Sondernummer Reisen - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
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Ausblick von den Dents du Midi auf die Walliser und Savoyer Gipfel mit dem Mont Blanc.<br />
bis Salanfe ein zweiter Nationalpark zu<br />
schaffen. Der <strong>Schweiz</strong>er Naturschutzbund<br />
gab im Jahr 1947 eine Schrift heraus,<br />
mit <strong>der</strong> er einen letzten Rettungsversuch<br />
unternahm. Schliesslich setzten sich<br />
die Standortgemeinde Evionnaz und die<br />
Elektrizitätsindustrie durch. Als Konzession<br />
gegenüber dem Naturschutz mussten<br />
die Betreiber eine minimale Restwassermenge<br />
übriglassen, so dass immerhin<br />
die Cascade de la Pissevache nicht ganz<br />
verschwand. Der berühmte Wasserfall,<br />
<strong>der</strong> sich zwischen St-Maurice und Martigny<br />
über eine hohe Wand ins Walliser<br />
Haupttal stürzt, wird von <strong>der</strong> Salanfe<br />
gespiesen. Dennoch hat die Kaskade viel<br />
von ihrer früheren Kraft verloren, die<br />
einst Madame de Staël ebenso wie Goethe<br />
beeindruckte.<br />
Oben, beim Lac de Salanfe, ist die<br />
Landschaft nicht mehr intakt, aber dennoch<br />
sehenswert. Auf <strong>der</strong> glatten Ober-<br />
Kurzinfos zur Tour<br />
fläche des Sees spiegeln sich am Abend<br />
die rosaroten Felsen und Gletscher, die<br />
ihn einkesseln: im Norden die Dents<br />
du Midi, im Westen die breite Tour Salière<br />
und <strong>der</strong> Dôme. Ihre Schichtungen<br />
präsentieren sich wie ein offenes Buch<br />
<strong>der</strong> Erdkunde und sind unter Geologen<br />
weltbekannt. Gneise, Sandsteine, Kalk<br />
und Tonsteine sind in dieser Wand versammelt.<br />
Im Süden dann <strong>der</strong> Luisin, wo<br />
bis 1928 Gold abgebaut wurde. Wir betrachten<br />
den See und die ganze Geologie,<br />
die Topographie, Glaziologie, Hydrologie<br />
und Geomorphologie, die ihn einrahmt,<br />
beim Bier von <strong>der</strong> Terrasse <strong>der</strong> Auberge<br />
de Salanfe aus. Das Gasthaus befindet<br />
sich in einem umgebauten Mannschaftsgebäude<br />
aus <strong>der</strong> Zeit des Kraftwerkbaus.<br />
Es steht erhöht zwischen <strong>der</strong> Staumauer<br />
und einer neuen Kapelle. Über den Bergen<br />
lässt sich jetzt <strong>der</strong> Vollmond blicken.<br />
Zum Nachtessen gibt es Risotto, Würste<br />
Anreise: Mit dem Zug von Aigle via Monthey nach Champéry<br />
Rückreise: Mit dem Zug ab Le Châtelard nach Martigny. Der Abstieg vom Emosson-Stausee nach Le<br />
Châtelard lässt sich auch mit dem Bus o<strong>der</strong> mit gleich drei attraktiven (aber nicht billigen) Bergbahnen<br />
zurücklegen (Minifunic, Petit Train panoramique und Funiculiare, www.chatelard.net).<br />
Schwierigkeitsgrad: Für geübte Berggängerinnen und Berggänger (Schwierigkeitsgrad T 2/T3)<br />
Karten: Wan<strong>der</strong>karte 1:50000, Blätter 272 T (St-Maurice) und 282 T (Martigny)<br />
Geführte Touren: Die attraktive Tour wird vom Touroperator «Weitwan<strong>der</strong>n» angeboten. Buchung<br />
durch via verde reisen (www.via-verde-reisen.ch).<br />
Route und weitere Informationen: www.verkehrsclub.ch/touren<br />
und Salat. Es ist das gleiche Menü, das<br />
man uns gestern bereits in <strong>der</strong> Cabane de<br />
Susanfe vorsetzte.<br />
Wir nehmen die etwas monotone<br />
Walliser Berggastronomie sportlich in<br />
Kauf, denn wir haben Hunger und die<br />
Wan<strong>der</strong>ung selber ist äusserst abwechslungsreich.<br />
Wir starteten am ersten Tag<br />
in Champéry, kletterten über die mit<br />
Ketten gesicherte Steilstufe zum Pas<br />
d’Encel hoch. Dort erwartete uns das<br />
Susanfe-Hochtal mit seinen Schafen und<br />
<strong>der</strong> SAC-Hütte. An den Wänden des<br />
Mont Ruan im Süden kleben versprengte<br />
Reste des Gletschers, <strong>der</strong> die Landschaft<br />
formte. Weisse Schmelzwasserbäche rinnen<br />
wie feine A<strong>der</strong>n über den vielfach<br />
gestuften und gebän<strong>der</strong>ten glatten Fels.<br />
Nur eine Wand auf dieser Tour erscheint<br />
noch eindrücklicher. Es ist <strong>der</strong> von den<br />
Pointes d’Aboillon gebildete enorme Felsenzirkus,<br />
unter dem wir am dritten Tag<br />
vom Col d’Emaney zum Col de Barberine<br />
hinüberwechseln und <strong>der</strong> sich atemberaubend<br />
direkt über dem Bergweg erhebt.<br />
Dann folgt, durch Weiden voller Eisenhüte,<br />
<strong>der</strong> Abstieg zum Lac d’Emosson.<br />
Dieses Gewässer verschluckte keine Kirche,<br />
aber die Alp Emosson sowie einen<br />
älteren und kleineren Stausee, den Lac<br />
de Barberine, <strong>der</strong> den SBB ab 1925 Bahnstrom<br />
für ihr Elektrifizierungsprogramm<br />
lieferte.<br />
Text und Fotos: Peter Krebs<br />
12 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012<br />
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