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Moderne Leseförderung mit digitalen Medien Neue Wege mit dem ...

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auch für die Schulleistungen, für eine erfolgreiche Schullaufbahn, für Berufsausbildungund beruflichen Erfolg, nicht zuletzt aber auch für Identitätsbildung undPersönlichkeitsentwicklung.2. Notwendigkeit eines Neuansatzes in der LeseförderungWarum konnte trotz vielfältiger Maßnahmen der Leseförderung im Gefolge der erstenPISA-Studie 2000 keine deutliche Verbesserung der Lesekompetenz bei Kindern erreichtwerden? Die Ursachen liegen einerseits in der Art der bisherigen Förderprogramme,andererseits aber auch in der Ausrichtung der Leseerziehung in der Grundschule.Eine Expertise des BMBF zur Förderung von Lesekompetenz (BMBF 2007) lässt klarerkennen, dass die Programme zur Förderung des verstehenden Lesens sich überwiegendauf die kognitive Dimension des Lesens und auf Lesen als instrumentalisierte Tätigkeit undals Weg zum allgemeinen Wissenserwerb konzentrierten. Da<strong>mit</strong> orientierten sie sich anden Ergebnissen von PISA 2000, die als Bedingungsfaktoren für Lesekompetenz diekognitive Grundfähigkeit, Decodierfähigkeit, Lernstrategiewissen und Leseinteresseer<strong>mit</strong>telten (Deutsches PISA-Konsortium 2001, S. 113). Was nützt aber die Beherrschungvon Lesestrategien, wenn die Kinder nicht zum Lesen motiviert sind und über keinestabilen Leseinteressen verfügen? Schreier/Rupp (2002, S. 260) haben nachgewiesen, dassLesen <strong>mit</strong> einer aktiven, auf Unterhaltung und Information gleichermaßen ausgerichtetenflexiblen Interessen- und Nutzungsstruktur korreliert. Nach Richter/Plath (2012, S. 27) isteine Verbindung von Lesemotivation und literarästhetischer Bildung anzustreben, diedurch die Integration von <strong>Medien</strong> (Bildern, Hörkassetten, Filmen, Puppenspiel) unterstützwerden könnte.Das entscheidende Hindernis bei den bisherigen Fördermaßnahmen ist nach meinerEinschätzung jedoch die Tatsache, dass sie zu arbeits- und zeitaufwendig sind und alskünstliche und zusätzliche Aufgaben in den Unterricht integriert oder in eigenen Kursenbewältigt werden müssen. Dafür müssen die Lehrkräfte in speziellen Fortbildungen erstgeschult und auf die einzelnen Übungseinheiten extra vorbereitet werden – eine Zumutungneben den normalen Arbeitsbelastungen und <strong>dem</strong> Druck, der durch dieSchulvergleichsuntersuchungen (IGLU) erzeugt wird.In der Konsequenz ergibt sich daraus die Notwenigkeit eines Neuansatzes für dieschulische Leseförderung. Gesucht ist das Modell einer integrierten Leseförderung, diesich nahtlos und ohne zusätzlichen Aufwand in den alltäglichen Deutschunterricht einfügtund an den Lehrplanzielen und den da<strong>mit</strong> verbundenen Kompetenzerwartungen ausrichtet.Ein solcher Neuansatz in Form eines integrierten Modells sieht sich zwei Schwierigkeitengegenüber: Zum einen der Berücksichtigung der in der Forschung aufgedecktenProblembereiche schulischer Leseförderung. Sie liegen in der mangelnden Ver<strong>mit</strong>tlungvon Lesestrategien, Schwierigkeiten bei den der Lesefähigkeit der Kinder angemessenenAufgabenstellungen, mangelnder diagnostischer Kompetenz der Lehrkräfte bei derEinschätzung der Lesekompetenz der Kinder und Problemen bei der Auswahl geeigneterTexte.Zum anderen der Erfüllung der hohen Kompetenzerwartungen, die sich aus den nationalenBildungsstandards und den konkreten Lehrplanzielen ergeben. Nach den Vorgaben derKultusministerkonferenz gelten für den Deutschunterricht der Grundschule die Prinzipiender Erfahrungsorientierung und der Selbständigkeit. Das schlägt sich in der Formulierungkonkreter Standards nieder: Die Kinder „erfahren, dass Lesen eine Auseinandersetzung <strong>mit</strong>der Welt bedeutet und Vergnügen bereiten kann“; beim Lesen literarischer Textebeschäftigen sie sich „<strong>mit</strong> wichtigen, sie bewegenden Fragen und setzen sich identifizieren

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