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cultural morphing - IDK

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Die Einstiegsfrage gewinnt wird im Lichte der zweiten Frage Mögen Sie nukleare Energie?<br />

an tragischer Bedeutung. Durch die aktuelle Situation in Japan ist in vielen Köpfen das<br />

Bewußtsein vorhanden, dass eine veränderte Witterungslage über eine radioaktive<br />

Verstrahlung von Millionen an Menschen bestimmen kann.<br />

Auf die Frage nach Atomsympathie schließt sich sogleich eine viel persönlichere Frage an:<br />

Können Sie sich ein Leben ohne verläßliche Stromversorgung vorstellen?/Wieviele<br />

Elektrogeräte verwenden Sie täglich? - Lassen Sie sich beim Nachdenken Zeit. kratzt an<br />

den Grundfesten vieler Atomkritiker, die sich zwar gerne gegen Nuklearenergie<br />

aussprechen, jedoch die Früchte der jahrzehntelangen billigen Energieversorgung, die für<br />

viele Regionen Wohlstand, technologischen Fortschritt und Überlegenheit gebracht hat,<br />

schamlos konsumieren. Tatsache ist, dass selbst Länder ohne Reaktoren auf eigenem<br />

Staatsgebiet von der billigen Stromproduktion und somit billigen Industrieproduktion in der<br />

unmittelbaren Nachbarschaft stark profitieren. Als einer der wenigen Pragmaten beschließt<br />

Vladimir Putin demonstrativ den Bau eines neues AKWS während in Fukoshima seit vielen<br />

Stunden mit allen Mitteln versucht wird den SuperGAU zu verhindern. Sind fern vom<br />

nuklearphoben Österreich viele Menschen so unerschüttert in ihrem Glauben an die<br />

Atomkraft? Obwohl Russland immer noch mit den Auswirkungen Tschernobyls zu kämpfen<br />

hat und Japan die Zerstörung Hiroshimas und Nagasakis mitansehen musste, also im<br />

vollen Bewußtsein der Zerstörungsgewalt von Radioaktivität sind, sitzt der Glaube an die<br />

Notwendigkeit von Atomstrom so tief wie der Glaube an die moderne Gesellschaft. Mit<br />

keiner anderen Technologie hätte es Japan so rasch zu einer Industrienation acvancieren<br />

können und China, die im Gegensatz zu vielen anderen, nur knapp 2 Prozent ihrer<br />

Stromproduktion mit Nuklearenergie speisen will und wird diplomatisch aber kontinuierlich<br />

Kohlekraftwerke durch Atomreaktoren ersetzen.<br />

Wie trinken Sie ihren Kaffee gerne? Abschließend, um das Kurzinterview wieder aus der<br />

gesellschaftspolitischen Ebene wieder in das vertraute Umfeld der Alltagsrituale zu bringen<br />

und somit einen sanften Ausgang für die Befragten zu ermöglichen steht die Frage nach<br />

den persönlichen Teeritualen. Dahinter verbirgt sich die These der „Morphing Tea Culture“<br />

wobei eine deutliche Veränderung der Tee bzw. Kaffeetrinkgewohnheiten vermutet wird,<br />

wie sie beispielsweise an der Route Tanger - Dakar auftritt. These: Von den<br />

Kaffeetrinkenden Kulturen führt mein Weg zu den 'Neben-Kaffee-auch-Schwarzteetrinker',<br />

den 'Exklusiv-Schwarzteetrinkern', den 'Butterteetrinker', den 'Oolongteetrinkern' und<br />

'Grünteetrinkern'. Neben der Art des konsumierten Getränks ist auch die Art der<br />

Zubereitung und der Tonfall in dem davon berichtet wird Teil der Untersuchung.<br />

2, Video layer<br />

Kurze Videoclips, die jeweils denselben Ausschnitt des Fensters oder des Blickfeldes abbilden werden<br />

aufgesammelt und hintereinander gereiht und bilden die unterste, tragende Schicht des Videos. Sie geben<br />

die die Reiseroute umgebenden, sich verändernden artif izielle und natürliche Landschaften wieder.<br />

3, Ornamental layer<br />

„Ornamental Morphing“ Die Ornamente und Muster von Alltagsgegenständen (Bezüge der Sitze, Vorhänge,<br />

Tischtücher, Bodenbeläge, Teppiche, Teller, Häferl)werden photographiert und über die Videos gelagert. Die<br />

Forschungsthese dahinter vermutet einen fließenden Verlauf von „europäischer“ zu „asiatischer“ Kultur und<br />

eine Beziehung zwischen der algorithmischen Entstehung von Ornamentalik und der vorherrschenden<br />

Mainstreamkultur.<br />

4, Semiotic layer<br />

Über die Bilder der Außenwelt werden Texteinblendungen, Tonmitschnitte und photographische Elemente<br />

montiert. Pro Versuchslauf wird jeweils ein gedachtes, gehörtes und ein gelesenes Wort der Künstlerin<br />

notiert. Das erste gelesene Wort reflektiert die Werbungen, amtlichen Hinweise, Schlagzeilen aus Zeitungen,<br />

Firmenlogos auf Produkten die uns ständig umgeben und uns bewußt und unterbewußt beeinflussen und<br />

prägen. Damit findet die Welt der Zeichen als semiotischer Dschungel Eingang in das Video.<br />

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