17.08.2012 Aufrufe

Isabela Schmitt Untersuchungen zum Einsatz der Laser-induzierten ...

Isabela Schmitt Untersuchungen zum Einsatz der Laser-induzierten ...

Isabela Schmitt Untersuchungen zum Einsatz der Laser-induzierten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Isabela</strong> <strong>Schmitt</strong><br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Einsatz</strong> <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-<strong>induzierten</strong><br />

Thermotherapie (LITT) an Mammatumoren von<br />

Hunden<br />

Institut für Medizinische/Technische Physik und <strong>Laser</strong>medizin<br />

Universitätsklinikum Benjamin Franklin - FU Berlin<br />

Berlin 1996


dissertation.de<br />

Verlag im Internet<br />

dissertation.de<br />

Verlag im Internet<br />

Leonhardtstr. 8-9<br />

D-14 057 Berlin<br />

Email: dissertation.de@snafu.de<br />

Internetadresse: http://www.dissertation.de


Aus dem Institut für Medizinische/Technische Physik und <strong>Laser</strong>medizin und<br />

<strong>der</strong> Klinik und Poliklinik für Kleine Haustiere des Fachbereiches<br />

Veterinärmedizin <strong>der</strong> Freien Universität Berlin<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Einsatz</strong> <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-<strong>induzierten</strong><br />

Thermotherapie (LITT) an Mammatumoren von Hunden<br />

INAUGURAL-DISSERTATION<br />

zur Erlangung des Grades<br />

eines Doktors <strong>der</strong> Veterinärmedizin<br />

an <strong>der</strong> Freien Universität Berlin<br />

vorgelegt von<br />

<strong>Isabela</strong> <strong>Schmitt</strong><br />

Tierärztin aus Brasilien<br />

Berlin 1996<br />

Journal-Nr. 1967


Gedruckt mit Genehmigung<br />

des Fachbereiches Veterinärmedizin<br />

<strong>der</strong> Freien Universität Berlin<br />

Dekan: Prof. Dr. habil. K. Hartung<br />

Erster Gutachter: Prof. Dr. L. Brunnberg<br />

Zweiter Gutachter: Prof. Dr.h.c. Dr.-Ing. G. Müller<br />

Tag <strong>der</strong> Promotion: 27.08.1996


Vorwort<br />

Der vorliegende Beitrag zu unserer Reihe Medizin und Technik befaßt sich mit dem gelungenen<br />

Versuch <strong>der</strong> Übertragung eines onkologischen Therapieverfahrens <strong>der</strong> Humanmedizin in<br />

die Tiermedizin. Die Autorin, Frau Dr. <strong>Isabela</strong> <strong>Schmitt</strong>, Tierärztin aus Brasilien, hat im<br />

Rahmen ihrer Arbeit das Verfahren <strong>der</strong> laser<strong>induzierten</strong> Thermotherapie, das zur Behandlung<br />

inoperabler Tumoren entwickelt und im humanmedizinischen Bereich bisher schwerpunktmäßig<br />

zur Behandlung von colorektalen Lebermetastasen und <strong>der</strong> benignen Prostatahyperplasie<br />

eingesetzt wurde, für die Veterinärmedizin weiterentwickelt zur minimal invasiven<br />

Therapie von Mammatumoren des Hundes.<br />

Nachdem in den vergangenen Jahrzehnten lasermedizinische Verfahren praktisch ausschließlich<br />

für den Humaneinsatz entwickelt wurden, stellt <strong>der</strong> vorliegende Beitrag - auch durch die<br />

umfassende Art <strong>der</strong> Darstellung - einen Meilenstein für die lasermedizinische Forschung dar.<br />

Das vorgestellte Verfahren ist nicht auf wenige Einsätze an universitären Tierkliniken beschränkt,<br />

son<strong>der</strong>n kann dadurch, daß die einzusetzenden <strong>Laser</strong> in <strong>der</strong> Leistungsklasse unter<br />

10 W liegen und somit außerordentlich preiswert sind, auch in normalen Tierambulanzen und<br />

-praxen durchgeführt werden. Mit <strong>der</strong> Aufnahme in unsere Schriftenreihe soll daher diesem<br />

Beitrag die notwendige Verbreitung zuteil werden, damit die Erkenntnisse und Erfahrungen<br />

<strong>der</strong> minimal invasiven Therapie im Humanbereich zunehmend auch im Veterinärbereich Einzug<br />

finden können.<br />

Berlin, im Oktober 1997 Institut für Medizinsche/Technische Physik und <strong>Laser</strong>medizin<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Müller<br />

Prof. h.c. Dr. h.c.


Minha Família<br />

„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast“.<br />

Aus: Der Kleine Prinz (Antoine de Saint-Exupéry)


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt VII<br />

1 Einleitung 1<br />

2 Literaturübersicht 3<br />

2.1 <strong>Laser</strong> 3<br />

2.1.1 Historische Entwicklung 3<br />

2.1.2 Physikalische Grundlagen 4<br />

2.1.3 Wechselwirkung mit biologischem Gewebe 4<br />

2.1.4 <strong>Laser</strong> in <strong>der</strong> Humanmedizin 6<br />

2.1.5 <strong>Laser</strong> in <strong>der</strong> Veterinärmedizin 7<br />

2.2 Hyperthermie als Behandlungsmethode in <strong>der</strong> Onkologie 8<br />

2.2.1 Makroskopische Verän<strong>der</strong>ungen 11<br />

2.2.2 Mikroskopische Verän<strong>der</strong>ungen 11<br />

2.2.3 Ultrastrukturelle Verän<strong>der</strong>ungen 12<br />

2.3 <strong>Laser</strong>induzierte Thermotherapie (LITT) 12<br />

2.3.1 Urologie 14<br />

2.3.2 Neurochirurgie 14<br />

2.3.3 Mammachirurgie 15<br />

2.3.4 Gastroenterologie 15<br />

2.3.5 Angiologie 16<br />

2.3.6 Monitoringverfahren zur Verlaufskontrolle <strong>der</strong> LITT 16<br />

2.4 Mammatumoren beim Hund 17<br />

2.4.1 Anatomie <strong>der</strong> Milchdrüse 17<br />

2.4.1.1 Aufbau 17<br />

2.4.1.2 Blutversorgung und Lymphabfluß 18<br />

2.4.2 Neubildungen in <strong>der</strong> Gesäugeleiste 19<br />

2.4.3 Altersverteilung <strong>der</strong> Träger von Mammatumoren 21<br />

2.4.4 Anfälligste Hun<strong>der</strong>assen 21<br />

2.4.5 Lokalisation <strong>der</strong> Tumoren 22<br />

2.4.6 Ätiologie <strong>der</strong> Mammatumoren 22<br />

2.4.7 Klinische Symptome und Befunde 23<br />

2.4.8 Behandlungsmethoden 24<br />

2.4.8.1 Kurative Therapie 24<br />

2.4.8.2 Palliative Therapie 26<br />

2.4.8.2.1 Chemotherapie 26<br />

2.4.8.2.2 Immuntherapie 27<br />

2.4.8.2.3 Radiotherapie 27<br />

2.4.8.2.4 Hormontherapie 27<br />

2.4.9 Prognose 28<br />

3 Material und Methoden 30<br />

3.1 Beschreibung <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-und Lichtleitsysteme sowie <strong>der</strong><br />

verwendeten Gerätetechnik 30<br />

3.1.1 <strong>Laser</strong>system 30<br />

3.1.2 <strong>Laser</strong>-Applikator mit spezifischer Abstrahlcharakteristik 31<br />

3.1.3 Einführungsset zur perkutanen Anwendung 31<br />

3.1.4 Leistungsmeßgerät 32


VIII<br />

Inhalt<br />

3.2 Bestrahlungsplanung 33<br />

3.2.1 Beschreibung des Ultraschallsystems 33<br />

3.2.2 Beschreibung des Computersimulationsprogramms 33<br />

3.3 In vitro-<strong>Untersuchungen</strong> an isolierten Mammatumorpräparaten<br />

zur Auswahl geeigneter <strong>Laser</strong>parameter 34<br />

3.3.1 In vitro-LITT 34<br />

3.3.2 Beurteilungskriterien 37<br />

3.3.2.1 Makroskopische <strong>Untersuchungen</strong> 37<br />

3.3.2.2 Histologische <strong>Untersuchungen</strong> 37<br />

3.3.2.3 Statistische Auswertung <strong>der</strong> Meßwerte 38<br />

3.4 In vivo-<strong>Untersuchungen</strong> 40<br />

3.4.1 Patientenauswahl 40<br />

3.4.2 Vorbereitung und Anästhesie 40<br />

3.4.3 Operationsverlauf 41<br />

3.4.4 Beurteilungskriterien bei den Nachuntersuchungen 42<br />

4 Ergebnisse 43<br />

4.1 Methodologie 43<br />

4.2 Ergebnisse <strong>der</strong> in vitro-<strong>Untersuchungen</strong> 44<br />

4.2.1 Makroskopische Bewertungen 44<br />

4.2.2 Histologische Bewertungen 46<br />

4.3 Ergebnisse <strong>der</strong> in vivo-<strong>Untersuchungen</strong> 48<br />

4.3.1 Bestrahlungsplanung 48<br />

4.3.1.1 Ultraschallmammographie 48<br />

4.3.1.2 Simulationsrechnung 49<br />

4.3.2 Entwickelte Operationsmethodik 50<br />

4.3.2.1 Durchführung <strong>der</strong> Punktion und Positionierung des Applikators 50<br />

4.3.2.2 Kühlung <strong>der</strong> Hautoberfläche 50<br />

4.3.2.3 Methodische Komplikationen 50<br />

4.3.3 Nachbereitung und Nachuntersuchungen 51<br />

4.3.3.1 Postoperative medizinische Versorgung 51<br />

4.3.3.2 Nachuntersuchungen (Klinisches Bild) 51<br />

4.3.4 Kasuistik 53<br />

4.3.4.1 Fallnummer 1 54<br />

4.3.4.2 Fallnummer 2 57<br />

4.3.4.3 Fallnummer 3 59<br />

4.3.4.4 Fallnummer 4 60<br />

4.3.4.5 Fallnummer 5 61<br />

4.3.4.6 Fallnummer 6 64<br />

4.3.4.7 Fallnummer 7 67<br />

4.3.4.8 Allgemeine Aussagen 68<br />

5 Diskussion 69<br />

5.1 Material und Methodik 69<br />

5.1.1 Relevanz des Tier- und Tumormodells und <strong>der</strong> Indikationskriterien 69<br />

5.1.2 Relevanz des <strong>Laser</strong>systems 70<br />

5.1.3 Relevanz des Applikationssystems 71<br />

5.1.4 Relevanz des LITT-Verfahrens 72<br />

5.2 Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse 73<br />

5.2.1 In vitro-Ergebnisse 73


Inhalt IX<br />

5.2.2 In vivo-Ergebnisse 74<br />

6 Zusammenfassung 77<br />

7 Summary 78<br />

8 Resumo 79<br />

9 Literaturverzeichnis 80<br />

10 Tabellarischer Anhang 97<br />

Danksagung 103<br />

Lebenslauf 104


X<br />

Inhalt


Abkürzungsverzeichnis<br />

A. Arterie<br />

Abb. Abbildungen<br />

et al. weitere (r) Koautor (en)<br />

BPH benigne Prostatahyperplasie<br />

bspw. beispielsweise<br />

°C Celsius<br />

ca. circa<br />

cm Zentimeter<br />

cm 2<br />

cm 3<br />

CO2<br />

Quadratzentimeter<br />

Kubikzentimeter<br />

Kohlendioxyd<br />

CT Computer-Tomographie<br />

CVD Congenital Vascular Disor<strong>der</strong>s<br />

DIN Deutsche Industrie Norm<br />

DNA Desoxyribonucleinsäuren<br />

DMSO Dimethylsulfoxid<br />

DSH Deutscher Schäferhund<br />

FKDS Farbkodierte Duplexsonographie<br />

GaAs Gallium arsenid<br />

HE Hämatoxylin und Eosin<br />

He-Ne Helium-Neon<br />

i.v. intravenös<br />

kg Kilogramm<br />

<strong>Laser</strong> Light amplification of stimulated emission of radiation<br />

LITT <strong>Laser</strong>induzierteThermotherapie<br />

LMTB <strong>Laser</strong>-und Medizin-Technologie gGmbH, Berlin<br />

mg Milligramm<br />

MHz Megahertz<br />

mm Millimeter<br />

MRT Magnet-Resonanz-Tomographie<br />

mW Milliwatt<br />

Abkürzungen XI


XII<br />

Abkürzungen<br />

NADH Nikotinamid-Adenin-Dinokleotid<br />

NBTC nitro blue tetrazolium chloride<br />

Nd:YAG Neodymium-Yttrium-Aluminium-Granat<br />

nm Nanometer<br />

Nr. Nummer<br />

OP Operation<br />

PDT Photodynamische Therapie<br />

RNA Ribonucleinsäure<br />

US Ultraschall<br />

VDE Verband Deutscher Elektrotechniker<br />

W Watt<br />

µm Mikrometer


1 Einleitung<br />

1 Einleitung 1<br />

<strong>Laser</strong> haben in den letzten Jahren große Bedeutung in unterschiedlichen Bereichen <strong>der</strong><br />

Medizin gewonnen. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Nd:YAG-<strong>Laser</strong> mit einer Wellenlänge von 1064 nm<br />

besitzt wegen seiner hohen Eindringtiefe in biologischem Gewebe große klinische Relevanz<br />

in <strong>der</strong> Tumorbehandlung. Die <strong>Laser</strong>induzierte Thermotherapie (LITT) stellt ein neues inter-<br />

stitielles Behandlungsverfahren für Neoplasien dar und eröffnet neue Wege in <strong>der</strong> Onkologie -<br />

sowohl palliativ als auch kurativ (JOLESZ, 1993). Das Prinzip <strong>der</strong> LITT besteht darin,<br />

Energie über einen Lichtwellenleiter, an dessen distalem Ende sich ein spezieller <strong>Laser</strong>-<br />

applikator befindet, in das zu behandelnde Gewebeareal zu applizieren (ROGGAN et al.,<br />

1994). Ziel ist es, krankhafte Zellen durch Erwärmen zu zerstören, während das umliegende<br />

gesunde Gewebe geschont wird. Ermöglicht wird dies durch die höhere thermische Sen-<br />

sibilität <strong>der</strong> Tumorzellen (THOMPSON, 1986), wobei <strong>der</strong> Tumor letztlich durch Koagulation<br />

zerstört wird (VOGL et al., 1995b).<br />

Bisher wurde das Verfahren <strong>der</strong> LITT in <strong>der</strong> palliativen Therapie von bösartigen Tumoren in<br />

Leber, Hirn und Lunge beim Menschen sowie bei <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> benignen Prostata-<br />

hyperplasie (BPH) bei Mensch und Hund angewendet (JOLESZ, 1993; MUSCHTER et al.,<br />

1993; ROGGAN et al., 1994; VOGL et al., 1995a). In dieser Arbeit wird die LITT erstmals an<br />

Mammatumoren <strong>der</strong> Hündinnen angewendet.<br />

Bisher werden Mammatumoren meist chirurgisch entfernt. Dabei werden entwe<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tumor<br />

allein, <strong>der</strong> Tumor mit einem Teil <strong>der</strong> Milchleisten, o<strong>der</strong> aber es werden die gesamten<br />

Milchleisten reseziert (HARVEY, 1990; JOHNSTON, 1994). Allerdings ist die Gewebe-<br />

traumatisierung bei <strong>der</strong> chirurgischen Exzision <strong>der</strong> Mammatumoren beson<strong>der</strong>s für ältere Pa-<br />

tienten eine Belastung. Die LITT bietet für solche Patienten eine Alternative zu her-<br />

kömmlichen Methoden, da sie zu den minimal-invasiven Verfahren gehört.<br />

Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit ist es, im Tier- und Tumormodell die Wertigkeit des neuen<br />

Verfahrens <strong>der</strong> <strong>Laser</strong><strong>induzierten</strong> interstitiellen Thermotherapie (LITT) zu ermitteln.<br />

Im einzelnen sollen folgende Fragestellungen untersucht werden:


2 1 Einleitung<br />

1. Eignet sich <strong>der</strong> Nd:YAG-<strong>Laser</strong> in Verbindung mit dem speziellen Applikationsset<br />

sowie das Verfahren <strong>der</strong> LITT zur perkutanen Anwendung an Mammatumoren bei<br />

Hunden ?<br />

2. Welche Gewebeverän<strong>der</strong>ungen sind in vitro nach <strong>der</strong> LITT-Behandlung zu<br />

beobachten?<br />

3. Welche Korrelation besteht zwischen <strong>Laser</strong>leistung und Expositionszeit?<br />

4. Ist eine Tumorvolumenabnahme nach einem bestimmten Zeitintervall zu erreichen?


2 Literaturübersicht<br />

2.1 <strong>Laser</strong><br />

2.1.1 Historische Entwicklung<br />

2 Literaturübersicht 3<br />

Im Jahre 1917 beschrieb ALBERT EINSTEIN in seiner Arbeit „Zur Quantentheorie <strong>der</strong><br />

Strahlung“, daß durch einen atomistischen Prozeß eine elektromagnetische Strahlung erzeugt<br />

werden kann (TEW u.TOBLER, 1983). Erst 43 Jahre später beschäftigte sich THEODORE<br />

MAIMAN im den Hughes Research Laboratories in Malibú, Kalifornien mit <strong>der</strong> technischen<br />

Realisierung des ersten <strong>Laser</strong>s (MAIMAN, 1960).<br />

In den 60er Jahren wurden erste Studien über die therapeutischen Eigenschaften <strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>strahlung begonnen. Bereits 1961 fand <strong>der</strong> <strong>Laser</strong> therapeutische Anwendung in <strong>der</strong><br />

Chirurgie, bei <strong>der</strong> Behandlung eines retinalen Tumors. Ein Jahr später wurden <strong>der</strong><br />

nie<strong>der</strong>energetische bzw. athermische <strong>Laser</strong> (He-Ne und Ga-As-<strong>Laser</strong>) (HALL et al., 1962;<br />

NATHAN et al., 1962), zwei Jahre später <strong>der</strong> Argon-Ionen-<strong>Laser</strong> (BRIDGES, 1964), <strong>der</strong> CO2-<br />

<strong>Laser</strong> (PATEL, 1964) und <strong>der</strong> Nd: YAG-<strong>Laser</strong> (GEUSIC, 1964) entwickelt.<br />

MINTON et al. (1965) berichteten über eine Zerstörung von transplantierten Melanomen und<br />

Sarkomen an Mäusen mittels eines Nd:YAG-<strong>Laser</strong>s. Bereits in diesen frühen Arbeiten zeigte<br />

sich, daß die Tumordestruktion direkt mit <strong>der</strong> applizierten Leistung korrelierte.<br />

Nach dem anfänglichen Enthusiasmus zeigten sich jedoch bei <strong>der</strong> technischen Entwicklung<br />

eines therapeutisch einsetzbaren <strong>Laser</strong>systems sowie geeigneter Applikatoren große<br />

Schwierigkeiten. Erst in den letzten Jahren sind hochentwickelte <strong>Laser</strong>systeme und dünne,<br />

flexible Lichtwellenleiter entstanden, die neue Hoffnung für zahlreiche therapeutische<br />

Anwendungen in <strong>der</strong> Medizin geben.


4 2 Literaturübersicht<br />

2.1.2 Physikalische Grundlagen<br />

Der Begriff LASER (engl.: Light Amplification of Stimulated Emission of Radiation)<br />

bezeichnet Anordnungen zur kohärenten Verstärkung elektromagnetischer Schwingungen mit<br />

verschiedenen Wellenlängen durch induzierte Emission.<br />

Für medizinische Anwendungen sind dabei folgende drei Eigenschaften des <strong>Laser</strong>lichtes von<br />

beson<strong>der</strong>er Bedeutung, die jede für sich in einer thermischen Lichtquelle vorkommen, aber<br />

erst in einem <strong>Laser</strong>system gemeinsam auftreten (DÖRSCHEL, 1989):<br />

1. Kohärenz: alle Wellenzüge korrelieren exakt, sowohl in <strong>der</strong> Zeit als auch im Raum, in<br />

Phase zueinan<strong>der</strong>.<br />

2. Kollimation: das Strahlenbündel ist nahezu parallel, d.h. über große Entfernungen nimmt<br />

ein <strong>Laser</strong>strahl nur wenig an Durchmesser zu.<br />

3. Monochromasie: alle Wellenzüge repräsentieren die gleiche Wellenlänge, Frequenz und<br />

Energie.<br />

2.1.3 Wechselwirkung mit biologischem Gewebe<br />

Die Wirkungsmechanismen von <strong>Laser</strong>strahlung in biologischem Gewebe werden durch<br />

Wechselwirkungen von Photonen mit den Molekülen und Molekülverbänden des Gewebes<br />

verursacht (BEUTHAN et al., 1992). Die atomaren und molekularen Ereignisse und die<br />

darauf beruhenden biologischen Reaktionen sind bisher nicht vollständig geklärt. Im<br />

allgemeinen unterscheidet man nichtlineare Prozesse, photochemische Reaktionen und<br />

thermische Interaktionen. Das Ausmaß <strong>der</strong> oben genannten Vorgänge ist <strong>zum</strong> einen von den<br />

Eigenschaften <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>strahlung (<strong>Laser</strong>leistung, Expositionszeit, Wie<strong>der</strong>holrate etc.) und<br />

<strong>zum</strong> an<strong>der</strong>en von den thermischen und optischen Eigenschaften des biologischen Materials<br />

(Absorptions- und Streueigenschaften, spezifische Wärmekapazität) abhängig. Nachdem <strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>strahl auf das Gewebe getroffen ist, finden unterschiedliche, von <strong>der</strong> Gewebestruktur<br />

abhängige Vorgänge, wie Absorption, Transmission, Streuung und Reflexion, (BOWN, 1983)<br />

statt. Die Absorptionsstärke im Gewebe ist von <strong>der</strong> Gewebeart und <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>wellenlänge<br />

abhängig (CRUANES, 1984).


2 Literaturübersicht 5<br />

Für Pulslängen größer als Millisekunden wird die absorbierte optische Strahlung im biolo-<br />

gischen Gewebe in Wärme umgewandelt. Je nach Bestrahlungsdauer wird eine entsprechende<br />

Temperatur im bestrahlten Gewebe erzeugt, und je nach erreichter Temperatur werden somit<br />

unterschiedliche Gewebewirkungen erzielt. Eine Übersicht <strong>der</strong> thermischen Wirkung <strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>strahlung in biologischem Gewebe in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Temperatur ist in Tabelle 1<br />

zu sehen.<br />

Tabelle 1: <strong>Laser</strong>wirkung in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Temperatur (HELFMANN u.<br />

BRODZINSKI, 1989).<br />

Temperatur (C) Gewebeeffekte<br />

37 - 42°<br />

42 - 45°<br />

60°<br />

80°<br />

100°<br />

über 150°<br />

über 300°<br />

keine irreversiblen Gewebeschäden<br />

Enzyminduktionen, Ödemausbildung,<br />

Membranauflockerung und, in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Zeit, Zelltod<br />

Proteindenaturierung, beginnende<br />

Koagulation und Nekrosen<br />

Kollagendenaturierung, Membrandefekte<br />

Trocknung<br />

Karbonisierung<br />

Verdampfung und Vergasung<br />

Die auftretenden thermischen Effekte infolge <strong>Laser</strong>bestrahlung zeigen ein enormes Potential<br />

für die Tumortherapie (SVAASAND et al., 1985). Zu den therapeutischen Systemen gehören<br />

<strong>der</strong> CO2- (10600 nm) (LANZAFAME et al., 1986; WANG et al., 1992), <strong>der</strong> Nd:YAG-<br />

(1064 nm) (WALDOW et al., 1988; DAIKUZONO et al., 1988; WANG et al., 1992) und <strong>der</strong><br />

Argon-<strong>Laser</strong> (488 - 514 nm) (LANZAFAME et al., 1988).


6 2 Literaturübersicht<br />

Die Absorptionseigenschaften im Weichgewebe variieren bei den unterschiedlichen Wellen-<br />

längen. Während die Strahlung des CO2-<strong>Laser</strong>s stark von Wasser absorbiert wird (FRANK,<br />

1992), wird das <strong>Laser</strong>licht des Nd:YAG- und Argon-<strong>Laser</strong>s mehr von pigmentierten Zellen<br />

aufgenommen (BOULNOIS, 1986; SVAASAND et al., 1990; PANJEHPOUR et al., 1991).<br />

Dementsprechend liegt bei Behandlungen von gefäßreichem Gewebe (z.B. Leber) mit dem<br />

CO2-<strong>Laser</strong> die Tiefe <strong>der</strong> Schädigungszone bei 0,1 mm. Wird die gleiche Gewebeart hingegen<br />

mit dem Argon-<strong>Laser</strong> behandelt, steigt die effektive Eindringtiefe auf 1 mm und unter <strong>der</strong><br />

Wirkung des Nd:YAG-<strong>Laser</strong>s auf bis 5 mm an (BOWN, 1983).<br />

2.1.4 <strong>Laser</strong> in <strong>der</strong> Humanmedizin<br />

Für medizinische Anwendungen stehen verschiedene <strong>Laser</strong>systeme mit ganz unterschied-<br />

lichen Eigenschaften sowohl für diagnostische als auch therapeutische Zwecke zur Verfügung.<br />

Man unterscheidet hier die nie<strong>der</strong>energetischen (mW-Bereich) und die höherenergetischen<br />

<strong>Laser</strong> (W-Bereich).<br />

In <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>chirurgie sind vor allem zwei thermische Effekte von großer Bedeutung: die<br />

Koagulation und die Vaporisation. <strong>Laser</strong>systeme mit hohen Leistungen wie z.B. <strong>der</strong> CO2-, <strong>der</strong><br />

Nd:YAG-, <strong>der</strong> Rubin- o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Argon-<strong>Laser</strong> eignen sich als „Skalpelle“ für chirurgische Ein-<br />

griffe, wobei <strong>Laser</strong> verschiedene Vorteile im Vergleich zu konventionellen Eingriffen zeigen.<br />

Sterilität (McKENZIE u. CARRUTH, 1984; LANZAFAME et al., 1988), hämostatische<br />

Eigenschaften (WALTER et al., 1989) sowie die geringere Traumatisierung des umliegenden<br />

Gewebes haben insbeson<strong>der</strong>e eine geringere Ödembildung und eine verkürzte postoperative<br />

Behandlung zur Folge. Die <strong>Laser</strong>systeme, die am häufigsten zur Anwendung kommen, sind<br />

<strong>der</strong> CO2-<strong>Laser</strong> mit einer Wellenlänge von 10,6 µm und <strong>der</strong> Nd:YAG-<strong>Laser</strong> mit einer<br />

Wellenlänge von 1,06 µm.<br />

Der Schneideffekt des CO2-<strong>Laser</strong>s wird in praxi dort eingesetzt, wo es auf exakte Schnitt-<br />

führung o<strong>der</strong> auf flächenhaftes Abtragen ankommt, wie z.B. im Bereich des Gehirns o<strong>der</strong> an<br />

parenchymatösen Organen (ROUX et al, 1992).<br />

Der Nd:YAG-<strong>Laser</strong> gewährleistet eine hohe Tiefenwirkung, so daß Blut-und Lymphgefäße<br />

koaguliert werden können. Diese Eigenschaft des <strong>Laser</strong>s kann bei <strong>der</strong> Anwendung in <strong>der</strong>


2 Literaturübersicht 7<br />

Tumortherapie Metastasierung und Blutungen in <strong>der</strong> Postoperativphase verhin<strong>der</strong>n. Ein<br />

an<strong>der</strong>er Vorteil dieses <strong>Laser</strong>s ist, daß die Strahlung über dünne Lichtleiter (200-600 µm)<br />

übertragen werden kann, was ihn endoskopisch anwendbar macht.<br />

2.1.5 <strong>Laser</strong> in <strong>der</strong> Veterinärmedizin<br />

Erfahrungen mit dem <strong>Laser</strong>einsatz als alternatives Therapieverfahren in <strong>der</strong> Veterinärmedizin<br />

sind - im Gegensatz zu den USA - in Europa noch sehr beschränkt.<br />

Zu den wichtigsten Anwendungsbereichen <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>therapie in <strong>der</strong> Tiermedizin gehören die<br />

Chirurgie, Hyperthermie, <strong>Laser</strong>fluoreszenzdiagnostik und die PDT (Photodynamische Thera-<br />

pie) (Tab. 2). In <strong>der</strong> Chirurgie kann <strong>der</strong> <strong>Laser</strong> als Skalpell, Blutungsstiller, Vaporisator und<br />

<strong>zum</strong> Schweißen angewendet werden. Beispielweise ist <strong>der</strong> <strong>Laser</strong> geeignet für Tumorexzisi-<br />

onen in <strong>der</strong> Dermatologie (maligne o<strong>der</strong> benigne kutane Neoplasien) und Neoplasien in<br />

Körperhöhlen (CRANE, 1986; BECK, 1992).<br />

1987 setzten DIEHL und Mitarbeiter mit Erfolg einen CO2-<strong>Laser</strong> ein, um equine Sarkoide zu<br />

beseitigen. WALTER et al. (1989) benutzten in Berlin den Nd:YAG-<strong>Laser</strong> erfolgreich zur<br />

Behandlung von Warzen und Papillomatosen an anatomisch ungünstigen Lokalisationen bei<br />

Hunden. Der Nd:YAG-<strong>Laser</strong> wird wegen seiner hohen Eindringtiefe außerdem für die Ther-<br />

motherapie von Tumoren empfohlen, da aufgrund <strong>der</strong> Wellenlänge des Nd:YAG-<strong>Laser</strong>s die<br />

Absorption bei Wasser, Hämoglobin und Melanin minimal ist (PANJEHPOUR et al., 1991).<br />

Die <strong>Laser</strong>fluoreszenzdiagnostik und die PDT auf <strong>der</strong> Basis von Porphyrinen stellen weitere<br />

neue Methoden zur Behandlung maligner Tumoren sowohl im Früh- als auch im Spätstadium<br />

<strong>der</strong> Erkrankung dar. Diese Methoden können entwe<strong>der</strong> allein o<strong>der</strong> als adjuvante Therapien<br />

angewendet werden (MIHALJEVIC et al., 1989).<br />

In <strong>der</strong> Ophthalmologie finden <strong>Laser</strong>, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Nd:YAG- und <strong>der</strong> Krypton-<strong>Laser</strong> eben-<br />

falls Anwendung, wie z.B. bei <strong>der</strong> Behandlung von Irismelanomen sowie Glaukomen<br />

(NASISSE et al., 1992).


8 2 Literaturübersicht<br />

Allerdings ist <strong>der</strong> routinemäßig <strong>Einsatz</strong> eines <strong>Laser</strong>gerätes in <strong>der</strong> Veterinärmedizin im<br />

Vergleich zur Humanmedizin wegen <strong>der</strong> hohen Kosten weniger verbreitet (BECK, 1992).<br />

Tabelle 2: <strong>Laser</strong>anwendungen in <strong>der</strong> klinischen Veterinärmedizin (GIESE, 1993).<br />

Indikationsgebiete Pathologie<br />

Neurochirurgie Digitale Neurektomie beim Pferd<br />

Ophthalmologie Cornea-Karzinom, Iris-Melanom, Glaukom<br />

Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Ventrikulokordektomie, Larynx-und Pharynx-<br />

anomalien, Kehlkopfpfeifen des Pferdes<br />

Kardio-Angiologie <strong>Laser</strong>-Angioplastie, kardiale Myoplastie<br />

Gastroenterologie Hämostypsis bei gastrointestinalen Blutungen,<br />

hepatische Solitärmetastasen<br />

Urologie Tumoren von Prostata und Penis, PDT<br />

(endoskopische Chirurgie)<br />

Gynäkologie Ovarialtumoren, Zysten (offene Chirurgie),<br />

Beseitigung von Ovarialzysten und -tumoren<br />

(endoskopische Chirurgie)<br />

Orthopädie Hufoperationen beim Pferd<br />

Dermatologie Hauttumoren, schwer o<strong>der</strong> nichtheilende<br />

Hautwunden, Geschwüre, Fisteln (offene<br />

Chirurgie)<br />

2.2 Hyperthermie als Behandlungsmethode in <strong>der</strong> Onkologie<br />

Wärme als „Therapiewerkzeug“ wurde bereits vor Jahrtausenden in Indien, Ägypten und<br />

Mesopotamien angewendet. Das Konzept von hyperthermischen Tumorbehandlungen wurde<br />

erstmals im Edwin Smith Surgical Papyrus (1700 v.Chr.) erwähnt. Erste Therapieversuche an<br />

Brusttumoren bei Frauen wurden mittels eines glühenden Drahtes („Firedrill“) durchgeführt.<br />

Die Griechen und Römer benutzten die Eigenschaften <strong>der</strong> Wärme, um Hämostase und<br />

Gewebenekrosen zu verusachen (MASTERS u. BOWN, 1990).


2 Literaturübersicht 9<br />

Aus biologischer Sicht bestanden anfangs Zweifel am Anti-Tumoreffekt einer Erhitzung <strong>der</strong><br />

Tumorzellen auf ca. 42° bis 45°C. Zunächst wurden Hyperthermiebehandlungen daher<br />

systemisch eingesetzt, später überwiegend lokal. Im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Forschung kamen<br />

kombinierte Techniken zur Anwendung, um sowohl an <strong>der</strong> Körperoberfläche als auch im<br />

Körperinneren Wärme in pathologisches Gewebe von Menschen und Tieren einzubringen<br />

(VAN EEDEN et al., 1988; STEGER et al., 1989; SUZUKI et al., 1989; SWEETLAND et al.,<br />

1993; WALDOW u. RUSSEL, 1993). Genutzt wurden dabei z.B. Heißwasser, Ultraschall und<br />

elektromagnetische Wellen im Hochfrequenz- und Mikrowellenbereich (CHRISTENSEN u.<br />

DURNEY, 1981; HAND u. TER-HAAR, 1981). Insbeson<strong>der</strong>e biophysikalische Probleme,<br />

wie die ungenügende Eindringtiefe in Gewebe, die Inhomogenität <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />

sowie eine unzureichende Steuerbarkeit und fehlende Prozeßkontrolle, bewirken Einschrän-<br />

kungen in <strong>der</strong> klinischen Anwendung hyperthermischer Verfahren (BETTAG et al., 1992).<br />

Zahlreiche internationale Studien beschäftigen sich daher mit den biologischen Wirkungs-<br />

mechanismen <strong>der</strong> Hyperthermie, die als Summe <strong>zum</strong> Tod maligner Zellen führen können.<br />

Dazu zählen Verän<strong>der</strong>ungen im Energiestoffwechsel, Störungen <strong>der</strong> Protein-, DNA- und<br />

RNA- Synthese, Schäden an den Membran- und Reparaturenzymen sowie am Spindelapparat<br />

<strong>der</strong> Zellen (MUCKLE u. DICKSON, 1971; DEWHIRST et al., 1984). Die pathophysio-<br />

logischen Mechanismen sind jedoch bisher noch nicht vollständig geklärt.<br />

Entscheidend für den Erfolg <strong>der</strong> lokalen Hyperthermie ist die Tatsache, daß neoplastisches<br />

und gesundes Gewebe eine unterschiedliche Wärmetoleranz aufweisen (STEVENSON, 1919;<br />

CRILE, 1962; MUCKLE u. DIKSON, 1971). Gesunde Zellen bleiben in <strong>der</strong> Regel unzerstört,<br />

nachdem sie einer Behandlung durch eine kurz- o<strong>der</strong> mittelfristige Erhöhung <strong>der</strong> Temperatur<br />

auf 45 °C ausgesetzt wurden. Im Gegensatz dazu können bei malignem Gewebe irreparable<br />

Effekte auftreten. Schädigungen an malignen Zellen bleiben dann aus, wenn die Gewebetem-<br />

peratur den therapeutischen Bereich von 43 °C nicht erreichen (CAVALIERE, 1967;<br />

HARZMANN u. WECKERMANN, 1992). Diese Verän<strong>der</strong>ungen werden hauptsächlich von<br />

<strong>der</strong> Mikrozirkulation beeinflußt (MUSCHTER u. HOFSTETTER, 1992). Gefäßreiches Gewe-<br />

be zeigt eine geringere Empfindlichkeit gegenüber <strong>der</strong> Hyperthermie als gefäßarmes Gewebe<br />

(OVERGAARD, 1983). Bei <strong>der</strong> lokalen Thermotherapie müssen daher gewisse Voraus-<br />

setzungen beachtet werden. Von großer Bedeutung ist eine homogene Wärmeverteilung im


10 2 Literaturübersicht<br />

gesamten Tumor (HARZMANN u. WECKERMANN, 1992). Desweiteren spielen Tem-<br />

peratur und Expositionszeiten eine entscheidende Rolle (JUNG, 1986; THOMPSON, 1986).<br />

CAVALIERE (1967) und THOMPSON (1986) machen für die biologische Wirkung <strong>der</strong><br />

Hyperthermie in pathologischen Zellen unterschiedliche Prozesse verantwortlich:<br />

1. Zellstoffwechsel: Die Hyperthermie verursacht einen Sauerstoffmangel in den Tumorzellen.<br />

Die Folge sind eine anaerobe Glykolyse und Bildung von Laktat. Im Anfangsstadium sinkt so<br />

<strong>der</strong> pH-Wert in <strong>der</strong> Zelle und später auch im Interstitium.<br />

2. Lysosomaktivität: Der niedrige pH-Wert verursacht einen Anstieg <strong>der</strong> Lysosomaktivität in<br />

den Zellen. Es wird vermutet, daß die Zellen dadurch geschädigt werden und später absterben.<br />

3. Nukleinsäuresynthese: Infolge <strong>der</strong> Hyperthermie kommt es zu einer Hemmung <strong>der</strong> RNA-<br />

Synthese. Bei <strong>der</strong> DNA-Synthese ist diese Wirkung hingegen abgeschwächt.<br />

4. Zellmembran: Die Permeabilität, <strong>der</strong> Flüssigkeitsgehalt und die Funktion <strong>der</strong> Zellen werden<br />

durch die Hyperthermie beeinflußt.<br />

5. Mikrozirkulation: Tumorgewebe zeigt eine vermin<strong>der</strong>te Thermotoleranz. Bereits bei 41 °C<br />

kommt es zu einer Störung im Bereich <strong>der</strong> Mikrozirkulation, im gesunden Gewebe hingegen<br />

erst bei 45 °C.<br />

Die wichtigsten Aspekte, die die Hyperthermie nutzbar machen, sind (MASTERS u. BOWN,<br />

1990):<br />

1. die gesteigerte thermische Empfindlichkeit <strong>der</strong> Tumorzellen gegenüber gesunden<br />

Zellen aufgrund von Hypoxie und saurem pH-Wert<br />

2. die Wie<strong>der</strong>holbarkeit <strong>der</strong> Therapie<br />

3. die Nichtkanzerogenität <strong>der</strong> Hyperthermie<br />

MASTERS u. BOWN (1990) wiesen auf die Vorteile <strong>der</strong> Hyperthermie gegenüber chirur-<br />

gischen Eingriffen bei Brusttumoren an Frauen hin. Hierzu zählen die Vermeidung von Ver-<br />

stümmelungen, die oberflächliche Lokalisierung <strong>der</strong> Brust und die einfache postoperative<br />

Kontrolle mittels Ultraschall. Nach 14 und 20 Tagen wurde eine dramatische Volumenab-<br />

nahme des Tumors beschrieben.


2 Literaturübersicht 11<br />

PANJEHPOUR et al. (1991) berichten über ein Verfahren <strong>der</strong> Hyperthermie bei Tumoren an<br />

Hunden und Katzen (Plattenepithelkarzinome am Zahnfleisch und in <strong>der</strong> Nase, Melanom am<br />

harten Gaumen). Die Therapie erfolgte mittels eines Nd:YAG-<strong>Laser</strong>s bei einer Applikations-<br />

zeit von 60 Minuten und einer Leistung von 2,45 Watt. Die Temperatur blieb konstant bei<br />

43,5 °C. Die Autoren beobachteten positive Ergebnisse und empfahlen die Hyperthermie als<br />

Behandlungsmethode von oberflächlichen Tumoren.<br />

2.2.1 Makroskopische Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Makroskopische Verän<strong>der</strong>ungen können in <strong>der</strong> Regel nur bei oberflächlichen Tumoren beob-<br />

achtet werden. In experimentellen Studien wurde an transplantierten, oberflächlichen Tumo-<br />

ren unter Temperatureinfluß ( 40,5 bis 45 °C) versucht, eine kurative Therapie zu erzielen<br />

(OVERGAARD, 1934; MARMOR et al., 1977; OVERGAARD u. OVERGAARD, 1976).<br />

Unmittelbar nach <strong>der</strong> Behandlung zeigte sich die Haut ödematös, mit steigen<strong>der</strong> Zyanose, die<br />

wie<strong>der</strong>um in ein bis zwei Tagen zu dunklen Krusten führte. Das wie<strong>der</strong>einsetzende Wachstum<br />

begann am Tumorrand. Bei allen Tumoren, die durch selektive Wärme behandelt wurden,<br />

zeigte sich ein Ödem mit späterer Tumorregression, wobei die Erfolge bei den meisten Tumo-<br />

ren nach vier Wochen festgestellt werden konnten (OVERGAARD, 1976b; MARMOR et al.,<br />

1977).<br />

2.2.2 Mikroskopische Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Die mikroskopischen Gewebeverän<strong>der</strong>ungen nach einer hyperthermischen Therapie hängen<br />

von <strong>der</strong> Gewebeart, <strong>der</strong> Tumorart, <strong>der</strong> Differenzierung und <strong>der</strong> Morphologie ab<br />

(OVERGAARD, 1983). Bei unterschiedlichen Studien konnten während und nach <strong>der</strong> Be-<br />

handlung Mikrozirkulationsstörungen, Ödembildung sowie Blutungen im Tumorbereich be-<br />

obachtet werden. Typische mitotische Aktivitäten wurden sofort nach <strong>der</strong> Behandlung<br />

gestoppt. Zytolyse trat schon nach wenigen Stunden auf. Die Zellverän<strong>der</strong>ungen waren, unab-<br />

hängig von <strong>der</strong> Lokalisation im Tumor, gleich. Im Vergleich dazu sind im gesunden Gewebe<br />

nur geringgradig Ödematisierungen und Blutungen aufgetreten (OVERGAARD, 1976a;<br />

OVERGAARD u. SUIT, 1979).


12 2 Literaturübersicht<br />

2.2.3 Ultrastrukturelle Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Bisher existieren nur wenige Studien, die sich mit ultrastrukturellen Verän<strong>der</strong>ungen von be-<br />

handelte Zellen beschäftigen. So beschreibt OVERGAARD (1976a) durch Zelltrennung sowie<br />

Zytoplasma- und Zellkernschrumpfung charakterisierte Verän<strong>der</strong>ungen an Mammakarzino-<br />

men. Im Zentrum des Tumors zeigen die Zellen Zeichen <strong>der</strong> Exsikkose, die zu einer aus-<br />

geprägten Zytolyse führte. Nukleoli waren schon in <strong>der</strong> ersten Stunde teilweise destruiert.<br />

Nach 2-3 Tagen sind zahlreiche Makrophagen ins nekrotische Gewebe eingedrungen. Die Art<br />

<strong>der</strong> Zytolyse war in allen betroffenen Tumorzellen identisch. Auch im gesunden Bereich kon-<br />

nten Zellschädigungen an Fibroblasten und Endothelzellen festgestellt werden, die aber ver-<br />

gleichsweise schwach und reversibel waren.<br />

2.3 <strong>Laser</strong>induzierte Thermotherapie (LITT)<br />

Eine Weiterführung <strong>der</strong> Hyperthermiebehandlung stellt die <strong>Laser</strong>induzierte Thermotherapie<br />

(LITT) dar, die sowohl an <strong>der</strong> Körperoberfläche, als auch interstitiell angewendet werden<br />

kann.<br />

An<strong>der</strong>s als die lokale Hyperthermie (Gewebetemperaturen bis 45 °C) arbeitet die LITT-<br />

Therapie mit Temperaturen zwischen 45 und 60 °C, wobei die Wärme mittels verschiedener<br />

Applikatoren direkt am Zielort erzeugt wird und so zu intrazellulären Koagulationsnekrosen<br />

sowie zu Volumenreduktionen führt (BEUTHAN et al., 1992; HARZMANN u.<br />

WECKERMANN, 1992; HILLEGERSBERG et al., 1994; VOGL et al., 1995a). Entscheidend<br />

für den Koagulationseffekt ist dabei, daß die applizierte Energiedichte am distalen Applikator-<br />

ende so gering ist, daß eine Karbonisation des umgebenden Gewebes vermieden wird<br />

(WALLWIENER et al., 1994).<br />

In <strong>der</strong> Praxis hat sich <strong>der</strong> Nd:YAG-<strong>Laser</strong> mit einer Wellenlänge von 1064 nm bewährt<br />

(HESSEL u. FRANK, 1990; BETTAG et al., 1995; ROGGAN et al., 1995b). Die niedrige<br />

Wasserabsorption bei dieser Wellenlänge gewährleistet eine hohe Eindringtiefe<br />

(PANJEHPOUR et al., 1991). Das <strong>Laser</strong>licht wird darüber hinaus durch Streuung relativ<br />

homogen im Gewebe verteilt (WYMAN et al., 1990). Ein weiterer Vorteil dieses <strong>Laser</strong>s<br />

besteht in <strong>der</strong> Transmittierbarkeit des Lichtes über dünne Quarzfasern (400 und 600µm), was


2 Literaturübersicht 13<br />

einen nahezu atraumatischen Zugang <strong>zum</strong> Zielorgan ermöglicht (PANJEHPOUR et al., 1991;<br />

BETTAG et al., 1995; FUCHS et al., 1995; ROGGAN et al., 1995a). Auch Diodenlaser sind<br />

geeignet, größere Volumina mit geringfügigen Temperaturgradienten zu behandeln<br />

(ROGGAN et al., 1995b). Obwohl Licht des Infrarot-Bereiches in weichem Gewebe stark<br />

gestreut wird, zeigt es eine relativ große Eindringtiefe von ca. 8 mm (WYMAN et al., 1990).<br />

Die Läsion ist dabei scharf begrenzt, und das umgebende Gewebe bleibt von irreversiblen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen verschont (MATTHEWSON et al., 1987; STEGER et al., 1992; BETTAG et<br />

al., 1995; GERMER et al., 1995). Ein weiterer Vorteil <strong>der</strong> LITT gegenüber herkömmlichen<br />

Methoden ist, daß kein aufwendiger chirurgischer Eingriff stattfinden muß (WYMAN et al.,<br />

1990; GERMER et al., 1995).<br />

BOWN beschrieb 1983 erstmals die klinische Anwendbarkeit <strong>der</strong> interstitiellen <strong>Laser</strong>-<br />

hyperthermie. Dabei benutzte er für die Behandlung von Hautmelanomen und Bronchial-<br />

karzinomen einen Nd:YAG-<strong>Laser</strong> mit einer blanken Quarzfaser als Lichtwellenleiter. Histo-<br />

logisch sind im hyperthermischen Bereich Schädigungen aufgetreten, die durch Vaporisation,<br />

Nekrose mit abgetrenntem Gewebe und Nekrose mit späterer Fibrosis gekennzeichnet waren.<br />

Einschränkungen ergaben sich durch die hohe Energiedichte am distalen Faserende mit kon-<br />

sekutiver Überhitzung von Gewebe (Karbonisationszone) und <strong>Laser</strong>-Faser (BOWN, 1983).<br />

Die Tendenz, operative Eingriffe durch berührungsfreie o<strong>der</strong> minimal-invasive Therapie-<br />

verfahren zu ersetzen, ist zunehmend in <strong>der</strong> Neurochirurgie (ASCHER, 1995; BETTAG et al.,<br />

1995), Gastroenterologie (GERMER et al., 1995; TRANBERG u. MÖLLER, 1995; VOGL et<br />

al., 1995a), Urologie (HANDKE et al.,1995; HENKEL et al., 1995; MUSCHTER et al.,<br />

1995), Gynäkologie (BOWN, 1983; WALLWIENER et al., 1994; MUMTAZ et al., 1995) und<br />

Angiologie (PHILIPP et al., 1995) von Interesse.<br />

Die Applikation geringer <strong>Laser</strong>leistung, die bei <strong>der</strong> interstitiellen Hyperthermie empfohlen<br />

wird, führt zu einer Nekrose und Fibrosierung als Folge eines akuten entzündlichen Prozesses<br />

(MASTERS u. BOWN, 1990; MASTERS et al., 1991). Die optimalen <strong>Laser</strong>parameter für die<br />

LITT sollen zwischen 5 bis 10 Watt bei einer Bestrahlungszeit von 10 bis 20 Minuten liegen<br />

(MUSCHTER u. HOFSTETTER, 1992; ROGGAN et al., 1995a). Für diese <strong>Laser</strong>parameter<br />

ist nach dem <strong>Einsatz</strong> eines Nd:YAG-<strong>Laser</strong>s eine Koagulationsausdehnung von 20 bis 40 mm<br />

Durchmesser zu beobachten (ROGGAN et al., 1995a).


14 2 Literaturübersicht<br />

2.3.1 Urologie<br />

HOFSTETTER begann 1991 mit <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> hyperplastischen Prostata an humanem<br />

Adenomgewebe sowie tierexperimentell am Hund, um die Dosiswirksamkeit zu prüfen<br />

(HOFSTETTER et al., 1992). Seit Beginn <strong>der</strong> experimentellen Behandlungsverfahren <strong>der</strong><br />

LITT-Therapie an BPH kommt dem Hund als Versuchsmodell eine zentrale Stellung zu. In<br />

unterschiedlichen Studien konnte gezeigt werden, daß ein narbiger Umbau und Verkleinerung<br />

des behandeltes Gewebes beim Hund ebenfalls überwiegend zellvermittelt ist (JOHNSON et<br />

al.,1993; MUSCHTER et al.,1993).<br />

In ihrer klinischen Studie behandelten MUSCHTER et al. (1995) in <strong>der</strong> Humanmedizin 184<br />

Patienten mit BPH mittels LITT-Therapie, wobei bei mehr als 80% <strong>der</strong> Fälle exzellente bzw.<br />

gute Ergebnisse erzielt werden konnten. ROGGAN et al. (1994) behandelten 27 Patienten mit<br />

<strong>der</strong> gleichen Therapie und betonen, daß keine nennenswerten peri- und postoperativen<br />

Komplikationen beobachtet worden sind.<br />

2.3.2 Neurochirurgie<br />

Die Tendenz, konventionelle operative Eingriffe durch berührungsfreie Methoden zu ersetzen,<br />

ist auch in <strong>der</strong> Neurochirurgie zu beobachten (SCHOBER et al., 1993; TRACZ et al., 1993).<br />

Die LITT kann in <strong>der</strong> Neurochirurgie bei bösartigen Tumoren als palliative Therapie, bei<br />

gutartigen Neoplasien sogar als kurative Therapie eingesetzt werden (ASCHER et al., 1995).<br />

1984 benutzten ASCHER und Mitarbeiter in Österreich die Therapie <strong>der</strong> LITT erstmals bei<br />

einem inoperablen Astrocytom eines Kindes. Nach vier Jahren war kein Rezidiv zu erkennen<br />

(ASCHER et al., 1991).<br />

In experimentellen in vivo-<strong>Untersuchungen</strong> am Rattenhirn haben BETTAG et al. (1992)<br />

morphologische Verän<strong>der</strong>ungen in Abhängigkeit von unterschiedlichen <strong>Laser</strong>parametern (2-5<br />

Watt; 30-120 Sekunden) analysiert. Die Ergebnisse zeigten reproduzierbare, charakteristische<br />

Gewebeverän<strong>der</strong>ungen, die sich nur in <strong>der</strong> räumlichen Dimension unterscheiden. Die Koagu-<br />

lationszone war umgeben von einem Ödemsaum, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um scharf gegen das normale<br />

Gewebe abgegrenzt war.


2.3.3 Mammachirurgie<br />

2 Literaturübersicht 15<br />

Die interstitielle <strong>Laser</strong>hyperthermie zeigt auch bei <strong>der</strong> Behandlung von Mammakarzinomen<br />

gute Ergebnisse (BOWN, 1983). DOWLATSHAHI et al. (1990) beobachteten nach<br />

experimentell durchgeführter <strong>Laser</strong>bestrahlung (2,5; 5; 7,5 und 10 Watt) von Mammatumoren<br />

<strong>der</strong> Ratte Thermonekrosen mit Durchmessern von 5 bis 8 mm. 1992 publizierten WANG und<br />

Mitarbeiter experimentelle Erfahrungen mit <strong>der</strong>selben Behandlungsmethode an Rattenmam-<br />

matumoren. Dabei zeigte sich, daß eine hyperthermische Vorbehandlung (Präoperativphase)<br />

Rezidive nach konventioneller Exsision verhin<strong>der</strong>t.<br />

1994 berichteten HARRIES et al. über die erste interstitielle <strong>Laser</strong>behandlung bei Brust-<br />

tumoren an Frauen. Für die Behandlung wurde ein Diodenlaser mit einer Wellenlänge von<br />

805 nm angewendet. Allerdings konnten sonographisch keine morphologischen Verände-<br />

rungen des Tumorvolumens festgestellt werden.<br />

2.3.4 Gastroenterologie<br />

Beim Studium <strong>der</strong> medizinischen Literatur fällt auf, daß Lebertumoren häufiger durch<br />

minimal-invasive Therapien behandelt werden. Mit Expositionszeiten von 50-2400 Sekunden<br />

und einer <strong>Laser</strong>leistung von 0,5-2 Watt erzielten MATTHEWSON et al. (1987) bei Anwen-<br />

dung eines Nd:YAG-<strong>Laser</strong>s an Rattenlebern eine maximale Nekrose von ca. 16 mm Durch-<br />

messer. Während des Heilungsprozesses wird die Nekrose in ein Granulationsgewebe<br />

umgewandelt. Bei in vitro-<strong>Untersuchungen</strong> an Rin<strong>der</strong>leber wurde eine Koagulationszone ge-<br />

funden, die eine ellipsoide Ausdehnung zeigte. Bei dieser Untersuchung mittels einer<br />

Behandlung mit Nd:YAG-<strong>Laser</strong> bei 10 Watt und 99 Sekunden konnte deutlich histologisch<br />

natives und koaguliertes Gewebe unterschieden werden (CHOY u. DIWAN, 1990).<br />

BOSMAN et al. berichteten 1991 von tierexperimentellen Behandlungen <strong>der</strong> Leber<br />

(Schwein), bei denen eine perkutane interstitielle <strong>Laser</strong>-Thermotherapie durchgeführt wurde.<br />

Die Applikatoren (600 µm) wurden in <strong>der</strong> Leber plaziert und Leistungen zwischen 1 bis 5<br />

Watt über einen Zeitraum von 10 Minuten eingebracht. Zur postoperativen Kontrolle wurde<br />

ein Ultraschall-Monitoring am 0., 7., 14. und 28. Tag eingesetzt, wobei es gelang, eine echo-<br />

reiche Zone im Zentrum <strong>der</strong> Behandlung darzustellen. In den histologischen <strong>Untersuchungen</strong>


16 2 Literaturübersicht<br />

zeigten sich deutlich Karbonisations- und Koagulationszonen mit einem Durchmesser von 10<br />

bis 15 mm.<br />

Die Arbeitsgruppe um GERMER behandelte seit 1992 20 Patienten mit 9 primären<br />

Lebertumoren und 42 Metastasen extrahepatischer Tumoren. Das Verfahren wurde mit Hilfe<br />

eines Nd:YAG-<strong>Laser</strong>s bei mittleren Leistungen von 5-6 Watt und Expositionszeiten von 10-<br />

12 Minuten durchgeführt. Bei fünf Patienten wurde während des Untersuchungszeitraums von<br />

5-26 Monaten kein weiteres Wachstum <strong>der</strong> intrahepatischen Metastasen erkannt. Bei drei<br />

Patienten mit hepatozellulären Karzinomen konnte kein weiteres Wachstum innerhalb <strong>der</strong><br />

Beobachtungszeit von 4 bis 11 Monaten festgestellt werden (GERMER et al., 1995).<br />

Zwischen August 1993 und Dezember 1994 therapierte die Arbeitsgruppe VOGL (1995a) 29<br />

Patienten mit intrahepatischen Metastasen und Tumoren in 56 Sitzungen. Insgesamt hatten 75<br />

perkutane Applikationen (Nd:YAG-<strong>Laser</strong>, 5-6 Watt, 10-20 Minuten) stattgefunden. Es traten<br />

we<strong>der</strong> peri- noch postoperative Komplikationen auf.<br />

2.3.5 Angiologie<br />

Erste Anwendungen <strong>der</strong> „bare fiber-Technik“ fanden auf dem Gebiet <strong>der</strong> Angiologie durch<br />

BERLIEN (PHILIPP et al., 1995) statt. Mittels einer perkutanen Punktion wurden angeborene<br />

Gefäßmißbildungen (Hämangiome und vaskuläre Malformationen) durch eine interstitielle<br />

Bestrahlung therapiert. Bei <strong>der</strong> Behandlung wird das pathologische Gewebe mit Hilfe eines<br />

Führungskatheters an einer o<strong>der</strong> mehreren Stellen punktiert, über den Führungskatheter wird<br />

die bare fiber im Gewebe plaziert und <strong>der</strong> entsprechende Abschnitt gelasert. Bei 56% <strong>der</strong><br />

behandelten Gefäßmißbildungen sind die Ergebnisse mit gut bis sehr gut bewertet worden.<br />

2.3.6 Monitoringverfahren zur Verlaufskontrolle <strong>der</strong> LITT<br />

Damit sich die interstitielle <strong>Laser</strong>koagulation als eine Methode in <strong>der</strong> Tumortherapie klinisch<br />

etablieren kann, ist eine effiziente on-line-Kontrolle des Koagulationsprozesses notwendig.<br />

Eine genaue Kontrolle <strong>der</strong> Gewebezerstörung kann bisher nicht exakt durchgeführt werden.<br />

Eine real-time Darstellung <strong>der</strong> physiologischen Effekte <strong>der</strong> thermischen Intervention im bio-<br />

logischen Gewebe ist nur durch aufwendige Verfahren mit Hilfe unterschiedlicher Bild-


2 Literaturübersicht 17<br />

verfahren möglich. Zu diesen Systemen gehören die Ultraschalluntersuchung (van<br />

HILLEGERSBERG, 1995), die farbkodierte Duplexsonographie (FKDS) (ROHDE et al.,<br />

1995), die Computer-Tomographie (CT) und die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)<br />

(JOLESZ u. ZIENTARA, 1995; KAHN et al., 1995; MÜLLER-LISSE et al., 1995; VOGL et<br />

al., 1995a; VOGL et al., 1995b). Mittels Ultraschall können die Plazierung des <strong>Laser</strong>-<br />

Applikators, die dynamischen Verän<strong>der</strong>ungen (hyper- o<strong>der</strong> hyporeflexive Zonen) im Bereich<br />

des Applikators (GERMER et al., 1995; ROHDE et al., 1995) und Tumorvolumina genau<br />

festgestellt werden (MUMTAZ et al., 1995).<br />

2.4 Mammatumoren beim Hund<br />

2.4.1 Anatomie <strong>der</strong> Milchdrüse<br />

2.4.1.1 Aufbau<br />

Die Milchdrüsen sind zusammengesetzte, modifizierte, apokrine Hautdrüsen (HARVEY,<br />

1990). Sie sind tubuloalveolär aufgebaut und bestehen aus Epithel- und Myoepithelienzellen<br />

(HABERMEHL, 1984). Jede Milchdrüse hat einen Ausführungsgang, <strong>der</strong> am Zitzenteil endet.<br />

Im Drüsengewebe findet man als leitende Strukturen außerdem Milchsammelgänge und<br />

Milchsäckchen. Die Milchzisterne, die den Übergang zu den Milchgängen bildet, ist nur bei<br />

Wie<strong>der</strong>käuern ganz ausgebildet. Beim Hund ist sie von einem zweischichtigen Zylin<strong>der</strong>epithel<br />

ausgekleidet und besitzt zahlreiche Buchten und Nischen, die ihr ein schwammartiges<br />

Aussehen verleihen. Hunde haben im allgemeinen 5 Drüsenpaare, jedoch können auch 4 o<strong>der</strong><br />

sogar 6 Paare vorkommen (HARVEY, 1990). Prinzipiell können die beide Gesäugeleisten in<br />

3 Gruppen eingeteilt werden, nämlich in: thorakale, abdominale und inguinale Paare (Abb. 1).


18 2 Literaturübersicht<br />

Abb. 1: Gruppen und Lokalisation <strong>der</strong> fünf Mammakomplexpaare beim Hund:<br />

2 thorakale Paare (1 und 2), 2 abdominale Paare (3 und 4) und 1 inguinales Paar (5)<br />

(MANN, 1984).<br />

2.4.1.2 Blutversorgung und Lymphabfluß<br />

Die Äste <strong>der</strong> A. thoracica interna, intercostalis und thoracica lateralis sind für die<br />

Blutversorgung <strong>der</strong> beiden thorakalen Brustdrüsenpaare verantwortlich. Zusätzlich werden die<br />

beiden Drüsenkomplexe und <strong>der</strong> erste abdominale craniale Komplex durch die A. epigastrica<br />

cranialis superficialis versorgt. Der venöse Abfluß <strong>der</strong> drei Gesäugekomplexe erfolgt über die<br />

Vena epigastrica cranialis superficialis in die Vena thoracica interna. Anschließend fließt das<br />

Blut in die Vena cava superior. Beim caudalen abdominalen Paar und dem inguinalen Paar<br />

fließt das Blut durch die A. epigastrica caudalis superficialis, A. epigastrica cranialis<br />

profunda, A. abdominalis cranialis und A. pudenda externa. Das venöse Blut <strong>der</strong> abdominalen<br />

und inguinalen Mamakomplexe wird durch die Vena pudenda externa entsorgt. Diese mündet<br />

über Äste in die Vena cava inferior (SILVER, 1966; WILKENS u. MÜNSTER, 1984;<br />

HARVEY, 1990).<br />

Die Lymphe <strong>der</strong> beiden thorakalen Paare drainiert in zahlreiche Lymphsammelgänge über den<br />

Lymphonodus axillaris in den Truncus jugularis o<strong>der</strong> direkt in den Venenwinkel. Die Lymphe<br />

des ersten abdominalen Paares fließt entwe<strong>der</strong> über das craniale o<strong>der</strong> über das caudale Paar


2 Literaturübersicht 19<br />

zu den entsprechenden Lymphknoten. Die Lymphe des caudalen abdominalen Paares und des<br />

inguinalen Paares fließt zu den Lymphonodus inguinalis superficiales (HARVEY, 1990).Von<br />

dort erfolgt die Lymphentsorgung über den Lymphonodus iliacus medialis zu den Lympho-<br />

nodus lumbalis aorticus und den Truncus lumbalis. Schließlich mündet die Lymphe in die<br />

Cysterna chyli und danach in den Ductus thoracicus (VOLLMERHAUS, 1984). Eine lym-<br />

phatische Verbindung zwischen den beiden Milchdrüsenkomplexseiten ist nicht bekannt<br />

(RUBERTE et al., 1990).<br />

Eine schematische Darstellung des Lymphabflusses und <strong>der</strong> Blutversorgung findet sich in<br />

Abbildung 2.<br />

Abb. 2: Lymphabfluß (A) und Blutversorgung (B) <strong>der</strong> fünf Mammakomplexpaare<br />

beim Hund (modifiziert nach JOHNSTON, 1994).<br />

2.4.2 Neubildungen in <strong>der</strong> Gesäugeleiste<br />

Unter allen Neubildungen, die bei Hunden beobachtet werden, nehmen Tumoren <strong>der</strong><br />

Gesäugeleiste mit einer Inzidenz von mehr als 50% eine dominierende Stellung ein (FIDLER


20 2 Literaturübersicht<br />

u. BRODEY, 1967a; BOSTOCK, 1975; BRODEY et al., 1983; MAC EWEN u. WITHROW,<br />

1996). Würde nicht in vielen Fällen eine Ovariektomie vor dem 2. Lebensjahr durchgeführt<br />

werden, die zu einer signifikanten Reduktion des Mammatumorrisikos führt, läge die beob-<br />

achtete Inzidenz eher noch höher (MAC EWEN u. WITHROW, 1996). BRODEY u. ROSZEL<br />

(1967) beobachteten, daß von allen Tumoren <strong>der</strong> Geschlechtsorgane mehr als 80% die<br />

Mamma betreffen. Damit machen sie die zweithäufigsten Neoplasien beim Hund aus<br />

(WALTER u. SCHWEGLER, 1992). Die Inzidenz <strong>der</strong> Mammatumoren liegt beim Hund über<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Säugetiere (BRODEY et al., 1983; MANN, 1984). Statistisch betrachtet wird<br />

bei Hündinnen ein 3fach häufigeres Auftreten von Mammageschwülsten gegenüber den<br />

Frauen beobachtet (FANTON u. WITHROW, 1981; BRODEY et al., 1983).<br />

Benigne Tumoren treten in <strong>der</strong> Regel bei jüngeren Hunden auf (MISDORP, 1988), ungefähr<br />

40 bis 50 % <strong>der</strong> Mammatumoren des älteren Hundes sind maligne. Im Vergleich dazu liegt die<br />

Zahl maligner Tumoren bei Katzen sogar bei mehr als 86% (DAHME u. WEISS, 1988; MAC<br />

EWEN u. WITHROW, 1989; HARVEY, 1990). ÜBERREITER (1968a u. b) untersuchte 580<br />

Mammatumoren des Hundes und stellte fest, daß 71,9 % bösartig waren. BRODEY (1970)<br />

und FIDLER u. BRODEY (1967a) kamen in einer Vergleichsstudie in den USA zu einem<br />

Ergebnis von 41,7 bis 52,7 %.<br />

Zur Klassifikation von Tumoren <strong>der</strong> Mamma hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

bereits 1974 eine heute noch immer gültige Einteilung vorgestellt (HAMPE u. MISDORP,<br />

1974). Benigne und maligne Tumoren <strong>der</strong> Mamma können eingeteilt werden in:<br />

1. Karzinome mit <strong>der</strong> weiteren Unterteilung in Adenokarzinome (tubuläre, papilläre und<br />

papillär-zystische), solide Karzinome und Spindelzellkarzinome, anaplastische Karzinome,<br />

Plattenepithelkarzinome und muzinöse Karzinome. Bei Adenokarzinomen, soliden<br />

Karzinomen und Spindelzellkarzinomen können zusätzlich einfache und komplexe Typen<br />

unterschieden werden.<br />

2. Sarkome wie Osteo-, Fibro- und kombinierte Sarkome.<br />

3. Karzinosarkome (maligne Mischtumoren).<br />

4. Benigne Tumoren wie Adenome, Papillome und Fibroadenome.<br />

5. Unklassifizierte Tumoren.<br />

6. Benigne Dysplasien wie Zysten, Adenosis, Gang- und Läppchenproliferation, Fibroskle-<br />

rosen, Gangektasien und Gynäkomastien.


2.4.3 Altersverteilung <strong>der</strong> Träger von Mammatumoren<br />

2 Literaturübersicht 21<br />

Mammatumoren treten bei Hündinnen in einem Alter von unter 2 Jahren in <strong>der</strong> Regel selten<br />

auf (MOULTON, 1978; PRIESTER, 1979). Hingegen steigt die Anzahl <strong>der</strong> Tumorpatienten<br />

ab dem 5. Lebensjahr kontinuierlich an, erreicht ein Maximum im Alter von zehn bis elf<br />

Jahren und fällt dann wie<strong>der</strong> ab (MOULTON, 1978; ELSE u. HANNANT, 1979;<br />

FERGUSON, 1985; GUTBERLET, 1994; JOHNSTON, 1994; MAC EWEN u. WITHROW,<br />

1996). Nach FICUS u. JÖCHLE (1984) liegt die Häufigkeit des Auftretens von Tumoren bei<br />

Hündinnen im Alter von über 6 Jahren bei mehr als 50%, und bei 10 Jahre alten o<strong>der</strong> älteren<br />

Hündinnen sogar bei mehr als 60% aller Patienten. Das Durchschnittsalter <strong>der</strong> Patientinnen<br />

mit Mammatumoren beträgt 10,5 Jahre (JOHNSTON, 1994).<br />

2.4.4 Anfälligste Hun<strong>der</strong>assen<br />

Die Rassenstruktur <strong>der</strong> Hundepopulation in den verschiedenen Län<strong>der</strong>n und Städten<br />

unterscheidet sich erheblich, so daß auch unterschiedlichste Aussagen über die am stärksten<br />

von Mammatumorerkrankungen betroffenen Hun<strong>der</strong>assen existieren. DAHME u. WEISS<br />

(1958) fanden bei <strong>der</strong> Auswertung von 300 Mammatumoren, daß Dackel und Schäferhunde<br />

die Liste <strong>der</strong> Mammatumorträger eindeutig anführen. Auch DEINHARDT (1964) stellte in<br />

seiner statistischen Studie fest, daß Dackel neben Terriern und Deutschen Schäferhunden zu<br />

den am meisten gefährdeten Rassen zählen. An<strong>der</strong>e Autoren fanden, daß <strong>der</strong> Dackel und <strong>der</strong><br />

Cocker Spaniel am stärksten an Neubildungen <strong>der</strong> Drüsen leiden (FRYE, 1967). Zu einer<br />

ähnlichen Auffassung gelangen COHEN et al. (1974), die Cocker Spaniel mit 24,6% als meist<br />

betroffene Hun<strong>der</strong>asse definieren. FIEDLER (1975) betont, daß die Träger <strong>der</strong> meisten<br />

Mammatumoren Spaniel und Terrier sind. Kanadische Berichte nennen den Pudel mit 25,7%<br />

<strong>der</strong> betroffenen Fälle an erster Stelle und sehen Cocker Spaniel an zweiter Stelle (6%) <strong>der</strong><br />

anfälligsten Hun<strong>der</strong>assen (MITCHELL et al., 1974). Ebenso wird von ELSE u. HANNANT<br />

(1979) die Meinung vertreten, daß Pudel bei den kleinen Rassen am meisten unter<br />

Neubildungen <strong>der</strong> Mamma leiden. Beim Chihuahua treten dagegen seltener Mammatumoren<br />

auf (BRODEY et al., 1983). Ganz allgemein läßt sich feststellen, daß reinrassige Hunde im<br />

Vergleich zu Mischlingen häufiger von Mammaneoplasien betroffen sind (DORN et al., 1968;<br />

COHEN et al., 1974).


22 2 Literaturübersicht<br />

2.4.5 Lokalisation <strong>der</strong> Tumoren<br />

Von den drei topographischen Regionen <strong>der</strong> Milchdrüse (thorakal, abdominal und inguinal)<br />

sind die 4. und 5. Mammakomplexe am meisten von Tumoren betroffen. (COTCHIN, 1958;<br />

MISDORP u. DEN HERDER, 1966; BRODEY, 1970; MAC EWEN u. WITHROW, 1996).<br />

Hier kann ein Zusammenhang mit dem größeren Gewebevolumen an diesen Stellen gesehen<br />

werden (MAC EWEN u. WITHROW, 1989). Laut einer Studie von FIDLER u. BRODEY<br />

(1967b) kommen 40 % <strong>der</strong> gesamten Tumoren im inguinalen Drüsenkomplex vor.<br />

BOSTOCK (1977) fand hier an definierten Hundepopulationen mehr als 63% . In 50%<br />

(BRODEY et al., 1983) bis 63 % (TAYLOR et al., 1976) <strong>der</strong> Fälle sind mehrere Tumoren<br />

vorhanden.<br />

2.4.6 Ätiologie <strong>der</strong> Mammatumoren<br />

Die Ätiologie des Mammatumors ist noch weitgehend ungeklärt. Endokrine Störungen<br />

begünstigen ihre Entstehung (ANDERSON, 1965). In einer Vielzahl von Studien (COTCHIN,<br />

1958; COTCHIN, 1959; FRYE, 1967; JABARA, 1969; HERNANDEZ et al., 1975; GILES et<br />

al., 1978) wird <strong>der</strong> Einfluß <strong>der</strong> Sexualhormone auf die Tumorentstehung bei Hunden<br />

beschrieben und durch folgende Beobachtungen begründet:<br />

1. Die Krankheit trifft in über 98% <strong>der</strong> Fälle weibliche Tiere.<br />

2. Eine frühzeitige Ovaryektomie (vor dem ersten Östrus) senkt das Risiko eines Mamma-<br />

tumorvorkommens.<br />

3. Exogene Progesterone können Entwicklung und Wachstum eines Tumors verursachen.<br />

Rezeptoren für Östrogen, Progesteron und Testosteron können bei Hündinnen, die an<br />

Mammatumoren erkrankt sind, nachgewiesen werden (HAMILTON, 1975; HAMILTON et<br />

al., 1977; MARTIN et al., 1979; MAC EWEN et al., 1982; JOHNSTON et al., 1994). Die<br />

Ergebnisse erlauben aber bislang keine schlüssigen Aussagen über die Rolle dieser Rezep-<br />

toren in <strong>der</strong> Tumorentstehung und Prognose (HAMILTON et al., 1977; DAHME u. WEISS,<br />

1988). Es wird vermutet, daß beim ersten Östrus präneoplastische Epithelzellen enstehen, die<br />

sich später zu Neoplasien entwickeln können (BRODEY et al., 1983). Dies mag ein Grund<br />

dafür sein, warum eine Ovariohysterektomie vor dem ersten Zyklus eine Tumorentstehung<br />

verhin<strong>der</strong>n kann. Das Tumorrisiko bei Patienten vor dem ersten Östrus liegt bei 0,5%, steigt


2 Literaturübersicht 23<br />

jedoch mit jedem weiteren Östrus auf 26 % nach zwei o<strong>der</strong> mehreren Läufigkeiten<br />

(SCHNEIDER et al., 1969). Der Einfluß einer Kastration reduziert sich daher mit zunehmen-<br />

dem Alter des Patienten (BRODEY et al., 1983).<br />

Die Tatsache, daß Progestagene zu einer vermehrten Synthese des Wachstumshormons<br />

Somatotropin führt, mag ebenfalls Einfluß auf die Tumorentstehung haben (GRÄF u. EL<br />

ETREBY, 1979).<br />

Eine Virusätiologie läßt sich hingegen zwar tierexperimentell nachweisen (GÖRTZ u.<br />

WALTER, 1986), ist beim Hund jedoch nicht nachgewiesen.<br />

2.4.7 Klinische Symptome und Befunde<br />

In den meisten Fällen bereitet die klinische Diagnose von Mammatumoren keine Schwierig-<br />

keiten (COTCHIN, 1958; FOWLER et al., 1974). Mittels Palpation läßt sich gesundes von pa-<br />

thologischem Gewebe unterscheiden. Gesundes Gewebe fühlt sich weich an, während patho-<br />

logisches Gewebe eine <strong>der</strong>be und feste Konsistenz besitzt (BRODEY et al., 1983).<br />

Differentialdiagnostisch müssen Mastitis (laktierende Hündin), fibrozystische Erkrankungen,<br />

Hauttumoren, Inguinalhernien und Lymphosarkome abgegrenzt werden (BINNIGTON et al.,<br />

1992).<br />

Bei je<strong>der</strong> präoperativen Untersuchung eines Tumorpatienten sind daher folgende Schritte<br />

durchzuführen (FERGUSON, 1985; BINNINGTON et al., 1992; JOHNSTON, 1994):<br />

1. Anamnese: Daten wie Östrus, Laktation, Alter des Patienten bei Beginn <strong>der</strong> Erkrankung,<br />

Rate des Tumorwachstums, Reaktion auf frühere Therapiemaßnahmen (Operation, Pro-<br />

gesterontherapie) und periodische Verän<strong>der</strong>ungen sind wichtige anamnestische Informa-<br />

tionen, die auch in bezug auf die Prognosestellung von Bedeutung sein können.<br />

2. Klinische <strong>Untersuchungen</strong>: Eine vollständige klinische Untersuchung liefert wie ausge-<br />

führt wichtige diagnostische Hinweise.


24 2 Literaturübersicht<br />

3. Laboruntersuchungen: Hämatologische <strong>Untersuchungen</strong> können Anämie, Leukozytose so-<br />

wie Koagulopathien aufzeigen. Eine Hyperkalzämie kann auf ein paraneoplastisches Syn-<br />

drom hinweisen.<br />

4. Röntgen: Zum Ausschluß von Lungenmetastasen sind immer Röntgenaufnahmen des<br />

Thorax in zwei Ebenen (ventro-dorsaler bzw. auch latero-lateraler Strahlengang) durch-<br />

zuführen. Das röntgenologische Erscheinungsbild und die biologische Aggressivität korre-<br />

lieren jedoch nicht. Klinische Symptome bei Lungenmetastasen sind nur erkennbar, wenn<br />

70 % o<strong>der</strong> mehr des gesamten Lungenparenchyms betroffen sind (BRODEY et al., 1983).<br />

Zu den typischen Symptomen gehören die Dyspnoe und Zyanose. Fernmetastasen, die bei<br />

an<strong>der</strong>en Organen auftreten, verursachen variable Symptome. Lymphknoten (KROOK,<br />

1954; MISDORP u. HART, 1979b) und Lunge (FIDLER u. BRODEY, 1967b; BRODEY<br />

et al., 1983) gehören zu den Organen, die am meisten von Tochtergeschwülsten betroffen<br />

sind.<br />

5. Biopsie: Die Feinnadelbiopsie wird nicht routinemäßig gefor<strong>der</strong>t, da die meisten Neo-<br />

plasien Zellen benignen und malignen Charakters ausbilden und somit die zytologische<br />

Untersuchung wenig Aussagekraft bezüglich <strong>der</strong> Tumordignität hat.<br />

2.4.8 Behandlungsmethoden<br />

Die Behandlungsmethoden zielen auf eine lokale und systemische Kontrolle <strong>der</strong> Neoplasien.<br />

Durch die lokale Behandlung wird versucht, den Primärtumor zu entfernen. Dies kann in<br />

einigen Fällen durch eine „En-Bloc-Resektion“ des betroffenen Mammatumors erreicht<br />

werden. Systemische Behandlungen sind eher selten (JOHNSTON, 1994, MAC EWEN u.<br />

WITHROW, 1996).<br />

2.4.8.1 Kurative Therapie<br />

Primäre und sekundäre Mammatumoren sind zur Zeit nur mit einer Resektion kurativ zu<br />

behandeln (MISDORP u. HART, 1979b). Die Resektion als Routineeingriff stellt eine ein-<br />

fache und erfolgreiche Behandlungsmethode (BOGDEN et al., 1974; LOAR, 1986; MAC<br />

EWEN u. WITHROW, 1989; JOHNSTON, 1994) dar. Mit einem guten Operationserfolg<br />

kann bei gutartigen Neoplasien gerechnet werden. Hingegen ist bei malignen Tumoren mit<br />

Rezidiven und Fernmetastasen zu rechnen.


2 Literaturübersicht 25<br />

Zur Entfernung <strong>der</strong> Neubildungen kamen bislang fünf unterschiedliche Operationsverfahren<br />

(Abb. 3) <strong>zum</strong> <strong>Einsatz</strong>, die im folgenden kurz beschrieben werden (GEROSA, 1981; LOAR,<br />

1986; WITHROW, 1989; HARVEY, 1990; JOHSTON, 1994):<br />

1. Nodulektomie: Diese Methode wird bei allen Tumoren, die klinisch und mammographisch<br />

unverdächtig erscheinen (Durchmesser = 5 mm), angewendet. Das Ziel des Eingriffes<br />

besteht darin, den Tumor allein zu exstirpieren.<br />

2. Einfache Mastektomie: Bei allen Karzinomen und bei fortgeschrittenen Mammakar-<br />

zinomen mit und ohne Fernmetastasen wird die einfache Mastektomie empfohlen. Der ge-<br />

samte Drüsenkörper wird dabei entfernt.<br />

3. Regionale Mastektomie: Es erfolgt die Exzision des betroffenen Drüsenkörpers sowie<br />

seiner ipsilateralen Drüsenkomplexe und Lymphknoten.<br />

4. Unilaterale komplette Mastektomie: Eine komplette Mastektomie ist geeignet, wenn<br />

mehrere Neubildungen mehrere Drüsenkörper und Lymphknoten betreffen.<br />

5. Bilaterale komplette Mastektomie: Eine komplette Resektion bei<strong>der</strong> Drüsenkörper des<br />

Tieres wird in zeitlichem Abstand durchgeführt.<br />

Abb. 3: Mastektomien beim Hund: A) bilaterale komplette, B) Nodulektomie, einfache<br />

und regionale sowie C) unilaterale komplette Mastektomien (JOHNSTON, 1994).<br />

Die Vielzahl <strong>der</strong> Methoden zeigt, daß ein optimales Verfahren bisher nicht gefunden ist. Die<br />

anatomischen Varianten <strong>der</strong> Lymphabflüsse <strong>der</strong> einzelnen Gesäugekomplexe stellen dies-


26 2 Literaturübersicht<br />

bezüglich das Hauptproblem dar. Erwiesen ist, daß in jedem Fall <strong>der</strong> betroffene Drüsenkörper<br />

mit dem entsprechenden Lymphknoten entfernt werden muß (MANN, 1984). Darüber hinaus<br />

sollen Drüsenkörper, die durch gleiche Lymphknoten verknüpft sind, in jedem Fall auch exzi-<br />

diert werden (FERGUSON, 1985). Die unvollständige Tumorresektion ist ein häufiger Befund<br />

bei <strong>der</strong> Tumorchirurgie an Hunden. Dies ist nach MISDORP u. HART (1979a) durch drei<br />

Faktoren bedingt: 1. durch das invasive Tumorwachstumverhalten, 2. durch das Operations-<br />

verfahren und schließlich 3. durch die anatomische Tumorlokalisation.<br />

Für die Auswahl <strong>der</strong> Operationstechnik ist die Art des Tumorwachstums entscheidend<br />

(MISDORP u. HART, 1979b). Die Autoren empfehlen bei expansiven Tumoren nur die<br />

einfache Mastektomie, bei infiltrativen Neubildungen hingegen eine komplette Mastektomie.<br />

Allerdings wird <strong>der</strong> Einfluß des Operationsverfahrens auf die Überlebenszeit des Tieres in <strong>der</strong><br />

Literatur kontrovers diskutiert. Während MAC EWEN et al.(1984), ALLEN u. MAHAFFEY<br />

(1989) einen Einfluß verneinen, zeigt BUSCH (1993) in einer postoperativen Verlaufsstudie,<br />

daß die Operationstechnik sehr wohl eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Überlebens-<br />

chancen eines Hundes spielt. Bei unilateraler- o<strong>der</strong> bilateraler kompletter Mastektomie wurde<br />

eine Erfolgsquote von 71,4 % festgestellt, bei Nodulektomie o<strong>der</strong> einfacher Mastektomie<br />

betrug dieser Wert lediglich 52,9 %, wobei sich die Ergebnisse auf frühzeitig diagnostizierte<br />

Neoplasien beziehen.<br />

2.4.8.2 Palliative Therapie<br />

Allen Tumorpatientinnen unter 12 Jahren mit einem guten Allgemeinzustand wird grund-<br />

sätzlich eine operative Behandlung <strong>der</strong> Neoplasien empfohlen. Nach LOAR (1986) und<br />

BRODEY et al. (1983) werden bei älteren Patientinnen wegen des erhöhten Narkoserisikos<br />

an<strong>der</strong>e konservative Methoden (Chemotherapie, Immuntherapie, Radiotherapie, Hormon-<br />

therapie) angewendet werden.<br />

2.4.8.2.1 Chemotherapie<br />

Bei Menschen gehört das Mammakarzinom zu den Tumoren, die am besten auf Chemo-<br />

therapie reagieren. Beim Auftreten von Tochtergeschwülsten kann durch eine systemische


2 Literaturübersicht 27<br />

Behandlung jedoch keine Heilung erreicht werden (WANDER u. NAGEL, 1983). Bisher liegt<br />

kein standardisiertes Protokoll zur Behandlung von Neoplasien mittels Chemotherapie bei<br />

Hunden vor. Es können unterschiedliche Zytostatika eingesetzt werden, um das Wachstum <strong>der</strong><br />

Zellen zu hemmen o<strong>der</strong> sogar Zellen zu töten. Kombinierte Therapien mit a) Cyclo-<br />

phosphamid, Vinkristin und Methothrexat bzw. b) Doxorubicin und Cyclophosphamid,<br />

zeigten nur im hoch dosierten Bereich einen antitumoralen Effekt (MAC EWEN u.<br />

WITHROW, 1989). Die Zahl <strong>der</strong> Nebenwirkungen und die Aufwendigkeit <strong>der</strong> Therapie be-<br />

grenzen ihren <strong>Einsatz</strong> in <strong>der</strong> Veterinärmedizin (JOHNSTON, 1994).<br />

2.4.8.2.2 Immuntherapie<br />

Die Immuntherapie wird bisher nur als adjuvante und postoperative Therapie empfohlen<br />

(BOGDEN et al., 1974). JOHNSTON (1994) behandelte 10 Hündinnen mit Neoplasien <strong>der</strong><br />

Milchdrüse, wovon 5 gut auf die passive Immuntherapie mit einer deutlichen Verkleinerung<br />

des Tumorvolumens reagierten.<br />

2.4.8.2.3 Radiotherapie<br />

Dieses Therapieverfahren wurde erst in wenigen Fällen (inoperable Tumoren und Karzinome<br />

mit Begleitentzündung) angewendet. Als Nebenwirkungen wird allerdings eine erhöhte Mor-<br />

bidität und eine Verstärkung <strong>der</strong> Entzündung festgestellt (MAC EWEN u. WITHROW,<br />

1989). Weiterführende Studien sind notwendig, um die Therapieerfolge <strong>der</strong> Radiotherapie bei<br />

Mammaneoplasien zu untersuchen (MAC EWEN u. WITHROW, 1996).<br />

2.4.8.2.4 Hormontherapie<br />

Zu unterscheiden sind bei <strong>der</strong> Hormontherapie die ablativen Eingriffe am hormon-<br />

produzierenden Organ, wie Ovariektomie, Adrenalektomie und Hypophysektomie sowie die<br />

additiven Verfahren unter Zugabe von Hormonen (z.B:Tamoxifen R ) (HENDERSON u.<br />

CANELLOS, 1980). Eine Ovariohysterektomie mit dem Ziel, Rezidive o<strong>der</strong> Metastasen zu<br />

verhin<strong>der</strong>n, ist <strong>zum</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Tumoroperation nicht zu empfehlen (MAC EWEN u.<br />

WITHROW, 1996).


28 2 Literaturübersicht<br />

2.4.9 Prognose<br />

Eine frühzeitige Diagnose eines Mammatumors ist entscheidend für die Prognose<br />

(BUSCH,1993). Zudem wird die Prognose von vielen Faktoren beeinflußt. Schnelles und in-<br />

vasives Wachstum, schlechte Abgrenzbarkeit, Ulzeration, ausgedehnte Tumorgröße und<br />

Metastasen sind Anzeichen für Malignität (BOSTOCK, 1975; ELSE u. HANNANT, 1977;<br />

MISDORP u. HART, 1979a; LOAR, 1986; BINNINGTON et al., 1992; BELLAH, 1994;<br />

GUTBERLET, 1994). Beson<strong>der</strong>s die Rate des Tumorwachstums, Größe des Tumors,<br />

Malignitätsgrad und Reaktion auf frühere Therapiemaßnahmen beeinflussen die Prognose<br />

erheblich (BOSTOCK, 1975; ELSE u. HANNANT, 1977; ALEEN u. MAHAFFEY, 1989).<br />

Ebenso ist das Alter des Patienten von entscheiden<strong>der</strong> prognostischer Relevanz. Das Verhält-<br />

nis gutartig zu bösartig wird im höheren Lebensalter ganz erheblich zugunsten <strong>der</strong> malignen<br />

Tumoren verschoben (DAHME u. WEISS, 1958). Lokalisation, Tumortyp und Operations-<br />

technik (geeignete Tumorresektion) sollen dagegen für die Prognoseaussage keine Relevanz<br />

haben (BOSTOCK, 1975; MISDORP u. HART, 1979a; KURZMAN u. GILBERTSON, 1986;<br />

ALLEN u. MAHAFFEY, 1989).<br />

Die Metastasierung von Tumorzellen erfolgt in <strong>der</strong> Regel über das Lymph- und/o<strong>der</strong><br />

Blutsystem:<br />

1. Lymphogener Weg: Eine regionale Lymphadenopathie weist in <strong>der</strong> Regel auf eine lym-<br />

phogene Metastasierung hin, soll jedoch bei Mammatumoren von geringer prognostischer<br />

Aussagekraft sein (MISDORP u. HART, 1979a; BINNINGTON et al., 1992). Die re-<br />

gionale Metastasierung betrifft im allgemeinen den Lymphonodus axillaris und/o<strong>der</strong> den<br />

Lymphonodus inguinalis superficialis. Selten werden die distalen Lymphknoten von<br />

Tochtergeschwülsten betroffen. BUSCH u. RUDOLPH (1995) fanden in 84,4% <strong>der</strong><br />

Inguinallymphknoten Geschwulstzellen bei Mammakarzinomen <strong>der</strong> Hündin.<br />

2. Hämatogener Weg: Die hämatogene Metastasierung ist für die Lunge auch im Zusammen-<br />

spiel mit an<strong>der</strong>en Organen (Leber, Niere, Herz, Skelett, Gehirn) typisch. Tumoren <strong>der</strong><br />

inguinalen Milchdrüse metastasieren mehr in die Lunge als die thorakalen Milchdrüsen<br />

(MISDORP u. HART, 1979a). Die meisten Todesfälle bei den Mammatumorträgerinnen<br />

werden durch Lungenmetastasen verursacht (BRODEY et al., 1983).


2 Literaturübersicht 29<br />

Eine Korrelation zwischen Häufigkeit von Geschwulsteinbrüchen in Tumorgefäße einerseits<br />

und an<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Anwesenheit von Alter <strong>der</strong> Hündin, Lokalisation <strong>der</strong> Neoplasie, Ulzeration,<br />

Entzündung, Wachstumsart, Kapselbildung, Nekrose, Blutung, Tumorgröße und<br />

Verlaufsstudien mit Metastasierung haben GUTBERLET u. RUDOLPH (1996) gegeben.


30 3 Material und Methoden<br />

3 Material und Methoden<br />

3.1 Beschreibung <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>- und Lichtleitsysteme sowie <strong>der</strong> verwendeten<br />

Gerätetechnik<br />

3.1.1 <strong>Laser</strong>system<br />

Um mit minimaler Invasivität eine Koagulation des Tumorvolumens zu erreichen, wurde bei<br />

allen in vitro- und in vivo-<strong>Untersuchungen</strong> als Strahlungsquelle ein Dauerstrich-Nd:YAG<br />

(Neodymium:Yttrium Aluminium Granat)-<strong>Laser</strong> des Typs LFK 004 (Fa. Gefell) angewendet.<br />

Der verwendete <strong>Laser</strong> hat eine maximale Ausgangsleistung von 35 Watt und ist <strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>klasse 4 gemäß DIN VDE 0837 zuzuordnen. Dementsprechend wurden alle in <strong>der</strong> Un-<br />

fallverhütungsvorschrift „<strong>Laser</strong>strahlung“ gefor<strong>der</strong>ten Maßnahmen ergriffen, um eine Gefähr-<br />

dung durch freigesetzte <strong>Laser</strong>strahlung zu vermeiden.<br />

Hierzu gehören:<br />

1. Kennzeichnung des Raumes, in dem mit dem <strong>Laser</strong> gearbeitet wird, als „Gefahren-<br />

bereich“.<br />

2. Installation einer optischen Warnlampe.<br />

3. Schutz <strong>der</strong> Augen durch Verwendung entsprechen<strong>der</strong> <strong>Laser</strong>schutzbrillen.<br />

4. Verzicht auf den <strong>Einsatz</strong> von chirurgischen Instrumentarien mit reflektierenden Flächen.<br />

Darüber hinaus mußten alle im OP-Raum anwesenden Personen über die Gefährdung<br />

informiert sein. Desweiteren erfolgte durch die Prüfstelle <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>- und Medizin-<br />

Technologie gGmbH, Berlin eine Prüfung auf Einhaltung <strong>der</strong> vorgeschriebenen Grenzwerte,<br />

insbeson<strong>der</strong>e unter dem Aspekt, daß <strong>der</strong> <strong>Laser</strong> als technisches Gerät im OP betrieben wird und<br />

daher <strong>der</strong> notwendigen Sicherheit und den sich daraus ergebenden technischen For<strong>der</strong>ungen<br />

entsprechen muß.


3.1.2 <strong>Laser</strong>-Applikator mit spezifischer Abstrahlcharakteristik<br />

3 Material und Methoden 31<br />

Es wurden Applikatoren (Anfertigung: LMTB) mit 7 French Durchmesser und einer Länge<br />

von 2,0 und 3,0 cm eingesetzt, die an flexible Lichtleiter (Fa. Schott, Wiesbaden) adaptiert<br />

sind. Diese <strong>Laser</strong>applikatoren (Abb. 4) sollen eine diffuse Abstrahlcharakteristik (bei hoher<br />

mechanischer Stabilität), die durch eine spezielle Frosttechnik zur Anrauhung des distalen<br />

Faserendes erreicht wurde, zeigen und eine gleichmäßige räumliche Verteilung <strong>der</strong> Strah-<br />

lungsleistung über ihre gesamte Oberfläche gewährleisten.<br />

Es galt zu prüfen, ob <strong>der</strong> diffus abstrahlende Applikator für den <strong>Einsatz</strong> an Tumoren <strong>der</strong><br />

Milchleisten geeignet ist.<br />

Abb. 4: Diffus abstrahlen<strong>der</strong> <strong>Laser</strong>applikator für die LITT-Therapie.<br />

3.1.3 Einführungsset zur perkutanen Anwendung<br />

Zur Einführung kam das am LMTB entwickelte LITT-Set (in Zusammenarbeit mit Fa.<br />

B.BRAUN, Melsungen). Dieses Set besteht aus einem Punktionsbesteck (Punktionsnadel,<br />

Führungsdraht, Mandrin und Trokar) und einem einseitig verschlossenen transparenten Hüll-


32 3 Material und Methoden<br />

katheter, <strong>der</strong> aus hitzebeständigem (bis 250°C) Kunststoff besteht (Abb. 5), und mit dessen<br />

Hilfe <strong>der</strong> Lichtleiter in das zu behandelnde Gewebe eingebracht wird.<br />

Abb. 5: Gesamtes Applikationsset für die LITT-Therapie: a: Punktionskanüle,<br />

3.1.4 Leistungsmeßgerät<br />

b: Führungsdraht, c: Mandrin, d: Trokar sowie e: Hüllkatheter.<br />

Zur Überprüfung <strong>der</strong> Ausgangsleistung des <strong>Laser</strong>s direkt am Applikator wurde ein spezielles<br />

Leistungsmeßgerät „MY Test“(Fa. MARTIN, Tuttlingen) verwendet (Abb.6). Das Gerät be-<br />

steht im wesentlichen aus einer Ulbrichtkugel, in die <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>applikator eingebracht wird.<br />

Die Kugel ist auf ihrer Innenseite mit hochreflektierendem Bariumsulfat beschichtet, so daß<br />

sich ein konstantes Strahlungsfeld aufbaut, welches mittels eines Detektors erfaßt wird. Die<br />

Ausgangsleistung des <strong>Laser</strong>s wurde vor Beginn je<strong>der</strong> LITT-Therapie gemessen, um die Kali-<br />

brierung des <strong>Laser</strong>s zu überprüfen und eventuelle Defekte am Applikator zu erkennen.


3 Material und Methoden 33<br />

Abb. 6: Digitales Leistungsmeßgerät für diffus abstrahlende <strong>Laser</strong>applikatoren.<br />

3.2 Bestrahlungsplanung<br />

3.2.1 Beschreibung des Ultraschallsystems<br />

Um das Tumorvolumen prä- und postoperativ bestimmen zu können, wurde eine Ultraschall-<br />

untersuchung durchgeführt. Es wurde ein US-System <strong>der</strong> Fa. Medical Systems/Philips (Santa<br />

Ana, USA) mit einem 10 MHz Schallkopf verwendet.<br />

3.2.2 Beschreibung des Computersimulationsprogramms<br />

Da ein on-line Monitoring <strong>der</strong> aktuellen Gewebetemperaturen im biologischen Gewebe<br />

schwierig ist, wurde ein Computersimulationsprogramm angewendet (ROGGAN u.<br />

MÜLLER, 1993). Ausgehend von den Parametern, die für die Wirksamkeit <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>strahlung<br />

entscheidend sind, nämlich <strong>Laser</strong>leistung, Applikationszeit und optische Eigenschaften des<br />

Gewebes, läßt sich rechnerisch die Größe <strong>der</strong> zu erwartenden Koagulationszone ermitteln. Die<br />

Bestimmung <strong>der</strong> aktuellen Strahlungsverteilung erfolgt dabei durch eine Monte-Carlo-Simu-<br />

lation einzelner Photonenwege. Mit Hilfe dieses Programms ist es möglich, eine Bestrah-


34 3 Material und Methoden<br />

lungsplanung ähnlich wie in <strong>der</strong> Radiologie durchzuführen. Vor je<strong>der</strong> Behandlung wurden die<br />

geeigneten <strong>Laser</strong>parameter und Behandlungszeiten basierend auf den in vitro-Untersuchung-<br />

sergebnissen festgelegt.<br />

3.3 In vitro-<strong>Untersuchungen</strong> an isolierten Mammatumorpräparaten zur<br />

Auswahl geeigneter <strong>Laser</strong>parameter<br />

Gegenstand <strong>der</strong> <strong>Untersuchungen</strong> waren 30 spontan entstandene Mammatumoren bei 20 Hün-<br />

dinnen verschiedener Rassen, die in <strong>der</strong> Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere <strong>der</strong> Freien<br />

Universität Berlin im Zeitraum von Oktober 1993 bis Dezember 1994 reseziert wurden. Das<br />

Körpergewicht <strong>der</strong> operierten Tiere variierte zwischen 5,2 und 38,0 kg, das Durchschnittsalter<br />

lag bei 12,4 Jahren. Unterbringung und Operation <strong>der</strong> Tiere erfolgten in <strong>der</strong> Klinik und Poli-<br />

klinik für kleine Haustiere <strong>der</strong> Freien Universität Berlin, Standort Düppel. Die in vitro-<br />

Versuchsdurchführung erfolgte in <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-und Medizin-Technologie gGmbH an <strong>der</strong> Freien<br />

Universität Berlin, Standort Steglitz.<br />

Die Gewebeproben wurden unmittelbar nach Entnahme weiterbehandelt und untersucht.<br />

3.3.1 In vitro-LITT<br />

Zunächst erfolgte die perkutane Punktion des Tumors mittels Punktionskanüle (Abb. 7a u. b)<br />

unter US-Kontrolle. Nach <strong>der</strong> Punktion wurde <strong>der</strong> Führungsdraht ins Gewebe vorgeschoben,<br />

um die Positionierung des Trokars mit Mandrin vornehmen zu können (Abb. 8). Nachdem<br />

<strong>der</strong> Trokar entfernt wurde, konnte <strong>der</strong> Hüllkatheter eingeführt werden. Der Hüllkatheter wurde<br />

dabei zentral im Behandlungsvolumen plaziert und diente als Aufnahme für den <strong>Laser</strong>-<br />

applikator (Abb. 9).


Punktionskanüle<br />

Punktionskanüle<br />

3 Material und Methoden 35<br />

Milchdrüse<br />

pathologisches<br />

Gewebe<br />

Milchdrüse<br />

Abb. 7a, b: Punktion des Mammatumors: a: laterale Ansicht und b: ventrale Ansicht.


36 3 Material und Methoden<br />

Trokar<br />

Mandrin<br />

Führungsdraht<br />

pathologisches<br />

Gewebe<br />

Milchdrüse<br />

Abb. 8: Einführung von Mandrin und Trokar über den Führungsdraht (laterale Ansicht).<br />

Hüllkatheter<br />

Mandrin<br />

diffus abstrahlen<strong>der</strong><br />

Applikator<br />

pathologisches<br />

Gewebe<br />

Milchdrüse<br />

Abb. 9: Einführung des Applikators und des Hüllkatheters durch den Trokar (laterale<br />

Ansicht).


Es erfolgten Bestrahlungsserien mit folgenden Parametern (Tab. 3):<br />

Tabelle 3: Bestrahlungszeiten und <strong>Laser</strong>leistung <strong>der</strong> in vitro-<strong>Untersuchungen</strong>.<br />

Expositionszeit<br />

(Sekunden)<br />

<strong>Laser</strong>leistung (Watt)<br />

(1. Serie)<br />

3 Material und Methoden 37<br />

<strong>Laser</strong>leistung (Watt)<br />

(2. Serie)<br />

300 5 7,5<br />

450 5 7,5<br />

600 5 7,5<br />

750 5 7,5<br />

900 5 7,5<br />

Für jede konstante Expositionszeit und <strong>Laser</strong>leistung wurden jeweils fünf <strong>Laser</strong>applikationen<br />

durchgeführt.<br />

3.3.2 Beurteilungskriterien<br />

3.3.2.1 Makroskopische <strong>Untersuchungen</strong><br />

Nach Abschluß <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>bestrahlung wurde eine makroskopische Untersuchung <strong>der</strong> Geo-<br />

metrie <strong>der</strong> enstandenen Koagulationszonen durchgeführt. Zu diesem Zweck wurde das jewei-<br />

lige Präparat in <strong>der</strong> Applikatorebene aufgeschnitten, die Geometrie <strong>der</strong> Thermonekrosen unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> applizierten Dosis und Dosisleistung makroskopisch bestimmt und mit-<br />

tels Lineal in ihrer Längs- sowie Querausdehnung vermessen. Jede Messung wurde fünfmal<br />

wie<strong>der</strong>holt.<br />

3.3.2.2 Histologische <strong>Untersuchungen</strong><br />

Von den bestrahlten Mammatumoren wurden Proben entnommen und in zwei Hälften geteilt.<br />

Eine Hälfte wurde in flüssigem Stickstoff schockgefroren ( -140 °C) Anschließend wurden ca.<br />

10 µm dicke Schnitte am Mikrotom-Kryostat (Fa. MICROM, Heidelberg) hergestellt. Die<br />

an<strong>der</strong>e Hälfte wurde in 4% Formalin für 48 Stunden fixiert, über 24 Stunden im Autotech-<br />

nicon entwässert und in Paraffin eingebettet. Danach wurden am Schlittenmikrotom (Fa.<br />

MICROM, Heidelberg) 5 µm dicke Schnitte erstellt. Mittels Hämatoxillin und Eosin (HE),


38 3 Material und Methoden<br />

Trichromfärbung nach Masson Goldner sowie einer nitro blue tetrazolium chloride (NBTC)-<br />

Färbung erfolgte eine Einfärbung <strong>der</strong> Schnitte.<br />

Die HE- und die Masson-Goldner-Färbung (BÖCK, 1989) wurden aus Gründen <strong>der</strong> rou-<br />

tinemäßigen Diagnostik verwendet, wobei bei <strong>der</strong> MG-Färbung die Kerne braunschwarz, das<br />

Zytoplasma schwachorange bis rot, die Erytrozyten leuchtend rot, Fibrin rot, Bindegewebe<br />

und Schleim grün sowie Muskelgewebe blaßrot gefärbt werden.<br />

In einer zweiten Serie wurden Gefrierschnitte mit NBTC angefärbt. Die bläuliche Farb-<br />

sättigung ist proportional <strong>zum</strong> NADH-Gehalt (Nikotinamid-Adenin-Dinukleotid) in den be-<br />

trachteten Zellen, wobei vitale Zellen dunkelblau und nicht vitale hellblau gefärbt werden<br />

(NEUMANN et al., 1991).<br />

Die so präparierten Schnitte wurden zur Auswertung und Beurteilung nach folgenden<br />

Kriterien histologisch untersucht und verglichen:<br />

1. Lokalisation des untersuchten Areals im Tumor.<br />

2. Erkennbarkeit von Zellschädigungen anhand <strong>der</strong> verschiedenen Anfärbungen.<br />

3.3.2.3 Statistische Auswertung <strong>der</strong> Meßwerte<br />

Für die durchgeführten Meßzyklen wurde eine statistische Auswertung entsprechend den<br />

nachfolgenden Formeln durchgeführt:<br />

• arithmetischer Mittelwert<br />

1<br />

x =<br />

n<br />

n<br />

∑<br />

i=<br />

1<br />

x i<br />

x ...Mittelwert; n...Anzahl <strong>der</strong> Messungen; xi... Einzelmeßwert


• Standardabweichung<br />

s =<br />

1<br />

n 1<br />

n<br />

2<br />

∑δ<br />

i<br />

δ i i<br />

− i=<br />

1<br />

= x − x<br />

s...Standardabweichung; n...Anzahl <strong>der</strong> Messungen;<br />

δ i ...Fehler <strong>der</strong> Einzelmessung<br />

• 95% - Vertrauensbereich<br />

t s<br />

Meßergebnis = x ±<br />

n<br />

⋅<br />

t (n=5; p=95%) = 2,776<br />

3 Material und Methoden 39<br />

x ...Mittelwert; t...Quantil <strong>der</strong> t - Verteilung, abhängig von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

Messungen n (n=5) und <strong>der</strong> gewählten Sicherheitswahrscheinlichkeit<br />

p(p=95%); s...Standardabweichung; n...Anzahl <strong>der</strong> Messungen<br />

• prozentualer Fehler <strong>der</strong> Einzelmessung<br />

f<br />

p<br />

xi − x<br />

= ⋅100%<br />

x<br />

x ...Mittelwert; xi...Einzelmeßwert<br />

Dies diente <strong>zum</strong> einem zur Fehleranalyse <strong>der</strong> Meßwerte und <strong>zum</strong> an<strong>der</strong>en zur besseren<br />

Darstellung <strong>der</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> Koagulationsausdehnung von <strong>Laser</strong>leistung und/o<strong>der</strong><br />

Expositionszeit.


40 3 Material und Methoden<br />

3.4 In vivo-<strong>Untersuchungen</strong><br />

Die <strong>Untersuchungen</strong> fanden in <strong>der</strong> Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere <strong>der</strong> FUB statt.<br />

3.4.1 Patientenauswahl<br />

Für die Auswahl <strong>der</strong> Patientinnen für die LITT-Therapie wurden folgende Auswahlkriterien<br />

festgelegt (Tab. 4):<br />

Tabelle 4: Kriterien zur Auswahl von Patientinnen für die LITT.<br />

Kriterium Indikation<br />

Alter<br />

Fernmetastasen<br />

Tumorlokalisation<br />

Tumorspezifikation<br />

über 10 Jahre<br />

keine<br />

nur lokal<br />

solitär<br />

Entsprechend den Kriterien wurde an sieben Hündinnen eine LITT-Therapie durchgeführt.<br />

3.4.2 Vorbereitung und Anästhesie<br />

Die Narkose wurde durch intravenöse Applikation von Methohexital (8mg/kg) eingeleitet und<br />

nach trachealer Intubation mit Inhalation eines Isofluran-Lachgas-Sauerstoffgemisches fort-<br />

gesetzt.<br />

Anschließend wurde das Tier in Rückenlage auf dem OP-Tisch positioniert und die ventrale<br />

Abdomenhälfte geschoren. Im Operationssaal erfolgten Hautdesinfektion und steriles<br />

Abdecken in üblicher Weise.<br />

Zur Infektionsprophylaxe erhielten die Patientinnen postoperativ Amoxicillin (20mg/kg) (Fa.<br />

WDT, Garbsen) i.v. und Dexamethason in DMSO (Fa. CPPharma, Burgdorf) topisch, wobei<br />

an den beiden folgenden Tagen die lokale Behandlung fortgesetzt wurde.<br />

In <strong>der</strong> Vorbereitungsphase wurden mittels Ultraschall die zu behandelnden Tumorvolumina<br />

ermittelt. Während <strong>der</strong> Ultraschalluntersuchung wurde sowohl die Quer- als auch die Längs-


3 Material und Methoden 41<br />

ausdehnung des Tumors erfaßt, an Hand <strong>der</strong>er die Tumorvolumina bestimmt werden konnten<br />

(Abb. 10):<br />

4<br />

VTumor = π ⋅ abc<br />

a, b, c...Halbachsen des Ellipsoids<br />

3<br />

3.4.3 Operationsverlauf<br />

-x/+x latero-lateral<br />

-y/+y caudo-cranial<br />

-z/+z ventro-dorsal<br />

Milchdrüse<br />

Tumor<br />

-x<br />

-z<br />

a<br />

+y<br />

-y<br />

Abb. 10: Vermessung <strong>der</strong> Ultraschallbil<strong>der</strong>.<br />

Analog zu den in vitro-<strong>Untersuchungen</strong> wurden die Tumoren perkutan punktiert. Mit Hilfe<br />

des Einführungssets und des diffus streuenden <strong>Laser</strong>applikators konnte die <strong>Laser</strong>strahlung im<br />

Zentrum des Behandlungsvolumens appliziert werden. Nach Kalibrierung des <strong>Laser</strong>s wurden<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Tumorgröße folgende Bestrahlungsparameter verwendet: Die distale<br />

Ausgangsleistung betrug für alle Behandlungen 5 Watt, die Expositionszeiten 450 (2 Fälle)<br />

bis 600 (5 Fälle) Sekunden. Während <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>bestrahlung wurde die Haut des behandelten<br />

c<br />

+z<br />

b<br />

+x


42 3 Material und Methoden<br />

Gebietes mit Kochsalzlösung (T ca. 4 °C) gekühlt, um die Bildung eines reaktiven Ödems<br />

infolge <strong>der</strong> applizierten Energie zu verhin<strong>der</strong>n. Nach abgeschlossener <strong>Laser</strong>bestrahlung wurde<br />

die Abkühlung für weitere 4 Stunden mittels kalter Kompressen fortgesetzt.<br />

3.4.4 Beurteilungskriterien bei den Nachuntersuchungen<br />

Die Patientinnen wurden 7, 14 und 60 Tage post operationem nachuntersucht.<br />

Nach Erhebung <strong>der</strong> Anamnese (Fieber, Anorexie, Algesie) wurde das behandelte Gebiet einer<br />

Inspektion zur Überprüfung des Verlaufs <strong>der</strong> Wundheilung unterzogen. Kriterien dabei waren:<br />

Schwellungen, Rötungen, Serom, Hämatom, Wundrandnekrosen, Infektion, Ulzerationen,<br />

nässende o<strong>der</strong> blutende Mamillensekretion.<br />

Anschließend wurde eine Palpation des Operationsgebietes an den nichtsedierten Patienten<br />

durchgeführt und mittels Ultraschall die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> geometrischen Ausmaße <strong>der</strong><br />

Tumorvolumina bestimmt.


4 Ergebnisse<br />

4.1 Methodologie<br />

4 Ergebnisse 43<br />

Es konnte gezeigt werden, daß <strong>der</strong> Nd:YAG-<strong>Laser</strong> mit einer Wellenlänge von λ= 1064 nm in<br />

Zusammenhang mit einem 7 French Applikator das geeignete Gerät zur Durchführung einer<br />

LITT-Therapie bei Mammatumoren an Hunden ist.<br />

Für die klinische Einsetzbarkeit bewährte sich ein LITT-Applikator mit einer Länge von 20<br />

mm (Abb.11).<br />

Die eingesetzten Applikatoren zeigten eine diffuse Abstrahlcharakteristik im untersuchten<br />

Tumorgewebe, wobei Koagulationszonen erzeugt wurden, die die gesamte Applikatorober-<br />

fläche vollständig umschlossen. Offensichtlich wurde die <strong>Laser</strong>strahlung gleichmäßig in alle<br />

Raumrichtungen emittiert.<br />

Auch das eingesetzte Einführungsset war geeignet. Es traten keine Gewebeschäden durch<br />

möglicherweise mechanisch und/o<strong>der</strong> thermisch irritierte Applikatoren auf.<br />

Abb. 11: Diffus abstrahlen<strong>der</strong> <strong>Laser</strong>applikator für die LITT-Therapie.


44 4 Ergebnisse<br />

4.2 Ergebnisse <strong>der</strong> in vitro-<strong>Untersuchungen</strong><br />

4.2.1 Makroskopische Bewertungen<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> makroskopischen Messungen ergab zusammengefaßt folgendes:<br />

Bei den Präparaten konnte das Entstehen von Koagulationseffekten, die eine ellipsoide Form<br />

aufwiesen, beobachtet werden. Das Ausmaß <strong>der</strong> Koagulationszone korrelierte dabei direkt mit<br />

<strong>der</strong> <strong>Laser</strong>leistung und <strong>der</strong> Expositionszeit (Tab. 5, Abb. 12, 13). Bei Verwendung des diffus<br />

abstrahlenden <strong>Laser</strong>applikators war außerdem keine Karbonisation des umgebenden Gewebes<br />

zu erkennen.<br />

Tabelle 5: Koagulationsgröße in Abhängigkeit von <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>leistung und Expositionszeit.<br />

<strong>Laser</strong>leistung Expositionszeit Koagulationsausdehnung<br />

[Watt] [Sekunden] längs zur Appl.-achse<br />

5<br />

7,5<br />

300<br />

450<br />

600<br />

750<br />

900<br />

300<br />

450<br />

600<br />

750<br />

900<br />

[mm]<br />

14,2<br />

17,0<br />

21,2<br />

22,8<br />

23,4<br />

23,0<br />

24,6<br />

27,6<br />

28,0<br />

28,6<br />

Die Einzelauswertungen sind in Tabelle 16-21 (Anhang) dargestellt.<br />

quer zur Appl.-achse<br />

[mm]<br />

9,6<br />

10,6<br />

12,0<br />

15,6<br />

16,6<br />

11,0<br />

13,4<br />

16,4<br />

18,2<br />

18,4


Volumen [mm³]<br />

5000<br />

4500<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

200 300 400 500 600 700 800 900 1000<br />

Zeit [s]<br />

5 Watt<br />

7.5 Watt<br />

4 Ergebnisse 45<br />

Abb. 12: Graphische Darstellung <strong>der</strong> Koagulationsgröße in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>leistung und <strong>der</strong> Expositionszeit.<br />

temperaturstabiler<br />

Schutzkatheter<br />

Trokar<br />

Lichtwellenleiter<br />

normal<br />

Gewebe<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Applikator<br />

pathologisch<br />

Abb. 13 : Simulationsdarstellung <strong>der</strong> Koagulationsausdehnung bei 300 (1), 450 (2),<br />

600 (3), 750 (4) u. 900 (5) Sekunden Bestrahlungszeit.


46 4 Ergebnisse<br />

4.2.2 Histologische Bewertungen<br />

In allen untersuchten Proben zeigt sich ein einheitlich verän<strong>der</strong>tes Muster:<br />

1. Ausprägung einer zentral gleichmäßigen Nekrose, die von einem Areal mit verkleinerten<br />

Zellen umgeben ist. Daran schließt sich unverän<strong>der</strong>tes Gewebe an.<br />

2. Nach <strong>der</strong> Einfärbung <strong>der</strong> Gewebeschnitte stellten sich die Verän<strong>der</strong>ungen wie folgt dar<br />

(Tab. 6):<br />

HE und Trichrom-Färbung n. Masson-Goldner lassen im Gegensatz zu NBTC-Färbung keine<br />

Feinauflösung von vitalem zu avitalem Gewebe zu. Während durch eine HE und Trichrom-<br />

Färbung nur die zentrale Nekrose vom thermisch geschädigten Rand (Schrumpfung, spindel-<br />

artig ausgezogenes Zytoplasma) unterschieden werden kann (Abb. 14), erlaubt die NBTC-<br />

Färbung eine weitere Differenzierung. Die zentrale Nekrose besteht <strong>zum</strong> einen aus einem<br />

vollständig koagulierten Zentrum, in dem keinerlei Zellstrukturen erkennbar sind, und <strong>zum</strong><br />

an<strong>der</strong>en aus einem schmalen Nekroserand, <strong>der</strong> noch einzelne Strukturen erkennen läßt.<br />

Tabelle 6: Zellstrukturverän<strong>der</strong>ungen bei unterschiedlichen Anfärbungen.<br />

Färbung Zellstrukturverän<strong>der</strong>ungen (Zonen)<br />

HE Nekrose, Amorphus<br />

Trichrom-Färbung nach<br />

Masson Goldner<br />

Zentrale Zone Randzone<br />

Eosinophilie<br />

Nekrose, Amorphus hell-<br />

orange<br />

NBTC Amorphus - grau-blaues<br />

Zentrum,<br />

hell-blaue Peripherie<br />

Verkleinerte Zellkerne<br />

spindelartig ausgezogenes<br />

Zytoplasma, stärkere<br />

Anfärbbarkeit<br />

Verkleinerte Zellkerne,<br />

spindelartig ausgezogenes<br />

Zytoplasma, stärkere<br />

Anfärbbarkeit<br />

a: Mischung zwischen hell-<br />

und dunkel-blauen-Zellen<br />

b: Dunkel-blauen-Zellen


4 Ergebnisse 47<br />

Abb. 14: Histologische Darstellung eines Mammatumors nach <strong>der</strong> LITT-Therapie<br />

(HE, Vergr. x 20). Die Verän<strong>der</strong>ungen (Nekrose) sind Folge <strong>der</strong> durch Verdampfung<br />

interstitieller Flüssigkeit verursachten Zytolyse. Parameter: Expositionszeit - 600<br />

Sekunden; <strong>Laser</strong>leistung - 5 Watt.<br />

Die in HE und Trichrom-Färbung einheitliche Zone thermischer Schädigung ist in <strong>der</strong> NBTC<br />

Färbung nochmals zweigeteilt erkennbar(Abb. 15):<br />

1. eine <strong>der</strong> Nekrose naheliegende Zone, die vitale und avitale Zellen in unterschiedlichem<br />

Verhältnis enthält,<br />

2. eine Zone mit vorwiegend vitalen Zellen, die in das unbeschädigte Gewebe übergeht.<br />

Im nicht bestrahlten Tumorgewebe ist die Zellstruktur weiterhin vital. Es sind keine thermisch<br />

bedingten morphologischen Schädigungen (Koagulation) aufgetreten.


48 4 Ergebnisse<br />

Abb. 15: Gefrierschnitt eines Mammatumors nach <strong>der</strong> LITT-Therapie (NBTC<br />

Färbung, Vergr. x 20). In <strong>der</strong> Abbildung ist die Begrenzung <strong>der</strong> Koagulationszone<br />

sichtbar (Pfeile). Parameter: Expositionszeit - 600 Sekunden; <strong>Laser</strong>leistung - 5 Watt.<br />

4.3 Ergebnisse <strong>der</strong> in vivo-<strong>Untersuchungen</strong><br />

4.3.1 Bestrahlungsplanung<br />

4.3.1.1 Ultraschallmammographie<br />

Bei allen sieben Patientinnen konnte die Raumfor<strong>der</strong>ung sonographisch dargestellt werden,<br />

wobei sich das Tumorgewebe als echoarme Struktur lokalisieren ließ. Vorteilhaft wirkte sich<br />

dabei die oberflächliche Lokalisation des Tumors aus, da:<br />

1. eine direkte Zuordnung von Tastbefund und Sonogramm möglich war,<br />

2. eine gleiche Patientenlage bei Sonographie und LITT-Theraphie gewährleistet war.<br />

Alle 7 Fälle konnten postoperativ ausgewertet werden.


4.3.1.2 Simulationsrechnung<br />

4 Ergebnisse 49<br />

In <strong>der</strong> praktischen Anwendung konnten bei allen Patientinnen durch eine kombinierte Durch-<br />

führung von Ultraschalluntersuchungen und einer klinischen Inspektion die Anzahl <strong>der</strong> zu be-<br />

handelnden Mammatumore, ihre Lokalisation sowie ihre jeweiligen geometrischen Abmes-<br />

sungen bestimmt werden. Bei vier Patientinnen wurde ein Durchmesser bis zu 3 cm und bei<br />

weiteren drei Patientinnen von mehr als 3 cm (klinisch-adspektorisch) ermittelt. Mit Hilfe des<br />

Computersimulationsprogrammes konnte präoperativ eine Bestrahlungsplanung für die LITT-<br />

Therapie erfolgen, wobei bei einer <strong>Laser</strong>leistung von 5 Watt und einer Expositionszeit von<br />

600 Sekunden ein Koagulationsvolumen von ca. 2,5 - 3 cm im Durchmesser erwartet werden<br />

kann (Abb. 16).<br />

Für die praktische Durchführung <strong>der</strong> LITT hatte dies die Überlegung zur Folge, daß bei allen<br />

Tumoren mit einem Durchmesser von mehr als 3 cm (Fall Nr. 2, 5 und 6)<br />

Mehrfachapplikationen erfor<strong>der</strong>lich waren, um eine sichere Therapie zu gewährleisten.<br />

Abb. 16: Computergestützte Simulationsrechnung <strong>der</strong> Gewebewirkung für eine<br />

<strong>Laser</strong>leistung von 5 Watt und eine Bestrahlungszeit von 600 Sekunden.


50 4 Ergebnisse<br />

4.3.2 Entwickelte Operationsmethodik<br />

4.3.2.1 Durchführung <strong>der</strong> Punktion und Positionierung des Applikators<br />

Mit <strong>der</strong> linken Hand fixierte <strong>der</strong> Chirurg den Tumor, während mit <strong>der</strong> rechten Hand die perku-<br />

tane Punktion durchgeführt wurde. Die Punktionsnadel wurde dabei parallel zur Bauchdecke,<br />

caudo-cranial plaziert. In einem Fall mußte die Punktionsnadel aufgrund des großen Tumor-<br />

volumens in Richtung ventro-dorsal gesetzt werden. Wegen <strong>der</strong> meist dünnen Haut sowie <strong>der</strong><br />

harten Konsistenz <strong>der</strong> Tumoren erfolgte die Punktion ausschließlich mit einer Abbocath-T<br />

14G ( Hersteller Abbot Ireland LTD, Sligo) unter maximalem Druck, wobei eine gute Sicht-<br />

barkeit des Tumorvolumens unter Ultraschallkontrolle entscheidend für eine exakte Punktion<br />

war. Nach <strong>der</strong> Tumorpunktion konnte die Positionierung <strong>der</strong> Applikatoren präzise durchge-<br />

führt werden. Während <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>ung wurde die oberflächliche Wärmeausbreitung durch<br />

Finger-Kontakt kontrolliert. Eine exakte Steuerung des Koagulationsprozesses im Tumor-<br />

bereich war nicht möglich.<br />

4.3.2.2 Kühlung <strong>der</strong> Hautoberfläche<br />

Es zeigte sich, daß die externe Kühlung für jede <strong>Laser</strong>behandlung essentiell ist. Nur bei <strong>der</strong><br />

Behandlung <strong>der</strong> ersten Patientin (Fall Nr. 1) hatte keine effektive Kühlung stattgefunden, was<br />

die Entwicklung einer Hautnekrose zur Folge hatte, die über ca. 21 Tage makroskopisch zu<br />

beobachten war. In diesem Fall wurde eine intensive Hyperämie und Ödembildung während<br />

<strong>der</strong> <strong>Laser</strong>behandlung beobachtet, die sich eine Stunde postoperativ weiter ausprägte. Bei den<br />

übrigen sechs Tieren, bei denen eine kontinuierliche Kühlung mit Kochsalzlösung stattge-<br />

funden hatte, wurden keine ernsthaften Komplikationen beobachtet.<br />

4.3.2.3 Methodische Komplikationen<br />

Die gesamte <strong>Laser</strong>behandlung erwies sich als komplikationsarm. Der Blutverlust war gegen-<br />

über einem chirurgischen Eingriff minimal. Das gesamte Applikationsset konnte in <strong>der</strong> Regel<br />

einfach und präzis plaziert werden, wobei Probleme wie z.B. Bruch <strong>der</strong> Punktionsnadel im<br />

Tumor o<strong>der</strong> Beschädigungen am Applikator in keinem Fall vorkamen.


4.3.3 Nachbereitung und Nachuntersuchungen<br />

4.3.3.1 Postoperative medizinische Versorgung<br />

4 Ergebnisse 51<br />

Ziel einer Wundbehandlung in <strong>der</strong> postoperativen Periode ist die Verhin<strong>der</strong>ung einer Wund-<br />

infektion und das Erreichen einer raschen, funktionsgerechten Regeneration des zerstörten Ge-<br />

webes. Mit <strong>der</strong> LITT-Therapie sind keine Wundinfektionen aufgetreten, und das Gewebe<br />

zeigte keine Traumatisierung. In <strong>der</strong> ersten Postoperativphase erfolgte die medizinische Ver-<br />

sorgung, die solange fortgesetzt wurde, bis <strong>der</strong> Patient sich ausreichend erholt und sein Zu-<br />

stand sich nach <strong>der</strong> Narkose normalisiert hatte.<br />

Die postoperative Medikation bestand in einer Fortführung <strong>der</strong> Lokalbehandlung mittels<br />

Kochsalzlösung und Dexamethason in DMSO und eine Antibiotika-Therapie. Die Hündinnen<br />

blieben ca. 4 Stunden nach <strong>der</strong> Behandlung zur Beobachtung in <strong>der</strong> Tierklinik, wobei während<br />

dieser Zeit <strong>der</strong> Tumor sorgfältig mit kalten Kompressen gekühlt wurde. Dem Tierbesitzer<br />

wurde darüber hinaus eine regelmäßige Wie<strong>der</strong>holung (4 Tage) <strong>der</strong> Lokalbehandlung em-<br />

pfohlen. Die Antibiotikaprophylaxe wurde bis <strong>zum</strong> 10. postoperativen Tag fortgesetzt.<br />

4.3.3.2 Nachuntersuchungen (Klinisches Bild)<br />

Durch Anamnese, Inspektion und Palpation erfolgten jeweils ausführliche <strong>Untersuchungen</strong><br />

mit folgenden zusammenfassenden Ergebnissen:<br />

0. Tag - Die klassischen Entzündungssymptome wie Rötung, Schwellungen und Druckdolenz<br />

im Bereich <strong>der</strong> Wunde sind bereits eine Stunde nach <strong>der</strong> LITT beobachtet worden. Alle<br />

behandelten Patientinnen wiesen einen problemlosen postoperativen Verlauf auf. Es traten<br />

we<strong>der</strong> Fieber noch Wundinfektionen auf. Jedoch wurde in den ersten 4 Stunden bei den<br />

Tieren ein akuter inflammatorischer Prozess, charakterisiert durch Ödem und Hyperämie,<br />

festgestellt. Bereits direkt nach <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>bestrahlung zeigte die Haut eine Ödembildung mit in<br />

den folgenden Stunden zunehmendem Erythem im Tumorbereich, während im umliegenden<br />

Normalgewebe ein deutliches Erythem auftrat, das aber nur in einem Fall zur Nekrose führte<br />

(Tab. 7).


52 4 Ergebnisse<br />

7. Tag - Der Punktionskanal war geschlossen, und nur bei einer Patientin (Fall Nr. 1) traten<br />

Wundheilungsstörungen auf, die auf die fehlende Kühlung während <strong>der</strong> Bestrahlung zurück-<br />

zuführen waren. In allen an<strong>der</strong>en Fällen konnte sieben Tage postoperativ eine makroskopisch<br />

verheilte Wunde beobachtet werden, was für die Effizienz und Sicherheit des minimal-<br />

invasiven Verfahrens spricht.<br />

14. Tag - Bis <strong>zum</strong> 14. Tag war die letzte Phase <strong>der</strong> Wundheilung erreicht, in <strong>der</strong> sich das<br />

Granulationsgewebe in die endgültige Narbe umwandelte.<br />

60. Tag -Die Wundheilungsphase war in diesem Zeitraum physiologisch abgeschlossen.<br />

Tabelle 7: <strong>Laser</strong>leistung, Expositionszeit, Tumorvolumen, Anzahl <strong>der</strong> Applikationen und<br />

postoperative Beobachtungen..<br />

Fallnummer <strong>Laser</strong>leistung<br />

[Watt]<br />

Applikations-<br />

dauer<br />

[Sekunden]<br />

Tumorvolumen<br />

[cm 3 ]<br />

(präoperative)<br />

Anzahl<br />

<strong>der</strong><br />

Applikati-<br />

onen<br />

Beobachtungen<br />

1 5 450 3,00 1 Ödem,<br />

Hyperämie und<br />

Hautnekrose<br />

2 5 600 4,10 2 Ödem,<br />

Hyperämie<br />

3 5 450 1,20 1 Ohne<br />

Beschwerden<br />

4 5 600 1,40 1 Ohne<br />

Beschwerden<br />

5 5 600 3,30 2 Hyperämie<br />

6 5 600 19,50 5 Ödem,<br />

Hyperämie<br />

7 5 600 2,45 1 Ohne<br />

Beschwerden


4.3.4 Kasuistik<br />

4 Ergebnisse 53<br />

Basierend auf den Ergebnissen <strong>der</strong> in vitro-<strong>Untersuchungen</strong> wurde das Verfahren <strong>der</strong> LITT an<br />

spontanen, sonographisch nachweisbaren Mammatumoren bei 7 Hündinnen angewandt. Die<br />

Patientinnen waren entwe<strong>der</strong> aufgrund an<strong>der</strong>er Erkrankungen narkosegefährdet und damit für<br />

die LITT-Therapie geeignet, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tierbesitzer wünschte diese Therapieform. Im folgenden<br />

werden die sieben Fälle, die mit <strong>der</strong> <strong>Laser</strong><strong>induzierten</strong> Thermotherapie behandelt wurden,<br />

vorgestellt (Tab. 8).<br />

Tabelle 8: Alters- und Rasseverteilung, Lokalisation, Allgemeinzustand und präoperativ,<br />

sonographisch bestimmtes Tumorvolumen.<br />

Fallnummer Rasse Alter<br />

(Jahre)<br />

Lokalisation<br />

(Mammakomplex)<br />

1 Dackel 13 Abdominal cranial<br />

rechts<br />

2 DSH 12 Abdominal caudal<br />

rechts<br />

3 DSH 11 Abdominal caudal<br />

links<br />

4 Dackel 10 Abdominal caudal<br />

rechts<br />

Allgemein-<br />

zustand<br />

Tumorvolumen<br />

[cm 3 ]<br />

(präoperativ)<br />

sehr gut 3,00<br />

Myokardio-<br />

pathie<br />

4,10<br />

gut 1,20<br />

Myokardio-<br />

pathie<br />

5 Pudel 15 Inguinal rechts Myokardio-<br />

6 Mischling 13 Abdominal caudal<br />

links<br />

pathie<br />

internistische<br />

Allgemeiner-<br />

krankungen<br />

7 Mischling 13 Inguinal rechts internistische<br />

Allgemeiner-<br />

krankungen<br />

1,40<br />

3,30<br />

19,50<br />

2,45


54 4 Ergebnisse<br />

4.3.4.1 Fallnummer 1<br />

Rasse: Langhaardackel<br />

Alter: 13 Jahre<br />

Vorbericht: Seit einem Monat bestehende kugelig gewachsene Wucherung eines Drüsen-<br />

körpers. Verkalkung im Tumorbereich. Röntgenologisch unauffällig.<br />

Tumorgröße und -lokalisation: Tumorvolumen: 3,00 cm 3 . Abdominal cranial rechts.<br />

<strong>Laser</strong>behandlung: Im Ultraschallbild wurden keine Verän<strong>der</strong>ungen des Gewebeareals im<br />

Bereich des <strong>Laser</strong>applikators während <strong>der</strong> nun folgenden 450 Sekunden Bestrahlung bei einer<br />

<strong>Laser</strong>leistung von 5 Watt sichtbar. Eine Kühlung fand nicht statt.<br />

Verlauf: Tumorvolumina [cm 3 ] s. Tab. 9<br />

Tabelle 9: Volumenvermin<strong>der</strong>ung des Tumors an den Untersuchungstagen.<br />

Untersuchungstage Tumorvolumina [cm 3 ]<br />

0 3,00<br />

7 3,00<br />

14 3,00<br />

60 0,15<br />

Ergebnis: Ernsthafte Komplikationen waren nicht zu beobachten, jedoch kam es im<br />

klinischen Verlauf zur Hautnekrose (Abb. 17). Diese einmalige interstitielle Thermotherapie<br />

führte zu einer Volumenreduktion des Tumors um 95 % (Abb. 18 bis 20).


4 Ergebnisse 55<br />

Abb. 17: Makroskopische Ansicht des Mammatumors 14 Tage nach <strong>der</strong> LITT. Die<br />

Nekrose betraf Hautstrukturen und das behandelte Tumorvolumen.<br />

Abb. 18: Longitudinalschnitt des Mammatumors (durch Punktlinie markiert) vor <strong>der</strong><br />

LITT-Therapie. Die Pfeile (↓) weisen auf die vom Peritoneum verursachten Echos hin.


56 4 Ergebnisse<br />

Abb. 19: Darstellung des Tumors sieben Tage nach <strong>der</strong> LITT-Therapie<br />

(Longitudinalschnitt). Zentral im Mammatumor ist eine echoreiche Raumfor<strong>der</strong>ung<br />

sichtbar, die einer Koagulationszone entspricht, (Pfeile - ↓).<br />

Abb. 20: Ultraschallbild des Mammatumors 60 Tage nach <strong>der</strong> LITT-Therapie. Der<br />

Tumor konnte durch eine nekrotische Struktur lokalisiert werden.


4.3.4.2 Fallnummer 2<br />

Rasse: DSH<br />

Alter: 12 Jahre<br />

4 Ergebnisse 57<br />

Vorbericht: Seit 2 Monaten <strong>der</strong>be, flächige Geschwulst. Keine Hinweise auf Metastasen.<br />

Tumorgröße und -lokalisation: Tumorvolumen: 4,10 cm 3 . Abdominal caudal rechts<br />

<strong>Laser</strong>behandlung: Bei einer <strong>Laser</strong>leistung von 5 Watt wurden zwei Applikationen von je-<br />

weils 600 Sekunden durchgeführt. Während <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>therapie war eine exakte sonographische<br />

Bestimmung <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Koagulationszone nicht möglich. Die gesamte Hautoberfläche ist<br />

sorgfältig mit Kochsalzlösung gekühlt worden.<br />

Verlauf: Tumorvolumina [cm 3 ] s. Tab.10<br />

Tabelle 10: Volumenreduktion des behandelten Tumors an unterschiedlichen Untersuchungs-<br />

tagen.<br />

Untersuchungstage Tumorvolumina [cm 3 ]<br />

0 4,10<br />

7 4,00<br />

14 4,00<br />

60 1,40<br />

Ergebnis: Sofort nach <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>bestrahlung wurden ein Ödem sowie eine Hyperämie im be-<br />

strahlten Bereich beobachtet. Dieser Zustand konnte duch kalte Kompressen <strong>zum</strong> Abklingen<br />

gebracht werden. Diese einmalige interstitielle Thermotherapie führte zu einer Volumen-<br />

reduktion des behandelten Areals um 65 % (Abb. 21a u. b).


58 4 Ergebnisse<br />

Abb. 21a, b: Makroskopische Darstellung des behandelten Mammatumors vor (a) und<br />

60 Tage nach <strong>der</strong> LITT-Therapie (b).


4.3.4.3 Fallnummer 3<br />

Rasse: DSH<br />

Alter: 11 Jahre<br />

4 Ergebnisse 59<br />

Vorbericht: Seit Wochen beobachtete kirschgroße, kugelig wachsende, Umfangsvermehrung.<br />

Lungenmetastasen nicht im Röntgenbild zu erkennen.<br />

Tumorgröße und -lokalisation: Tumorvolumen: 1,20 cm 3 . Abdominal caudal links<br />

<strong>Laser</strong>behandlung: Bei einer Leistung von 5 Watt und 450 Sekunden <strong>Laser</strong>ung wurde im<br />

Ultraschallbild keine Verän<strong>der</strong>ung im bestrahlten Bereich beobachtet. Zur Vermeidung<br />

schwerwiegen<strong>der</strong> thermischer Hautläsionen mit nachfolgen<strong>der</strong> Narbenbildung wurde die Haut<br />

während <strong>der</strong> gesamten <strong>Laser</strong>bestrahlung mit Kochsalzlösung (T ca. 4°C) gekühlt.<br />

Verlauf: Tumorvolumina [cm 3 ] s. Tab. 11<br />

Tabelle 11: Entwicklung des Tumorvolumens an den Untersuchungstagen.<br />

Untersuchungstage Tumorvolumina [cm 3 ]<br />

0 1,20<br />

7 1,10<br />

14 1,10<br />

60 0,40<br />

Ergebnis: Methodenspezifische Komplikationen traten nicht auf. In diesem Fall konnte eine<br />

Volumenreduktion von 61 % beobachtet werden.


60 4 Ergebnisse<br />

4.3.4.4 Fallnummer 4<br />

Rasse: Dackel<br />

Alter: 10 Jahre<br />

Vorbericht: Abgekapselte, kirschgroße Neoplasie mit langsamem Wachstum. Beim Röntgen<br />

keine Hinweise auf Metastasen.<br />

Tumorgröße und -lokalisation: Tumorvolumen: 1,40 cm 3 . Abdominal caudal rechts<br />

<strong>Laser</strong>behandlung: Die Bestrahlung fand bei einer <strong>Laser</strong>leistung von 5 Watt und bei einer<br />

Bestrahlungszeit von 600 Sekunden statt. Das Ausmaß <strong>der</strong> Koagulationsnekrose konnte unter<br />

US nicht vermessen werden. Die gesamte Hautoberfläche ist während <strong>der</strong> Behandlung sorg-<br />

fältig mit Kochsalzlösung (T ca. 4°C) gekühlt worden.<br />

Verlauf: Tumorvolumina [cm 3 ] s. Tab. 12.<br />

Tabelle 12: Volumenreduktion des Tumors an unterschiedlichen Untersuchungstagen.<br />

Untersuchungstage Tumorvolumina [cm 3 ]<br />

0 1,40<br />

7 1,40<br />

14 1,20<br />

60 0,80<br />

Ergebnis: Es gab keine peri- und postoperativen Komplikationen. Es kam zu einer Volumen-<br />

reduktion des Tumors um 57 %.


4.3.4.5 Fallnummer 5<br />

Rasse: Pudel<br />

Alter: 15 Jahre<br />

4 Ergebnisse 61<br />

Vorbericht: Seit 6 Monaten beobachtete, kugelige wachsende Geschwulst. Metastasen<br />

röntgenologisch nicht zu erkennen.<br />

Tumorgröße und -lokalisation: Tumorvolumen: 3,30 cm 3 . Inguinal rechts<br />

<strong>Laser</strong>behandlung: Bei einer <strong>Laser</strong>leistung von 5 Watt und bei zwei Applikationen von<br />

jeweils 600 Sekunden sind keine Komplikationen aufgetreten. Während <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>behandlung<br />

wurde die Haut mittels Kochsalzlösung (T ca. 4°C) gekühlt.<br />

Verlauf: Tumorvolumina [cm 3 ] s. Tab. 13.<br />

Tabelle 13: Volumenentwicklung des Tumors an unterschiedlichen Untersuchungstagen.<br />

Untersuchungstage Tumorvolumina [cm 3 ]<br />

0 3,30<br />

7 3,30<br />

14 3,10<br />

60 2,00<br />

Ergebnis: Während des klinischen postoperativen Verlaufs wurde eine verstärkte Hyperämie<br />

auf dem gesamten behandelten Tumorgebiet beobachtet, was durch eine minimale Pigmen-<br />

tierung <strong>der</strong> Dermis und Epi<strong>der</strong>mis begründbar ist. Unter lokaler Anwendung von Dexa-<br />

methason in DMSO kam es zur Abheilung. Durch lokale Behandlung mit kalten Kompressen<br />

wurden therapeutische Nebenwirkungen wie Hautnekrose mit späterer Narbenbildung<br />

vermieden (Abb. 22a u. b). Die beobachtete Volumenreduktion betrug 39 % (Abb. 23 bis 25).


62 4 Ergebnisse<br />

Abb. 22a, b: Makroskopische Darstellung des behandelten Mammatumors vor (a) und<br />

60 Tage(b) nach <strong>der</strong> LITT-Therapie.


4 Ergebnisse 63<br />

Abb. 23: Darstellung des Mammatumors vor <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>behandlung. Zentral in <strong>der</strong><br />

Milchdrüse wurde ein soli<strong>der</strong> Tumor (Pfeile) mit einem nicht glatt berandeten<br />

Rundherd lokalisiert.<br />

Abb. 24: Abbildung des Mammatumors 14 Tage nach <strong>der</strong> LITT-Therapie. Zu erkennen<br />

ist eine nicht homogene Struktur mit einer zentralen, echogenen Erscheinung.


64 4 Ergebnisse<br />

Abb. 25: Ultrasonographische Darstellung des Mammatumors 60 Tage nach <strong>der</strong><br />

LITT-Therapie. Ein Unterschied zwischen gesundem (g) und pathologischem (p)<br />

Gewebe ist durch die Echogenität <strong>der</strong> Koagulationszone zu erkennen.<br />

4.3.4.6 Fallnummer 6<br />

Rasse: Mischling<br />

Alter: 13 Jahre<br />

Vorbericht: Bei <strong>der</strong> Patientin wurde ein etwa eigroßer Tumor diagnostiziert. Aufgrund ihres<br />

schlechten Allgemeinzustandes war bei <strong>der</strong> Patientin eine konventionelle chirurgische<br />

Behandlung kontraindiziert. Röntgenologisch keine Hinweise auf Lungenmetastasen.<br />

Tumorgröße und -lokalisation: Tumorvolumen: 19,50 cm 3 . Abdominal caudal links<br />

<strong>Laser</strong>behandlung: Aufgrund des großen Tumorvolumens wurden 5 Applikationen (jeweils<br />

600 Sekunden) bei einer Leistung von 5 Watt vorgenommen. Die Ausmaße <strong>der</strong><br />

Koagulationszonen ließen sich nach <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>behandlung nicht genau ermitteln. Die dünne<br />

Dermis und Epi<strong>der</strong>mis zeigten schon am Anfang <strong>der</strong> Behandlung Hyperämie. Im weiteren<br />

Verlauf <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>bestrahlung kam es zur Zunahme dieses Symptoms. Zur Vermeidung


4 Ergebnisse 65<br />

schwerwiegen<strong>der</strong> thermischer Hautläsionen mit nachfolgen<strong>der</strong> Narbenbildung wurde die Haut<br />

daher während <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>bestrahlung mit Kochsalzlösung gekühlt.<br />

Verlauf: Tumorvolumina [cm 3 ] s. Tab. 14<br />

Tabelle 14: Volumenreduktion des Tumors an den Untersuchungstagen.<br />

Untersuchungstage Tumorvolumina [cm 3 ]<br />

0 19,50<br />

7 19,50<br />

14 18,00<br />

60 10,10<br />

Ergebnis: 60 Tage nach <strong>der</strong> Behandlung konnte eine Volumenreduktion um 48% beobachtet<br />

werden (Abb. 26 bis 28).<br />

Abb. 26: Longitudinalschnitt des durch Punkte markierten Mammatumors<br />

(Präoperative sonographische Darstellung).


66 4 Ergebnisse<br />

Abb. 27: Sonographie des gleichen Tumors 14 Tage nach <strong>der</strong> LITT-Therapie. Es ist<br />

eine homogene, dichte Struktur zu erkennen, die einen glatt berandeten Rundherd<br />

aufweist (↓).<br />

Abb. 28: Sonographische Darstellung des Mammatumors 60 Tage nach <strong>der</strong> LITT-<br />

Therapie. Die homogene interne Echostruktur und die glatte Randkontur (Punkte)<br />

sind deutlich zu erkennen.


4.3.4.7 Fallnummer 7<br />

Rasse: Mischling<br />

Alter: 13 Jahre<br />

4 Ergebnisse 67<br />

Vorbericht: Seit Wochen beobachteter, flächig und kirschgroß wachsen<strong>der</strong> Tumor. Beim<br />

Röntgen keine Hinweise auf Lungenmetastasen.<br />

Tumorgröße und -lokalisation: Tumorvolumen: 2,45 cm 3 . Inguinal rechts<br />

<strong>Laser</strong>behandlung: Es wurden keine oberflächlichen Gewebereaktionen bei einer <strong>Laser</strong>-<br />

leistung von 5 Watt und bei einer Expositionszeit von 600 Sekunden beobachtet, da die<br />

Wärmeausdehnung während <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>bestrahlung mit kalten Kochsalzlösung-Kompressen<br />

(T ca. 4°C) gesteuert wurde.<br />

Verlauf: Tumorvolumina [cm 3 ] s. Tab. 15<br />

Tabelle 15: Entwicklung des Tumorvolumens an unterschiedlichen Untersuchungstagen.<br />

Untersuchungstage Tumorvolumina [cm 3 ]<br />

0 2,45<br />

7 2,45<br />

14 2,45<br />

60 1,40<br />

Ergebnis: Postoperative Komplikationen sind nicht beobachtet worden. Es kam mit dem 60.<br />

Tag nach <strong>der</strong> Behandlung zu einer Volumenvermin<strong>der</strong>ung um 43% .


68 4 Ergebnisse<br />

4.3.4.8 Allgemeine Aussagen<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung konnte gezeigt werden, daß solide Mammatumoren bei<br />

Hunden mit Hilfe einer einmaligen Sitzung einer LITT ohne laserbedingte Komplikationen<br />

behandelt werden konnten. Die <strong>Untersuchungen</strong> zeigten die prinzipielle Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Anwendung von thermischer <strong>Laser</strong>energie in Mammagewebe. Das Prinzip <strong>der</strong> LITT-Therapie<br />

beruht auf <strong>der</strong> thermischen Denaturierung <strong>der</strong> Tumorzellen. Spezielle Applikatoren mit einer<br />

maximalen Länge von 20 mm konnten ohne nennenswerte Schwierigkeiten im Tumorgewebe<br />

plaziert werden. Diese speziellen <strong>Laser</strong>applikatoren erlaubten eine diffuse <strong>Laser</strong>strahlungs-<br />

verteilung im behandelten Gewebevolumen. Eine Karbonisation des Gewebes wurde somit<br />

vermieden, es kam lediglich zu einer Erwärmung und Koagulation des pathologischen Tumor-<br />

volumens. Zur Vermeidung schwerwiegen<strong>der</strong> thermischer Läsionen mit nachfolgen<strong>der</strong><br />

Narbenbildung <strong>der</strong> Haut mußte die Hautoberfläche mit kalter Kochsalzlösung (T ca. 4°C)<br />

gekühlt werden. Im Fall Nr. 1 hatte keine Kühlung stattgefunden. Als Folge trat eine Haut-<br />

nekrose auf, die nach 21 Tagen abgeheilt war. Die Verkleinerung <strong>der</strong> Mammatumoren, die<br />

zwischen 39 und 95 % gegenüber den Ausgangsbefund lag, konnte mit Hilfe sonographischer<br />

Aufnahmen dokumentiert werden.


5 Diskussion<br />

5.1 Material und Methodik<br />

5 Diskussion 69<br />

Über die ersten Anwendungen eines <strong>Laser</strong>systems im Zusammenhang mit Mammatumoren<br />

<strong>der</strong> Frau berichtete BOWN erstmals 1983. Die chirurgische Tumorresektion stellt das Stan-<br />

dardverfahren dar, bei dem jedoch insbeson<strong>der</strong>e das Alter <strong>der</strong> Patientinnen entscheidend für<br />

den Ausgang <strong>der</strong> Therapie und die Erzielung von Erfolgen in <strong>der</strong> postoperativen Phase ist.<br />

Diese Tatsache macht deutlich, daß seitens <strong>der</strong> Patienten Verfahren geringerer Invasivität den<br />

konventionell-chirurgischen Methoden mit ihrer Morbididät und all ihren potentiellen Risiken<br />

wie z.B. Blutverlust, Narkose- und Infektionsrisiko u.s.w. vorgezogen werden sollten. Daher<br />

stehen thermische Methoden zunehmend im Mittelpunkt des Interesses.<br />

5.1.1 Relevanz des Tier- und Tumormodells und <strong>der</strong> Indikationskriterien<br />

Tumoren des Mammakomplexes stellen bei Hunden mit mehr als 50% aller Neoplasien in <strong>der</strong><br />

Praxis ein häufiges Problem dar (FIDLER et al., 1967b; BOSTOCK, 1975; BRODEY et al.,<br />

1983). Im Durchschnitt liegt das Alter <strong>der</strong> Patientinnen zwischen 10 und 15 Jahren. Gerade<br />

bei dieser Patientengruppe schränken internistische Risiken und ein altersbedingter, reduzier-<br />

ter Allgemeinzustand häufig die Operationsfähigkeit ein. Die konventionelle chirurgische<br />

Therapie scheidet somit oft von vornherein aus. Die LITT-Therapie ist daher insbeson<strong>der</strong>e für<br />

diese Risikopatienten von Bedeutung, da nicht nur die Narkosedauer erheblich verkürzt,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Nachbehandlungsphase erleichtert ist.<br />

Im allgemeinen besteht die operative Therapie solitärer Tumoren in <strong>der</strong> Resektion des betrof-<br />

fenen Milchleistenkomplexes (einfache Mastektomie) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Exzision <strong>der</strong> Drüse mit ihren<br />

dazugehörigen Lymphknoten (En-bloc-Resektion) (LOAR, 1986; HARVEY, 1990;<br />

JOHNSTON, 1994; MAC EWEN u. WITHROW, 1996). Gegenüber diesen lokoregionalen<br />

Behandlungsmethoden wies die hier angewendete Therapieform <strong>der</strong> LITT eindeutige und viel-<br />

versprechende Vorteile auf. Für die Anwendung <strong>der</strong> LITT bei Hunden, im Vergleich zu kon-<br />

ventionellen chirurgischen Eingriffen, sprechen die Schonung <strong>der</strong> Bauchmuskulatur, <strong>der</strong><br />

Gefäße und des Drüsengewebes sowie die Vermeidung von Schädigungen im Bereich <strong>der</strong>


70 5 Diskussion<br />

Haut. Auch eine verringerte Blutung und Reduzierung <strong>der</strong> postoperativen Schmerzen<br />

sprechen für die angewandte Methode (WALLWIENER et al., 1994).<br />

Um einen erfolgreichen, problemlosen <strong>Einsatz</strong> <strong>der</strong> LITT zu gewährleisten, ist jedoch eine<br />

sorgfältige Auswahl <strong>der</strong> Patientinnen (Hündinnen) essentiell. Eine effiziente Anwendung <strong>der</strong><br />

interstitiellen <strong>Laser</strong>koagulation ist auf die Therapie solitärer und kleiner Mammatumoren<br />

beschränkt. Das heißt, bei Tumoren mit einem Durchmesser größer als 3 cm zeigte sich die<br />

Therapie als nicht wirkungsvoll. Solche großen Volumina erfor<strong>der</strong>n Mehrfachapplikationen,<br />

bei denen jedoch eine überproportionale Überlagerung <strong>der</strong> Temperaturfel<strong>der</strong> und somit Ne-<br />

krosen auftreten können. Als Alternative können gespülte LITT-Applikatoren eingesetzt<br />

werden, mit denen es möglich ist, größere Koagulationszonen zu erzielen als mit herkömm-<br />

lichen Applikatoren (FUCHS et al., 1995).<br />

Umstritten ist <strong>der</strong> <strong>Einsatz</strong> <strong>der</strong> Behandlung ebenfalls bei Patientinnen, bei denen Metastasen im<br />

Bereich <strong>der</strong> Lunge o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lymphknoten bekannt sind. Um diese Fälle auszuschließen, sind<br />

zusätzliche Röntgenuntersuchungen durchzuführen. Bei allen an<strong>der</strong>en Patientinnen können<br />

durch eine kombinierte Durchführung von Ultraschalluntersuchungen und einer klinischen<br />

Inspektion die Anzahl <strong>der</strong> zu behandelnden Mammatumoren sowie ihre jeweiligen geo-<br />

metrischen Abmessungen bestimmt werden.<br />

5.1.2 Relevanz des <strong>Laser</strong>systems<br />

Im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Energiequellen (z.B. Mikrowellenfrequenzen) ermöglicht ein <strong>Laser</strong>-<br />

system während einer Tumorbehandlung das Setzen einer präzisen Koagulation (MASTERS<br />

et al., 1991). In <strong>der</strong> Onkologie kommen hauptsächlich zwei <strong>Laser</strong>typen mit unterschiedlichen<br />

Eigenschaften <strong>zum</strong> <strong>Einsatz</strong>: <strong>der</strong> CO2- und <strong>der</strong> Nd:YAG-<strong>Laser</strong>. Das kohärente Licht des CO2-<br />

<strong>Laser</strong>s wird von biologischem Gewebe stark absorbiert und bereits von den oberen Schichten<br />

fast vollständig in Wärmeenergie transformiert, so daß ein Schneideeffekt erreicht wird<br />

(WALLWIENER et al., 1994). Aufgrund seiner charakteristischen Eigenschaften, wie bspw.<br />

einer hohen Eindringtiefe in biologischem Gewebe sowie <strong>der</strong> geringen Hämoglobin- und<br />

Wasserabsorption, eignet sich hingegen <strong>der</strong> Nd:YAG-<strong>Laser</strong> beson<strong>der</strong>s, um eine Strahlungs-<br />

übertragung durch einen flexiblen Lichtwellenleiter zu ermöglichen und eine Koagulation des<br />

Zielvolumens zu erzeugen (ROGGAN et al., 1995a). Die konzentrierte Lichtenergie eines


5 Diskussion 71<br />

Nd:YAG-<strong>Laser</strong>s läßt sich mit Hilfe des Lichtwellenleiters an jeden beliebigen Punkt des<br />

Körpers übertragen. Mit <strong>Laser</strong>licht eines Nd:YAG-<strong>Laser</strong>s kann bis in eine Tiefe von über 1cm<br />

eine wirksame Koagulationsnekrose erzeugt werden (MUSCHTER u. HOFSTETTER, 1992).<br />

5.1.3 Relevanz des Applikationssystems<br />

In den ersten Darstellungen einer interstitiellen <strong>Laser</strong>behandlung wurden zahlreiche Angaben<br />

über unterschiedliche Transsmisionssysteme gemacht. Als Applikationssystem wurden die<br />

blanke Faser (BOWN, 1983) o<strong>der</strong> auch Saphirspitzen (VAN EEDEN et al., 1988; MASTERS<br />

u. BOWN, 1990) eingesetzt. Beide zeigten jedoch Probleme in <strong>der</strong> klinischen Anwendbarkeit<br />

wie Karbonisation, Miniexplosionen und Abschmelzungen an <strong>der</strong> Faserspitze<br />

(MATTHEWSON et al., 1987; STEGER et al., 1989; DOWLATSHAHI et al., 1990;<br />

BETTAG et al., 1992; SCHOBER et al., 1993). Im Gegensatz dazu gelang es im Rahmen <strong>der</strong><br />

hier vorliegenden Arbeit, mit einem speziell entwickelten Applikationssystem eine partielle<br />

Tumorregression zu erzielen. Diese neuartigen Lichtleiter erlauben eine gleichmäßige<br />

Strahlungsverteilung über ihre gesamte Länge im behandelten Tumorvolumen, womit im Ge-<br />

gensatz zur herkömmlichen „bare fiber“ (BOWN, 1983) bei geringer Kontakttemperatur deut-<br />

lich größere Volumina interstitiell koaguliert werden können (Abb. 29). Darüber hinaus ist die<br />

Effektivität durch Wärmeleitungsvorgänge zusätzlich erhöht. Mit Mehrfachapplikationen<br />

können außerdem unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Überlappung einzelner Temperaturfel<strong>der</strong> nahe-<br />

zu beliebig große Volumina koaguliert werden. Die „bare fiber“ ist hingegen durch eine kleine<br />

abstrahlende Fläche gekennzeichnet, was eine sehr hohe Leistungsdichte am Faserende verur-<br />

sacht. D.h. im behandelten Gewebe treten extrem hohe Temperaturen (300°C), verbunden mit<br />

einer Vaporisation und dem Austreten von Gas und Rauch, auf (ROGGAN et al., 1995a).


72 5 Diskussion<br />

Abb. 29: Darstellung von unterschiedlichen Applikatoren für die LITT-Therapie:<br />

a) „bare fiber“, b) Dornier Ring-Mode, c) diffus abstrahlen<strong>der</strong> Applikator sowie<br />

d) gespülter Applikator (ROGGAN et al., 1995a).<br />

5.1.4 Relevanz des LITT-Verfahrens<br />

Die ersten klinischen Versuche mit <strong>der</strong> <strong>Laser</strong><strong>induzierten</strong> Thermotherapie führten ASCHER<br />

und Mitarbeiter auf dem Gebiet <strong>der</strong> Neurochirurgie durch (ASCHER et al., 1991). Der <strong>Einsatz</strong><br />

<strong>der</strong> LITT bei <strong>der</strong> Behandlung eines Astrocytoms zeigte positive Wirkung. Ebenfalls positive<br />

Erfahrungen bei ersten klinischen Anwendungen <strong>der</strong> LITT bei <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> BPH<br />

machten MUSCHTER und Mitarbeiter (MUSCHTER et al., 1993). Die klinischen Erfah-<br />

rungen <strong>der</strong> Arbeitsgruppe WALLWIENER, demonstriert an zwei gynäkologischen Fällen,<br />

zeigten, daß die LITT eine bedeutende Ergänzung des therapeutischen Spektrums darstellt<br />

(WALLWIENER et al., 1994).


5 Diskussion 73<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, daß die LITT-Therapie für die Behandlung<br />

von Mammatumoren bei Hündinnen geeignet ist. Im Vergleich zur herkömmlichen Mastek-<br />

tomie bietet die LITT ein Verfahren minimaler Invasivität. Es wird eine einzelne Sonde, <strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>applikator, in den Tumor eingeführt, wodurch es lediglich bei <strong>der</strong> Punktion zu geringen<br />

Blutungen kommen kann. Aufgrund dieses interstitiellen Vorgehens enstehen nur kleine Haut-<br />

wunden, die mit geringeren Risiken wie z.B. einer vermin<strong>der</strong>ten Kontaminationsgefahr und<br />

einer verkürzten Wundheilung verbunden sind. Somit sind die Belastungen für den Patienten<br />

erheblich reduziert, so daß die LITT in Zukunft bei <strong>der</strong> Mammatumortherapie <strong>der</strong> älteren<br />

Hündin eine Alternative zur herkömmlichen Mastektomie darstellt.<br />

5.2 Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

5.2.1 In vitro-Ergebnisse<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Untersuchungen</strong> zeigen, daß es möglich ist, durch die LITT-<br />

Therapie einen therapeutischen Koagulationseffekt zu erzielen. Der Temperaturanstieg im Ge-<br />

webe verursacht zwei Mechanismen: die Gewebezerstörung und die Eiweißdenaturierung.<br />

Das Ausmaß <strong>der</strong> Effekte hängt von <strong>der</strong> Distanz zwischen Gewebe und Applikator und vom<br />

Tumorparenchym ab (ROUX et al., 1992). Die Ausdehnung <strong>der</strong> Koagulationszone nahm mit<br />

steigen<strong>der</strong> Bestrahlungsdauer und/o<strong>der</strong> <strong>Laser</strong>leistung zu. Nach 5 Watt <strong>Laser</strong>leistung und 900<br />

Sekunden Applikationszeit wurde eine max. Koagulationszone von 25 x 18 mm erreicht. Bei<br />

7,5 Watt und 900 Sekunden betrug die Koagulationsausdehnung 29 x 19 mm. Die Unter-<br />

suchungen zeigen einen fast linearen Anstieg <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Koagulationszone in Abhängig-<br />

keit von <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>leistung, auch noch nach längeren Bestrahlungszeiten. Das behandelte<br />

Gewebe mußte zuerst eine bestimmte Temperatur erreichen, damit eine Koagulationszone<br />

auftreten konnte. Diese Ergebnisse werden durch an<strong>der</strong>e experimentelle Arbeiten sowohl<br />

makroskopisch (BETTAG et al., 1992; WALLWIENER et al., 1994; ROGGAN et al., 1995b)<br />

als auch histologisch (HILLEGERSBERG et al., 1994; WALLWIENER et al., 1994) bestätigt.<br />

Die histo-morphologischen <strong>Untersuchungen</strong> zeigten im bestrahlten Tumorgewebe eine Zyto-<br />

lyse, die an <strong>der</strong> Applikatorspitze am ausgeprägtesten war. Ähnliche morphologische<br />

Zellstrukturverän<strong>der</strong>ungen wurden von an<strong>der</strong>en Studien bestätigt (MUSCHTER u.<br />

HOFSTETTER, 1992). Diese können nach SCHOBER et al. (1993) aufgrund <strong>der</strong> Verzerrung<br />

<strong>der</strong> Zellmembran enstehen. Dieser Aspekt unterscheidet die LITT-Therapie grundlegend von


74 5 Diskussion<br />

an<strong>der</strong>en Hyperthermiemethoden, die eine kontinuierliche und gleichbleibende Temperatur-<br />

erhöhung von 40-45 °C zur Voraussetzung haben. Jedoch ist diese therapeutische Modalität<br />

nicht in <strong>der</strong> Lage, eine Koagulation zu erzeugen (HESSEL u. FRANK, 1990).<br />

5.2.2 In vivo-Ergebnisse<br />

Die klinische Anwendung an einer ausgewählten Patientengruppe zeigte, daß die LITT-Thera-<br />

pie als eine palliative Behandlungsform betrachtet werden kann. Eine partielle Verkleinerung<br />

des Tumorgewebes durch die <strong>Laser</strong>induzierte interstitielle Thermotherapie ist möglich. Dies<br />

entspricht Beobachtungen an<strong>der</strong>er Arbeitsgruppen an Gehirntumoren, Leberneoplasien, BPH,<br />

Brusttumoren und CVD (ASCHER, 1995; GERMER et al., 1995; HANDKE et al., 1995;<br />

HARRIES et al., 1994; PHILIPP et al., 1995).<br />

Die Durchführung des Verfahrens ist einfach, die Komplikationsrate gering. Bei <strong>der</strong> LITT-<br />

Therapie wurde <strong>der</strong> diffuse Applikator in das pathologische Gewebe eingebracht, so daß die<br />

Applikation <strong>der</strong> Strahlung nicht oberflächlich, son<strong>der</strong>n von innen erfolgte. Ziel <strong>der</strong> Opera-<br />

tionstechnik des minimal-invasiven Verfahrens <strong>der</strong> LITT war es, über punktförmige Zugänge<br />

die Integrität <strong>der</strong> Körperoberfläche weitestgehend zu erhalten und eine Traumatisierung des<br />

Gewebes zu vermeiden. Das Prinzip <strong>der</strong> LITT-Therapie bestand darin, Energie über flexible<br />

Lichtwellenleiter mit einem speziellen <strong>Laser</strong>applikator in das zu behandelnde Gewebeareal zu<br />

applizieren, die pathologischen Zellen zu zerstören und das umliegende Gewebe zu schonen.<br />

Die durchgeführten klinischen <strong>Untersuchungen</strong> in Bezug auf Wärme, Schmerzhaftigkeit und<br />

Schwellungen zeigten bei den behandelten Patientinnen ähnliche Befunde: Bei allen Patien-<br />

tinnen breitete sich eine Ödemzone innerhalb <strong>der</strong> ersten postoperativen Stunde langsam auf<br />

die umgebenden Strukturen aus. Diese postoperative Schwellung kommt regelmäßig vor und<br />

darf nicht als Komplikation angesehen werden, son<strong>der</strong>n nur als eine normale Gewebereaktion<br />

(PHILIPP et al., 1995). Entsprechende Symptome nach einer interstitiellen <strong>Laser</strong>behandlung<br />

wurden auch beim Gehirn (TRACZ et al., 1993; SCHOBER et al., 1993), bei <strong>der</strong> Prostata<br />

(MUSCHTER et al., 1995) und bei CVD (PHILIPP et al., 1995) beobachtet. Reaktive Ge-<br />

websverän<strong>der</strong>ungen ausgehend von <strong>der</strong> Peripherie des behandelten Gebietes sind nicht be-<br />

obachtet worden. Dies ist dadurch zu erklären, daß die interstitielle Therapie eine lokale Be-


5 Diskussion 75<br />

handlung ist und somit Nebenwirkungen im nicht behandelten Gebiet ausgeschlossen werden<br />

können (STEGER et al., 1992).<br />

Das Hauptproblem für die LITT-Therapie ist die exakte Kontrolle <strong>der</strong> Wärmeverteilung im<br />

Gewebe. Für die rechnerische Bestimmung <strong>der</strong> Gewebewirkung entsprechend des ermittelten<br />

Tumorvolumens mit Hilfe von Ultraschall, CT o<strong>der</strong> NMR ist eine Bestrahlungsplanung vor-<br />

zunehmen. Mit dieser ist ein geeigneter Parametersatz für <strong>Laser</strong>leistung und Bestrahlungszeit<br />

festzulegen, so daß Karbonisationssymptome ausgeschlossen werden können (ROGGAN et<br />

al., 1993). Für den klinischen <strong>Einsatz</strong> erwies sich eine Bestrahlungszeit von 600 Sekunden bei<br />

einer <strong>Laser</strong>leistung von 5 Watt als optimal. MUSCHTER u. HOFSTETTER (1992) fanden in<br />

ihrer in vivo-Studie an Hundeprostata ähnliche Parameter.<br />

Aus <strong>der</strong> klinischen Erfahrung in <strong>der</strong> Humanmedizin ist bekannt, daß die interstitielle <strong>Laser</strong>-<br />

koagulation eine deutliche Schrumpfung des Organs verursacht (ASCHER et al. 1991;<br />

MUSCHTER et al., 1993; ROGGAN et al., 1994; WALLWIENER et al., 1994). Bereits vor<br />

einigen Jahren konnten MASTERS und Mitarbeiter (1991) im Rahmen einer Studie an vier<br />

Frauen mit Brusttumoren zeigen, daß die interstitielle <strong>Laser</strong>therapie zu einer deutlichen<br />

Verkleinerung des Tumorvolumens führte. Die Ergebnisse <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit zeigen,<br />

daß ein ähnlicher Effekt offensichtlich auch bei Hündinnen zu erzielen ist. Sonographisch<br />

konnte eine deutliche Abnahme <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Tumorvolumina dokumentiert werden. Im<br />

Mittel kam es zur Tumorvolumenreduktion nach <strong>der</strong> LITT-Therapie von 58%. Die Ultra-<br />

sonographie hat sich dabei als Methode zur Diagnostik und zur Kontrolle in <strong>der</strong> post-<br />

operativen Phase bewährt.<br />

Die Tatsache, daß sich bei <strong>der</strong> ersten Patientin eine Hautnekrose innerhalb <strong>der</strong> ersten Tage<br />

gebildet hat, ist ein Hinweis dafür, daß die Kühlung <strong>der</strong> Hautoberfläche während <strong>der</strong> Behand-<br />

lung tatsächlich klinisch notwendig ist. Es ist daher während <strong>der</strong> LITT-Therapie eine lokale<br />

Behandlung mit Kochsalzlösung (T ca. 4°C) indiziert, um Komplikationen, d.h. Verbrennun-<br />

gen an <strong>der</strong> Hautoberfläche, zu vermeiden. Nach abgeschlossener <strong>Laser</strong>bestrahlung wurde die<br />

Kühlung für weitere 4 Stunden mittels kalter Kompressen fortgesetzt, da mit thermischen<br />

Nachheizeffekten infolge Wärmetransportes von den applikatornahen Gewebearealen ge-<br />

rechnet werden mußte. Insgesamt wird die Sicherheit <strong>der</strong> LITT auch dadurch dokumentiert,<br />

daß keine methodenbezogene Komplikationen aufgetreten sind. Abschließend läßt sich sagen,


76 5 Diskussion<br />

daß die LITT aufgrund <strong>der</strong> gewonnenen Ergebnisse eine ergänzende Behandlungsform bei<br />

<strong>der</strong> Therapie von Mammatumoren bei Hunden darstellt. Auch wenn die <strong>der</strong>zeit gewonnenen<br />

Erfahrungen sich auf eine limitierte Patientenzahl und eine kurze Nachbeobachtungszeit<br />

stützen, geben uns die guten Ergebnisse bei überwiegend Risikopatienten die Hoffnung, mit<br />

<strong>der</strong> interstitiellen <strong>Laser</strong>koagulation <strong>der</strong> Mammaneoplasien den altbewährten Verfahren eine<br />

neue, minimal-invasive Therapie an die Seite zu stellen.


6 Zusammenfassung<br />

6 Zusammenfassung 77<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Einsatz</strong> <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-<strong>induzierten</strong> Thermotherapie (LITT) an<br />

Mammatumoren von Hunden.<br />

Um eine minimal-invasive Alternative zu konventionellen chirurgischen Eingriffen zur Be-<br />

handlung von Mammatumoren von Hündinnen zu bieten, wurde in vitro und in vivo eine<br />

<strong>Laser</strong>induzierte interstitielle Thermotherapie (LITT) durchgeführt. Die Positionierung des<br />

<strong>Laser</strong>applikators erfolgte über ein Einführungsset, das perkutan in das Zentrum <strong>der</strong> Tumor-<br />

volumina geführt wurde. Der spezielle <strong>Laser</strong>applikator mit zirkumferenzieller Abstrahlcharak-<br />

teristik wurde an einen Nd:YAG-<strong>Laser</strong> (1064 nm) gekoppelt.<br />

In experimentellen in vitro-<strong>Untersuchungen</strong> an nativen Mammatumorpräparaten wurden<br />

morphologische Verän<strong>der</strong>ungen in Abhängigkeit von unterschiedlichen <strong>Laser</strong>leistungen (5<br />

und 7,5Watt) und Bestrahlungszeiten (300, 450, 600, 750 und 900 Sekunden) untersucht. Das<br />

Ausmaß <strong>der</strong> Koagulationszonen variierte in Abhängigkeit von den Parametern Strahlungs-<br />

leistung und Strahlungszeit in einer Größenordnung von 1,42 x 0,96 bis 2,96 x 1,94 cm.<br />

Durch histologische Aufarbeitung <strong>der</strong> Proben konnte eine morphologische Verän<strong>der</strong>ung im<br />

behandelten Gewebeareal nachgewiesen werden, die als Zytolyse definiert wird.<br />

Es wurden sieben Patientinnen mit einem Durchschnittsalter von 12,4 Jahren behandelt. Vor-<br />

nehmlich handelte es sich um Risikopatientinnen, bei denen ein konventionell chirurgisches<br />

Vorgehen nicht empfohlen war. Bestrahlt wurde mit einer <strong>Laser</strong>leistung von 5 Watt für 450<br />

bzw. 600 Sekunden je Punktion in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Größe des Tumors. Direkt nach <strong>der</strong><br />

Bestrahlung kam es zur Ausprägung einer starken Ödemzone und einem Erythem an <strong>der</strong><br />

Hautoberfläche unmittelbar über dem Tumorareal, während das umliegende Normalgewebe<br />

keine reaktiven Gewebsverän<strong>der</strong>ungen aufwies. Postoperative <strong>Untersuchungen</strong> wurden nach<br />

7, 14 und 60 Tagen durchgeführt. Bei den Patientinnen kam es im Mittel zu einer Abnahme<br />

<strong>der</strong> Tumorvolumina von 58%. Ernste Komplikationen wurden nicht beobachtet.


78 7 Summary<br />

7 Summary<br />

Investigations for use of laser induced thermotherapy an canine mammary tumors.<br />

In vitro and in vivo laser induced interstitial thermotherapy (LITT) was carried out as a<br />

minimal invasive alternative to the conventional surgical operative treatment of canine<br />

mamma tumors. A special laser applicator with a circumferential radiation feature was<br />

positioned percutaneously in the center of the tumor using a puncture system. The applicator<br />

was connected to a Nd : YAG laser (1064 nm).<br />

The morphological changes effected using different laser parameters (power density 5 & 7<br />

Watt; radiation time 300, 450, 600, 750 and 900 sec) were investigated in in vitro experiments<br />

using native mammary tumors. The results showed that the size of the coagulation area which<br />

varied between 1.42 x 0.96 cm and 2.96 x 1.96 cm was dependent on the power density and<br />

irradiation time. The histology of the samples revealed morphological changes in the treated<br />

area which was defined as cytolysis.<br />

The seven female patients treated (mean age was 12.4 years) had all been designated as high<br />

risk patients in which conventional surgical therapy was not applicable. A laser power density<br />

of 5 Watts was applied at every puncture point for 450 sec or 600 sec according to the size of<br />

the tumor to be treated. Immediately after treatment a large oedeme developed and an<br />

erythema appeared on the skin surface overlying the tumor whereby the neighbouring normal<br />

tissue showed no reaction to the treatment. Each animal was examined 7, 14 and 60 days post-<br />

operatively. A mean reduction in tumor volume of 58 % was recorded. Serious complications<br />

were not observed.


8 Resumo<br />

8 Resumo 79<br />

Análise para a Introdução da <strong>Laser</strong> Termoterapia Induzida nos Tumores Mamários em<br />

Cães.<br />

Para oferecer um método alternativo menos invasivo em relação à cirurgia convencional de<br />

tumores de mama em caninos, foi realizada in vitro e in vivo a <strong>Laser</strong> Termoterapia induzida. O<br />

posicionamento do aplicador de <strong>Laser</strong> ocorreu através do Set de introdução que foi colocado<br />

por punção percutânea, na parte central da massa tumoral. O aplicador de <strong>Laser</strong> caracterizado<br />

por sua radiação circuferencial foi adaptado em um <strong>Laser</strong> Nd:YAG.<br />

Nos experimentos in vitro foram estudadas as alterações morfológicas em dependência das<br />

diferentes potências (5 e 7,5 Watt) e tempo de exposição (300, 450, 600, 750 e 900 segundos).<br />

O tamanho da área de coagulação variou de acordo com os parâmetros potência e tempo de<br />

radiação, numa proporção de 1,42 x 0,96 até 2,96 x 1,94 cm. Nos estudos histológicos<br />

observou-se no tecido irradiado uma arquitetura morfológica, definida como citolise. Sete<br />

pacientes femininos, com uma idade média de 12,4 anos, foram tratados.<br />

Os animais escolhidos foram consi<strong>der</strong>ados pacientes de risco, nos quais uma cirurgia foi<br />

contraindicada. A potência empregada foi de 5 Watt durante 450 e/ou 600 segundos,<br />

dependendo do tamanho do tumor. Imediatamente após o tratamento, observou-se um<br />

acentuado edema e eritema de pele, sobre a área tumoral, enquanto que o tecido normal<br />

adjacente não apresentou alteração. O tempo de observação no período pós-operatório<br />

compreendeu o 7, 14 e 60 dias. Nos pacientes tratados, ocorreu uma redução média da massa<br />

tumoral de 58 %. Complicações graves não foram observadas.


80<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

ALLEN, S.W.;MAHAFFEY, E.A. (1989)<br />

Canine mammary neoplasia: prognostic indicators and response to surgical therapy.<br />

Journal of the American Animal Hospital Association, 25: 540-546.<br />

ANDERSON, A.C. (1965)<br />

Parameters of mammary gland tumors in aging beagles.<br />

Journal of the American Veterinary Medical Association, 147:1653-1654.<br />

ASCHER, P.; JUSTICH, E.; ULRICH, A. et al. (1991)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> und Entwicklungen zur interstitiellen Thermotherapie bei <strong>der</strong> Behandlung<br />

von Hirntumoren mit dem Nd:YAG <strong>Laser</strong>.<br />

<strong>Laser</strong>medizin, 7: 41-51.<br />

ASCHER, P.W.; EBNER, F.; STOLLBERGER, R. (1995)<br />

MR-guided laser-assisted thermotherapy of cerebral BFMN tumors.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE - Press, S. 377-381.<br />

BECK, E.R. (1992)<br />

<strong>Laser</strong> in veterinary oncology.<br />

In: KIRK, B.<br />

Current Veterinary Therapy XI Small Animal Practice.<br />

Philadelphia, W.B. Saun<strong>der</strong>s Company, S. 414-417.<br />

BELLAH, J.R. (1994)<br />

Surgical management of specific skin disor<strong>der</strong>s.<br />

In: SLATTER, D.<br />

Textbook of Small Animal Surgery.<br />

Philadelphia. W.B. Saun<strong>der</strong>s Company, S. 341-354.<br />

BETTAG, M.; SCHOBER, R.; SABEL, M. et al. (1992)<br />

<strong>Laser</strong>-induzierte interstitielle Thermotherapie - experimentelle <strong>Untersuchungen</strong> am<br />

Rattenhirn.<br />

<strong>Laser</strong>medizin, 8: 58-62.<br />

BETTAG, M.; KUNESCH, E.; KAHN, T. et al. (1995)<br />

Neurological and functional changes after laser-induced interstitial thermotherapy (LITT) of<br />

brain tumors.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE-Press, S. 382-392.<br />

BEUTHAN, J.; GEWIESE, B.; WOLF, K.J. et al. (1992)<br />

Die <strong>Laser</strong>induzierte Thermotherapie (LITT) - biophysikalische Aspekte ihrer Anwendung.<br />

Minimal Invasive Medizin, 3(3): 102-106.


BINNINGTON, A.G.; COCKSHUT, J.R.; SUMMER-SMITH, G. (1992)<br />

Mammatumoren beim Hund.<br />

In: BINNINGTON, A.G.; COCKSHUT, J.R.; SUMMER-SMITH, G.<br />

Chirurgie bei Kleintieren.<br />

Stuttgart, Schattauer Verlag, S. 100-101.<br />

BÖCK, P. (1989)<br />

Romeis Mikroskopische Technik.<br />

München, Urban u. Scharzenberg, S. 697.<br />

9 Literaturverzeichnis 81<br />

BOGDEN, A.E.; ESBER, H.J.; TAYLOR, D. et al. (1974)<br />

Comparative study on the effects of surgery chemotherapy and immunotherapy, alone and in<br />

combination, on metastases of the 13762 mammary adenocarcinoma.<br />

Cancer Research, 34: 1627-1631.<br />

BOULNOIS, J: (1986)<br />

Photophysical processes in recent medical laser developments: a review.<br />

<strong>Laser</strong> in Medical Science, 1:47-66.<br />

BOSMAN, S.; PHOA, S.S.K.; BOSMA, A. et al. (1991)<br />

Effect of percutaneous interstitial thermal laser on normal liver of pigs: sonographic and<br />

histopathological correlations.<br />

Britisch Journal of Surgery, 78: 572-575.<br />

BOSTOCK, D.E. (1975)<br />

The prognosis following the surgical excision of canine mammary neoplasms.<br />

European Journal of Cancer, 11(6): 389-396.<br />

BOSTOCK, D.E. (1977)<br />

Neoplasia of the skin and mammary glands in dogs and cats.<br />

In: KIRK, R.W.<br />

Current Veterinary Therapy VI.<br />

Philadelphia, W.B.Saun<strong>der</strong>s, S. 493-496.<br />

BOWN, S.G. (1983)<br />

Phototherapy of tumors.<br />

World Journal of Surgery, 7: 700-709.<br />

BRIDGES, W.B. (1964)<br />

<strong>Laser</strong> oscillation in singly ionized argon in the visible spectrum.<br />

Applied Physics Letters, 4: 128.<br />

BRODEY, R.S.; ROSZEL, J.F. (1967)<br />

Neoplasms of the canine uterus, vagina and vulva. A clinicopathologic survey of 90 cases.<br />

Journal of the American Veterinary Medical Association, 151: 1294.<br />

BRODEY, R.S. (1970)<br />

Canine and feline neoplasia.<br />

Advances in Veterinary Science and Comparative Medicine, 14: 309-354.


82<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

BRODEY, R.S.; GOLDSCHMIDT, M.H.; ROSZEL, J.R. (1983)<br />

Canine mammary gland neoplasms.<br />

Journal of the American Animal Hospital Association, 19: 61-90.<br />

BUSCH, U. (1993)<br />

Immunhistochemischer Nachweis von okkulten Tumorzellemboli und Mikrometastasen in<br />

den regionären Lymphknoten beim Kaninen Mammakarzinom sowie eine postoperative<br />

Studie am Mammakarzinom operierter Hündinnen.<br />

Dissertation, Freie Universität Berlin, FB Veterinärmedizin.<br />

BUSCH, U.; RUDOLPH, R. (1995)<br />

Mammakarzinom <strong>der</strong> Hündin: eine neue Routinediagnostik <strong>zum</strong> Nachweis okkulter<br />

Mikrometastasen in den regionären Lymphknoten.<br />

Münchener Tierärztliche Wochenschrift, 108: 43-46.<br />

CAVALIERE, R. (1967)<br />

Selective heat sensitivity of cancer cells - biochemical and clinical studies.<br />

Cancer, 20: 1351-1381.<br />

CHOY, D.S.J.; DIWAN, S. (1990)<br />

In vitro response of bovine liver to Nd:YAG laserthermia.<br />

Journal of Clinical <strong>Laser</strong> Medicine and Surgery, 8: 39-42.<br />

COHEN, D.; REIF, J.S.; BRODEY, R.S. et al. (1974).<br />

Epidemiological analysis of the most prevalent sites and types of canine neoplasia observed in<br />

a veterinary hospital.<br />

Cancer Research, 34: 2859-2868.<br />

COTCHIN, E. (1958)<br />

Mammary neoplasms of the bitch.<br />

Journal of Compendium Pathology, 68: 1-23.<br />

COTCHIN, E. (1959)<br />

Some tumours of dogs and cats of comparative veterinary and human interest.<br />

Veterinary Record, 71(45): 1040-50.<br />

CRANE, S.W. (1986)<br />

State of the art message: <strong>Laser</strong>s in veterinary surgery.<br />

<strong>Laser</strong> in Surgery and Medicine, 6:427-428.<br />

CHRISTENSEN, D.A.; DURNEY, C.H. (1981)<br />

Hyperthermia production for cancer therapy: a review of fundamentals and methods.<br />

Journal of Microwave Power, 16:89.<br />

CRILE, G. (1962)<br />

Selective destruction of cancers after exposure to heat.<br />

Annals of Surgery, 156: 404-407.


CRUANES, J.C. (1984)<br />

La terapia Láser, Hoy.<br />

Barcelona, Centro de Documentacion Láser de Meditec, S. 164<br />

DAHME, E.; WEIß, E. (1958)<br />

Zur Systematik <strong>der</strong> Mammatumoren des Hundes.<br />

Deutsche Tierärztliche Wochenschrift, 65(17): 458-461.<br />

DAHME, E.; WEIß, E. (1988)<br />

Geschlechtsorgane.<br />

In: WEIß, E.<br />

Grundriß <strong>der</strong> speziellen pathologischen Anatomie <strong>der</strong> Haustiere.<br />

Stuttgart, Ferdinand Enke Verlag, S. 305-311.<br />

9 Literaturverzeichnis 83<br />

DAIKUZONO, N.; SUZUKI, S.; TAJIRI, H. et al. (1988)<br />

<strong>Laser</strong>thermia: a new computer-controlled contact Nd:YAG system for interstitial local<br />

hyperthermia.<br />

<strong>Laser</strong> in Surgery and Medicine, 8: 254-258.<br />

DEINHARDT, E.L. (1964)<br />

Zellkermorphologische Geschlechtsuntersuchungen an Mammatumoren <strong>der</strong> Hündin.<br />

Dissertation, Ludwig Maximilian-Universität München, FB Veterinärmedizin.<br />

DEWHIRST, M.W.; SIM, D.A.; SAPARETO, S. et al. (1984)<br />

Importance of minimum tumor temperature in determining early and long term responses of<br />

spontaneous canine and feline tumors to heat and radiation.<br />

Cancer Research, 44: 43-50.<br />

DIEHL, M.; VINGERHOETS, M.; STORNETTA, D. (1987)<br />

Speziphische Methode zur Entfernung des Equinen Sarkoids.<br />

Vorträge <strong>der</strong> Fortbildungsveranstaltungen beim Bpt-Kongreß, v. 7.-10.10.87, Baden-Baden.<br />

DORN, C.R.; TAYLOR, D.O.N.; SCHNEIDER, R. et al. (1968)<br />

Survey of animal neoplasms in Alameda and Contra Costa Counties, Calif.: II. Cancer<br />

morbidity in dogs and cats from Alameda Conty.<br />

Journal of the National Cancer Institute, 40: 307-318.<br />

DÖRSCHEL, K. (1989)<br />

<strong>Laser</strong>strahlung.<br />

In: BERLIEN; H.-P.; MÜLLER, G.<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>medizin.<br />

Landsberg/Lech, ECOMED, Kap. II-2.3, S. 1-2.<br />

DOWLATSHAHI, K.; BANGERT, J.D.; HAKLIN, M.F. et al. (1990)<br />

Protection of fiber function by para-axial fluid flow in interstitial laser therapy of malignant<br />

tumors.<br />

<strong>Laser</strong> in Surgery and Medicine, 10: 322-327.


84<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

ELSE, R.W.; HANNANT, D. (1977)<br />

Some ultrastructural findings spontaneous and cultured canine and feline mammary<br />

carcinomas.<br />

Proceedings of the 6th World Congress of the World Small Animal Veterinary Association,<br />

Amsterdan, S. 91-92.<br />

ELSE, R.W.; HANNANT, D. (1979)<br />

Some epidemiological aspects of mammary neoplasia in the bitch.<br />

Veterinary Record, 104: 296-304.<br />

FANTON, J.W.; WITHROW, S.J. (1981)<br />

Canine mammary neoplasia: An Overview.<br />

California Veterinarian, 7: 12-16.<br />

FERGUSON, H.R. (1985)<br />

Canine mammary gland tumors.<br />

Veterinary Clinics of North American, Small Animal Practice, 15(3):501-511.<br />

FICUS, H.J.; JÖCHLE, W. (1984)<br />

Wirkungen eines oral verabreichten, proteinfreien Dialysates aus Kälberblut<br />

(Solcosoryl/Actihaemyl) auf postoperative Wundheilung und Komplikationen nach ein- o<strong>der</strong><br />

beidseitiger Mammaleisten-Amputation bei <strong>der</strong> Hündin.<br />

Kleintierpraxis, 29: 233-241.<br />

FIDLER, I.J.; BRODEY, S. (1967a)<br />

Malignant mammary neoplasms.<br />

Journal of the American Veterinary Medical Association, 151(6): 710-715.<br />

FIDLER, I.J.; BRODEY, R.S. (1967b)<br />

Characteristics of mammary neoplasms.<br />

Journal of the American Veterinary Medical Association, 151(10): 1311-1318.<br />

FIEDLER, H. (1975)<br />

Ein Beitrag zur Häufigkeit <strong>der</strong> Tumoren des Hundes unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Haut- und Mammatumoren.<br />

Dissertation, München, Fachbereichs Tiermedizin.<br />

FOWLER, E.H.; WILSON, G.P.; KOESTNER, A. (1974)<br />

Biologic behavior of canine mammary neoplasms based on a histogenetic classification.<br />

Veterinary Pathology, 11: 212-229.<br />

FRANK, F. (1992)<br />

Biophysical fundamentals for laser application in medicine.<br />

In: WALLWIENER, D.; BASTERT, G.<br />

<strong>Laser</strong> in Gynecology. Possibilities and Limitations.<br />

Berlin; Heidelberg, New York, SPRINGER, S. 349-362.<br />

FRYE, F.L. (1967)<br />

Survey of mammary tumors.<br />

Animal Hospitation., 3(1): 1-12.


FUCHS, B.; SCHMITT, I.; ROGGAN, A. et al. (1995)<br />

<strong>Laser</strong>-induzierte Thermotherapie (LITT) - Geschichte, Stand und Perspektiven.<br />

Minimal Invasive Medizin, 6(2): 51-57.<br />

9 Literaturverzeichnis 85<br />

GERMER, Ch.-Th.; ALBRECHT, D.; BOESE-LANDGRAF, J. et al. (1995)<br />

<strong>Laser</strong>-induced thermotherapy (LITT) in the treatment of colorectal liver metastases: a clinical<br />

pilot study.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE - Press, S. 393-402.<br />

GEROSA, R.M. (1981)<br />

Bilateral complete mastectomy in the dog.<br />

Canine Practice, 8(4): 27-36.<br />

GEUSIC, J.E.; MARCOS, H.W.; UITERT VAN, L.G. (1964)<br />

<strong>Laser</strong> oscillations in nd-doped yttrium aluminium, yttrium gallium and gadolinium.<br />

Applied Physics Letters, 4: 182.<br />

GIESE, W. (1993)<br />

Biologische Wirkung ionisieren<strong>der</strong> Strahlen.<br />

In: SCHEBITZ, H.; BRASS, W.; WINTZER, H.-J.<br />

Allgemeine Chirurgie für Tierärzte und Studierende.<br />

Berlin, Hamburg, Paul Parey, S. 318-324.<br />

GILES, R.C.; KWAPIEN, R.P.; GEIL, R.G. et al. (1978)<br />

Mammary nodules in beagle dogs administered investigational oral contraceptive steroids.<br />

Journal of the National Cancer Institute, 60: 1351-1364.<br />

GÖRTZ, G.; WALTER, K.J. (1986)<br />

Mammachirurgie.<br />

In: HÄRING, R.; ZILCH, H.<br />

Lehrbuch Chirurgie mit Repertorium.<br />

Berlin, Walter de Gruyter, S. 293-306.<br />

GRÄF, K.-J.; EL ETREBY, M.F. (1979)<br />

Endocrinology of reproduction in the female beagle dog and ist significance in mammary<br />

gland tumorigenesis.<br />

Acta Endocrinologica (Copenhagen), 222: 1-33.<br />

GUTBERLET, K. (1994)<br />

Mammatumoren bei Hunden: Immunhistochemische Darstellung von Gefäßendothel bei<br />

Krebszelleinbrüchen und Überarbeitung <strong>der</strong> WHO-Klassifikation.<br />

Dissertation, Freie Universität Berlin, FB Veterinärmedizin.<br />

GUTBERLET, K.; RUDOLPH, R. (1996)<br />

Angiosis carcinomatosa bei Mammatumoren <strong>der</strong> Hündin - Häufigkeit und Verbindung mit<br />

prognostisch wichtigen Faktoren.<br />

Kleintierpraxis, 41: 473-482.


86<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

HABERMEHL, K.-H. (1984)<br />

Milchdrüse des Hundes.<br />

In: NICKEL, R.; SCHUMMER, E.; SEIFERLE, E.<br />

Lehrbuch <strong>der</strong> Anatomie <strong>der</strong> Haustiere.<br />

Berlin,Paul Parey Verlag, S. 511-513.<br />

HALL, R.N.; FENNER, G.E.; KINGSLEY, J.D. et al. (1962)<br />

Coherent light emission from GaAs junctions.<br />

Physics Review Letters, 9: 366.<br />

HAMILTON, J.M. (1975)<br />

A review of recent advances in the study of the etiology of canine mamary tumors.<br />

Veterinary Annual, 15: 276-283.<br />

HAMILTON, J.M.; ELSE, R.W.; FORSHAW, P. (1977)<br />

Oestrogen receptors in canine mammary tumours.<br />

Veterinary Record, 101: 258-260.<br />

HAMPE, J.F.; MISDORP, W. (1974)<br />

Tumors and dysplasias of the mammary gland.<br />

Bulletin of the World Health Organization, 50: 111-133.<br />

HAND, J.W.; TER-HAAR, G. (1981)<br />

Heating techniques in hyperthermia.<br />

Britisch Journal of Radiology, 54: 443-466.<br />

HANDKE, A.; ROGGAN, A.; MÜLLER, G. et al. (1995)<br />

<strong>Laser</strong>-induced interstitial thermotherapy (LITT) of benign prostatic hyperplasia (BPH): basic<br />

investigations and first clinical results.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE - Press, S. 403-415.<br />

HARRIES, S.A.; AMIN, Z.; SMITH, M.E.F. et al. (1994)<br />

Interstitial laser photocoagulation as a treatment for breast cancer.<br />

Britisch Journal of Surgery, 81: 1617-1619.<br />

HARVEY, J. (1990)<br />

Mammary Glands.<br />

In: BOJRAB, M.J.<br />

Current Techniques in Small Animal Surgery.<br />

Philadelphia, Lea & Febiger, S. 454-459.<br />

HARZMANN, R.; WECKERMANN, D. (1992)<br />

Wärmebehandlung <strong>der</strong> benignen Prostatahyperplasien - Sinn o<strong>der</strong> Unsinn.<br />

Jahrbuch <strong>der</strong> Urologie, S. 55-61.


HELFMANN, J.; BRODZINSKI, T. (1989)<br />

Thermische Wirkungen.<br />

In: BERLIEN, H.-P.; MÜLLER, G.<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>medizin.<br />

Landsberg/Lech, ECOMED, Kap. II-3.3, 1-2.<br />

HENDERSON, I.C.; CANELLOS, G.P. (1980)<br />

Cancer of the breast - the past decade.<br />

New English Journal of Medicine, 302: 17 und 78.<br />

HENKEL, T.O.; GRESCHNER, M.; LUPPOLD, T. et al. (1995)<br />

Transurethral and transperineal interstitial laser therapy of BPH<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Berlin, SPIE - Press, S. 416-425.<br />

HERNANDEZ, F.J.; FERNADEZ, B.B.; CHERTACH, M. et al. (1975)<br />

Feline mammary carcinoma and progestagens.<br />

Feline Practice, 5: 45-48.<br />

HESSEL, S.T.; FRANK, F. (1990)<br />

Technical prerequisites for the interstitial thermotherapy using the Nd:YAG laser.<br />

SPIE Optical Fibers in Medicine V, 1201: 233-238.<br />

9 Literaturverzeichnis 87<br />

HOFSTETTER, A.; HESSEL, S.; KEIDITSCH, E. et al. (1992)<br />

Hi-tech of the prostate: Interstitial laser coagulation of benign prostatic hypertrophy.<br />

SPIE <strong>Laser</strong> Surgery, 1643: 25-34.<br />

HILLEGERSBERG, R.; STAVEREN, H.J.; KORT, W.J. et al. (1994)<br />

Interstitial Nd:YAG laser coagulation with a cylindrical diffusing fiber tip in experimental<br />

liver metastases.<br />

<strong>Laser</strong>s in Surgery and Medicine, 14: 124-138.<br />

HILLEGERSBERG, R. (1995)<br />

Ultrasonography of laser-induced coagulation of hepatic metastases.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Belingham, Washington, SPIE - Press, S. 288-293.<br />

JABARA, A.G. (1969)<br />

Two cases of mammary neoplasmas arising in male dogs.<br />

Australian Veterinary Journal, 45: 476-480.<br />

JOHNSON, D.E.; SLATKINE, M.; CROMEENS, D.C. et al. (1993)<br />

A Neodymium:YAG fiber delivery system for interstitial photothermal therapy.<br />

Journal of Clinical <strong>Laser</strong> Medicine and Surgery, 11(5): 243-245.


88<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

JOHNSTON, S.D. (1994)<br />

Reproductive Systems.<br />

In: SLATTER, D.<br />

Textbook of Small Animal Surgery.<br />

Philadelphia, W.B.Saun<strong>der</strong>s Company, S. 2177-2192.<br />

JOLESZ, F.A. (1993)<br />

MRI guidance of interstitial lasertherapy in the brain: from animal experimentation to human<br />

application.<br />

Minimal Invasive Medizin, 4(2): 15-17.<br />

JOLESZ, F.A.; ZIENTARA, G.P. (1995)<br />

MRI-guided laser-induced interstitial thermotherapy. Basic principles.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE -Press, S. 294-324<br />

JUNG, H. (1986)<br />

A generalized concept for cell killing by heat.<br />

Radiation Research, 106: 56-72.<br />

KAHN, Th.; BETTAG, M.; ULRICH, F. et al. (1995)<br />

MRI guidance of laser-induced interstitial thermotherapy of brain tumors: three-year<br />

experience.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE -Press, S. 325-339.<br />

KROOK, L. (1954)<br />

A statistical investigation of carcinoma in the dog.<br />

Acta Pathologica Microbiologica Scandinavica, 35: 407-422.<br />

KURZMANN, I.D.; GILBERTSON, S.R. (1986)<br />

Prognostic factors in canine mammary tumors.<br />

Seminars in Veterinary Medicine and Surgery (Small Animal), 1: 25-32.<br />

LANZAFAME; R.J.; ROGERS, D.W.; NAIM, J.O. et al. (1986)<br />

Reduction of local tumor recurrence by excision with CO2 <strong>Laser</strong>.<br />

<strong>Laser</strong> in Surgery and Medicine, 6: 439-441.<br />

LANZAFAME, R.J.; QIU, K.; ROGERS, D.W. et al. (1988)<br />

Comparison of local tumor recurrence following excision with the CO2-<strong>Laser</strong>, Nd:YAG-<br />

<strong>Laser</strong>, and Argon beam coagulator.<br />

<strong>Laser</strong> in Surgery and Medicine, 8: 515-520.<br />

LOAR, A.S. (1986)<br />

The management of canine mammary tumors.<br />

In: KIRK, B.<br />

Current Veterinary Therapy IX. Small Animal Practice.<br />

Philadelphia, W.B.Saun<strong>der</strong>s Company, S. 480-487.


MAC EWEN, E.G.; PATNAIK, A.K.; HARVEY, H.J. et al. (1982)<br />

Estrogen receptors in canine mammary tumors.<br />

Cancer Research, 42: 2255-2259.<br />

MAC EWEN, E.G.; HAYES, A.A.; HARVEY, H.J. et al.(1984)<br />

Prognostic factors for feline mammary tumors.<br />

Journal of the American Veterinary Medical Association, 185: 201-204.<br />

MAC EWEN, E.G.; WITHROW, S.J. (1989)<br />

Tumors of the mammary gland.<br />

In: WITHROW, S.J.<br />

Clinical Veterinary Oncology.<br />

Philadelphia, , W.B.Saun<strong>der</strong>s Company, S. 292-304.<br />

MAC EWEN, E.G.; WITHROW, S.J. (1996)<br />

Tumors of the mammary gland.<br />

In: WITHROW, S.J.; MACEWEN, E.G.<br />

Small Animal Clinical Oncology.<br />

Philadelphia, W.B.Saun<strong>der</strong>s Company, S. 356-372.<br />

MAIMAN, T.H. (1960)<br />

Stimulated optical radiation in ruby.<br />

Nature, 187: 493-494.<br />

MANN, F.A. (1984)<br />

Canine mammary gland neoplasia.<br />

Canine Practice, 11(4): 22-26.<br />

MARMOR, J.B.; HAHN, N.; HAHN, G.M. (1977)<br />

Tumor cure and cell survival after localized radiofrequency heating.<br />

Cancer Research, 37: 879-883.<br />

MARTIN, P.M.; COTARD, M.; MIALOT, J.P. et al. (1979)<br />

Multiple steroid receptors in human breast cancer.<br />

Cancer Chemotherapy and Pharmacology, 2: 107.<br />

MASTERS, A.; BOWN, S.G. (1990)<br />

Interstitial laser hyperthermia in the treatment of tumors.<br />

<strong>Laser</strong> in Medical Science, 5: 129-136.<br />

MASTERS, A.; STEGER, A.C.; BOWN, S.G. (1991)<br />

Role of interstitial therapy in the treatment of liver cancer.<br />

British Journal of Surgery, 78: 518-523.<br />

9 Literaturverzeichnis 89<br />

MATTHEWSON, K.; COLERIDGE-SMITH, P.; SULLIVAN, J.P.O. et al. (1987)<br />

Biological effects of intrahepatic Neodymium:Yttrium-Aluminium-Garnet laser<br />

photocoagulation in rats.<br />

Gastroenterology, 93: 550-557.


90<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

McKENZIE, A.; CARRUTH, J.A.S. (1984)<br />

<strong>Laser</strong> in surgery and medicine.<br />

Physical in Medicine and Biology, 29(6): 619-641.<br />

MIHALJEVIC; S.-Y.; MIHALJEVIC, M.; GRASCHEW, G. (1989)<br />

Kombinierte diagnostische Verfahren und laserphotodynamische Therapie maligner Tumoren.<br />

<strong>Einsatz</strong> in <strong>der</strong> Kleintiermedizin.. 1. Mitteilung: Stand <strong>der</strong> Forschung und eigene Erfahrungen.<br />

Kleintierpraxis, 34: 225-232.<br />

MINTON; J.P.; KETCHAM, A.S.; DEARMAN, J.R. et al. (1965)<br />

The effect of neodymium laser radiation on two experimental malignant tumour systems.<br />

Surgery Gynecology and Obstetrics. 120: 481.<br />

MISDORP, W.; DEN HERDER, B.A. (1966)<br />

Bone metastasis in mammary cancer.<br />

British Journal of Cancer, 20: 496-503.<br />

MISDORP, W.; HART, A.A.M. (1979a)<br />

Canine mammary cancer: I. Prognosis.<br />

Journal of Small Animal Practice, 20: 385-394.<br />

MISDORP, W.; HART, A.M. (1979b)<br />

Canine mammary cancer II. Therapy and causes of death.<br />

Journal of Small Animal Practice, 20: 395-404.<br />

MISDORP, W. (1988)<br />

Canine mammary tumours: protective effect of late ovariectomy and stimulating effect of<br />

progestins.<br />

The Veterinary Quarterly, 10(1): 26-33.<br />

MITCHELL, L.; DE LA IGLESIA, F.A.; WENKOFF, M.S. et al. (1974)<br />

Mammary tumours in dogs: Survey of clinical and pathological characteristics.<br />

Canadian Veterinary Journal, 15: 131-138.<br />

MOULTON, J.E. (1978)<br />

Tumors of the mammary gland.<br />

Tumors in domestic animals<br />

Berkeley, Los Angeles, London, University of California Press, S. 346-371.<br />

MUCKLE, D.S.; DICKSON, J.A. (1971)<br />

The selective inhibitory effect of hyperthermia on the metabolism and growth of malignant<br />

cells.<br />

British Journal of Cancer, 25: 771-719.<br />

MÜLLER-LISSE, G.U.; SCHNEEDE, P.; HEUCK, A. et al. (1995)<br />

Magnetic resonance imaging in laser-induced thermotherapy of the prostate.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Berlin, SPIE - Press, S. 340-343.


9 Literaturverzeichnis 91<br />

MUMTAZ, H.; HARRIES, S.A.; HALL-CRAGGS, M.A. et al. (1995)<br />

The potential of interstitial laser photocoagulation in the treatment of breast cancer.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE Press, S. 426-433.<br />

MUSCHTER, R.; HOFSTETTER, A. (1992)<br />

„Thermische“ Therapie <strong>der</strong> benignen Prostatahyperplasia.<br />

Münchener Medizinische Wochenschrift, 134: 630-634.<br />

MUSCHTER, R.; HESSEL, S.; HOFSTETTER, A. et al. (1993)<br />

One year experience in interstitial laser coagulation for benign prostatic hyperplasia.<br />

Journal of Urology, 149: 466A.<br />

MUSCHTER, R.; EHSAN, A.; STEPP, H.G. et al. (1995)<br />

Clinical results of LITT in the treatment of benign prostatic hyperplasia.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE - Press, S. 434-442.<br />

NATHAN, M.I.; KUMKE, W.P.; BURNS, G. et al. (1962)<br />

Stimulated emission of radation from GaAs p-n junctions.<br />

Applied Physics Letters, 1: 62<br />

NASISSE, M.P.; DAVIDSON, M.G.; OLIVERO, D.K. et al. (1992)<br />

Neodymium: YAG laser treatment of primary canine intraocular tumors.<br />

Progress in Veterinary & Comparative Ophtalmology, 3(4): 152-155.<br />

NEUMANN; R.A.; KNOBLER, R.M.; PIECZKOWSKI, F. et al. (1991)<br />

Enzyme histochemical analysis of cell viability after argon laser-induced coagulation necrosis<br />

of the skin.<br />

Journal of the American Academy of Dermatology, 25(6): 991-998.<br />

OVERGAARD, K. (1934)<br />

Über Wärmetherapie bösartiger Tumoren.<br />

Acta Radiologica, 15: 89-100.<br />

OVERGAARD, J. (1976a)<br />

Ultrastructure of a murine mammary carcinoma exposed to hyperthermia in vivo.<br />

Cancer Research, 36: 983-995.<br />

OVERGAARD, J. (1976b)<br />

Combined Adriamycin and hyperthermia treatment of a murine mammary carcinoma in vivo.<br />

Cancer Research, 36: 3077-3081.


92<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

OVERGAARD, H.; OVERGAARD, J. (1976)<br />

Pathology of heat damage.<br />

In: WIZENBERG, M.J.; ROBINSON, J.E.<br />

Proceedings of the First International Symposium on Cancer Therapy by Hyperthemia and<br />

Radiation.<br />

Berlin, American College of Radiology, S.115-127.<br />

OVERGAARD, J.; SUIT, H.D. (1979)<br />

Time-temperatur relationship in hyperthermic treatment of malignant and normal tissue in<br />

vivo.<br />

Cancer Research, 39: 3248-3253.<br />

OVERGAARD (1983)<br />

Histopahologic effects of hyperthermia.<br />

In: STORM, F.K.<br />

Hyperthermia in Cancer Therapy.<br />

Boston, G.K.Hall Medical Publishers, S. 163-186.<br />

PANJEHPOUR, M.; OVERHOLT, B.F.; FRAZIER, D.L. et al. (1991)<br />

Nd:YAG laser-induced hyperthermia treatment of spontaneously occurring veterinary head<br />

and neck tumors.<br />

<strong>Laser</strong> in Surgery and Medicine, 11: 351-355.<br />

PATEL, C.K.N. (1964)<br />

Selective excitation through vibrational energy transfer and optical maser action in N2-CO2.<br />

Physics Review Letters, 13: 617.<br />

PETERS, V.G.; WYMAN, D.R.; PATTERSON, M.S. et al. (1990)<br />

Optical properties of normal and diseased human breast tissues in the visible and near<br />

infrared.<br />

Physics in Medicine and Biology, 35: 1317-1334.<br />

PHILIPP, C.; ROHDE, E.; BERLIEN, H.-P. (1995)<br />

Treatment of congenital vascular disor<strong>der</strong>s (CVD) with laser-induced thermotherapie (LITT)<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapie.<br />

Bellingham, Washington, SPIE -Press, S. 443-458.<br />

PRIESTER, W.A. (1979)<br />

Occurrence of mammary neoplasms in bitches in relation to breed, age, tumour type, and<br />

geographical region from which reported.<br />

Journal of Small Animal Practice, 20: 1-11.<br />

ROHDE, E.; PHILIPP, C.M.; BERLIEN, H.-P. (1995)<br />

Monitoring of interstitial laser-induced thermotherapy with color-coded duplex sonography<br />

(CCDS).<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE Press, S. 267-278.


ROGGAN, A.; MÜLLER, G. (1993)<br />

Computer simulations for the irradiation planning of LITT.<br />

Minimal Invasive Medizin, 4(2): 18-24.<br />

ROGGAN, A.; HANDKE, A.; MILLER, K. et al. (1994)<br />

<strong>Laser</strong> induced interstitial thermotherapy of benign prostatic hyperplasia.<br />

Minimal Invasive Medizin, 5(2): 55-63.<br />

9 Literaturverzeichnis 93<br />

ROGGAN, A.; ALBRECHT, D.; BERLIEN, H.-P. et al. (1995a)<br />

Application equipment for intraoperative and percutaneous laser-induced interstitial<br />

thermotherapy (LITT).<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE-Press, S. 224-248.<br />

ROGGAN, A.; DÖRSCHEL, K.; MINET, O. et al. (1995b)<br />

Optical properties of biological tissues in the near-infrared wavelength range: review and<br />

measurements.<br />

In: MÜLLER, G. ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE-Press, S. 10-44.<br />

ROUX, F.X.; MERIENNE, L.; LERICHE, B. et al. (1992)<br />

<strong>Laser</strong> interstitial thermotherapy in stereotactical neurosurgery.<br />

<strong>Laser</strong> in Medical Science, 7: 121-126.<br />

RUBERTE, J.; SAUTET, J.Y.; GINE, J.M. et al. (1990)<br />

Topographie des collecteurs lymphatiques mammaires de la chienne.<br />

Anatomia Histologia Embryologia, 19:347-358.<br />

SCHNEIDER, R. (1970)<br />

Comparison of age, sex and incidence rates in human and canine breast cancer.<br />

Cancer, 26: 419-426.<br />

SCHNEIDER, R.; DORN, C.R.; TAYLOR, D.O.N. (1969)<br />

Factors influencing canine mammary cancer development and post-surgical survival.<br />

Journal of the National Cancer Institute, 43: 1249-1261.<br />

SCHOBER, R.; BETTAG, M.; SABEL, M. et al. (1993)<br />

Fine structure of zonal changes in experimental Nd:YAG laser-induced interstitial<br />

hyperthermia.<br />

<strong>Laser</strong> in Surgery and Medicine, 13: 234-241.<br />

SILVER, I.A. (1966)<br />

Mammary neoplasia.<br />

Journal of Small Animal Practice, 7(11): 689-710.<br />

STEGER, A.C.; LEES, W.R.; WALMSLEY, K. et al. (1989)<br />

Interstitial laser hyperthermia: A new approach to local destruction of tumors.<br />

British Journal of Surgery, 299:362-365.


94<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

STEGER , A.C.; SHORVON, P.; WALMSLEY, K. et al. (1992)<br />

Ultrasound features of low power interstitial laser hyperthermia.<br />

Clinical Radiology,46(2): 88-93.<br />

STEVENSON, H.N. (1919)<br />

The effect to heat upon tumor tissues.<br />

Journal of Cancer Research, 4: 54.<br />

SUZUKI, S.; NAKUMI, H.; AOKI, J. et al. (1989)<br />

Experimental studies of endoscopic local hyperthermia with Nd:YAG laser (laserthermia).<br />

SPIE, <strong>Laser</strong> Surgery, 1066: 225-230.<br />

SVAASAND, L.O.; GOMER, C.J.; MORINELLI, E. (1990)<br />

On the physical rationale of laser induced hyperthermia.<br />

<strong>Laser</strong> in Medical Science, 5: 121-127.<br />

SVAASAND, L.O.; BOERSLID, T.; OEVERAASEN, M. (1985)<br />

Thermal and optical propierties of living tissue: applikation to laser induced hyperthermia.<br />

<strong>Laser</strong> in Surgery and Medicine, 5: 589-602.<br />

SWEETLAND, H.M.; WYMAN, A.; ROGERS, K. (1993)<br />

Evaluation of the effect on normal liver of interstitial laser hyperthermia using artificial<br />

sapphire probes.<br />

<strong>Laser</strong> in Medical Science, 8: 99-105.<br />

TAYLOR, G.N.; SHABESTARI, L.; WILLIAMS, J. et al. (1976)<br />

Mammary neoplasia in a closed beagle colony.<br />

Cancer Research, 36: 2740-2743.<br />

TEW, J.M.; TOBLER, W.D. (1983)<br />

The laser: history, biophisics, and neurosurgical applications.<br />

Clinical Neuro-Surgery, 31: 506-549.<br />

THOMPSON, J.M. (1986)<br />

Advances in the use of hyperthermia.<br />

In: GORMAN, N.T.<br />

Oncology.<br />

New York, Churchill Livingstone, S. 89-119.<br />

TRACZ, R.A.; WYMAN, D.R.; PETER, B.L. et al. (1993)<br />

Comparison of magnetic resonance images and the histopathological findings of lesions<br />

induced by interstitial laser photocoagulation in the brain.<br />

<strong>Laser</strong> in Surgery and Medicine, 13: 45-54.<br />

TRANBERG, K.-G.; MÖLLER, P.H. (1995)<br />

Interstitial laser treatment: preliminary experience in patients.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE-Press, S. 468-476.


ÜBERREITER, O. (1968a)<br />

Die Tumoren <strong>der</strong> Mamma bei Hund und Katze.<br />

Wiener Tierärztliche Monatsschrift, 7: 414-442.<br />

ÜBERREITER, O. (1968b)<br />

Die Tumoren <strong>der</strong> Mamma bei Hund und Katze.<br />

Wiener Tierärztliche Monatsschrift, 8: 481-503.<br />

VAN EEDEN, P.J.; STEGER, A.C.; BOWN, S.G. (1988)<br />

Fibre tip consi<strong>der</strong>ations for low power laser interstitial hyperthermia.<br />

<strong>Laser</strong> in Medical Science, Abstracts: 336.<br />

VOGL, Th.J.; MÜLLER, N.; WEINHOLD, R. et al. (1995a)<br />

MR-guided laser-induced thermotherapy (LITT) of liver metastases.<br />

In: MÜLLER, G.; ROGGAN, A.<br />

<strong>Laser</strong>-induced Interstitial Thermotherapy.<br />

Bellingham, Washington, SPIE - Press, S. 477-492.<br />

9 Literaturverzeichnis 95<br />

VOGL, Th.J.; MACK, M.G.; MÜLLER, P. et al. (1995b)<br />

Recurrent nasopharyngeal tumors: preliminary MR Imaging-controlled laser-induced<br />

thermotherapy.<br />

Radiology, 196: 725-733.<br />

VOLLMERHAUS, B. (1984)<br />

Lymphatisches System. Lymphknoten und Lymphsammelgänge des Hundes.<br />

In: NICKEL, R.; SCHUMMER, A.; SEIFERLE, E.<br />

Lehrbuch <strong>der</strong> Anatomie <strong>der</strong> Haustiere.<br />

Berlin, Paul Parey, S.349-366.<br />

WALDOW, S.M.; MORRISON, P.R.; GROSSWEINER, L.I. (1988)<br />

Nd:YAG laser-induced hyperthermia in a mouse tumor model.<br />

<strong>Laser</strong> in Surgery and Medicine, 8:510-514.<br />

WALDOW, S.M.; RUSSEL, G.E. (1993)<br />

Response of the RIF-1 tumour to superficial or interstitial heating (46-50°C) using an<br />

Nd:YAG laser.<br />

<strong>Laser</strong> in Medical Science, 8: 171-178.<br />

WALLWIENER, D.; KUREK, R.; POLLMANN, D. et al. (1994)<br />

Palliative Therapie gynäkologischer Malignomrezidive durch <strong>Laser</strong>-induzierte Interstitielle<br />

Thermotherapie.<br />

<strong>Laser</strong>medizin, 10: 44-51.<br />

WALTER, J.; BERLIEN, P.; MÜLLER, G. (1989)<br />

Der <strong>Laser</strong> in <strong>der</strong> Tiermedizin.<br />

Der Praktische Tierarzt, 4: 5-11.<br />

WALTER, J.; SCHWEGLER, K. (1992)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> zur Häufigkeit von Neoplasien bei sezierten Hunden in Berlin (West).<br />

Journal of the Veterinary Medicine. Series A, 39: 328-341.


96<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

WANDER, H.E.; NAGEL, G.A. (1983)<br />

Adjuvante Chemotherapie beim Mamakarzinom.<br />

Deustsches Ärzteblatt, 42: 47-53.<br />

WANG, M-J.; NAIM, J.O.; ROGERS, D.W. et al. (1992)<br />

The effect of Nd: YAG laser-induced hyperthermia on local tumor recurrence in experimental<br />

rat mammary tumors.<br />

Journal of Clinical <strong>Laser</strong> Medicine and Surgery, 10 (4): 265-272.<br />

WITHROW, S.J. (1989)<br />

Surgical oncology.<br />

In: WITHROW, S.J.; MAC EWEN, E.G.<br />

Veterinary Oncology.<br />

Philadelphia, J.B. Lippincot, S. 58-62.<br />

WILKENS, H.; MÜNSTER, W. (1984)<br />

Arterien, Venen.<br />

In: NICKEL,R.; SCHUMMER, A.; SEIFERLE, E.<br />

Lehrbuch <strong>der</strong> Anatomie <strong>der</strong> Haustiere.<br />

Berlin, Paul Parey Verlag, S. 76-276.<br />

WYMAN, D.; SWIFT, C.L.; SIWEK, R. et al. (1990)<br />

Optimal temperature control in laser hyperthermia.<br />

SPIE Optical Fibers in Medicine V, 1201: 642-653.


10 Tabellarischer Anhang<br />

Tabelle 16: Einzelmessung <strong>der</strong> Koagulationsausdehnung in vitro (<strong>Laser</strong>leistung 5 Watt).<br />

Probennummer <strong>Laser</strong>leistung<br />

[Watt]<br />

Expositionszeit<br />

[Sekunden]<br />

Applizierte<br />

<strong>Laser</strong>energie<br />

[Joule]<br />

10 Anhang 97<br />

Nekroseaus-<br />

dehnung<br />

[mm x mm]<br />

1 14 x 09<br />

2 15 x 09<br />

3 5 300 1500 13 x 10<br />

4 14 x 10<br />

5 15 x 10<br />

6 16 x 10<br />

7 18 x 11<br />

8 5 450 2250 16 x 10<br />

9 17 x 11<br />

10 18 x 11<br />

11 21 x 13<br />

12 22 x 11<br />

13 5 600 3000 20 x 12<br />

14 22 x 12<br />

15 21 x 12<br />

16 23 x 14<br />

17 22 x 16<br />

18 5 750 3750 22 x 15<br />

19 23 x 17<br />

20 24 x 16<br />

21 24 x 18<br />

22 22 x 16<br />

23 5 900 4500 23 x 15<br />

24 23 x 16<br />

25 25 x 18


98<br />

10 Anhang<br />

Tabelle 17: Einzelmessung <strong>der</strong> Koagulationsausdehnung in vitro (<strong>Laser</strong>leistung 7,5 Watt).<br />

Probennummer <strong>Laser</strong>leistung<br />

[Watt]<br />

Expositionszeit<br />

[Sekunden]<br />

Applizierte<br />

<strong>Laser</strong>energie<br />

[Joule]<br />

Nekroseaus-<br />

dehnung [mmxmm]<br />

1 25x11<br />

2 22x10<br />

3 7,5 300 2250 21x11<br />

4 23x11<br />

5 24x12<br />

6 24x13<br />

7 23x15<br />

8 7,5 450 3375 26x14<br />

9 25x13<br />

10 25x12<br />

11 28x16<br />

12 27x16<br />

13 7,5 600 4500 27x15<br />

14 28x18<br />

15 28x17<br />

16 28x18<br />

17 28x19<br />

18 7,5 750 5625 29x19<br />

19 28x18<br />

20 27x17<br />

21 29x19<br />

22 28x18<br />

23 7,5 900 6750 29x18<br />

24 29x19<br />

25 28x18


10 Anhang 99<br />

Tabelle 18: Statistische Auswertung <strong>der</strong> einzelnen Meßwerte (Koagulationsausdehnung in vitro / axial;<br />

<strong>Laser</strong>leistung 5 Watt).<br />

Expositions-zeit<br />

[sec.]<br />

Einzelmeß-<br />

wert xi<br />

300 14<br />

15<br />

13<br />

14<br />

15<br />

450 16<br />

18<br />

16<br />

17<br />

18<br />

600 21<br />

22<br />

20<br />

22<br />

21<br />

750 23<br />

22<br />

22<br />

23<br />

24<br />

900 24<br />

22<br />

23<br />

23<br />

25<br />

Mittelwert ⎺x Fehler <strong>der</strong><br />

Einzelmessung δi<br />

14,2 -0,2<br />

0,8<br />

-1,2<br />

-0,2<br />

0,8<br />

17,0 -1,0<br />

1,0<br />

-1,0<br />

0,0<br />

1,0<br />

21,2 -0,2<br />

0,8<br />

-1,2<br />

0,8<br />

-0,2<br />

22,8 -0,2<br />

-0,8<br />

-0,8<br />

0,2<br />

1,2<br />

23,4 0,6<br />

-1,4<br />

-0,4<br />

-0,4<br />

1,6<br />

Standardab-<br />

weichung<br />

s<br />

Vertrauens-<br />

bereich<br />

v<br />

proz.<br />

Fehler<br />

Fp [%]<br />

0,74 ±0,92 1,4<br />

5,6<br />

8,4<br />

1,4<br />

5,6<br />

1,00 ±1,24 5,8<br />

5,8<br />

5,8<br />

0,0<br />

5,8<br />

0,84 ±1,04 9,4<br />

3,7<br />

5,6<br />

3,7<br />

9,4<br />

0,84 ±1,04 0,8<br />

3,5<br />

3,5<br />

0,8<br />

5,2<br />

1,14 ±1,41 2,5<br />

5,9<br />

1,7<br />

1,7<br />

6,8


100<br />

10 Anhang<br />

Tabelle 19: Statistische Auswertung <strong>der</strong> einzelnen Meßwerte (Koagulationszone in vitro / axial; <strong>Laser</strong>leistung 7,5<br />

Watt).<br />

Expositions-zeit<br />

[sec.]<br />

Einzelmeß-<br />

wert xδ<br />

300 25<br />

22<br />

21<br />

23<br />

24<br />

450 24<br />

23<br />

26<br />

25<br />

25<br />

600 28<br />

27<br />

27<br />

28<br />

28<br />

750 28<br />

28<br />

29<br />

28<br />

27<br />

900 28<br />

29<br />

29<br />

28<br />

29<br />

Mittelwert<br />

⎺x<br />

Fehler <strong>der</strong><br />

Einzelmessung δi<br />

23 -2,0<br />

-1,0<br />

-2,0<br />

0,0<br />

1,0<br />

24,6 -0,6<br />

-1,6<br />

1,4<br />

0,4<br />

0,4<br />

27,6 0,4<br />

-0,6<br />

-0,6<br />

0,4<br />

0,4<br />

28 0,0<br />

0,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

-1,0<br />

28,6 -0,6<br />

0,4<br />

0,4<br />

-0,6<br />

0,4<br />

Standardab-<br />

weichung<br />

s<br />

Vertrauens-<br />

bereich<br />

v<br />

proz.<br />

Fehler fp<br />

[%]<br />

1,58 ±1,96 8,69<br />

4,34<br />

8,69<br />

0,00<br />

4,34<br />

1,14 ±1,41 2,43<br />

6,50<br />

5,69<br />

1,63<br />

1,63<br />

0,55 ±0,68 1,44<br />

2,17<br />

2,17<br />

1,44<br />

1,44<br />

0,71 ±0,88 0,00<br />

0,00<br />

3,57<br />

0,00<br />

3,57<br />

0,55 ±0,68 2,10<br />

1,39<br />

1,39<br />

2,10<br />

1,39


10 Anhang 101<br />

Tabelle 20: Statistische Auswertung <strong>der</strong> einzelnen Meßwerte (Koagulationszone in vitro / quer zur Achse;<br />

<strong>Laser</strong>leistung 5 Watt).<br />

Expositions-zeit<br />

[sec.]<br />

Einzelmeß-<br />

wert xi<br />

300 9<br />

9<br />

10<br />

10<br />

10<br />

450 10<br />

11<br />

10<br />

11<br />

11<br />

600 13<br />

11<br />

12<br />

12<br />

12<br />

750 14<br />

16<br />

15<br />

17<br />

16<br />

900 18<br />

16<br />

15<br />

16<br />

18<br />

Mittelwert<br />

⎺x<br />

Fehler <strong>der</strong><br />

Einzelmessung δi<br />

9,6 -0,6<br />

-0,6<br />

0,4<br />

0,4<br />

0,4<br />

10,6 -0,6<br />

0,4<br />

-0,6<br />

0,4<br />

0,4<br />

12 1,0<br />

-1,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

15,6 -1,6<br />

0,4<br />

-0,6<br />

1,4<br />

-0,4<br />

16,6 1,4<br />

-0,6<br />

-1,6<br />

-0,6<br />

1,4<br />

Standardab-<br />

weichung<br />

s<br />

Vertrauens-<br />

bereich<br />

v<br />

proz.<br />

Fehler fp<br />

[%]<br />

0,55 ±0,68 6,25<br />

6,25<br />

4,16<br />

4,16<br />

4,16<br />

0,55 ±0,68 5,66<br />

3,77<br />

5,66<br />

3,77<br />

3,77<br />

0,71 ±0,88 8,33<br />

8,33<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

1,14 ±1,41 10,25<br />

2,56<br />

3,84<br />

8,97<br />

2,56<br />

1,34 ±1,66 8,43<br />

3,61<br />

9,63<br />

3,61<br />

8,43


102<br />

10 Anhang<br />

Tabelle 21: Statistische Auswertungen <strong>der</strong> einzelnen Meßwerte (Koagulationszone in vitro / quer zur Achse;<br />

<strong>Laser</strong>leistung 7,5 Watt).<br />

Expositions-zeit<br />

[sec.]<br />

Einzelmeß-<br />

wert xi<br />

300 11<br />

10<br />

11<br />

11<br />

12<br />

450 13<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

600 16<br />

16<br />

15<br />

18<br />

17<br />

750 18<br />

19<br />

19<br />

18<br />

17<br />

900 18<br />

19<br />

18<br />

18<br />

19<br />

Mittelwert ⎺x Fehler <strong>der</strong><br />

Einzelmessung δi<br />

11 0,0<br />

-1,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

1,0<br />

13,4 -0,4<br />

1,6<br />

0,6<br />

-0,4<br />

-1,4<br />

16,4 -0,4<br />

-0,4<br />

-1,4<br />

1,6<br />

0,6<br />

18,2 -0,2<br />

0,8<br />

0,8<br />

-0,2<br />

-1,2<br />

18,4 -0,4<br />

0,6<br />

-0,4<br />

-0,4<br />

0,6<br />

Standardab-<br />

weichung<br />

s<br />

Vertrauens-<br />

bereich<br />

v<br />

proz.<br />

Fehler fp<br />

[%]<br />

0,71 ±0,88 0,00<br />

9,10<br />

0,00<br />

0,00<br />

9,10<br />

1,14 ±1,41 2,98<br />

1,94<br />

4,48<br />

2,98<br />

10,44<br />

1,14 ±1,41 2,43<br />

2,43<br />

8,54<br />

9,76<br />

3,66<br />

0,84 ±1,04 1,10<br />

4,39<br />

4,39<br />

1,10<br />

6,59<br />

0,55 ±0,68 2,17<br />

3,26<br />

2,17<br />

2,17<br />

3,26


Danksagung<br />

Zum Abschluß möchte ich allen danken, die <strong>zum</strong> Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben.<br />

Mein ganz beson<strong>der</strong>er Dank gilt Herrn Prof. Dr. L. Brunnberg für die Überlassung des Themas<br />

und die freundliche Betreuung <strong>der</strong> Arbeit.<br />

Dem Leiter <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-und Medizin-Technologie gGmbH, Berlin, Herrn Prof. Dr.h.c. Dr.-Ing.<br />

G. Müller, schulde ich Dank für die Bereitschaft, den größten Teil meiner Arbeit am LMTB<br />

durchführen zu können.<br />

Ebenfalls danke ich Herrn Prof. Dr. rer. nat. J. Beuthan für die Unterstützung bei <strong>der</strong> Anleitung<br />

<strong>zum</strong> wissenschaftlichen Arbeiten. Ohne sein stetes Engagement wäre diese Arbeit sicher<br />

nicht möglich gewesen.<br />

Bei Herrn Dr. med. vet. J. Walter bedanke ich mich herzlich für die ideenreiche Unterstützung<br />

und für die engagierten und wertvollen Diskussionen.<br />

Ganz beson<strong>der</strong>s danken möchte ich Frau Dipl.-Ing. D. Schädel, die mir mit unendlicher Geduld<br />

bei <strong>der</strong> Anfertigung des Manuskriptes und den Zeichnungen zu Seite stand. Ohne sie<br />

wäre diese Arbeit in <strong>der</strong> vorliegenden Form nicht möglich gewesen.<br />

Ebenso möchte ich Herrn Dipl.-Phys. A. Roggan für die wissenschaftlichen Beiträge und<br />

seine Hilfe und Unterstützung bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Arbeit meinen beson<strong>der</strong>en Dank<br />

ausprechen.<br />

Ganz beson<strong>der</strong>s danken möchte ich auch <strong>der</strong> Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere, FU<br />

Berlin, vor allem Frau Dr. I. Allgoewer, für die Unterstützung und Hilfe bei <strong>der</strong> Durchführung<br />

<strong>der</strong> in vivo-<strong>Untersuchungen</strong>.<br />

Frau U. Zausch-Imm und Frau L. Hirst danke ich ganz herzlich für ihre Hilfe bei <strong>der</strong><br />

Herstellung und Färbung <strong>der</strong> histologischen Schnittpräparate sowie für die freundliche<br />

Arbeitsatmosphäre.<br />

Allen Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-und Medizin-Technologie gGmbH, Berlin danke ich für die stets<br />

aufgeschlossene Kooperation und die technische Hilfe bei <strong>der</strong> Bereitstellung <strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>systeme. Insbeson<strong>der</strong>e gilt mein Dank Herrn T. Fricke, Herrn I. Mesecke von Rheinbaben,<br />

Herrn G. Budny und Herrn J. Massuthe.<br />

Der Klinik für Pferde, Allgemeine Chirurgie und Radiologie, FU Berlin, insbeson<strong>der</strong>e Frau<br />

Dr. B. Münzer und Frau S. Boss, danke ich für ihre unermüdliche und freundliche Hilfe bei<br />

den US-<strong>Untersuchungen</strong>.<br />

Abschließend möchte ich mich beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD),<br />

Conselho Nacional de Desenvolvimento Científico e Tecnológico (CNPq) und Coordenação<br />

de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior (CAPES) für das in mich gesetzte<br />

Vertrauen und die För<strong>der</strong>ung durch ein Stipendium bedanken, ohne das mein Studienaufenthalt<br />

in Deutschland nicht möglich gewesen wäre.


Name: <strong>Isabela</strong> <strong>Schmitt</strong><br />

Gebutsdatum: 08. Juli 1965<br />

Lebenslauf<br />

Geburtsort: Venâncio Aires - Rio Grande do Sul/Brasilien<br />

Ausbildung:<br />

1972-1974 Grundschule „Escola Particular São José“ in Mato Leitão - RS<br />

1975-1979 Gymnasium „Escola Estadual de 1° Grau“ in Mato Leitão - RS<br />

1980-1982 Gymnasium „Escola Cenecista de 1° e 2° Graus Professor José<br />

de Oliveira Castilhos“ in Venâncio Aires - RS<br />

1984-1988 Studium <strong>der</strong> Veterinärmedizin an <strong>der</strong> „Universidade Fe<strong>der</strong>al de<br />

Santa Maria“ in Santa Maria - RS<br />

18.12.1988 Approbation als Tierarzt<br />

1989-1992 Post-Graduiertenstudium <strong>der</strong> Chirurgie an <strong>der</strong> „Universidade<br />

Fe<strong>der</strong>al de Santa Maria“ in Santa Maria - RS<br />

Juni-September 1992 Deutscher Sprachkurs am Goethe-Institut in Mannheim<br />

Ab Oktober 1992 Doktorand am Institut für Medizinische/Technische Physik und<br />

<strong>Laser</strong>medizin

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!