Nr. 152
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n 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
v(n) 0 2 1 5 7 3 10 4 13 15 6 18 20 8 23 9 26 28 11<br />
k 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />
x(k) 0 1 3 4 6 8 9 11 12 14 16 17 19 21 22 24<br />
y(k) 0 2 5 7 10 13 15 18 20 23 26 28 31 34 36 39<br />
Menge M fehlt (,,kleinste ausgeschlossene<br />
Zahl“). Wir sagen, dass<br />
p ganze Zahlen gierig wählt, und<br />
zwar unter der Bedingung, dass die<br />
Differenzen p(n) – n sich nicht wiederholen.<br />
Beachten wir nur die Verlustpositionen<br />
oberhalb der Symmetrieachse<br />
von Bild 2, so erhalten wir Tabelle<br />
3.<br />
Bereits in LOG IN 3/1986 stellte<br />
Leserin B. Knauß aus Wanne-<br />
Eickel (zur Lösung eines aus dem<br />
Reiterspiel abgeleiteten Problems)<br />
Tabelle 3 auf und las folgende Beziehungen<br />
ab:<br />
(3.1) y(k) = x(k) + k<br />
(3.2) x(k) + y(k) = x(y(k)).<br />
Beispiel zur zweiten Beziehung:<br />
x(2) + y(2) = 3 + 5 = 8 = x(5).<br />
Aufgabe 2:<br />
(a) Schreiben Sie ein Programm<br />
zur Erzeugung der Permutation<br />
p.<br />
(b) Zeigen Sie, dass die Verlustpositionen<br />
von Wythoffs<br />
Nim (Tabelle 3) genau die Paare<br />
(n – 1, p(n) – 1) für n = 0, 1,<br />
2, … sind.<br />
(c) Bestimmen Sie<br />
lim{p(n) / n | p(n) $ n, n → ∞}.<br />
Können die Koordinaten der<br />
Verlustpositionen vielleicht auch<br />
nicht-rekursiv (und damit effizienter)<br />
berechnet werden? Schon<br />
Wythoff ließ folgenden Satz ,,vom<br />
Himmel fallen“ (d.h. er zeigte<br />
nicht, wie er zu seinem überraschenden<br />
Ergebnis gelangte):<br />
Satz 1: Die Verlustpositionen (x(k),<br />
y(k)) von Wythoffs Nim (Tabelle 3)<br />
sind wie folgt charakterisiert: Es<br />
gilt x(k) = [k ? w] und y(k) = [k ? w2 ]<br />
für k = 0, 1, 2, …, wobei w = 1 ⁄2(1 +<br />
√⎯5) < 1,618 die Goldene-Schnitt-<br />
Zahl ist (Wythoff, 1907, S. 200).<br />
86<br />
http://faculty.evansville.edu/<br />
F O R U M<br />
Diesen Satz bewies (in der Knobelei<br />
von LOG IN 2/1987) auch Leser<br />
Wilfried Herget (damals in<br />
Clausthal-Zellerfeld). Er bezog sich<br />
dabei auf ,,einen bekannten Satz<br />
von Beatty“ (siehe Bild 3), aus dem<br />
hervorgeht, dass die Folgen ([k ? w])<br />
und ([k ? w 2 ]) mit k = 0, 1, 2, … zueinander<br />
komplementär sind, das<br />
heißt, dass jede natürliche Zahl in<br />
genau einer der beiden Folgen enthalten<br />
ist. Genauer lautet Beattys<br />
Satz wie folgt:<br />
Satz 2: Sind r, s positive irrationale<br />
Zahlen mit 1/r + 1/s = 1, so bilden<br />
die Mengen X = {[n ? r], n = 0, 1, 2,<br />
…} und Y = {[n ? s], n = 0, 1, 2, …}<br />
eine Zerlegung (Partition) der<br />
Menge aller natürlichen Zahlen.<br />
Der Fall r = w und s = w + 1 = w 2<br />
liefert die Aussage, auf die sich Hergets<br />
Beweis beruft (siehe auch Coxeter,<br />
1953, S.142). Damit sind die<br />
Verlustpositionen von Wythoffs<br />
Nim wesentlich genauer bestimmt<br />
worden – die Geschichte geht aber<br />
noch weiter. Denn wo die Goldene-<br />
Bild 3: Der kanadische Mathematiker<br />
Samuel Beatty (1881–1970)<br />
bewies einen bekannten Satz.<br />
Tabelle 2: Verlustpositionen von<br />
Wythoffs Nim.<br />
Tabelle 3: Verlustpositionen von Wythoffs<br />
Nim oberhalb der Symmetrieachse.<br />
Schnitt-Zahl auftritt, sind bekanntlich<br />
die Fibonacci-Zahlen nicht<br />
weit; bereits in Tabelle 2 und Tabelle<br />
3 sprangen sie in die Augen. Um<br />
ihre Anordnung besser zu verstehen,<br />
konstruieren wir ein rechteckiges<br />
Schema (Tableau) wie folgt:<br />
x Die erste Zeile besteht aus der<br />
Fibonacci-Folge bzw. der 1., 2., 5.,<br />
13., … Spalte von Tabelle 3.<br />
x Die zweite Zeile besteht aus der<br />
verallgemeinerten Fibonacci-Folge,<br />
die aus den Spalten (4, 7), (11,<br />
18), (29, 47), … von Tabelle 3 besteht.<br />
In einer Art Siebverfahren übernehmen<br />
wir aus Tabelle 3 jeweils<br />
als nächste die verallgemeinerte Fibonacci-Folge,<br />
deren Anfangspaar<br />
beim vorigen Mal stehengeblieben<br />
war.<br />
Der Tabelle 4 werden von N.J.A.<br />
Sloane ,,many wonderful properties“<br />
zugesprochen (Sloane, 2002, S.18).<br />
Ihren Namen verdankt sie Édouard<br />
Zeckendorf (siehe Bild 4, nächste<br />
Seite), einem belgischen Militärarzt,<br />
der das sogenannte Fibonacci-<br />
Zahlsystem einführte, nach dem sich<br />
jede natürliche Zahl als Summe von<br />
Fibonacci-Zahlen eindeutig darstellen<br />
lässt (siehe die Knobelei Doppeleinsfreie<br />
Zahlen in LOG IN 6/1993<br />
mit Lösung in LOG IN 2/1994). Beispiele:<br />
15 = 13 + 2 = F7 + F3, 100 = 89<br />
+ 8 + 3 = F11 + F6 + F4.<br />
1 2 3 5 8 13 21 34 …<br />
4 7 11 18 29 47 76 …<br />
6 10 16 26 42 68 …<br />
9 15 24 39 63 …<br />
12 20 32 52 …<br />
…<br />
Tabelle 4: Zeckendorf-Tableau.<br />
LOG IN Heft <strong>Nr</strong>. <strong>152</strong> (2008)