Bisch, S., Hartmann, Ch., Brauer, Th. (2008 - Logopädische Praxis ...
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erhaltene Gestik, Mimik und Prosodie zum<br />
Verständnis bei. Bei völligem Nichtverstehen<br />
musste er durch unauffällige <strong>Th</strong>emenwechsel<br />
aus der sprachlichen Sackgasse herausgeführt<br />
werden.<br />
Während der gesamten <strong>Th</strong>erapie wurde darauf<br />
geachtet, Leistungsdruck zu minimieren<br />
und positive Gesprächsinhalte in den Vordergrund<br />
der <strong>Th</strong>erapie zu stellen.<br />
Angehörigenberatung<br />
Ergänzend zur logopädischen <strong>Th</strong>erapie kam<br />
seine noch berufstätige Ehefrau gelegentlich<br />
zu beratenden Einzelgesprächen. Neben<br />
den Informationen zu den therapeu-<br />
ABC-Regel (Powell, 2005)<br />
A: Avoid confrontation –<br />
Vermeide Konfrontation<br />
B: Be practical –<br />
Handle zweckmäßig<br />
C: Clarify the feelings and comfort –<br />
Formuliere die Gefühle des Klienten<br />
und spende ihm Trost<br />
Zeitschriften<br />
Z<br />
Sprache und Demenz<br />
Diagnose und <strong>Th</strong>erapie aus psychiatrischer und logopädischer Sicht<br />
Störungen der Kommunikation sind im Rahmen des Voranschreitens<br />
von Demenzprozessen häufi g zu beobachten. So werden „Ständiges<br />
Wiederholen ein und derselben Fragen“, „Probleme, ein Gespräch<br />
zu beginnen und in Gang zu halten“, „Probleme, einem Gespräch zu<br />
folgen, vor allem, wenn mehrere Personen sprechen“, „Ständiges<br />
Abweichen vom Gesprächsthema“, „Willkürliche und unpassende<br />
<strong>Th</strong>emenwechsel“ und schließlich „Ein <strong>Th</strong>ema wird angesprochen<br />
und dann während des laufenden Gesprächs vergessen“ in einer<br />
britischen Studie von Angehörigen und Betreuern als erheblich<br />
kommunikationsbehindernd dargestellt. Obwohl es sich um häufi ge<br />
Störungen handelt, ist das wissenschaftliche Interesse auf diesem<br />
Gebiet noch nicht sehr ausgeprägt.<br />
In diesem Buch wollen die Autoren die gerontopsychiatrische und<br />
die logopädische Sicht auf Kommunikationsstörungen bei Demenzerkrankungen<br />
verschränken, so dass der Leser ebenso wie der<br />
Hörer Gelegenheit bekommt, die Herausforderung, die in dem<br />
Facettenreichtum des Problems enthalten ist, für sich und sein<br />
jeweiliges Fachgebiet wahrzunehmen.<br />
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tischen Inhalten der <strong>Th</strong>erapie wurde der<br />
sinnvolle und zum Erfolg führende kommunikative<br />
Umgang im häuslichen und sozialen<br />
Umfeld besprochen. Als Grundlage für<br />
die Beratung der Ehefrau wurde die „ABC-<br />
Regel“ von Jenny Powell genutzt. Es gelang<br />
durch die Kombination von <strong>Th</strong>erapie und<br />
Beratung des Ehepartners, die zuvor angespannte<br />
familiäre Situation zu entschärfen.<br />
Herr K. übernahm weiterhin Aufgaben im<br />
familiären Umfeld. Ebenso wurde das Ehepaar<br />
darin gestärkt, im Freundeskreis offen<br />
mit der Störung umzugehen, was dazu beitrug,<br />
dass Herr K. die sozialen Kontakte außerhalb<br />
der Familie zu seinen Freunden wieder<br />
aufnahm.<br />
Die logopädische <strong>Th</strong>erapie konnte somit zur<br />
Aufrechterhaltung der Autonomie des Patienten<br />
effektiv beitragen. Trotz massiver<br />
Kommunikationsstörungen war er weiterhin<br />
im sozialen Umfeld aktiv. Die Ehefrau wurde<br />
durch die <strong>Th</strong>erapie und Beratung entlastet.<br />
Eine Pfl egeheimeinweisung musste zum damaligen<br />
Zeitpunkt nicht in Erwägung gezogen<br />
werden.<br />
Im Mai <strong>2008</strong> verstarb Herr K. überraschend<br />
an den Folgen eines Herzinfarktes.<br />
Literatur<br />
Korrespondenzanschrift<br />
THEORIE UND PRAXIS �<br />
<strong>Th</strong>omas <strong>Brauer</strong><br />
Lehranstalt für Logopäden<br />
Am Klinikum der Joh. Gutenberg-Universität<br />
Am Pulverturm 13<br />
55101 Mainz<br />
tbrauer@uni-mainz.de<br />
www-klinik.uni-mainz.de/Logopaedie-Lehranstalt<br />
<strong>Th</strong>erapiematerialien<br />
Hans Gutzmann<br />
<strong>Th</strong>omas <strong>Brauer</strong><br />
96 Seiten<br />
1. Aufl age 2007<br />
ISBN 978-3-8248-<br />
0517-4<br />
€ 19,95 [D]<br />
Über den Buchhandel erhältlich oder direkt bei der<br />
CERAD (<strong>Th</strong>e Consortium to Establish a Registry for<br />
Alzheimer’s Disease) Assessment Batteries<br />
http://cerad.mc.duke.edu/Default.htm (16.09.<strong>2008</strong>)<br />
Gress-Heister, M. (2003). Diagnostik demenzieller Erkrankungen.<br />
Zukunftsforum Demenz, 9. Workshop. Dokumentationsreihe,<br />
Band 5. Wiesbaden: Medical Tribune<br />
Grötzbach, H. (<strong>2008</strong>). Kontext-sensitive Aphasietherapie.<br />
L.O.G.O.S. Interdisziplinär 16 (1), 6-31<br />
Gutzmann, H. & <strong>Brauer</strong>, T. (2007). Sprache und Demenz.<br />
Idstein: Schulz-Kirchner<br />
Lutz, L. (1997). MODAK. Modalitätenaktivierung in der<br />
Aphasietherapie. Ein <strong>Th</strong>erapieprogramm. Berlin: Springer<br />
Powell, J. (<strong>2008</strong>). Hilfen zur Kommunikation bei Demenz.<br />
Köln: Kuratorium Deutsche Altershilfe<br />
Rentsch, P. & Bucher, P. (2005). ICF in der Rehabilitation.<br />
Idstein: Schulz-Kirchner Verlag<br />
Steiner, J. (2007): Sprachabbau bei beginnender Demenz<br />
(SAD). L.O.G.O.S. Interdisziplinär 15 (1), 37-45<br />
inklusive CD mit<br />
auditiven Beispielen<br />
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe:<br />
www.schulz-kirchner.de<br />
Schulz-Kirchner Verlag GmbH · Postfach 12 75 · D-65502 Idstein<br />
� (0 61 26) 93 20-0 · � (0 61 26) 93 20-50 · @ bestellung@schulz-kirchner.de<br />
Das Gesundheitsforum<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 28-31<br />
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