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Faust in der Tasche - Ortho-bio-med.ch

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Zur Diskussionzaenmagaz<strong>in</strong>Chronis<strong>ch</strong>es Müdigkeitssyndromund BurnoutNur die zusätzli<strong>ch</strong>e Berücksi<strong>ch</strong>tigung <strong>der</strong> Molekular<strong>bio</strong>logieermögli<strong>ch</strong>t e<strong>in</strong>e effektive Prävention undverantwortli<strong>ch</strong>e TherapieWolfram KerstenE<strong>in</strong>stufung, Diagnostik und Therapie dieser beiden, ohneh<strong>in</strong> s<strong>ch</strong>wer fassbaren Erkrankungen ist von unzurei<strong>ch</strong>en<strong>der</strong>Diagnostik, mangeln<strong>der</strong> Kenntnis molekular<strong>bio</strong>logis<strong>ch</strong>er Abläufe und fehlen<strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit denmolekular<strong>bio</strong>logis<strong>ch</strong>en Folgen <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>er Stressbelastungen und Überfor<strong>der</strong>ungen gekennzei<strong>ch</strong>net . Wo dieStandarddiagnostik versagt , kann verme<strong>in</strong>tli<strong>ch</strong> nur no<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Psy<strong>ch</strong>iater helfen. E<strong>in</strong>gefahrene Denkmuster,mangelndes Interesse , sowie ökonomis<strong>ch</strong>e und ma<strong>ch</strong>tpolitis<strong>ch</strong>e Faktoren verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n die s<strong>ch</strong>on längst mögli<strong>ch</strong>e,differenzierte Diagnostik und gezielte, eben ganzheitli<strong>ch</strong>e Therapie. Es ist Zeit, an<strong>der</strong>e Wege zu bes<strong>ch</strong>reiten.Oberste Maxime: PROFIT –die Unmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit <strong>der</strong>Leistungsgesells<strong>ch</strong>aftAutor2/2011Dr. <strong>med</strong>. Wolfram KerstenPanzerleite 8296049 BambergTel.: 0951 / 297 4791Fax: 0951 / 302 7317praxis.dr.kersten@t-onl<strong>in</strong>e.dewww.dr-kersten.comDie teilweise explosive Zunahme Chronis<strong>ch</strong>er Zivilisationserkrankungenist Fakt. E<strong>in</strong>e Ursa<strong>ch</strong>endiskussion wird ni<strong>ch</strong>t geführtbzw. gezielt unterlassen. E<strong>in</strong>e Verdopplung <strong>der</strong> Diabetikerzahlen<strong>in</strong>nerhalb von 10 Jahren, e<strong>in</strong>e weitere Zunahme von Herzkreislauf-und Gefäßerkrankungen, die prognostis<strong>ch</strong>e Vervierfa<strong>ch</strong>ung<strong>der</strong> Alzheimer-Syndrome, die Verdopplung <strong>der</strong> Park<strong>in</strong>sonsyndromeund die dramatis<strong>ch</strong>e Zunahme von Krebserkrankungen, dieim Jahre 2050 Todesursa<strong>ch</strong>e Nr. 1 <strong>in</strong> den leistungs- und profitorientierenIndustrienationen se<strong>in</strong> werden, sollten s<strong>ch</strong>on längst Anlasszum Na<strong>ch</strong>denken über die eigentli<strong>ch</strong>en H<strong>in</strong>tergründe dieserEntwicklung se<strong>in</strong>.In e<strong>in</strong>er globalisierten Welt mit erhöhtem Konkurrenzdruck[55, 56], <strong>der</strong> zunehmenden Te<strong>ch</strong>nisierung <strong>der</strong> Arbeit, Digitalisierung<strong>der</strong> Information und stets steigenden Anfor<strong>der</strong>ungen beiglei<strong>ch</strong>zeitig völlig unzurei<strong>ch</strong>en<strong>der</strong> Bea<strong>ch</strong>tung ökologis<strong>ch</strong>er Faktoren,e<strong>in</strong>er nur an Verkaufszahlen orientierten Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie,e<strong>in</strong>er nur auf Wahlerfolge ausgeri<strong>ch</strong>teten Politikerklasseund e<strong>in</strong>er angesi<strong>ch</strong>ts dieser globalen Herausfor<strong>der</strong>ung weitgehendversagenden, primär ökonomis<strong>ch</strong> orientierten Mediz<strong>in</strong> undFors<strong>ch</strong>ung, ist diese Entwicklung alles an<strong>der</strong>e als erstaunli<strong>ch</strong>. Darumverwun<strong>der</strong>t es ni<strong>ch</strong>t, dass au<strong>ch</strong> die Anzahl <strong>der</strong> sogenanntenBurnout-Syndrome und <strong>der</strong> differenzialdiagnostis<strong>ch</strong> teilweises<strong>ch</strong>wer abzugrenzenden, <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>en Ers<strong>ch</strong>öpfungssyndrome(CFS) ebenfalls zunimmt und Anlass zu breiter Diskussion undBeri<strong>ch</strong>terstattung <strong>in</strong> den Medien <strong>der</strong> letzten Monate war.Man s<strong>ch</strong>ätzt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik etwa 1,5 Millionen Erkranktemit <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>em Müdigkeitssyndrom, <strong>in</strong> den USA s<strong>in</strong>d esetwa 7-11 Millionen. Das Burnout-Syndrom betreffen <strong>in</strong>zwis<strong>ch</strong>en10 % jener Mens<strong>ch</strong>en, die <strong>in</strong> den typis<strong>ch</strong> helfenden Berufen, <strong>in</strong>denen es bevorzugt auftritt, tätig s<strong>in</strong>d. 20-30 % von ihnen werdenals gefährdet betra<strong>ch</strong>tet. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzkrise,zunehmen<strong>der</strong> wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Existenzängste und steigen<strong>der</strong>Arbeitslosigkeit f<strong>in</strong>det si<strong>ch</strong> das Burnout-Syndrom aber immermehr au<strong>ch</strong> bei Selbstständigen, berufli<strong>ch</strong> engagierten Mütternund all jenen, die e<strong>in</strong>e perfektionistis<strong>ch</strong>e Persönli<strong>ch</strong>keitsstrukturaufweisen.Der Psy<strong>ch</strong>ologe Frank H. Berndt hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Bros<strong>ch</strong>üre„30-M<strong>in</strong>uten gegen Burnout“ [5] sowohl die Risikogruppenunter den Führungskräften, die unter dem Zwang zumErfolg enormen wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Druck, hoher Rivalität und <strong>der</strong>Abhängigkeit von kompetenten Mitarbeitern stehen, diskutiert,wie au<strong>ch</strong> die Notwendigkeit zu hohem Engagement bei glei<strong>ch</strong>zeitigmangelnden Ressourcen, <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>er Überfor<strong>der</strong>ung undunzurei<strong>ch</strong>enden Erfolgsaussi<strong>ch</strong>ten <strong>in</strong> sozialen Berufen, hervorgehoben.Die dramatis<strong>ch</strong>e Zunahme stressbed<strong>in</strong>gter Erkrankungenhat die Kl<strong>in</strong>ikmanager und Wissens<strong>ch</strong>aftler Joa<strong>ch</strong>im Galuska, ThomasLoew und Johannes Vogler zu e<strong>in</strong>em „Burnout-Alarm“, abgedrucktim Focus 23/2010, Seite 142–144, veranlasst, dem si<strong>ch</strong> 16weitere leitende Ärzte Psy<strong>ch</strong>osomatis<strong>ch</strong>er Kl<strong>in</strong>iken anges<strong>ch</strong>lossenhaben. Sie zeigen die katastrophalen ökonomis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ädendieser Entwicklung auf und for<strong>der</strong>n mit Fug und Re<strong>ch</strong>t e<strong>in</strong>ebreite gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Diskussion dieser „ers<strong>ch</strong>reckenden“ Entwicklung.Sie weisen darauf h<strong>in</strong>, dass bei 32 % aller Männer und44 % aller Frauen <strong>der</strong> „Seelen<strong>in</strong>farkt“ Grund für vorzeitigen Ruhestandist. Folgeri<strong>ch</strong>tig klagen sie die hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> „materielle5

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