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HR 5.1; NR 5.3, 2.23 Roxana Mahdavi Subjekt, Geschichte, Krieg. Das

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<strong>HR</strong> <strong>5.1</strong>; <strong>NR</strong> <strong>5.3</strong>, <strong>2.23</strong><br />

<strong>Roxana</strong> <strong>Mahdavi</strong><br />

<strong>Subjekt</strong>, <strong>Geschichte</strong>, <strong>Krieg</strong>. <strong>Das</strong> Phänomen Rassismus hinsichtlich der<br />

erkenntnistheoretischen Konzepte von <strong>Subjekt</strong> und Werden betrachtet<br />

Berlin: dissertation.de 2006; 387 S.; 49,- €; ISBN 978-3-86624-141-1<br />

Diss. FU Berlin. – Der Titel deutet bereits an, dass der Rassismus sehr grundsätzlich<br />

angegangen wird. So bietet das Buch einen 250-seitigen Ritt durch die<br />

Philosophiegeschichte (von den Vorsokratikern bis Darwin), gerahmt von einem<br />

Referat Foucaults, dem die Autorin ihre Kriterien entnimmt. Eine klare Fragestellung<br />

liegt nicht vor, vielmehr wird der Leser auf den beiden ersten Seiten mit einer Fülle<br />

von Fragen konfrontiert. Von Rassismus ist nur indirekt die Rede, Thema ist<br />

vielmehr, welches Menschenbild die Wissenschaft des 19. Jahrhunderts entwickelt<br />

habe, an dem der rassistische Diskurs anknüpfen und sich somit etablieren konnte.<br />

Mit Foucault wird beteuert, dass dieser Diskurs zum einen die Universalität des<br />

Menschen negiere und zum anderen eine biologische Determiniertheit behaupte.<br />

Verbunden mit einer einlinigen Entwicklungsgeschichte und einer geläufigen<br />

Kampfmetaphorik führe dies dazu, dass man die Ausrottung der anderen als<br />

Bedingung des eigenen Überlebens fordern konnte. Aufgerichtet worden sei der<br />

rassistische Diskurs von der zentrierten Macht als Gegenentwurf zum revolutionären<br />

Diskurs – also Rassenkampf statt Klassenkampf. Um zu verdeutlichen, dass dieses<br />

Menschenbild sich erst im 19. Jahrhundert entwickelt habe und im Gegensatz zum<br />

universalen und offenen Menschenbild der westlichen Philosophie stehe, schildert<br />

<strong>Mahdavi</strong> im Rückgriff vornehmlich auf Lexikonartikel und direkte Zitate die<br />

anthropologischen, erkenntnistheoretischen, ethischen und<br />

transzendentalphilosophischen Grundeinsichten der westlichen Geistesgeschichte.<br />

Selbstverständlich hat dieses Werk auch eine politische Botschaft: Es genüge nicht,<br />

den Rassismus zu kritisieren; sofern man sich nicht auch von dessen<br />

wissenschaftlichem Diskurs distanziere, verbleibe man in demselben Fahrwasser,<br />

teile dieselben Prämissen. / VS (Autoren-Liste ZPol)<br />

Erschienen online: 06.03.08

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