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Wohnbauten - Hörmann KG

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WOHNBAUTENPORTAL 12PORTAL 12PORTAL 12JANUAR 2008DIE ARCHITEKTEN-INFORMATIONVON HÖRMANN<strong>Wohnbauten</strong>Projekte von kanngießer jauck architekten; TitusBernhard Architekten; Spiekermann Architektenund Grunwald & Partner


PORTAL 12DIE ARCHITEKTEN-INFORMATION VON HÖRMANNINHALT3EDITORIAL4 / 5 / 6 / 7VERSCHLUSSSACHE UND VISITENKARTEDie Haustür im Wandel der ZeitenAutor: Rainer Gall8 / 9PORTAL IM GESPRÄCH MIT INES M. JAUCKWenn Architekten ihr eigenes Haus bauen, müsste Harmonie eigentlich vorprogrammiert sein.Eine Idealbesetzung also? Ines M. Jauck berichtet über ihre Doppelrolle als Bauherrin und Planerin.10 / 11 / 12 / 13WOHNHAUS IN GOTHAKlassische Aufgabenstellung: In Gotha hat ein junges Architektenpaar ein gemeinsames Haus zumWohnen und Arbeiten gebaut – und die aussichtsreiche Lage dabei bestmöglich ausgenutzt.Entwurf: kanngießer jauck architekten, Gotha14 / 15 / 16 / 17 / 18 / 19HAUS L. IN LANDSBERGVom Verschwinden der Architektur: In Landsberg am Lech haben Titus Bernhard Architekten einWohnhaus im Berghang errichtet. Sichtbar sind von außen allein noch die Glasfassaden.Entwurf: Titus Bernhard Architekten, Augsburg20 / 21 / 22 / 23 / 24 / 25HAUS BÖRGER IN RHEDA-WIEDENBRÜCKNach anfänglicher Skepsis waren Nachbarn und Baubehörde in Rheda-Wiedenbrück überzeugt:Haus Börger ist eine Bereicherung für das Quartier – und obendrein ein Musterbeispiel an Offenheit.Entwurf: Spiekermann Architekten, Beelen26 / 27 / 28 / 29STADTHÄUSER IN LEIPZIGFamilienwohnen in der Stadt: Die Stadthäuser von Grunwald & Partner zeigen, dass „kindgerecht“ und„zentrumsnah“ keine Widersprüche sein müssen.Entwurf: Grunwald & Partner, Leipzig30 / 31HÖRMANN-UNTERNEHMENSNACHRICHTEN32 / 33ARCHITEKTUR UND KUNSTAngelina Gualdoni: Rec Center / General Assembly Hall34 / 35VORSCHAU / IMPRESSUM / HÖRMANN IM DIALOGUmschlagbild:Haus L. in LandsbergFoto: Titus Bernhard Architekten


EDITORIALMartin J. Hörmann, Thomas J. Hörmann und Christoph HörmannPersönlich haftende GesellschafterSehr geehrte Leserinnen und Leser,über die nicht immer konfliktfreie Zusammenarbeit zwischenArchitekten und Bauherren ließen sich ganzeBücher schreiben (und wurden teilweise auch schongeschrieben). Unlängst berichtete uns eine Architektin vomBau des Hauses für ihre Eltern: Als sie den Auftrag annahm,stellte sie sogleich klar, dass nur sie und sonst niemandüber die Gestaltung des Hauses entscheiden würde.Nun besitzt nicht jeder dem Bauherrn gegenüber diesesStanding. Die Wünsche des Auftraggebers sind daher beijedem Hausbau eine Größe, die es zu berücksichtigen gilt.Die Konflikte, die dies in sich birgt, hat Hermann Muthesiusschon vor 90 Jahren genau beschrieben: „Es gibt auch sonderbare,schrullenhafte, ja unmögliche Bauherrenwünsche.Wenn der Architekt diese ausführen würde, so wäre diesunter Umständen verhängnisvoll für den Bauherrn selbst.“Aber: „Dass der Bauherr seine Wünsche aufs Allergenauesteäußert, ist nicht nur zulässig, sondern sogar unbedingtnotwendig. Je ausführlicher er zunächst selbst dasdurchdacht hat, was er will, um so einfacher und fruchtreicherist die Arbeit des Architekten.“In dieser Ausgabe von PORTAL berichten wir ausnahmslosüber Bauherren, die genau wussten, was sie wollten – undüber Architekten, die diese Wünsche in gute Architekturumgesetzt haben. Am einfachsten war dies sicher im Falledes Wohn- und Bürohauses von kanngießer jauck architektenin Gotha: Wo der Architekt in Personalunion zugleichBauherr ist, geht es in der Regel harmonischer zu als sonst.Das hat uns auch Ines M. Jauck im Interview bestätigt.Mutige Bauherren hatten auch Spiekermann Architektenbeim Haus Börger in Rheda-Wiedenbrück: „Extravagant,individuell und besonders“ lautete ihr Briefing für den Neubau.Dass die Baubehörde an dieser Stelle lieber ein Fachwerkhausgesehen hätte, machte den Fall zusätzlich pikant.Am Ende des Bauprozesses waren jedoch alle skeptischenStimmen verstummt: Die Architekturqualität überzeugte.Eine nicht minder mutige, aber im Stadtraum weniger präsenteLösung haben Titus Bernhard Architekten mit demHaus L. am Steilufer des Lech in Landsberg realisiert. DasHaus verschwindet nahezu komplett im Hang; sichtbar isteine äußerst filigrane Glaskonstruktion, deren Realisierungnicht zuletzt den Fähigkeiten des Bauherrn – eines Tragwerksplaners– zu verdanken ist.Ein Stück bauherrliche Selbstverwirklichung steckt immerauch in einem Bauelement, das unserem Unternehmenbesonders am Herzen liegt: Die Haustür ist Visitenkarteeines jeden Hauses; hier drückt sich wie kaum sonstirgendwo die Individualität der Bewohner aus. Wie diesgeschieht, und wie sich Haustüren im Laufe der Geschichteverändert haben, erläutert Reinhard Gall in seinem Beitragauf den folgenden Seiten. Viel Vergnügen!Martin J. HörmannThomas J. HörmannChristoph Hörmann3


VERSCHLUSSSACHE UND VISITENKARTE:DIE HAUSTÜR IM WANDEL DER ZEITENHaustüren gehören zu den vielseitigsten Bauteilen jedes Wohnhauses: Sie sollenBesucher anziehen und unerwünschte Eindringlinge fernhalten. Früher repräsentiertensie den Status des Hausbesitzers, heute dokumentieren sie eher dessen persönlichenGeschmack. Der folgende Exkurs in die Geschichte der Haustür zeigt: DieGestaltungsfreiheit hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte immer weiter vergrößert– und sollte auch künftig von Architekten und Herstellern ernst genommen werden.Die Haustür führt in der Architektur ein Doppelleben: Sie sollSchutz bieten vor unerwünschten Besuchern. Dafür setzenwir massive Konstruktionen und ausgefeilte Technik ein.Einbruchsicherheit ist ebenso gefragt wie Schutz vor Hitze,Lärm und Staub. Dabei ist die wesentliche Aufgabe derHaustüre eigentlich eine Ventilfunktion: Sie sitzt in der wichtigstenÖffnung des Hauses; Besitzer, Bewohner und Besuchergehen hier ein und aus, Katze und Kinderwagen, Sofaund Saftflaschen werden durchtransportiert.An älteren, großbürgerlichen Häusern sind häufig noch alsPortal gestaltete Haupteingänge mit Treppe und Vordach zusehen. Ihre Erbauer wollten den Eintritt in das Haus zelebrierenkönnen: Wer das Portal durchschritt, hatte zumindesteinen gewissen Status – der Nebeneingang war demPersonal vorbehalten oder ermöglichte bei Bedarf das dezente,schnelle und möglichst unbemerkte Verlassen des Hauses.So viel Aufwand ist heute offensichtlich nicht mehr notwendig,offene Hintertürchen sind seltener geworden. Dennochist eine Haustür im Empfinden ihrer Besitzer und Benutzernoch immer mehr als ein reines Funktionsbauteil: Ihr repräsentativerCharakter ist geblieben.Ein Leben vor der Tür am Ende des 19. JahrhundertsDie Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts verändertewesentlich die Wohnstruktur. Eine riesige Bevölkerungsverlagerungvom Land in die Großstädte fand statt. In denZentren wohnten abertausende Menschen in beengtenVerhältnissen, ganze Familien teilten sich einzelne Zimmer. InBerlin errichteten Menschen ohne Wohnung sogar kleineLauben in den Hinterhöfen der großen Wohnblocks. Hauseingängeund Höfe wurden zu Lebensräumen, in denen Kinderspielten und Erwachsene sich trafen. Die Haustüre grenzte zudieser Zeit – im Gegensatz zu heute – also meist nicht Individualbereichegegen einen öffentlichen Raum ab, sondernlediglich das Gebäudeinnere vom Außenbereich. Gewohntaber wurde auf beiden Seiten. Die Schutzfunktion der Türewar eine andere als heute; Haustüren hatten daher meistauch außen eine Klinke und nicht wie heute einen Knauf.Meist wurde der Eingang durch Architekturelemente wieTreppen, Halbsäulen und Architrave betont. Türen des 19.Jahrhunderts waren in der Regel streng symmetrisch, undihre Oberfläche durch Friese in kleine Felder unterteilt, da dieMaterialien für Füllungen – Glas wie Massivholz – noch keinegroßen Flächen erlaubten. Dafür besaßen die Türen einenhohen Variantenreichtum in Flächengliederung, Profilierungund Ornamentik. Dekorelemente lenkten zwar dieAufmerksamkeit auf sich, ließen aber den konstruktivenAufbau der Tür sichtbar. Die komplette Konstruktion warinnen wie außen für jedermann nachvollziehbar.Standardisiert, rationalisiert, aufgeräumt: Die 20er-JahreNach dem ersten Weltkrieg galt es, die Wohnungsnot zu lindern.Zugleich setzte sich der Anspruch durch, sozialeKonzeptionen in die Realität umzusetzen. Lebensqualität4


Shanghai PitBuildingRAINER GALLgeboren 1956 in Stuttgart1978–1982 Studium der Innenarchitektur an derHochschule für Technik Stuttgart1982–1984 Assistent am StudiengangInnenarchitektur, Hochschule fürTechnik Stuttgart1984–1989 Produktentwickler bei der FirmaOlymp, Stuttgartseit 1989 Formgebungsberater beim LandesfachverbandSchreinerhandwerkBaden-Württemberg, StuttgartKo-Autor u.a.: „Haustüren aus Holz“, „Möbelgestaltung“,„Terrassen, Wege,Gartenmöbel“ (erschienen 2003/04bei DVA)Peter Wahl,Dipl.-Circuit Parkwurde zu einem der wichtigsten Themen der Avantgarde. Daswichtigste Mittel zu ihrer Sicherung war für die Architektender Bauhaus-Generation die industrielle Produktion: „Die‚Ration Wohnung’ sollte verbilligt werden, die wirtschaftlicheNot verlangte nach Typisierung, Normierung, nach einerEinheitlichkeit der Form, die keine soziale Differenzierungzuließ. Der Ruf lautete: industrielle Produktionsweisen, standardisierteStahlbetonelemente, Fließbandfertigung auf derBaustelle, Fordismus, Taylorismus [...]“ 1Die Weißenhofsiedlung 1927 zeigte als eine von vielen AusstellungenBeispiele für neues Bauen. Im gleichen Jahr wurdedie „Frankfurter Küche“ vorgestellt, bis heute der Urtypder meisten Küchen. Selbst im privaten Bereich wurdenArbeitsabläufe analysiert und standardisierte Lösungen füralle Wohnbereiche gesucht. Die Orientierung an Normen, dieuns heute zur Selbstverständlichkeit geworden ist, geht aufdie Überlegungen von damals zurück. Türen, Treppen, Fensterund Beschläge wurden standardisiert. Auch die heutigeDrückerhöhe von 1050 Millimetern ist Ausdruck diesesProzesses.Schon um die Jahrhundertwende traten neue Türmaterialienneben das Holz. 1906 entdeckte Alfred Wilm aushärtendeAluminiumlegierungen, namentlich das im Fahrzeug- undFlugzeugbau verwendete Duralumin, und schuf damit dieGrundlage für die Aluminiumverwendung auch im Bauwesen.Es dauerte jedoch noch einige Jahrzehnte, bis in großem StilAluminiumprofile eingesetzt wurden. Ihre Profile waren in derAnfangszeit noch ungedämmt, sind heute jedoch längst durchwärmedämmende Verbundprofile ersetzt worden.In der Zeit des Hinterfragens am Beginn des 20. Jahrhundertsblieb viel Überflüssiges auf der Strecke. Bruno Taut schrieb1924 in seinem Buch „Die neue Wohnung. Die Frau alsSchöpferin“: „selbst die schlechtesten Ramschmöbel habennoch einen konstruktiven Körper. [...] Muschelaufsätze,Aufbauten über den Sofas, Troddeln, Fransen usw. sind leichtabzunehmen, im Übrigen werden die Auswüchse vomTischler abgesägt. Man wird erstaunt sein, wie glatte saubereMöbel man herausbekommt, besonders wenn man nachhermit Anstrich ganz oder teilweise nachhilft.“Auch bei den Türen wurde die Ornamentik und Profilierungsvielfaltzu Beginn des 20. Jahrhunderts reduziert; man konzentrieresich wieder auf die eigentlichen KonstruktionselementeFries und Füllung. Türen aus den 30er-Jahren zeigen darüberhinaus weitere gestalterische Entwicklungen. Erstmals stan-Vom Portal zur Haustür: Tür vom Ende des 18. Jahrhunderts in Breslau (links), Tür aus dem 19. Jahrhundert auf Amrum (Mitte) und Tür aus den30er-Jahren in Karlsruhe (rechts).Fotos: Rainer Gall (2), Jakob Schoof (1)5


VERSCHLUSSSACHE UND VISITENKARTE:DIE HAUSTÜR IM WANDEL DER ZEITENAnmerkungen im Text:1) Kristina Hartmann: Alltagskultur, Alltagsleben, Wohnkultur, Geschichte desWohnens, Band 4, S. 246. DVA2) Aufdoppelung: Auf einer Grundkonstruktion aus Brettern oder auf eineRahmenkonstruktion wird eine zweite Ebene, üblicherweise aus Brettern,aufgebracht. Sie lässt sich weitgehend unabhängig von der Grundkonstruktiongestalten. Bei ganz frühen aufgedoppelten Türen aus dem 16./17.Jahrhundert lässt sich noch aus der Nagel-/Schraubenanordnung die sichdahinter verbergende Konstruktion ablesen, bei späteren nicht mehr.Fotos: Jakob SchoofVon nüchtern bis verspielt – und wieder zurück: Haustür von Mies van der Rohe in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung (links), Haustür der 80er-Jahre(Mitte) und Hörmann-Haustür Motiv 75 A von 2007 (rechts)den abgesperrte Materialien für Füllungen zur Verfügung. DerAufwand für die Rahmenkonstruktion konnte dadurch zurückgenommenwerden, die Zahl der Friese wurde kleiner, dieFüllung konnte großflächiger werden und wurde nun selbstzum Gestaltungsmerkmal. In manchen Türen wurden dieFriese zu schmalen Stegen, wurden durch senkrechte oderwaagrechte Wiederholung zum Motiv oder halfen, durch einextremes Verhältnis von Höhe zu Breite eine optische Spannungaufzubauen.Die Grundkonstruktion mit einem Schild versehenFast die Hälfte aller heute in Deutschland genutzten Wohnungenwurden zwischen 1949 und 1978 gebaut. Der enormeBedarf an neuem Wohnraum machte in der Nachkriegszeitauch eine wirtschaftliche Türenherstellung erforderlich. Diein den 20er-Jahren entwickelten Konzepte für die Architektur,Standardisierung und Typisierung, setzten sich endgültigdurch. Gleichzeitig änderte sich in den 50er-Jahren dieHaltung vieler Menschen: Die Privatsphäre gewann anBedeutung, die Familie sollte ungestört leben können,Individualität trat an die Stelle früherer Ideale sozialerGemeinschaft. In der Architektur drückte sich das durchdie Tendenz zum Einfamilienhaus aus. Je mehr aber Hausund Wohnung zum Rückzugsort und zum Ausdruck vonIndividualität werden, desto weniger möchte man sich vonaußen hineinschauen lassen. Lichtöffnungen in Türen verlorendaher an Attraktivität, und grafische Motive auf aufgedoppelten2 Türen traten an ihre Stelle. Gleichzeitig wurden dieEingangstüren zunehmend in Türelemente integriert, die einestattliche Breite aufweisen konnten.Gestalterisch lösten sich die sichtbaren Teile zunehmend vonder Grundkonstruktion. Die Anordnung der Bretter und Plattenkonnte nach geometrischem Belieben erfolgen, ihre Dimensionenhatten kaum mehr eine statische Relevanz. Fasstenbei der Rahmentüre die äußeren Friese alle Gestaltungselementezusammen, so verschwand bei den neuen, aufgedoppeltenTüren auch diese Umfassung. Als Oberflächenkamen Bleche, Gläser, Kunststoffe und polymer gebundeneWerkstoffe wie Varicor und Corian zum Einsatz.Waren in der Nachkriegszeit neue Siedlungen noch verhältnismäßigüberschaubar, so wurden in den 60er- und 70er-Jahren Trabantenstädte für mehrere tausend Bewohnergebaut. Neben die Haustüre trat damit die Wohnungseingangstüreals abschließendes Bauteil. Sie hatten unter-6


3) Sperrtür: Tür mit glattem Türblatt für den Innenausbau. Sperrtüren habeneinen umlaufenden Konstruktionsrahmen aus Holz, Metall oder Kunststoffsowie eine beidseitige Beplankung, z.B. aus Sperrholz, Kunststoff oderMetall. Der Hohlraum wird je nach Verwendungszweck der Tür mit unterschiedlichenMaterialien gefüllt.4) Ralf Hebecker: Corporate Design des Teufels, in: „SimpleText“, FH Köln,1999, S. 30schiedliche Aufgaben: Trennte die Haustüre den Außenraumvom halböffentlichen Treppenhaus,; diente die Wohnungseingangstüreals Ventil zum privaten Innenraum. Konsequenterweisekonnte die Außentüre Glasausschnitte haben,während diese bei der Wohnungstür eher unüblich waren.Abgesperrt und weggesteckt: Türen von 1979 bis heuteIn den letzten 20 Jahren bis zur Jahrhundertwende entstandenrund 20 Prozent der heute in Deutschland genutztenWohnungen. Die Baukonjunktur erlebte zum Teil sehr ruhigeZeiten, eine Sättigung schien erreicht. Dafür hielt die Kommunikationstechnikvehement Einzug ins Bauwesen. WährendTerritorialgrenzen ihre Bedeutung verloren und Entfernungenzunehmend schrumpften, wurde das Zuhause umsomehr zum Ort des Rückzuges. Elektronische Sicherheits- undTürkommunikationssysteme ersetzten den zuvor üblichen„Spion“ in der Tür.Die verbreitetste Konstruktionsform ist heute die Sperrtür 3 .Heute angebotene Haustüren zeichnen sich durch eine enormestilistische Vielfalt aus, die dadurch begünstigt wird, dassSperrtüren durch Applikationen aller Art leicht zu individualisierensind – bis hin zur gestalterischen Beliebigkeit.Hängen bei den Füllungstüren Konstruktion und Gestaltungsichtbar miteinander zusammen, und wird die Konstruktionbei den aufgedoppelten Türen durch farbig gefasste, aufgedoppelteProfile gelegentlich noch angedeutet, so gibt es dergleichenVerkettungen bei den Sperrtüren gar nicht mehr. DieGrundkonstruktion – sei sie aus Holz, in Mischkonstruktion mitStahleinlagen, wärmegedämmt oder gar mit Blecheinlagenzur Schuss-Sicherung – wird beidseitig vollflächig mit Plattenabgedeckt. Wer die Türe ansieht, weiß nicht, was sich hinterder sichtbaren Fläche verbirgt. Für den Laien lässt sich derWert einer Tür damit kaum noch erfassen. Viel Beratungsaufwandist erforderlich, um einem Bauherrn die „Intelligenz“,die in einer modernen Haustür steckt, zu vermitteln.Türe für Energie und SozialkontakteDie Umwelt- und Energiediskussion erbrachte tragfähigeLösungen für den Hausbau. Niedrigenergie- und selbstPassivhäuser haben sich von „Exoten“ zum Stand der Technikentwickelt. In Bürohäusern lässt sich mit Doppelfassaden somancher Einsatz der Klimaanlage vermeiden. Die Grundüberlegungder Doppelfassade bietet einen Impuls für neueHaustüren und deren Einbindung in den Grundriss. Bei diesemFassadentyp hat die äußere Fassadenschicht dieAufgabe, Wettereinflüsse wie Regen und Winddruck abzuleiten.Die innere Fassade ist für die Wärmedämmung zuständig.Ebenso kann eine Doppeltüre – zwei Türen hintereinanderwie beim Windfang – als Schleuse wirken und die Dichtigkeitder Gebäudehülle erhöhen. Das äußere Element schützt indiesem Fall vor Witterungseinflüssen und puffert extremeTemperaturunterschiede ab, das innere sorgt für Wärmedämmungund Einbruchverhütung. Der Zwischenraum lässtsich als Abstellfläche für Pakete, Spielsachen und Kinderwagennutzen. In früheren Zeiten waren viele Haustürenunabgeschlossen, der Milchmann oder der Bäcker stelltendie Waren einfach kurz ins Haus. Doppeltüren könnten derleiGebräuchen zu einer Renaissance verhelfen – von derEnergieeinsparung, die sie bringen, einmal ganz abgesehen.Eine Haustür, so haben wir es im 20. Jahrhundert gelernt, istein fertig gestaltetes und entwickeltes Produkt. Doch wasgeschieht, wenn der Nutzer selbst Einfluss auf die Gestaltungseiner Haustür nimmt? „Vielfalt ist nicht gleich Beliebigkeit.Und Vielfalt ist auch selten gleich der Untergang. [...] Vielfalt[kann] das Gestaltungsprinzip schlechthin sein. Und wenn esauch Corporate Designer kränkt, wenn andere außer ihm –womöglich noch Dilettanten – Ideen für Kommunikationslösungenhaben (z.B. das in Schönschrift gemalte Plakat, dasden Weg zur Cafeteria weist, ...) so wird es doch Zeit, diesePotentiale a) zu erkennen, b) sie wertzuschätzen und c) sieeinzubeziehen.“ 4In der Praxis ist die selbst gestaltete Haustür längst Realität:Selbst an neuen Türen hängen Kränzchen. Die Sternsingerhinterlassen ihr C+M+B mit der Jahreszahl. Selbst gefertigteKeramikschilder verkünden den Familiennamen. DieseEingriffe bezeugen die Lust der Bewohner auf das Setzen vonZeichen: „Ich wohne hier“. Eine künftige Herausforderung fürArchitekten und Hersteller könnte lauten, diesem Gestaltungswilleneinen Rahmen zu bieten, Türen zu entwerfen undherzustellen, die die Wandelbarkeit als Gestaltungsthema einbinden,statt selbst applizierte Ornamente vorzugeben, die inwenigen Jahren bereits wieder veraltet sind.7


PORTAL IM GESPRÄCHMIT INES M. JAUCKDie Beziehung zwischen Architekt und Bauherr ist nicht immer einfach. Vor allemder private Wohnungsbau erfordert von Architekten besondere Sensibilität für dieWünsche der späteren Nutzer. Wie verläuft der Planungs- und Bauprozess jedoch,wenn Planer und Bauherr ein und dieselbe Person sind? PORTAL sprach mit Ines M.Jauck über die Erfahrung, als Architekt das eigene Wohnhaus zu planen.PORTAL: Hand aufs Herz: Wie war die Zusammenarbeitzwischen Bauherr und Architekt bei diesem Gebäude?Ging es immer harmonisch zu?INES M. JAUCK: Äußerst harmonisch. Der gestalterischeund funktionale Anspruch war klar definiert und musstenicht erst kompliziert in Worte gefasst werden. Insoferngab es keine Kommunikationsdefizite. BauherreninterneUnstimmigkeiten darüber, wie groß zum Beispiel dieWerkstatt für den Mann und der Hauswirtschaftsraum fürdie Frau sein müssen, sind schon weit vor der Baumaßnahmeausdiskutiert worden. Diese Art von Stress gab esbei uns glücklicherweise nicht.PORTAL: Wie lautete das „Architektenbriefing“ für denEntwurf? was waren Ihre wichtigsten Forderungen an dasneue Haus?INES M. JAUCK: Hier sind im Wesentlichen drei Dinge zuerwähnen: 1.) Die Funktionalität steht im Vordergrund. Ausdieser leitet sich alles Weitere ab. 2.) Die Nachhaltigkeiteinerseits in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz,andererseits hinsichtlich eingesetzter Materialien.3.) Die Einhaltung des Kostenlimits. Die gesetzten Baukostenwaren nicht dehnbar. In diesem Punkt arbeiten wirstets sehr genau, denn eine Erhöhung der Baukosten, ohnedass sie eine Erhöhung des Standards nach sich zieht,führt bei Bauherren zu Unzufriedenheit.PORTAL: Gab es Besonderheiten, die Sie in Ihrem eigenenHaus gern verwirklicht sehen wollten und auf die Sie weni-ger Wert gelegt hätten, wenn Sie das Haus für einen anderenKunden geplant hätten?INES M. JAUCK: Eine Besonderheit gibt es bei unseremeigenen Haus nicht. Letztlich haben wir das gemacht, waswir immer machen. Unser Planungsgrundsatz ist es,Gebäude in einem Höchstmaß zu individualisieren. Dasbedeutet für uns, in intensiver Auseinandersetzung mit demAuftraggeber die an das Gebäude gestellten Anforderungenzu ergründen und in ihrer vollen Komplexität baulichzu beantworten. Folgerichtig bedeutet die Individualisierungdes eigenen Hauses die kompromisslose Umsetzungdes Entwurfsgedankens. Vielleicht ist das dieBesonderheit des eigenen Hauses.PORTAL: Würden Sie beim nächsten Bauvorhaben wieder„sich selbst“ engagieren? Wenn nicht, von welchemArchitekten würden Sie sich sonst gern einmal Ihr Hausbauen lassen?INES M. JAUCK: Ja.PORTAL: Viele Architekten planen heutzutage schon garkeine Einfamilienhäuser mehr, weil sich diese Aufträgeihrer Meinung nach nicht „rechnen“. Hätten Sie das Hausin Gotha auch gebaut, wenn Sie nicht selbst der Bauherrgewesen wären?INES M. JAUCK: Prinzipiell bedienen wir jeden Bauherrn;egal, ob er mit einem Balkon, einer Garage oder einem 100-Millionen-Objekt an uns herantritt. Inwieweit sich einePlanung „rechnet“ oder nicht, liegt lediglich an uns bezie-8


INES M. JAUCKgeboren 1973 in Suhl/Thüringen1992–1998 Architekturstudium an der Bauhaus-Universität Weimar1998–2001 Architektin bei ETV Bau- undVerwaltungsgesellschaft Eisenach mbH2000–2003 Studium der Betriebswirtschaft an derThüringischen Verwaltungs- undWirtschafts-Akademie2003 Gründung des Architekturbüros kanngießerjauck architekten GbR in Erfurtzusammen mit Tom Kanngießer2007 Verlagerung des Bürositzes nachGothaPeterWahl,Dipl.-Shanghai PitBuildingwww.kj-architekten.deCircuit Parkhungsweise an unserer Arbeitsweise und nicht am Bauherrn.Abgesehen davon ziehen große Bauvorhaben nichtzwangsläufig hohe Renditen nach sich.PORTAL: Wie sieht für Sie ein „Wunschbauherr“ aus?Welche Eigenschaften sollte er mitbringen? Und wie nahesind Sie Ihrer eigenen Vorstellung vom Wunschbauherrenbei diesem Projekt gekommen?INES M. JAUCK: Unser Wunschbauherr sollte über eineeigene Meinung verfügen. Unangenehm ist, wenn sich derBauherr 100 Meinungen von 100 Freunden einholt und amEnde aus Verunsicherung heraus entscheidungsunfähig ist.Weiterhin ist Vertrauen ganz wichtig. Schließlich dringenwir mit unserer Planung gerade im privaten Wohnungsbautief in die Privatsphäre der Bauherren ein; insofern istVertrauen unabdingbar. Je mehr wir wissen, umso besserkönnen wir mit unserer Planung reagieren, womit wir wiederbei der Individualität des Entwurfs sind.PORTAL: Gibt man sich als Architekt mehr Mühe, wenn mandas eigene Haus baut? Oder geht man die Sache etwaslockerer an, da man weiß, dass von den Bauherren keinÄrger zu erwarten ist?INES M. JAUCK: Die Mühe bei der Planung war die gleichewie bei anderen Baumaßnahmen. Aber in der Tat sind wirmit der Ausführung der eigenen Baumaßnahme lockererumgegangen. Nicht in der Qualität, aber wir haben nocheinige offene Restleistungen,... leider.PORTAL: Was bedeutet Ihnen das Haus in Gotha, nun da esfertiggestellt ist? Ist es primär ein Lebensraum für Sie undIhre Familie, angepasst an Ihre individuellen Bedürfnisse –oder auch ein Stück Selbstverwirklichung Ihrer architektonischenIdeale?INES M. JAUCK: Beides. Was wären wir für Architekten,wenn wir nicht in der Lage wären, unsere individuellenLebensbedürfnisse mit unseren architektonischen Idealenin Einklang zu bringen? Bei uns ist nichts aufgesetzt. Wirleben wie wir sind: geradlinig und offen.Wie ein Fernrohr öffnet sich das Wohnhaus in Gotha in Richtung Süden. Der Wohn- und Essbereich wurde auf Wunsch der Bauherren offen gestaltet.Fotos: Stephan Falk / baubild / Hörmann <strong>KG</strong>9


Wohnhaus in GothaAm Fuße des Seebergs, mit Ausblick auf die Höhenzüge des Thüringer Waldes– für den Bau ihres Wohnhauses wählten die Architekten Ines M. Jauck und TomKanngießer den idyllisch gelegenen Gothaer Vorort Siebleben. Unweit desDorfzentrums planten und realisierten sie eine weiße „Wohnröhre“, in derenSouterrain sie die Büroräume ihres Architekturbüros integrierten.Es ist stets eine besondere Aufgabe für einen Architekten,das eigene Haus zu bauen. Denn wer kann besser dieeigenen Wünsche und Erwartungen umsetzen als manselbst? Das Architektenpaar Ines M. Jauck und TomKanngießer konnte sich diesen Traum erfüllen. Nach ihremStudium an der Bauhaus-Universität in Weimar hatten siebereits 2003 das Architekturbüro kanngießer jauck architektenin Erfurt gegründet. Mit einer Spezialisierung aufprivaten Wohnungsbau und Generationenwohnen lag esnicht fern, das eigene Wohnhaus selbst zu entwerfen. VierJahre nach der Bürogründung, im Frühling 2007, war esdann soweit: das Architektenpaar zog in den fertiggestelltenNeubau in Gotha, indem sich zugleich die Büroräumedes Architekturbüros befinden.Das Haus liegt nur wenige Kilometer westlich der ehemaligenResidenzstadt. Hier in Siebleben, dem größten Vorortvon Gotha, erwarben die Architekten ein Grundstück, dessenextrem schmaler und langer Zuschnitt sie zu einerbesonderen Gebäudeform inspirierte: ein langer, zweigeschossigerRiegel mit vollverglaster Südfassade strecktsich gleich einem Fernrohr in Richtung Garten mit altemBaumbestand. Die Nordfassade in Richtung Straße hingegenzeigt sich eher geschlossen, lediglich lange, schmaleFenster am oberen und rechten Gebäuderand lassenTageslicht ins Innere. Anthrazitfarbene Fassadenelementeaus Faserzementplatten strukturieren die Nordfassade undbetonen die Eingangssituation des ansonsten weiß verputzenBaukörpers. Die rote Eingangstür setzt einen weiterenfarblichen Akzent.Von seiner Umgebung setzt sich der Neubau deutlich ab:inmitten eines gewachsenen, dörflich geprägten Ortsgefügessticht das Gebäude mit seiner klaren und sachlichenForm heraus. Die weiße „Wohnröhre“, wie dieArchitekten sie nennen, soll sich von den satteldachgedecktenNachbarhäusern abheben und sich eindeutigder heutigen Zeit zuordnen lassen. Ein weiteres Ziel derArchitekten war es, das Wohnhaus so weit wie möglich zuindividualisieren: „Wir möchten so leben wie wir sind“,sagt Ines M. Jauck zur Formgebung des Gebäudes„geradlinig und offen“.Im Inneren setzt sich die klare, kühle Formensprache fort:wenige Materialien und Farben wie etwa die weiß verputztenWände, die anthrazitfarbenen Bodenfliesen imErd- und Kellergeschoss sowie der Parkettboden ausKirschholz im Obergeschoss unterstreichen den sachlichenund funktionalen Charakter des Wohnhauses. DasErdgeschoss und das Obergeschoss sind der Familie vorbehalten.Im Souterrain befinden sich die Räume desArchitekturbüros, die über einen separaten Eingang an derWestseite des Hauses zugänglich sind. Die leichteHanglage ermöglichte ein durchgehendes Fensterband,sodass für eine gute Belichtung der Büroräume gesorgtist. Zentraler Ort des Hauses ist der offene Wohn- undEssbereich im Erdgeschoss, der sich mit einer komplettverglasten Fassade zu dem mit Obstbäumen bewachsenenGarten öffnet. Ein zweigeschossiger Luftraum stellt eineVerbindung zum Obergeschoss her, in dem die Schlafzimmerliegen. Hier haben die Bewohner vom Balkon auseinen Panoramablick auf den Inselberg, einen der höchstenBerge des Thüringer Waldes, sowie auf das SchlossFriedenstein im Zentrum von Gotha, den größten frühbarockenFeudalbau in Deutschland.10


WOHNHAUS IN GOTHADer Neubau setzt sich klar von den satteldachgedeckten Nachbarhäusernab. Die rote Eingangstür von Hörmann setzt einen farblichen Akzent in derrecht verschlossenen Nordfassade (oben).Lageplan, Grundriss Erdgeschoss, Grundriss Obergeschoss (unten)12


BAUHERRInes M. Jauck und Tom Kanngießer,Gotha, DENTWURFkanngießer jauck architekten,Gotha, DSTANDORTHögernweg 19,Gotha, DIm Souterrain des Hauses befinden sich die Büroräume. Die Hanglageermöglicht eine großzügige Belichtung der Kellerräume (oben).Der zweigeschossige Wohn- und Essbereich wurde als offene Raumfolgeangelegt (unten links).Der Balkon im zweiten Obergeschoss bietet eine Ausblick auf denThüringer Wald und den vorgelagerten Seeberg (unten rechts).FOTOSStephan Falk / baubild / Hörmann <strong>KG</strong>HÖRMANN-PRODUKTETopPrestige Haustür Motiv 860 AFTopComfort Haustür 860 A13


Haus L. in LandsbergNahe der Altstadt von Landsberg am Lech, in Hanglage oder, expliziter: in einemBerghang, hat sich die Familie L. ihr neues Wohnhaus errichten lassen. Der Entwurfvon Titus Bernhard Architekten verwandelt die durch den Standort vorgegebenenEinschränkungen in Vorteile: Aus allen drei Geschossen ihres Hauses genießen dieBauherren freie Sicht auf den Stadtkern, ohne über einen Mangel an Privatsphäreklagen zu können.Landsberg am Lech, rund 40 Kilometer südlich von Augsburg,wirbt um neue Einwohner: An sechs Standorten bietetdie Kleinstadt auf ihrer Internetseite Baugrundstückezum Verkauf an. Doch keines von ihnen besitzt auch nurannähernd die zentrumsnahe, außergewöhnliche Lage vonHaus L. an der Lechleite: Mit bis zu 75 Prozent Steigungragt der Hang rund 50 Höhenmeter über das Flussbett desLech. Hier bauen zu wollen, käme zunächst niemandem inden Sinn, und so war die Parzelle, auf der heute das HausL. steht, zunächst auch für keine bauliche Nutzung vorgesehen.Doch der Bauherr, selbst Bauingenieur, und seinArchitekt Titus Bernhard begriffen die Einschränkungen alsHerausforderung: Sie machten der Denkmalschutzbehördeein Konzept schmackhaft, demzufolge das Haus von derAlstadt aus nicht wirklich als Bauwerk, sondern lediglichals gestaffelte Abfolge von Glasfronten in Erscheinung tritt.Ihr entsprechen im Grundriss drei L-förmige, gegeneinanderversetzte Ebenen, die einen in den Hang geschnittenenHof rahmen. Um die Fassadenflächen und damit denLichteinfall zu maximieren, ist das schräg ansteigendeDach parallel zum Hang leicht aufgefaltet. Den Stirnseitender betonierten Geschossebenen und des Gründachs sindselbsttragende, vitrinenartige Glaskonstruktionen vorgesetzt,die maßgeblich zum filigranen Äußeren des Hausesbeitragen. Sie liegen auf den Betonwänden der jeweilsdarunter liegenden Ebene auf, kommen ohne Traggliederaus Stahl aus und werden durch die darin integriertenTürelemente ausgesteift.Die funktionale Zuordnung der drei Ebenen kehrt das sonstaus dem Einfamilienhausbau Übliche um: Zuunterst wohnendie beiden Kinder der Familie, darüber die Eltern, undganz oben schließlich ist der Wohnbereich mit offenemKamin untergebracht. Eine einläufige Treppe erschließt,einer Himmelsleiter gleich, die drei Ebenen. Von außen trittsie als Glaskeil in Erscheinung, der sich rechtwinklig zuden drei Geschossebenen in den Berg schiebt. Der Blickzurück, treppab, fluchtet exakt auf den barocken Turm dernahegelegenen Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt.Die Treppe trennt zugleich die dienenden (vor allemSanitär-) Räume im südlichen Gebäudeflügel von denbedienten Räumen in den drei gestaffelten Geschossebenen.Während Letztere ihr Licht durch die Glasfassadenerhalten, wird die Nebenraumzone durch Oberlichtererhellt. Die ausschließliche Westorientierung des Hausesmachte einen Blendschutz notwendig, der auch vor unerwünschtenEinblicken stört: Die nach Westen orientiertenWohnräume wurden nach Baufertigstellung mit raumhohenVorhängen ausgestattet. Die Raumoberflächen imGebäudeinneren sind hell und überwiegend warmfarbig:weiße, gefilzte Wände, Sichtbetondecken, Eichenparkettmit breiten Stäben in den Wohnräumen sowie Platten ausJurakalk in den Bädern. Eine geringe, kalkulierte Unebenheitin der Wandverkleidung lässt die Steinstruktur imStreiflicht lebendig hervortreten.Die Einbettung des Hauses im Hang erwies sich letztlichals Kunstgriff mit mannigfachen Vorteilen. Sie überzeugtenicht nur die Denkmalbehörde, ein modernes Wohnhausdieser Größenordnung im Altstadtgebiet überhaupt zuzulassen,sondern brachte auch handfeste energetischeVorteile. Durch die im Verhältnis zum Volumen minimiertenFassadenflächen erfüllt Haus L. immerhin den Passivhausstandard.14


HAUS L. IN LANDSBERGDas dreigeschossige Haus gleicht von der Talseite aus einem Einschnitt imHang. Kurz nach der Fertigstellung reichten die Blicke noch weit in dieInnenräume. Inzwischen schützen Vorhänge die Bewohner vor Einblicken.16


Axonometrie (oben)Grundriss 1. Obergeschoss (Mitte)Grundriss Erdgeschoss (unten)17


HAUS L. IN LANDSBERGAus dem Wohnraum im zweiten Obergeschoss schweift der Blick weitüber die Dächer der Altstadt. Sichtbar wird hier die transparenteKonstruktion der Structural-Glazing-Fassade ohne Tragglieder aus Metall.18


BAUHERRprivatPLANUNGTitus Bernhard Architekten,Augsburg, DTRAGWERKSPLANUNGJosef Ludwig, Landsberg, DFOTOSStefan Krippl, Augsburg /Titus Bernhard ArchitektenHÖRMANN-PRODUKTEStahleckzargen für stumpfeinschlagende TürblätterSTANDORTLandsberg am Lech, DFERTIGSTELLUNG2005Oberlichter im begrünten Dach versorgen auch die Sanitärräume mitTageslicht. Einzelne, strategisch platzierte Fenster (rechts im Bild) erlaubenvon hier aus auch einen Blick über den Eingangsbereich.19


Haus Börger in Rheda-WiedenbrückFortschrittlich gesinnte Bauherren, ein junger, experimentierfreudiger Architekt undein Bauamt, das sich nach anfänglichen Bedenken vom Wert moderner Architekturüberzeugen lässt: Die Geschichte des Wohnhauses Börger in Rheda-Wiedenbrückbeinhaltet all die Zutaten, die kompromisslos modernes Bauen im historischenKontext heute auszeichnen – inklusive abschließender Zufriedenheit bei allenBeteiligten.2006 und 1910, Moderne trifft Neoromanik: Im RhedaerWohngebiet stehen sich seit einigen Monaten die Exponentenzweier grundverschiedener Architekturepochen und-haltungen gegenüber. Wenig eint das Haus Börger und seinPendant auf der anderen Straßenseite, die von Josef Beckererrichtete St.-Clemens-Kirche, auf den ersten Blick. Dochwer näher hinsieht, erkennt die Bezüge zum Gegenüberdurchaus, die Oliver Spiekermann mit dem Neubau aufnimmt:Die graue Eternit-Verkleidung des Obergeschossesspiegelt in Farbe und Struktur das schiefergedeckte Kirchendachwider. Das zu drei Seiten – zum Garten, zurStraße und zum Himmel – offene Treppenhaus ist zudemachsial auf einen der Kirchtürme ausgerichtet, der so für dieHausbewohner immer präsent ist.Ein „extravagantes, individuelles und besonderes“ Haus,berichtet Oliver Spiekermann, wollte das Bauherren-Ehepaar für sich und seinen Sohn errichten. Der Neubausollte erkennen lassen, aus welcher Zeit er stammt, undzugleich eine Alternative zu den in Rheda-Wiedenbrück oftgesehenen Klinkerfassaden bieten. Gleichzeitig wünschtendie Bauherren keinen nur auf sich bezogenen Kubus, sondernein vielgliedriges Gebäude mit einem ausgewogenenVerhältnis aus Privatheit und Offenheit. Letzere bedeutetauch: Das Grundstück schottet sich weder durch Mauernnoch durch hohe Hecken von seinen Nachbarn ab; lediglichdas Wohnhaus selbst bietet ein gewisses Maß an Sichtschutzfür den Garten. „Mit den Entwurfsplänen war dasBauamt bei der ersten Vorbesprechung nicht einverstanden,ja fast geschockt“, erinnert sich Oliver Spiekermann heute.„Die Aussage war: Zu der alten Kirche würde besser einFachwerkhaus passen.“ Letztlich überzeugte der Architektjedoch mit dem Argument, dass ein historisierender Bau imJahr 2006 nicht mehr angemessen sei und dass auch einmoderner Bau die Verbindung zur historischen Kirche schaffenkönne. Und eine Führung durchs Haus nach dessenFertigstellung ließ schließlich auch die letzten Bedenkeneinhelliger Zustimmung weichen.Haus Börger ist eine Komposition aus zwei Baukörpern undeinigen Anbauten, die auch im Material deutlich voneinanderunterschieden werden: Ein im Grundriss L-förmiges Erdgeschossöffnet sich mit seinen verglasten Innenschenkelnzum Garten hin. Gegenüber nimmt eine angedockte, mitEternit verkleidete „Küchenbox“ Kontakt zum Nachbarn auf.Zur Straße hin zeigt sich das Haus ebenfalls recht offen;allerdings sind die Glasflächen hier überwiegend sandgestrahlt.Das aufgesetzte, gleichfalls mit Faserzement verkleideteObergeschoss verrät sorgfältige Detailarbeit: Keine der256 Fassadenplatten stimmt im Format mit einer anderenüberein. Dennoch werden die Horizontalfugen minutiös umdie Gebäudeecken hinweg fortgeführt. Oliver Spiekermannvergleicht diesen Bauteil zutreffend mit einem Fernrohr:Durch die raumbreiten, geschosshohen Glaswände an beidenEnden haben die Bewohner den besten Ausblick auf dieKirche und über das umliegende Wohngebiet. Offenheit undabwechslungsreiche Durchblicke dominieren auch dieInnenräume: Nur dort, wo sie unvermeidlich waren (also inden Schlafräumen, dem Büro, dem Gäste-WC und im Bad),wurden Innenwände eingezogen. Im Erdgeschoss bietet eineinziger durchgehender Raum Platz zum Wohnen, Essen undKochen; die einzelnen Bereiche werden lediglich durchunterschiedliche Fußbodenniveaus und -materialien sowiedurch verschiedene Deckenhöhen markiert.20


HAUS BÖRGER IN RHEDA-WIEDENBRÜCKStraßenansicht von Haus Börger: Wie ein „Fernrohr“ (Oliver Spiekermann)reckt sich das Obergeschoss mit den Schlafzimmern der Kirche entgegen.Das Automatic-Garagen-Sectionaltor LPU 40 mit L-Sicke von Hörmannpasst sich nahtlos in den weiß/grauen Farbkanon des Gebäudes ein (oben).Lageplan (unten links)Querschnitt durch Treppe und Küche (unten rechts)22


Gartenansicht: Deutlich erkennbar ist die Ausrichtung des Hauses aufdie Kirche St. Clement. Ein Horizontalversprung zwischen Erd- undObergeschoss betont die Eigenständigkeit beider Baukörper (oben).Längsschnitt (unten links)Axonometrie mit Bezug zur Kirche (unten rechts)23


HAUS BÖRGER IN RHEDA-WIEDENBRÜCKAlle 256 auf eine Holzkonstruktion montierten Fassadenplatten besitzenunterschiedliche Formate. Das Erdgeschoss und die Stirnwand desObergeschosses erhielten einen weißen Glattputz (links oben).Von der holzgedeckten Terrasse fällt der Blick bis in den Eingangsbereich.Dort lassen sandgestrahlte Glasscheiben zwar reichlich Tageslicht ein,bieten jedoch den notwendigen Sichtschutz (unten links und rechts).24


BAUHERRFamilie Börger,Rheda-Wiedenbrück, DENTWURFSpiekermann Architekten,Beelen, DSTANDORTKolpingstraße 47,Rheda-Wiedenbrück, DFOTOSFrank Vinken, Essen, DGrundriss Erdgeschoss (oben links)Grundriss Obergeschoss (unten links)Immer im Blick: Beim Hinabschreiten der Treppe dominiert einer derTürme von St. Clemens das Sichtfeld. Die Faserzementverkleidung derFassaden wurde hier ins Gebäudeinnere fortgesetzt (rechts).HÖRMANN-PRODUKTEGaragen-Sectionaltor LPU 40L-Sicke25


Stadthäuser in LeipzigModerate Bodenpreise und neue Freiraumqualitäten machen Eigentümern das Bauen inLeipzigs Innenstadt wieder schmackhaft. Unterstützt werden die privaten Bauherrendabei vom Leipziger „Selbstnutzer-Programm”. In dessen Rahmen errichtete dasArchitekturbüro Grunwald & Partner zwei neue Stadthäuser in der Leipziger Südvorstadt,die mit geräumigen Wohnungen, Balkonen, Terrassen und Grünflächen eineAlternative zum Eigenheim am Stadtrand bieten.Zersiedelung, Leerstände im innerstädtischen Bereich,soziale Segregation – um der drohenden Suburbanisierungund deren Folgen entgegen zu wirken, rief die Stadt Leipzig2001 das „Selbstnutzer-Programm” ins Leben. Hiermit sollvor allem die private Eigentumsbildung in denkmalgeschütztenAltbauten sowie in neuen Stadthäusern in der Innenstadtgestärkt werden. Wesentlicher Unterscheidungspunktzu anderen Bauprogrammen ist die Art der Durchführung:die Bauherren organisieren die Bauprojekte weitgehendselbstständig bei gänzlichem Verzicht auf einen Bauträgeroder der Reduzierung seiner Aufgaben. Gefördert werdendie Bauprojekte nicht, das Programm setzt vielmehr aufBeratung, Gruppenmoderation, Marketing und Netzwerkbildung.Die Bilanz des bisher Erreichten kann sich sehenlassen: In einem Umkreis von maximal 4 Kilometern um dasStadtzentrum wurden rund 100 Stadthäuser errichet; füretwa 50 weitere Häuser liegen Entwürfe vor.Zu den bereits realisierten Projekten zählen auch die Stadthäuserin der Leipziger Shakespearestraße. Fünf jungeFamilien hatten sich zu der Bauherrengruppe „GbR-Shakespearestraße” zusammengeschlossen und dasArchitekturbüro Grunwald & Partner mit der Planung undRealisierung der Neubauten in der gründerzeitlich geprägtenSüdvorstadt beauftragt. Ein viergeschossiges Vorderhaussowie ein zweigeschossiges Gartenhaus bilden denersten Abschnitt einer Bebauung, die eine vorhandeneBaulücke schließen soll. Entsprechend eines Fluchtlinienplansaus dem Jahr 1905, der eine geschlossene Bauweisevorgibt, nimmt der Neubau die historischen Baufluchtenauf. Mit einem Zwischenbaukörper und einer Durchfahrtschließt er an die Nachbarhäuser aus der Gründerzeit an.Das klare, fast strenge Fassadenraster der Wohnhäuserwird durch ein Wechselspiel von Fensterflächen und Holzelementenaus Lärchenholz aufgelockert. Auf den erstenBlick scheint sich der Neubau deutlich von seiner Umgebungabzuheben. Die Baukörper mit ihrer markantenFassade nehmen jedoch durchaus Bezug auf ihre historischeUmgebung: neben der Gebäudestellung sind auch dievertikale Gliederung der Fassade, die Ausbildung einesSockelgeschosses sowie die sandsteinfarbenen Putzflächenan die Nachbarbebauung angelehnt.Die zwei Vorderhäuser werden durch ein einfaches,offenes Treppenhaus voneinander getrennt. Dieser, von derBebauungsgrenze zurückspringende Treppenraum bildeteine Gebäudefuge, in der sich auch der Eingang befindet.Im Innern der zwei viergeschossigen Vorderhäuser liegenje zwei geräumige Maisonette-Wohnungen von 120 bis 170Quadratmeter Größe übereinander. Wichtige Entwurfsentscheidungen,wie zum Beispiel die Raumaufteilung, wurdenzum Teil von den Bewohnern selbst getroffen. Währendden unteren Wohnungen ebenerdige Terrassen zugeordnetsind, erhielten die oberen Wohnungen großzügige Dachterrassenim 3. Obergeschoss. Der rückwärtige Garten istfür alle Bewohner zugänglich und dient als Gemeinschaftsfläche.Hier, im hinteren Teil des Grundstücks, liegen dasfrei stehende Gartenhaus, das die Proportionen des Vorderhausesleicht variiert, und das „Heizhaus”, das mit seinerErdwärmeanlage die Fußbodenheizungen aller fünfWohnungen versorgt.In Zukunft sollen zwei weitere Stadthäuser in gleicherManier die Baulücke vollkommen schließen. InteressierteEigentümer sind bereits gefunden.26


STADTHÄUSER IN LEIPZIGZum rückwärtigen Garten präsentieren sich die zwei Vorderhäuser miteiner nur leicht variierenden Fassadengestaltung. Der sandsteinfarbenePutz des Zwischenbaukörpers lehnt sich an die Bestandsbauten derUmgebung an (oben).Lageplan (unten links)Situationsplan mit weiteren, geplanten Stadthäusern (unten rechts)28


BAUHERRBauherrengruppe„GbR-Shakespearestraße”, Leipzig, DENTWURFGrunwald & Partner, Leipzig, DSTANDORTShakespearestraße 14, Leipzig, DFOTOSStephan Falk / baubild / Hörmann <strong>KG</strong>Freiraumqualitäten wie im Stadtumland: das frei stehende Gartenhausfür eine Familie bietet seinen Bewohnern Balkon, Terrasse und Gartenfläche(oben links).Hinter mit Holz beplankten Garagentoren von Hörmann liegen die benötigtenKfz-Stellplätze (oben rechts).Querschnitt (unten links)Grundriss Erdgeschoss (unten rechts)HÖRMANN-PRODUKTEBerry-Schwingtore Motiv 905 fürbauseitige Füllung29


UNTERNEHMENS-NACHRICHTENio-homecontrol ® :WOHNKOMFORT PERFUNK-FERNBEDIENUNGDer Trend zu intelligenten Gebäudesteuerungist nicht mehr zu übersehen.Die Vorteile dieser Systeme sind:– Energieverbrauchsreduktion durchintelligente Regelung der Heizung undLüftung– Komfortgewinn durch intelligenteSteuerung. Mit einem einzigen Knopfdruckkönnen z.B. das Garagentor, dasEinfahrtstor sowie weitere Aktorenbedient werden– Mehr Schutz und Sicherheit vorEinbrüchen, z B. durch eine gezielteLichtsteuerungbei Abwesenheit.Die io-homecontrol ® -Technologiebringt darüber hinaus weitere Vorteile:Anders als bei kabelgebundenenBus-Systemen entfällt aufgrund derFunk-Technologie das Verlegen separaterSteuerleitungen. Damit eignetsich io-homecontrol ® neben Neubauteninsbesondere für Bauvorhaben imBestand. Von herkömmlichen Funklösungenunterscheidet sich dasSystem durch die Zwei-Wege-Funktechnologie.Sie ermöglicht es denProdukten, auf Steuerbefehle zu antwortenund die Ausführung einerAktion zu bestätigen. Der Nutzer kanndaher zu jeder Zeit nachvollziehen, obsein Befehl auch ausgeführt wurde.io-homecontrol ® nutzt drei Funk-Frequenzen in dem Band von 868 bis870 MHz für eine zuverlässige Übertragung.Zusätzlich gewährleistet diesymmetrische 128 Bit-Verschlüsselunghohe Sicherheit.Offenheit ist ein wichtiger Punkt beider Akzeptanz eines Automatisierungs-Systems.Das io-homecontrol ®-Funkprotokoll ermöglicht eine aufeinanderabgestimmte Steuerung vonHaustechnik-Produkten unterschiedlicherHersteller. Mitglieder des Herstellerverbundssind neben Hörmanndie Firmen Velux, Somfy, Honeywellund Assa Abloy. Die io-homecontrol ® -kompatiblen Produkte aus den verschiedenenAnwendungsbereichenkönnen Schritt für Schritt installiertwerden – somit passt sichio-homecontrol ® den Bedürfnissendes Bauherren an und wächst mit seinenWünschen und Vorstellungen.Zwei Bedienelemente stellt Hörmannfür io-homecontrol ® zur Verfügung:– Mit dem Hörmann DisplaysenderHSH (links) kann der Status der ange-schlossenen io-homecontrol ® -kompatiblenProdukte abgelesen und diesegesteuert und bedient werden.Um den Benutzer den Alltag zu erleichtern,können mehrere io-homecontrol ® -fähige Anwendungen zu voreingestelltenSzenarien zusammenfasst werden.Diese lassen sich dann mit einem einzigenKnopfdruck aktivieren.– Mit dem Vier-Tasten-HandsenderHSM 4 io lassen sich standardmäßigzwei Geräte einzeln bedienen; zumBeispiel Garagen- und Einfahrtstore.Damit ist dieser Handsender ideal alsständiger Begleiter im Auto geeignet;ein Aussteigen bei der Einfahrt aufsGrundstück entfällt.Folgende Hörmann-Produkte lassensich bislang per Funk überio-homecontrol ® steuern:– Der Garagentor-Antrieb SupraMaticP io eignet sich für Schwing- undSectionaltore und verfügt über einebis zu 50 Prozent höhere Öffnungsgeschwindigkeitals herkömmlicheAntriebe. Er ist mit 750 Newton besondersleistungsstark und für rund 50Torzyklen täglich ausgelegt.– Die Einfahrtstor-Antriebe RotaMaticP io und PL io eignen sich für ein- undzweiflügelige, auch besonders breiteund schwere Drehtore.– Der Einfahrts-Schiebetor-AntriebLineaMatic P io bewegt schwereSchiebetore bis zu einer maximalenBreite von acht Metern, einer Höhevon zwei Metern und einem Gewichtbis zu 500 Kilogramm.– Haustüren mit io-homecontrol ® werdenMitte des Jahres in das HörmannProgramm aufgenommen.30


S.30:Der Hörmann-Displaysender HSH erlaubt es,alle an das System angeschlossenenio-homecontrol ® -kompatiblen Produkte zusteuern und ihren Status abzulesen.Oben:Die Einzelfunktionen von io-homecontrol ® imÜberblick. Dem Herstellerverbund gehörenneben Hörmann derzeit vier weitere Unternehmenmit ihren Produkten an. In naherZukunft werden sich weitere Herstellerdieser Initiative anschließen.Rechts:Auch vom Auto aus lassen sich mittelsio-homecontrol ® Garagen- und Einfahrtstoreper Knopfdruck bedienen.31


ARCHITEKTUR UND KUNSTANGELINA GUALDONI:REC CENTER / GENERAL ASSEMBLY HALLIn ihren Gemälden befasst sich die amerikanischeKünstlerin Angelina Gualdoni mit den immerwährendenZyklen von Entstehen und Vergehen in der Architektur,mit dem Dialog zwischen Architektur und Natur und mitder Wechselbeziehung von Utopie und Realität. In ihrenjüngsten Gemälden entfernt sich Angelina Gualdonizunehmend von der entropischen Architektur derModerne und auch von ihrer früheren Praxis,Fotografien als Malvorlagen zu verwenden. „Ich interessieremich zunehmend dafür, wie ein Gemälde überdie Funktion als Abbild hinaus ein eigenes Lebenerhält“, sagt sie. „Gleichzeitig erforsche ich in meinenWerken nach wie vor die ,Wiederverwendung’ vonSprachen und Repräsentationsräumen.“Das Konzept der Wiederverwendung wird in „RecCenter“ sehr direkt aufgegriffen: Das Gebäude dienteursprünglich als Bunker eines Munitionsdepots inMissouri und wurde dann zu einem Umwelt-Lernzentrumumgewidmet, nachdem eine Universität dasGrundstück gekauft hatte. In ihrem aus monochromenFarbflächen komponierten Gemälde stellt AngelinaGualdoni den Raum als menschenleere, aber keineswegsverlassene Halle dar. Ein Teil des Bildes ist durchgearbeitet,andere lediglich skizzenhaft auf dieLeinwand gebracht. Auf diese Weise erscheint derRaum im Zentrum dicht und sorgfältig konstruiert, anden Rändern jedoch unvollständig und – auch imHinblick auf mögliche künftige Nutzungen – offen.oben:„General Assembly Hall“, 2007Acryl und Öl auf Leinwand167 x 137 cmrechts:„Rec Center“, 2007Acryl und Öl auf Leinwand203 x 152 cm32


ANGELINA GUALDONIgeboren 19771993–1995 Studium an der WashingtonUniversity, School of Art1997 Bachelor of Fine Arts, MarylandInstitute College of Art, Baltimore2000 Master of Fine Arts, University ofIllinois, Chicago2001 Arts Council Award for Art2005 The Henry L. and Natalie E. FreundTeaching Fellowship, WashingtonUniversity / St. Louis Art Museum2007 Pollock-Krasner GrantEinzelausstellungen:2002 Demo, Kavi Gupta Gallery(Vedanta Gallery), Chicago2003 Fringe City, Finesilver Gallery,San Antonio2004 It Is Happening Again, Kavi GuptaGallery, Chicago2005 12 x 12: New Artists/New Work,Museum of Contemporary Art, Chicago2007 St. Louis Art Museum, St. LouisGalerie:Kavi Gupta Gallery835 West Washington Blvd.Chicago, IL 60607 USATel. 001 312 432 0708info@kavigupta.comwww.kavigupta.comPeterWahl,Dipl.-33


VORSCHAU / IMPRESSUMThema der nächsten Ausgabe von PORTAL:FeuerFeuer ist eine ebenso schöpferische wie zerstörerischeKraft in der Architektur: Ohne Feuer besäßen wir keineZiegel und keinen Stahl, keinen Zement und kein Glas.Ohne Feuer wären der Menschheit aber auch großeBrandkatastrophen erspart geblieben, die schon ganzeStädte als Tribut gefordert haben. Die leidvollenErfahrungen der Vergangenheit haben uns nicht zuletzt einInstrumentarium an Brandschutz-Vorschriften beschert,die zu den strengsten in der Welt gehören.Welche baulichen Lösungen sich Architekten heute für dieZähmung des Feuers und seine Bekämpfung einfallen lassen,lesen Sie in der nächsten Ausgabe von PORTAL.OMA mit Heinrich Böll Architekten: Kokerei Zeche Zollverein, EssenFoto: Jakob Schoof34


HÖRMANN IM DIALOGBauen mit Hörmann –Ihr Projekt in PORTALIm Vier-Monats-Rhythmus berichtet PORTAL über aktuelleArchitektur und über die Rahmenbedingungen, unterdenen sie entsteht. Und wenn Sie möchten, erscheintPORTAL bald auch mit Ihren Projekten! Schicken Sie unsIhre realisierten Bauten, in denen Hörmann Produkte verwendetwurden – als Kurzdokumentation mit Plänen undaussagekräftigen Fotografien, maximal im Maßstab A3,per Post oder per E-Mail an:Hörmann <strong>KG</strong> Verkaufsgesellschaft, z.H. Ralf BiegertUpheider Weg 94–98, D–33803 Steinhagenr.biegert.vkg@hoermann.deHERAUSGEBERHörmann <strong>KG</strong> VerkaufsgesellschaftPostfach 1261D–33792 SteinhagenUpheider Weg 94–98D–33803 SteinhagenTelefon: (05204) 915-100Telefax: (05204) 915-277Internet: http://www.hoermann.comREDAKTIONDipl.-Ing. Ralf BiegertDr.-Ing. Dietmar DannerDipl.-Ing. Jakob SchoofDipl.-Ing. Annika DammannDipl.-Ing. Thomas GeuderVERLAGGesellschaft für Knowhow-Transferin Architektur und Bauwesen mbHFasanenweg 18D–70771 Leinfelden-EchterdingenDRUCKsachsendruck GmbHPaul-Schneider-Straße 12D–08252 PlauenDie Zeitschrift und alle in ihr enthaltenenBeiträge und Abbildungen sindurheberrechtlich geschützt. Fürunverlangt eingesandte Bilder undManuskripte übernehmen Verlag undRedaktion keinerlei Gewähr.Printed in Germany –Imprimé en Allemagne.Foto: Stehan Falk / baubild / Hörmann <strong>KG</strong>


„The Charles Hotel“, Lenbach Gärten MünchenFür Zutrittskontrolle und Fluchtwegsicherung:Hörmann AccessBei den besten Adressen im Einsatz:Hörmann BrandschutzHörmann bietet Ihnen Europas größtes Brandschutz-Programm. Denkompletten Feuer- und Rauchschutz, aus Stahl und Alu, T30/60/90, imdurch gängigen Design mit ansichtsgleichen Türen. Praktisch für die Türautomation:das Access System, ein schlankes Profil für die Platzierungvon Bedienelementen direkt am Türrahmen.Mehr Infos unter: hoermann.de Tel. 01805-750100 * • Fax 01805-750101 * *0,14 Euro/min aus dem dt. Festnetz / Mobilfunkpreise können abweichen

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