Airsoft-Pistole KJW Tokyo Soldier TS 8011 Match - Visier

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Airsoft-Pistole KJW Tokyo Soldier TS 8011 Match Ulrich Eichstädt Irgendwann, so in der Mitte der 90er Jahre, wuchs die olle Colt 1911 “Government” über sich hinaus. Die traditionelle US-Militärpistole in .45 ACP wurde zwar schon seit Jahrzehnten auch wettkampfmäßig eingesetzt — aber erst der Ex-IPSC-Schütze Chip McCormick schuf mit der Tripp Research Incorporated eine neue zweiteilige Griffstück-Konstruktion, bei der das Metall-Verschlussoberteil mit einem Kunststoff-Unterbau verschraubt wurde. Dies dicker als üblich, damit zweireihige “High Capacity”-Magazine hineinpassen. Daraus entwickelten sich andere Firmen wie STI oder SVI (mehr dazu im VISIER-Special 55 zur Colt 1911) — und bald wurde auch aus Gewichtsgründen der Schlitten von fünf auf sechs Zoll verlängert, gleichzeitig das “Dust Cover”, der Griffstückbereich vor dem Abzugsbügel, bis zur Mündung verlängert. Dieses kantige Design bekam zur Unterscheidung die Nummer 2011 statt 1911 — der Rest ist heute schon Geschichte. Diese besonders gern bei Wettkämpfen verwendeten Modelle finden natürlich auch ihr Echo in der Airsoft-Welt. Schließlich existiert für den weltumspannenden Spielzeugmarkt kein Waffentyp, den es nicht auch für Plastik- Rundkugeln, sogenannte BB’s, gibt. Die hier vorgestellte TS 8011 Match ist ein solches Exemplar, mit Sechs-Zoll-Oberteil und langem Dust Cover sowie zweireihigem Magazin für immerhin 30 Kugeln. Dazu kommen alle Zubehörteile, die ein Wettkämpfer benötigt: vom “Jet-Funnel”-Magazintrichter über die mit “Memory”-Rillen versehene Beavertail-Handballensicherung (die, weil sie vorsteht, auch sicher beim Zugriff ausgeschaltet wird) bis hin zum beidseitigen Sicherungsflügel. Dann finden sich da noch ein im Vorzugsweg regulierbarer Ab- zug, ein verlängerter Schlittenfanghebel, ein gerundeter Commander-Style-Hammer sowie eine fast rutschfeste Griffoberfläche. Vorbildgetreu repetiert die Pistole wie eine Feuerwaffe, hat also einen “Blowback”-Effekt, wie die Airsoftler sagen. Dazu strömt beim Auslösen ein Teil des Gases aus dem Magazin nach oben in eine bewegliche Kunststoffröhre, die (Druck breitet sich nach allen Richtungen gleichmäßig aus) den Verschluss nach hinten presst und zugleich die BB-Kugel durch den Lauf jagt. Hergestellt von der renommierten Firma KJW(orks) aus Taiwan erscheint die TS 8011 Match in der “Tokyo Soldier”-Modellreihe. Die “8“ kennzeichnet beim Importeur (und Testwaffen-Lieferanten) Umarex übrigens die CO2-Version. Die Treibgas-Modelle hätten stattdessen eine “6” davorgestellt. Das Gas- Magazin gehört nicht zum Set und kostet als Zubehörteil 40 Euro (unverbindliche Preisempfehlung). In den USA wird das gleiche Modell (dann als KJW Xcelerator) für immerhin 190 Dollar angeboten, für Deutschland sind laut VK-Liste 179,90 Euro veranschlagt — eine adäquate Summe (die der eine oder andere Händler sicher etwas unterbieten wird), denn im ersten Test zeigte sich die TS 8011 in recht guter Form. Kritik vornweg: Daher zuerst die wenigen Minuspunkte, gleich mit möglichen Korrekturhinweisen. Melanie Hähnert und Jörg Baumann, beide junge, aber dennoch erfahrene Airsoft-Schützen aus dem Rheinland, nahmen sich den Neuzugang vor (ihr kompletter Testbericht wird im zu VISIER gehörenden Forum www.CO2AIR.de zu lesen sein): “Bei der Testwaffe zeigte sich ein recht klares Visierbild, wie man es für Matchwaffen erwarten würde. Der Kimmenausschnitt kam leider Schippers nicht ganz so sauber gearbeitet und ist auch was eng ausgefallen. Die beiden grünen licht- Michael leitenden Kunststoffstäbe der Kimme erfül- von len ihre Aufgabe anstandslos. Nicht so beim Fotos 33
TEST Korn, hier ist mehr Licht erforderlich, was auf einigen Schießständen doch für Probleme sorgen könnte. Bei Sonnenschein im Freien klappt das besser. Für einen wirklich guten Kontrast sollte das Korn aber noch hinterschnitten sein. Das Griffstück lag gut in der Hand und sorgte auf der Oberfläche auch für sicheren Halt, selbst wenn es sich etwas glatt anfühlt. Ein Rest eines Spritzstrangs sowie eine Spritznaht störten am Abzugsbügel. Die Flügelsicherung rastet in beiden Positionen sauber ein, könnte aber etwas breiter sein. Der Schlittenfanghebel war leider nicht mit dem normal-langen Daumen der Schusshand zu betätigen.” Mit knapp 1200 Gramm ist die TS 8011 kein Leichtgewicht, die 12 Gramm Unterschied zwischen dem CO2- und dem Gas-Magazin entsprechen exakt der Füllmenge an Kohlendioxid. (Für die Pedanten: so ganz 1:1 geht das Rechenexempel nicht auf, da die Kapsel ja selbst auch etwas wiegt und die Innenstruktur der Magazine etwas differiert.) Beide Gas- Arten haben die Eigenschaft, bei ihrer Druckentwicklung der Umgebung Wärme abzuziehen. Mit anderen Worten: Bei schnellen Schussfolgen kühlt sich die Waffe stark ab, im Extremfall so stark, dass durch Mini-Vereisungen am Ventil oder beweglichen Teilen Störungen auftreten. Dieser “Cool-down”-Effekt zeigt sich bevorzugt bei Waffen mit hohem Metallanteil oder gar “Full Metal”. Denn da hält sich die Vereisung länger als bei Kunststoff. Dies führt wiederum dazu, dass wettkampforientierte Schützen, die etwa Airsoft- IPSC betreiben, Metallmodelle Modell: Tokyo Soldier TS 8011 Match Preis: € 179,- Kaliber: 6 mm (Airsoft-BB) System: CO2/Gas mit Blowback-Effekt Kapazität: 30 + 1 Kugel Gesamtlänge: 245 mm Lauflänge: 6 Zoll/150 mm Gewicht: 1184/1196 g (Gas/CO2) Ausführung: Kopie der modernen Variante der Colt 1911, den 2011er Modellen, mit langem “Dust Cover” mit Schiene bis Mündung. Beidseitige Sicherung. Magazine für CO2 und Gas. Jet-Funnel. HiGrip-Beavertail. Kimme voll verstellbar mit Lichteinlagen. Abzug und Hop-up justierbar. meiden. Sie bevorzugen stattdessen (zum Beispiel) eine Tokyo Marui HiCapa aus Kunststoff, weil die kaum Störungen kennt. Bei der Testwaffe (vielleicht ein Einzelfall) kam hin- Die beiden äußerlich identischen Magazine (links für CO2, rechts Gas) fassen je 30 6-mm- Kugeln. Die CO2-Version wiegt 12 g mehr (378 zu 366 g, immerhin fast 1 /3 der Pistole). 34 VISIER 7/2010
Seite 1: TEST 32 Hybrid-Hit Diese Airsoft-Pi

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