SPIELER - Benjamin Best

LEGIONÄRE22 SPIELERGoalie in Griechenland – „diemeisten leGionäre scheitern“Seit bereits vier Jahren machtMichael Gspurning im Tor vonSkoda Xanthi die Mauer. EinGespäch über optimales Umfeld,die Sehnsucht nach Entfernungund die Anpassungan die härtere Gangart einer„nicht zimperlichen Liga“.SPIELER: Du spielst seit mittlerweilevier Jahren in Griechenland, warumbist du gerade dorthin gegangen?Gspurning: Es hat sich die Möglichkeitergeben und ich wollte unbedingt dieseChance zur fußballerischen, aber vorallem auch menschlichen Weiterentwicklungnutzen. Ich habe es auch niebereut, da ich, auch wenn es hier nichtgeklappt hätte, es immer als Horizonterweiterungsehe im Ausland zu spielen.Speziell wenn man die Sprache zuBeginn nicht kann, bietet es eine Riesenmöglichkeitzu lernen. JedenTag und in jeder Hinsicht.Welches Niveau hat die Liga, wieist sie mit Österreich zu vergleichen?In Österreich ist aufgrundder Anzahlvon 10 Vereineneine größereDichtevorhanden.In Griechenlandhast dudrei bis vier Vereine,die durchaus internationalein Ausrufezeichensetzen können(jedes Jahr in der Champions League...).Das Niveau ist technisch hoch, da auchviele Südamerikaner hierzulande engagiertsind. Allerdings wird es aufgrundvon Geldmangel auch hier ein Umdenkengeben und die Jugend mehr gefördertwerden müssen.Wie ist das Umfeld im Verein?Das Umfeld bei uns ist super. Es gibt zweitop gepflegte Rasenplätze alleine für dieErste Mannschaft, acht weitere für die Jugend,sonst auch alle gängigen Facilities,wie Kraftkammer, Sauna, Whirlpool, etc.und sogar ein Hotel direkt amStadion, in dem wir vor denHeimspielen einkaserniertwerden. Als Spieler fühlt mansich wohl hier.Wie kann man sich das tägliche Lebenin Xanthi vorstellen?Nicht viel anders als in Österreich. Kaffeetrinkengehen gehört auch hier zurKultur, nur wird er eben kalt als Frappégenossen. Xanthi ist eine Stadt mit80.000 Einwohnern, einer schönen amBerg gelegenen Altstadt, und dem berühmtestenKarnevalsumzug Griechenlands.Im Sommer, wenn man einmaltrainingsfrei hat, kann man auch zumDie Work-Life-Balance muss stimmen:Nur 20 Minuten entfernt wartet der Strand.Foto: Markos Chouzouris