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Zwischen Himmel und Erde

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<strong>und</strong> er soll die Starken zum Raub haben, sagt Gott dort über seinenKnecht.Am Ende hatte Jesus sie alle überw<strong>und</strong>en,überw<strong>und</strong>en durch die Art, wie er dieses Leiden durchstanden hat,überw<strong>und</strong>en durch die Liebe, die sie daraus ablesen konnten:Den Übeltäter, dem er das Paradies versprach,den Hauptmann, seinen Henker, den Starken,dem er ein Gotteslob entlockt hat,das Volk, das dabeistand, die Vielen,die sich an die Brust schlugen als Zeichen ihrer Trauer,ein Zeichen, das die eigene Schuld an dem Geschehenen ausdrückt.Die, die gespottet hatten, schwiegen still,wer jetzt noch sprach, der lobte Gott oder bekannte seine Schuld.Und seine Jünger <strong>und</strong> Jüngerinnen?Otto Dix hat zwei davon unter das Kreuz gemalt,zwei Frauen, oder ist es ein Mann <strong>und</strong> eine Frau,sind es Johannes <strong>und</strong> Maria,die im Bericht nach Jh unter dem Kreuz Jesu stehen?Die Frau hat tiefe Augenränder, die von unsäglicher Trauer zeugen.Sie stützt ihren Kopf mit einer Hand,das Kopftuch hängt schlaff auf ihr,<strong>und</strong> ihr Kleid scheint wie umwickelt von Seilen, die sie fesseln.Gefesselt, gelähmt, resigniert, einfach fertig.Die Person links hält die Hand vor´s Gesicht, weinend vielleicht,vielleicht auch voll Scham darüber,dass sie Jesus nicht vor dem allem bewahren konnte,dass sie ihn durch ihre Flucht wohl gar mit dahin gebracht hat,wo er jetzt hängt.Die Hand liegt nicht locker, nein verkrampft im Gesicht,von tiefem inneren Schmerz gezeichnet.Seine Jüngerinnen <strong>und</strong> Jünger,sie waren noch gelähmt, schwach, perspektivlos.Den Triumph, die Überwindung,die sich am Ende der Kreuzigungsszene andeutet,das haben sie noch in keiner Weise wahrgenommen.Sie standen <strong>und</strong> sahen von weitem, was geschah.Bevor der Triumph Jesu offenbar wird,muss er erst noch durch die Nacht des Todes,bis der dritte Tag anbricht.Aber dann wird seine Vergebung <strong>und</strong> Liebe auch die einholen,die ihm nahe standen.Wer seine Liebe erfasst <strong>und</strong> ergreift, der bekommt Anteil an ihr,<strong>und</strong> so dürfen auch wir uns unter das Kreuz stellen ,betroffen von dem was geschehen ist,<strong>und</strong> gleichzeitig dankbar <strong>und</strong> zuversichtlich,dass er unsere inneren Fesseln löst<strong>und</strong> uns in ein neues Leben hineinführen wird. Amen.

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