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Richter final

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denkbar schroffste Stellung ein; ein Gespräch mit ihm über diesen<br />

war, wie ich aus persönlicher Erfahrung weiß, kaum möglich, da<br />

der sonst so ruhige Mann sich sofort ereiferte. Man kann sich denken,<br />

welche Qual es ihm unter diesen Umständen verursacht haben<br />

muß, in Wagnerschen Opern mitzuwirken, die namentlich unter der<br />

Direktion Förster -Neumann sehr häufig auf dem Repertoire standen.<br />

Glücklicherweise hatte er sich darin mit seinem Kollegen Schradieck<br />

und dem Vize-Konzertmeister Raab zu teilen. Die Gewandhauskonzerte<br />

waren unter diesen Umständen, wie übrigens trotz der sonstigen<br />

enormen Arbeitslast für viele Orchestermitglieder, eine wahre<br />

Erholung für ihn, und es ist sehr möglich, daß die Freude, in ihnen<br />

mitzuwirken, ihn solange in einer Stellung gehalten hat, die ihm<br />

nach seiner ganzen musikalischen Veranlagung sonst nur geringe<br />

Freude machen konnte.<br />

Julius Röntgen ist ein äußerst feinsinniger Klavierspieler geworden.<br />

Seine Technik ist glatt und ausgefeilt, wenn auch keineswegs<br />

stupend, sein Vortrag aber geistig belebt und durch und durch<br />

musikalisch, wie man das von einem Mitglied dieser kunstsinnigen<br />

Familie nicht anders erwarten kann. In den letzten Jahren hat er sich<br />

auch außerhalb Amsterdams öfter hören lassen, so in Berlin, wo ich<br />

vor einigen Jahren ihn gehört habe und wo er auch als Akkompagnist<br />

exzellierte.<br />

Moritz Klengel<br />

Der Vater von Frau Röntgen und Großvater von Julius ist jener schon<br />

oft erwähnte Moritz Klengel (1794–1870), der nicht weniger als<br />

54 Jahre im Orchesterdienst tätig gewesen ist. Bereits im Jahre 1814<br />

wurde er fest angestellt und spielte am ersten Pult neben seinem<br />

Lehrer, dem vor David als Konzertmeister funktionierenden Matthäi ,<br />

und nach dessen Tod bis 1850 auch neben David , worauf er Vorgeiger<br />

bei den zweiten Violinen wurde, in welcher Stellung er bis 1868,<br />

wo er pensioniert wurde, verblieb. Sein musikalisches Talent hat sich<br />

auf seine Tochter, die Gattin Engelbert Röntgens , und seinen Enkel<br />

Julius Röntgen, sowie Paul und Julius Klengel , von denen noch zu<br />

sprechen sein wird, vererbt. Mit welchem Eifer und mit welcher Hingebung<br />

dieser Mann noch im hohen Alter bei der Sache war, davon<br />

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