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MARIEN konkret - St. Marien-Krankenhaus Siegen

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Unternehmensmagazin 67 | Herbst 2012<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong>, GSS Gesundheits-Service <strong>Siegen</strong> und MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />

16 Perspektiven<br />

25 Jahre Versorgungsgestaltung<br />

20 Soziales<br />

Gemeinsam ins Leben starten<br />

26 Report<br />

Schmerz hat viele Gesichter<br />

Seite 8<br />

Versorgungsstrukturen<br />

entwickeln<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

1


2<br />

Inhalt<br />

Mailbox<br />

4 Kurznachrichten<br />

6 Kommentar<br />

Report<br />

26 Schmerz hat viele Gesichter<br />

30 Wenn Tabletten nicht oder nicht mehr helfen<br />

Schwerpunkt<br />

8 Versorgungsstrukturen entwickeln<br />

10 Ein Abschied der leisen Töne<br />

12 Gute <strong>St</strong>artbedingungen<br />

Investition<br />

16 Projekt Albertus Magnus<br />

32 Neustart in Netphen<br />

Gesundheit<br />

24 Lösungen finden<br />

Soziales<br />

20 Gemeinsam starten wir ins Leben<br />

22 Was soll ich dir tun?<br />

40 Gut gerüstet für den Notfall<br />

Perspektiven<br />

14 25 Jahre Versorgungsgestaltung<br />

18 Auszeichnung für Kardiologen<br />

Intern<br />

34 Examen gebaut<br />

42 Personalnews<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

Impressum: Herausgeber: <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> gem. GmbH, Kampenstraße 51, 57072 <strong>Siegen</strong>, <strong>Siegen</strong> – HRB<br />

3188, U<strong>St</strong>.-IdNr.: DE176257881, Geschäftsführer: Christoph Rzisnik und Hans-Jürgen Winkelmann, Vorsitzender des<br />

Verwaltungsrats: Bruno <strong>St</strong>ing. Referat Kommunikation & Marketing: Dr. Christian <strong>St</strong>offers (V.i.S.d.P.). Druck: Vorländer, <strong>Siegen</strong>.<br />

Satz & Layout: Dr. Christian <strong>St</strong>offers. Druckvorstufe: conception, <strong>Siegen</strong>. Fotos: Fotolia, Thinkstock, Horstgünter Siemon.<br />

Leserbriefe, Bildbeiträge und Anmerkungen an die Redaktion „<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>“ adressieren. Die Redaktion behält sich die<br />

Veröffentlichung und Kürzungen eingereichter Unterlagen vor. Beiträge für die <strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong> 4/2012 können bis zum<br />

15. November 2012 eingereicht werden.<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong> Nr. 67, September – November 2012, ISSN 1863-9356<br />

4<br />

Großes Preisrätsel<br />

Gewinnen Sie einen<br />

Überraschungspreis<br />

38<br />

8<br />

14


Liebe Leser der <strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>,<br />

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

seit fünf Jahren erscheint unsere Zeitschrift „<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>“ mit aktuellen<br />

Informationen für Sie. Das sind 20 Ausgaben, die Sie mit hineinnehmen<br />

in das Geschehen in unserem Unternehmen. Weitere 15 Jahre<br />

zurück liegt die erste Ausgabe der Zeitschrift, die damals noch den Titel<br />

„INTERN“ trug. 20 Jahre „<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>“ und „INTERN“ sind, wie<br />

wir finden, ein beachtliches Jubiläum für ein <strong>Krankenhaus</strong>magazin.<br />

Wir danken allen, die dieses Magazin in dieser Zeit unterstützt haben.<br />

Die aktuelle Ausgabe der <strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong> widmet sich schwerpunktmäßig<br />

dem Thema der Neuausrichtung unserer Frauenklinik, unserer<br />

neuen Geburtshilfe, den ambulanten gynäkologischen <strong>St</strong>rukturen in unserem<br />

MVZ und einem wichtigen Projekt der Katholischen Sozialstiftung<br />

in unserer Geburtshilfe.<br />

Neben dem Schwerpunkt „Frauenheilkunde und Geburtshilfe“ wollen<br />

wir aber auch einen Blick auf den aktuellen <strong>St</strong>and unseres wichtigen<br />

ambulanten Zukunftsprojektes „Albertus Magnus“ werfen. Nach dem<br />

Abriss der alten Schule ist dort nun ein beeindruckendes Areal entstanden,<br />

welches demnächst für eine neue medizinische Nutzung durch<br />

das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> bebaut wird. Und soviel sei schon einmal<br />

verraten: Der ausgelobte Architektenwettbewerb hat einen Entwurf<br />

als Sieger hervorgebracht, der eine überzeugende Kombination aus<br />

städtebaulicher Gestaltung und effizienter Nutzung bietet.<br />

Alle unsere Bemühungen gehen dahin, neben einem umfangreichen<br />

stationären Leistungsangebot auch im ambulanten Sektor Versorgungslücken<br />

zu schließen und Wege für unsere Patienten kurz zu halten.<br />

Wir sehen darin einen großen Beitrag, unserem Versorgungsauftrag<br />

und unserer Verantwortung für die Region gerecht zu werden.<br />

Für die älteren Menschen in unserer Region betreiben wir fünf Wohn-<br />

und Pflegeeinrichtungen mit fast 500 Pflegeplätzen in den Umlandgemeinden<br />

<strong>Siegen</strong>-Wittgensteins. Der Herausforderung einer alternden<br />

Gesellschaft haben wir uns somit frühzeitig gestellt. In dieser Ausgabe<br />

berichten wir von der 25-jährigen Erfolgsgeschichte und vom 15-jährigen<br />

Bestehen unseres „Haus <strong>St</strong>. Elisabeth“ in Netphen. Ein entwickelter<br />

Schwerpunkt in dieser Einrichtung ist die Betreuung dementiell erkrank-<br />

ter Menschen. Von weiteren Entwicklungen in unseren Wohn- und<br />

Pflegeeinrichtungen und unseren weiteren Planungen im Bereich der<br />

Seniorenhilfe werden wir in den nächsten Ausgaben berichten.<br />

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern der <strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong> eine<br />

gute Lektüre und einen angenehmen, möglichst spätsommerlichen<br />

Herbst 2012.<br />

Es grüßen Sie<br />

Christoph Rzisnik<br />

Geschäftsführer<br />

Hans-Jürgen Winkelmann<br />

Geschäftsführer<br />

Editorial<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

3


4<br />

Mailbox<br />

>>> Jeder kann Leben retten<br />

>>> REbEkkA gestartet<br />

Für Patientinnen mit Brustkrebs<br />

bietet das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

erneut ein Seminar unter dem<br />

Motto REBEKKA an. Dort geht es<br />

darum, im geschützten Rahmen<br />

mit anderen Betroffenen unter<br />

behutsamer Anleitung mit der<br />

Erkrankung und deren Folgen leben<br />

zu lernen, die Veränderungen<br />

anzunehmen, eigene Kräfte neu<br />

zu entdecken, Achtsamkeit für<br />

Körper, Geist und Seele einzuüben<br />

und das Selbstvertrauen zu<br />

stärken. Elemente dieser Selbst-<br />

und Gruppenerfahrung sind u.a.<br />

Gespräche, Meditation und Entspannungsübungen.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

>>> Weltalzheimertag 2012<br />

Einer guten Tradition folgend, gibt es<br />

auch in diesem Jahr ein vielfältiges<br />

Programm zum Weltalzheimertag<br />

in der Region <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein.<br />

Unter dem diesjährigen Motto „Demenz:<br />

zusammen leben“ wird es<br />

vom 9. September bis zum 10. Oktober<br />

in den Einrichtungen des GSS<br />

Gesundheits-Service <strong>Siegen</strong> zahlreiche<br />

Veranstaltungen geben. Über<br />

4.000 Menschen sind in der Region<br />

an Demenz erkrankt. Betroffen von<br />

den Auswirkungen sind aber nicht<br />

nur die Erkrankten selbst sondern<br />

auch ihre Angehörigen und ihr gesamtes<br />

persönliches Umfeld. Dafür<br />

steht das Motto in diesem Jahr.<br />

Vor rund 165 Jahren läutete die<br />

erste Äthernarkose den Beginn der<br />

modernen Anästhesie ein. Anlass<br />

für die Anästhesieabteilungen <strong>Siegen</strong>er<br />

Kliniken, zum Weltanästhesietag<br />

am 16. Oktober 2012 gemeinsam<br />

mit dem BDA und der DGAI zu<br />

den Themen „Narkose heute“ und<br />

„Erste Hilfe“ aktuell die Öffentlichkeit<br />

zu informieren. Die drei <strong>Siegen</strong>er<br />

Chefärzte der Anästhesie,<br />

Dr. med. Rainer Blickheuser, Dr.<br />

med. Ulrich Nordmeyer und Prof.<br />

Werner Hering versichern gemeinsam,<br />

dass sowohl die Auswertung<br />

neuester Untersuchungsergebnisse<br />

als auch die langjährige praktische<br />

Erfahrung belegen, dass die Narkose<br />

heutzutage ein sehr sicheres medizinisches<br />

Verfahren ist.Zum Thema<br />

„Erste Hilfe“ berichten die drei<br />

Chefärzte, dass die Laienreanimation<br />

einen besonderen <strong>St</strong>ellenwert in<br />

der Rettungskette einnähme, denn<br />

„jeder kann Leben retten.“<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.marienkrankenhaus.com.


Gut gelaufen Termine<br />

Mit fast 200 Teilnehmern beteiligte sich das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />

am Siegerländer Firmenlauf. Caprice Giehl, Ärztin in der Klinik für Orthopädie<br />

& Sporttraumatologie, kam als schnellste Läuferin ins Ziel.<br />

>>> Skandal mit aufgedeckt<br />

„Der schlimmste Vorfall in der deutschen<br />

Transplantationsmedizin“: An<br />

einem Universitätsklinikum wurden<br />

offenbar in großem <strong>St</strong>il Krankenunterlagen<br />

gefälscht. Dadurch bekamen<br />

ausgewählte Patienten bevorzugt<br />

Spenderorgane zugeteilt. Der<br />

WDR hatte im Sommer einen weiteren<br />

Fall unter die Lupe genommen<br />

und erhielt dabei Experten-Rat aus<br />

dem <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. In<br />

einem Beitrag deckte Dr. med. Martin<br />

Schmelling, Transplantationsbeauftragter<br />

und Oberarzt des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, die unseriösen<br />

Machenschaften einer auf Organtransplantation<br />

spezialisierten<br />

international agierenden Firma auf<br />

und zeigte dabei auch die Fehleranfälligkeit<br />

des aktuellen Systems auf.<br />

>>> Sensibles Dauerthema<br />

Landtagsabgeordnete Tanja Wagener,<br />

Detlef Rujanski und Ingmar<br />

Schiltz – alle SPD – besuchten im Juli<br />

das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Sie<br />

führten mit dem Transplantationsbeauftragten,<br />

Dr. Martin Schmelling,<br />

und weiteren Vertretern der Klinik<br />

interessante Gespräche zum Thema<br />

Organtransplantation. Oberarzt Dr.<br />

Martin Schmelling und Geschäftsführer<br />

Christoph Rzisnik betonten<br />

dabei: „Organtransplantation ist nach<br />

wie vor ein sehr sensibles Thema.<br />

Der öffentlichen Auseinandersetzung<br />

damit kommt daher eine große<br />

Bedeutung zu.“ Leider sei die Bereitschaft<br />

zur Organspende in unserer<br />

Region noch eher gering ausgeprägt,<br />

was sich durch den aktuellen Skandal<br />

nicht verbessern werde.<br />

Mailbox<br />

+++ Weltalzheimertag 2012<br />

Mit unterschiedlichen Aktionen<br />

beteiligen sich die Wohn- und<br />

Pflegeeinrichtungen des GSS<br />

Gesundheits-Service <strong>Siegen</strong> am<br />

Weltalzheimertag. Am 14. September<br />

sind sie mit einem <strong>St</strong>and in<br />

der Siegerlandhalle vertreten.<br />

+++ Soziales Forum 2012<br />

Die Veranstaltung findet am<br />

27. September um 18.00 Uhr im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />

statt und steht unter dem<br />

Jesus-Wort „Was soll ich dir tun?“.<br />

+++ Tag der Anästhesie<br />

Am 16. Oktober findet erstmals der<br />

Tag der Anästhesie im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> statt. Ein umfangreiches<br />

Programm informiert über<br />

die Themen „Narkose“ und<br />

„Notfallmedizin“.<br />

+++ <strong>MARIEN</strong> Akademie<br />

Unter dem Titel „Demografischer<br />

Wandel und die Herausforderungen<br />

des deutschen Gesundheitssystems“<br />

lädt das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> am 24. Oktober 2012 um<br />

19.30 Uhr in den Neuen Hörsaal ein.<br />

Referent der Veranstaltung ist Herr<br />

Dr. Jens Baas, Vorsitzender des<br />

Vorstandes der Techniker Kranken-<br />

kasse.<br />

+++ Herzwoche 2012<br />

Die Koronare Herzkrankheit zählt<br />

weltweit zu den häufigsten Herz-<br />

erkrankungen, unter der millionen<br />

von Menschen leiden. Leider wird<br />

die Erkrankung oft erst dann ernst<br />

genommen, wenn sie zu einem<br />

Herzinfarkt geführt hat.<br />

Daher heißt es am 27. Oktober, ab<br />

9.00 Uhr in der Siegerlandhalle:<br />

Herz in Gefahr!<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

5


6<br />

Mailbox<br />

>>> <strong>St</strong>ipendiaten zu Gast<br />

Im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />

werden aktuell sechs <strong>St</strong>udenten<br />

und junge Ärzte der Medizinischen<br />

Hochschule Baku weitergebildet.<br />

Die <strong>St</strong>udierenden können in den<br />

Abteilungen Anästhesie und Intensivmedizin,<br />

Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe sowie in der Klinik<br />

für Chirurgie theoretische und vor<br />

allem praktische Kenntnisse und<br />

Fertigkeiten erlangen. Zwei der<br />

<strong>St</strong>udierenden hatten durch besondere<br />

wissenschaftliche Arbeiten<br />

<strong>St</strong>ipendien des aserbaidschanischen<br />

Gesundheitsministeriums<br />

und des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

<strong>Siegen</strong> erhalten. Ein Team aus <strong>Siegen</strong><br />

war zuvor in Baku und vertiefte<br />

die guten Beziehungen zwischen<br />

dem <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> und der dortigen Medizinischen<br />

Hochschule – die <strong>MARIEN</strong><br />

<strong>konkret</strong> berichtete.<br />

>>> Zeit abbauen<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

>>> Aktiv gegen brustkrebs<br />

Jede Frau, die mit der Diagnose<br />

Brustkrebs konfrontiert wird, beschäftigt<br />

sich früher oder später mit<br />

Fragen wie: Was kann ich selbst<br />

dazu beitragen, den Krebs zu besiegen?<br />

Wie kann ich meine Gesundungskräfte<br />

stärken? Wo finde ich<br />

entsprechende Informationen?<br />

Um diese und ähnliche Fragen<br />

geht es beim Patientinnen-Tag „Aktiv<br />

gegen Brustkrebs“, der am 29.<br />

September vom <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> und dem Diakonie<br />

Klinikum Jung-<strong>St</strong>illing – beides operative<br />

<strong>St</strong>andorte des zertifizierten<br />

Brustzentrums <strong>Siegen</strong>-Olpe – organisiert<br />

wird.<br />

Ab 9.00 Uhr laden hierzu die Chefärzte<br />

der Frauenkliniken, Dr. med.<br />

Badrig Melekian und Dr. med. Volker<br />

Müller, in die Räumlichkeiten<br />

der Krankenpflegeschule in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zum Klinikum<br />

in der <strong>Siegen</strong>er Wichernstraße<br />

ein.<br />

„Für die Brustkrebs-Therapie gibt es<br />

keine Pauschalrezepte. Integrative<br />

Medizin bedeutet in diesem Zusammenhang,<br />

den vielfältigen Veränderungen<br />

und Bedürfnissen gerecht<br />

zu werden, die Brustkrebs für eine<br />

Frau mit sich bringt“, so die beiden<br />

Chefärzte, die im Brustzentrum <strong>Siegen</strong>-Olpe<br />

eng zusammenarbeiten.<br />

Für Kinder ist ein <strong>Krankenhaus</strong> vor<br />

allem ein Ort der Langeweile. Um<br />

jungen Gästen etwas beim „Zeitabbauen“<br />

zu helfen, hat das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> ein kleines<br />

Malbuch herausgegeben. Sie können<br />

dem <strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt des<br />

Protagonisten Ben nun richtig Farbe<br />

geben. Das Malbuch gibt es an der<br />

Rezeption des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

<strong>Siegen</strong>.


„Über Vorträge und Workshops<br />

möchten wir Patientinnen eine Unterstützung<br />

bieten und sie auf den<br />

Weg hin für eine Zeit nach dem<br />

Brustkrebs begleiten.“<br />

Das komplette Programm zum Patientinnen-Tag<br />

der beiden operativen<br />

<strong>St</strong>andorte des Brustzentrums <strong>Siegen</strong>-Olpe<br />

ist im Internet unter marienkrankenhaus.com<br />

zu finden..<br />

>>> kommunikation in Top 10<br />

>>> Herbst-Akademie<br />

Zum 150. Gründungstag des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es wurde die<br />

<strong>MARIEN</strong> Akademie initiiert. Diese<br />

ist gekennzeichnet durch gesellschaftliche<br />

Relevanz der jeweiligen<br />

Themenstellung und dessen<br />

nachhaltige Vermittlung durch<br />

hochkarätige Referenten. Mit der<br />

Herbst-Veranstaltung möchten die<br />

Organisatoren zum Vortrag mit<br />

dem Titel „Demografischer Wandel<br />

und die Herausforderungen<br />

des deutschen Gesundheitssystems“<br />

am 24. Oktober um 19.30<br />

Uhr in den Neuen Hörsaal des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es einladen.<br />

Referent der Veranstaltung<br />

ist Herr Dr. Jens Baas, Vorsitzender<br />

des Vorstandes der Techniker<br />

Krankenkasse (im Bild)<br />

Das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />

erreicht Top-Platzierung beim<br />

„VIRA-Index“. Die <strong>Siegen</strong>er schafften<br />

auf Anhieb den Sprung unter die<br />

besten zehn der deutschen Krankenhäuser.<br />

Im Gesamtvergleich in-<br />

nerhalb der Gesundheitswirtschaft<br />

gehört das <strong>Krankenhaus</strong> zur Gruppe<br />

der besten 50 Unternehmen in<br />

Deutschland. Pharmahersteller fin-<br />

den hier genauso Eingang in das<br />

Ranking wie Medizintechnikunter-<br />

nehmen und Kliniken. Der Healthcare<br />

Index für Visibility, Interaction,<br />

>>> Ein Tag für Afrika<br />

Mailbox<br />

Anfang Juli waren vier Schüler der<br />

Realschule Wilnsdorf zum „Arbeiten“<br />

im Haus <strong>St</strong>. Elisabeth. Sie halfen bei<br />

der Bewohnerbetreuung und verkaufen<br />

am Nachmittag im Restaurant/Café<br />

Waffeln. Den Erlös bekamen<br />

die Schüler als „Arbeitslohn“<br />

für den Tag überreicht. Sie setzen<br />

den Betrag für ein Projekt an einem<br />

Brennpunkt in Afrika ein. Bewohner<br />

und Mitarbeiter aus Haus <strong>St</strong>. Elisa-<br />

beth unterstützen diese wichtige<br />

Aktion seit mehreren Jahren.<br />

Relevance and Awareness (VIRA)<br />

misst die wichtigsten Social Media<br />

Aktivitäten und Präsenzen von<br />

Unternehmen und Akteuren der<br />

Gesundheitsbranche im deutschsprachigen<br />

Raum. Erfasst werden<br />

die Unternehmen genauso wie die<br />

einzelnen Produktbrands. Das Magazin<br />

Helathcare Marketing, das<br />

über den Index berichtet, hatte<br />

bereits in seiner August-Ausgabe<br />

das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> als<br />

Best Practice-Beispiel aufgeführt.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

7


8 8<br />

Schwerpunkt<br />

Versorgungsstrukturen entwickeln<br />

Dr. med. Badrig Melekian neuer Chefarzt der Frauenklinik.<br />

in der Klinik für Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> erfolgte ein<br />

Chefarztwechsel. Dr. Thomas Schäfer<br />

wechselte in den ambulanten Bereich<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> gem. GmbH und übernimmt<br />

die Versorgung gynäkologischer Patientinnen<br />

für Netphen sowie für das<br />

nördliche Siegerland.<br />

Sein Nachfolger Dr. Badrig Melekian<br />

führt ab dem 1. Juli die Klinik für<br />

Gynäkologie und Geburtshilfe. Der<br />

43-Jährige war seit dem Jahr 2009<br />

als leitender Oberarzt in der Klinik<br />

tätig. Dr. Badrig Melekian ist mit<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

GENAu HINGEScHAuT<br />

Dipl.-Bauingenieurin Tabea Melekian<br />

verheiratet und ist Vater von fünf<br />

Kindern.<br />

Frauenklinik in guten Händen<br />

„Wir bedanken uns bei Herrn Dr.<br />

Thomas Schäfer für die hervorragende<br />

Zusammenarbeit und freuen<br />

uns, dass er gemeinsam mit uns<br />

neue Versorgungsstrukturen für die<br />

Patientinnen in unserer Region ent-<br />

wickelt“, so Hans-Jürgen Winkelmann<br />

und Christoph Rzisnik, beide<br />

Geschäftsführer der <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> gem. GmbH.<br />

Frauenheilkunde – Die Schwerpunkte in der Frauenheilkunde liegen in<br />

der gynäkologischen Endoskopie und minimal-invasiven Chirurgie, der<br />

Diagnostik und der operativen Behandlung von Gebärmutter-, Eierstocks-<br />

und Eileitererkrankungen, der Diagnostik und Therapie von Senkungszuständen<br />

und deren Folgen, der Behandlung aller Erkrankungen der<br />

weiblichen Genitalorgane und in der Diagnostik und Therapie von<br />

Erkrankungen der weiblichen Brust.<br />

Chefarzt Dr. med. Badrig Melekian<br />

„Mit Herrn Dr. Badrig Melekian wissen<br />

wir die Frauenklinik in sehr guten<br />

Händen und setzen mit ihm auf<br />

den weiteren Ausbau der Behandlungsmöglichkeiten<br />

im Sinne einer<br />

wohnortnahen Versorgung.“<br />

Dr. Badrig Melekian wurde im Jahr<br />

1968 in München geboren. Er stu-<br />

dierte in Gießen Medizin und auch


seine ersten beruflichen Schritte<br />

führten ihn nach Gießen, Bad Nauheim,<br />

Manchester und Tel Aviv. Nach<br />

seiner Promotion an der Universitätskinderklinik<br />

Gießen im Jahr<br />

1997 war er zunächst Assistenzarzt<br />

in Dresden und Coburg und<br />

dort zuletzt als Funktionsoberarzt,<br />

tätig. Schließlich arbeitete Dr. Badrig<br />

Melekian ab dem Jahr 2004 als<br />

Oberarzt an der Frauenklinik des<br />

Jung-<strong>St</strong>illing-<strong>Krankenhaus</strong>es in <strong>Siegen</strong>.<br />

Im Jahr 2006 wechselte er als<br />

Arbeiten im Zentral-OP<br />

Dr. med. Thomas Schäfer<br />

Oberarzt ins <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> und baute dort den operativen<br />

<strong>St</strong>andort des Brustzentrums<br />

<strong>Siegen</strong>-Olpe mit auf. Dieses zählt zu<br />

Schwerpunkt<br />

den renommiertesten Adressen auf<br />

dem Gebiet der Behandlung von<br />

Brustkrebs in ganz Nordrhein-Westfalen.<br />

Anerkannter Spezialist<br />

Ein wichtiges Feld seiner Tätigkeit<br />

in <strong>Siegen</strong> sieht der Gynäkologe in<br />

der Behandlung von Brustkrebs inklusive<br />

der eventuell notwendigen<br />

Rekonstruktion durch körpereigenes<br />

Gewebe oder Implantate. Als<br />

weiteren Schwerpunkt nennt der<br />

neue Chefarzt die operative Behandlung<br />

fortgeschrittener Krebserkrankungen,<br />

vor allem von Eierstock<br />

und Gebärmutter. Als Palliativmediziner<br />

geht es Dr. Badrig Melekian<br />

dabei nicht nur um die Behandlung<br />

des Krebsleidens an sich, sondern<br />

Die Frauenklinik des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es umfasst den geburtshilflichen<br />

und den gynäkologischen Fachbereich mit zwei <strong>St</strong>ationen und<br />

insgesamt 40 Erwachsenen- und 20 Säuglingsbetten.<br />

Im Rahmen der laufenden Qualitätssicherungsprogramme hat sich die<br />

Frauenklinik mit unseren Kooperationspartnern verpflichtet, die geburtshilfliche<br />

und gynäkologische Diagnostik und Therapie und auch die<br />

Nachsorge nach neuestem wissenschaftlichen <strong>St</strong>andard zu gewährleisten.<br />

Ziel der Frauenklinik ist es, sowohl über moderne technische Methoden<br />

als auch über die ständige Fortbildung aller Mitarbeiter die Qualität der<br />

geleisteten Arbeit stetig zu verbessern. Die Frauenklinik ist operativer<br />

<strong>St</strong>andort des Brustzentrums <strong>Siegen</strong>-Olpe.<br />

auch um den Erhalt einer guten Lebensqualität<br />

für die Patientinnen.<br />

In der Behandlung von Vorfallerkrankungen<br />

und der weiblichen<br />

Harninkontinenz sowie in der endoskopischen<br />

Chirurgie ist Dr. Badrig<br />

Melekian ein anerkannter Spezialist<br />

und sieht in diesen Bereichen eine<br />

weitere wesentliche Säule seiner<br />

Arbeit. In der Geburtshilfe schließlich<br />

will der neue Chefarzt in enger<br />

Zusammenarbeit mit den Hebammen<br />

und den Pflegefachkräften die<br />

bewährten <strong>St</strong>rukturen des Hauses<br />

ausbauen und durch einige neue<br />

Akzente ergänzen.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

9


10<br />

10<br />

Schwerpunkt<br />

Ein Abschied der leisen Töne<br />

Dr. med. Thomas Schäfer als Chefarzt der Frauenklinik verabschiedet.<br />

eine Heilige Messe, geleitet von<br />

Pfarrer Tadeusz Senkowski,<br />

leitete die feierliche Verabschiedung<br />

von Dr. Med. Thomas<br />

Schäfer als Chefarzt der Frauenklinik<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> ein. In seiner Ansprache verglich<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>seelsorger die<br />

Charaktäre von Dr. med. Thomas<br />

Schäfer und seinem Nachfolger Dr.<br />

med. Badrig Melekian mit dem Wirken<br />

von Petrus und Paulus, die beide<br />

unverzichtbar für die frühe Kirche<br />

gewesen wären. So stellte er beiden<br />

ein besonderes Zeugnis aus, das für<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

den einen einen großen Dank beinhaltete<br />

und für den anderen die<br />

Grundlage seines Wirkens als neuer<br />

Chefarzt bilden sollte.<br />

Verdienste gewürdigt<br />

Nach der Heiligen Messe würdigte<br />

Dr. med. Heinrich Franz, Ärztliche<br />

Direktor des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

<strong>Siegen</strong>, im neuen Hörsaal<br />

vor circa 100 geladenen Gästen in<br />

seiner Laudatio die großen Verdienste<br />

von Dr. med. Thomas Schäfer.<br />

Dabei konnte er mit der einen oder<br />

anderen Geschichte aus dem Wirken<br />

des scheidenden Chefarztes überraschen,<br />

dessen Klinik das ganze<br />

Spektrum der Frauenheilkunde abdeckt.<br />

Die Verdienste für das <strong>Krankenhaus</strong><br />

und die Versorgung der Patientinnen<br />

in der Region griff Bruno <strong>St</strong>ing, Vorsitzender<br />

des Verwaltungsrats auf.<br />

Er sprach dem scheidenden Chefarzt<br />

im Namen der <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> gem. GmbH Dank<br />

und Anerkennung für das überaus<br />

große Engagement zum Wohle der<br />

Patientinnen aus.


Messe zu Beginn der Verabschiedung<br />

Schließlich resümierte Chefarzt Dr.<br />

med. Thomas Schäfer die wichtigsten<br />

Meilensteine seiner Dienstzeit<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong>. Der Chefarzt bedankte sich<br />

sowohl bei seinen Mitarbeitern, als<br />

auch bei seinen Kollegen für die gute<br />

Zusammenarbeit und das entgegengebrachte<br />

Vertrauen. Ausdrücklich<br />

betonte Schäfer, dass ohne den engagierten<br />

Einsatz der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter die positive<br />

Entwicklung seiner Klinik der letzten<br />

Jahre nicht möglich gewesen<br />

wäre.<br />

Schwerpunkt<br />

Bruno <strong>St</strong>ing würdigt als Verwaltungsratsvorsitzender die Verdienste von Dr. Schäfer<br />

Dr. med. Heinrich Franz hält Laudatio<br />

Angebot weiterentwickeln<br />

Danach skizzierte der neue Chefarzt<br />

der Frauenklinik, Dr. med.<br />

Badrig Melekian seine Ziele für die<br />

Frauenklinik. Das breit aufgestellte<br />

Leistungsangebot der Klinik wolle<br />

er erhalten, gleichzeitig jedoch neue<br />

Impulse setzen.<br />

Am Ende der Feierstunde wurde<br />

Dr, med. Thomas Schäfer als Erinnerung<br />

an sein Wirken im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> eine Luftbildaufnahme<br />

des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

überreicht, für die er schon einen<br />

Platz in den Räumen seiner neuen<br />

Praxis in Aussicht stellte.<br />

Musikalisch gestaltet wurde die Veranstaltung<br />

von Yannik Helle, der mit<br />

seiner Gruppe bereits die zentralen<br />

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr<br />

begleitete.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

11


12<br />

Schwerpunkt<br />

Gute <strong>St</strong>artbedingungen<br />

Chefarzt Dr. med. Badrig Melekian stellt Vorzüge der Geburtshilfe im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> vor.<br />

Das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> hat in den letzten vergangenen<br />

Jahren sein Angebot<br />

in der Geburtshilfe stark ausgeweitet.<br />

Dazu gehören die neuen<br />

Kreißsäle und die jetzt fertiggestellte<br />

neue Wöchnerinnenstation. Rund<br />

800 Geburten werden pro Jahr vom<br />

Team um Chefarzt Dr. med. Badrig<br />

Melekian betreut – dabei kommen die<br />

werdenden Mütter nicht nur aus dem<br />

direkten Umfeld der Klinik, sondern<br />

aus der gesamten Region. Chefarzt<br />

Dr. med. Badrig Melekian erläutert<br />

gegenüber der <strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong> die<br />

Vorzüge seiner Klinik.<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>: Herr Dr. Melekian,<br />

warum entscheiden sich so viele<br />

werdende Mütter für eine Geburt im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong>?<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

Dr. Badrig Melekian: Ich denke,<br />

dass einer der wichtigsten Gründe<br />

im breit aufgestellten, umfassenden<br />

und zugleich individuell zugeschnittenen<br />

Angebot in der Geburtshilfe<br />

zu finden ist. Alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zeigen hier ein sehr<br />

hohes persönliches Engagement. Im<br />

Mittelpunkt stehen die werdende<br />

Mutter und das ungeborene Kind.<br />

Unser Team tut alles dafür, die individuellen<br />

Wünsche möglich zu machen<br />

und die maximale Sicherheit für<br />

Mutter und Kind zu gewährleisten.<br />

Invasive Maßnahmen werden auf ein<br />

Minimum begrenzt. Auch die werdenden<br />

Väter werden nicht allein gelassen.<br />

Wenn die Möglichkeit von der<br />

Belegung her besteht kann der Vater<br />

die Tage gemeinsam mit Mutter und<br />

Kind im <strong>Krankenhaus</strong> verbringen.<br />

Neues <strong>St</strong>illzimmer Komfort bis ins Bad<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>: Und dies in einem<br />

nicht ganz einfachen Umfeld? Was<br />

erwarten Sie nun?<br />

Dr. Badrig Melekian: Sie sprechen<br />

die Baumaßnahmen mit völliger<br />

Neugestaltung der Wochenbettstation<br />

an. Diese waren für uns und<br />

insbesondere für die Patientinnen<br />

eine echte Herausforderung. Daher<br />

ist die weiterhin sehr positive Wahrnehmung<br />

der Frauenklinik im <strong>St</strong>.<br />

<strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> ein Verdienst<br />

des Teams. Doch lassen Sie mich eine<br />

bekannte Redewendung umdrehen:<br />

Wo Schatten ist, da ist auch Licht. Ich<br />

meine damit, dass die nun hinter uns<br />

liegende Baumaßnahme unsere Klinik<br />

zur modernsten Geburtshilfe der<br />

Region gemacht hat, und das Komplettangebot<br />

nun stimmt.


<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>: Sie heben die Leistung<br />

des Teams hervor.<br />

Dr. Badrig Melekian: Ja. Ihnen gilt<br />

mein ganzer Respekt. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter haben nicht<br />

nur die Spannungen der Baumaßnahme<br />

so gut wie möglich entschärft,<br />

vielmehr haben sie hier eigeninitiativ<br />

auch den organisatorischen Wandel<br />

gestaltet, sich umfangreich weitergebildet<br />

und letztendlich unsere neue<br />

Konzeption in der Geburtshilfe implementiert.<br />

Dafür bin ich ihnen sehr<br />

dankbar, denn sie bietet den jungen<br />

Frauen die Möglichkeit, eine natürliche<br />

Geburt bei gleichzeitig hoher<br />

Sicherheit im Hintergrund zu haben.<br />

Nach der Entbindung ermöglicht das<br />

Konzept der Integrativen Wochenbettpflege<br />

die optimale Betreuung<br />

und das sich aneinander Gewöhnen<br />

von Mutter und Kind.<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>: Gibt es bei uns weniger<br />

Kaiserschnitte als in anderen<br />

vergleichbaren Kliniken?<br />

Ideales Umfeld für <strong>Siegen</strong>s Babys<br />

Dr. Badrig Melekian: Das hat nicht<br />

unbedingt direkt etwas miteinander<br />

zu tun. Wir liegen etwa auf dem Niveau<br />

anderer Krankenhäuser. Die<br />

Kaiserschnitte resultieren aber nicht<br />

primär aus besonderen Wünschen<br />

der Schwangeren, sondern sind vor<br />

allem medizinisch indiziert und sind<br />

Schwerpunkt<br />

Moderne Unterbringung für Mutter und Kind<br />

in dem hohen Sicherheitsbedürfnis<br />

der werdenden Eltern begründet.<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>: Was ist denn überhaupt<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

möglich?<br />

Dr. Badrig Melekian: Grundsätzlich<br />

lässt sich festhalten, dass eine Geburt<br />

bei uns ganz nach den Wünschen der<br />

werdenden Mutter möglich ist. Die<br />

modernen Kreißsäle bieten hierzu<br />

viele Varianten – von der Geburt<br />

im Liegen, auf dem Gebärhocker,<br />

im Vierfüßlerstand, etc. bis hin zur<br />

Wassergeburt. Die Hebammen beraten<br />

hierzu gerne. Ich empfehle<br />

hierzu auch unseren regelmäßigen<br />

Informationsabend an jedem letzten<br />

Dienstag im Monat zu besuchen.<br />

Selbst nach Kaiserschnittgeburten<br />

oder bei Zwillingen oder bei Kindern<br />

in Beckenendlage ist in unserer Klinik<br />

eine vaginale Geburt möglich.<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>: Herr Dr. Melekian,<br />

vielen Dank für Ihre Ausführungen.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

13


14 14<br />

Perspektiven<br />

25 Jahre Versorgungsgestaltung<br />

Haus <strong>St</strong>. Elisabeth feiert Jubiläum.<br />

Die Wohn- und Pflegeeinrichtung<br />

Haus <strong>St</strong>. Elisabeth in<br />

Netphen feierte heute ihr<br />

15-jähriges Bestehen. Mit einer kleinen<br />

Feier im Restaurant erinnerten<br />

Bewohner, Mitarbeiter und Leitung<br />

an die Anfänge der Einrichtung, die<br />

einen festen Platz in der Betreuung<br />

von Senioren der Keilerkommune<br />

Netphen hat.<br />

„Ich kann mich noch sehr genau an<br />

den ersten Tag erinnern. Für mich<br />

war es ein sehr aufregender und bewegender<br />

Moment, als ich mit den<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

GENAu HINGEScHAuT<br />

Mitarbeitern im Restaurant saß. Man<br />

war sich fremd und kannte sich eigentlich<br />

nur aus dem Vorstellungsgespräch“,<br />

erinnert sich der heutige<br />

Heimleiter <strong>St</strong>ephan Berres. „Die ersten<br />

Bewohner kamen eine Woche<br />

später zu uns. Auch hier musste man<br />

sich erst aneinander gewöhnen.“<br />

Planungsbeginn vor 25 Jahre<br />

Nun gelten 15 Jahre nicht unbedingt<br />

als Jubiläum. Zu diesem wird es,<br />

wenn die Vorgeschichte hinzugezo-<br />

Haus <strong>St</strong>. Elisabeth in Netphen wurde als zweite Einrichtung des GSS<br />

1997 eröffnet. Die 88 Pflegeplätze verteilen sich auf drei Wohnbereiche.<br />

Dass das Haus nach der Heiligen Elisabeth von Thüringen benannt wurde,<br />

geht auf einen Vorschlag der Ordensschwestern im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

zurück. „Ich habe euch immer gesagt, dass wir die Menschen<br />

fröhlich machen müssen.“ Getreu diesem Lebensmotto der Namenspatronin<br />

legt das Team von Haus <strong>St</strong>. Elisabeth viel Wert auf die individuelle<br />

und positive Begleitung der hier lebenden Menschen.<br />

gen wird: Der eigentliche Anfang ist<br />

bereits zehn Jahre früher zu sehen<br />

– also vor genau 25 Jahren. Schon<br />

damals begannen die Planungen für<br />

eine Seniorenwohnheim in Netphen,<br />

die dann 1988 den kommunalen<br />

Gremien vorgestellt wurden. „Das<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />

hatte seinerzeit über seine Tochtergesellschaft<br />

GSS Gesundheits-<br />

Service <strong>Siegen</strong> die Absicht signalisiert,<br />

eine solche Einrichtung mit<br />

bis zu 150 Plätzen zu errichten“,<br />

erinnert sich Willi Ax, der heute<br />

für den Gesamtverbund der Wohn-<br />

und Pflegeeinrichtungen als Direktor<br />

verantwortlich ist. Weil dieses<br />

Thema auf erhebliches Interesse bei<br />

Rat und Verwaltung stieß, hat der<br />

Rat schließlich einen Grundsatzbeschluss<br />

dahingehend gefasst, dass<br />

für die Errichtung eines Alten- und<br />

Pflegeheimes mit 120-150 Plätzen in<br />

Netphen ein Zuschuss in Höhe von<br />

1.250.000 DM in Aussicht gestellt<br />

wird.


1991 <strong>konkret</strong>isierte der Rat seine<br />

Absicht insofern, als dass der zugesagte<br />

Zuschuss für das Projekt nur<br />

unter der Voraussetzung gegeben<br />

wird, dass es sich um den Bau einer<br />

zusätzlichen Einrichtung handelt<br />

und nicht um einen Ersatz für das<br />

ebenfalls zur GSS Gesundheits-Service<br />

<strong>Siegen</strong> gehörende <strong>Marien</strong>heim<br />

in Weidenau. Nach langjährigen Ver-<br />

handlungen unter besonderer Mitwirkung<br />

von Ulf <strong>St</strong>ötzel gelang es<br />

schließlich weitere Mittel zu erhalten.<br />

So kam es 1995 zu einem Bescheid<br />

des Landschaftsverbandes,<br />

der Baukosten ohne Einrichtung in<br />

Höhe von 13 Millionen DM vorsah.<br />

Einschließlich der Einrichtungskosten<br />

belief sich die Investitionssumme<br />

seinerzeit auf rund 15 Millionen<br />

DM.<br />

Einzug der bewohner<br />

vor 15 Jahren<br />

Das Altenheim wurde schließlich mit<br />

88 Wohnplätzen auf einem Grundstück<br />

der katholischen Kirchengemeinde<br />

<strong>St</strong>. Martin in Netphen errichtet, die<br />

dieses zum Zwecke der Errichtung<br />

des Altenheimes verkaufte. Im Januar<br />

Anzeige<br />

1996 rollten hierzu die ersten Bagger<br />

an, um das Vorhaben zu beginnen.<br />

Im Sommer 1997 konnten dann die<br />

ersten Bewohner einziehen. Ein Jahr<br />

später etablierte sich der Förderverein<br />

unter dem Vorsitz von Erwin<br />

Lohse, der dieser Einrichtung in erheblichem<br />

Maße finanzielle Mittel zur<br />

Verfügung stellte. Diese Zuschüsse<br />

konnten u.a. für Anschaffungen ver-<br />

schiedenster Art sowie Weiterbil-<br />

Perspektiven<br />

Richtfest im Jahr1997<br />

dungsmaßnahmender Mitarbeiter<br />

eingesetzt werden. Heute, 25 Jahre<br />

nach Beginn der ersten Planungen,<br />

ist Haus <strong>St</strong>. Elisabeth fest in der Gemeinde<br />

integriert und gilt mit seinen<br />

88 Plätzen als eine familiäre und behagliche<br />

Pflegeeinrichtung, die sich<br />

durch Komfort und guten Service<br />

auszeichnet und in einem stadtnahen<br />

und doch naturbelassenen Umfeld<br />

liegt.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

15


16<br />

Investition<br />

Projekt Albertus Magnus<br />

Baumaßnahme gestartet.<br />

im Juli wurden die Verträge mit<br />

der <strong>St</strong>adt <strong>Siegen</strong> unterschrieben,<br />

und das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> ist seitdem neuer Eigentümer<br />

des Geländes der Albertus Magnus-<br />

Schule. „Wir beabsichtigen, dort<br />

einen Neubau zu errichten, in dem<br />

neue ambulante Versorgungsleistungen<br />

angeboten werden – eine<br />

Verlagerung von Einrichtungen aus<br />

dem <strong>Krankenhaus</strong> ist dabei nicht<br />

geplant“, sagte Hans-Jürgen Winkelmann,<br />

Geschäftsführer des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> am Tag<br />

der Vertragsunterzeichnung.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

<strong>St</strong>art der Maßnahme<br />

Kurze Zeit später war es dann soweit.<br />

Es wurde damit begonnen, das<br />

Grundstück für die spätere Bebauung<br />

zu erschließen und die Albertus<br />

Magnus-Schule abzureißen.<br />

Da diese Maßnahme nicht ganz ohne<br />

eine Beeinträchtigung des nachbarschaftlichen<br />

Umfelds möglich war,<br />

ging das <strong>Krankenhaus</strong> sehr offen<br />

mit dem neuen Projekt um und informierte<br />

das gesamte Umfeld über<br />

unterschiedliche Kommunikationskanäle.<br />

So wurde auf der Internet-<br />

Seite und den Social Media-Kanäen<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Siegen</strong><br />

fortlaufend über den aktuellen<br />

<strong>St</strong>and des Projekts berichtet. Als<br />

Nächstes steht nun ein Architektenwettbewerb<br />

an, über dessen Ausgang<br />

die <strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong> in ihrer<br />

nächsten Ausgabe berichten wird.<br />

„Wir sind davon überzeugt, dass das<br />

gesamte Quartier von der geplanten<br />

Weiterentwicklung des Geländes der<br />

Albertus Magnus-Schule profitieren<br />

wird und bitten alle Beteiligten um<br />

wohlwollende Unterstützung unseres<br />

Vorhabens“, so Winkelmann.


Bagger haben nicht viel übrig gelassen<br />

Freudenberger <strong>St</strong>r.<br />

Richtung Eiserfeld / A45 HTS Hüttentalstraße Richtung Geisweid / B54, A4<br />

ichtung Eiserfeld<br />

Der Bagger ist angekommen<br />

Schulgebäude unmittelbar vor dem Abriss.<br />

Sandstraße Sandstraße<br />

Therapiezentrum<br />

Friedrichstr.<br />

Emilienstr.<br />

Nordstraße<br />

<strong>Siegen</strong><br />

Hagener <strong>St</strong>raße<br />

Richtung Geisweid<br />

Kampenstraße Kamp enstraße<br />

Em ilienstr.<br />

Sankt-Michael-<strong>St</strong>raße<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Investition<br />

Albertus Magnus-Gelände<br />

fußläufig vom <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> erreichbar<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

17


18<br />

Perspektiven<br />

Auszeichnung für kardiologen<br />

Prof. Dr. med. Michael Buerke in Beirat der Deutschen Herzstiftung berufen.<br />

Prof. Dr. med. Michael Buerke,<br />

Chefarzt der Medizinischen Klinik<br />

II – Kardiologie, Angiologie<br />

und Internistische Intensivmedizin<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Siegen</strong>,<br />

wurde nun in den Wissenschaftlichen<br />

Beirat der Deutschen Herzstiftung<br />

berufen. Der Beirat ist ein<br />

hochkarätig besetztes Gremium, das<br />

sich ehrenamtlich für die Deutsche<br />

Herzstiftung engagiert. Ihm gehören<br />

führende Kardiologen, Herz- und Gefäßchirurgen<br />

sowie Mediziner an, die<br />

auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen wissenschaftlich tätig<br />

sind. Mit ihrer Expertise begründen<br />

sie den ausgezeichneten Ruf der Deutschen<br />

Herzstiftung als unabhängige<br />

und kompetente Anlaufstelle für alle<br />

Fragen zu Herz-Kreislauf-Erkran-<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

Prof. Buerke erhält Glückwünsche


kungen. „Als Beirat<br />

fungieren Mediziner<br />

aus ganz Deutschland,<br />

die sich in hervorragender<br />

Weise auf diesem<br />

Gebiet betätigen“, so Eberhard<br />

Klaes, Beauftragter (ehrenamtlich)<br />

der Deutschen Herzstiftung. Vorgeschlagen<br />

werden können neue Mitglieder<br />

des beratenden Gremiums<br />

vom Vorstand der Herzstiftung oder<br />

dem Beirat selbst.<br />

Gute botschaft für die Menschen<br />

der Region <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein<br />

Christoph Rzisnik, Geschäftsführer<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, gratulierte<br />

dem Kardiologen zu seiner<br />

Berufung: „Das ist eine wichtige Anerkennung<br />

seitens einer neutralen<br />

Fachorganisation für die langjährige<br />

klinische und wissenschaftliche<br />

Tätigkeit Prof. Buerkes für kardiologische<br />

Patienten.“ Gleichzeitig sei<br />

„Das ist eine wichtige Anerkennung seitens<br />

einer neutralen Fachorganisation für die<br />

wissenschaftliche und klinische Tätigkeit.“<br />

diese Nachricht auch eine sehr erfreuliche<br />

und gute Botschaft für die<br />

Menschen der Region <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein:<br />

Denn die Berufung beinhalte<br />

eine große Würdigung für die<br />

kardiologische Kompetenz des Chefarztes,<br />

der seit zehn Monaten die Geschicke<br />

der größten kardiologischen<br />

Klinik der Region leitet, und böte<br />

eine gute Plattform für die zukünftige<br />

Zusammenarbeit zwischen dem<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> und<br />

der Herzstiftung – zum Wohle der Patienten.<br />

Organisation eines der größten<br />

Arzt-Patienten-Seminare<br />

Aufgabe des Beirats ist es, die<br />

<strong>St</strong>iftung ehrenamtlich und unent-<br />

Perspektiven<br />

krankenhaus hilft <strong>St</strong>iftung<br />

Die Deutsche Herzstiftung e.V. ist mit mehr als 72.000<br />

Mitgliedern die größte unabhängige Patientengemeinschaft<br />

im Bereich<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

in Deutschland<br />

und sieht sich als Brücke<br />

zwischen Arzt und<br />

Patient. Zu den wichtigsten<br />

Aufgaben der<br />

<strong>St</strong>iftung gehören Rat<br />

und Information für<br />

Herzkranke, Aufklärung<br />

über Vorbeugung<br />

und Behandlung von<br />

Herzkrankheiten, die Unterstützung von herzkranken<br />

Kindern und ihren Familien, Präventionsprojekte<br />

in Schulen, die Förderung der patientennahen Herzforschung<br />

und die Unterstützung von Gesprächs- und<br />

Selbsthilfegruppen. Nicht nur Prof. Michael Buerke<br />

persönlich, sondern auch das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> unterstützt die <strong>St</strong>iftung als Kooperationspartner.<br />

(Im Bild: Prof. Michael Buerke leitet Arzt-Patienten-<br />

Seminar im Jahr 2011)<br />

geltlich bei medizinischen<br />

und wissenschaftlichen Fragen<br />

zu beraten. Prof. Michael<br />

Buerke wird dies vor allem<br />

in den Bereichen Koronare<br />

Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen<br />

und Herzinsuffizienz tun –<br />

den Schwerpunkten seiner Arbeit<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />

und in seiner Forschung. Wie viele<br />

seiner Kardiologie-Kollegen beteiligt<br />

sich Prof. Buerke schon seit vielen<br />

Jahren an Projekten der Deutschen<br />

Herzstiftung, beispielsweise durch<br />

die Organisation eines der größten<br />

kardiologischen Arzt-Patienten-Seminare<br />

in Deutschland und durch<br />

das Beantworten zahlreicher Patienten-Anfragen<br />

über die Herzstiftung.<br />

Auch engagiert sich der <strong>Siegen</strong>er<br />

Kardiologe im Rahmen von<br />

Vorträgen außerhalb der so genannten<br />

Herzwochen.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

19


20<br />

Soziales<br />

Gemeinsam starten wir ins Leben<br />

Katholische Sozialstiftung initiiert Projekt in Frauenklinik.<br />

Der Sozialdienst Katholischer<br />

Frauen hat 2012 das Präventionsprojekt<br />

„Gemeinsam<br />

starten wir ins Leben“ in Kooperation<br />

mit dem <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> gestartet. Mit diesem von der<br />

Katholischen Sozialstiftung <strong>Siegen</strong>-<br />

Wittgenstein geförderten Projekt,<br />

will der Sozialdienst sein Angebot<br />

im Bereich der frühen Förderung<br />

von Kindern und ihren Familien<br />

ausbauen. Die bereits bestehenden<br />

Hilfsangebote des Sozialdienstes,<br />

wie beispielsweise die Schwangerschaftsberatung,Betreuungsangebote<br />

und Hilfen zur Erziehung, werden<br />

miteinbezogen und um diesen<br />

Ansatz ergänzt.<br />

„Entscheidend ist bei diesem Projekt,<br />

übergreifend Ansätze miteinander<br />

zu bündeln, und aufeinander abzustimmen“,<br />

sagt Hans-Jürgen<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

Winkelmann, Geschäftsführer des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Siegen</strong>.<br />

Dem Projektplanern sei daher vorgegeben<br />

worden, Angebote zur <strong>St</strong>ärkung<br />

von Familien auszubauen und<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Informationen erhalten<br />

„Gemeinsam starten wir ins Leben“<br />

richtet sich an alle Schwangere,<br />

Katholische<br />

Sozialstiftung<br />

<strong>Siegen</strong>-Wittgenstein<br />

Bank für Kirche und Caritas<br />

BLZ 472 603 07<br />

Konto-nr. 16 750 500<br />

nachhaltig weiter wirken<br />

die sich hilfesuchend an die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der<br />

Frauenklinik wenden“, beschreibt<br />

Thomas Griffig, Geschäftsführer des<br />

Sozialdienst Katholischer Frauen<br />

die Adressatinnen des Projekts. Im<br />

Sinne der Primärprävention sollen<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />

Schwangere, junge Mütter und auch<br />

Väter die Möglichkeit erhalten, sich<br />

über bestimmte Hilfsangebote zu<br />

informieren, um an speziellen Angeboten<br />

teilnehmen zu können. In<br />

Form der sekundären Prävention<br />

sollen Familien, die Unterstützung<br />

in akuten Belastungssituationen benötigen,<br />

zusätzlich kurzfristig Beratung<br />

erfahren. Durch „aufsuchende“<br />

Arbeit sollen im Sinne der tertiären<br />

Prävention insbesondere Schwangere<br />

und junge Mütter aus psychosozial<br />

belasteten Verhältnissen erreicht<br />

werden.


Gemeinsam gut<br />

gestartet<br />

„Ich erlebe, dass es den Müttern und<br />

Vätern gut tut, über ihre Situation<br />

sprechen zu können. Gemeinsam<br />

gelingt es uns, in Problemlagen, individuelle<br />

Lösungsmöglichkeiten zu<br />

erarbeiten und diese auf den Weg zu<br />

bringen“, so Bärbel Rohleder, die im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> das<br />

Projekt für den Sozialdienst Katholischer<br />

Frauen begleitet. Schon die<br />

ersten Monate zeigten, wie dringend<br />

der Bedarf an niederschwelligen<br />

Unterstützungsangeboten sei.<br />

bürokratisierung überwinden<br />

Die Zusammenarbeit mit den Fachkräften<br />

aus Medizin und Pflege im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />

ermöglicht den Einstieg in ein umfassendes<br />

Hilfsangebot, das ohne<br />

bürokratischen Aufwand in den unterschiedlichen<br />

Frage-, beziehungsweise<br />

Problemstellungen, kurzfristig<br />

Unterstützung geben kann. „Die<br />

Inanspruchnahme einer Kombination<br />

verschiedener im Projekt angebotener<br />

Hilfemaßnahmen ist je<br />

nach Wunsch und Bedarf der Mutter<br />

möglich“, ergänzt Dr. med. Badrig<br />

Melekian, Chefarzt der Frauenklinik<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong>.<br />

Dies ermögliche eine schnelle, unbürokratische<br />

und auf den individuellen<br />

Bedarf abgestimmte Hilfe, ohne<br />

<strong>St</strong>iftung bewegt<br />

die übliche oft demütigend empfundene<br />

Bürokratisierung der Hilfen<br />

durch unterschiedliche Kosten-<br />

träger.<br />

Mit diesem niedrigschwelligen Angebot<br />

wird gewährleistet, dass auch<br />

Familien in schwierigen Lebensverhältnissen<br />

erreicht werden. Insbesondere<br />

Mütter mit Säuglingen sind<br />

häufig überfordert außerhalb ihrer<br />

Wohnung einen Termin wahrzunehmen.<br />

Durch das umfassende Hilfsangebot<br />

erhalten auch diese Familien<br />

und die, die der <strong>St</strong>ruktur nicht<br />

gewachsen sind, Unterstützung.<br />

Der Aufbau eines stützenden Netzwerkes<br />

für die Familien in ihrem<br />

erreichbaren Umfeld ist ein weiteres<br />

Anliegen des Projekts. Dieses Netzwerk<br />

soll zum einen institutionelle<br />

und sonstige psychosoziale sowie<br />

gesundheitsfördernde Angebote als<br />

formelles Netzwerk umfassen. Zum<br />

anderen sollen die Familien aber<br />

auch in informelle Netzwerke eingebunden<br />

werden. „Denn ein funktionierendes<br />

soziales Netz bietet<br />

Schutz vor Isolation. Es dient dazu,<br />

einander wahrzunehmen und wahr-<br />

genommen zu werden. Dieser Netzwerkgedanke<br />

war für uns ausschlaggebend<br />

für die Förderung<br />

dieses Projektes“, so Hubert Berschauer<br />

aus dem <strong>St</strong>iftungsrat der<br />

Katholischen Sozialstiftung <strong>Siegen</strong>-<br />

Wittgenstein abschließend.<br />

Soziales<br />

Gute <strong>St</strong>artbedingungen<br />

in der<br />

Kampenstraße<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

21


22<br />

Soziales<br />

Was soll ich dir tun?<br />

Soziales Forum 2012 des Dekanats findet im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> statt.<br />

Auf dem Forum wird der Sozialpreis <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein vergeben.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

Mehr als räumliche Nachbarn: Kirche und <strong>Krankenhaus</strong>


nach den eindrücklichen Erfahrungen beim So-<br />

zialen Forum in vorangegangenen Jahren soll<br />

auch in 2012 für Vertreter unterschiedlichster<br />

Gruppierungen im Dekanat die Gelegenheit bestehen,<br />

sich über die Herausforderungen sozialer Not auszu-<br />

tauschen. Das Soziale Forum, das am 27. September<br />

um 18 Uhr im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> statt-<br />

findet, steht dabei unter dem Vers „Was soll ich dir tun?“<br />

aus dem Lukas-Evangelium.<br />

Diese Frage richtet Jesus an einen blinden Bettler. Es<br />

ist klar, dass es nicht die Unkenntnis über die Situation<br />

des anderen ist, die zur<br />

Frage führt, vielmehr<br />

will Jesus, dass dieser<br />

sich offenbart. Von Weitem<br />

schon hat ihn der<br />

blinde Bettler um Erbarmen<br />

angefleht. Jetzt<br />

ist er ihm nahegekommen<br />

– und sie reden vis-à-vis. Nein, nicht ganz, denn der<br />

Fragende ist blind. Er weiß von Jesus nur vom Hören-<br />

sagen, glaubt buchstäblich blind an ihn. Nun ist er da –<br />

nur für ihn. Denn Jesus fragt nicht einfach, was er tun<br />

soll, sondern was er für den Blinden persönlich tun soll.<br />

Erkennen was wirklich Not tut<br />

Die Organisatoren des Sozialen Forums 2012 möchten<br />

mit dem gewählten Vers verdeutlichen, dass Menschen<br />

sich vielerlei Sorgen um sich selbst und andere Dinge<br />

machen, bevor sie überhaupt das erkennen, was wirklich<br />

Not tut. Leicht lenken sie den Fokus auf etwas, das<br />

ihr Wahrnehmungsvermögen mit Blindheit schlägt.<br />

Soziales Forum startet mit Heiliger Messe in <strong>Krankenhaus</strong>kapelle<br />

„Sehen. Benennen. Überwinden.“<br />

Das Motto <strong>konkret</strong>isiert die Jesus-Worte<br />

für die Veranstaltung<br />

Soziales<br />

Deshalb stehen neben dem Jesus-Wort die Worte „Sehen.<br />

Benennen. Überwinden.“ als dessen Konkretisierung<br />

über der Veranstaltung.<br />

Nach einem Vespergottesdienst, den Weihbischof Hubert<br />

Berenbrinker gemeinsam mit Dechant Werner<br />

Wegener leitet, werden ausgewählte Referenten aus<br />

unterschiedlichen Blickwinkeln zu den Schlagworten<br />

„Sehen. Benennen. Überwinden.“ Impulse geben. Referenten<br />

sind Dr. med. Monika Willeke, Ärztin im <strong>St</strong>.<br />

<strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, Michael Lütkevedder, Priester<br />

und Begleiter von Menschen mit Behinderung sowie<br />

Bernd Wagener, Theologe,<br />

Supervisor und<br />

Telefonseelsorger. Die<br />

Moderation übernimmt<br />

Matthias Vitt.<br />

Die Teilnehmer am<br />

Sozialen Forum diskutieren<br />

später in einem<br />

so genannten World Café, bei dem auch Social Media<br />

zum Einsatz kommen, unterschiedlichste Problemstellungen<br />

in der Region und versuchen Ansätze einer Lösung<br />

zu entwickeln.<br />

Nach deren Präsentation wird im Rahmen des Forums<br />

der Katholische Sozialpreis an eine herausragende Initiative<br />

im Dekanat <strong>Siegen</strong> verliehen. <strong>St</strong>ifter des Preises<br />

ist die Katholische Sozialstiftung <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein,<br />

die aus einer Vielzahl von Bewerbungen drei Beispiele<br />

christlichen Engagements prämiert hat.<br />

Die Organisatoren des Sozialen Forums bitten um Anmeldung<br />

bis zum 21. September über info@dekanatsiegen.de<br />

oder über die in den Einladungen beigefügte<br />

Antwortkarte.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

23


24<br />

Gesundheit<br />

Lösungen finden<br />

Das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> schult Auszubildende in der Pflege in<br />

Kinaesthetics. Vier Schülerinnen berichten über ihre Erfahrungen und wie sich<br />

ihr Alltag verändert hat.<br />

im schuleigenen Curriculum ist<br />

vorgesehen, dass alle Schülerinnen<br />

und Schüler nach bestandener<br />

Probezeit einen „Kinaesthetics<br />

in der Pflege“ Grundkurs erhalten.<br />

Dieser umfasst 18 Zeitstunden und<br />

soll die Auszubildenden befähigen,<br />

schon früh einen achtsamen Umgang<br />

mit dem eigenen Körper bei<br />

der Unterstützung von Patienten zu<br />

erlernen. Des Weiteren sollen die<br />

Patienten die Möglichkeit haben,<br />

durch ein angepasstes Angebot ihre<br />

eigenen Ressourcen zu nutzen und<br />

selbstbestimmt zu agieren. In der<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong> geben drei Schülerinnen<br />

ihre Lernerfahrungen mit der<br />

Kinaesthetics weiter.<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>: Deine Schüler<br />

wollten nach dem Grundkurs kinaesthetics<br />

direkt auch an einem kinaesthetics<br />

Aufbaukurs teilnehmen.<br />

Warum so schnell?<br />

Lea Bender: Ich war von dem Lernmodell<br />

absolut überzeugt. Ich war in<br />

der Lage, Patienten mit diesen neuen<br />

Ideen in ihren Ressourcen zu fördern<br />

und vor allem, diese Ressourcen auch<br />

zu erkennen. Da mich das so beeindruckte,<br />

wollte ich in Bezug auf die<br />

kinaesthetics mehr lernen und verstehen,<br />

meinen eigenen Lernprozess<br />

so weiter zu entwickeln, dass ich auch<br />

in schwierigen Pflegesituationen<br />

lösungsorientiert arbeiten kann.<br />

In einem ersten Schritt schlug ich<br />

meinem Kurs diese Idee vor, die auf<br />

großes Interesse stieß. Dann mussten<br />

nur noch die entscheidenden Personen<br />

einwilligen.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>: Was sind eure persönlichen<br />

Erfahrungen, euer Lernzuwachs<br />

nach dem Aufbaukurs?<br />

Lea Bender: Ich begegne Menschen<br />

seit der ersten Auseinandersetzung<br />

mit der Kinaesthetics mit einer anderen<br />

Haltung. Ich übernehme nicht<br />

mehr unreflektiert die Einstellung<br />

der Kolleginnen und Kollegen in Bezug<br />

auf Mobilität von Patienten, son-<br />

Vier Schülerinnen im Interview<br />

dern mache mir immer ein persönliches<br />

Bild. Mich stört oftmals die Art<br />

und Weise, wie Pflegende Patienten<br />

mobilisieren. Häufig bestimmen sie,<br />

wie der Patient bewegt werden soll.<br />

So entstehen nicht selten Missverständnisse<br />

und Unzufriedenheiten<br />

auf beiden Seiten. Mir ist es wichtig,<br />

dass wir durch die Teilnahme an<br />

einem Aufbaukurs Vorbild und Vorreiter<br />

sind.<br />

Janina Reusch: Der Aufbaukurs hat<br />

mir persönlich sehr viel gebracht. Es<br />

gelingt mir jetzt besser, die „Werkzeuge“<br />

zu benutzen und die Prinzipien<br />

zu beachten. Ich fühle mich<br />

sicherer in Transfersituationen und<br />

die Akzeptanz und Compliance der<br />

Patienten ist erhöht. Privat nutze ich<br />

die Ideen der kinaesthetics, um die<br />

„Leinenfähigkeit“ meines Hundes<br />

zu trainieren. Dabei hilft mit besonders<br />

die Idee „Druck erzeugt Gegendruck“.<br />

Tanja Hermann: Der Aufbaukurs hat<br />

mir geholfen, die im Grundkurs erlernten<br />

Konzepte nochmals zu reaktivieren<br />

und bewusster in die Pflegesituation<br />

zu integrieren. Ich versuche<br />

nun, den Patienten zu vermitteln,<br />

dass der Einsatz des „Galgens“ bei<br />

bestimmten Bewegungen eher behindernd<br />

wirkt, da er die Körperspannung<br />

erhöht. Beim Aufstellen<br />

der Beine achte ich zudem darauf,<br />

dass der Patient die Bewegung auf<br />

der Matratze macht. Ich muss nicht<br />

mehr heben – der Patient bewegt sich<br />

selbst und leistet einen eigenen Beitrag<br />

zur Gesundheitsentwicklung.<br />

Lorena Hyss: Nach dem Aufbaukurs<br />

habe ich Kinaesthetics eigentlich<br />

erst richtig verstanden. Ich habe ge-<br />

lernt, verschiedene Werkzeuge miteinander<br />

zu verknüpfen, den Patien-<br />

ten mehr zu fordern und in die pflegerische<br />

Aktivität zu integrieren.<br />

Außerdem ist mein Handling am Patienten<br />

sicherer geworden.<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>: Welche Auswirkungen<br />

hat Kinaesthetics auf eure per-<br />

sönliche Gesundheitsentwicklung?


Lea Bender: Ich fühle mich bei der<br />

Mobilisation von Patienten wohler<br />

und erfahre weniger <strong>St</strong>ress, weil ich<br />

weiß, dass es für fast alle Probleme<br />

eine Lösung gibt.<br />

Janina Reusch: Mir gelingt es jetzt,<br />

ungesunde Bewegungsmuster<br />

von mir zu erkennen.<br />

Ich spüre und korrigiere sie<br />

solange, bis mir die Bewegungen<br />

gut tun. Ich achte<br />

sehr darauf, Drehbewegungen<br />

zu vermeiden, dadurch<br />

habe ich hier keine Blockaden<br />

und Beschwerden mehr.<br />

Lorena Hyss: Seit dem Aufbaukurs<br />

habe ich deutlich weniger Rückenbeschwerden.<br />

Tanja Hermann: Ich achte persönlich<br />

mehr auf meine regelmäßige<br />

Atmung, auch in anstrengenden Situationen.<br />

Meine Rückenschmerzen<br />

sind erheblich weniger geworden,<br />

nicht zuletzt weil ich mich weniger<br />

anstrengen muss.<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>: Hat die Auseinandersetzung<br />

mit Kinaesthetics euer<br />

Verständnis von „Lernen“ und „Fehlerkorrektur“<br />

verändert?<br />

Lea Bender: Ja, vor allem in Hinsicht<br />

darauf, dass ich jede Begegnung mit<br />

„Ich habe bei Fehlern schon immer<br />

Ursachenforschung betrieben und<br />

entsprechende Lösungen entwickelt.“<br />

dem Patienten als eine gemeinsame<br />

Lernsituation verstehe, nicht nur der<br />

Patient lernt von mir, sondern ich<br />

auch von ihm. Eine wichtige Erkenntnis<br />

ist die Bedeutung der Anpassung<br />

an die Bewegung eines anderen<br />

Menschen in einem Interaktionsprozess,<br />

damit es zu einem Miteinander<br />

und nicht zu einem Gegeneinander<br />

kommt. In Bezug auf Fehler habe ich<br />

gelernt, dass diese jederzeit korrigiert<br />

werden können und Teil meines<br />

Lernprozesses sind. Ich nutze Fehler,<br />

um aus ihnen zu lernen und gehe<br />

Gesundheit<br />

Kinaesthetics-Kurs erfolgreich abgeschlossen<br />

großzügiger mit mir und meinen<br />

Fehlern um.<br />

Janina Reusch: Ich habe bei Fehlern<br />

immer schon Ursachenforschung betrieben<br />

und entsprechende Lösungen<br />

entwickelt. Dies fällt mir mit Hilfe der<br />

kinaesthetics leichter.<br />

Lorena Hyss: Ich habe<br />

gelernt, dass es nicht nur<br />

einen richtigen Weg gibt,<br />

sondern, dass man gemeinsam<br />

mit dem Patienten<br />

nach einem angenehmen Weg<br />

für beide forscht. Manchmal klappen<br />

Dinge, mit denen ich nicht gerechnet<br />

habe.<br />

Tanja Hermann: Mir ist bewusst geworden,<br />

dass Lernen nicht nur alleine<br />

im Kopf stattfindet, sondern mit dem<br />

ganzen Körper zusammenhängt;<br />

dass Fehlerkorrekturen und Lernen<br />

irgendwann unbewusst ablaufen.<br />

Das Interview für die <strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong><br />

führte Petra Gahr.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

25


26<br />

Report<br />

Schmerz hat viele Gesichter<br />

Schmerz-Experten treffen sich im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Schmerz ist ein Symptom. Er<br />

wird nicht im Körper, sondern<br />

im Gehirn wahrgenommen –<br />

sagt Dr. med. Heiko Ullrich, Chefarzt<br />

der Psychiatrie und Psychotherapie<br />

im Kreisklinikum <strong>Siegen</strong>.<br />

Er und seine Chefarzt-Kollegen aus<br />

den Siegerländer Krankenhäusern<br />

korrigieren im Redaktionsgespräch<br />

der Gesundheit plus höflich aber mit<br />

Nachdruck die Vorstellung, dass es<br />

sich bei jenem elektrischen Impuls,<br />

der in Sekundenbruchteilen von der<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

verletzten Körperregion über das<br />

Rückenmark zum Gehirn geschickt<br />

wird, schon um Schmerz handelt.<br />

Prof. Dr. med. Werner Hering, Chefarzt<br />

der Anästhesiologie im <strong>St</strong>.<br />

<strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> registriert<br />

mit einem Lächeln die leichte<br />

Verwirrung der Redakteure, die völlig<br />

anders in das Thema einsteigen<br />

wollten. „Schmerz ist ganz klar einer<br />

der wichtigsten Frühindikatoren“,<br />

ergänzt er nach einer kurzen Pause.<br />

„Ob er jedoch entsteht, entscheidet<br />

cHRONIScHEN ScHMERZ bEHANDELN<br />

Neben der Behandlung mit Medikamenten werden alternative Verfahren<br />

wie etwa die Akupunktur angewandt, unter Umständen eine Psychotherapie<br />

und oft auch Verhaltensänderungen des Patienten empfohlen. So auch<br />

bei Rückenschmerzen, die allgemein als Volkskrankheit gelten. Neben<br />

einer medikamentösen Therapie ist hier die Mitwirkung des Betroffenen<br />

gefragt. Diese Schmerzen sind oft die Folge von Muskelverspannungen,<br />

deren Ursache ein Haltungsschaden ist. Dagegen hilft Krankengymnastik<br />

oder Physiotherapie. Demgegenüber gelten Schonung und Bettruhe bei<br />

Rückenschmerzen als pures Gift. Denn dadurch wird der Muskelapparat<br />

geschwächt und die Beschwerden verschlimmern sich.<br />

sich erst auf der Ebene des Zentralnervensystems,<br />

im Rückenmark und<br />

insbesondere im Gehirn.“<br />

Gewollte unterversorgung<br />

Und tatsächlich ist jener Prozess,<br />

bei dem in unserem Bewusstsein<br />

das Gefühl von Schmerz entsteht,<br />

ein besonders kompliziertes und dynamisches<br />

Geschehen. Und diesem<br />

wird erst jetzt Rechnung getragen.<br />

„Das Unterlassen einer Behandlung<br />

ist ein klarer Gesetzesverstoß. Doch<br />

waren 25 Jahre Verbandsarbeit<br />

nötig, damit aus der Schmerzmedizin<br />

jetzt erstmals ein Prüfungsfach<br />

wurde“, führt Dr. med. Ulrich Nordmeyer,<br />

Chefarzt der Anästhesiologie<br />

im Kreisklinikum <strong>Siegen</strong> aus. Die<br />

Folge hiervon sei, dass es eine, auch<br />

politisch gewollte, Unterversorgung<br />

gäbe. Viele Patienten kämen erst<br />

nach vier Jahren, um sich einer<br />

Behandlung der dann chronischen<br />

Erkrankung zu unterziehen. Bis da-


hin seien sie zuvor häufig bei bis zu<br />

zehn Ärzten gewesen, die je nach<br />

Fachrichtung unterschiedliche Ursachen<br />

als verantwortlich ausmachten,<br />

ohne den Schmerzen richtig zu<br />

begegnen.<br />

„Der Schmerz ist dann zu einer<br />

eigenständigen Krankheit – der<br />

Schmerzkrankheit – geworden“,<br />

erklärt Dr. med. Julia Hartmann,<br />

Oberärztin im Diakonie Klinikum<br />

Jung-<strong>St</strong>illing. Der Klassiker sind<br />

dabei Rückenschmerzen: Der Orthopäde<br />

wird zurate gezogen. Er<br />

kann die Ursache nicht finden und<br />

kuriert mitunter Randbefunde. Es<br />

wird keine Schmerztherapie eingeleitet,<br />

sondern das Heil in der Operation<br />

gesucht. Nach und nach wird<br />

der Schmerz zum Mittelpunkt des<br />

Lebens. „Den Siegerländern sagt<br />

man nach, dass sie nicht so wehleidig<br />

sind. Doch ist das im Falle<br />

starker Schmerzen keine positive<br />

Eigenschaft“, pflichtet Dr. med. Hamid<br />

Awwad, Oberarzt der Anästhesiologie<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong>, der Palliativmedizinerin bei.<br />

Schon nach sechs Wochen droht<br />

die Chronifizierung des Schmerzes.<br />

„Was dann folgt, ist ein Teufelskreis<br />

aus Ausgrenzung und manifestierten<br />

Schmerzen“, ergänzt Dr. med.<br />

Ulrich Nordmeyer. Es sei ein bio-<br />

psychosoziales Problem, was die<br />

Schmerzkrankheit kennzeichne.<br />

Der Rat der Mediziner: Möglichst<br />

früh den Hausarzt aufsuchen, damit<br />

dieser die ersten Schritte einleiten<br />

kann.<br />

Verliebte haben geringes Risiko<br />

Besorgt sind die Siegerländer Mediziner<br />

über die Unterschätzung des<br />

Problems. Sie weisen darauf hin,<br />

dass die Schmerzforschung in den<br />

letzten Jahren mächtig an Fahrt gewonnen<br />

hat. Mit modernen Methoden<br />

können die Forscher – flapsig<br />

beschrieben – ’das Räuspern’ der<br />

Nervenzellen vernehmen. Sie studieren<br />

im Reagenzglas und an Zellkulturen<br />

die Funktion verschiedener<br />

Es stehen zahlreiche schmerzstillende Präparte zur Auswahl: Häufig<br />

werden Präparate mit den bekannten Wirkstoffen Paracetamol, Acetylsalicylsäure<br />

(ASS) und Ibuprofen genommen. Gegen Migräneattacken<br />

werden beispielsweise Vertreter aus der Wirkstoffgruppe der Triptane<br />

verschrieben. Sie greifen unmittelbar in den <strong>St</strong>offwechsel der Nervenzellen<br />

ein und hemmen Entzündungsreaktionen im Gehirn. Bei sehr starken<br />

Schmerzen – nicht nur bei Tumorkranken – werden oft Opioide gewählt.<br />

Hierbei handelt es sich um morphinähnliche Wirkstoffe. Dazu muss der<br />

behandelnde Arzt ein spezielles Betäubungsmittelrezept verschreiben.<br />

Wer unter neuropathischen Schmerzen leidet, bekommt vom Arzt meist<br />

ein lokales Betäubungsmittel in die Nähe des Nervs gespritzt.<br />

Redaktion verblüfft<br />

ScHMERZEN STILLEN<br />

Report<br />

Botenstoffe. Und sie vermögen es,<br />

mit den raffinierten Verfahren der<br />

modernen Bildgebung dem Gehirn<br />

quasi in Echtzeit dabei zuschauen,<br />

wie es das Gefühl Schmerz erzeugt.<br />

Ein einziges Schmerzzentrum hat es<br />

dabei nicht. Vielmehr sind verschiedene<br />

Regionen des Denkorgans beteiligt<br />

und weisen dem eintreffenden<br />

Signal beispielsweise eine emotionale<br />

Bedeutung zu und verknüpfen<br />

es mit anderen Informationen, etwa<br />

Erinnerungen. „Verliebte unterliegen<br />

dabei weniger der Gefahr einer<br />

Chronifizierung als der klassische<br />

Rückenpatient, der aufgrund seiner<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

27


28<br />

Report<br />

Krankheit auch Ausgrenzung am<br />

Arbeitsplatz erfährt“, bringt es Ullrich<br />

auf den Punkt. Erst das Zusammenspiel<br />

unterschiedlicher Hirnbereiche<br />

– ihre verstärkenden oder<br />

dämpfenden Einflüsse – lässt das<br />

Gefühl Schmerz entstehen.<br />

Schmerzgedächtnis gebildet<br />

Und als wäre das alles noch nicht<br />

kompliziert genug, kommen noch<br />

weitere Prozesse hinzu, die im<br />

menschlichen Gehirn ablaufen: Lernen,<br />

Gedächtnisausbildung, Ver-<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

DIE DREI GRöSSTEN IRRTüMER<br />

gessen. Diese Phänomene spielen<br />

eine entscheidende Rolle, wenn<br />

Schmerzen chronisch werden. Der<br />

Fähigkeit zu Lernen verdanken wir<br />

nicht nur, dass wir das ABC, Gedichte<br />

oder den Weg zum Shopping<br />

in die Krönchenstadt durch ständiges<br />

Wiederholen fest in unserem<br />

Gedächtnis verankern und bei Bedarf<br />

abrufen können. Auch ständige<br />

Schmerzreize führen dazu, dass das<br />

Nervensystem den Schmerz lernt.<br />

„Wenn Patienten permanente oder<br />

ständig wiederkehrende Schmerzen<br />

haben, die nicht ausreichend be-<br />

„Schmerz muss man einfach mal ertragen können“, sagt der Volksmund.<br />

Das ist falsch. Auch akute, kurzfristige Schmerzen, beispielsweise durch<br />

eine Verletzung, müssen behandelt werden. Wird dies unterlassen, entsteht<br />

das Risiko, dass sich die Schmerzempfindung in Gehirn und Rückenmark<br />

„festsetzt“. Aus unangenehmen, starken Gefühlen werden so chronische<br />

Schmerzen – auch dann, wenn deren Ursache längst behoben ist.<br />

„An die Schmerzen werde ich mich gewöhnen“, machen manche Menschen<br />

sich Mut. Doch niemand vermag sich durch Schmerzen abzuhärten.<br />

Im Gegenteil. Die Schmerzschwelle der Betroffenen sinkt immer weiter, so<br />

dass sie noch empfindlicher werden.<br />

„Mit einem guten Medikament bekomme ich meine permanenten Qualen<br />

in den Griff“, hoffen viele. Doch so einfach ist das nicht. Chronische<br />

Schmerzen lassen sich oft nur mit einer kombinierten Behandlung nachhaltig<br />

bekämpfen. Hierbei stellen Medikamente nur einen Baustein dar.<br />

handelt werden, entwickeln sie ein<br />

Schmerzgedächtnis“, sagt Prof. Dr.<br />

med. Werner Hering. Ein Schmerzgedächtnis<br />

bildet sich heraus, weil<br />

ständige Schmerzreize die Abläufe<br />

im Zentralnervensystem beeinflussen<br />

können. Nervenzellen im Rückenmark<br />

reagieren beispielsweise<br />

dadurch sensibler. Sie feuern Impulse<br />

selbst bei leichten Reizen und<br />

schalten Signale zum Gehirn durch,<br />

die normalerweise auf dieser <strong>St</strong>ufe<br />

geblockt würden. Das heißt natürlich<br />

nicht, dass Schmerzfreiheit der<br />

Normalzustand ist. „Ein 50-jähriger,<br />

der morgens im Bett liegt und keine<br />

Schmerzen hat, ist tot“, wirft<br />

Prof. Dr. med. Winfried Gassmann,<br />

Chefarzt der Klinik für Hämatologie<br />

und Onkologie im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> mit einem Zwinkern<br />

ein. „Völlige Schmerzfreiheit kann<br />

daher oft nicht das Ziel sein.“<br />

Die Lernfähigkeit führt nicht nur<br />

dazu, dass sich ein Schmerzgedächtnis<br />

bildet. Weil Schmerz unangenehm<br />

ist, wird die Erinnerung daran<br />

im Gehirn mit dem Gefühl Angst<br />

verknüpft. Diese Verbindung steigert<br />

den Lernvorgang enorm – Kinder<br />

fassen auch kein zweites Mal auf die<br />

heiße Herdplatte. Der Schmerz als<br />

wichtiges Warnsignal geht verloren.<br />

Aus einem Akutschmerz wird ein<br />

ständiger Begleiter, weil beispiels-


weise eine Krebserkrankung nicht<br />

mehr geheilt werden kann oder die<br />

ständigen Schmerzen das Nervensystem<br />

verändert haben. „Krebspatienten<br />

möchten diese ständige<br />

Verstärkung unterbrechen. Sie streben<br />

dabei jedoch nicht Schmerzlosigkeit<br />

an, sondern möchten einen<br />

Schmerz im unteren Bereich einer<br />

imaginären Skala empfinden“, erklärt<br />

Prof. Dr. med. Winfried Gassmann.<br />

Die Angst vor dem Schmerz<br />

soll nicht übermächtig werden und<br />

das Leben dominieren. Er verweist<br />

dabei auch auf die ambulante Palliativversorgung<br />

in der Region, die<br />

Leuchtturmcharakter in ganz Nordrhein-Westfalen<br />

aufweise.<br />

Ullrich hebt die fatalen Folgen der<br />

Angst noch einmal hervor: „Sie verhindert,<br />

dass Patienten Dinge unternehmen,<br />

die ihnen Freude bereiten.“<br />

Dies schränkt die körperlichen<br />

und sozialen Aktivitäten immer<br />

mehr ein, was wiederum Schmerzen<br />

und Depression fördert. Schließlich<br />

ziehen sich die Patienten komplett<br />

zurück und gehen nirgendwo mehr<br />

hin, weil sie überzeugt sind, dass sie<br />

unmöglich längere Zeit stehen, gehen<br />

oder sitzen können, selbst wenn<br />

es doch einmal möglich wäre. Lässt<br />

sich dieser verhängnisvolle Kreislauf<br />

durchbrechen? Davon sind die<br />

Siegerländer Mediziner überzeugt:<br />

Die Kombination aus Medikamenten<br />

und Verhaltenstherapie kann<br />

neue Lernprozesse anstoßen. Hierbei<br />

sollen alte und unangenehme<br />

Gedächtnisinhalte quasi überschrieben<br />

werden. „Ein Genusstraining<br />

kann da die eine oder andere positive<br />

Entwicklung herbeiführen“, so<br />

Dr. Ullrich. Das geflügelte Wort des<br />

lebenslangen Lernens gilt also auch<br />

hier. Deshalb ist es möglich, neue<br />

Erfahrungen im Gehirn abzuspeichern,<br />

wodurch alte, unangenehme<br />

und schmerzhafte Erinnerungen<br />

allmählich verblassen, wenn diese<br />

nicht ständig wieder aufgefrischt<br />

werden. Das Gehirn kann demnach<br />

lernen, einen chronischen Schmerz<br />

zu verändern, zu kontrollieren – und<br />

mitunter auch wieder zu vergessen.<br />

Entwicklung einer <strong>St</strong>rategie<br />

„Auch nach einer bereits eingetretenen<br />

Chronifizierung“, davon ist<br />

Schmerztherapeutin Dr. med. Ute<br />

Weyand, Oberärztin der Anästhesiologie<br />

im Kreisklinikum <strong>Siegen</strong> überzeugt,<br />

„sind durch eine konsequente<br />

und langfristige Behandlung Erfolge<br />

möglich.“ Allerdings brauchen Arzt<br />

und Patient neben verschiedenen<br />

Medikamenten, Bewegungstherapie<br />

und psychologischen <strong>St</strong>rategien<br />

insbesondere viel Geduld. Es dauert,<br />

Report<br />

bis die überaktiven Nervenzellen gedämpft<br />

und das Schmerzgedächtnis<br />

durch neue Verhaltensmuster überschrieben<br />

werden kann. „Sucht ist da<br />

eher ein geringes Problem“, antwortet<br />

Dr. med. Hamid Awwad auf die<br />

Frage der Redakteure nach den Folgen<br />

einer langfristigen Schmerzmitteleinnahme.<br />

In den letzten Jahren<br />

habe es erhebliche Fortschritte bei<br />

der Dosierung und Individualisierung<br />

der Medikation geben. „Medikamente<br />

müssen auf jeden Fall unter ärztlicher<br />

Kontrolle regelmäßig eingenommen<br />

werden und können später auch wieder<br />

abgesetzt werden“, so Dr. med.<br />

Awwad. Das Schlucken von Tabletten,<br />

sobald der Schmerz auftritt sei da<br />

der falsche Weg und führe überdies<br />

zu einem Zuviel an Medikamenten.<br />

„Von besonderer Bedeutung ist bei<br />

der Entwicklung einer <strong>St</strong>rategie, dass<br />

die Patienten die Erfahrung machen,<br />

dass ihr Schmerz kontrollierbar ist“,<br />

sagt Dr. med. Julia Hartmann. Denn<br />

dann verlieren sie die Angst vor der<br />

nächsten Attacke. Tritt der Schmerz<br />

bei bestimmten Aktivitäten, die früher<br />

Schmerzen verursachten, nicht<br />

mehr oder kaum noch auf, ist darum<br />

der erste Schritt getan. Die Angst wird<br />

zurückgedrängt und die Voraussetzungen<br />

für das Überschreiben alter<br />

und das Erlernen neuer Verhaltensmuster<br />

sind gelegt.<br />

Schmerz wird oft unterschätzt<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

29


30<br />

Report<br />

Wenn Tabletten nicht oder<br />

nicht mehr helfen<br />

Die Klinik für Anästhesiologie im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> informiert über<br />

neue Verfahren in der Schmerztherapie.<br />

Die Erforschung von Schmerzen<br />

und ihrer Behandlung hat<br />

in den letzten Jahrzehnten<br />

große Fortschritte gemacht. Viele<br />

Details der Schmerzentstehung und<br />

Schmerzaufrechterhaltung bis hin<br />

zur Entwicklung der so genannten<br />

Schmerzkrankheit sind aufgrund<br />

umfangreicher wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen und Forschungsarbeiten<br />

heute gut geklärt. So stehen<br />

mittelweile zahlreiche und gut<br />

wirksame Mittel zur Behandlung<br />

von Schmerzen zur Verfügung, die<br />

einzeln oder in Kombination einge-<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

setzt werden können. Trotz dieser<br />

Fortschritte gibt es allerdings auch<br />

heute noch Situationen, in denen<br />

mit Tabletten oder Infusionen keine<br />

ausreichende Schmerzlinderung erzielt<br />

werden kann.<br />

NEuE VERFAHREN<br />

Für beide Verfahren, Medikamentenpumpe und Rückenmarkstimulation,<br />

mussten die Patienten aus dem Siegerland bisher in ein spezialisiertes<br />

Zentrum, etwa nach Köln überwiesen werden. Seit 2011 sind beide Verfahren<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> eingeführt worden. Schmerztherapeuten<br />

der Klinik für Anästhesie implantieren zusammen mit Mitarbeitern<br />

der chirurgischen Klinik sowohl Pumpen als auch <strong>St</strong>imulationssysteme<br />

im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthalts. Die weitere<br />

Betreuung der Patienten erfolgt ambulant durch niedergelasseneSchmerztherapeuten,<br />

die eng mit dem <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> zusammenarbeiten.


Nicht tolerierbare<br />

Nebenwirkungen<br />

Durchblutungsstörungen der Beine<br />

oder des Herzens, die aufgrund<br />

des fortgeschrittenen <strong>St</strong>adiums<br />

der Erkrankung mittels Operation<br />

oder Katheter-Techniken nicht<br />

behandelt werden können, können<br />

zu schweren Schmerzen und<br />

Wundheilungsstörungen führen.<br />

Die Schmerzen sind in solchen Fällen<br />

erfahrungsgemäß nicht oder<br />

nur unzureichend mit Tabletten zu<br />

beherrschen. Für diese Fälle, aber<br />

auch in Situationen, in denen die<br />

eingenommenen Schmerzmedikamente<br />

zu nicht tolerierbaren Nebenwirkungen<br />

führen, gibt es seit<br />

vielen Jahren alternative Verfahren<br />

zur Schmerztherapie, bei denen<br />

ScHMERZTHERAPIE<br />

Report 31<br />

Die Behandlung von Schmerz ist eine wichtige Aufgabe medizinischer Einrichtungen. Das<br />

individuelle Wohlbefinden wird durch kaum eine andere Wahrnehmung in solchem Maße in<br />

Mitleidenschaft gezogen, wie durch starke Schmerzen. Neben diesem belastenden Erleben<br />

können durch Schmerz physiologische Abläufe im Organismus negativ beeinflusst werden,<br />

so dass es zu sekundären Schädigungen oder zu einer Chronifizierung von Schmerz kommen<br />

kann. Diesen Zusammenhängen Rechnung tragend ist im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> ein<br />

Konzept „Schmerzmanagement“ entwickelt und umgesetzt worden.<br />

Ziel und Zweck des „Schmerzmanagement“ ist es, allen Patienten eine ihren persönlichen<br />

Bedürfnissen angemessene, zeitnahe und nach neusten medizinischen Erkenntnissen ausgerichtete<br />

Schmerztherapie zukommen zu lassen. Die „spezielle Schmerztherapie“ ist fachlich<br />

und organisatorisch ein Teilbereich der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin. Unter der<br />

Leitung von Dr. med. Hammid Awwad und Prof. Dr. med Werner Hering, die beide als spezielle<br />

Schmerztherapeuten ausgebildet sind, kümmern sich hier eigens geschulte Mitarbeiter<br />

aus der Ärzteschaft und der Pflege unseres <strong>Krankenhaus</strong>es rund um die Uhr um eine qualifizierte<br />

und effektive Schmerztherapie.<br />

Die Schwerpunkte liegen zum einen in der perioperativen Akutschmerztherapie und zum<br />

anderen in der Tumorschmerztherapie. Darüber hinaus werden auch Patienten mit chronischen<br />

Schmerzen anderer Ursachen, wie z.B. Rückenschmerzen, versorgt.<br />

Dr. med. Hamid Awwad<br />

gilt als einer der<br />

führenden Experten<br />

der Region<br />

die Schmerzmittel mittels implantierten<br />

programmierbaren Pumpen<br />

direkt in den Rückenmarkskanal<br />

gegeben werden. Dadurch haben<br />

die Medikamente eine vielfach stärkere<br />

Wirkung, so dass nur geringe<br />

Dosen gegeben werden müssen mit<br />

dem Ergebnis einer besseren Wirksamkeit<br />

und geringeren Nebenwirkungsrate.<br />

Ein anderes Beispiel für die bessere<br />

Wirksamkeit von Medikamenteninfusion<br />

im Rückenmarkskanal ist der<br />

erhöhte und dadurch schmerzhafte<br />

Muskeltonus bei neurologischen<br />

Erkrankungen etwa der Multiplen<br />

Sklerose. Durch die Infusion eines<br />

Tonus senkenden Medikamentes<br />

nehmen Tonus und Schmerzen ab,<br />

die Beweglichkeit der betroffenen<br />

Patienten hingegegen zu.<br />

Leitlinen stützen Verfahren<br />

Schmerzen aufgrund von Durchblutungsstörung<br />

der Beine und des<br />

Herzens können mittels Rückenmarkstimulation<br />

über eine dort in<br />

örtlicher Betäubung implantierten<br />

Sonde oft sehr gut gelindert werden.<br />

Nicht selten können offene<br />

Wunden an den Beinen erst unter<br />

der Rückenmarkstimulation zur<br />

Abheilung kommen. Dieses Verfahren<br />

ist mittlerweile gut untersucht<br />

und wurde in den kürzlich veröffentlichten<br />

Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft<br />

wissenschaftlicher<br />

medizinischer Fachgesellschaften<br />

empfohlen.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12


32<br />

Schwerpunkt<br />

Neustart in Netphen<br />

Das Medizinische Versorgungszentrum eröffnete in der Keilerkommune<br />

eine weitere Filialpraxis.<br />

Pfarrer Wolfgang Winkelmann segnet neue Praxisräume ein<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12


Jetzt konnte die neue Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

in Netphen offiziell eröffnet werden. Pfarrer<br />

Wolfgang Winkelmann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

<strong>Siegen</strong>, segnete im Rahmen einer Feierstunde die Praxis<br />

ein, was die offizielle Inbetriebnahme der neuen Einrichtung<br />

in der Netpher Lahnstraße 48 markiert. Die Praxis ist<br />

Bestandteil des medizinischen Versorgungszentrums am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong>. Dieses verfügt mittlerweile<br />

über mehrere Filialen im südlichen West-falen und<br />

in Rheinland-Pfalz.<br />

Versorgung aus<br />

einer Hand<br />

Die ärztliche Leitung der<br />

Praxis für Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe übernimmt<br />

Dr. med. Thomas Schäfer, der bis Juli 2012 die<br />

gleichnamige Klinik im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />

erfolgreich leitete, und sich nun mehr der ambulanten<br />

Versorgung seiner Patientinnen widmen möchte. Ihm<br />

ist es besonders wichtig, dass die Patientinnen hier eine<br />

„Versorgung aus einer Hand“ erhalten und ihnen das modernste<br />

medizinische Wissen zugute kommt.<br />

„Deshalb haben wir diese neue Kooperationsstruktur<br />

mit einer stärkeren Vernetzung unterschiedlicher Versorgungsbereiche<br />

geschaffen“, so Dr. Schäfer. Somit<br />

fließen die Informationen schneller zwischen Arzt und<br />

weiteren an der Behandlung beteiligten Institutionen.<br />

Die Patientinnen erhalten eine umfassende kompetente<br />

„Ein weiterer wichtiger Schritt in<br />

Richtung einer stärkeren Vernetzung in<br />

der Region“<br />

Dr. med. Thomas Schäfer (2. v. l.) schafft neue Versorgungsangebote in Netphen<br />

Beratung in einer nach modernen Prinzipien organisierten<br />

Praxis. Die Leistungen der neuen Praxis umfassen u.a.<br />

die Schwangerschaftsbetreuung, Krebsvorsorgeuntersuchungen,<br />

die Beratung und <strong>St</strong>erilitätsbehandlung von Eltern<br />

mit Kinderwunsch und die Teenagersprechstunde.<br />

Auch arbeitet diese durch die enge Anbindung an das <strong>St</strong>.<br />

<strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> mit seinen vielfältigen diagnostischen<br />

Möglichkeiten direkt an der Schnittstelle von<br />

ambulanter und stationärer Versorgung. „Unser breites<br />

Leistungsspektrum wird durch individuelle Gesundheitsleistungen<br />

und klassische Homöopathie ergänzt“, sagt<br />

Dr. med. Thomas Schäfer.<br />

Durch die Schwerpunkte<br />

Wohnortnahe Versorgung<br />

Schwerpunkt<br />

der in der Netpher Praxis<br />

tätigen Ärzte könne eine<br />

hohe Versorgungsqualität<br />

gewährleistet werden.<br />

„Die neue Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe bedeutet<br />

für uns einen weiteren Schritt in Richtung einer<br />

stärkeren Vernetzung in der Region. Das ist besonders<br />

für die oftmals schwer kranken Patientinnen wichtig,<br />

denen wir eine wohnortnahe Versorgung bieten können“,<br />

so Hans-Jürgen Winkelmann und Christoph Rzisnik,<br />

Geschäftsführer des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Siegen</strong>.<br />

„Wir freuen uns, dass wir den großen Schwierigkeiten der<br />

fachärztlichen Versorgung in <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein mit der<br />

Etablierung unserer gynäkologischen Praxis entgegenwirken<br />

können.“<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

33


34<br />

Intern<br />

Examen gebaut<br />

Kurs beendet erfolgreich 36 monatige Ausbildung.<br />

ein weiterer Jahrgang Gesundheits-<br />

und Krankenpflege-<br />

rinnen hat an der Krankenpflegeschule<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

<strong>Siegen</strong> ihr Examen<br />

bestanden und wurden in einer Feierstunde<br />

von Pflegedirektorin Juliane<br />

Schneider und Geschäftsführer<br />

Christoph Rzisnik geehrt. Hinter den<br />

Schülerinnen und Schülern liegen<br />

36 Monate Vermittlung von Theorie<br />

und Praxis.<br />

„Das Berufsbild der Gesundheits-<br />

und Krankenpflegerin hat sich in<br />

den letzten Jahren erweitert, an-<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

gepasst an die demographischen<br />

Veränderungen unserer Gesellschaft<br />

und an die Erfordernisse<br />

modern geführter Krankenhäuser<br />

und anderer Pflegeeinrichtungen“,<br />

so Pflegedirektorin Juliane Schneider.<br />

Somit greife die Ausbildung die<br />

Zielsetzung der klassischen stationären<br />

Krankenpflege genauso auf<br />

wie die der Gesundheitsvorsorge<br />

und -erhaltung, der Rehabilitation,<br />

der ambulanten Nachsorge, der<br />

häuslichen Pflege und vieles mehr.<br />

Die Vermittlung von fachübergreifenden<br />

Fähigkeiten wie Kommuni-<br />

kation, Organisation und Projektmanagement<br />

spiele hierbei eine<br />

wichtige Rolle, um umfassende,<br />

befriedigende Lösungen im vielseitigen,<br />

aber auch herausfordernden<br />

Berufsalltag der Pflegekräfte finden<br />

zu können.<br />

Verzahnung bedeutsam<br />

In der Krankenpflegeschule des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Siegen</strong> unter<br />

Leitung von Klaus <strong>St</strong>inner wird<br />

viel Wert auf eine partnerschaftliche<br />

Atmosphäre und persönliche


Erfolgreicher Kurs<br />

Lernbegleitung der Auszubildenden<br />

bei gleichzeitig hohem <strong>St</strong>andard<br />

gelegt. Neben der Ausrichtung<br />

auf berufsspezifische Kompetenzbereiche<br />

ist die enge Verzahnung<br />

zwischen Theorie und Praxis von<br />

großer Bedeutung. Ein ständiger<br />

Austausch mit den Ausbildern und<br />

auch mit den Schülern der älteren<br />

Semester ist selbstverständlich.<br />

Bis zu 30 junge Menschen können<br />

jeweils am 1. Oktober ihre Ausbildung<br />

in der Krankenpflegeschule<br />

beginnen. Es erwarten sie in den<br />

nächsten drei Jahren mindestens<br />

Kenntnisse erwerben<br />

Nichts für Zartbeseitete<br />

2100 <strong>St</strong>unden Theorie und 2500<br />

<strong>St</strong>unden praktische Ausbildung,<br />

aufgeteilt in Blockunterricht und<br />

Praxiswochen in unterschiedlichen<br />

Einrichtungen des Gesundheitswesens.<br />

So ist ein Einsatz auf einer<br />

chirurgischen <strong>St</strong>ation im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Siegen</strong> genauso<br />

selbstverständlich wie ein Einsatz<br />

in einer Wohn- und Pflegeeinrichtung.<br />

Das Mindestalter beim Antritt der<br />

Ausbildung ist heute nicht mehr gesetzlich<br />

festgeschrieben, unerlässlich<br />

ist jedoch „eine gewisse persön-<br />

Intern<br />

liche Reife und stabile Konstitution“<br />

erläutert Klaus <strong>St</strong>inner. „Menschen<br />

zu pflegen, heißt Menschen in Krisensituationen<br />

zur Seite zu stehen.“<br />

Bereits in ihrem ersten Praxiseinsatz<br />

sind die jungen Auszubildenden<br />

diesbezüglich in ihrer neuen<br />

Rolle gefordert. Um einen ersten<br />

Einblick in die verschiedenen Arbeitsfelder<br />

von Pflegenden zu erhalten,<br />

und den eigenen Berufswunsch<br />

festigen zu können, empfiehlt der<br />

Schulleiter ein Kurzpraktikum in<br />

einem <strong>Krankenhaus</strong> und in einer<br />

Wohn- und Pflegeeinrichtung.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

35


36<br />

Panorama<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das Lösungswort in diesem Rätsel ist diesmal eine Institution. Bitte die Lösung aufschreiben und bis zum<br />

15. November 2012 an die Redaktion der <strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> (<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> gem. GmbH,<br />

Referat Marketing & Kommunikation, Kampenstr. 51, 57072 <strong>Siegen</strong>) senden. Unter allen fristgemäß vor-<br />

liegenden Einsendungen mit richtigem Lösungswort wird ein Überraschungspreis verlost.<br />

Gewinnerin des letzten Rätsels ist Kathrin Schollmeyer, <strong>Siegen</strong>.<br />

Es wird keine Gewähr übernommen und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Auflösung erfolgt in der<br />

nächsten Ausgabe. Wir wünschen viel Glück!<br />

Ihre Redaktion<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12


Auflösung Rätsel 66<br />

Panorama<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

37


38<br />

Soziales<br />

Gut gerüstet für den Notfall<br />

Wohn- und Pflegeeinrichtungen gehen auf Nummer sicher<br />

Was passiert, wenn auf einem<br />

Sommerfest in einem Altenheim<br />

ein medizinischer<br />

Notfall passiert? Die Pflegekräfte vor<br />

Ort sind in Erster Hilfe auf dem neuesten<br />

<strong>St</strong>and des Wissens und können<br />

dieses direkt abrufen. Mit Notfallrucksäcken<br />

und Defibrillatoren sind<br />

die Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />

des GSS Gesundheits-Services <strong>Siegen</strong><br />

dabei bestens gerüstet, um auch die<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12 66/12<br />

Rettungsteams im Ernstfall optimal<br />

zu unterstützen.<br />

Das war nicht immer so. Deshalb<br />

starteten die Medizinische Klinik II<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />

und ihr Chefarzt Prof. Michael Buerke<br />

das Projekt „Gut gerüstet für den<br />

Notfall“. Neben der intensiven Schulung<br />

der Mitarbeiter in den einzelnen<br />

Einrichtungen sieht dieses auch eine<br />

moderne Notfallausrüstung vor. Die-<br />

se konnte der Klinikchef heute den<br />

Einrichtungsleitern aus den Kreisen<br />

<strong>Siegen</strong>-Wittgenstein und Altenkirchen<br />

überreichen.<br />

Mehr Qualität<br />

„Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />

benötigen gut geschulte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die lebensrettende<br />

Sofortmaßnahmen ergrei-


fen können. Herzdruckmassagen<br />

und Beatmung, die richtige Handhabung<br />

von Defibrillatoren und Sauerstoffgaben<br />

sind wichtige Werkzeuge<br />

dafür. Und das muss man regelmäßig<br />

üben“, sagt Willi Ax, Direktor der<br />

Wohn- und Pflegeeinrichtungen des<br />

GSS Gesundheits-Services <strong>Siegen</strong>. Er<br />

sieht das von Prof. Buerke initiierte<br />

Projekt als „wichtigen Schritt in Richtung<br />

Qualitätsverbesserung“.<br />

Die Mitarbeiter in den Wohn- und<br />

Pflegeeinrichtungen des GSS Gesundheits-Services<br />

<strong>Siegen</strong> werden<br />

regelmäßig geschult und sind mit der<br />

neuen Ausrüstung nun gut für ihre<br />

Aufgaben vorbereitet“, berichtet Direktor<br />

Willi Ax. „Es ist wichtig, diese<br />

Maßnahmen immer wieder praktisch<br />

zu üben“, betont Ax. „Selbstverständlich<br />

hilft das entwickelte<br />

Notfall management in erster Linie<br />

Soziales 39<br />

Prof. Michael Buerke (l.) und Willi Ax (r.) mit Heimleitern<br />

den Bewohnern in den Wohn- und<br />

Pflegeeinrichtungen. Aber die Erfahrung<br />

zeigt, dass akute Ereignisse<br />

ebenso beim Personal wie bei Besuchern<br />

auftreten können.“ Auch da<br />

sind die Mitarbeiter nun jederzeit<br />

einsatzbereit, sagt Ax.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12


40<br />

40<br />

Intern<br />

News<br />

+++ Fahrt nach koblenz<br />

Der Betriebsausflug führte die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in<br />

diesem Jahr nach Koblenz.<br />

Bei bestem Wetter besuchten diese<br />

das ehemalige Bundesgartenschaugelände<br />

mit Festung und fielen<br />

später in das Weindorf ein.<br />

+++ Leben im Alter<br />

Die Messe in der Morleystraße war<br />

gut besucht. Vormittags suchten<br />

gezielt die Senioren die Messe. Ab<br />

mittags waren mehr und mehr<br />

Besucher im gemischten Alter anzu<br />

treffen. „Sehr viele Interessierte<br />

suchten nach Möglichkeiten zum<br />

Wohnen und Leben in den nächsten<br />

Jahren, “ berichtet Andrea <strong>St</strong>ausberg<br />

vom GSS.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> <strong>konkret</strong> 67/12 67/12<br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

name Tätigkeit<br />

Behrens, Daniela Azubi Pflege, MHW<br />

Bickart, Julia Pflegefachkraft, MHW<br />

Böhm, Holger Assistenzarzt Med. Klinik II<br />

Bölker, Marita Verwaltungsdienst, MHW<br />

Braun, Volker BUFDI Hauswirtschaft, MHW<br />

Da Cruz Chaves, Lisa O-Praktikantin Pflege, HMT<br />

Daub, Jennifer Azubi Hauswirtschaft<br />

Decker, Inge Servicekraft, HSR<br />

Domin, Dana Ges.- u. Krankenpfl. A1<br />

Eisner, Olga Pflegehilfskraft, MHW<br />

Engel, Teresa Pflegehilfskraft, HSE<br />

Hennig, Martina Pflegefachkraft, MHW<br />

Ickenstein, Lisa Pflegehilfskraft, MHW<br />

Jurczewski, Tabea O-Praktikantin Pflege, HSE<br />

Klaes, <strong>St</strong>efanie Azubi Pflege, MHW<br />

Klein, Marie Charline O-Praktikantin Pflege, HMT<br />

Kollwitz, Katharina Azubi Pflege, HSK<br />

Krämer, Christina Azubi Pflege, HSE<br />

Kretzer, Rene Pflegehilfskraft, HSR<br />

Kurz, Ruben Assistenzarzt Chirurgie<br />

Lengert, Eve-Vanessa Azubi Pflege, HMT<br />

Lisy, Jessica O-Praktikantin, HSE<br />

Löw, Doris Hygienefachkraft<br />

Lohre, Jennifer O-Praktikant, HSR<br />

Ludwig, Verena BUFDI Pflege, MHW<br />

Neumann, Olga Pflegefachkraft, MHW<br />

Nikpalovic, Svetlana Hauswirtschaftliche Mitarb. MHW<br />

Polnik, Svenja O-Praktikantin, MHW<br />

Roth, Annika Azubi Pflege, HMT<br />

Schmidt, Andre Pflegefachkraft, MHW<br />

Schwester Resi Krankenschwester<br />

Sebald, Anna.Lena Azubi Pflege, MHW<br />

Serbanescu, <strong>St</strong>efan Assistenzarzt Anästhesie<br />

Sloan, Levi Sylvester O-Praktikant, HMT<br />

<strong>St</strong>einer, Nicola MTRA, <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

Wonnemann, Philipp BUFDI Pflege, MHW<br />

Zacharias, Michael MTRA, <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

Weiterbildung<br />

name art der Weiterbildung<br />

Baumgarten, Nicola Fachges.- und Krankenpfl. OP<br />

Erbe, Anke Pflegefachkraft Palliative Care<br />

Roth, Annika Kardiologische Fachassistentin<br />

Schmidt, Marc Fachges.- und Krankenpfl. OP


Heiraten<br />

name Tätigkeit name neu<br />

Anuth, Katrin Arzthelferin MVZ Kotthaus<br />

Brachthäuser, Eva Ges.- u. KrPfl A2 <strong>St</strong>ettner<br />

Häfner, Katja Hebamme <strong>St</strong>eingräber<br />

Kunstmann, Hannah Ges.- u. KrPfl A0 Mau<br />

Lütz, Susanne Hebamme Kotz<br />

Römer, Martina OTA Zentral-OP Buhl<br />

Vitt, Ann-Christin Ges.- u. KrPfl A6 Glorius<br />

Weber, Linda Patienten-Verw. Brunke<br />

Geburten<br />

Mutter/Vater Datum name des Kindes<br />

Bätzing, Julia 13.06.2012 Hanna Carlotta<br />

Dietrich, Judith 13.04.2012 Noah<br />

Fiedler, Henning 15.06.2012 Lena Marie<br />

Hähner, Jochen 02.07.2012 Johannes<br />

Höfeld, Hanna 19.07.2012 Elli<br />

Kaiser, Miriam 28.06.2012 Anna Emilia<br />

Krätzer Nicole 31.07.2012 Finn Louis<br />

Müller, Tobias 18.05.2012 Tessa Mathilda<br />

Dr. Scherer, Vanessa 26.06.2012 Vivien<br />

Schlabach, Jana 12.07.2012 Noah<br />

Schlickau, Mandy 18.06.2012 Ben Olaf<br />

Schreiner, Christine 02.08.2012 Pia Marie<br />

Swaton, Daniela 27.06.2012 Linus Vincent<br />

Mika Leonard<br />

Wagner, Mareike 02.07.2012 Emil Peter<br />

Zindler, Thorsten 26.05.2012 Charlotte<br />

<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong> 68 I 12<br />

Lassen Sie sich in der nächsten Ausgabe folgende Fragen beantworten:<br />

News<br />

• Welcher Architekten-Entwurf hat die „Albertus-Magnus“-Jury überzeugt?<br />

• Welche Entwicklungen gibt es im <strong>Krankenhaus</strong>?<br />

• Was passierte in den Wohn- und Pflegeeinrichtungen?<br />

• Wie sind die Veranstaltungen im Herbst gelaufen?<br />

• Was erwartet mich 2013<br />

+++ Schalker Heim-Spiel<br />

Bewohner und Mitarbeiter aus<br />

dem Haus <strong>St</strong>. Elisabeth sahen das<br />

Freundschaftsspiel zwischen<br />

FC Schalke 04 und dem TUS Erndte-<br />

brück live im <strong>Siegen</strong>er Leimbachstadion.<br />

Die Plätze der treuen Fans<br />

waren direkt neben den Trainerbänken.<br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

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42<br />

Herz in Gefahr<br />

<strong>Siegen</strong>er Herz-Tag 2012<br />

16. Arzt-Patienten-Seminar<br />

Samstag, 27. Oktober 2012, 9.00 uhr<br />

Gläser-Saal, Siegerlandhalle <strong>Siegen</strong><br />

<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 67/12<br />

Weitere informationen?<br />

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