertzu behandeln sind. Dabei ist auch eine tragbare Wilddichteanzustreben.53/54


<strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>WeiserflächeWohlfahrtWird v. a. im Gebirgswaldbau angewandt und bezeichneteine begrenzte Fläche, auf welcher <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>zustand, diepotentielle Entwicklung und <strong>der</strong> waldbauliche Handlungsbedarfim Bezug auf die Schutzwirkung abgeklärt werden.Weiserflächen dienen auch <strong>der</strong> Wirkungskontrolleeiner bestimmten Massnahme und sind repräsentativ fürgrössere gleichartige <strong>Wald</strong>komplexe.Alle Dienstleistungen des <strong>Wald</strong>es, welche den Menschendirekt o<strong>der</strong> indirekt nützen, ausser <strong>der</strong> Schutz vor Naturgefahren:Erholungsleistungen, Landschaftselement,Schutz und Speicherung von Trinkwasser, ideelle Leistungenusw.9.3 ArbeitsgruppeFolgende Personen haben im Rahmen einer Arbeitsgruppe den Rahmenlehrplanerarbeitet:• Hansueli Bucher (ibW Bildungszentrum <strong>Wald</strong> und Holz Maienfeld)• Daniel Bürgi (Revierförster, Flerden (GR)• Rolf Dürig (CODOC, Lyss, und Geschäftsführer <strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong> <strong>Schweiz</strong>) Projektkoordination• François Fahrni (Bildungszentrum <strong>Wald</strong> Lyss)• Alan Kocher (Bildungszentrum <strong>Wald</strong> Lyss und Vorstandsmitglied <strong>OdA</strong> <strong>Wald</strong>)Projektleitung• Urs Moser (<strong>Forstliche</strong>r Bildungsexperte FOR-UM Consult, Le Bois JU)• Celso Pagnoncini (ibW Bildungszentrum <strong>Wald</strong> und Holz Maienfeld)• Valentin Stäheli (Geschäftsführer einer Holzvermarktungsfirma, BeromünsterLU)• Daniel Wenk (Revierförster, Bennwil-Hölstein-Ramlinsburg BL)54/54

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